Posts Tagged ‘Matthias J. Lange’

Filmriss online – Ausgabe April ist online

11. April 2023

Eine weitere Episode meines Herzensprojekt Filmriss online ist wieder erschienen. Es ist die April-Ausgabe, die ich zusammen mit Markus Schmölz vom Scala-Kino in Fürstenfeldbruck auf die Beine gestellt habe. Eine habe Stunde Infos für Kino- und Filmliebhaber mit einem Blick hinter die Kulissen des Scala-Kinos.

Unser Film des Monats ist der Super Mario Bro Film auf den ich mich persönlich sehr freue. Die Macher von den Minions haben das Okay von Nintendo bekommen und duften die legendären Figuren auf die Leinwand bringen. Das ist das zweite Mal, dass Mario und Luigi auf der Kinoleinwand agieren. Es gab eine düstere Realverfilmung aus dem Jahre 1993 mit Bob Hoskins als Mario, John Leguizamo als Luigi und Dennis Hopper als König Koopa (Bowser). Der Film war grausam, weil er nicht die Nintendo-Welt widerspiegelte. Er hat vielleicht einen Reiz, aber ist für mich eine gescheiterte Videospielverfilmung. Da ist die Version von 2023 als Animationsfilm schon ansprechender.

Das Video gibt es hier

Unsere Familie liebt Anime und Thema ist auch Suzume no Tojimari von Makoto Shinkai. Für mich auch ein absolutes Muss den Film zu sehen, nachdem mich Your Name. – Gestern, heute und für immer (Kimi no Na wa.) und Weathering With You – Das Mädchen, das die Sonne berührte (Tenki no Ko) schon umgehauen haben.

Als Inside verrät Markus Schmölz welche Probleme das Kino mit PayPal gehabt hat und ich berichte ein wenig vom Peter Thomas Soundtrack Steiner, das eiserne Kreuz II, den ich im Moment rauf und runter höre. Gesponsert wurde Filmriss online von der Bäckerei Konditorei Martin Reicherzer aus Fürstenfeldbruck und Aubing – vielen Dank dafür.
Ach ja und ich mach noch ein wenig Reklame für meine Matinee am 30. April zum Film Wenn die Gondeln Trauer tragen. Karten gibt es hier.

Meine 5 Minuten Ruhm zur Wiesn dank Ritter Sport

25. September 2018

Es lässt sich nicht gerade behaupten, dass ich ein großer Wiesn-Fan bin. Als Pendler bin ich von den Auswirkungen des Oktoberfestes in München betroffen: Gedränge, Lautstärke, Trunkenheit und Ausscheidungen. Frohsinn sieht für mich anders aus. Ich habe persönlich auch nicht nur gute Erinnerungen an das große Volksfest, die mich betroffen gemacht haben. 

Fehler von Ritter Sport und ich habs mal fotografiert.

Fehler von Ritter Sport und ich habs mal fotografiert.

Und dennoch sorgte die Wiesn für meine 5 Minuten Ruhm in den Medien. Auf einer Reise zu meinen Vorträgen muss ich am Münchner Hauptbahnhof von der S-Bahn in den ICE umsteigen. In der auf Oktoberfest gestalteten Bahnhofshalle platzieren Firmen ihre großflächige Werbung. Die Werbetafel des Schoki-Herstellers Ritter Sport machte mich beim Gang zu meinen ICE stutzig: „Wies‘n Tipp: nach jeder Maß eine Kleinigkeit essen“. Gleich zwei Fehler in einer Werbezeile: Der Deppenapostroph und Maß statt Mass. 

Und gleich mal das Foti getwittert.

Und gleich mal das Foti getwittert.

Ich fotografierte die Werbung und twitterte meinen Post: „Oh  #Rittersport – gerne kann ich als ehemaliger Textchef unterstützen #Schoko“. Ich war einstmals Textchef der PC Professionell und von redtec publishing, ein IT-Verlag der Süddeutschen. Gleichzeitig informierte mich meine Frau, dass der Münchner Merkur via Facebook ein Foto mit er falschen Schreibweise für seine Online-Berichterstattung suchte. Sie hatten in einer Facebook-Gruppe einen Aufruf gestartet. Ich schickte vom ICE aus das Bild an die ehemaligen Kollegen der Tageszeitung, die es den Onlinern weiterreichten. 

Derweil nahm meine Twitter-Meldung Fahrt auf. Sie wurde geteilt, geliked, kommentiert, geklaut. Den Netzwerkeffekt in sozialen Medien lässt sich an diesem Beispiel ideal bemerken. Viral verbreitete sich mein Tweet samt Foto in Twitter weiter und weiter. 

Inzwischen griffen klassische Massenmedien mein Foto auf. Der Münchner Merkur und die tz, zwei Medien des Ippen-Konzerns, brachten mein Foto. Ich wurde auch als Leserreporter bezeichnet. Aus meinem Foto war eine Meldung geworden. Schließlich geht es um die Wiesn und damit um Auflage und Reichweite. Ich machte einen Screenshot und verbreitete diesen Screenshot gleich mal wieder weiter. 

Auch die w&v griff meinen Tweet auf.

Auch die w&v griff meinen Tweet auf.

Als dann die w&v, ein Magazin für Werber und Marketingmenschen, meinen Tweet aufgriff und betonte: „Wenn es um die Wiesn geht, dann wird es ernst“ bekam ich haufenweise neue Follower – ein netter Nebeneffekt. 

Die Berichterstattung hat inzwischen wohl auch die Agentur von Rittersport erreicht Und der zuständige Mitarbeiter der Agentur von Ritter Sport hat wohl von seinem Auftraggeber einen unfreundlichen, aber eindeutigen Hinweis bekommen. Wenn Preußen Werbung in Bayern machen kann das wohl passieren. Ritter Sport ließ verlauten, dass man den Fehler umgehend korrigieren werde. Und sie siehe da: Am nächsten Tag, als ich wieder in den Hauptbahnhof mit dem ICE einfuhr, war das Deppenapostroph überpinselt. Der Rechtschreibfehler Maß statt Mass wurde allerdings belassen – soviel Nähe zur bayerischen Sprache war dann doch nicht möglich. 

Ende gut, alles gut - ein Fehler wurde korrigiert. Die Maß statt Mass bleibt.

Ende gut, alles gut – ein Fehler wurde korrigiert. Die Maß statt Mass bleibt.

Natürlich musste ich neuerlich ein Foto von der korrigierten machen. Auch die Massenmedien stellten die korrigierte Fassung online – Schadenfreude eben, die nicht böse gemeint ist.

Natürlich ist das Ganze ein Sturm im Wasserglas und bringt die Welt nicht weiter. Ich fand die Sache aber dennoch sehr nett und irgendwie was meine persönliche Rache an der Wiesn.  Ach ja, Ritter Sport: Gerne könnt ihr für die kostenlose Werbung ein paar Tafeln Vollmich und Alpenmilch rüberwachsen lassen 🙂

10 Jahre Blogger als redaktion42.com – Geburtstagsfeier mit Gedanken

20. Juli 2018

Auf den Tag genau zehn Jahre ist es her, dass ich mit dem Bloggen angefangen habe – heute hat mein Blog redaktion42.com den 10. Geburtstag. Also mal ein bisschen Zeit zum Reflektieren ist angesagt – woher komme ich und wo stehe ich.

So kam ich zum Bloggen

Ich begann mit dem Bloggen, weil ich es kann. Das klingt jetzt blöd, aber ist genau so. Als Mensch der klassischen Massenmedien, als gelernter Tageszeitungsjournalist und späterer Chefredakteur von IT-Medien stand ich aufwendigen Print-Produkten vor. Die Inhalte unters Volk zu bringen war eine teure Angelegenheit. Redaktion, Anzeigen, Druckvorstufe, Druckerei, Vertrieb und vieles mehr. Das kostete Unmengen von Geld. Massenmedien meiner Zeit waren eine Einbahnstrecke, ein Sender-Empfänger-Modell. Ich als Journalist sendete, meine Leserinnen und Leser empfingen. Der Rückkanal der Leser zu uns als Redaktion war begrenzt. 

Auf dem Weg zum Bloggen.

Auf dem Weg zum Bloggen.

Das hat sich heute geändert. Das Mitmachweb 2.0 hat alles auf den Kopf gestellt. Jeder kann senden und jeder kann empfangen. Das sind wunderbare Möglichkeiten, aber auch gefährliche Möglichkeiten, wenn jeder im Großen und Ganzen veröffentlichen kann, was er will. Die Krise in den klassischen Massenmedien ist da. Mit meinem Blog redaktion42.com bin ich Teil der Blogosphäre, also Teil des Bloguniversums und es macht verdammt viel Spaß. Ich brauche den großen Apparat von Verlagen oder Sendeanstalten nicht mehr, sondern der Blog, SEO und Vernetzung können klassische Massenmedien ergänzen. 

Ich bin der Inhalt 

Ich startete meinen Blog in der Tradition der Graswurzelbewegung, ohne politisch zu sein. Mein Blog kam im Form eines Tagebuchs daher, eben der Blog des digitalen Nomaden Matthias J. Lange. Während ich in meinem Seminaren predige, sucht euch ein schönes Nischenthema und bloggt darüber, habe ich es bei meinem persönlichen Blog anders gemacht. Ich habe mir ein wunderbares Thema gesucht, bei dem ich mich hervorragend auskenne. Das Thema bin ich – der Blog ist meine Sicht auf die Welt. Damit ist aber auch klar, dass der Blog von seinen Zugriffszahlen nicht durch die Decke schießen kann, denn eine so faszinierende Person, eine Art VIP oder Prominenz bin ich auf gar keinen Fall. Ich bin ein einfacher Geschichtenerzähler, der auf virtuelle Freunde zählen kann. Dieses Netzwerk wächst und je nach gebloggten Thema steigen die Klickzahlen – oder auch nicht. Ich setze dabei nicht unbedingt auf Google Keywordsuche, sondern vertrauen meinem Gefühl als gelernter Journalist. Ich weiß, welche Themen ankommen und welche eben nicht. Und dennoch schreibe ich auch über Themen, die keine großen Klicks versprechen – ganz einfach weil ich es kann und weil ich es für richtig finde. In der Regel lasse ich zwei große Themenbereiche aus: Das sind Religion und Politik. Obwohl im Zeitalter von Hatespeech und Fakenews habe ich immer wieder meine politische Meinung veröffentlicht, weil ich es für richtig halte. Ich stehe zur Demokratie, ich stehe zu Europa und ich stehe zur Aufklärung. 

Heute wird ein großes Aufhebens gemacht über Formen des Storytellings als Erzählform. Dabei ist Storytelling nichts neues. Als Journalist kenne ich die Möglichkeiten des Geschichtenerzählens, ich kenne die Darstellungsformen und Erzählweisen und ich bin um meine Lehrmeister durch all die Jahre dankbar, die mich in meiner Ausbildungszeit nicht immer mit Samthandschuhen angefasst haben. Ich habe gelernt, zugeschaut, nachgemacht, mich vernetzt, ausprobiert und ich habe keine Angst vor einem leeren Blatt oder heute Bildschirm. Wenn ich Bloggerkolleginnen und Bloggerkollegen sehe, wie sehr sie sich mit einem Textchen abmühen, dann setze ich mich eben einfach hin und schreibe. Da kommen keine Pulitzerpreistexte heraus, sondern Gebrauchstexte. Das Thema lebenslanges Lernen kann ich dabei nur unterstreichen. 

Regelmäßigkeit der Blogposts

Ich begann zunächst zweimal die Woche zu posten und im Laufe der Zeit wurde es fünf Tage die Woche, es steigerte sich auf sieben Tage die Woche. In der Regel ist es ein Post pro Tag, an bestimmten Tagen kommt es zu zwei oder mehr Posts, wenn sich die Ereignisse überschlagen. Da kann ich aus meiner Haut des Tageszeitungsjournalisten nicht heraus. Das ist oft bei Nachrufen der Fall. Ich versuche dann eine persönliche Sichtweise auf den oder die Toten einzunehmen. Im Falle von Steve Jobs beispielsweise war dies der Fall. 

Luther nutzte die modernsten Massenmedien seiner Zeit. Ich schieße mich an.

Luther nutzte die modernsten Massenmedien seiner Zeit. Ich schließe mich an.

Multimediale Form

Zunächst waren es Texte in meinem Blog, dann kamen Fotos hinzu und schließlich auch Videos, die ich bei YouTube hoste und in meinen Blog einbinde. Film ist für mich ein starkes Medium und ich experimentiere gerne mit YouTube herum. Ich taste mich Zug um Zug voran. Mit rund 1200 Abonnenten bin ich eine Art Nachwuchs-Youtuber. Da wird es noch klarer: Wenn ich früher eine Sendeanstalt brauchte, bin ich heute ein eigener Sender, mein eigener Kanal. 

Beim Sammeln von Videomaterial Fürmeinen YouTube-Kanal redaktion42

Beim Sammeln von Videomaterial für meinen YouTube-Kanal redaktion42

Interessant sind auch die Reaktionen innerhalb YouTube. Dort gibt es zahlreiche Trolle, denn in der computervermittelten Kommunikation sinkt die Hemmschwelle für Beschimpfungen und Beleidigungen. Und als YouTuber darf man sich einiges anhören. Viele Beleidigungen habe ich nach Hinweis gelöscht, andere zur Anzeige gebracht. Aber: Ich habe auch wunderbare Unterhaltungen und mein berufliches und privates Netzwerk erweitert. Danke für diese Erfahrungen.  

Verbreitung meiner Botschaften

Nun, ich wende natürlich einfache SEO-Maßnahmen an, damit Google meinen Blog mag. Da ist noch viel mehr drin und täglich muss ich mich entscheiden: Schreibe ich für Google oder schreibe ich für den Menschen? Je nach Laune und Tagesform entscheide ich mich für die eine oder andere Seite. Zusätzliche Plugins nutze ich nicht, meine Schreibe in meinem Blog ist Erfahrungssache.

Und natürlich ist mein Blog mit virtuellen Netzwerken verbunden. Viele Leute haben meinen Blog abonniert und bekommen eine automatisierte E-Mail von mir am Morgen. Da wären zum einen die Geschäftsnetzwerke Xing und LinkedIn, zum anderen die klassischen Netzwerke wie Facebook, YouTube und Twitter – ich liebe übrigens Twitter und bin dort eine vernetzte Plaudertasche. Zudem nutze ich ein wenig Instagram und Pinterest. Gerade Pinterest will ich deutlich ausbauen. Mit Snapchat spiele ich herum, aber es ist nicht mehr als ein Herumspielen. Bei dem Spaß mit sozialen Netzwerken kommt das Thema Datenschutzgrundverordnung immer wieder auf. Wenn ich Zeit habe, widme ich mich dem Thema Newsletter. Und nein: Ich bin nicht bei WhatsApp! Die Seuche halte ich datenschutzrechtlich für enorm bedenklich – ihr findet mich bei Threema.

Wenn ich Ideen habe, nehme ich gerne an Blogparaden teil, um meine Inhalte zu verbreiten. Immer wieder kommen Aufrufe und ich schau mir die Themen gut an und versuche einen ungewöhnlichen Beitrag zur angebotenen Blogparade zu schreiben. Je nach Thema bringt mir die Sache neuen Content und natürlich neue Klicks und neue virtuelle Freunde. 

Und wie ist das mit dem Geld?

Der Blog ist für mich nur indirekt eine Verdienstmöglichkeit, ich verdiene mein täglich Brot mit Vorträgen und Beratung. Ich habe zwar Amazon Affiliation-Links im Blog, aber reich werde ich dadurch nicht. Es sind ein paar Euro, die ich dadurch einnehme, die zudem noch versteuert werden. YouTube-Einnahmen liegen erst einmal auf Eis, sind aber auch nicht die großen Reichtümer. Google-Werbung habe ich erst gar nicht eingebaut. 

Ich bin viel an Schulen unterwegs - dem Blog sei Dank.

Ich bin viel an Schulen unterwegs – dem Blog sei Dank.

Und dennoch verdiene ich mit meinem Blog Geld. Mögliche Vortrags- und Beratungskunden stoßen auf meinen Blog, auf meine Themen und verstehen: Der Betreiber spricht nicht nur schlau über Blogs und Social Media, sondern praktiziert es selbst. Der Blog ist also ein Marketinginstrument für mein Unternehmen redaktion42. Dort bin ich Dienstleister für Content, Beratung und Schulungen. Mehr und mehr kommt auch das Thema Blogschulungen und Storytelling hinzu – dem Blog sei Dank. Dies steht alles unter dem großen Thema Medienkompetenz, dem ich mich verschrieben habe. Ich bin in allen Schularten unterwegs, schule Vereine und Organisationen und mahne wieder und wieder das Thema Medienkompetenz an. 

Ich bin viel in Sachen Medienkompetenz unterwegs.

Ich bin viel in Sachen Medienkompetenz unterwegs.

Ehrenamt Bloggerclub

Und durch meinen Blog kam ich zu einem Ehrenamt, das ich gerne ausübe, weil es wichtig ist. Ich wurde Vorsitzender des ersten deutschen Bloggerclubs. Der Verein wächst und wächst und vor kurzem wurde ich zusammen mit meinen Stellvertreter Franz Neumeier wiedergewählt. Er hat den extrem erfolgreichen Kreuzfahrtblog. Seit kurzem werden wir im engeren Vorstand von Dr. Tanja Praske unterstützt, die sich in Deutschland einen Namen im Bereich Blogparaden gemacht hat. Wir haben das Kind Bloggerclub auf den Weg gebracht und sobald alles in trockenen Tüchern ist und das Kind alleine laufen kann, werden wir es an eine neue Generation übergeben. Im Mittelpunkt des Bloggerclubs steht der Bloggerkodex, den ich für sehr wichtig in der Blogosphäre halte. Er fordert Transparenz in Blogs ein und stellt sich den schwarzen Schafen der Branche als Qualitätsmerkmal entgegen.

Der Kodex dient einer transparenten Kommunikation gegenüber den Besuchern eines Blogs. Auch definiert der Bloggerkodex die notwendigen Regelungen für Kooperationen mit Unternehmen. Nutzer wünschen sich vertrauenswürdige und glaubhafte Informationen und Unterhaltung. Unternehmen und Organisationen haben wachsendes Interesse an authentischen Meinungen.

Der Bloggerclub ist die Vertretung der Blogger.

Der Bloggerclub ist die Vertretung der Blogger.

Selbstständige Blogger benötigen ein wirtschaftliches Fundament, um langfristig unabhängig existieren zu können. Dieser Kodex beschreibt unser Selbstverständnis als Blogger in diesem Spannungsfeld und hat ebenso das Nutzerinteresse im Blick wie eine professionelle und transparente Zusammenarbeit zwischen Bloggern, Unternehmen und Organisationen. Diese Regeln gelten äquivalent auch für Social-Media-Kanäle. Das halte ich für enorm wichtig und bin daher beim Bloggerclub aktiv dabei. 

Danke

Dass mein Blog redaktion42.com jetzt zehn Jahre existiert, hat viele Gründe und es ist Zeit einmal Danke zu sagen. Danke für Support, Unterstützung und Motivation. Ich will meiner Familie Danke sagen, die mich zu allen möglichen Uhrzeiten bloggen sieht. Meiner Frau danke ich besonders, denn sie nimmt Rücksicht auf meine Eigenheiten und versteht, dass es Phasen gibt, da muss ich einfach schreiben, sonst platze ich. Ich weiß, das ist schwer für ein Familienleben und dafür ein Dankeschön. 

Danke an meine Familie für die Unterstützung.

Danke an meine Familie für die Unterstützung.

Danke will ich auch meinem Kollegen Thomas Gerlach sagen, mit dem ich zusammen angefangen habe zu bloggen. Kollege Gerlach startete mit einem spitzen Medienblog und hat heute einen sehr erfolgreichen Kochblog. Ich blieb bei meinen seichten Themen nach der Devise von Helmut Thoma: Im Seichten kannst du nicht ertrinken. 

Danke natürlich auch an alle meine Kunden, die mich mit Aufträgen versorgen. Ohne euch könnte ich nicht das Leben führen, das ich führe. 

Und natürlich ein großes Dankeschön an alle meine Leserinnen und Leser. Danke für das Feedback, die Likes, die Klicks, die Kommentare und vor allem die Inspiration und Neugierde.

Heimat des Netzwerkens – der Bloggerclub hat eine neue Heimat

5. August 2017

Der PresseClub ist neu eröffnet - und damit der Bloggerclub auch. Foto: Schwepfinger

Der PresseClub ist neu eröffnet – und damit der Bloggerclub auch. Foto: Schwepfinger

Die Resonanz war enorm und das freut mich sehr. In klassischen Massenmedien und den sozialen Netzen wurde über den Wiedereinzug des PresseClubs zurück an den Marienplatz groß berichtet. Damit hat auch der Bloggerclub nun die renommierte Adresse Marienplatz 22/IV. Wie selten zuvor bekam ich Gratulationsmails, -posts oder -Tweets. Der Hammer war wohl ein halbseitiges Foto in der Abendzeitung Print (und online auch). Danke Tobias für den Hinweis und danke Manuela für die Zusendung des Papierbelegs.

Wow in der Abendzeitung print und online.

Wow in der Abendzeitung print und online.

Ich habe die Ehre, für den Bloggerclub als Vorsitzender zu arbeiten und mache dies meist im Hintergrund. Meine Vorstandskollegen führen in der Regel die Veranstaltungen durch. Meine Hauptaufgaben sind Lobbyismus und Netzwerken – und dem konnte ich beim Wiedereinzug des PresseClubs ausgezeichnet nachkommen.

PresseClub und Bloggerclub in bester Lage
Die neu gestalteten Räume des Clubs mit Blick auf den Marienplatz und den Alten Peter sind eindeutig die beste Lage in München. Für uns steht fest: Wir sind wieder in die Heimat des Netzwerkes eingezogen. Für mich ist der Club-Gedanke hier wichtig. In der Vergangenheit habe ich am Marienplatz für mich wichtige Hintergrundgespräche geführt. Das waren zum einen mit den illustren Gästen des PresseClubs. Das waren aber zum anderen mit den Mitgliedern des PresseClubs. Ich habe viel von dem Know-how, von der Erfahrung und der Einschätzung der Kolleginnen und Kollegen profitiert. Das ist für mich Netzwerken pur. Leider waren Eli Treppner und Norbert Matern nicht da, denen ich gerne persönlich gedankt hätte.

Vorsitzende beim Netzwerken: Matthias . Lange (Bloggerclub) und Peter Schmalz (PresseClub)

Vorsitzende beim Netzwerken: Matthias . Lange (Bloggerclub) und Peter Schmalz (PresseClub)

Wir als Bloggerclub sind dankbar, dass wir in dieser großartigen Location zu Gast sein dürfen und unsere Veranstaltungen durchführen dürfen. Bisher waren wir als Bloggerclub im Ausweichquartier des Clubs im Tal 12 untergebracht. Hier fand auch unsere Gründungsveranstaltung statt – wir sind jetzt ein Jahr alt. Der PresseClub residiert jetzt wieder am Marienplatz, wo er seit 1958 zu Hause ist und wir Blogger dürfen erstmals auch die neuen Clubräume nutzen. Damit ändert sich auch die Geschäftsadresse des BloggerClubs in die renommierte Adresse Marienplatz 22/IV. Und das leistungsstarke kostenfreie WLAN passt auch – ich weiß, wo ich ab und zu als digitaler Nomade arbeite, wenn ich in München bin.

Podiumsdiskussion zur Wiedereröffnung - ich bin auch dabei. Foto: Schwepfinger

Podiumsdiskussion zur Wiedereröffnung – ich bin auch dabei. Foto: Schwepfinger

PK zur Wiedereröffnung
Zum Wiedereinzug lud der Internationale PresseClub München in seine neu gestalteten Räume am Marienplatz 22 ein. Mit rund 800 Mitgliedern und mehr als 250 Pressekonferenzen pro Jahr ist der PresseClub München e.V. der größte seiner Art in Deutschland. Nach dem Umbau bietet der Club nicht nur den Blick auf das Rathaus, sondern auch auf den Alten Peter. Wenn ich Gäste aus dem In- und Ausland habe, führe ich sie in den PresseClub und zeige ihnen den Ausblick. Besser geht es wirklich nicht.

Wo der Hut liegt, ist mein Platz.

Wo der Hut liegt, ist mein Platz.

Einen Überblick über die Aktivitäten und Angebote des PresseClubs gaben auf der Pressekonferenz: Peter Schmalz, Vorsitzender PresseClub München e.V., Helmut Gierke, Vorstandsmitglied PresseClub München e.V., Angelica Fuss (coole Brille), Geschäftsführerin PresseClub München e.V., Matthias J. Lange, Vorsitzender Bloggerclub e.V., Leonie Sanke, Vorsitzende Nachwuchsjournalisten in Bayern e.V. (NJB), was mich besonders gefreut hat, denn dem NJB stand ich lange als Vorsitzender vor. Auch unser stellvertretender Vorsitzender Franz Neumeier war im Publikum mit dabei und beantworte im Nachhinein die Fragen der Journalisten. Für einen Imagefilm des PresseClubs wurden Franz Neumeier und ich vor der Kamera interviewt. Wir spielten uns wunderbar die Bälle zu und machen Werbung für den Bloggerclub – also Lobbyismus pur.

Die Sicht vom Podium.

Die Sicht vom Podium.

Die komplette Pressekonferenz gibt es hier zu sehen. Die Ausführungen von mir gibt es ab Minute 35:38 im ersten Video und das komplette zweite Video.

 

Medienkompetenz: Für mich ist das Glas eher halb voll als halb leer

4. April 2016

Ich freue mich immer wieder, wenn ich positiv in Presse, Funk und Fernsehen erwähnt werde. Im vergangenen Monat durfte ich in Oberfranken einige Vorträge zum Thema Medienkompetenz und Videogames halten. Im Vorfeld der Vorträge gab ich der Frankenpost, das ist die örtliche Tageszeitung in der Region Münchberg, ein ausführliches Interview. Ganz herzlichen Dank dafür. Das Interview erschien mit einer halben Seite und ich wurde bei den Vorträgen immer wieder auf das Interview angesprochen. Ich habe hier mal das Interview in meinem Blog veröffentlicht.

Eine halbe Seite Interview mit mir - coole Sache und vielen Dank.

Eine halbe Seite Interview mit mir – coole Sache und vielen Dank.

Herr Lange, empfinden Sie die zunehmende Digitalisierung der Welt als bedrohlich oder sehen Sie im technischen Fortschritt in erster Linie eine Chance?
Für mich ist das Glas eher halb voll als halb leer. Neugierde war und ist immer eine Triebkraft des Menschen, sonst würden wir heute noch in der Steppe leben. Ich halte es mit dem großen Douglas Adams: Was erfunden wird, bis man etwa 30 Jahre alt ist, wird als große Chance empfunden. Und alle Neuerungen und Trends, die nach dem 30. Geburtstag entstehen, nimmt der Mensch als Bedrohung wahr – und als sicheres Zeichen für den Niedergang der Kultur.

 

Gemäß einer Bitkom-Umfrage aus dem Jahr 2015 besitzen 85 Prozent der 12- bis 13-Jährigen in Deutschland ein Smartphone. Was geht in Ihnen vor, wenn Sie diese Zahl hören?
Die digitale Welle kommt auf uns zu. Die ersten Ausläufer sind bereits da. Das Smartphone hat die Welt verändert und tut es. Viele Geräte wurden durch das Smartphone ersetzt: Kamera, Kalender, Wecker, Radioapparat, mp3-Player, Taschenrechner, Navi, Taschenlampe und es geht weiter. Die Zeitungsbranche hat sich verändert, die nächste Branche ist der Einzelhandel. Wir müssen uns als Gesellschaft auf diese digitale Welle vorbereiten. Nicholas Negroponte als er Chef vom MIT erklärte schon 1995: „move bits, not atoms!“ – Alle Waren und Dienstleistungen, die digital erbracht werden können, werden künftig digital erbracht.
Was möchten Sie Kindern und Jugendlichen vermitteln, wenn Sie Vorträge an Schulen halten?
Sie sollen sich bewusst werden, was um sie herum geschieht. Sie sollen die Veränderung begreifen und ihre Chance für sich und ihr Leben ergreifen. Viele der neuen Techniken sind faszinierend – beinhalten positive und negative Folgen. Plakativ sage ich: Leute, schaltet euer Hirn ein.
Was möchten die Schüler von Ihnen zum Thema Medien wissen? Wo liegen ihre Ängste und Hoffnungen?
Das ist natürlich altersabhängig. Das Thema Schutz der Privatsphäre zieht sich durch die Fragen. Immer wieder wollen die jungen Menschen wissen, wie sich die Welt verändert und wie sie sich auf die Herausforderungen einstellen können. – Und ein paar wollen auch ganz einfach nur ein paar Spieletipps.

 

Würden Sie Eltern raten, strikt zu kontrollieren, was der Nachwuchs an Smartphone, PC, Tablet und Co treibt, oder plädieren Sie eher dafür, die Kinder – ganz liberal – einfach mal machen zu lassen?

Extreme Positionen sind falsch. Kinder brauchen Grenzen und testen Grenzen aus. Es wäre wichtig, dass Eltern ihren Erziehungsauftrag annehmen und sich mit ihren Kindern beschäftigen und die Kinder nicht mit Geräten abschieben. Dazu gehört Medienkompetenz auch für die Eltern, nur so können sie diese an ihre Kinder weitergeben. Wer heute ein Kind erzieht, muss ihm nicht nur gutes Benehmen beibringen, sondern auch den Umgang mit neuen Medien vermitteln.
Finden Sie Restriktionen wie Internet- und Handyverbote sinnvoll?
Wichtig ist, dass jeder in der Familie weiß, wo sich der Ausknopf befindet. Es hat sich bewährt, dass die Familie gemeinsam Familienregeln aufstellt und einhält. Zu Regeln gehören natürlich auch Sanktionen.
Was halten Sie von Computer und Videospielen? Kulturgut oder Trash? Harmloser Zeitvertreib oder gefährliches Laster mit Suchtpotenzial?
Videospiele sind junge künstlerische Ausdrucksform, die eine Fusion aus Musik, Film und Literatur bildet, ergänzt um interaktive Elemente. Damit gebührt Videospielen der Platz als gleichberechtigte Säule im kulturellen Kanon unserer Gesellschaft. Aber nicht jedes Videospiel ist ein Kulturgut, so wie nicht jedes Buch oder Musikstück automatisch ein Kulturgut darstellt. Aber es gilt auch: Computerspielsüchtige verdrängen die Realität und suchen Erfolge im Internet. Nicht Jeder der viel spielt ist süchtig, aber wenn man kaum noch Kontakte hat, wird es problematisch. Oftmals werden reale Probleme verdrängt.
Medienkompetenz ist ein weitreichender Begriff. Wie würden Sie ihn definieren?
Medienkompetenz bezeichnet die Fähigkeit, Medien und ihre Inhalte den eigenen Zielen und Bedürfnissen entsprechend sachkundig zu nutzen.
Wen sehen Sie in der Pflicht, wenn es um die Vermittlung von Medienkompetenz geht? Die Schule oder das Elternhaus? Was kann welche Sozialisierungsinstanz leisten?
Die Mediennutzung durchdringt unser gesamtes Leben. Damit sind alle, die an der Erziehung von Kindern und Jugendlichen mitwirken auch bei der Vermittlung von Medienkompetenz gefragt. Es beginnt in der Familie und muss sich in der Schule fortsetzen.
Wie ist es um die Medienkompetenz der Eltern bzw. der Lehrer selbst bestellt? Sehen Sie hier Nachholbedarf?
Ja.

Was treibt immer mehr junge Menschen in die sozialen Netzwerke?
Kommunikation ist ein Grundbedürfnis des Menschen.

Es ist eine weitverbreitete Meinung, dass durch die ständige Kommunikation per Chat und SMS Sprachschatz und Kommunikationsvermögen der Jugend verarmen. Teilen Sie diese Ansicht?
Sprache verändert sich. Sprache ist im Fluß. Viele Erwachsenen sind mit einem Roman von Thomas Mann überfordert. Aber wir müssen zwischen gesprochener Sprache und computergestützte Kommunikation unterscheiden.
Wer private Informationen und Fotos in den sozialen Netzwerken der Öffentlichkeit zugänglich macht, macht sich selbst gläsern – das ist hinlänglich bekannt. Setzen sich aber Kinder und Jugendliche auf Plattformen wie Facebook, Twitter, Instagram und Co besonderen Gefahren aus?
Durch soziale Netzwerke haben wir das erste Mal in der Geschichte der Menscheit einen Zugang zu einem Massenmedium. Wir sind Sender und Empfänger zugleich. Ein Klick kann eine Lawine ins Rollen bringen, positiv wie negativ. Es muss den Nutzern klar sein, dass sie ein Massenmedium und kein privates Medium bedienen. Zudem muss klar sein: Der Nutzer von sozialen Netzwerken ist nicht der Kunde, sondern das Produkt. Der Kunde von Facebook und Co ist die werbetreibende Wirtschaft.

Was können Erziehungsberechtigte tun, um ihr Kind zu schützen?
Sprechen, sprechen, sprechen, ein Vorbild sein und den Kindern bewusst machen, was dort passiert. Dazu gehört, dass Eltern sich mit den Entwicklungen beschäftigen. Angst war nie ein guter Ratgeber. Keine Mama und Papa würde sein Kind an eine sechsspurige Autobahn stellen und sagen: „Geh rüber und pass auf – wie es geht weiß ich auch nicht.“ Seltsamerweise machen wir genau das, wenn es um soziale Netzwerke geht.

40 Jahre Apple: Mein Steve Wozniak Interview vom Oktober 2006

1. April 2016

Steve Wozniak hatte im Oktober 2006 den iPod nano als neues Spielzeug dabei, Foto: Lange

Steve Wozniak hatte im Oktober 2006 den iPod nano als neues Spielzeug dabei, Foto: Lange

Heute vor 40 Jahren wurde Apple gegründet und seit den achtziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts verfolge ich die Entwicklungen dieser Firma. Als ehemaliger Chefredakteur der MACup, der ältesten Apple Macintoh-Zeitschrift Europas (inzwischen pleite) habe ich das Auf und Ab dieser Firma begleitet. Heute ist Apple neben Google das reichste Unternehmen auf diesem Planeten.

Im Gespräch mit Steve Wozniak im Oktober 2006.

Im Gespräch mit Steve Wozniak im Oktober 2006.

Über die Geschichte des Unternehmens gibt es viele Bücher und viele Filme. Die beiden Steves habe ich live getroffen und beide haben mich auf ihre Art tief beeindruckt. Ich habe in diesem Blog mehrmals darüber geschrieben.
Zum 40. Jubiläum von Apple habe ich ein Interview vom 25. Oktober 2006 ausgegraben, das meine Redaktion und ich damals mit Steve Woz Wozniak in München geführt hat. Das Interview war in meinem Privatarchiv und das Tape war als Gedächtnisstütze gedacht.

Hier ist der Link zum Video Steve Wozniak Interview,  Oktober 2006

 
Woz hatte damals seine Autobiografie iWoz veröffentlicht und der Verlag hatte Wozniak in die bayerische Landeshauptstadt eingeladen. Ich hatte von diesem Besuch etwas mitbekommen und ich bedrängte Verlag, dass wir ein Interview mit Steve führen wollten, nein mussten.
Viel Spaß beim Anhören und Anschauen. Die Fotos entstanden bei diesem Interview. Und natürlich: Alles Gute Apple zum 40. Geburtstag.

Togo-Patenschaft statt Postkarten zu Weihnachten

24. Dezember 2014

Als Medienunternehmer, wie ich nun mal mit redaktion42 einer bin, steht es einem gut an, zu Weihnachten würdevolle Grußkarten mit Glückwünschen zu verschicken. Das hab ich dieses Jahr nicht gemacht. Natürlich wünsche ich all meinen Kunden und Auftraggebern schöne Weihnachten und bedanke mich für die Zusammenarbeit. Aber ich hab mir das Geld für die Karten und das Porto gespart und stattdessen als Unternehmen eine Patenschaft abgeschlossen. Ich halte dies für sinnvoller.
Meine Wahl des Patenvereins fiel auf einen örtlichen Verein in meinem Wohnort Maisach, den ich kenne, dessen Leistungen ich selbst überprüfte und von dessen Arbeit ich micht selbst vor Ort überzeugen konnte. Meine Wahl fiel auf Aktion PiT – Togohilfe e.V.

Ich habe mir in Togo die Arbeit kritisch angeschaut und kann sagen: Die Hilfe kommt bei Aktion PiT – Togohilfe e.V. an.

Ich habe mir in Togo die Arbeit kritisch angeschaut und kann sagen: Die Hilfe kommt bei Aktion PiT – Togohilfe e.V. an.

Der aktive Verein unter dem Vorsitz von Margret Kopp ist seit 1980 im afrikanischen Togo aktiv. Dank der beständig wachsenden Unterstützung durch Spender und Förderer ist aus einer kleinen Privatinitiative heute der wohl größte Togo-Hilfsverein Deutschlands Aktion PiT – Togohilfe e.V. geworden, gemeinnützig anerkannt und Mitglied im Eine Welt Netzwerk Bayern. Ich habe mir in Togo die Arbeit kritisch angeschaut und kann sagen: Die Hilfe kommt an.
Zusammen mit meiner Familie entschlossen wir uns gemeinsam eine Patenschaft für ein Kind in Togo zu übernehmen. Das erschien uns sinnvoller als Porto für Briefe und Postkarten auszugeben. Unser erstes Patenkind war Mauricia Ruth Akouv. Gerne übernahmen wir die Patenschaft für das kleine Mädchen und sorgten für eine schulische Ausbildung. Ich bin der Meinung: Bildung ist ein wichtigstes Gut, mit dem Hunger, Armut und Hass auf dieser Welt bekämpft werden kann. Nur durch Bildung kommt ein Volk voran. Ende November kam dann überraschend eine Nachricht aus Togo: Ein Onkel von Mauricia Ruth Akouv hat sich in Kpalimé niederlassen können und ein florierendes Geschäft eröffnet. Er hat sich bereit erklärt, seine Nichte Mauricia bei sich aufzunehmen und weiterhin für sie zu sorgen. Ein Patenschaft war damit nicht mehr nötig. Wir schickten dem Kind noch ein Weihnachtspaket, verbunden mit den besten Grüßen. Dabei musste ich mein verstaubtes Schulfranzösisch reaktivieren.

Das Patenkind aus Togo: Grâce Adjaouti Akouvi

Das Patenkind aus Togo: Grâce Adjaouti Akouvi

So wählten wir als nächstes Patenkind Grâce Adjaouti Akouvi. Der Vater hat die Familie verlassen. Die Mutter lebte zunächst bei und ihren eigenen Eltern, die aber inzwischen zu alt sind, um kaum sich selbst versorgen können. Grâce kann die Schule nicht besuchen und auch die Ernährungslage für Kind und Mutter sind kritisch. Hier können wir durch unsere Patenschaft für die Tochter Grâce helfen.

Dankbar: Mutter und Tochter

Dankbar: Mutter und Tochter

Die Mutter von Grâce Adjaouti Akouvi schrieb uns einen dankbaren Brief, der uns daran erinnerte, wie wichtig gegenseitige Verantwortung ist. Grâce Adjaouti Akouvi geht jetzt in die vierte Klasse und die Mutter werde mit unseren Geld sich um das Schulgeld, die Kleidung, die Ernährung und um die Pflege für ihre Kleine kümmern. Der Brief endet mit den berührenden Worten: „Der allmächtige Gott behüte Sie und segne Sie und gebe Ihnen ein langes Leben.“
Ich hoffe, dass meine Kunden und Auftraggeber für meine Entscheidung Patenschaft statt Postkarten Verständnis haben. Ich will an dieser Stelle all meinen Kunden und Partner, all meinen Freunden und Auftraggebern, all meinen Dienstleistern und Mitstreitern ausdrücklich danken. Ohne sie wäre redaktion42 nicht dort, wo das Unternehmen heute ist. Vielen Dank und Ihnen allen schöne Weihnachten.

Ihr Matthias J. Lange

Medienkompetenz: Google-Werbung mit dem eigenen Gesichtern verhindern

30. Oktober 2013

Beim Umgang mit Google sollte Medienkompetenz nicht zu kurz kommen. Ich merke in meinen Seminaren, dass Teilnehmer sich beim Umgang mit Google sicher fühlen, aber in der Praxis dann doch massive Schwierigkeiten haben. Nehmen wir beispielsweise das Thema soziale Empfehlungen. Empfehlungsmarketing ist das Zauberwort der Branche: Der User gibt im Netz Bewertungen ab und Google sammelt sie und bereitet sie auf. Zum Beispiel: „Matthias J. Lange findet die neue Bob Dylan-CD sehr gut und gab 5 Sterne.“ Dazu gibt es dann ein Bildchen von mir in der Werbung.

Ab 11. November kann Google eine Werbung im Netz mit dem Gesicht der User schalten, die ein Produkt empfehlen. Außer der User wird aktiv und schaltet diese Maßnahme aus und unterbindet die ganze Aktion. Allerdings sollte man sich bewusst sein, dass die ganzen Daten bereits im Netz vorhanden sind und Google bereitet sie im Rahmen von Big Data nur neu auf. Es sind also keine neuen Informationen, die dort erscheinen – nur besser aufbereitet.

So könnte die Werbung von Google mit deinen Namen aussehen.

So könnte die Werbung von Google mit deinen Namen aussehen.

Wer nicht will, dass Google mit den Profilbildern aus dem Google+ Account und Namen seiner Nutzer Werbung macht, sollte aktiv werden. Immerhin gibt es weltweit 520 Millionen Google+-Mitglieder und Google bündelt mehr und mehr Dienste darunter. Was ist zu tun, um gegen das von Google bezeichnete Shared Endorsements vorzugehen?

Mein Tipp zum Vorgehen ist:

Auf der so genannten Endorsement-Seite mit Google+-Profil einloggen.

Achten, ob ein Haken neben folgendem dem Satz gesetzt ist oder nicht: „Basierend auf meinen Aktivitäten kann Google meinen Namen und mein Profilbild in sozialen Empfehlungen einblenden, die in Anzeigen erscheinen.“

Wenn ich nicht will, dass Google mein Profil für Werbung verwendet, dann darf kein Haken gesetzt sein.  Also kein Haken.  

Bildschirmfoto 2013-10-30 um 11.26.42

Blockstöckchen – Bloggen? So mache ich das

4. August 2013

Mein Blogger-Freund Ludger Freese hat mir ein Blockstöckchen zugeworfen und ich hab es gerne angenommen. Er stellte mir ein paar Fragen, die ich hier beantworten. Viel Spaß beim Lesen.

Welcher Blogger-Typ bis du?

Als gelernter Journalist, der früher für Tageszeitungen und Fachzeitschriften tätig war, sind Blogs für mich eine klare Fortführung meiner journalistischen Arbeit. Wie kam es zu meinem Blog redaktion42.com? Ich gebe ja seit mehreren Jahren erfolgreich Seminare, unter anderem auch zum Thema Web 2.0. Dort zeige ich, wie sich die Welt verändert. Mit meinem Freund und Kollegen Thomas Gerlach saß ich vor fünf Jahren zusammen und wir kamen auch auf das Thema Blogosphäre zu sprechen. Uns war klar, dass wir nicht über Blogs referieren können, ohne wirklich dabei zu sein. Es gibt schon genügend Schwätzer, die über Sachen abstrakt philosophieren, ohne es zu praktizieren. Also – gesagt, getan. Wir beide gingen ans Bloggen. Doch was sollte der Inhalt sein? Wir beide verfolgten unterschiedliche Konzepte. Während der Kollege Gerlach zweimal die Woche zu speziellen Themen aus der Medien- und Internetbranche schreibt, versuche ich jeden Tag einen bunten Blogpost zu schreiben. Während seine Zielgruppe spitz und elitär ist, sollte mein Blog breit aufgestellt sein, er sollte vor allem Spaß machen. Daher wählte ich als Untertitel auch: Der Blog des digitalen Nomaden Matthias J. Lange. Wie ursprünglich Blog als grass-roots movement schreibe ich eine Art Tagebuch: Ich schreibe über die Dinge, die mich bewegen, die mir auffallen, die ich erfahre. Nach fünf Jahren können wir feststellen: Mein Blog ist der erfolgreichere, hat eine deutlich höhere Reichweite. Es stellt sich heraus, dass sich die User gerne mit den alltäglichen Dingen im Netz beschäftigen, sich überraschen und unterhalten lassen und da sind sie bei mir an der richtigen Adresse.

Gerätschaften digital:

Seit 1984 ist es sind Apple-Geräte. Die aktuellen sind im ganzen Haus verteilt, der Rest im Museum. Momentan sind es MacBook Pro, zwei MacBook Air, Mac Pro, iMac und mehrere Mac minis. Zudem nutze ich iPhone 5 und iPad 4 als mobile Geräte. Als professionelles Fotoequipment nutze ich Nikon D3x und Fuji X100s, im Videobereich die großen Canon- und JVC-HD-Kameras. Ein neues Hobby von mir ist die GoPro Hero3 mit einer wahnsinniger 4k-Auflösung. Und ich habe Akkus wie den tizi Kraftprotz und Ladekabel dabei, weil ohne Strom geht es nicht. Zur Unterhaltung und Entspannung darf der Kindle nicht fehlen.

Gerätschaften analog:

Mein Lieblingsfüller, den ich nur zum Unterschreiben dabei habe. führe ich so dann und wann mit mir. Aber so viele Unterschriften muss ich dann noch nicht leisten. Aber im Ernst: Die Welt ist nicht schwarz oder weiß – nicht anlaog oder digital. Meine Welt ist grau oder im besten Fall bunt.

Arbeitsweise:

Als Tageszeitungsjournalist habe ich gelernt, allzeit bereit zu sein und in jeder Situation schreiben zu können. Aber um genügend Platz für die Familie zu haben, schreibe ich in der Regel für meinen Blog am frühen Morgen oder in der späten Nacht. Ich habe keine Angst vor dem Schreiben. Ich arbeite ich an verschiedenen Blogbeiträgen gleichzeitig. Mein Ziel ist es, jeden Tag einen Blogbeitrag zu veröffentlichen. Viele Beiträge sind geplant und auf den Tag abgestimmt. Natürlich kommen tagesaktuelle Ereignisse hinzu und werfen die ganze Planung über den Haufen. Aber das macht das Ganze wieder spannend.

Welche Tools nutzt du zum Bloggen, Recherchieren und Bookmark-Verwaltung?

Als Blog-Plattform nutze ich WordPress, unterwegs auf der WordPress App. Texte schreibe ich in Google Drive und mehr und mehr ging ich zum Diktieren über aufgrund einer ausgeheilten Augenkrankheit. Die Textdateien sind für meine Frau freigegeben, die meine erste Kritikerin ist.

Ich nutzte früher auch Posterous als Plattform, aber dieser Dienst wurde ja eingestellt und meine Daten zu WordPress migriert. Ich versuche für meine Blogs in der Regel eigene Fotos oder Videos zu nehmen. Dazu ist für mich YouTube eine hervorragende Plattform. Mein Kanal heißt dort redaktion42. Die Bildbearbeitung erfolgt klassisch über Photoshop am Rechner oder entsprechende Tools am iPad. Die Verbreitung geschiet über Twitter, Facebook, Xing, Linkedin, Pinterest und Google+. Die Twitterfeeds werden mehrmals am Tage in unterschiedlichen Varianten wiederholt. Um Kommunikation zu fördern kommentiere ich bei meinen Freunden und erweitere so meine Reichweite.

Wo sammelst du deine Blogideen?

Meine Unterzeile des Blogs redaktion42.com lautet, das Blog des digitalen Nomaden Matthias J. Lange, ich bin ein Reisender. Ich bekomme meine Idee aus dem Web, viel aus den sozialen Netzwerken und dem RL, einige Hinweise kommen über klassische PR-Mitteilungen und vieles kommt aus Gesprächen mit echten Menschen. Wenn ich auf Reisen gehe, vergeht keine Stunde und ich habe neue Themen, aber auch ein kleiner Spaziergang reicht aus. Ich empfehle allen Bloggern die Lektüre von Sigi Sommer.

Was ist dein bester Zeitspar-Trick / Shortcut fürs Bloggen / im Internet?

Augen auf – die Themen liegen auf der Straße. Ich muss sie nur aufnehmen und daher ich muss mich trainieren, die Themen zu erkennen. Und das kenne ich noch aus der Zeit als ich mit der Schreibmaschine gearbeitet habe: Der Artikel ist im Kopf komplett geschrieben, bevor ich den ersten Buchstaben in die Tastatur tippe.

Aber ich musste auch feststellen, das Schreiben für einen Blog etwas anderes ist, als Schreiben für Papier. Ich liebe es früher für meine Leser zu schreiben. Aber: Ich will nicht über SEO-Maßnahmen philosophieren, aber natürlich ist Google heute einer meiner Hauptleser. Kurz und gut: ich musste meine Scheibe ändern und zwar komplett.

Das beginnt ganz einfach mit den Überschriften. Ich beherzige hier einfach mal die Tarzan Regel der Mainpost. Die Regel besagt: wenn der Text über Tarzan geht, muss Tarzan in die Überschrift. Als Printjournalist war ich es gewohnt, blumige Überschriften zu schreiben, die den Leser neugierig machen. Als Onliner, der auch für Google schreibt, muss ich klar schreiben, um was es in dem Post geht. Jeden Tag muss ich also die Gretchenfrage stellen. Schreibe ich schöne Texte für Menschen oder schreibe ich schöne Texte, die von Google gefunden werden? Am Ende ist das Leben wie immer ein Kompromiss.

Dann musste ich lernen, verstärkt auf visuelle Elemente zu setzen: also Bilder und vor allem Videos. Ging früher im Blogpost ohne Bild online, so sollte heute mindestens ein Bild und ab und zu ein Video dabei sein. Visuelle Elemente erhöhen die Aufmerksamkeit beim User und dann wird der Text auch gelesen

Benutzt du eine To-Do-List-App?

Ich habe mich von meiner Zettelwirtschaft verabschiedet. Früher hatte ich mehrere Zettel und Blöcke auf denen ich meine Notizen machte, um nichts zu vergessen. Ich führte lange To do-Listen und kam nicht zurecht. Ich verlor den Überblick.

Seit längerem habe ich damit aufgehört und führe nur noch eine einzige Liste. Damit behalte ich die Übersicht und weise das Chaos in die Schranken. Ich nutze toodledo, gekoppelt mit der Cloud, um auf jeden Endgerät die Daten snychron zu halten. Eines musste ich trotz der Technik lernen: Pack nicht zuviel in deinen Tag. Ich habe oft meine To do-Liste zu voll gepackt, so dass ich abends enttäuscht war, dass ich mein Pensum nicht geschafft habe. Das frustrierte und machte keinen Spaß. Das Übertragen von Aufgaben auf den nächsten Tag sollte nicht unbedingt zur Tagesordnung werden.

Also ganz wichtiger Tipp: Bleiben Sie realistisch. Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut und daher mute ich mir nicht mehr zuviel zu. Durch diese Listen kenne ich mein Leistungspensum. Das hat mich auch gelehrt, einmal nein zu sagen, wenn von außen mehr und mehr auf mich abgeladen wurde.

Außerdem musste ich meine persönliche Art von Projektmanagement erlernen. Oft standen früher in meiner Agenda ganz große Brocken, deren Bewältigung nicht an einem Tag zu schaffen war. Hier lernte ich ein großes Projekt in viele kleine Projektchen aufzuteilen, um tägliche Erfolgserlebnisse zu haben. Also klarer Tipp: Großer Brocken in kleinere Bröckchen aufteilen und schon läuft es besser.

Ich habe bei Kollegen gefragt, wie sie ihre Listen führen, wenn sie denn überhaupt eine führen: Die Ergebnisse waren unterschiedlich: Einer nimmt ein Schmierblatt, der andere ein Notizbuch, ein anderer seinen alten Palm und ich nehme die Cloud. Egal, was man nimmt, Hauptsache man nimmt es. Schließlich räumt diese Art von Aufgabenagenda wichtigen Speicherplatz im Gehirn frei. So ist es zumindest bei mir. Was ich aufgeschrieben habe, daran muss ich nicht jede Nacht denken. Diese To do-Listen ordnen meine Gedanken und damit kann ich  mich besser strukturieren und – ganz entscheidend – besser arbeiten.

Und wissen Sie, was das Schönste ist: Wenn eine Aufgabe erledigt ist, dann streiche ich sie mit Genuss durch. Ich glaube, die Psychologie nennt es Erledigungsfreude. Das gibt Motivation und Kraft für neue Aufgaben. Denn eines ist gewiss: Aufgaben gehen nie aus.

Gibt es neben Telefon und Computer ein Gerät, ohne das du nicht leben kannst?

Im Grunde ist das iPad und die Cloud immer dabei und im Moment spiele ich viel mit der Fuji X100s herum, so dass sie auch ist. In hab den schicke braune Lederumhängetasche, darin sind die ganzen Geräte und Kabel, Stative untergebracht.

FujiX100s

Gibt es etwas, das du besser kannst als andere?

Nein, ich bin zwar einmalig, aber ich bin nicht irgendwo besser als andere. Ich kann gut schreiben, aber es gibt bessere Schreiber. Ich kann gut fotografieren, aber es gibt bessere Fotografen. Ich kann gut filmen, aber es gibt bessere Filmer. Aber ich kann katastrophal singen.

Was begleitet dich musikalisch beim Bloggen?

Wenn ich im Tunnel bin, nehme ich nichts wahr. Daher kann ich grundsätzlich überall arbeiten. Aber Musik ist enorm wichtig in meinem Leben. Ich liebe Bob Dylan, Beatles, Pink Floyd, ELP, Deep Purple und King Crimson. Im Moment höre ich auch wieder sehr viel Kraftwerk und Hank Williams, Johnny Cash und Towns van Zandt. Unterschätzt ist zudem immernoch der großartige Warren Zevon. Im Klassikbereich stehe ich auf Bach, Beethoven und vor allem Richard Wagner, letzteren nur musikalisch – nicht politisch.

Wie ist dein Schlafrhythmus – Eule oder Lerche?

Ich kann zu jeder Tages- und Nachtzeit schlafen. Sag mir, wenn ich schlafen kann und ich schlafe. Aber durch ein geregeltes Familienleben gehe ich in der Regel gegen 0 Uhr ins Bett und stehe um 6 Uhr wieder auf. Als Freiberufler gönne ich mir dann und wann einen Mittagsschlaf und das ist für mich total erholsam. Also weder Eule von Lerche.

Eher introvertiert oder extrovertiert?

Extrovertiert – keine Frage. Liegt vielleicht auch an meinen roten Schuhen. Aber als Journalist habe ich gelernt, sich selbst nicht zu wichtig zu nehmen. Das ist als Blogger schon schwieriger. Und was ich auch lernen musste, ist die Personalisierung. Waren die Texte zunächst klassisch journalistisch geschrieben, wandelte sich die Sprache im Laufe der Zeit. Während es im klassischen Journalismus eine absolute Trennung der journalistischen Darstellungsformen gibt (zumindest in der Theorie), vermischt sich in meinem Blog die berichtende und kommentierende Form. Viele meiner Artikel enthalten heute eine klare Meinung von mir.

Diese Personalisierung spiegelt sich auch im Layout des Blogs wider. Hatte ich als Hauptbild früher ein nettes Foto von der GC aus Leipzig, wechselte ich es durch einen Porträtbild von mir aus. Und siehe da, die Zugriffszahlen und die Interaktion, sprich die Kommentare, stiegen. Wenn ich heute auf Veranstaltungen gehe, erkennen mich so manche Besucher. Das beste Beispiel war die re:publica dieses Jahr in Berlin. Als Journalist früher konnte ich unerkannt Veranstaltungen besuchen – das ist durch meinen Blog heute vorbei. Damit klar extrovertiert.

Wer sollte diese Fragen auch beantworten?

Thomas Gerlach

Monika E. König

Franz Neumeier

Der beste Rat, den du je bekommen hast?

„Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“ Kant

kant

Noch irgendwas Wichtiges?

“Macht’s gut und danke für den Fisch” Douglas Adams

Blog-Geburtstag: 5 Jahre redaktion42.com

20. Juli 2013

Mein Blog redaktion42.com feiert heute seinen 5. Geburtstag. Es freut mich wirklich, wie sehr dieses Experiment gewachsen ist und welche Erfolge es zu verzeichnen hat. Ich habe sehr viele Erfahrungen sammeln dürfen. Fünf Jahre harte Arbeit, die mir aber als Betreiber Spaß gemacht haben und es immer noch tut.

geburtstag

Wie kam es zu diesem Blog? Ich gebe ja seit mehreren Jahren recht erfolgreich Seminare, unter anderem auch zum Thema Web 2.0. Dort zeige ich, wie sich die Welt verändert. Mit meinem Freund und Kollegen Thomas Gerlach saß ich vor fünf Jahren zusammen und wir kamen auch auf das Thema Blogosphäre zu sprechen. Uns war klar, dass wir nicht über Blogs referieren können, ohne wirklich dabei zu sein. Es gibt schon genügend Schwätzer, die über Sachen abstrakt philosophieren, ohne es zu praktizieren.

Also – gesagt, getan. Wir beide gingen ans Bloggen. Als Basis wählte wir die kostenlose Online-Version von WordPress. Doch was sollte der Inhalt sein? Wir beide verfolgten unterschiedliche Konzepte. Während der Kollege Gerlach zweimal die Woche zu speziellen Themen aus der Medien- und Internetbranche schreibt, versuche ich jeden Tag einen bunten Blogpost zu schreiben. Während seine Zielgruppe spitz und elitär ist, sollte mein Blog breit aufgestellt sein, er sollte vor allem Spaß machen. Daher wählte ich als Untertitel auch: Der Blog des digitalen Nomaden Matthias J. Lange. Wie ursprünglich Blog als grass-roots movement schreibe ich eine Art Tagebuch: Ich schreibe über die Dinge, die mich bewegen, die mir auffallen, die ich erfahre. Nach fünf Jahren können wir feststellen: Mein Blog ist der erfolgreichere, hat eine deutlich höhere Reichweite. Es stellt sich heraus, dass sich die User gerne mit den alltäglichen Dingen im Netz beschäftigen und da sind sie bei mir an der richtigen Adresse.

Als gelernter Tageszeitungsjournalist, späterer Pressesprecher und anschließend Textchef und Chefredakteur mehrerer IT-Zeitschriften habe ich vor dem Schreiben keine Angst. Schreiben ist Passion und manches Mal auch ein reinigender Prozess. Aber ich musste auch feststellen, das Schreiben für einen Blog etwas anderes ist, als Schreiben für Papier. Ich liebe es für meine Leser zu schreiben. Aber: Ich will nicht über SEO-Maßnahmen philosophieren, aber natürlich ist Google einer meiner Hauptleser. Kurz und gut: ich musste meine Scheibe ändern und zwar komplett.

Das beginnt ganz einfach mit den Überschriften. Ich beherzige hier einfach mal die Tarzan Regel der Mainpost. Die Regel besagt: wenn der Text über Tarzan geht, muss Tarzan in die Überschrift. Als Printjournalist war ich es gewohnt, blumige Überschriften zu schreiben, die den Leser neugierig machen. Als Onliner, der auch für Google schreibt, muss ich klar schreiben, um was es in dem Post geht. Jeden Tag muss ich also die Gretchenfrage stellen. Schreibe ich schöne Texte für Menschen oder schreibe ich schöne Texte, die von Google gefunden werden? Am Ende ist das Leben wie immer ein Kompromiss.

Dann musste ich lernen, verstärkt auf visuelle Elemente zu setzen: also Bilder und vor allem Videos. Ging früher im Blogpost ohne Bild online, so sollte heute mindestens ein Bild und ab und zu ein Video dabei sein. Visuelle Elemente erhöhen die Aufmerksamkeit beim User und dann wird der Text auch gelesen. Zudem wurde der Blog über Facebook, Twitter, Xing, Linkedin und YouTube sowie Pinterest beworben, um die Reichweite zu steigern.

Und was sie auch lernen musste ist die Personalisierung. Waren die Texte zunächst klassisch journalistisch geschrieben, wandelte sich die Sprache im Laufe der Zeit. Während es im klassischen Journalismus eine absolute Trennung der journalistischen Darstellungsformen gibt (zumindest in der Theorie), vermischt sich in meinem Blog die berichtende und kommentierende Form. Viele meiner Artikel enthalten heute eine klare Meinung von mir.

Diese Personalisierung spiegelt sich auch im Layout des Blogs wider. Hatte ich als Hauptbild früher ein nettes Foto von der GC aus Leipzig, wechselte ich es durch einen Porträtbild von mir aus. Und siehe da, die Zugriffszahlen und die Interaktion, sprich die Kommentare, stiegen. Wenn ich heute auf Veranstaltungen gehe, erkennen mich so manche Besucher. Das beste Beispiel war die re:publica dieses Jahr in Berlin. Als Journalist früher konnte ich unerkannt Veranstaltungen besuchen – das ist durch meinen Blog heute vorbei.

Viele Menschen wurden auf mich durch meinen Blog aufmerksam. Ich habe viele Kommentare, viel Feedback und viel Anregungen bekommen. Und ich habe auch so manche Freundschaft geschlossen, Dafür ganz, ganz herzlichen Dank. Aber ich habe auch richtig viel Ärger bekommen. So mancher Leser, so mancher Firma waren überhaupt nicht einverstanden mit meiner Meinung. Damit muss ich wohl auch leben.

Danke für die Treue und auf geht‘s zu den nächsten fünf Jahren. Die Welt ändert sich und ich will dabei sein.