Als ich als Jugendlicher Frogs das erste Mal 1981 im deutschen Fernsehen sah, da war ich erstaunt, welche Tiere die findigen Filmleute alles auf die Leinwand zaubern konnten. Ich kannte den weißen Hai von 1974, ich kannte Grizzly von 1976, den alten Jack Arnold-Heuler mit der großen Tarantel oder atomverseuchte Armeisen (1954), ich hatte mich sogar an den Killerwal Orca gewöhnt und musste bei bösartigen Regenwürmern in Squirm (1976) den Kopf schütteln – und so kam zum Genre des Tierhorrors noch Frogs von 1972 dazu.
Der Film folgt dem Schema-F. Ein Familientyrann feiert mit seiner Familie eine Party in den Sümpfen, wo er seine noble Hütte hat. Einer nach dem anderen werden von der Tierwelt abgemurkst, wobei neben Frösche noch allerhand Amphibien zum Einsatz kommen. Die glitschigen Tiere erheben sich, weil ihr Lebensraum durch Chemie bedroht wird – also die Natur schlägt zurück. Das haben wir bei der Prophezeiung von 1979 schon besser gesehen. Held und Heldin retten sich, der Haustyrann im Rollstuhl wird am Ende von Fröschen eingekreist und erleidet einen Herzanfall – Quark und Ende. Was aber bei der Produktion wohl niemanden aufgefallen ist, die meisten Tierchen sind Kröten und keine Frösche, aber wen interessieren schon solche Details? Und auch den Riesenkameraden mit Hand im Mund, wie es uns das Plakat verspricht, muss ich als Zuschauer vergeblich warten.
Im Grunde ist der Film Frösche ein rechter Quark und ich hab ihn mir nur aus Erinnerung an vergangene Zeiten angeschaut und weil er am 10. März 1972 in die US-Kinos kam, vor genau 50 Jahren. Am 15. März 1973 flimmerte er dann in den deutschen Kinosälen. Beim Wiederbetrachten war es unterhaltsam, wenn man die Ansprüche nicht zu hoch schraubt. Das Thema der Umweltzerstörung ist aktueller denn je und wer weiß, vielleicht wehren sich die Frösche wirklich. Der Film ist mit einem gewissen Nostalgiebonus zu ertragen. Ray Milland in der Hauptrolle als böser weißer Mann ist köstlich.
Dieser Beitrag war für die Facebook Gruppe Erdbeben 1974 geschrieben, wozu ich alle Freunde des Films der 70er einlade.
Ein Film, auf den ich immer wieder traurig und nachdenklich zurückblicke, ist Stanley Kramers Produktion Das letzt Ufer aus dem Jahr 1959.
Es ist ein leiser Film vom Ende der Menschheit. Ein Atomkrieg hat die Menschheit fast vollständig ausgelöst. Die letzten Menschen warten in Australien auf die tödliche radioaktive Wolke. Das Ende ist unausweichlich. Der Tod kommt Tag für Tag näher und die Gesellschaft zerbricht. Ein amerikanisches U-Boot in Australien fängt noch ein mögliches rettendes Signal aus dem Norden auf, startet eine Reise dorthin und wird enttäuscht. Die Mannschaft tritt desillusioniert die letzte Reise ins strahlenverseuchte San Francisco an. Die Menschen in Australien bereiten sich derweil auf ihren Tod vor.
Die Stars des alten Hollywood liefern hier eine fantastische Darstellung ab: Gregory Peck, Fred Astaire, Anthony Perkins und eine begnadete Ava Gardner. Ich habe mir das Mediabook Das letzte Ufer mit Bluray und DVD angeschafft, wobei die Bluray mit 133 Minuten sieben Minuten länger ist als die DVD. Dazu gibt es ein Booklet, das zu weiten Teilen von Nando Rohner verfasst wurde.
Vorlage, Film und Neuverfilmung.
Der Film Das letzte Ufer war Wegbereiter für die Antiatomkriegsfilme Der Tag, an dem die Erde Feuer fing (1961), Angriffsziel Moskau (1964) und vor allem Stanley Kubricks Dr. Seltsam oder wie ich lernte die Bombe zu lieben (1964). Das Thema wurde vom Publikum ernst genommen. On the Beach, wie das letzte Ufer im Original heißt, basiert auf dem gleichnamigen Buch Das letzte Ufer von Nevil Shute von 1957. Die Leser nahmen die Fiktionen des Autors ernst, der seine strahlende Zukunft im Jahr 1964 angesiedelt hatte. Damit war die Science Fiction nicht in eine weite Zukunft gerückt, sondern am Horizont. Der heutige Leser und Zuschauer müssen sich in die damalige Zeit versetzten, um die Wirkung der Geschichte zu verstehen. Die Welt stand aufgrund der Kuba-Krise 1962 kurz vor einem Atomkrieg. Das Gefühl der Verzweiflung wurde von Regisseur Stanley Kramer genial aufgenommen und in Filmbilder transportiert. Auch auf Deutsch wirkt der Film enorm, was sicherlich an der deutsche Dialogfassung unter Mitarbeit von Erich Maria Remarque lag.
Kramer, der sich im ideologischen Hollywood der 60er Jahre einen Namen mit eigenständigen Filmen gemacht hat, dreht nach On the Beach weitere Erfolge wie Wer den Wind sät (1961), Urteil von Nürnberg (1961) und 1963 Eine total, total verrückte Welt. Im Film stirbt die Menschheit, aber aus dem Off kommt die mahnende Stimme an den Zuschauer: „There is still Time … Brother“. Der Satz hat gesessen und riss mich beim Schauen des Films immer wieder vom Sessel.
Im Jahr 2000 drehte Russell Mulcahy das sehenswerte Remake USS Charleston – Die letzte Hoffnung der Menschheit, einen direkt für die Fernsehausstrahlung konzipierten Zweiteiler. Auch U.S.S. Charleston – Die letzte Rettung der Menschheit hat eine ähnliche Wirkung wie das letzt Ufer auf mich.
Zu meiner Studentenzeit war ich dreimal am Tag im Kino. Ich war auf den Presseverteilern diverser Filmverleihe und schaute mit die Pressevorführungen der aktuellen Kinofilme mit kritischem Auge an. Da traf ich auch Ponkie, ohne dass ich wusste, wer Ilse Kümpfel-Schliekman eigentlich ist. Ich kannte zwar ihren Namen, ich las gerne ihre Kritiken zu Kinofilmen in der Münchner Abendzeitung, aber gesehen hatte ich die große Dame der Filmkritik nie bewusst. Bis dann eine Vorführung Ende der 80er Jahren kam. Ich setzte mich in meinem Kinosessel, in der Nähe von mir waren für mich damals älteren Herrschaften und wartete auf den Beginn des Films. Die Gruppe von Leute scherzte, lachte und wetteiferte miteinander. Der Film begann, damals gab es noch Titel, und die Gruppe unterhielt sich angeregt weiter. Wenn ich etwas im Kino nicht haben kann, dann ist das Gequatsche oder schmatzendes Verspeisen von Popcorn. Als gut erzogener junger Mann sprach ich die Gruppe an und bat sie höflich um Ruhe. Buhen und Lachen kamen mir entgegen. Erbost setzte ich mich weg und schaute mir den Film an.
Diese Frau lockte mich früher ins Kino.
Nach der Vorstellung kam im Foyer eine ältere Dame mit Stubenfliegenbrille auf mich zu. Sie war der Mittelpunkt der störenden Gruppe. Ich dachte, sie wäre auf Streit aus, stattdessen entschuldigte sich die Frau für das Stören und ging. Ein Kollege kam auf mich zu und fragte, was denn die legendäre Ponkie von mir gewollt habe. Da wurde mir klar, wen ich da getroffen hatte. Die dienstälteste Filmkritikerin der Abendzeitung. Später traf ich sie immer wieder bei Vorführungen, aber gesprochen haben wir nicht. Ich hab sie dafür immer gerne gelesen. Nun ist Ponkie im Alter von 95 Jahren am 30. Dezember 2021 verstorben. Schade, ich hätte mal wirklich mit ihr sprechen sollen.
Der zweite Teil einer Trilogie hat es immer schwer. Während im ersten Teil die Story aufgebaut und die Figuren eingeführt werden und im dritten die Geschichte mit einem großen Knall endet, so muss im Sandwich-Teil die Spannung gehalten und die Story weitergesponnen werden. Dies gelingt in wenigen Ausnahmen in der Filmgeschichte. Und es gelingt bei Halloween Kills. Es ist zwar nicht so, dass Halloween Kills in die Filmgeschichte als Meisterwerk eingehen wird, aber es ist ein solides Storytelling um Michael Myers und seine blutigen Taten.
Der Film hält, was der Filmtitel verspricht. Kills en masse, im Grunde alles was zwei Beine hat, wird vom absoluten Bösen gemeuchelt, erstochen, zerhackt, erwürgt, erschlagen – einfach gekillt. Der Film schließt dort an, wo sein Vorgänger Halloween aufgehört hat. Wer den nicht gesehen hat oder gar nicht weiß, wer Michael Myers überhaupt ist, der hat schlichtweg verloren. Aber Halloween hat seine Fans, wie Jason oder Freddy ihre Fans haben und sie wissen, was an Halloween in Haddonfield passiert wird. Also ohne lange Vorrede geht es an den Bodycount, Zack Rübe ab. Zimperlichkeiten oder gar Rücksichtnahme gibt es bei Halloween Kills nicht – der Name ist Programm.
Halloween Kills ist mehr Aber Halloween Kills ist mehr als ein brutaler Slasher. Er hat eine tiefere Ebene, die interessant ist. Er stellt die wichtige Frage, von wem geht eigentlich der Terror aus? Im Film wird mehrmals darauf hingewiesen, dass der Staat versagt habe, die Bürger von Haddonfield zu schützen. Die Konsequenz ist das Aufstellen einer Bürgerwehr, die Jagd auf Michael Myers macht. Dabei geraten die besorgten Bürger in einen wahren Blutrausch. Die Staatsgewalt, in Form des schwarzen Sheriffs mit Stetson-Hut, bleibt erschöpft auf der Treppe zurück. Die Bürger nehmen ihr Schicksal alleine in die Hand und wehren sich.
Ist damit Halloween Kills eine Parabel über Trump und mit all seinen Konsequenzen wie den Sturm aufs Kapitol im Januar 2021? Vielleicht im Geiste, wobei der Film vorher schon im Kasten war. Und dennoch zeigt Halloween Kills die Verführbarkeit der Massen und der Ruf nach einem starken (An-)Führer. Und der Film zeigt die Fehlbarkeit: Statt Michael wird ein Unschuldiger gejagt, der vor dem wütenden Mob in den Tod springt. Und damit ist Halloween Kills bei Zitieren der Filmgeschichte. Natürlich darf Jamie Lee Curtis als Laurie Strode, die inzwischen aussieht wie Patti Smith, sich immer wieder selbst zitieren. Es macht Spaß, sie anzusehen, wobei ihr Schauspiel auf das Krankenhaus in Haddonfield beschränkt bleibt und damit wohl einen Ausblick auf den dritten Teil des Halloween-Gemetzels gibt, der Halloween Ends heißen wird. Der Kinostart von Halloween Ends steht schon fest: Der nunmehr 14. Film aus der „Halloween“-Reihe kommt am 13. Oktober 2022 in die Kinos, fast genau ein Jahr nachdem Halloween Kills in den Kinos startete. Ich vermute mal, dass Halloween Ends im Krankenhaus spielen wird und damit die Erinnerung an Halloween II – Das Grauen kehrt zurück von 1981 aufkommt.
Patti Smith? Nein es ist unsere Scream-Queen
Aber ein klares Filmzitat und große Verbeugung kommt von Regisseur David Gordon Green. Die Szenen mit den wütenden und schreienden Mob erinnern mich an die großen Frankenstein-Filme. Wenn sich die Dorfbewohner aufmachen und das Monster Frankenstein zur Mühle jagen, dann hat Regisseur David Gordon Green genau hingeschaut. Das macht Spaß anzusehen, dass Green hier die Klassiker zitiert. Und ebenso scheint er seinen Tolkien gelesen und die Herr der Ringe-Verfilmungen gesehen zu haben. Als Michael Myers im Park nach seinem Opfer Ausschau hält, verkriecht sich das weibliche Opfer unter einer Baumwurzel. Myers als Schwarzer Reiter aus dem HdR-Universum, der auf der Suche nach den Hobbits ist, sie aber nicht entdeckt und weiterzieht. Aber natürlich ist Halloween Kills nur ein Film für eingefleischte Fans der Reihe. Erinnert sei an dieser Stelle an den Halloween-Klassiker Halloween – Die Nacht des Grauens von John Carpenter von 1978, ein Slasher, der anders als Halloween Kills ohne Blut auskommt. Immer wieder sehenswert.
Mein erster Kinobesuch seit dem Lockdown sollte etwas Besonderes werden. Ursprünglich wollte ich Godzilla vs King Kong sehen, aber der lief nicht bei uns im Kino. Also wartete ich auf Dune – der Wüstenplanet. Und ich habe wirklich einen besonderen Film gesehen. Ich war nervös, als ich mein Kino Scala in Fürstenfeldbruck betrat. Viele Gedanken gingen mir durch den Kopf. Den Roman von Frank Herbert habe ich in allen deutschen Übersetzungen gelesen – und darüber gebloggt: Welche Übersetzung von Dune ist die beste? Während ich im bequemen Kinosessel saß, sortierte ich meine Gedanken.
Freilich wusste ich vom verrückten Versuch von Alejandro Jodorowsky seine Version von Dune 1974 auf die Leinwand zu bringen. Trotz aller Kritik konnte ich David Lynch Verfilmung von 1984 und den TV-Verfilmungen viel Gutes abgewinnen, aber von Denis Villeneuve erwartete ich mir wirkliche Wunderdinge. Seine Fortsetzung von Blade Runner hatte mir gefallen, Arrival führte SF zu neuen Ufern – und jetzt also die erste Hälfte von Frank Herberts Roman Dune in 155 Minuten.
Gleich vorweg: Denis Villeneuve hat es geschafft, die Magie des Buches einzufangen und auf die Leinwand zu bringen. Und es ist ein Film für die große Leinwand. Dune muss zum ersten Mal im Kino genossen werden. Ich hab ihn mir ein paar Tage später nochmals angeschaut, um auf die Details zu achten. Obwohl der Roman aus dem Jahre 1965 stammt, sind die Themen noch aktuell: Politik, Macht, Drogen, Religion, Feminismus, Ökologie, Intrigen – alles passt. So sieht ein großer, moderner Science Fiction Film aus – und Freunde der Raumschlachten und Action werden enttäuscht sein. Wie Peter Jackson Tolkien richtig verfilmte, so schuf Denis Villeneuve seine Version von Frank Herberts Epos.
Und Denis Villeneuve verbeugt sich in seinen Einstellungen vor den Größen des Kinos. So genoss ich die erste Einstellung von Baron Wladimir Harkonnen, dargestellt vom Schweden Stellan Skarsgård. Im Halbdunkel streicht er sich über den Kopf – und man erkennt Colonel Walter Kurtz, der von Marlon Brando in Apokalypse Now dargestellt wurde. „Das Grauen, ich habe das Grauen gesehen“ kommt mir sofort in den Sinn und ich muss bei der Anspielung grinsen. Die Einführung der gnadenlosen Sardaukar, die Elitetruppe des Imperators Shaddam IV., erinnert an die Salbung vor einem Kreuzzug. Einige Kämpfer liegen sogar mit gekreuzten Armen auf dem Boden, um die Salbung zu empfangen – als ginge es in einen heiligen Krieg. Dabei kommt dieser heilige Krieg mit dem Aufstand der Fremen ja erst im zweiten Teil des Romans.
Bei Lynch-Version genoss ich das Setdesign im Stile des Art Deco. Denis Villeneuve Version ist radikaler, sehr stark expressionistisch mit harten Licht und Schatten. Die wasserreiche Welt von Caladan, die Heimatwelt des Hauses Atreides, wirkt freundlicher, da kann der Kontrast zum Wüstenplaneten Arrakis nicht deutlicher sein. Hier sollte dem letzten Zuschauer auch klar geworden sein, woher George Lucas seine Idee von Tatooine hatte. Das Zeremoniell der Übergabe vor den Hoheitsabzeichen des Hauses Atreides hat große Symbolik. Der rote Adler nimmt bei Denis Villeneuve ein anderes Aussehen an als im Buch beschrieben. Apropos Symbolik: Erinnern Sie sich noch an die Pyramide der Tyrell Corporation aus Blade Runner? Das war das Zentrum der Macht – in Dune kommt sie wieder vor als Palast auf Arrakis. Dieser wird von dem gemeinsamen Angriff der Harkonnen und Sardaukar verschont, während die restliche Stadt und ihre Bewohner in Flammen aufgehen.
Natürlich wartet der Zuschauer in Dune auf die Sandwürmer, von den Fremen auch Shai-Hulud genannt. Sie gelten als Ursprung des Spices. Der erste Wurm im Film ist auf den ersten Blick gar nicht als Wurm erkennbar, sondern ist ein Raumschiff, gesteuert von den Navigatoren. Wir wissen ja, die Droge Spice von Arrakis sorgt dafür, dass die Navigatoren den Raum krümmen können. Vom wurmartigen Raumschiff löst sich aus einer großen mundartigen Öffnung ein kleines Schiff. Erst später sehen wir die gewaltigen Würmer auf dem Planeten. In einer der letzten Szenen des Films können wir erhaschen, wie auf dem Wurm geritten wird.
Gefallen haben mir die Andeutungen, ob Paul Atreides der eine ist, der Kwisatz Haderach, der Erlöser der Fremen. Mal hinterfragen es die Fremen, mal hinterfragen es die Damen vom Orden der Bene-Gesserit. Ich finde diesen Frauenordnen höchst interessant. Frank Herbert schuf hier eine Form der feministischen Macht, die die mächtigen Häuser unter Druck setzt. Selbst der böse Harkonnen-Baron kuscht vor der Macht der Ehrwürdigen Mutter Gaius Helen Mohiam und kocht natürlich sein eigenes Süppchen, als er verspricht Paul und seiner Mutter Lady Jessica kein Haar zu krümmen. Jessica, die Konkubine von Herzog Leto ist auch eine Bene-Gesserit, die aber mit Paul einen Jungen geboren hat, obwohl es der Ordnen ihr verboten hat. Damit steigen die Chancen, dass Paul der Erlöser, der Kwisatz Haderach ist. Damit zeigt sich, dass der Frauenorden an einem jahrhundertealtem Eugenikprogramm arbeiten. Und Paul wird von der Ehrwürdigen Mutter Gaius Helen Mohiam mit einem vergifteten Pfeil, dem Gom Jabbar, gezwungen, sich einen Schmerztest zu unterziehen, um herauszufinden, ob er der Erlöser ist. Technik spielt in diesem Science Fiction Film eine untergeordnete Rolle. Zwar gibt es Raumschiffe, aber sie sind nicht so dominant und edel, sondern eher schwere Transportschiffe. Die Transporter von Herzog Leto erinnern auch an die Sandcrawler aus Star Wars, dem fahrenden Heim der Jawas. Die Kriegsflotte der Harkonnen und der Sardaukar sind tropfenförmige, dickbauchige Schiffe, die zur Landung auf Planeten gedacht sind und nicht für Raumkämpfe. Sehr schön empfand ich die libellenartigen Fluggeräte auf Arrakis. Diese Flugmaschinen sind absolut überzeugend und erinnern mich an den Film Oblivion von 2013. Und schön, wenn eine solche Libelle vom Fremenversteck startet, das an den Raumhafen von Mos Eisley erinnert. Nur der Falke hat eben gefehlt.
Rundum ist Dune für mich ein absolut gelungener Film geworden, der aber die Zuschauer spalten wird. Vielen fehlt die Action und das religiöse Gebrabbel geht so manchen auf den Zeiger – ich habe es genossen und hoffe, dass der Film genügend einspielt, dass sich Warner an die Fortsetzung traut. Es müssen ja nicht gleich alle Bücher von Frank Herbert sein, aber der Wüstenplanet und der Aufstieg Pauls zum Muad’Dib und die Wüstenmaus, die Zähmung des Shai-Hulud und der Genuss des Wassers des Lebens will ich doch schon aus der Hand von Denis Villeneuve sehen. Leute, geht ins Kino.
Nein, Katakomben wird den Abenteuer- und Horrorfilm nicht revolutionieren, aber ich muss zugeben, mir hat dieser Film Katakomben aus dem Jahre 2014 Spaß gemacht. Voraussetzung ist aber, dass man als Zuschauer sich auf den Film einlässt. Nun, ich muss zugeben, mich hat das Thema interessiert. Katakomben sind geheimnisvolle, beängstigende Orte – es sind Friedhöfe und damit eine spezielle Umgebung. Und der Film spielt eben die meiste Zeit in den unterirdischen Katakomben von Paris mit seinen sechs Millionen Leichen. Und da dieser Ort eng, zum Teil sehr eng ist, bereitet sich das Gefühl der Klaustrophobie im Film aus und überträgt sich in den besten Momenten auf den Zuschauer.
Hinzu kommt eine Abenteuergeschichte: Die Suche nach dem Stein der Weisen – ein bisschen Dan Brown, ein bisschen Indy Jones, ein bisschen Tomb Raider und das ist das Problem – von jedem ein bisschen, aber nichts wirklich schlüssiges, elegantes, was mir vor den Augen flimmert, oder vielmehr wackelt. Der Kamerastil ist eine Art Found Footages, den Blair Witch bekannt gemacht hat. So werden mit Wackelkamera archäologische Rätsel gelöst, andere erst gar nicht aufgeklärt und das dies in einem rasanten Tempo. Ein bisschen Dante hier, ein wenig Templer dort und fertig ist die Geschichte. Erst in den letzten 15 Minuten wandelt sich Katakomben zum Horrorfilm, der sich zuvor immer wieder angedeutet hat. Hier und da ein Schockmoment, den den klaustrophobischen Schauer unterbricht und gegen Ende kommt der Terror. Gehängte, Zitate von Jean Cocteau, Zeichnungen von Gustave Doré und alles auf dem Kopf gestellt. Katakomben ist kein großes Kino, aber 93 beängstigende Unterhaltung.
Er ist wieder in New York und hat damit ein Heimspiel. Gemeint ist Woody Allen in seinem neuesten Film. Nach Ausflügen nach Europa ist der Regisseur wieder in seiner alten Heimat angekommen und liefert mit A Rainy Day in New York eine neuerliche Version des Stadtneurotikers ab – allerdings in einer seichten Variante.
Dabei stellt sich zunächst die Frage: Was finden Frauen eigentlich an älteren Männern? Die 21jährige Studentin Ashleigh (Elle Fanning) verfällt Regisseur Roland Pollard (Liev Schreiber, 52), dem Drehbuchautor Ted Davidoff (Jude Law, 46) und dem Francisco Vega (Diego Luna, 39). Dabei wollte sie, begleitet von ihrem Freund Gatsby (Timothée Chalamet), nur ein Interview für eine Provinzzeitung ihrer gemeinsamen Uni machen. Während Gatsby auf sie wartet und den Tag mit ihr ge- und verplant hat, vertreibt sich Ashleigh die Zeit bei den Stars. Der junge Mann hat gegen die älteren Männer keine Chance, vielleicht auch, weil er zu besitzergreifend und bestimmend ist. Die etwas naive Ashleigh ist fasziniert, geblendet und schwärmt für die alten reifen Herren. Aus dem Scheitern erwächst was neues. Hier hat sich Allen von seinem Vorbild Bergman weiterentwickelt. Während bei Bergman alles in Depression versinkt, gibt es bei Allen einen romantisch, verklärten Neuanfang.
Immer wieder kommt der alte Wortwitz von Allen in A Rainy Day in New York durch. Kein Klamauk wie in den frühen Filmen und auch die intellektueller Humor wie bei Hannah – es ist eher wie die berühmten New York Filme Manhattan oder Stadtneurotiker, ohne aber die Eleganz und Tiefe zu erreichen. Aber Woody Allen ist wieder in New York, eine Stadt, die von Gatsby verklärt und romantisiert wird. Und natürlich fängt Gatsby auch etwas mit einer jungen Frau an.
Vielleicht ist das Problem von A Rainy Day in New York gar nicht die Frauen, vielleicht sind es die Männer.
MeToo-Affäre
Eine Parallele zu Woody Allens Privatleben will ich nicht ziehen – das Urteil sollen die Gerichte fällen. Allerdings hat der Film viele Seitenhiebe auf Allens Privatleben. Die Geschichte ist ja bekannt. Amazon beendete die Zusammenarbeit mit Allen aufgrund der MeToo-Anschuldigungen. Die Schauspieler Griffin Newman, Timothée Chalamet, Rebecca Hall und Selena Gomez spendeten ihre Gagen, während Jude Law weiterhin Woody Allen unterstützt. Der Film A Rainy Day in New York wurde nicht in den USA gezeigt und bereits 2018 gedreht. Premiere hatte er im Juli 2019 in Polen und kam jetzt Weihnachten zu uns. Nicht der beste Woody Allen, aber ganz so schlecht ist er auch nicht.
Ein Mann, ein Messer und John Rambo weiß damit umzugehen. Der neue Rambo: Last blood bietet das, was sich Fans vom alten Sylvester versprechen: brutal, brutaler, John Rambo.
Die Rambo-Filme haben mich Zeit ihres Bestehens auf die Palme gebracht. Jeder Film löste einen journalistischen Beißreflex in mir als Kritiker aus. War Rambo von 1982 noch ein interessantes Vietnam- Erlebnis, versuchten sich Teil 2 und 3 als Propaganda-Inszenierungen für Reagan, einmal Vietnam, einmal Afghanistan und beim Film John Rambo war es dann eben Burma. Und so auch Rambo: Last Blood, der Tuamp in die Hände spielt. Dieses Mal sind es die Mexikaner, die sich als böse Mädchen- und Drogenhändler entpuppen und von unserem Helden abgeschlachtet werden müssen. Während die alten Filme als Comic zu sehen sind (ich hab sie mir als Vorbereitung für den neuen Film bei Netflix angesehen), haben John Rambo und vor allem Rambo: Last Blood das Problem, das sie sich ernst nehmen. Teil 1-3 war Reagan, Teil 5 war Trump und er hat eine gefährliche Botschaft
Zunächst sieht im Film alles prima aus. Rambo wohnt auf der Farm des Papas in Arizona, das wissen wir aus dem Film John Rambo. Rambo hat aber ein Rad ab und haust in einem Tunnelsystem. Die Tunnelratte Rambo macht auf Familie, erleidet einen Rückschlag, tickt aus und räumt dann rücksichtslos auf.
Ich sah im Kino Brutalität pur. In alten Zeiten wäre Rambo: Last Blood sofort auf den Index gekommen. Es ist ein systematisches Abschlachten, Meucheln, Killen, Zerquetschen, Verbrennen, Zerlegen und Ermorden der Gegner mit mehr oder weniger ausgefallenen Methodenwie Sprengladung, Schusswaffe, Eisenstange, Messer und Pfeil & Bogen.
Zunächst fragte ich mich, ob Rambo die Todesrate des Vorgängerfilms von 236 Toten einholen wird. Aber nein, in Rambo: Last Blood sind es (etwas) weniger Tote, aber der Tod kommt brutaler daher und findet seinen Höhepunkt bei der Entnahme des Herzens bei lebendigem Leibe. Freunde der menschlichen Anatomie kommen auf ihre Kosten.
Und der Film selbst
War Rambo nun ein guter Film? Handwerklich lässt sich kaum etwas meckern. Regisseur Adrian Grunberg hat einen soliden Film gemacht. Herausragend ist der Score von Brian Tyler, der bereits John Rambo vertonte und die wesentlichen Themen von Jerry Goldsmith aufnahm und in die moderne Zeit transferierte. Leider wird der Score bisher nur als Download angeboten.
Und ein ernstzunehmender Schauspieler wird Stallone auf seine alten Tagen nicht mehr mehr. Er spielt allerdings seine Rolle des verzweifelten und gepeinigten Rächers überzeugend und Fans werden ihre Freude haben. Schauspielkunst gibt es nicht zu sehen. Die Personen agieren im Rahmen ihres Klischees.
Die größte Schwäche des Films ist aber das Drehbuch von Matthew Cirulnick und Sylvester Stallone. Rambo: Last Blood braucht eine geschlagene halbe Stunde, um in die Gänge zu kommen. Das Intro der Rettungsmission erinnert schön an die Menschenjagd in Rambo 1 mit Regen und Wind, spielt aber im weiteren Film keine Rolle mehr. Erst Regen und Sintflut und ab in die Wüste von Arizona.
Eine mexikanische Journalistin darf später auch kurz helfen, spielt dann auch wieder keine Rolle mehr und fällt aus dem Drehbuch. Dann haben sich dieDrehbuchautoren ein wenig an den alten Hitchcock erinnert und bauen für jugendliche Zuschauer die Geschichte des Teenager-Mädchens aus, die dann nach der Hälfte des Films stirbt. Aber seien wir doch mal ehrlich: Wer hat sich bei Rambo schon je um die Story gekümmert?
Ach ja, dann beginnt die blutige Rache von Rambo, das wollen wir eigentlich sehen. Denn im letzten Drittel geht ans Töten. John Wick erblasst und kann bei John Rambo noch was lernen. Rambo gibt Nachhilfeunterricht. Es kommt das alte Testament ins Spiel – Auge um Auge – Zahn um Zahn und am Ende von ein wenig Hosentaschenphilosophie für Arme. Stallone sagte unlängst, dass er gerne aus Rambo eine Reihe machen will. Wir sind ja inzwischen bei Teil 5. Kann er, wird er, aber muss er wirklich?
Als Fan des fantastischen Films musste ich mir die Neuauflage des Halloween-Streifens unbedingt ansehen. Das Franchise hat ja gute und schlechte Teile der Geschichte um Michael Myers herausgebracht und um es vorweg zu sagen, Halloween 2018 ist einer von den besseren Versionen.
Besuch bei Michael Myers.
In der fast ausverkauften Spätvorstellung meines Lieblingskinos, dem Scala in Fürstenfeldbruck, Platz genommen, bereitete ich mich auf einen klassischen Slasher vor. Und den bekam ich auch serviert. Michael mit der Maske mordet sich durch den Film, ganz wie es zu erwarten war. Allerdings waren alle die Morde zwar ausgefallen, aber nicht überraschend. Die Momente des Schocks blieben aus. Blut floss reichlich und die Arten einen Menschen zu Tode zu bringen, wurden von Herrn Myers ausgekostet, aber ein Angstgefühl stellte sich mir bei diesem Horrorfilm nicht ein. Das heißt nicht, dass es ein schlechter Film geworden ist. Der Film macht Spaß, wenn ein Horrorstreifen überhaupt Spaß machen kann.
Es war im Grunde ein Treffen mit einem alten Bekannten. Michael Myers mordet seit Jahren, nein seit Jahrzehnten über die Kinoleinwand. Er begründete die Tradition des schwarzen Manns, wie später auch Freddy oder sein Kollege Jason. Teil um Teil müssen sie auferstehen und auf der Leinwand ihr vorhersehbares Unwesen treiben.
Was macht Halloween 2018 aber so besonders? Nun, es ist das vierte Mal, dass Jamie Lee Curtis, die Tochter von Tony Curtis und Janeth Leigh (das Duschopfer aus Hitchcocks Psycho) gegen Michael Myers antritt. Und Jamie Lee Curtis ist einfach wunderbar. Dieses Mal ist sie nicht die Screaming Queen alter Tage, sondern im Grunde eine Art Sarah Conner aus Terminator, die auf den Ausbruch von Michael Myers aus der Anstalt wartet. Laurie hat sich vorbereitet und stellt Michael eine Falle – mehr wird aber nicht verraten. Ich mag die gealterte Jamie Lee Curtis einfach gerne. Ich mochte sie im Original Halloween von John Carpenter, in der brutaleren Fortsetzung von 1981, in Halloween H20 (1998 – also vor 20 Jahren und 20 Jahre nach dem Original) und ich mag sie jetzt. Der Halloween von 2018 knüpft im übrigen an den ersten Teil der Serie von 1978 Halloween – Die Nacht des Grauens an. Das ist für Fans der Serie kein Problem, für den unbedarften Horrorfan schafft es vielleicht etwas Verwirrung.
Dieses Mal erfahren wir eigentlich wieder nichts über Michael Myers. Der Charakter bleibt im Dunkeln. Es ist einfach das Böse. Wenn ich ehrlich bin, dann haben mich die Terror-Filme Rob Zombie’s Halloween oder Halloween 2007 von Rob Zombie weiter gebracht. Diese beiden Filme sind brutalster Trash und ich hatte hier wirklich mal Angst, nicht wegen der Handlung, sondern wegen dem White Trash, dem Zombie auf den Leinwand brachte.
Was mich als Fan aber wirklich wieder erschauern ließ, war der Score. Endlich, endlich griff John Carpenter selbst mal wieder in die Tasten und steuerte den Soundtrack zu Halloween 2018 bei. Der letzte Soundtrack der Halloween-Reihe stammt von unterschätzten 1982 Film Halloween III: Season of the Witch.
Jetzt Carpenter ist Executive Producer, Creative Consultant und Soundtrack-Komponist in einem. Letzteres zusammen mit Cody Carpenter und Daniel Davies, seinen Mitstreitern auf seinen Soloalben. Der neue Soundtrack Halloween 2018 ist eine Hommage an die klassische Halloween-Partitur, die Carpenter 1978 komponierte und aufnahm, als er mit seinem Low-Budget-Film das Horrorkino veränderte. Der Score wurde dem Zeitgeist etwas angepasst, aber Fans werden zugreifen. Zwar hat die CD einen Pappschuber, aber das Booklet selbst ist bis auf ein Bildchen mehr als dünn. Und danke, dass es sich um den Score handelt und nicht um den Soundtrack mit den unnötigen Popsongs.
Tausendsassa Steven Spielberg kann es einfach, er kann es wirklich. Der Mann ist ein absoluter Gewinn für die Kreativszene und lieferte in kurzer Folge zwei hervorragende Filme ab, die unterschiedlich nicht sein könnten: Die Verlegerin und Ready Player One. Über Die Verlegerin werde ich noch bloggen.
Mit Ready Player One knüpft Spielberg für mich persönlich an seinen Science Fiction Film A.I. – Künstliche Intelligenz von 2001 an. Dieser Film sollte ursprünglich von Meisterregisseur Stanley Kubrick verfilmt werden. Kubrick war die Tricktechnik zu kompliziert und übergab das Material an Spielberg. Leider verstarb Kubrick anschließend viel zu früh. Spielberg drehte A.I. in Gedenken an Kubrick. Und mit Ready Player One verneigt sich Steven Spielberg nochmals ganz tief vor dem großen Meister Kubrick. Spielberg schrieb in seinen außergewöhnlichen Film Reader Player One eine Hommage an Kubricks Horrorklassiker The Shining von 1980 hinein. Als im Film der Schriftzug des VR-Kinos The Overlook erschien, war ich als Kubrick-Fan gerührt. Und was Spielberg dann an ein Feuerwerk an Variationen von Shining samt Musik, Beleuchtung, Kameraarbeit, Dekors und Atmosphäre in Szene setzte, ließ mir das Herz aufgehen. Es war schlichtweg genial und zeigt, wie wichtig Kubrick noch heute für Steven Spielberg und sein Schaffen ist. Das war wirklich großartig und lohnt allein schon deswegen den Besuch des Films.
Der Film Ready Player One ist ebenso ein Festival für die Augen und nachdem ich den Roman Ready Player Onevon Ernest Cline verschlungen hatte, war ich gespannt auf die Verfilmung. Der Trailer hinterließ bei mir gemischte Gefühle, der spätere Kinofilm nicht. Der Zuschauer muss die Augen und Ohren ganz weit aufmachen, um die Anspielungen der Popkultur der 80er Jahre des vergangenen Jahrhunderts aufzunehmen. So viele Sinneseindrücke prasseln auf den Zuschauer ein. Vieles wird erst beim zweiten, dritten, vierten oder fünften Mal ansehen erst deutlich. Ich freue mich auf das Erscheinen der Blu ray. Dann werde ich als Retrogamer und Kind der achtziger Jahre den Film Szene für Szene durchgehen und mich erfreuen. Es sind die schier unzähligen Details, die den Film für mich zu einem Gesamterlebnis machen. Die später Geborenen können den Film anschauen und sich erfreuen, richtig genießen kann jedoch nur, wer diese Zeit der Popkultur bewusst erlebt und gelebt hat.
Wer den Blog kennt, weiß, dass ich mein Atari 2600 und die Spiele dafür liebe. Wer Atari spielte, der spielte irgendwann auch mal 1979/80 Adventure. Das Spiel war das erste Action-Adventure, und gilt auch als das erste Spiel welches ein Easter Egg enthielt. Damit ist eigentlich schon alles für Ready Player One gesagt, es geht um die Jagd nach Ostereier. Ich habe stundenlang als Kind das Labyrinth von Adventure durchstreift. In der Schule diskutierten wir über das verborgene Easter Egg bei dem Entwickler Warren Robinett seinen Namen hinterließ. Die entsprechende Szene im Film löste bei mir hohe Emotionen aus.
Die Hunderte von Hinweisen und Anspielungen in Ready Player One will ich gar nicht alle aufzählen. Es gibt Zitate aus Filmen, Spielen, Musik, Autos, Serien und vieles mehr. Vielleicht nur ein Beispiel: Nehmen wir die Fahrzeuge: Gleich zu Beginn des Film kommt bei einer Spielbergschen Autojagd verschiedene Fahrzeuge zum Einsatz wie der DeLorean aus Zurück in die Zukunft, das Batmobil von 1966 aus der Serie mit Adam West, der GMC Vandura aus das A-Team, das Lightcycle aus Tron und – für mich der absolute Hammer: Das Motorrad aus Akira, der erste Animie, den ich im Kino sah. Katsuhiro Otomo schuf dieses Bike und als Kind wollte ich diesen roten Flitzer haben. Und das alles bricht in den ersten Minuten über mich herein zusammen mit T-Rex und King Kong.
Die Firma Tentlian in einer Ecke einen Demostand aufgebaut.
Eine Bemerkung noch zum Thema VR. Ich schaute mir den Film in meinem Lieblingskino Scala in der Kreisstadt Fürstenfeldbruck an. Dort hatten die Kinobetreiber zusammen mit der örtlichen IT-Firma Tentelian in einer Ecke einen Demostand aufgebaut. Dort konnten Kinobesucher VR-Brillen im Spiel ausprobieren und sich so dem interessanten Thema VR nähern, ohne irgendwelche IT-Veranstaltungen zu besuchen. Großes Lob an Lars Suhrmann von Tentlian, der so spielerisch innovative Technik im Kino unter die Bevölkerung bringt. Auch das ist ein Beitrag zur Medienkompetenz.