Das allererste was ich getan habe, als der Abspann des Tetris Films bei Apple TV über den Bildschirm lief war folgendes: Ich holte aus einer Vitrine meinen allerersten GameBoy hervor, steckte Batterien rein, suchte aus der Spielesammlung die Cartridge von Tetris und setzte mich auf Sofa und spielte, spielte und spielte.
Der Film Tetris von Jon S. Baird hatte mir gefallen, denn ich mag Geschichten über Videospiele und deren Erfinder. Das ist Kultur und Geschichten über Videospiele ist Kulturjournalismus pur. Leider wird das von der etablierten Kulturpresse nur bedingt abgebildet und Videogames fristen in der klassischen Presse eher ein Nischendasein, wenn überhaupt. Sie haben aber für mich die gleiche Berechtigung wie andere Phänomene der Pop-Kultur. Natürlich mag ich die Spiele auch selbst, aber die Hintergründe zu Spielen interessieren mich doch sehr.
Aber zurück zum Film: Die Geschichte von Tetris ist ja allseits bekannt. Ich habe sie in so viel Magazinen und Büchern gelesen. Aber jetzt diese Geschichte auf die Beamerleinwand zu sehen, war doch etwas besonderes. Tetris spielt in der Zeit des Kalten Krieges und im frühen Silicon Zeitalter. Zu Hause stand bei mir mein Atari 2600.
Ich hörte als Jugendlicher von weit entfernten Messen, die CES in Las Vegas, die ich erst Jahrzehnte später persönlich besuchen sollte. Dort entdeckte Henk Rogers das Spiel des russischen Programmieres Alexei Paschitnow. Rogers erkannte das enorme Spielpotenzial dieses einfachen, aber genialen Spiels und versuchte die Vertriebslizenzen zu erwerben. Er wusste, dass Nintendo den GameBoy auf den Markt bringen würde und Tetris war das ideale Spiel für diesen Handheld. Aber, es war, wie gesagt, der kalte Krieg und die damalige Sowjetunion war ein zäher und nicht kalkulierbarer Verhandlungspartner. In vielen wunderbaren Details stellt der Film diese Situation und diese graue Zeit da, die wir uns heute gar nicht mehr vorstellen können. Gerade die Geschehnisse in der Sowjetunion unter Michael Gorbatschow zeichnete den Film ideal: düstere Bilder, düstere Musik, düstere Schauspieler. Der besondere Reiz sind natürlich die Unterbrechungen in 16 Bit Grafik, die ich gefeiert habe.
Vielleicht funktioniert Tetris nur in Teilen als Thriller als der er ursprünglich gedacht war. Als Thriller enttäuscht der Film ein wenig, aber der über die Genregrenzen hinaussieht, wird ein Juwel entdecken. Die Thrillerelemente tauchen erst zum Ende des Films auf und sind gut inszeniert, vor allem wenn sie mit 16 Bit Grafik angereichert werden. Vor allem funktioniert Tetris als Zeitdokument und gibt uns einen Einblick in vergangene Zeiten. Er ist ein Film, der Mut macht Grenzen zu überwinden, es ist ein Film über Freundschaft und Ehrlichkeit. Und der Film ist eine Verbeugung vor dem großen Programmierer Alexei Paschitnow, der ein Holzspiel seiner Jugend ins digitale Zeitalter übertrug und einen zeitlosen Mythos schuf, der die Welt der Spiele veränderte.
Videospiele waren in meiner Jugend immer Jungsache. Und dann kam Tetris und änderte alles. Das ist übrigens auch ein Buch, das ist sehr empfehlen kann. Das Zeitalter der Jungs endete mit Tetris. Selbst meine Mutter, die für mich als Jugendlicher damals schon eine ältere Frau war, aber zu Tetris Zeiten jünger war, als ich heute bin. Diese Frau war der Sucht nach den fallenden Klötzchen verfallen. Ich bekam einen GamesBoy geschenkt und sie spielte damit. Auf einmal waren Videospiele ein Zeitvertreib für die gesamte Familie und nicht nur für pubertierende Jungs wie mich.
Es gibt unzählige Tetris-Clones. Ich spielte das Spiel gerne auf dem C64. Und es soll wohl auch ein Tetris für das Atari 2600 geben, was ich aber nie gespielt, geschweige denn besessen habe. Der Jäger und Sammler ist nach dem Film wieder in mir erwacht …
Mama Mia, ich war wohl einer der ältesten Besucher im Scala Kino Fürstenfeldbruck als ich mir den Super Mario Bro-Film antat. Um mich herum waren Kinder, viele Kinder. Die Eltern hatten ihren Nachwuchs am Kinosaal über Ostern abgegeben und machten sich wohl eineinhalb nette Stunden. Und so war ich mit der Zielgruppe allein im Saal, die jeden der Sketche des Films lautstark zu würdigen und zu kommentieren wusste.
Mein erstes Mario-Spiel war für das Atari 2600 aus dem Jahre 1983. Als Videogamer aus dem Retro-Zeitalter wollte ich natürlich wissen, was aus Mario und Luigi auf er großen Leinwand geworden ist, nachdem die Realverfilmung von 1993 mit Bob Hoskins als Mario, John Leguizamo als Luigi und Dennis Hopper als König Koopa (Bowser) für mich persönlich komplett in die Hose ging. Das war nicht meine Vorstellung von Mario, sondern ein gut gemachter Actionfilm – aber eben nicht Mario. Und so wartete Nintendo wohl ab und die Minions Macher bekamen den Zuschlag für eine Animationsverfimung. Die Macher machten vieles dieses Mal richtig und einiges aus meiner Sicht falsch. Vor allem das Drehbuch hätte etwas mehr Aufmerksamkeit bedarf, aber die Macher waren so krampfhaft bemüht, so viele Eastereggs im Film unterzubringen wie sie nur konnten. Die Kollegen vom Gamesstar sind beim ersten Anschauen auf 37 Anspielungen gekommen – Respekt. Ich lachte köstlich beim gezeigten Antiquitätenladen, wo Items wie den Hammer aus dem klassischen Donkey Kong oder Skelettschlüssel aus Mario Party angeboten wird.
Der Film ist damit absolut etwas für Mario Fans, denn es gibt an jeder Ecke des Films etwas zu entdecken und ausreichend Stoff, um mit Gamerfreunden anschließend zu fachsimpeln. Ich muss aber zugeben, dass meine erwachsenen Kinder, die mich begleiteten, deutlich tieferes Wissen von der Mario-Welt hatten, so wie ich einst tieferes Wissen bei Ready Player One von Spielberg hatte.
So nett die Suche nach den Anspielungen auch war, so unschön waren die Lücken im Drehbuch. Ist Mario noch verwundert als er in die Welt von Peach eintritt, so ist es wohl normal, dass Bowser und Co ohne Aufruhr nach Brooklyn teleportiert werden können. Nun, der Zielgruppe um mich herum überspielen die Löcher im Drehbuch mit Applaus und lautem Kreischen. Den Kindern hat es gefallen.
Processed with Focos
Ein Wort zum Score von Brian Tyler. Der gefällt mir außerordentlich gut. Wie immer bei Tyler viel Bombast, aber das Mario-Thema empfand ich als perfekt interpretiert. Was mir nicht gefällt ist der Soundtrack im Film mit der Betonung auf die achtziger Jahre: Bonnie Tyler und Co kann ich nicht mehr hören und hier setzen die Macher des Films zu sehr auf der 80er Wellen. Lasst die Lieder weg und nehmt nur den Score und das Erlebnis ist besser.
Für meinen Geschmack haben sich die Macher zu stark auf die Nintendo-Marke verlassen und gingen immer auf Nummer sicher, um den Flop von 1993 bloß nicht zu wiederholen. Luigi spielte im Grunde keine große Rolle und diente nur zur Unterstützung der Mario-Figur. Mario selbst empfand ich als Charakter relativ blas – hier war kein Esprit zu verspüren, kein Leben – so wie es die Macher der Pixarfilme schaffen, den Figuren ein Leben einzuhauchen. Peach hatte einen kompletten Rollentausch hinter sich. Im Spiel eher die Hilfesuchende Prinzession, war sie im Film eine starke Frau, die ihr Land verteidigen will – das fand ich prima. Donkey Kong spielte sich selbst prima und König Koopa schaffte es, trotz aller Unbeherrschtheit und Gewaltfantasien ein bisschen Mitleid beim Zuschauer zu erzielen. Vor allem seine sehnsüchtigen Klavierstücke fand ich passend – übrigens den Abspann ansehen, das kommt noch ein Hinweis auf einen möglichen Teil 2. Die Kinder bei mir im Kino haben davon nichts mitbekommen. Als der Abspann lief, stürmten sie gleich aus dem Kino und zollten den Machern keinerlei Respekt. So sind sie halt. Der Zielgruppe hat es, an der Lautstärke im Kino gemessen, gefallen und ich bin grundsätzlich positiv gestimmt. So positiv, dass ich gleich zu Hause Mario Kart spielen wollte.
Eine weitere Episode meines Herzensprojekt Filmriss online ist wieder erschienen. Es ist die April-Ausgabe, die ich zusammen mit Markus Schmölz vom Scala-Kino in Fürstenfeldbruck auf die Beine gestellt habe. Eine habe Stunde Infos für Kino- und Filmliebhaber mit einem Blick hinter die Kulissen des Scala-Kinos.
Unser Film des Monats ist der Super Mario Bro Film auf den ich mich persönlich sehr freue. Die Macher von den Minions haben das Okay von Nintendo bekommen und duften die legendären Figuren auf die Leinwand bringen. Das ist das zweite Mal, dass Mario und Luigi auf der Kinoleinwand agieren. Es gab eine düstere Realverfilmung aus dem Jahre 1993 mit Bob Hoskins als Mario, John Leguizamo als Luigi und Dennis Hopper als König Koopa (Bowser). Der Film war grausam, weil er nicht die Nintendo-Welt widerspiegelte. Er hat vielleicht einen Reiz, aber ist für mich eine gescheiterte Videospielverfilmung. Da ist die Version von 2023 als Animationsfilm schon ansprechender.
Unsere Familie liebt Anime und Thema ist auch Suzume no Tojimari von Makoto Shinkai. Für mich auch ein absolutes Muss den Film zu sehen, nachdem mich Your Name. – Gestern, heute und für immer (Kimi no Na wa.) und Weathering With You – Das Mädchen, das die Sonne berührte (Tenki no Ko) schon umgehauen haben.
Als Inside verrät Markus Schmölz welche Probleme das Kino mit PayPal gehabt hat und ich berichte ein wenig vom Peter Thomas Soundtrack Steiner, das eiserne Kreuz II, den ich im Moment rauf und runter höre. Gesponsert wurde Filmriss online von der Bäckerei Konditorei Martin Reicherzer aus Fürstenfeldbruck und Aubing – vielen Dank dafür. Ach ja und ich mach noch ein wenig Reklame für meine Matinee am 30. April zum Film Wenn die Gondeln Trauer tragen. Karten gibt es hier.
Das SNES im heimischen Betrieb – nebenan andere Nintendo-Konsolen.
Irgendwann in seinem Leben hat man Glück. Bei mir war es neulich der Fall, als ich am Erstveröffentlichungstag das SNES Mini Classic in den Händen hielt. Es geschehen noch Wunder.
Ich hatte die Retro-Konsole von Nintendo am ersten Tag bei Amazon gelistet gesehen und auf den Button Vorbestellen geklickt. Hurra, hurra und es hat geklappt. Ich war dabei und hielt im September mein SNES nun in den Händen. Inzwischen ist über einen Monat vergangen und das System macht noch immer Spaß.
Das Nintendo Classic Mini: Super Nintendo Entertainment System ist eine Replika der Nintendo Konsole von 1991/92. Und Nintendo machte den gleichen Fehler wie bei der Veröffentlichung des NES, sie produzierten einfach viel zu wenige Geräte. Hallo Nintendo, ihr seid nicht Apple, die durch Verknappung zum Kult wurden. Ihr seid ein Spielkonsolenhersteller, der einfach einen Markt verpennt. Aber was soll’s – ich hab ja mein SNES, was rege ich mich auf?
Also ausgepackt und über den HDMI-Port an die große Glotze angeschlossen. Dieses Mal hat Nintendo etwas längere Kabel für die beiden Controller mitgeliefert. Siehe da, das Unternehmen ist lernfähig. Weggelassen hat man das USB-Ladegerät, was mir nichts ausmacht, denn die Konsole hängt an einem USB-Hub bei dem auch das NES angeschlossen ist. Das hatte Nintendo auch schon so beim Vorgänger praktiziert.
Es sind dieses Mal 20 Spieleklassiker vorinstalliert. Und – das war einer der Gründe, weshalb ich das SNES haben musste: Es gibt eine bis dato unveröffentlichte Version von StarFox 2.
Die Spiele sind Contra III: The Alien Wars (wir kennen es noch als Super Probotector: Alien Rebels), Donkey Kong Country, EarthBound, Final Fantasy III, F-Zero, Kirby Super Star, Kirby’s Dream Course, The Legend of Zelda: A Link to the Past, Mega Man X, Secret of Mana, Star Fox, Street Fighter II′ Turbo: Hyper Fighting, Super Castlevania IV, Super Ghouls ’n Ghosts, Super Mario Kart, Super Mario RPG: Legend of the Seven Stars, Super Mario World, Super Mario World 2 Yoshi’s Island, Super Metroid und Super Punch-Out!!.
K1 und ich mussten als erstes natürlich Star Fox 2 spielen. Um das bisher unveröffentlichte Spiel zocken zu können, mussten wir die ersten Level von Star Fox 1 über uns ergehen lassen. Pixelwelle um Pixelwelle wurde niedergekämpft, um dann endlich Star Fox 2 spielen zu können. Nintendo war gut beraten, das Spiel damals nicht zu veröffentlichen. Gegen die Mitbewerber hätte es keine Chance gehabt. Heute macht es dagegen Spaß und sorgte bei unserer Familie für kurzweilige Unterhaltung. Nur bei so manchen Spielen war die Bildschirmauflösung eine regelrechte Zumutung am HD-Fernseher – am Schlimmsten war Donkey Kong Country, eine reine Pixelwüste.
Ich will spielen und nicht basteln
Wer damals die Spiele mochte, wird sie auch heute mögen. Als Retrogamer erfreue ich mich und höre gleich schon wieder Kritik von wegen überteuertes Teil, das man über andere Emulatoren viel billiger mit ein bisschen basteln selbst machen kann. Wisst ich was? Es interessiert mich nicht, ob ihr mit Lötkolben und Schraubenzieher eure Konsole selbst klöppelt. Ich habe daran kein Interesse. Ich will spielen und nicht basteln. Wenn ich basteln will, nehme ich die Mindstorms von Lego und bin glücklich.
Ich habe auch gelesen, dass Atari auch wieder in den Markt einsteigt. Allerdings setzt man wohl nicht auf Retro. Im kommenden Jahr soll eine neue Atari-Konsole erscheinen mit Ausrichtung auf neuen Indie-Games. Mal sehen, was daran der Wahrheit entspricht. Und dann soll noch ein C64 veröffentlicht werden, als wirkliche Retro-Konsole. Nun, das Original steht bei mir noch im Keller. Mal sehen, ob ich bei der Neuauflage zuschlagen werde – langsam werden die HDMI-Ports knapp.
Aber heute widme ich mich wieder dem SNES und hab meinen Spaß daran.
Schönes Buch für Retro-Fans: Nintendo 64 Anthology Classic Edition von Math Manent
Ich hatte nie ein Nintendo 64, ich hatte damals mit meinem Atari Jaguar auf das falsche Pferd gesetzt und habe nun die Chance, diesen Fehler zu korrigieren. Nach dem NES Classic Mini und der Ankündigung (und Bestellung) des SNES kommt wohl 2018 das N64 als Retrokonsole auf den Markt. Entsprechende Patenanträge sind aufgetaucht. Ich stehe also vor der Wahl, ein Original N64 zu kaufen oder auf die neue Retrokonsole zu warten. Es wird wahrscheinlich beides werden, wie ich mich kenne.
Über das Nintendo64 braucht man nichts mehr sagen. Von 1996 bis 2002 wurde das Ding produziert und dann vom Game Cube abgelöst. Das N64 lag im Wettbewerb mit den 32 Bit-Konsolen Sega Saturn und Sony Playstation und mit dem 64 Bit Jaguar. Ein Nachbarskind hatte das N64 und wir zockten CrazyCars. Es gab die besseren Spiele für das N64 als für mein Atari Jaguar.
Jetzt war es an der Zeit für mich, ein wenig mehr über die Spiele des N64 zu erfahren und ich stieß auf das hervorragende Buch Nintendo 64 Anthology Classic Edition von Math Manent. Beim Durchblättern wusste mich das in der GeeksLine-Reihe erschienene Buch gleich zu faszinieren. Schöner Druck, fette Info auf Englisch. Zunächst gibt Math Manent einen guten Überblick über die Produktion vom Nintendo64 und die verschiedenen Varianten. Dabei wird auch die Populärluktur der damaligen Zeit mit ihrer enormen technischen Veränderung in der Unterhaltungsbranche eingegangen. Wir erinnern uns, welche Möglichkeiten CGI im Film brachte: Terminator 2, Jurrasic Park und viele andere Blockbuster mehr. Technik zog in den Film ein und veränderte Filme komplett. Und sie zog in die Spiele ein. Bei Spiele war die Entwicklung ähnlich gravierend: Es war durch bessere Prozessoren möglich, 3D-Inhalte auf den heimischen Fernseher zu produzieren. Keine 8 Bit-Spiele wie ich sie so liebte, sondern 32-Bit. Eine Hammergrafik war das. Und in diesen Markt stieß Nintendo mit dem N64 vor.
Das Buch gibt Aufschluss über die Gamerszene von damals und bringt ein gutes Interview mit Eric Caen von Titus. Das Unternehmen brachte unter anderem CrazyCars auf dem Markt, das ich damals sehr oft gespielt habe.
Das Buch birgt aber einen weiteren Schatz. Es gibt den kompletten Überblick über alle erschienenen Spiele samt Screenshot und kurzer Erklärung. Das ist für mich sehr wertvoll. Ich habe zwar nicht die Absicht, in das Sammeln von N64-Spielen einzusteigen, aber gerne schmökere ich, welche Spiele erschienen sind. Beim Durchblättern habe ich allerhand Schrott gefunden, aber auch einige wirkliche Schätze, die es zu spielen lohnt.
Wenn es um Elektronik in New York geht, dann bedeutet es für unsere Familie natürlich die Besuche bei Apple und Nintendo. Beide Unternehmen haben im Big Apple entsprechend repräsentative Stores und auch wenn wir nicht viel gekauft haben, ist der Besuch immer wieder lohnenswert. Vorher ging es aber zu Best Buy.
Best Buy muss einfach sein
Auf dem Weg zu den Ikonen der Unterhaltungsindustrie schauten wir allerdings zunächst bei Best Buy vorbei. Das ist eine Art Elektrokette, wie bei uns Saturn oder Media Markt. In New York gibt es noch einige dieser Läden – noch muss ich sagen, denn Amazon macht das Leben schwer. Es war mir fast unmöglich, in New York CDs zu kaufen. Die großen Flagship-Stores aus dem Musikbereich gibt es nicht mehr. Bei Best Buy hab ich einen Ständer mit CDs gesehen, das war es aber auch schon.
Bemerkenswert, welchen Stellenbereich das Thema Wearables in den USA einnimmt. Auch wenn die Verkaufszahlen laut Medienberichten nicht so berauschend sind, hatte jeder Best Buy eine umfangreiche Abteilung für Uhren und Fitness-Armbänder. In New York habe ich auch viele Amerikaner gesehen, die entsprechende Wearables trugen. Ich habe meine Apple Watch Serie 2 und bin zufrieden damit.
Ich selbst war bei Best Buy auf der Suche nach einem Amazon Echo und einem Google Home. Diese Geräte sind digitale Assistenten, die auf Zuruf reagieren und sich mit der Sprache steuern lassen. Apple hat so eine Art Technologie namens Siri. Bei Amazon heißt die Dame in der Box Alexa.
Ich habe im Oktober bei Amazon eine Einladung für den Sprachassistenten Echo bei Amazon angefordert. Als ich in den USA war, hatte ich noch keine Einladung von Amazon. Amazon kommt wohl mit den Bestellungen nicht nach. Das geht mir auf den Senkel. Ich glaube fest daran, dass Sprachassistenten die Zukunft im Smart Home gehört und möchte die Geräte ausprobieren. Zudem brauche ich die Sachen als Demonstration für meine Verbraucherseminare. Natürlich ist mir der Datenschutz bewusst und ich konnte mich über die umfangreichen Puppenhausbestellungen über Echo amüsieren, als eine Radiosendung Alexa aufforderte, ein Puppenhaus zu bestellen, was Alexa auch gleich machte.
Bei Google Home schaute ich auch in New York in die Röhre. Keiner der Läden hatte Geräte vorrätig. Schade. Bei Amazon Echo hatte ich in einem Best Buy mehr Glück. Es gab noch ein paar Echos und ein paar Tabs, das sind die mobilen Lautsprecher von Amazon. Ein Dot gab es leider nicht mehr. Also Echo samt Alexa in Schwarz eingekauft und ich will es jetzt in Deutschland zum Laufen bringen. Ich hoffe, Alexa versteht mich jetzt in Deutsch.
Bunte Welt von Nintendo
K1 und K2 wollten zum Nintendo Store in der Nähe des Rockefeller Centers. K2 spekulierte auf ein neues Nintendo 3DS XL und als wir uns nach langen internen Beratungen für ein Gerät entschieden hatten, wies uns der Verkäufer freundlicherweise darauf hin, dass das Gerät mit europäischen Spielen nicht funktionieren würde. So ein Mist. Was soll das Nintendo? War das schon immer so? Zumindest bei Sony habe ich für die PS3 viele, viele Spiele in den USA gekauft und auf der heimischen PS3 gezockt. Mit der Nintendo Switch soll es anders werden.
Naja, so bleib uns nur übrig, im Nintendo Store aus den umfangreichen Merchandising-Artikel von Mario und Co auszuwählen. Freunde, das Zeug geht ganz schön ins Geld. Schön, waren verschiedene Sammlerfiguren.
Für mich als Retro-Gamer war aber eine kleine Ausstellung im ersten Stock des Stores interessanter. Hier wurden verschiedene Konsolen und Spiele von Nintendo über all den Jahren ausgestellt. Das ist eine wehmütige Reise in die Vergangenheit. Von einigen Konsolen habe ich nur gelesen, sie aber noch nie live gesehen. Leider kann man die Sachen nicht ausprobieren und bei meinem Besuch stand auch kein kompetenter Gesprächspartner zum Fachsimpel zur Verfügung – schade. Und dennoch: Ich kann jedem Retro-Fan den Besuch des Stores absolut empfehlen.
Apple – über allem leuchtet der Apfel
Wir besuchten mit dem Store an der 5th Avenue und der Grand Central Station sicherlich zwei der wichtigsten Apple Stores in New York. Es gibt freilich noch weitere Retail Stores und Apple-Abteilungen wie beispielsweise bei Macy’s oder Best Buy, aber ich wollte bei den wichtigsten Anlaufstellen selbst sein. Beide Geschäfte haben rund um die Uhr geöffnet und waren bei meinem Besuch sehr gut besucht. Für viele Besucher war das iPhone ein Thema.
Vor genau zehn Jahren stellte Steve Jobs das iPhone in San Francisco vor. Ich saß damals als Chefredakteur der MACup in der Keynote im Moscone-Center und mir lief es kalt den Rücken herunter. Ich hatte das Gefühl bei einer Zeitenwende dabei zu sein. Jobs revolutionierte nach dem Mac und dem iPad nun zum dritten Mal die Technikgeschichte – und ich war dabei. Ich hatte mir das erste iPhone gekauft und alle weiteren wesentlichen Devices danach. Das Smartphone hat die Welt verändert. Leute, die glauben, das Smartphone sei ein Telefon, die sind komplett auf dem Holzweg. Das Smartphone ist Zentrum des digitalen Lebens für eine ganze Generation geworden. Heute macht Apple den Hauptumsatz mit mobilen Geräten – die alte Firma Apple Computer Inc gibt es schon lange nicht mehr. Das war auch bei meinen Besuchen in den Apple Stores zu bemerken. Zwar gibt es iMac, Mac mini, Mac Pro und die MacBooks (pro) weiterhin, doch im Zentrum des Interesses stehen die mobilen Devices wie iPhone, iPad und AppleWatch.
Da es in beiden Stores die Air Pods nicht gab, machte ich nur einen Streifzug durch die Läden und genoss die Atmosphäre und nutzte das leistungsstarke WLAN.
Die Spielemesse in Köln konnte seine Besucherzahlen von 2015 dieses Jahr halten. 345000 Gamer strömten nach Köln, um die neuesten Hightlights zu erkunden und anzuspielen. Für mich war der Gewinner der gamescom2016 auf Anbieterseite ganz klar Nintendo.
Der Messebesucher als Markenträger für Nintendo – wie genial ist das denn?
Die großen und kleinen Hersteller waren mit Ständen und ganzen Arenen vertreten. EA hatte eine halbe Halle gebucht, Ubisoft macht Stimmung und rockte die Hütte. Es gab T-Shirts und so manche Spiele zu gewinnen. Bei all den Neuerscheinungen der Messe zählte Nintendo für mich als klarer Gewinner der gamescom. Zwar gab es bei dem japanischen Hersteller keine neue Hardware zu bestaunen und auch Spiele wie das neue Zelda ließen noch auf sich warten. Und dennoch war Nintendo auf der gesamten Messe und darüber hinaus präsent. Das Zauberwort hieß PokémonGo.
Warum? Ganz einfach: Vor allen Ständen gab es umfangreiche Schlangen und was gibt es Besseres, als die Warterei mit einem kleinen Spielchen zu vertreiben. Ich sah viele Gamer, die ein Nintendo DS aus der Tasche zogen, Freunde sammelten und beispielsweise Mario Kart gegeneinander fuhren. Und dann gab es noch die Fraktion, die sich mit ihrem Smartphone die Wartezeit vergnügte. Oft lief darauf PokémonGo – auch bei mir. Leider habe ich außer Rattfratz, Evoli oder Taubsi nichts erjagt.
Am Stand von Nintendo bildetet sich lange Schlangen, denn es wurden unter den Wartenden Pokemon-Codes verteilt. „Erhalte ein schillerndes Xerneas und ein schillerndes Yveltal“ und schon war die Meute da. Auch K1 war mit von der Partie, wartete und staubte drei Karten ab. Das Jäger- und Sammlerherz war begeistert – die gamescom2016 hat sich gelohnt.
Ein Klempner zum Liebhaben.
Großzügig verteilte Nintendo Pikaschu-Masken aus Pappe, die sich die Besucher auf dem Kopf zogen. So verbreitete sich Pikaschu über die gesamte Messe. Und wenn das nicht gereicht hat, dann lief ein großer Mario als Fotomotiv umher. Ein Foto mit Klempner gepostet und schon war die Marke verbreitet. Da passt es, dass zum Abschluss der Olympischen Spiele in Rio der japanische Premier Shinzo Abe in Mario-Kostüm auf die Bühne kam und für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio warb. Andere Hersteller haben auch starke Marken, aber den Markenkampf auf der gamescom hat für mich eindeutig Nintendo gewonnen.
Bändchen als Jugendschutz
Bewährt hat sich das Konzept der farbigen Bändchen auf der gamescom. Wer spielen wollte, der musste ein Band tragen. Grün bedeutet ab 12 Jahre, blau ab 16 Jahre und rot ab 18 Jahre – ich musste als alter Mann zum Altersnachweis meinen Ausweis nicht vorzeigen. Bei Kindern wurde peinlich darauf geachtet. Und auch an den Ständen durfte nur gespielt werden, wer sein Band mit der richtigen Farbe vorzeigte.
Weil ich wohl Retrogames so gerne habe, kam Enno Coners mit seinem CSW Verlag auf mich zu und bat mich, das unlängst erschienene Buch Und dann kam Tetris einmal näher anzuschauen. Machte ich doch gerne und verschlang die Kapitel des Buches auf einer Geschäftsreise mit dem Zug.
Das Buch ist genau für so Leute wie mich. Retrogamer der alten Schule. Ich habe als Kind den Atari-Virus gehabt und bin in der goldenen Ära der Videospiele groß geworden. Ich kenne Super Mario besser als Karl den Großen und ich weiß, dass Atari kein japanischer General aus dem Zweiten Weltkrieg ist. Über meine Leidenschaft habe ich ausführlich gebloggt.
Mit allerhand Vorwissen ausgestattet, führte ich mir das Buch zu Gemüte. Und ich muss es zugeben, ich war zunächst irritiert. Der Buchtitel versprach mir eine Geschichte über Tetris, aber auf den ersten Kapiteln ging es keinen Buchstaben um das russische Spiel. Nichts, kein Wort. Nun, der Untertitel des Buches lautet auch: Wie Nintendo innerhalb eines Jahrzehnts den Videospielmarkt eroberte.
Aber auch hier das Problem: In den ersten Kapiteln ging es auch nicht um Nintendo. Wieder kein Wort. Was soll jetzt das? Was mich aber beruhigte und zugegeben höchst erfreute, ging es in den besagten Kapiteln um meine heimliche Liebe: Es ging um die Geschichte des Atari 2600. Ich liebe diese Kiste, war es doch mein Einstieg in das Videospielzeitalter. Das Buch zeigte die Irrungen und Wirrungen von Atari, das Auf und Ab des einstmals innovativen Unternehmens. Die Idee von Atari war, preiswerte Hardware auf den Markt zu bringen und fett dann bei den Spielen zu verdienen. Ein Konzept, was bei Atari schief ging, bei Nintendo später für Millionenerlöse sorgte.
Dann im ersten Drittel taucht Nintendo dann doch mal auf. Ausführlich und nett zu lesen wird erzählt, wie Nintendo langsam auf dem wichtigen US-Markt Fuß fasst und den Markt aufrollt. Und dann kam Tetris. Im letzten Teil des Buches dreht es sich dann alles um Tetris. Für mich war Tetris der Auslöser für den Kauf eines Game Boys von Nintendo. Videospiele waren bis zur Veröffentlichung von Tetris nur etwas für Kinder gewesen, in meinem Umfeld waren es hauptsächlich Jungs, die sich mit Videospielen beschäftigten. In unserer Klasse gab es nur ein Mädchen, was cool war und zockte. Mit Mario kamen die Mädchen an die Konsole und mit Tetris war die Erwachsenenwelt dabei. Sogar meine Eltern spielten so dann und wann Tetris. Der Bann war gebrochen.
Das Buch ist sehr schön geschrieben. In den letzten Kapiteln, als es um die Lizenzschwierigkeiten von Tetris ging, kommen endlich einige Zitate herein, das das Büchlein deutlich lebendiger macht. Mehr Zitate hätte ich mir gewünscht. Autor Christian Gehlen ist ein Insider der Branche. Gehlen, Jahrgang 1982, begann seine Laufbahn als freier Journalist in der Online-Community 2001 für diverse Videospielportale, 2005 stieg er beim Super Nintendo-Fanportal snesfreaks.com ein. Hauptberuflich ist der gelernte Großhandelskaufmann im öffentlichen Dienst tätig. Vielleicht hätte Verleger Enno Coners dem Autoren noch einen Kollegen zum Recherchieren zur Seite stellen sollen, damit das Buch Und dann kam Tetris noch leibhaftiger wird. Und dennoch mir hat es gut gefallen. Danke Enno für das Freiexemplar und ich kann das Buch gerne weiterempfehlen.
Ich brauche mal euren Rat. Soll ich als Retro-Fan ein wenig Unterwäsche für meine Frau kaufen? Ich weiß nicht so recht. Ich habe beim Surfen durch dieses Internet auf der Suche nach neuen Schuhen einen interessanten Laden entdeckt: Pixel panties
Nun ja, sie haben die Pixels auch auf Schuhe gemacht, bieten sie aber leider nicht zum Kauf an. Dafür gibt es die Pixels nun auf Damen-Unterwäsche, sprich Unterhose. Das Material ist 81% Polyster und 19% Elasthan, ist eine äußerst dehnbare Chemiefaser mit hoher Elastizität, und stammt von italienischen Hersteller Carvico aus der Lombardei. Hergestellt werden die Pixel panties in Portugal.
Die Höschen sehen heiß aus, zumindest auf den Fotos des Unternehmens. Entsprechendes Fotomaterial gibt es auf dem Instagram-Account des Unternehmens.
Die Namen der Modelle gefallen zumindest mir als Retro-Fan: Classic Pong White, Game boy Grey, Kirby Pinky Panties, Mario Fiery Red, Ms Pac Hypnotic Yellow, Princess Peach Peach, Sonic Ultrasonic Blue und Zx spectrum cyan. Ich glaube, Nintendo fällt bei der Nennung der Figuren in Zusammenhang mit Unterwäsche tot um und ich höre schon, wie ein Nintendo-Jurist nach Luft schnappt.
Was ist nun? Was meint ihr? Soll ich meiner Frau und mir eine Freude machen?
Seit fast einem Jahr besitze ich nun die Nintendo Wii U und langsam, ganz langsam kommen Spiele auf den Markt, die den Kauf dieser Spieleplattform rechtfertigen. Es war richtig, dass die Wii U abwärtskompatibel ist und alte Wii-Spiele benutzbar sind, sonst sähe es schwach aus mit spielbarem Material.
Im Moment gibt es drei aktuelle Wii U-Spiele, die sich für mich wirklich lohnen: Für die Familie Lego City Undercover, dann the Legend of Zelda: The Wind Waker HD und für mich als Papa Zombi U.
Für mich derzeit das beste Spiel für die Wii U ist ganz klar LEGO City Undercover. Das Spiel wurde extra für die Plattform geschrieben und macht wirklich höllisch Spaß. Anders als die klassischen Umsetzungen von Filmen zu Spielen, wie sie Lego zum Teil sehr erfolgreich betreibt, ist Lego City Undercover eine Eigenentwicklung. Die Umsetzung für das DS vergessen wir besser und wählen stattdessen die Wii U-Version. Klasse Grafik, großer Spielspaß im Story-Modus und immer wieder verrückte Ideen. Die Steuerung ist eine Freude.
Ermittler Chase McCain auf der Jagd nach dem Verbrecher Rex Fury. Mehr als 100 Fahrzeuge zerlegen die Lego-Stars auf dem Lande, im Wasser und in der Luft. Am Schluss geht es sogar in den Weltraum. Immer wieder gibt es ein paar Anspielungen auf Blockbuster-Filme, was mich als Filmfreund sehr gefreut hat. Bis zu 290 Minifiguren musste in dem Spiel gesammelt werden. Wer gerne cheatet, kann sich Lego City Police-Sets kaufen oder gibt unter Extras folgende Cheats ein:
N7NN4F9 – Hochgeschwindigkeitsmissionen und Fahrzeuge
MHHRHM – Autorennfahrer
XKGZVJ – Gorilla Suit Guy
HVGTPG – verkleidete Natalia Kowalski
Zugegeben, es ist ein Spiel für die ganze Familie. Das Spiel dürfte also keine große Schwierigkeiten bereiten. K1 hat es mit Begeisterung durchgespielt und scheiterte nicht an unlösbaren Aufgaben.
Zelda ist im Grunde nichts Neues, aber wer Zelda aus alten Zeiten mag, wird die neue, aufgefrischte Version von Wind Waker lieben. Natürlich warten wir alle auf ein wirklich Neues Zelda-Spiel und die im Umlauf befindliche Tech-Demo verspricht ja Großes. Aber bis wirklich etwas Neues kommt, müssen wir uns damit begnügen. Wind Waker, ich kannte es vom Game Cube, wurde aufgehübscht und kommt rattenscharf und farbgewaltig daher. Hier spielt die Wii U ihre Technik gegenüber veralteten Systemen aus. Auch die Musik wurde wohl remasterd und ein wenig augehübscht.
Das Tablet wurde sinnvoll eingesetzt. Nun muss das Spiel nicht mehr unterbrochen werden, um die gesammelten Items anzusehen. Diese sind jetzt auf dem Tablet jederzeit einsehbar. Im Spielfluss sind kleinerer Verbesserungen gegenüber der alten Version erkennbar. Der richtige Durchbruch ist das Remake natürlich nicht, aber es hilft die Zelt zum Überbrücken bis die nächsten Spiele ins Haus stehen. Fazit für mich: The Legend of Zelda – The Wind Waker HDlohnt einen Blick für Newcomer in Sachen Zelda. Für Neulinge ist das Spiel natürlich ein absolutes Muss in zeitgemäßer Grafik.
Gut, ZombiU ist ein Spiel für sich. Hier scheiden sich klar die Geister und ich kann die verstehen, die das blutige Spiel ablehnen. Das Teil hat Atmosphäre und macht höllisch Spaß, wenn der Spieler auf blutigen Spaß steht. Die Atmosphäre ist wirklich beklemmend und das Spiel gehört nicht in Kinderhände, auch wenn es für die Wii U gemacht ist.
Die Story ist der klassische Survival-Horror. Das Tablet wird auch hier sinnvoll eingesetzt.