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18,9 Millionen Euro für ein Fass Ardbeg Whisky

17. Juli 2022

Ich will es gleich mal klarstellen: Ich war es nicht und hab damit nix zu tun. Aber ich würde so gerne mal ein Glas davon kosten. Ein Fass Ardbeg Islay Single Malt Scotch Whisky aus dem Jahr 1975, das zwei Destillerie-Schließungen überstand, ist an eine private Sammlerin in Asien für 16 Millionen Pfund (ca. 18,9 Millionen Euro) verkauft worden.

Foto: Ardbeg

Das „Cask No. 3“ ist die älteste Abfüllung von Ardbeg bislang und so kostbar, da die Destillerie in den 1970ern Jahren nur wenigen Single Malt herstellte. In den 1980ern und 1990ern Jahren war Ardbeg die meiste Zeit komplett geschlossen. Vom bekannten Whiskyexperten Charles MacLean als ein „bemerkenswertes Stück flüssiger Geschichte“ beschrieben, wird das Cask No. 3 in den nächsten fünf Jahren für die Sammlerin in Flaschen teilabgefüllt. Damit entsteht eine vertikale Sammlung gereifter Ardbegs, nicht wiederholbar für mindestens ein Jahrzehnt. Mit einer Spende von 1 Mio. Pfund (ca. 1,18 Mio.€) für mildtätige Zwecke an die Kommune der Insel Islay, der Heimat von Ardbeg, honoriert die Destillerie die fünfzigjährige Geduld und die Generationen der Destillerie-Mitarbeiter hinter dieser äußerst raren Abfüllung.

Foto: Ardeg

Der Verkauf des Cask No. 3 übertrifft bei weitem alle bisherigen Auktionsrekorde für ein Single Malt-Fass. Trotz ihrer Berühmtheit für die rauchigsten und meistprämierten Whiskys war der Weg der Destillerie oft turbulent. In den 1970ern Jahren wurde der größte Teil des erzeugten Whiskys an die Blending-Industrie verkauft und nur ein kleiner Teil für Single Malt Abfüllungen reserviert. Entsprechend rar sind die Bestände aus diesem Jahrzehnt. In den 1980ern Jahren war die Destillerie überwiegend geschlossen und die Zukunft von Ardbeg hing in der Schwebe. Wiedereröffnet und im Jahr 1996 erneut geschlossen, dachten viele, dass dies es für immer sei. Im folgenden Jahr wurde die Destillerie vor dem Aus gerettet und hat sich seitdem stetig weiterentwickelt. Heute hat Ardbeg viele glühende Anhänger, unzählige Preise gewonnen und wird in den renommiertesten Bars der Welt genossen. Doch die dunkelsten Tage von Ardbeg sind seinen Fans auch heute noch sehr bewusst.

Foto: Ardbeg

Vorstandsvorsitzender Thomas Moradpour sagt laut Pressemitteilung: „Dieser Verkauf erfüllt die gesamte Ardbeg Community, die unseren Weg begleitet, mit großem Stolz. Vor 25 Jahren stand Ardbeg kurz vor dem Zusammenbruch und heute zählen die Abfüllungen zu den begehrtesten Whiskys der Welt. Ein Ergebnis harter Arbeit mehrerer Generationen: Von den Stillmen an den Brennblasen, die unsere rauchigen Destillate herstellen, über die Mitarbeiter in den Warehouses, die die Fässer über Jahrzehnte pflegen, bis hin zu den Teams in aller Welt, die den Ruf unseres Whiskys bei Fans, Bartendern und Sammlern pflegen.“
Der rauchige, ausgewogene Single Malt des Cask No. 3 wurde am Dienstag, dem 25. November 1975 destilliert – damals mälzte Ardbeg seine Gerste noch vor Ort – und in ein Bourbon- und ein Oloroso-Sherry-Fass abgefüllt. Über 38 Jahre hinweg reiften die beiden Fässer im Ardbeg Warehouse unter aufmerksamer Kontrolle mehrerer Generationen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Am 31. März 2014 ließ Dr. Bill Lumsden, Ardbegs renommierter Director für Whisky-Kreation, beide Fässer vermählen, um einen noch außergewöhnlicheren Single Malt zu komponieren. Der Whisky reifte weiter in einem Single Refill Oloroso-Sherry-Fass, das nur geringste Holznoten abgab. Heute, mehr als 46 Jahre nach seiner Geburtsstunde, verströmt dieser Single Malt ein wahres Potpourri an Sherry- und Raucharomen sowie einen reichhaltigen, eleganten Geschmack.
Das Cask No. 3 wird für die neue Besitzerin in den kommenden fünf Jahren an einem sicheren Ort auf Islay weiterreifen. Jedes Jahr werden 88 Flaschen aus diesem Fass abgefüllt und bis zum Jahr 2026 erhält die Sammlerin eine einzigartige Reihe seltener Ardbegs aus dem Jahr 1975, die dann 46, 47, 48, 49 und 50 Jahre alt sein werden.
Experten sehen im Verkauf des Cask No. 3 einen weiteren Beweis für die besondere Anziehungskraft von Ardbeg und den Anlagewert von Single Malt Scotch generell. Charles MacLean, der Autor und international bekannte Whisky-Experte lobt die herausragende Qualität des Cask No. 3: „Dieser wirklich einzigartige Whisky ist ein bemerkenswertes Stück flüssiger Geschichte – eine eindrucksvolle Kostprobe aus einer Zeit, als Ardbeg seine Gerste noch selbst mälzte. Viele alte Whiskys können an Geschmack verlieren im Laufe der Jahre. Das Cask No. 3 hingegen ist ein wirklich wunderschöner Whisky. Er ist sehr komplex und auch nach fast einem halben Jahrhundert noch sehr lebendig.“
Zur Faszination von Ardbeg für Sammler meint er: „Es gibt drei Faktoren, die einen bestimmten Whisky als Anlage interessant machen: Seltenheit, Geschmack und Besonderheit. Sammler lieben schottischen Whisky aufgrund seiner Herkunft und Geschichte, zudem besteht großes Interesse an rauchigen Islay-Whiskys. Und Ardbeg ist besonders rar – es gibt einfach kaum mehr Abfüllungen aus dieser Zeit.“
Becky Paskin, Whisky-Expertin und Gründerin von OurWhisky, sagt, dass die Begehrlichkeit von Ardbeg noch gewachsen ist: „Das Cask No. 3 ist zweifellos faszinierend, nicht nur aufgrund seiner Rarität. Es stammt aus einer Destillerie, die den Ruf hat, hervorragende Abfüllungen zu erschaffen, weltweit Kultstatus genießt und einen festen Platz in den Herzen der Whiskyliebhaber einnimmt. Ardbeg zählt zu den wenigen Destillerien in Schottland mit Vermächtnis, Geschichte und Charme, die solch ein seltenes Fass für diesen Preis verkaufen können. Das Faszinierende ist, dass die Sammlerin nicht einfach ein Ardbeg-Fass kauft, sondern eine vertikale Reihe, die in den nächsten fünf Jahren weiterreift und sich entwickelt. Das ist eine seltene Gelegenheit, die Entwicklung eines Fasses im Laufe der Zeit zu beobachten.“

Raritäten-Whiskys
Raritäten-Whiskys sind in den vergangenen Jahren für Investoren immer beliebter geworden. Andrew Shirley, Herausgeber des renommierten Knight Frank Wealth Report, sagt: „In den vergangenen zehn Jahren ist seltener Whisky die Anlageklasse mit der höchsten Wertentwicklung in unserem Luxury Investment Index gewesen. Unser Index mit Auktionsergebnissen rarer Flaschen verzeichnete in den letzten 10 Jahren einen Wertzuwachs von 428 Prozent, allein im vergangenen Jahr 9 Prozent. Diese Rekordsumme für ein verkauftes Fass hat eine sehr interessante neue Höchstmarke gesetzt, auch wenn der äquivalente Preis für eine Flasche – 36.000 Pfund (ca. 42.500€) mit Auktionsergebnissen von seltenen Flaschen gut vergleichbar ist.“ Wisst ihr was, ich trinke meinen Whisky in erster Linie und stell ich nicht in den Tresor.

Gespanntes Warten in der virtuellen Ardbeg-Reihe

17. Februar 2021

Ich mag so was nicht, überhaupt nicht. Gemeint ist die Warterei und Anspannung beim Bestellen im Internet. Nein, ich meine nicht bei Amazon und Co. Ich werde nervös beim virtuellen Anstellen von Karten für die Richard Wagner-Festspiele in Bayreuth oder ich halte die Spannung beim Bestellen von Konzertkarten für die koreanische Kpop-Band BTS kaum aus. Mal habe ich Erfolg, mal bricht das System zusammen. Und jetzt erging es mir ebenso beim Bestellen der neuen Whiskey-Edition von Ardbeg mit dem Namen Arrrrrrrdbeg!

Ursprünglich sollte der Verkauf der limitierten Abfüllung am 9. Februar 2021 sein. Doch irgendwas lief bei Ardbeg schief und der Verkauf über die Internet-Seite wurde auf den 16. Februar 2021 verschoben. Punkt 10 Uhr sollte der Shop für so genannte Committee-Mitglieder geöffnet werden. Zwei Minuten vor 10 Uhr war ich als Committee-Mitglied online und wurde auf 10 Uhr vertröstet. Die Schotten sind pünktliche Leute.

Und als die Uhr zehn geschlagen hatte, stand ich in der virtuellen Schlange. Und ich stand und ich stand und ich stand. Mir wurde zwar nett gesagt, dass ich irgendwann an die Reihe kommen würde, doch während die Zeit verstrich, wusste ich, dass limitierter Whiskey bedeutet, dass nicht unendlich viel von dem schmackhaften Tropfen vorhanden ist. Ich würde also nervös und ich mag die Warterei überhaupt nicht.

Der interessierte Leser wird sich fragen, was ist jetzt eigentlich dieser Arrrrrrrdbeg!?

Seit dem Jahr 2007 führte Mickey Heads als Destillerie Manager das „Ardbeg-Schiff“. Zum Abschied in den Ruhestand ehrt die Islay Destillerie Mickey mit einer besonderen Edition. Arrrrrrrdbeg! ist der erste Whisky der Destillerie, der vollständig in ehemaligen Rye-Whiskeyfässern reifte. Eine besonders würzige Edition, mit einer Donnerbüchse an fruchtigen Aromen, gefolgt von sanftem Rauch im Nachhall, der lange auf dem Gaumen verweilt. Das für Ardbeg sehr außergewöhnliche Flaschenetikett zeigt eine Illustration von Mickey als furchtlosen Captain. Ein Werk von Butcher Billy, einem brasilianischen Künstler und Grafikdesigner.

Und als gegen 10:45 Uhr ein Freund mir eine SMS schickte, dass er seinen Arrrrrrrdbeg! ordnern konnte, da wurde ich bald ungehalten. Ich war mit zwei Rechnern und iPad und unterschiedlichen Browsern auf der Seite meiner schottischen Lieblingsdestillerie eingeloggt und nichts ging. Dann endlich um 10:54 Uhr – nach 56 Minuten nervenaufreibender Wartezeit war ich an der Reihe: Jeder nur ein Kreuz, nein, jeder nur eine Flasche für 150 Euro. Kauf abgeschlossen und Ende Februar soll mein Arrrrrrrdbeg! dann bei mir sein. Ich werde ihn zusammen mit meiner Frau verkosten und darüber berichten. Aber zum Trost während ich diese Zeilen tippe, habe ich meinen Standard Ardbeg Ten im Glas und trinke auf das Wohl von Mickey Heads. Ich bin für diesen Stress nicht gemacht.

Sean Connery, nachträglich alles Gute

29. August 2020

Nachträglich alles Gute zum Geburtstag Mr. Bond

Nachträglich alles Gute zum Geburtstag Mr. Bond

Nachträglich wünsche ich Sean Connery alles Gute zum 90. Geburtstag. Seitdem ich als Kind mit dem James Bond-Virus infiziert wurde, bin ich ein Fan des Schotten. Und ja: Connery ist der beste Bond von allen. Ich mag sie fast alle gerne: Roger Moore, George Lazenby, Timothy Dalton, David Niven und Pierce Brosnan, aber ich mag vor allem Sean Connery. Und nein, den Bauern Daniel Craig mag ich nicht.
Der beste Bond ist für mich Liebesgrüße aus Moskau, weil es ein schöner kalter Krieger ist. Und ich mag natürlich Goldfinger.
In der Nach-Bond-Phase hat Sean Connery sich als Schauspieler etabliert und mit großartigen Regisseuren gearbeitet: Ich will nur Sir Alfred Hitchcock (Marnie) und John Huston (Der Mann, der König sein wollte) nennen. Connery lieferte ein schönes Schauspiel in Robin und Marian, das rote Zelt und der Wind und der Löwe ab – wobei ich beim letzten grinsen musste als der dargestellte Araberfürst mit schottischen Akzent sprach. Filme wie Outland oder Zardoz haben starke Momente und auch in den Nebenrollen wie in Time Bandits lieferte Sean Connery eine solide Leistung.
Im Alter kamen dann die Charakterrollen wie Name der Rose, Highlander und vor allem als Vater von Indiana Jones. The Rock war mir ein wenig zuviel, aber Wiege der Sonne traf meinen Geschmack.
Ich habe ein kleines Geburtstagsvideo mit allerlei Schätzen aus meinem Archiv gedreht und wünsche euch viel Spaß beim Ansehen. Und falls Sean Connery reinklicken sollte: Alles Gute nachträglich zum Geburtstag.

Storytelling um den Ardbeg Twenty Something 22

9. Oktober 2018

Es gibt Tage, an denen muss ich ganz schnell sein. Heute ist wieder so ein Tag, denn es ist der Tag für alle Ardbeg Committee-Mitglieder. Heute kam um 10 Uhr der limitierte Ardbeg Twenty Something 22 auf den Markt und der muss gekauft werden.
Das Ardbeg Committee ist so eine Art Trinkergemeinschaft – oder besser Genießergemeinschaft – des schottischen Whisky-Herstellers Ardbeg, der um seine Getränke eine Riesen Sause macht. Hier kommt nicht einfach eine neue Abfüllung eines Getränks auf den Markt. Nein, hier wird eine Geschichte erzählt und wir wissen ja: Storytellung verkauft Produkte.

Wunderbare Geschichte um das dritte Release aus der limitierten Ardbeg Twenty Something-Reihe.

Wunderbare Geschichte um das dritte Release aus der limitierten Ardbeg Twenty Something-Reihe.

Also heute kam das dritte Release aus der limitierten Ardbeg Twenty Something-Reihe auf den Markt. Und die Geschichte dazu ist wieder schön für mich als Whisky-Liebhaber. „Der seltene, in ehemaligen Bourbon-Fässern gereifte 22jährige Single Malt ehrt alle Visionäre, die Ardbegs Geist in den dunklen Tagen der Destillerie am Leben erhielten“, heißt es in der Mitteilung von Ardbeg. Das geht mir als Fan der schottischen Destillerie runter wie Öl. Wie gerne würde ich mal den gelobten Ort im Norden Schottlands besuchen. Die Geschichte geht weiter: „In einer Zeit, als der Name der berühmten Ardbeg Destillerie anfing in Vergessenheit zu geraten, entstand dieser rare, schottische Whisky. In einer Phase der Ungewissheit der 1980er und 1990er Jahre, als die Brennblasen schon fast erloschen waren und die Zukunft der Destillerie in den Sternen stand, hatten junge Whisky-Enthusiasten einen Traum. Voller Hoffnung destillierten und legten sie einige Fässer zur Seite, um ihre Zuversicht an Ardbeg aufrechtzuerhalten.“
Und die Geschichte nahm eine gute Wendung. Ardbeg wurde durch einen Investor gerettet und der Ardbeg Twenty Something 22 wurde zur Legende. Mickey Heads, einer der Visionäre von damals und heutiger Destillerie Manager, ließ verlauten: „Stolz, Hoffnung und eine Spur Idealismus – dies waren die wichtigsten Zutaten für diesen außergewöhnlichen Whisky.“ Gebrannt im Frühjahr 1996 in der Brennblase, die heute alle Besucher am Eingang der Destillerie empfängt und eine stolze Ikone der Insel Islay ist. So werden Geschichten gemacht, nein: So werden Legenden gemacht. An der Nase erinnert der Ardbeg 22 Jahre mit seinen Aromen an Tropenfrüchte, die in süßen Rauch, Ruß und Teer übergehen. Auf der Zunge ein Mix frischer grüner Äpfel mit Streuseln. Noten von Pfefferminztee und Vanille münden in ein langes, rauchiges Finish. Der Whisky-Fan von heute flippt aus und greift tief in die Tasche für eine Flasche. Der Preis liegt bei 480 Euro die Flasche, die mit 46,4 Volumenprozent Alkohol nicht kühlgefiltert abgefüllt ist. Ihr versteht also, warum heute so ein besonderer Tag ist.

Blogparade: Bucket List – meine persönliche Reiseliste

13. Februar 2018

Durch den Reise- und Fotoblog Phototravellers wurde ich animiert an seiner Blogparade teilzunehmen: Bucket List, wohin würde ich gerne mal reisen. Zur Bucket List hat man früher Wunschliste gesagt und ich bin mal in mich gegangen, wohin ich gerne mal durchstarten will. Hier sind meine Reisewünsche – einige realistisch, einige unrealistisch – zumindest im Moment.

Reiseziel: Nahziel – das Allgäu
Für mich ist das Allgäu ein Ort zum Auftanken. Wer den Blog kennt, der kennt auch mein Lieblingshotel Prinz Luitpold Bad in Bad Hindelang. Hierhin zieht es mich immer wieder zurück. Und da es auf meiner Bucket List steht, will ich dieses Wunschziel in Kürze wieder ansteuern, um aufzutanken und zu genießen. Es ist nur rund 2 Stunden von meinem Wohnort entfernt und ich brauche immer wieder einen Abstecher dorthin zum Wandern, zum Sanieren, zum Genießen. Nach dem Motto: Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute so nah liegt.

Reiseziel: Von wegen sparsam: Schottland
Als ich die Fotos der Familie meines ehemaligen Chefs Jochen Jauch von deren Schottlandreise gesehen habe, kam der Wunsch wieder auf, dieses eindrucksvolle Land wieder zu sehen. Meine Frau und ich hatten unsere Hochzeitsreise nach Schottland gemacht und es wird einfach Zeit, dass wir Land und Leute wieder treffen. Schottland setze ich mich Ruhe gleich. Ich habe ein Bedürfnis nach Ruhe in meinem hektischen Leben. Und wenn ich dabei ein Glas Ardbeg in den Händen halte und alle vier Jahreszeiten in einer Stunde genießen kann, dann geht es mir gut. Und ich brauche unbedingt endlich ein Inverness-Cape, da ist Schottland das Land dafür. Harris-Tweed wird natürlich auf der Reise getragen, was sonst?

Reiseziel: Made in Japan
Ich war noch nie in Japan und gerne würde ich mal dieses Land kennenlernen. Ich bin gespannt auf die Gegensätze: es gibt soviel, das mich dort interessiert: Die Menschen, die Kultur, das Essen, der Overkill an Gadgets und die Impulse, die von diesem Land ausgehen. Ich liebe die Verrücktheit der Japaner – meine Kinder und ich lieben Nintendo und Sony, wir lieben die Ghibli-Studios und lesen Mangas und schauen Anime. Allerdings sind es meiner Frau zu viel Leute auf zu wenig Platz und zeigt erst einmal die rote Karte. Japan wird ein Traum bleiben – vorerst.

Reiseziel: Im Westen des schwarzen Kontinents – Togo
Vor rund 20 Jahren war ich zum ersten Mal im westafrikanischen Land Togo als Journalist. Ich begleitete einen Hilfstransport der Aktion PiT Togohilfe Maisach. Heute bin ich aktives Mitglied dieser Hilfsorganisation und setze mich für dieses Land ein. Togo war einstmals deutsche Kolonie und ich begab mich auf den Spuren der Kolonialzeit. Auf den Deutschen folgten die Franzosen und dann die Unabhängigkeit. Als ich das faszinierende Land besuchte, war es eine Militärdiktatur unter Gnassingbé Eyadéma, der 1984 den Bayerischen Verdienstorden (!) bekam. Heute ist sein Sohn Faure Gnassingbé Präsident des Landes. Ich möchte mich auf einer Reise überzeugen, wie sich das Land entwickelt hat. Durch Aktion PiT Togohilfe Maisach und anderen Hilfsorganisationen hat sich das Land verändert und davon möchte ich mich überzeugen. Vielleicht klappt es 2019, das ich meiner Frau den schwarzen Kontinent zeige, denn Afrika ist anders, ganz anders.

Reiseziel: K-Pop live hören in Südkorea
Wer bei uns das Haus betritt, der wird von (lauten) K-Pop-Klängen empfangen. K2 ist K-Pop-Fan und das bekommt jeder mit (oder man ist taub). K-Pop ist koreanische Popmusik. Natürlich südkoreanische Pop-Musik ist gemeint. Bands wie BTS, G Dragon, GOT 7, exo und viele mehr sind bei uns von Interesse. Und K2 interessiert sich über die Musik hinaus für die koreanische Kultur, lernt ein wenig die Sprache, versucht sich an der Küche. Und da ist es natürlich kein Wunder, dass der Wunsch besteht, einmal nach Südkorea zu reisen und das Land zu erleben. Durch die aktuelle Olympiade taucht das asiatische Land in unseren Medien auf und ich sammle schon ein paar Reisetipps für spätere Zeiten. Sicher ist auf jeden Fall, dass wir im Moment nicht nach Südkorea reisen werden – vor allem nicht, wenn sich die politische Situation mit dem Irren aus Nordkorea nicht entspannt. Aber natürlich muss K2 irgendwann nach Korea und als stolzer Papa bin ich natürlich mit an der Seite und wir werden dann ein K-Pop-Konzert besuchen.

Reiseziel: Fühle das Feuer in New Orleans
Vor Jahren besuchte ich die Siggraph-Messe in New Orleans im Süden der USA. Und ich verliebte mich schlagartig in die kreolische Küche. Als mein Vorstandskollege im Bloggerclub und langjähriger Kreuzfahrtblogger Franz Neumeier neulich Jambalaya kochte, erinnerte ich mich an die schöne Zeit in New Orleans. Damals durchstreifte ich das French Quarter, der älteste Stadtteil von New Orleans. Dort pulsiert das Leben. Hier lässt sich amerikanische Geschichte spüren. Ich hatte damals das Robbie Robertson Album Storyville über meinen iPod gehört, das New Orleans zum Inhalt hatte. Aber auch New Orleans muss warten. Ich warte bis der Donald sein Präsidentenamt abgibt und dann reise ich wieder in die USA.

Und dann wären noch …
Paris und London – Rom und Florenz – Stockholm und Luxembourg – und mein Kollege Franz Neumeier empfiehlt mir Kreuzfahrten – oh Mann, es gibt so viele Orte, wo ich mal wieder hin will oder neu entdecken will. Also vielen Dank für die Erinnerung an die Wunschliste. Und natürlich kann jeder an der Blogparade teilnehmen.

Ardbeg Day 2017 – Der Kampf des Lobsters um Ardbeg Kelpie

5. Juni 2017

Ardbeg Day 2017 – was ist das für eine Welt? Da fahre ich mit dem Zug 7,5 Stunden einfach nach Berlin, um mir am Ardbeg Day 2017 den Kampf zwischen einem Lobster und einem Meeresungeheuer namens Kelpie anzusehen. Zwei Männer in Monsterkostümen ringen, prügeln und stoßen sich in einem Ring in auf dem Veranstaltungsgelände von Greifswald und wir alle haben einen riesigen Spaß.


Ardbeg hatte zum diesjährigen Ardbeg Day nach Berlin eingeladen und die Freunde des torfigen schottischen Single Malt-Whiskys sind dem Ruf gefolgt, Während der Ardbeg Day 2016 bei fettem Sonnenschein in Hamburg stattfand, versammelte sich die Genießercommunity dieses Jahr in Berlin bei Regen. Das Wetter erinnerte ein wenig an Schottland und tat so der Stimmung keinen Schaden. Wer braucht schon Sonne bei den Erinnerungen an das ferne Schottland? Das Veranstaltungsgelände von Greifswald war ein ehemaliges Postlagerhaus und erinnert entfernt an die berühmte Destillerie auf Islay und war damit die ideale Partylocation.

Dr. Michael Homberg traf ich in Berlin.

Dr. Michael Homberg traf ich in Berlin.

Nun, was zieht man eigentlich zu so einem Event an? Schottland? Nun, dann musste natürlich Tweed her. Anders als viele Berliner, die im urbanen T-Shirt erschienen, wollte ich den Tag auch modisch würdigen. Also das neue Tweed-Jacket vom Herrenausstatter Felbinger aus Immenstadt angezogen. Ich liebe Tweed und Klaus Felbinger konnte einen wunderbar leichten Tweed-Stoff besorgen. Dazu klassisches weißes Hemd und gelbe Fliege. Ursprünglich wollte ich eine Tweed-Fliege tragen, aber die warm mir eindeutig zu warm. Also eine gelbe Seidenfliege, die natürlich eher nach Glenmorangie erinnert als an Ardbeg. Aber um 5:30 Uhr beim Aufstehen waren mir solche Überlegungen egal, denn ich musste den Zug nach Berlin erwischen. Alles hat geklappt. Fahrt mit dem übervollen ICE nach Berlin Gesundbrunnen. Ich hatte es versäumt zu reservieren und hatte Glück. Die alte Bahnregel gilt: Der erste Platz ist der richtige Platz. Und ich hatte wohl den letzten freien Platz im ICE und musste ihn erst in Berlin Hauptbahnhof räumen. Glück muss der Mensch haben. Die eine Station nach Gesundbrunnen konnte ich stehen. Dann weiter mit der S-Bahn zur Greifswalder Straße und bei Regen ein paar Hundert Meter zu Fuß.

Freundliche Damen begrüßten mich am Ardbeg Day

Freundliche Damen begrüßten mich am Ardbeg Day

Die Registrierung war auf jeden Fall schon ein Erlebnis. Grüngewandelte hübsche Damen mit geschminkten Meeresverzierungen im Gesicht empfingen die rund 500 Gäste aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Zum Einstand gab es ein Polariod-Foto mit den Damen und ein Tasting-Glas voller Ardbeg Ten. Schön zu sehen, wie jeder Teilnehmer mit seinem Bild aus der Sofortbildkamera wedelte – das Wedeln ist dann doch ein Relikt aus den achtziger Jahren, damit die Bilder sich schneller entwickeln. Heute eigentlich nicht mehr nötig, aber gewedelt wurde trotzdem und dazu schottisches Wasser des Lebens genossen.

Spieltag am Ardbeg Day
Das Ardbeg-Team hat eine ganze Reihe von Attraktionen vorbereitet. Es war im Grunde eine Art Spielplatz für Erwachsene. Man wurde in Teams eingeteilt, wie Kugelfisch oder Krabbe, und musste gegeneinander antreten. Ich hätte gerne das Team Hering gehabt, was es allerdings nicht gab. Da ich auf Einladung von Ardbeg an diesem Tag dabei sein durfte, war ich auch keinem Team zugeordnet, spielte allerdings auch fleißig mit – quasi außer Konkurrenz. Alle Spiele drehten sich um Kelpie, wobei sich die berechtigte Frage stellte: Was ist eigentlich dieser Kelpie? Was ist eigentlich daran, an den ganzen Mythen rund um Kelpie? Sicher ist, die neue Ardbeg Abfüllung Kelpie ist von einer mysteriösen Kreatur names Kelpie unter Wasser gerissen worden. Die Spiele dienten dazu, die neue Abfüllung aus den Fängen von Kelpie wieder an Land zu bringen. Und was macht man nicht alles, wenn man wunderbaren Ardbeg den ganzen Tag über genießen kann und der Pegel entsprechend steigt.


Doch Kelpie ist nicht so einfach einzufangen, denn dieses Wesen wird von fünf Wassergeistern und Ungeheuern beschützt. Außerdem kann Kelpie nur von seinem Erzfeind, dem Lobster, gefangen werden, da er als einziges Wesen nicht vom Zauber in den Bann gezogen wird. Klingt irgendwie logisch, wenn man einige Ardbeg intus hat. Um die Kräfte des Lobsters zu schonen und sie sogar noch zu steigern, machen die Teilnehmer des Ardbeg Days sich auf den Weg, um die fünf Ungeheuer zu bekämpfen. Folgende Spiele galt es zu absolvieren:

Dank an Tobias Russ von Ardbeg.

Dank an Tobias Russ von Ardbeg.

Trident Hanging am Ardbeg Day
Wenn Merman, halb Mann halb Fisch, seinen Dreizack durch die Lüfte schwingt, erzeugt er starke Stürme. Die Aufgabe: Ergreift seinen Dreizack und besiegt ihn. Zwei Personen aus unterschiedlichen Teams treten gegeneinander an. Wer sich am längsten am Dreizack festhält, gewinnt.

Skylla Wall am Ardbeg Day
Skylla, wunderschön und ungeheuerlich zugleich, ist niemals satt. Mit einem Ball müssen die geöffneten Mäuler ihrer Hundeköpfe getroffen werden. Zwei Personen aus unterschiedlichen Teams treten gegeneinander an. Jede Person hat fünf Würfe. Wer am meisten Löcher trifft, gewinnt.

Skylla Wall am Ardbeg Day

Skylla Wall am Ardbeg Day

Charybdis Labyrinth am Ardbeg Day
Wie Charybdis aussieht, weiß niemand, doch ihre Taten sind ungeheuerlich. In ihrem Sog zieht sie alle in die Tiefe. Es muss also dem Wasserwirbel ausgewichen werden. In teamübergreifender Zusammenarbeit muss der Ball von einem Ende des Labyrinths zum anderen geleitet werden, ohne im Wasserwirbel zu verschwinden.

Fishing Ships am Ardbeg Day
Cthulhu, im Wesen Krake, Mensch und Drache, ruht in der Tiefsee. Doch wenn er erwacht, ist niemand vor ihm sicher. Zwei Zweierteams treten gegeneinander an. Das Team, das die meisten Boote aus dem Wasser fischt, gewinnt. In meiner Jugend hieß das Entenfischen.

Nessie Memory am Ardbeg Day
Ob Nessie existiert, ist ungewiss. Drei Personen treten gegeneinander an und decken im Wechsel zwei Karten auf. Nach jedem Spielzug bleibt eine Karte offen liegen, die andere wird wieder umgedreht. Wer ein Kartenpaar offenlegt, nimmt die Karten aus dem Wasser heraus und ist nochmal an der Reihe. Das Team, welches Nessie-Paar findet, gewinnt.

Nessie Memory am Ardbeg Day

Nessie Memory am Ardbeg Day

Ardbeg Kelpie enthüllt
Ach ja und eigentlich ging es ja um den Ardbeg Kelpie. Am Abend wurde die Abfüllung enthüllt und jeder der zahlenden Gäste erhielt eine Flasche. Ardbeg Kelpie ist nach den legendären Wassergeistern benannt, die in den tiefen Gewässern rund um Ardbeg ihr Unwesen treiben. Die intensiven Aromen, die an öliges Torf, salzigen Seetang und teeriges Tauwerk erinnern, stammen von frischen Eichenfässern aus der Schwarzmeerregion, vermischt mit dem unverwechselbaren Geschmacksprofil von Ardbeg. Auf eine Woge schwarzen Pfeffers folgt ein herzhafter Schwall Speck und dunkle Schokolade. Unglaublich tief. Ab 12. Juni gibt es das Getränk offiziell zu kaufen.

Die Idee zum Ardbeg Kelpie


Der oberste Abfüllen von Ardbeg und Whisky Creator Bill Lumsden wanderte über das Gelände und sprach mit den Besuchern. Er wollte wissen, wie ihnen das neue Getränk mundete. Ich schnappte ihn mir gleich zum Interview und wollte von Bill Lumsden wissen, wie er denn auf die Idee zum Ardbeg Kelpie kam. Seine Antwort ist super interessant:

Glenmorangie Bacalta – für mich ein Hochgenuss

13. März 2017

Ein Hochgenuss für mich

Ein Hochgenuss für mich

Ich weiß, es ist Fastenzeit, aber ich musste diese Zeit unterbrechen für etwas ganz, ganz besonderes: Ich bekam eine Tastingprobe des neuen Glenmorangie Bacalta und bin irre stolz darauf. Vielen Dank dafür.
Glenmorangie Bacalta ist seit Februar auf dem Markt, aber ich hatte jetzt erst die Muse dieses edle Getränk zu verköstigen. Es handelt sich um die 8. Private Edition.
Zu später Stunde, die Familie war längst im Bett, verköstigte ich den Bacalta. Ich habe dazu auch ein Video für meinem YouTube-Kanal gedreht. Sorry für das Chaos beim Öffnen der Probe.

Aber die Tastingnotes sind eindeutig:
Die Farbe: Ein leichter Goldton.
An der Nase: Intensiv süßer Honig. Aromen von reifen Aprikosen und Met sowie mineralische Noten, gefolgt von weißer Schokolade. Die Zugabe von etwas Wasser bringt den typischen Rancio-Ton oxidierter Weine mit Noten von gebackenem Brot, Malzkeksen, Wiesenblumen und etwas Pfirsich-Crumble hervor.
Am Gaumen: Anfangs Minze-Toffee, gebackene Früchte mit karamellisierten Orangen und Aprikosen, viel Honig, Mandeln und Datteln. Ein reichhaltiges, sirupsüßes Finish mit Marzipan, weißem Pfeffer und Honigmelone sowie karamellisierten Zitrusfrüchten und Birne, cremiges Fudge und faszinierenden Menthol- und Eukalyptusnoten im Hintergrund.
Zugegeben, den intensiven Honig habe ich geschmeckt und genossen. Das ist auch der Grund, weshalb ich den Glenmorangie Bacalta absolut einzigartig finde. Eigentlich bin ich ja ein Freund der Torf-Whiskys aus dem Hause Ardbeg, aber mit dem Glenmorangie Bacalta kann ich mich doch schon sehr anfreunden.

Mit oder ohne e?
Meine Bekannten fragen immer wieder, ob es den Whiskey oder Whisky heißt – und auch die Autokorrektur macht manches mal was sie will. Zur Erklärung: Das Wort Whisky bedeutet so viel wie „Wasser des Lebens“. Es hat einen schottischen (beatha), als auch einen irisch-gälischen (uisce beatha) Ursprung. Und dann kam der Streit um den Buchstaben e. Heißt es nun Whisky oder Whiskey?
Bis zum 20. Jahrhunderts wurde das Destillat noch ohne e geschrieben. Dann kamen Brennereien aus dem irischen Dublin aus Marketinggründen auf die Idee ein e einzufügen, um sich von der schottischen Konkurrenz zu unterscheiden. Heute ist es so, dass es sich in Schottland und Kanada Whisky schreibt, während es in Irland und den Vereinigten Staaten Whiskey heißt. Die Amerikaner sind dabei nicht ganz so streng: Bei ihnen gelten beide Schreibweisen, je nach Tradition der Brennerei. Egal, ob mit oder ohne e, die Zutaten sind immer die gleichen: Getreide, Wasser und Hefe.
Die Regeln für Whisky sind streng. In den USA darf das Destillat als Whisky verkauft werden, wenn es mindestens zwei Jahre gereift ist. Die Schotten und Iren sind noch strenger, da müssen es mindestens drei Jahre sein. In der Regel reift Whisky aber viel, viel länger. Bei zehn bis 15 Jahren werden die meisten Whiskys für den Genießer interessant.

Aber zurück zum Glenmorangie Bacalta. Ich kann das Getränk nur empfehlen. Ich genieße es alleine, mit meiner Frau oder ein paar Freunden, die diesen edlen Tropfen zu schätzen wissen. Also klare Empfehlung für den Glenmorangie Bacalta.

Ardbeg Twenty One – ich liebe Geschichten

18. September 2016

Bereit zum Tasting: Ardbeg Twenty One

Bereit zum Tasting: Ardbeg Twenty One

Ich trinke gerne schottischen Whisky. Aber ich mag nicht nur das Getränk, sondern ich mag auch die Geschichten hinter dem Getränk. Und damit mag ich die Ardbeg-Whiskys, die immer schöne Geschichten erzählen. Wie nun auch wieder bei der neuesten Abfüllung Ardbeg Twenty One.
Der 46prozentige Ardbeg Twenty One hat einen leichten Goldton und in der Nase kitzeln die Aromen von teerigem Rauch, Arbeg Eiskrem und schwarzen Pfeffer mit Kräuternoten. Der Geschmack ist ein Gedicht – es ist ein pfeffrig, prickelndes Gefühl mit Anklang von Lakritze, Holzkohle, Pfefferminze und Vanille. Ein Hauch von Gewürzen, der zu einem langen, beruhigenden Wiederhall nach Kohleteer, Anissamen und rauchiger Butter führt. Damit ein Single Malt aus dem Hause Ardbeg nach meinem Geschmack.
Aber dieser Ardbeg hat noch mehr, viel mehr zu bieten als den Geschmack. Dieser Ardbeg hat eine wunderbare Geschichte zu erzählen. Diese Geschichte begann vor 21 Jahren als die Destillerie in Schottland massive Schwierigkeiten hatte. Die Destillerie auf der abgelegenen schottischen Insel Islay war fast zum Erliegen gekommen. Das Geschäft lief nicht.
Trotz aller Widrigkeiten und finanzieller Probleme raufte sich eine Gruppe von Mitarbeitern zusammen und stellte ein paar Fässer für die Abfüllung ins Warehouse. Sie wollten mit dem Whisky ein Symbol setzen, den ungezähmten schottischen Geist der Destillerie am Leben erhalten. Unter den Mitarbeitern der junge Mickey Heads, der heute der Destillerie-Manager von Ardbeg ist.

Ab 21. September für 370 Euro erhältlich.

Ab 21. September für 370 Euro erhältlich.

Ardbeg überlebte. Die Glenmorangie Company stieg bei Ardbeg ein, übernahm die Destillerie und bewahrte Ardbeg vor dem Ende. Ardbeg nahm einen rasanten Aufschwung, setzte auf Vernetzung und Fans wie die 120000 Mitglieder des Ardbeg Committees und liefert wunderbaren Whisky. So war es an der Zeit, den Inhalt der Fässer vor 21 Jahren nun in Flaschen abzufüllen und eine limitierte Anzahl auf den Markt zu bringen. 370 Euro kostet der edle Tropfen und wird ab 21. September 2016 im Onlinestore von Ardbeg angeboten. Freilich bin ich dabei.
Mit meinem Kollegen und Foodblogger Thomas Gerlach habe ich ein Tasting durchgeführt – vielen Dank an Ardbeg für die kostbare Probe. Anbei das Tasting-Video:

Wasser des Lebens mit oder ohne e
Immer wieder bekomme ich Mails von Lesern des Blogs, die noch mehr Hintergründe zum Whisky haben wollen. Ich versuche einmal, die wichtigsten Fragen zu beantworten. Das Wort Whisky bedeutet so viel wie „Wasser des Lebens“. Es hat einen schottischen (beatha), als auch einen irisch-gälischen (uisce beatha) Ursprung. Und dann kam der Streit um den Buchstaben e. Heißt es nun Whisky oder Whiskey?
Bis zum 20. Jahrhunderts wurde das Destillat noch ohne e geschrieben. Dann kamen Brennereien aus dem irischen Dublin aus Marketinggründen auf die Idee ein e einzufügen, um sich von der schottischen Konkurrenz zu unterscheiden. Heute ist es so, dass es sich in Schottland und Kanada Whisky schreibt, während es in Irland und den Vereinigten Staaten Whiskey heißt. Die Amerikaner sind dabei nicht ganz so streng: Bei ihnen gelten beide Schreibweisen, je nach Tradition der Brennerei. Egal, ob mit oder ohne e, die Zutaten sind immer die gleichen: Getreide, Wasser und Hefe.
Die Regeln für Whisky sind streng. In den USA darf das Destillat als Whisky verkauft werden, wenn es mindestens zwei Jahre gereift ist. Die Schotten und Iren sind noch strenger, da müssen es mindestens drei Jahre sein. In der Regel reift Whisky aber viel, viel länger. Bei zehn bis 15 Jahren werden die meisten Whiskys für den Genießer interessant.

490.000 Euro für eine Flasche
Die Preise können auch schnell in die Höhe schießen. Der teuerste Whisky ist der Macallan M. Von ihm gibt es nur vier Flaschen. Das Getränk ist eine Mischung aus sieben Whiskys aus spanischen Sherry-Fässern. Die Whiskys wurden zwischen den 1940ern und 1990ern gebrannt. Eine von den vier Macallan M-Flaschen erzielte im Januar 2014 bei Sotheby’s in Hongkong die Rekordsumme von 628.000 US-Dollar (rund 490.000 Euro).

Whisky wird nach Herkunft und Produktion unterschieden.
Die Iren produzieren vier unterschiedliche Sorten ihres Whiskeys: Pure Pot Still Whiskey, Single Malt, Grain Whiskey und Blends. Irischer Whiskey wird in der Regel mit dem Pure Pot Still Whiskey verbunden, der aus gemälzter und ungemälzter Gerste hergestellt wird. Irische Blends sind eine Mischung aus Grain mit Pot Still und Single Malt. Der irische Whiskey ist in der Regel milder im Geschmack.
Bei den Schotten geht es torfiger zur Sache und die Vielfalt ist größer. Experten unterscheiden grundsätzlich zwischen Unblended Whiskys und Blended Whiskys. Bei Unblended Whiskys darf, wie es der Name schon sagt, nur eine einzige Getreidesorte verwendet werden. Einzig das Mischen von Destillaten aus einer einzigen Getreideart ist gestattet. Wohl am berühmtesten ist dabei der Single-Malt-Whisky. Blended Whiskys werden vom Blender gemischt, müssen aber gleichbleibende Qualität und damit den gleichen Geschmack haben.
In den USA wird gerne der Bourbon Whiskey getrunken. Sein Name stammt aus Bourbon County in Kentucky.

Die Sache mit dem Eis
Bis auf den amerikanischen Bourbon darf Whisky nicht mit Eis getrunken werden. Das Eis betäubt die Sinne und verändert den Geschmack. Das Wasser des Lebens schmeckt verwässert. Ich habe es selbst erlebt, dass US-Touristen vom Gelände einer schottischen Destillerie verwiesen wurden, weil sie für ihren Single Malt Eiswürfel haben wollten. Das gilt als Affront unter Whisky-Liebhabern.
Es ist aber möglich, Whisky mit Wasser zu verköstigen. Whisky hat in der Regel einen Alkoholanteil von 40 bis 50 Prozent und schmeckt scharf. Gerade Einsteiger in die Welt des Whiskys dürfen aus Geschmacksgründen stilles, mineralarmes Wasser ohne Eigengeschmack dazu geben, um dem Geschmack des Whiskys mehr Raum zu geben. Aber Eis geht gar nicht.

Einfach der Hammer: Völlig losgelöst Ardbeg Supernova 2015

14. September 2015

Ich mag den Ardbeg gerne, sehr gerne. Jetzt wurde mir eine besondere Ehre zu Teil. Noch vor dem offiziellen Verkaufsstart erhielt ich eine Probe des Ardbeg Supernova 2015 zum Verkosten. Vielen Dank dafür – ich habe mich gefreut und bin dankbar.


Zusammen mit meinem Kollegen und Foodblogger Thomas Gerlach habe ich dieses kostbare Schluck flüssigen Torfes verköstigt. Lecker Leute, verdammt lecker der Ardbeg Supernova 2015.
Was ist jetzt das Besondere an diesem Whisky? Im Jahr 2011 sendete die schottische Whisky Destillerie zum ersten Mal für ein Forschungsprojekt Proben mit Eichenholzpartikeln zur Reifung auf die internationale Raumstation ISS. Zur Feier der nun vorliegenden wissenschaftlichen Ergebnisse präsentiert Ardbeg nun die fünfte und finale Edition des Ardbeg Supernova – ein Traum. Es ist ein strohgoldener Single Malt, der allerdings irdisch reifte. Statt dem für Ardbeg üblich verwendeten Malz mit einem Phenolgehalt von 55ppm setzte die auf der schottischen Insel Islay beheimatete Destillerie ein torfgeräuchertes Malz mit galaktischen 100ppn ein.

Flüssiges Gold: Ardbeg Supernova 2015

Flüssiges Gold: Ardbeg Supernova 2015

Das Ergebnis war für mich als langjähriger Ardbeg-Fan eine Überraschung. In der Nase ein pfeffriges Aroma mit würzigen Kräutern, gefolgt von geräucherten Früchten, Seetang und Fenchel. Und dann kommt der erste Schluck: Zack, der explodiert. Eine wahre Geschmacksexplosion von Gewürzen, gesalzenem Karamell und Rauch, gemischt mit medizinischen Noten, schwarzem Tee und Chillischärfe. Aber damit hat der Ardbeg Supernova 2015 seine Trümpfe noch lange nicht ausgespielt. Im Nachgang ist der Whisky extrem lang und pfeffrig – ein Erlebnis für meine verwöhnten Geschmackssinne.
Der Ardbeg Supernova 2015 ist mit einem Alkoholgehalt von 54,3 Prozent Vol. nicht kühlfiltriert abgefüllt und wird jetzt verkauft. Allerdings nicht für jedermann, Nur registrierte Ardbeg Committee Mitglieder kommen in den Genuss dieses edlen und seltenen Getränkes. Aber ich hoffe, die NASA hat auch ein paar Flaschen abbekommen. Gerne würde ich zusammen mit dem Kollegen die Destillerie in Schottland einmal besuchen.
Die Reifung von Whisky im Weltraum hat weitreichende Auswirkungen auf das Geschmacksbild, wie Ergebnisse des ersten Weltraumexperiments der Ardbeg Destillerie zeigen. Im Jahr 2011 wurden Proben der schottischen Brennerei zur Internationalen Raumstation ISS geschickt, um den Einfluss der Mikrogravitation auf die Whiskyreifung und das Geschmacksprofil zu ergründen. Nach Rückkehr und erfolgter Auswertung mit Vergleichsproben, die auf der Insel Islay reiften, konnten noch nie dagewesene Aromenspektren in der im Weltraum gereiften Spirituose nachgewiesen werden. Mich wundert es, dass es die ISS-Astronauten und Kosmonauten das Zeug nicht einfach weggetrunken haben.
Das Experiment begann im Oktober 2011, als Ampullen mit ungereiftem Ardbeg Destillat und Holzpartikeln von Ardbeg Fässern vom US-Raumfahrtforschungsunternehmen Nanoracks LLC zur ISS geschickt wurden. Rund 400 Kilometer über der Erde, umkreisten die Vials die Erde mit 27.500km/h für knapp drei Jahre. Nach ihrer Rückkehr zur Erde, wurden die Ampullen, zusammen mit Kontrollproben, die im Warehouse No. 3 in der Ardbeg Destillerie reiften, von unabhängigen Whiskyexperten und Wissenschaftlern um Dr. Bill Lumsden, Director of Distilling and Whisky Creation bei Ardbeg, analysiert. In drei der vier Untersuchungen stellten sie große Unterschiede zwischen den beiden Proben fest. Dr. Bill Lumsden sagt: „Die Reifung auf der ISS verlief deutlich anders: Sowohl in der Geruchs- als auch in der Geschmacksverkostung zeigten sie mehr vom rauchigen, phenolischen Charakter und rauchige Aromen, die ich auf der Erde noch nie wahrgenommen habe. Ardbeg hat schon einen komplexen Charakter, aber die Ergebnisse unseres Experiments in der Schwerelosigkeit offenbaren einen deutlichen Gegensatz.“ Laboranalysen, die auf die Inhaltsstoffe des Destillats schauten, brachten signifikante Unterschiede der beiden Probenreihen zum Vorschein und demonstrierten, dass die Gravitation deutlichen Einfluss auf die Reifung von Destillaten hat. Dr. Bill Lumsden dazu: „Unsere Erkenntnisse könnten eines Tages auch Auswirkungen für die gesamte Whisky-Industrie haben: In Zukunft können Wissenschaftler die Bestandteile und deren Verhältnisse zueinander in Whiskys unterschiedlichen Alters vorhersagen.“
Jeffrey Manber, Vorstandsvorsitzender des Kooperationspartners Nanoracks LLC, sagt: „Es ist nicht ganz einfach, echte Pioniere im Unternehmensbereich zu finden. Mit einem Partner wie Ardbeg sehen wir zuversichtlich in die Zukunft der kommerziellen Weltraumforschung, insbesondere im Bereich der Aromenbildung und welche Veränderungen es für Konsumprodukte im Allgemeinen bedeutet.“
Ardbeg dankt der NASA und dem Weltraumprogramm, dass dieses Experiment unternommen werden konnte und stellt zur Veröffentlichung der Ergebnisse die fünfte und finale Version seines stark getorften Single Malts, den Ardbeg Supernova 2015 vor. Und ich danke Ardbeg für die Ehre einer Probe.

Bei mir im Glas: Ardbeg Uigeadail

1. Juli 2015

Der neue Ardbeg kam als Probe zu mir.

Der neue Ardbeg kam als Probe zu mir.

Die Postsendung sah schon etwas seltsam aus. In einem kleinen Paket kam eine Probe zu mir nach Hause. Der Inhalt des gut gepolsterten Pakets war ein verschraubtes Gläschen mit einer bernsteinartigen Flüssigkeit. Irgendwie erinnerte es mich an eine Urinprobe beim Arzt. Aber als ich die Aufschrift auf dem Glas las, da ging mir das Herz auf: Ardbeg Uigeadail
Als Fan des Ardbeg Single Malt und Teilzeit Food-Blogger erhielt ich die Ehre, eine Kostprobe der neuen Ardbeg Uigeadail-Edition zu erhalten. Vielen Dank dafür.

Die Probe fühlt sich in meiner Ardbeg-Familie wohl.

Die Probe fühlt sich in meiner Ardbeg-Familie wohl.

Ich mag den schottischen Whisky und besonders die Getränke von der Insel Islay: Rauchig, torfig, herb. Hier nimmt der Ardbeg bei mir eine besondere Rolle ein und sehr gerne, würde ich die Destillerie besuchen und die Atmosphäre aufsaugen. Irgendwann, irgendwann – meine Tweed-Jacke habe ich bereits von den westlichen Hebriden. Diese urtümliche raue, vom Wind und Wetter gezeichnete Insel ist das Zuhause von acht Single Malt Destillieren – von denen Ardbeg eine der Kleinsten ist.
Bis ich auf die westschottische Insel Islay komme, probiere ich den Ardbeg eben bei mir zu Hause. Ardbeg ist meiner Meinung nach am stärksten getorfte Single Malt Whisky, sicherlich aber der torfigste aller Islay Malts. Was ihn für mich legendär macht, ist die unnachahmliche perfekte Balance zwischen Rauch und Süße, bekannt als das Torfparadox.
Der Ardbeg Uigeadail ist ein besonderes Getränk in der Ardbeg-Familie. Dieser Single Malt verdankt seinen Namen dem See aus dem Ardebg sein torfiges Wasser bezieht. Ardbeg Uigeadail ist eine exklusive Komposition, gereift in Ex-Sherry und Ex-Bourbon-Fässern. Der Geschmack ist reichhaltig, süß, salzig und rauchig mit Noten von Karamell, Schokolade und Rosinen. Der Alkoholgehalt liegt bei 54,2 Prozent und er schmeckt mir.


Während der re:public 15 #rp15 in Berlin war ich mehrmals Gast bei verschiedenen Whisky-Tastings. In Guerilla-Manier traf sich eine Gruppe Gleichgesinnter am Affenhügel oder auf dem Hof und probierte unterschiedlichste Whisky-Sorten. Ein Ardbeg war leider bei meinen Tastings nicht dabei. Es gab bei mir Schweizer Whisky zum Probieren. Ich brachte zu den Tastings mein Nosing-Glas mit – freilich mit Ardbeg-Aufdruck. Aber die Aktionen haben wirklich Spaß gemacht.

tasting