Posts Tagged ‘Mode’

Off-White-Designer Virgil Abloh verstorben

29. November 2021

Seine Mode habe ich nie getragen, aber gerne angesehen. Sie zauberte mir ein Lächeln ins Gesicht. Ich selbst hatte nie den Mut und den Geldbeutel seinen Style zu tragen. Jetzt ist Designer Virgil Abloh an einer seltenen Krebserkrankung im Alter von 41 Jahren verstorben.

Wenn ich die Kreationen von Virgil Abloh sah, musste ich grinsen und hab mich über den Mut gefreut. Ich freute mich vor allem über seine Streetwearmarke Off-White. Bei uns im Dorf habe ich so ein Outfit nie gesehen, da musste ich mich schon in eine urbane Umgebung bewegen: Seinen Style sah ich in München, Köln und Berlin. Unlängst auch in der S-Bahn München. Da passt einfach Streetwear hin.

Wie der Luxuskonzern LVMH (Moët Hennessy – Louis Vuitton SE) mitteilte, sollte Virgil Abloh mehr Aufgaben im Hause übernehmen. Zunächst war er Kreativ-Chefstratege von US-Musiker Kanye West, dessen Musik ich allerdings nicht höre. 2018 wechselte der gelernte Bauingenieur (!) zu LVMH und war der erste Afroamerikaner als Chefdesigner bei LV. Die Modewelt reagierte entsetzt über den Tod von Virgil Abloh.

Buchtipp zur Mode von Karl Lagerfeld: Chanel Catwalk

21. Februar 2019

DAS Buch über die Kollektionen von Karl Lagerfeld bei Chanel.

DAS Buch über die Kollektionen von Karl Lagerfeld bei Chanel.

Auch ich betrauere den Verlust des Modeschöpfers Karl Lagerfeld. Ich habe seine Kollektionen von Chanel immer bewundert und bei jeder Kollektion die Vogue studiert, was sich Kaiser Karl denn neues ausgedacht hat. Und der Karl Lagerfeld war wirklich eine Stilikone.
Wahrscheinlich war es schwer mit dieser Ikone persönlich gut auszukommen, aber das musste ich ja nicht. Ich habe ab und zu ein paar Zitate von Lagerfeld aufgeschnappt, die angeeckt sind. Sehr gut fand ich übrigens diese beiden Zitate:
„Ich liebe das Vergängliche. Die Mode ist mein Beruf.“
„Eine Frau ohne Stil hat auch in einem Kleid mit Stil keinen Stil.“
Nach dem Tod von Karl Lagerfeld haben mich ein paar Freunde kontaktiert, die mehr über die Mode von Lagerfeld wissen wollten. Nachdem die klassischen Tagesmedien die Person mit Nachrufen abgefeiert haben, sollte man sich jetzt ein wenig mehr mit der Mode befassen. Vor allem die Vielzahl von oberflächlichen Modeblogs könnten jetzt Tiefe beweisen und auf das Werk von Lagerfeld eingehen. Und hier habe ich eine klare Empfehlung in Form des Buches Chanel Catwalk: Karl Lagerfeld – Die Kollektionen, erschienen bei Prestel.

Es war und ist für mich die Bibel, wenn es um die Kollektionen von Karl Lagerfeld geht. Als Karl Lagerfeld 1983 als künstlerischer Direktor zu Chanel wechselte, revolutionierte er die als überholt und langweilig geltenden Designs des traditionsreichen Haute-Couture-Hauses. Seine einfallsreichen Entwürfe überzeugten auf Anhieb und ließen das Label bis heute im neuen Glanz erstrahlen. Das kiloschwere Buch enthält alle Kollektionen von 1983 bis 2015 in Wort und Bild. Es sind über 1200 Fotos in diesem Modewälzer enthalten, die detailreich die Schöpfungen des Modezars zeigen. Die Bilder präsentieren eindrucksvoll, warum Lagerfeld als Genie gefeiert wurde. Viele der Bilder am Laufsteg, dem Catwalk, fotografiert. Die Mode wird von den Modellen Lagerfelds getragen, darunter natürlich viele berühmte Namen wie Claudia Schiffer, Nadja Auermann, Linda Evangelista, Naomi Campbell Stella Tennant, Kate Moss, Cara Delevingne und Kendall Jenner und und und. Ein hervorragendes Personenregister gibt einen Überblick, ebenso wie ein hilfreiches Register der Mode und der Accessoires. Ich kann dieses Buch jedem Modefan und jedem ernsthaften Modeblogger ans Herz legen. Bei mir liegt dieses Coffeetable-Buch Chanel Catwalk: Karl Lagerfeld – Die Kollektionenmit seinem Leinenbezug und Prägung im Wohnzimmer und ich blättere immer wieder in den 632 Seiten und verliere mich in Modedetails.

Aufs gehts zur Peter Lindbergh Ausstellung

21. August 2017

Endspurt bei der Peter Lindbergh Ausstellung in der Münchner Kunsthalle. Bis zum 31. August wurde diese wichtige Ausstellung verlängert und alle Fotobegeisterten MÜSSEN sich die Ausstellung From Fashion to Reality ansehen, unbedingt. Es gibt keine Ausrede.
Ich habe über die Pressekonferenz zur Ausstellung mit Peter Lindbergh bereits ausführlich gebloggt in Text, Bild und Video. Lindbergh ist einer der einflussreichsten Fotografen der Gegenwart und es war mir eine Ehre, so jemanden persönlich zu treffen.

Seine Bilder begleiten mich mein ganzes fotografisches Leben und es ein Erlebnis diese Fotos in einer Ausstellung zu bewundern. Das Wort Ikone ist hier nicht fehl am Platze. Als modeinteressierter Mensch ist es eine absolute Freude die Bilder zu sehen, die damals die Epoche der Supermodels begründeten. Und das Coole: Peter Lindbergh ist völlig normal geblieben.

In der Ausstellung ist ein Ausschnitt aus dem Gesamtwerk von Peter Lindbergh zu sehen: Allen voran die großen, wichtigen Bilder, aber auch die Notizen, Storyboards, Requisiten, Polaroids, Kontakt-Abzüge und Kameras. Es lässt sich Stunde um Stunde in der Hypo Kunsthalle verbringen und die Details betrachten. Der Taschen-Verlag hat den umfangreichen Katalog auf den Markt gebracht. Musste ich mir gleich kaufen, um die Fotos auch noch zu Hause zu genießen.

Peter Lindbergh – Meister des Geschichtenerzählens
Wo soll ich beginnen, um Lindbergh einzuordnen? Vielleicht so: Ich habe in meiner Ausbildung als Redakteur gelernt, dass ein gutes Pressefoto eine Geschichte erzählen soll. Einfach knipsen hat nichts mit Pressefotografie zu tun. Und hier setzt Peter Lindbergh an. Er ist genau wie ich ein Geschichtenerzähler – wobei ich mich nicht anmaßen will, die Klasse von Lindbergh je erreicht zu haben. Lindbergh hat das Storytelling in die Modefotografie gebracht. „Oftmals gleichen seine Fotografien Film-Stills, die mit ihrer Momenthaftigleit den Betrachter dazu anregen, sich eine Story vorzustellen“, heißt es in den Informationen der Kunsthalle.

Seine Fotos gelten als Vorläufer narrativer Bilderfolgen in Modemagazinen. Wer sich wirklich die Zeit nimmt und die Lindberg-Fotos in Ruhe betrachtet, wird mit einer Geschichte zu jedem Foto belohnt. Probieren Sie es einmal aus und betrachten Sie die Lindbergh-Fotos genau und Sie werden perfekt unterhalten. Und das Besondere: Jeder Betrachter bekommt eine andere Geschichte erzählt, seine ganz persönliche Geschichte. Und hier unterscheidet sich Lindbergh von meiner Pressefotografie: Der Pressefotograf erzählt eine einzige Geschichte, der Modefotograf Lindbergh erzählt viele Geschichten. Als ich später die gleichen Bilder von ihm nochmals betrachtete, kamen mir andere Geschichten in den Sinn. Danke für diese Inspiration, Herr Lindbergh.

Schnäppchen: Lagerverkauf beim Roeckl

22. Januar 2016

Lagerverkauf beim Roeckl.

Lagerverkauf beim Roeckl.

Nichts wollte ich kaufen, gar nichts. Ich habe alles, was ich brauche. Ich wollte einfach nur höflich sein und meine Frau beim Shoppen begleiten. Es war Lagerverkauf beim Roeckl in München. Ich geb es zu, als qualitätsbewusster Mensch trage ich nur Handschuhe von Rockl, eine der Münchner Traditionsfirmen. Roeckl steht bei mir für Handschuhe und Accessoires. Das Geschäft gibt es seit 1839.
Nun hatte meine Frau von einem Lagerverkauf bei Roeckl erfahren. In einer Lagerhalle in der Kistlerhofstraße (U-Bahn Aidenbachstraeße) soll die Ware vom Vorjahr preiswerter abgegeben werden. Ich rede nicht von billig, ich rede von preiswerter. Ein Paar Handschuhe kosten statt 150 Euro dann doch 40 Euro – ein Schnäppchen ja, billig nein.
Jetzt habe ich mindestens 15 Paar Handschuhe von Roeckl für alle Gelegenheiten. Für den Winter, für die Übergangszeit, mal aus Leder, mal aus Stoff, mal verziert, mal schlicht, ich habe Handschuhe fürs Auto und für die S-Bahn – rundum ich habe genug Handschuhe. Sogar welche mit Touch-Oberfläche fürs iPhone und iPad. Also kann ich getrost meine Frau zum Lagerverkauf von Roeckl begleiten.


Wir waren in der Mittagszeit dort. Viele Münchner nutzten die Mittagspause und taten es uns gleich. Es gab sogar extra einen ausgewiesenen Parkplatz mit Parkeinweisern, um dem Ansturm Herr zu werden. In einer schlichten Lagerhalle war dann auch der Lagerverkauf im Parterre. Hier strömte die Münchner Schnäppchengesellschaft hin. Wenn ich den Wagenpark und die Kleidung der Besucher ansehe, waren dies keine Hartz IV-Empfänger. Die Kundschaft verfügt über Geld, will aber ein paar Schnäppchen machen. Mal ehrlich, Handschuhe unterliegen für mich nicht den klassischen Modezyklen. Meine Gattin wollte ein paar neue Handschuhe, weil ihre durch das Tragen der Laptoptasche Schaden genommen haben.
Als Fan der englischen Tweedmode erinnerte ich mich daran, dass Roeckl einstmals Tweed-Handschuhe im Programm hatte. Handschuhe mit Tweed-Applikationen, sehr nett anzusehen und passend zu meiner Tweedklamotte von Harris und Walker. Vielleicht finde ich ja doch was, so mein Gedanke. Gleich ärgerte ich mich, denn eigentlich brauche ich ja nichts. Ich war nur als Begleitung und im Zweifelsfall als Berater dabei.


Der Lagerverkauf befand sich in zwei, drei großen Lagerhallen. Jeder Kunde bekam einen leuchtend orangen Stoffbeutel mit dem Aufdruck Roeckl. Der Beutel war groß, sehr groß – eigentlich viel zu groß für ein paar Handschuhe.
In der ersten Halle waren Taschen und Tücher, Schals und Gürtel. Die Gattin wählte aus. Wunderbare Schals in wunderbarer Qualität. Vielleicht wäre dieser Schal etwas für meine Mutter? Na gut, statt 150 Euro 50 Euro – nehme ich ihn halt mit. Und dieser hier würde mir auch ganz gut stehen. 100 Prozent Seide, sieht gut aus – ok, nehme ich für mich mit, obwohl ich ja nichts brauche. Aber der geht einfach noch. In dem zweiten Raum waren Damenhüte, Strickwaren, Handschuhe, Handschuhe, Handschuhe. Meine Gattin steuerte auf die Damenauslagen zu – meterweise Handschuhe. Ich bog in die deutlich kleinere Herrenabteilung ab. Leider sind Handschuhe für Männer eher langweilig. Schwarz und braun sind die Farben – öde, öde, öde. Aber diese braunen Lederhandschuhe mit schwarzem Stretch sehen super aus – und sie passen sogar. Naja, ich lege sie in meinem orangen Roeckl-Einkaufsbeutel. Was ich habe, hab ich. Und ich kann am Ende unserer kleinen Shoppingtour immer noch aussortieren. Auf jeden Fall schon mal eingesackt, denn die Konkurrenz ist groß. Immer mehr Menschen kommen zum Lagerverkauf, immer mehr Menschen probieren an, immer mehr Menschen sind auf der Suche nach Schnäppchen. Ich ja nicht, denn ich habe ja schon alles.


Oh, da sind auch noch interessante Handschuhe. Autofahrerhandschuhe mit Wolle verstärkt – so etwas habe ich nicht – noch nicht. Bis jetzt. Und sogar meine Größe ist da. Nehm ich, brauch ich, kauf ich. Also auch rein in den Einkaufssack.
Ich schiele zu meiner Frau. Sie hat mehrere paar Handschuhe in der Hand – farbenfrohe. Ich bin neidsch auf ihre Farben. Frauen haben es einfach besser in Sachen Mode. Zudem hat die Gattin einige Schals, eben ein paar Schnäppchen. Eigentlich nichts großes, denn wir brauchen ja nichts.
Am Ende unserer Roeckl-Shopping-Tour sortieren wir ein paar Sachen aus, nicht viel. Ich bin ganz kleinlaut. Ich, der nichts braucht, ich, der nichts benötigt, hatte dann doch einige Schnäppchen. Ach Roeckl!
Es ging ans Zahlen. Und hier meine Kritik. Es gab vier Kassen und wir stellten uns zielsicher bei der lahmen Schnecke an. So etwas habe ich im Einzelhandel noch nicht erlebt. Die Kassiererin war komplett überfordert. Sie ordnete die Waren in Zeitlupentempo und tippte die Preise nach Adlerkreissuchsystem in der Kasse ein. Auch das Verpacken dauerte und versaute mir das komplette Roeckl-Einkaufserlebnis.
Übrigens, den Lagerverkauf vom Roeckl in München in der Kistlerhofstraße gibt es noch bis einschließlich Samstag.

Buchtipp: Dressing a Galaxy von Trisha Biggar

20. Oktober 2015

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Als passionierter der amerikanischen und deutschen Vogue musste ich bei diesem Buch sofort zugreifen. Dressing a Galaxy: The Costumes of Star Wars zeigt die Kostüme im Star Wars Universum der Teile 1-3. Im Grunde ist das Buch eine Art Mode-Guide durch Star Wars. Und wer jetzt glaubt, dass die Kostüme der Filme oberflächlich gestaltet wurden, der irrt gewaltig.

Viele atemberaubende Details zeigt dieses Buch. Viel Interessantes, das ich in den Filmen gar nicht wahrgenommen habe, wird jetzt offensichtlich. Im Film geht es zu schnell, aber nun wird die Schönheit der Kostüme offenbart. Erst durch die aufmerksame Lektüre dieses wirklich schönen Filmbuch erschloss sich mir die Eleganz innerhalb der ersten drei Star Wars Welten. Lange Zeit war das Buch vergriffen, dann wurde es wieder aufgelegt und wie ist der Zufall wollte, fand ich in einem Antiquariat die amerikanische Originalausgabe. Es gab noch eine Luxus-Ausgabe mit Stoffproben, die ich gerne haben würde, aber verpasst habe. Dressing a Galaxy: The Costumes of Star Wars ist gestaltet wie eine klassische Vogue. Ganzseitige, detailreiche Fotografien und auf der anderen Seite das Modell bzw. Schauspieler.


Die Kostüme von Star Wars 1-3 stammen von Trisha Biggar. Sie steht für mich in der Tradition der Japanerin Eiko Ishioka, die unter anderem die Kostüme für Coppolas Brams Stoiker’s Dracula geschaffen hat. Erste Kontakte zu Lucas hatte die Schottin Trisha Biggar als sie für Die Abenteuer des jungen Indiana Jones gearbeitet hat. Scheinbar war Lucasfilm hier ein Auge auf sie und bot ihr an, die Kostüme zur dunklen Bedrohung zu entwerfen. Insgesamt schuf sie rund 6000 Kleidungsstücke für die drei Star Wars Filme. Und obwohl die Filme nicht in jeder Hinsicht überzeugten, fesselten sie vor allem durch die grandiosen Kostüme, die in aufwendiger Handarbeit gefertigt wurden. Ich habe mir das Buch mit ein paar Maßschneider angeschaut, die von dem Detailreichtum absolut fasziniert waren. Der Einsatz von verschiedenen Materialien mit Accessoires ist absolut gekonnt und macht Lust auf neue Klamotten. Ob die Bilder als Vorlage für eigene Kreationen herangezogen werden können, weiß ich nicht. Ich bin kein Schneider und auch nicht handwerklich begabt, deshalb schaue ich mir lieber das außergewöhnliche Buch an.

Friseurwallfahrt nach Andechs – der Tradition verpflichtet

3. Juli 2015

Die Mischung macht es. Das merke ich bei meinen Kunden besonders deutlich. Einer meiner Kunden ist der Landesinnungsverband des bayerischen Friseurhandwerks, also die Arbeitgeberorganisation der bayerischen Friseure. Neben der klassischen Verbandsarbeit wie Tarife und Stellungnahmen in arbeitsrechtlichen Fragen sind die Friseure natürlich wichtiger Teil der Beauty-Branche und führen Modeveranstaltungen durch. Ach ja und sie feiern gerne, sie sind gesellig und sich ihrer Tradition bewusst. Das gefällt mir. Und daher veranstaltet der Landesinnungsverband einmal im Jahr eine Wallfahrt nach auf den Heiligen Berg nach Andechs. „Als modernes und modisches Handwerk sind wir Friseure unserer Tradition verpflichtet“, so der Landesinnungsmeister Christian Kaiser.
Eine Wallfahrt und geselliges Feiern passt das zusammen? Ja tut es, wie die jüngste Wallfahrt mit rund 150 Friseurinnen und Friseuren aus ganz Bayern wieder zeigte. Ich war dabei und half bei der Dokumentation der Veranstaltung mit.

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Der Hintergrund zur Friseurwallfahrt ist ein sehr ernster: Im Jahre 2003 drohte das Friseurhandwerk aus der Liste der Vollhandwerke gestrichen zu werden. Der Bundesgesetzgeber war am Streichen, viele Gewerbe blieben auf der Strecke. Das bedeutet: Bei einem Rauswurf aus der Anlage A der Handwerksrolle braucht es keinen Meister als Voraussetzung, um sich selbstständig zu machen. Die Qualität im Friseurhandwerk stand auf dem Spiel.
Auf Initiative des LIV-Vorstandsmitglied Josef Wieser veranstaltete der Verband einen Bittgang nach Andechs, um auch göttlichen Beistand zu erbeten. Mit allerlei Plakaten und Transparenten bauten sich die Friseure vor der Wallfahrtskirche in Andechs auf und veranstalteten dann einen Festgottesdienst.
Ob die Pakete, die Gespräche im Hintergrund, der Druck der Öffentlichkeit, der Bittgang oder der Festgottesdienst am Ende ausschlaggebend war, weiß ich nicht. Fest steht, die Friseure sind in der Anlage A der Handwerksrolle geblieben.

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Seitdem veranstaltet der Landesinnungsverband jedes Jahr eine Friseurwallfahrt nach Andechs, wobei einmal auch Vierzehnheiligen bei Staffelstein auch das Ziel der Pilger war. Die Wanderung von Herrsching nach Andechs durch das schöne Kiental dauerte eine Stunde. Dann war der heilige Berg erklommen. Nach dem obligatorischen Gruppenbild vor der Kirche ging es in den Gottesdienst. Mit dabei waren zahlreiche Fahnendelegationen verschiedener Friseurinnungen. Auch der LIV hat eine eigene Fahne. Sehr schön war auch, dass die Zunftfahne der Münchner Friseure in Andechs im Einsatz war. Vor kurzem wurde auch die historische Zunftfahne von 1927 der Friseurinnung München aufwendig restauriert. Sie wurde in alter Tradition geweiht. Der kirchliche Segen wurde am Schrein von St. Cosmas und St. Damian, den Schutzpatronen des Friseurhandwerks, in der Münchner Jesuitenkirche St. Michael erteilt.


Zu Andechs gehört auch der Biergarten mit Bier und Haxn. Und zum bayerischen Biergarten gehört eigentlich auch Blasmusik. Die ist im Biergarten des Heiligen Bergs von den Geistlichen nicht so gerne gesehen, aber die Friseure verhandeln geschickt und so spielt jedes Jahr zur Freude aller eine bayerische Kapelle. Und mitten drin ist auch LIV-Vorstandsmitglied Josef Wieser.

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Der Friseurmeister aus Mammendorf im Landkreis Fürstenfeldbruck ist nicht nur erfolgreicher Friseurunternehmer, er ist im auch Musiker. Nach jahrelangen Einsätzen auf dem Oktoberfest in der Vergangenheit greift er auch bei der Friseurwallfahrt zur Posaune. Dabei kommt es vor allem auf die Stimmung an. Viele Bilder gibt es hier.
Wie eingangs gesagt: Die Mischung macht es und hier stimmt die Mischung.

Apple Watch – Der Fitness-Markt wird explodieren

5. März 2015

Versprechungen zur Apple Watch.

Versprechungen zur Apple Watch.

In wenigen Tagen am 9. März wird Apple weitere Details über die Apple Watch in einer eigenen Keynote verraten. Damit startet Apple den Großangriff auf einen riesigen Markt, den Gesundheitsmarkt. Apple wird biometische Daten, die Gesundheitsdaten mithilfe der Uhr auslesen und über die Cloud verarbeiten.
Wenn ich einen Elektromarkt besuche, gibt es heute schon eine kleine Abteilung mit Fitness-Armbänder. Auch ich besitze ein Nike-Fuelband und finde die Idee klasse. Mit der Apple Watch wird Apple einen bestehenen Markt aufrollen. Ich bin fest davon überzeugt, dass dieser Markt interessant ist. Apple bewirbt die Uhr bisher als Mode Accessorie, aber die Apple Watch wird mehr sein als ein modisches Gimmick. Cupertino hat die wesentlichen Techniker des Fitness-Kollegen Nike bereits in das Team integriert. Ein Adobe-Entwickler sorgt für die Software, Sir. Jonathan für das Design.
Das erste eigene Produkt von Tim Cook wird einschlagen, da bin ich mir sicher. „Die Apple Watch ist das persönlichste Produkt, das wir je entwickelt haben. Und es gibt nichts, was persönlicher ist als deine Gesundheit. Genau wie die Apple Watch dafür sorgt, dass du effizienter und produktiver sein kannst, sorgt sie auch dafür, dass du dich bewegst. Denn aktiv sein ist wichtig, um gesund zu bleiben“, so Apple auf seiner Website. Im Vorfeld der Apple Watch-Berichterstattung sprach ich mit Ilja Michaels von Kaasa health über den wachsenden Markt der Fitness-Apps und der Integration dieser Apps in Apple iOS Health Kit.


„Wir gehen davon aus, dass der Markt wächst“, so Ilja Michaels. Oftmals wüssten Leute gar nicht, dass sie solche Dinge brauchen, bis sie sie haben. Das ist das Prinzip von Apple. Der Markt von Fitness-Apps in Verbindung mit Gamification gehört die Zukunft. „Doch wie motivierend ist die App dahinter wirklich, die die Schritte zählt“, so Ilja Michaels weiter. Vergleich von Fitness-Daten bedeutet aber auch hohen Datenschutz. Kaasa health als deutsches Unternehmen nimmt dabei den Datenschutz extrem ernst.
Jetzt warten wir mal ab, was uns Apple am 9. März ankündigen wird. Ich bin gespannt und die Kreditkarte ist bereits als Fanboy gezückt.

 

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Auffallend: Mein Gürtel Bob von Feuerwear

18. Juli 2013

Ich bin sehr oft für Schulungen gebucht, mal bei Schulen, mal bei KMU und auch sehr oft bei der bayerischen Ministerialverwaltung. Da stellt sich natürlich immer die Frage, was zieht man an? Ich meiner jüngsten Schulung für die Mitarbeiter der bayerischen Staatskanzlei probierte es etwas aus und zog zum dunklen Anzug den Bob an. Bob? –  Bob ist mein neuer Gürtel von Feuerwear in rot.

Ich hab den Bob in rot.

Ich hab den Bob in rot.

Bob besteht aus einem gebrauchten Feuerwehrschlauch inklusive Einsatzspuren und individueller Aufdrucke und ist stylischer Hingucker. Und Bob fordert zu Reaktionen. Nach der Veranstaltung wurde ich angesprochen, ob ich denn mit dem Gürtel zum Empfang auf Schloss Schleißheim gehe. Dorthin lud der Freistaat Bayern rund 3000 Helfer von THW, Feuerwehr und Rettungskräfte, um sich für ihre Arbeit im Kampf gegen das Hochwasser zu bedanken. Und Bob wurde sofort als ehemaliger Feuerwehrschlauch erkannt. Ich musste meinen Gesprächspartner enttäuschen, denn ich hatte keine Einladung bekommen. Aber ich war begeistert, dass Mitarbeiter der bayerischen Staatskanzlei die stylische Marke Feuerwear kennen.

Es entwickelte sich ein nettes Gespräch über Bob und Feuerwear. Fest steht für mich: Das brandheiße und individuelle Accessoire hinterlässt bei jedem Outfit einen nachhaltigen Eindruck. Neben dem auffälligen Material sorgt auch die kunstvoll geschmiedete nickelfreie Schnalle mit rauchig-geprägtem Feuerwear-Logo im Used-Look für besondere Hingucker. Gürtel Bob ist vier Zentimeter breit, 130 Zentimeter lang und kann problemlos auf die gewünschte Länge individuell gekürzt werden.

Bob schützt nicht nur vor rutschenden Hosen, sondern auch die Umwelt: Jedes Produkt von Feuerwear wird aus gebrauchtem Feuerwehrschlauch gefertigt, der sonst als Abfall die Umwelt belasten würde. Durch das Upcycling wird der Lebenszyklus des robusten Materials verlängert. Die nachhaltige Produktionsweise bei Feuerwear stellt zudem sicher, dass wertvolle Rohstoffe und Ressourcen eingespart werden.

Mal sehen, wann Feuerwehrschlauch Bob wieder zum Einsatz kommt. Zum dunklen Anzug kann ich Bob auf jeden Fall tragen.

 

Mode: Bommelmützen sind wieder im Trend

4. Dezember 2012

In den teuren Münchner Boutiquen sind Bommelmützen wieder da.

In den teuren Münchner Boutiquen sind Bommelmützen wieder da.

Es schneit und sie sind wieder da – die Pudelmützen meiner Jugend, klar mit Bommel. Lange waren sie komplett out: Wer sich modisch ins Abseits stellen wollte, der trug eine Wollmütze mit Bommel auf seinem Haupt. In rauen Gegenden wie Fischerei oder beim Segeln konnte man sie noch tragen. Aber im normalen Straßenbild waren sie eher selten antzreffen. Bommelmützen hatten noch vor ein paar Jahren den Ruf des „Doofis von nebenan“. Eine Bommelmütze sah einfach daneben aus. Erinnern wir uns an die schreckliche TV-Serie „Hausmeister Krause“ von Tom Gerhard. Krause war Bommelmützenträger und das sagte alles über seinen Charakter aus.

Das ist aber seit vergangenen Jahr anders. Heute wäre Hausmeister Krause total hip. Models, Stars und Sternchen entdeckten die Mützen wieder und wer im Modetrend sein wollte, der besorgte sich eine Pudelmütze mit Bommel. Und diesen Winter sind Bommelmützen der absolute Trend. Nicht mehr der Dorftrottel oder kleine Kinder tragen die Mützen, sondern fashionbegeisterte Menschen aller Altersklassen. So schnell kann eben Mode gehen. In den Boutiquen findet man Bommelmützen auch als Plümmelmütze, Pudelhaube, Bommelhaube – je nach Gegend.

Ihr Frauen: Ich hasse Uggs

17. November 2012

Uggs in der Mitte - schrecklich

Uggs in der Mitte – schrecklich

Es gibt zwei Sorten von Schuhen, die ich an Damenfüßen wirklich schrecklich finde: Ballerinas im Sommer und Uggs im Winter. In beiden können die Damen nicht laufen. Im Moment sehe ich wieder die Uggs. Obwohl ich gehofft habe, dass dieser Trend vorbei ist, begegnen mir die Treter auf Schritt und Tritt.

Das wäre okay, wenn ich mich in den Weiten Neuseelands auf Hobbit-Jagd oder in Australien beim Schafe-Hüten befinden würde, aber ich bin in Mitteleuropa vor allen in urbanen Zentren. Sicher, das Schuhwerk hält das zarte Füßchen warm, die Luft zirkuliert gut, aber ich bin nicht auf dem offenen Feld. Und die Schuhe sehen einfach schrecklich aus. Neulich habe ich sogar Mädels gesehen, die Uggs ohne Socken oder Strumpfhose tragen – oh mein Gott. Und was noch schlimmer ist: Die Frauenwelt latscht in der Regel damit durch die Gegend. Es ist weder elegant noch eine Zierde. Es müssen ja keine Highheels sein, ein normaler Herbstschuh tut es bei niedrigen Temperaturen auch. Mit diesen Schuhen kann die normale Frau nicht laufen, es ist eher ein schwammiges Schlurfen, Schleichen oder Schlappen. Grausam anzusehen. Wahrscheinlich stammt Ugg von uggly.

Uggs bestehen in der Regel aus Lamm- oder Schaffell und werden bis zu den Knien getragen. Sie stammen aus Down Under und da gehören sie auch hin. Obwohl es in meiner Jugend auch Surferinnen gab, die Uggs als Trend bei uns einführen wollten.

Also noch einmal für alle: Diese Schuhe will ich nicht sehen – basta.