500 Jahre Reformation – 500 Jahre Martin Luther und was bedeutet dies für mich? Ich bin nicht der Typ für theologische Abhandlungen, doch die Feierlichkeiten im Luther-Jahr 2017 machten mir zwei Dinge bewusst: Reflexion und Würde.
Reflexion durch Martin Luther
Der richtige Fachausdruck bei Luther hieß wohl Bußfertigkeit, für mich passt Reflexion besser. Für ich bedeutet dies, sich selbst mal zurücknehmen über sein Tun und Handeln nachdenken. Jetzt habe ich einen Beruf in dem ich zeitweise eine Art Rampensau bin und meine Kunden schnell eine Lösung für ihre Probleme haben wollen. Dennoch ist mir im Luther-Jahr bewusst geworden, nicht alles sofort zu entscheiden, sondern über manches Wirken nachzudenken. Das soll nicht mit Zaudern falschverstanden werden, sondern ich reflektiere mich und meine Umwelt. Dazu habe ich Sparringspartner wie meine Frau oder meinen guten Freund Thomas Gerlach. Danke Martin, dass du mir dies bewusst gemacht hast. Und natürlich kommt die Aussage von Luther in meinen Präsentationsseminaren immer gut an: Tritt fest auf, mach’s Maul auf, hör bald auf.
Würde durch Martin Luther
Martin Luthers Gedanken sind urchristlich und ich mache mir in der heutigen Zeit Gedanken über die Würde des Menschen. Durch die Bundestagswahl und die nächstes Jahr anstehende Landtagswahl habe ich schreckliche Strömungen in unserem Land wahrgenommen. Das Fischen am rechten Rand um Wählerstimmen, die Leichtfertigkeit in der Menschen katalogisiert und eingeordnet werden, das verbale und aktive Hetzen, das Ausgrenzen und Diffamieren, das Zündeln, aber auch der ungeheuere Leistungsdruck in Schule und Gesellschaft. Vieles davon zerstört die Würde des Menschen und das will ich nicht. Als einzelner stelle ich mich hier dagegen und handele, mal mehr – mal weniger. Ich bin in einem Verein bei uns im Dorf eingetreten und arbeite aktiv mit – die Aktion PiT Togohilfe Maisach, weil es einfach wichtig ist.
Personenkult Martin Luther
Im Jahr der 95 Thesen ist die Person Martin Luther in den Mittelpunkt gerückt. So mancher Kritiker bezeichnet dies als Personenkult. Sie hätte eher eine andere Herangehensweise. Als Marketing-Fuzzi muss ich sagen: Es gab mit Luther ein geiles Produkt zu verkaufen und das Produkt Transport die Botschaft. Der Mönch war der Katalysator für die Botschaft der Reformation. Vielleicht wäre Luther mit seinen Thesen heute ein Blogger und wir könnten ihn im Bloggerclub begrüßen. Er nutze die Kommunikationsmittel seiner Zeit.
Ich habe kein Problem mit dem Personenkult um Luther, denn eine Marke, ein Symbol braucht man in der Mediengesellschaft. Es gab viele Aktionen, wie beispielsweise eine wunderbare bayerische Landesausstellung in der Veste Coburg. Über 220000 Besucher waren bereits dort.
Bei mir auf dem Schreibtisch steht ein kleiner Martin Luther von Playmobil. Das kleine Plastik-Vorbild ist der Renner: Schwarzer Talar und ein Federkiel in der Hand, der Mini-Martin Luther ist 7,5 Zentimeter groß und ist ein echter Hit.Im Juni ist die millionste Figur des mit Federkiel und aufgeschlagener Bibel dargestellten Reformators ausgeliefert worden, teilte der Spielwarenhersteller Geobra Brandstätter in Zirndorf (Landkreis Fürth) mit. Der in schwarzem Talar dargestellte Luther sei damit die erfolgreichste Playmobil-Einzelfigur in der Geschichte des Unternehmens. Da die Startauflage von 34.000 rasch vergriffen war, musste die kleine Luther-Figur mehrfach nachproduziert werden.
Von dem zum Reformationsjubiläum herausgebrachten Playmobil-Luther gibt es inzwischen eine Million Exemplare. Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hatte sich vor gut zwei Jahren entschieden, den 7,5 Zentimeter großen Mini-Luther als „Reformationsbotschafter“ einzusetzen. Der große Bruder von Martin Luther steht im Romantik Hotel Goldene Traube in Coburg und kann dort angetroffen werden.

Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm bei Besuch im Romantik Hotel Goldene Traube mit Familie Glauben.
Aufgrund der Landesausstellung in der Veste Coburg hat sich das Hotel entschlossen, einen rund 1,5 Meter großen Martin Luther von Playmobil anzuschaffen, der immer wieder im Romantik Hotel Goldene Traube und in der Sterneküche Gourmet Restaurant Esszimmer und Restaurant Victoria Grill auftaucht und die Gäste erfreut. Ich arbeite ab und zu für dieses Hotel und habe Einblick, wie gut dieser Luther bei den Gästen ankommt.
Zum Start des Reformationsjahres packte Hotelbesitzerin Barbara Glauben ihren Luther aus und jetzt zum Ende des Reformationsjahr, wird er wieder eingepackt. Die beiden Videos zeigen es.