Archive for Februar 2013

Der Herr der Affen ist tot

26. Februar 2013
    Die Affen der Welt trauern. Wie ich am Rande der Oscar-Verleihung aufschnappte, ist der Herr der Affen im Alter von 99 Jahren verstorben. Stuart Freeborn zog in den Affen-Himmel ein. Kaum jemand kennt wohl Stuart Freeborn. Er war einer prägendsten Maskenbildner Hollywoods.
    Wer den Kubrick Klassiker 2001 gesehen hat, wird die Affen-Szene zu Beginn nicht vergessen. Die genialen Masken schuf Stuart Freeborn. Die Masken sahen so verdammt realistisch aus. Durch die Regie von Kubrick entstand für uns Zuschauer die Illusion einer echten Affenhorde. Das hat mich im Kino immer beeindruckt. Stuart Freeborn arbeitete zuvor schon mit Kubrick bei Dr. Seltsam.
    Den heutigen Kinogängern bleibt Stuart Freeborn durch seine Make up-Arbeit an Yoda und Chewbacca in Erinnerung. Diese Star Wars-Figuren eroberten sofort das Herz der Fans. Der Jedi-Meister und der Copilot von Han Solo waren perfekt. Peter Mayhew spielte den Chewbacca nahezu perfekt. Und hier zeigte sich, wie hervorragend die Arbeit von Stuart Freeborn war. Mal schauen, ob er jetzt im Himmel die Engel zu Affen schminkt.

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Unsere Kinder können kochen und Sie?

25. Februar 2013

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Wir Deutschen verstehen viel von der Welt, aber wir verstehen nichts vom Essen. Bei der Erziehung von K1 und K2 legen wir als Eltern viel Wert darauf, dass unsere Kinder kochen lernen. Aber ich stelle bei meinen Reisen fest, dass immer weniger Leute gut kochen können. Der Anruf beim Pizza-Express, beim mobilen Chinesen wird in vielen Familien praktiziert. Oder ich höre, dass eine Tiefkühlpizza, Fischstäbchen und ähnliches aufgetaut wird. Zur Klarstellung: Natürlich rufe ich auch den Pizzadienst, aber nicht ausschließlich.

Und jetzt haben wir unser Pferdefleisch in der Lasagne. Wir legen keinen Wert auf Lebensmittel. Es muss billig sein und ich brauche im Winter eben keine Erdbeeren. Erinnern wir uns an das verdorbene Erdbeerkompott aus China für Schulen. Ja, billig muss es sein. Wenn in einer Schulkantine ein Essen 2 Euro kostet und der Wirt noch etwas verdienen will, dan funktioniert das System einfach nicht. Die Zutaten können nicht ideal sein. Die Konsequenzen baden wir gerade aus.

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Für viele Deutsche ist Essen zur Nebensache geworden. Das ergab eine Umfrage des Forschungsinstituts Forsa im Auftrag der Techniker-Krankenkasse. 40 Prozent der jungen Leute unter 25 machen während des Essens noch etwas anderes – zum Beispiel Fernsehen oder am Computer sitzen. Bei den Singles aller Altersgruppen liegt der Anteil der Nebenher-Esser bei 40 Prozent. Selbst gekocht wird immer seltener – stattdessen greifen die Hungrigen häufiger zu Fertigprodukten wie Tiefkühlpizza und Tütensuppen. Als Begründung nennen die meisten Befragten Bequemlichkeit und fehlende Zeit. Wichtigstes Auswahl-Kriterium ist für die meisten „dass es schmeckt“. Ob das Essen gesund ist oder die Frage, was darin enthalten ist, spielt nur eine untergeordnete Rolle.

Leider können immer weniger meiner Freunde und Bekannte kochen. Das darf unseren Kindern nicht passieren. Von klein auf werden K1 und K2 ans Kochen hingeführt. Unsere Kinder sollen sich richtig ernähren können und nicht nur die Nummer vom Pizza-Dienst wissen. Wir haben gerade wieder neue Kochbücher angeschafft und probieren Rezepte aus. Guten Appetit.

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Ich kenn schon einen Oscar-Gewinner 2013

24. Februar 2013

Ich kenn schon einen Oscar-Gewiner. Egal, wer den Oscar nach Hause trägt, Autodesk ist mit dabei. Die Media & Entertainment Technologie von Autodesk spielte bei einigen der kultigsten und atemberaubendsten Filmbildern der vergangenen zwei Jahrzehnte eine entscheidende Rolle. Talentierte Artists in großen Post Production Häusern und kleinen Studios auf der ganzen Welt – von Nord-Amerika und Europa über Asien bis nach Australien und Neuseeland – kombinierten Digital Art, Autodesk-Software und eine großartige Erzählkunst, um die meistgefeierten Filme des vergangenen Jahres zu kreieren. Die Quasi Monopolstellung von Autodesk macht dies möglich.
„Als ich feststellte, dass alle fünf Filme, die für den Oscar „Beste visuelle Effekte“ nominiert sind, und alle fünf Nominierungen für die „Beste Animation“ Autodesk Maya verwendet haben, habe ich mich wie der Vater der Braut gefühlt“, sagt Chris Bradshaw, Senior Vice President bei Autodesk. „Digital Artists haben die Technologie im vergangenen Jahr in spannende neue Richtungen vorangetrieben – Mischungen aus Hand- und Computerzeichnungen, Kombinationen von traditionellen Stop-Motion-Animationen mit visuellen Effekten oder die Erweckung von beliebten Büchern und Superhelden zum Leben. Diese Innovationen inspirieren uns, unsere Software ständig zu verbessern.“ das will ich auch hoffen, denn Autodesk hat alles aufgekauft, was nicht bei drei auf dem Baum war. Maya kam von Alias, XSI von Softimage – nur Maxons Cinema 4D und Lightwave spielen noch am Rande mit.
In der Kategorie „Beste visuelle Effekte“ nutzten alle fünf Nominierten – „Der Hobbit – eine unerwartete Reise“, „Life of Pi – Schiffbruch mit Tiger“, „Marvel’s The Avengers“, „Prometheus – Dunkle Zeichen“ sowie „Snow White and the Huntsman“ – Software von Autodesk. Zum achtzehnten Mal in Folge wird Autodesk diese Auszeichnung erhalten. Die fünf nominierten Filme enthalten insgesamt 7.754 Einstellungen mit visuellen Effekten, an denen 30 Visual-Effects-Studios (einige davon arbeiteten an mehreren Filmen) aus mehr als zehn Ländern mit Autodesk Software beteiligt waren.
Für die Kategorie „Bester Animationsfilm“ gab es dieses Jahr rekordverdächtige 21 Nominierungskandidaten. Die fünf Nominierten nutzten Autodesk Maya, die Softwarelösung für 3D-Animation und visuelle Effekte. Dazu gehören die zwei 3D Animationsfilme „Merida – Legende der Helden“ und „Ralph reichts“ sowie die drei Stop-Motion-Filme „Frankenweenie“, „ParaNorman“ und „Die Piraten! – Ein Haufen merkwürdiger Typen“.
Außerdem spielte die Software von Autodesk bei der Realisierung von vielen weiteren nominierten Filmen eine Rolle; beispielsweise bei „Liebe“, „Argo“, „Buzkashi Boys“, „Flight“, „Les Misérables“, „Lincoln“, „Im Flug erobert“, „Silver Linings“, „James Bond 007: Skyfall“, „Ted“ und „Zero Dark Thirty“.
Autodesk gratuliert vorab schon mal folgenden Studios, die mit der Software von Autodesk zur Magie der Oscar-nominierten Filme beitrugen: Aardman Animation, Argon, Atomic Fiction (englisches Videointerview), Baseblack, BlueBolt, Buf Campagnie, Christov Effects and Design, Cinesite, Digital Domain, DIVE, Double Negative, Evil Eye Pictures, fluent/image, Framestore, Fuel VFX, Halon, Hammerhead Productions, Hydraulx, Identity FX, Industrial Light & Magic, Iloura, Image Engine, LAIKA, Legacy Effects, Lola VFX, LOOK Effects, Luma Pictures, Method Studios, Mikros Image, The Mill, Modus FX, MPC, New Deal Studios, Nvizage, Nvizible, Pixar, Pixomondo, Prologue, REDLAB Digital, Reliance Mediaworks, Rhythm & Hues (englische Videopräsentation), Rising Sun Pictures, Rushes, Scanline VFX, Shade VFX, Technicolor, The Third Floor, Tim Burton Productions, Tippett Studio, Trixter, Walt Disney Animation Studios, Weta Digital, Whiskytree, yU+co und Zero VFX.

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Jetzt anmelden zum Förderpreis für junge Liedermacher 2013

24. Februar 2013
Stefanie Polster

Stefanie Polster

Musikanten aufgepasst – bis 1. März läuft noch die Anmeldung zum Förderpreis für junge Liedermacher 2013. Der Preis wird jedes Jahr von der Hanns-Seidel-Stiftung verliehen. Der Förderpreis richtet sich an Gruppen und Solisten. Das Durchschnittsalter der Teilnehmer sollte 40 Jahre nicht überschreiten.

Den drei Gewinnern winkt ein Geldpreis von je 2500 Euro. Was aber viel wichtiger ist, die Gewinner können dreimal bei den Songs an einem Sommerabend auftreten. Diese renommierte Veranstaltung findet jedes Jahr auf der Klosterwiese vor Kloster Banz in Franken statt. Mehrere Tausend Zuschauer interessierte sich für die Bands, die im Rahmen der Songs dieses Jahr von 4. bis 6. Juli auftreten.

Das Trio Ohrenschmaus.

Das Trio Ohrenschmaus.

Im vergangenen Jahr waren die Preisträger 2012 Stefanie Polster (Solistin), Franky Fuzz (Gesang und Comedy), Trio Ohrenschmalz (Gesang, Violine, Piano) und Roger Stein (Liedermacher). Seit über zwei Jahrzehnten gibt es den Wettbewerb. In dieser Zeit wurden insgesamt mehr als 4.000 Einsendungen verzeichnet – im vergangenen Jahr waren es zirka 180. „Diese überwältigende Resonanz hat uns wieder bestätigt, dass wir mit dem Wettbewerb richtig liegen“, ist Stiftungsvorsitzender Hans Zehetmair überzeugt. Die Ausschreibungsunterlagen gibt es hier.

Amtrak: WLAN zwischen Philadelphia und New York

23. Februar 2013
Reisen mit dem Amtrak

Reisen mit dem Amtrak

Aus verschiedenen Gründen fahre ich zu meinen Seminaren und Terminen mit dem Zug. Aber Arbeiten im Zug ist eher Fehlanzeige, weil ich zum Arbeiten in der Regel Internet brauche. Auf vielen Strecken der Deutschen Bahn ist damit tote Hose. Ab und zu habe ich Edge-Empfang, in manchen Bahnhöfen 3G und bei viel Glück LTE. WLAN ist komplette Fehlanzeige – und ehrlich gesagt: Es kotzt mich an – Verzeihung für den Kraftausdruck.

Da schwafeln wir über Zukunftsstandort Deutschland, in meinem Bayern über Laptop und Lederhosen und was machen wir: Wir verbieten offene WLAN wegen Störerhaftung und der Netzausbau ist im ländlichen Raum grauenhaft. Gute Nacht Deutschland.

Hot-Spot im Zug.

Hot-Spot im Zug.

Vor kurzem war ich in den USA zwischen Philadelphia und New York unterwegs und nutzte Amtrak. Seit 1971 wird in den Staaten der nationale Zugverkehr unter der Marke Amtrak geführt. Mir ahnte Schlimmes, hatte ich im Autoland wenig Gutes vom Zug gehört. Aber ich wurde eines Besseren belehrt. „Your Seat is now a Hot Spot“ machte Amtrak mich mit Aufklebern am Fenster auf WLAN aufmerksam. Wow, wow, wow. Auf der kompletten Bahnstrecke zwischen den beiden Großstädten gab es leistungsstarkes, unterbrechungsfreies und kostenloses WLAN. Via Amtrakconnect konnte ich mich mit iPads und iPhone einklinken, Mails bearbeiten, auf die Cloud zugreifen – auf gut Deutsch: Ich konnte arbeiten.

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Jetzt bin ich wirklich nicht derjenige, der die USA über den grünen Klee lobt, aber dieser Service hat mich wirklich umgehauen. Das ist der Unterschied. Wir reden darüber und die Amerikaner machen es einfach. Kein Wunder, dass Amazon, Apple, Google und Co allesamt US-Firmen sind.

In New York angekommen in der Pennsylvania Station (auch als Penn Station bekannt) machte Amtrak im Bahnhof Werbung mit diesem Service. „You asked for Wi-Fi. You got it“ sinngemäß: Sie verlangten nach WLAN und Sie bekommen es. Große Plakate und Plakatwände zeigen die Zukunft.

Abschied von meinem Booq-Rucksack

22. Februar 2013

Heute ist es soweit. Ich musste Abschied nehmen. Die Zeit der Trennung war gekommen. Jahrelang hat mir mein Booq-Rucksack treue Dienste geleistet. Aber jetzt ist der Rucksack den Weg alles Irdischen gegangen. Die Reißverschlüsse waren komplett kaputt, ausgerissen und ich musste meinen Rucksack entsorgen.

Das war mit Abstand die beste Tasche, die ich je besaß. Ich weiß gar nicht mehr, welches Booq-Modell es eigentlich war. Das Teil war groß und bequem. Ich hatte es vor mindestens acht Jahren für teuer Geld gekauft und das Teil hat mich durch die Jahre immer begleitet. Qualität zahlt sich eben aus.

Scheiden tut weh - mein Rucksack ist kaputt

Scheiden tut weh – mein Rucksack ist kaputt

Anfangs war ich kein Rucksack-Fan, ließ mich aber vom Orthopäden überzeugen. Der Rucksack verteilt die Last gut auf den Rücken. Ich habe noch zahlreiche klassische Laptop-Taschen oder Messanger-Bags – auch einige von Booq, aber der Rucksack war im Dauereinsatz. MacBook Pro, Kabel, Batterien und Unterlagen waren griffbereit – nur die große Nikon passte nicht hinein. Der Rucksack war bei meinen Reisen durch die Welt immer dabei: Zahlreiche Trips in die USA, zu zahlreichen Apple-Events und Messen wie MacWord Expo oder Siggraph, waren darunter, oder Reisen quer durch Europa wie Paris, London, Rom. Der Rucksack sah nicht nach Wanderrucksack für Touris aus, sondern das Design war zeitlos schön und modern. Das klassische Business-Schwarz kam gut bei mir an und wirkte immer edel. Die größten Belastungen musste der Rucksack bei meinen Reisen durch Afrika erleiden. Hier litt ich vor allem an Hitze und vor allem an feinen Wüstensand – aber mein Rucksack als ständiger Begleiter schlug sich hervorragend. Natürlich musste ich nach solchen Reisen den Rucksack reinigen, aber das Material war strapazierfähig und war ausgezeichnet verarbeitet.

Doch nach Jahren kam es dann doch zu Materialermüdung. Der Verschluss des Bauchgurtes wurde im Laufe der Zeit porös und brach. Und jetzt ließ mich vor einigen Tagen der Reißverschluss im Stich. Der Reißverschluss löste sich auf und schloss nicht mehr. Zudem riss er aus. Ich fragte beim örtlichen Sattler nach, der mit den Worten abwinkte „Das Ding ist durch.“ Er lobte zwar den Rucksack, sah aber keine Möglichkeit, das Teil zu reparieren, ohne mich finanziell zu ruinieren.

Nun gut, der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann gehen. Der Rucksack muss in den Müll. Ich räume die zahlreichen Fächer und Taschen aus. Ich hatte mich so sehr an den Rucksack gewöhnt, so dass ich ihn blind bedienen konnte. Das war ein großer Vorteil für mich. Auch bei schlechtem Licht oder gar völliger Dunkelheit konnte ich mich in meinen booq-Rucksack zurechtfinden. Ich wusste, wo die Akkus sind, meine Tabletten, meine Dosen, Stifte, die Kabel, die Blöcke, das iPad und was ich sonst so durch die Gegend trage wie iPhone-Stativ oder Mikrophone. Das ist jetzt vorbei. Der Rucksack ist heute morgen in die Mülltonne gewandert.

Aber sein Leben ist wohl nicht vorbei. Meine Frau berichtete, dass sie morgens den Müllfahrer beobachtete, der den Rucksack aus meiner Tonne fischte und ins Fahrerhaus legte. Vielleicht kann der Müllkutscher mit meinem Rucksack noch etwas anfangen. Das würde ich mir wünschen und er soll seinem neuen Besitzer genauso viel Spaß bereiten wie mir, Ich mache mich jetzt auf die Suche nach einem neuen Rucksack und wenn er mindestens fünf Jahre hält, dann lohnt sich die Investition sicherlich. Als Übergang nehme ich einen kleineren Python-Rucksack von Booq, den ich einmal meiner Frau geschenkt hatte. Vorschläge für einen neuen Rucksack sind gerne willkommen.

Musiktipp: Lincoln von John Williams

21. Februar 2013

Immer wenn Steven Spielberg einen neuen Film ins Kino bringt, dann ist John Williams nicht weit. So auch bei dem neuen Spielberg-Streifen Lincoln. Der Haus- und Hofkomponist Williams legt seinen Soundtrack vor und er ist für Fans eine Offenbarung. Eingespielt von Chicago Symphony Orchestra ist dieser Score mit 17 Stücken ein Sinnbild für symphonische Filmmusik.

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Allerdings wird Williams auch nicht jünger. Vorbei sind die Zeiten der großen Paukenschläge, wie Star Wars, Superman, weißer Hai, Jurassic Park oder Indiana Jones. Ein Soundtrack dieser Lautstärke ist Lincoln nicht. Aber das muss nicht schlecht sein, auf keinen Fall. Williams ist ruhiger geworden, aber keinesfalls schlechter. Was sich beim vorangegangenen Soundtrack von War Horse angekündigt hat, wurde von Williams bei Lincoln optimiert. Es ist ein wunderbarer Score.

Williams ist mit seinen 81 Jahren reifer geworden (er hatte am 8. Februar Geburtstag), so wie Spielberg mit dem er seit rund 40 Jahren seit 1974 Sugerland Express zusammenarbeitet. Interessant ist, dass Williams in den vergangenen Jahren nur noch Soundtracks für Spielberg geschrieben hat und auch der nächste Soundtrack wird wieder für Spielberg sein. Als ich das erste Mal Lincoln anhörte, erkannte ich Klänge von Duell am Missouri von 1976 wieder. Mein Gott, wie habe ich die Musik zu diesem Spätwestern von Arthur Penn damals geliebt, obwohl er im Kino gefloppt ist. Brando und Nicholson spielten zur Musik von Williams. Und bei Lincoln hatte ich dieses ähnliche Gefühl. Das soll aber nicht heißen, dass sich der Meister selbst kopiert. Williams spielt mit den Themen des Westens, setzt auf traditionelle Formen wie Südstaatenbluegrass. Auch ein zünftiger Marsch ist darunter. Klarinetten und Holzbläser geben dem Soundtrack eine wunderbare Wärme. Aber vor allem das Piano-Finale With Malice toward none hat es in sich. Obwohl Lincoln ein patriotischer Film ist, hat der Soundtrack keinen Pathos. Freunde von John Williams werden sich dieses Spätwerk sowieso kaufen, was spätestens seit der Oscar- Nominierung von Lincoln klar sein sollte.

Persönlicher Nachruf zu Otfried Preußler

20. Februar 2013

Die kleine Hexe und der Räuber Hotzenplotz tragen Trauer – so treffend beschrieb mein Twitter-Kollege Marcus Bölt den Tod von Otfried Preußler. Am Montag, 18. Februar, starb der 89jährige Kinderbuchautor in Prien am Chiemsee. Jedes Familienmitglied bei uns war ein Preußler Fan und trauert nun.

Hotzenplotz

Es begann mit meiner Mutter. Sie wollte mir eine Freude machen, als ich als Kind krank im Bett lag. Meine Mutter schenkte mir damals eine Langspielplatte vom Räuber Hotzenplotz und ich weiß, wie ich als kleiner Bub die Kasperl-Geschichte mochte. Ich lag auf meinem Bett, hörte immer wieder die Schallplatte und studierte das Plattencover mit dem Gartenzaun, den Räubergesellen und am meisten beeindruckte mich der Hut mit einer langen Feder. Vielleicht wurde da meine Vorliebe für Hüte gelegt. Erst nach der Schallplatte bekam ich die Bücher zu Weihnachten und viel später verzauberte mich der Film mit dem großartigen Gert Fröbe.

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K2 liebt dagegen die kleine Hexe- Sicher liegt es daran, dass ihre Großmutter sie immer als kleine Hexe bezeichnet. Tagelang schmökerte K2 in ihrer Ausgabe der kleinen Hexe und es war das erste Buch, dass K2 den stolzen Eltern komplett allein vorlas. Abends lag die Familie im Bett und K2 zückte die kleine Hexe und las Kapitel für Kapitel laut vor. Erst Buchstabe für Buchstabe, dann Wort für Wort und schließlich Satz für Satz. Eigentlich sollte es ja umgekehrt sein. Eigentlich sollten Eltern den Kindern etwas vorlesen, aber im Fall der kleinen Hexe war es genau anders herum. K2 übte an der Geschichte ihre Lesefähigkeiten und wurde von Kapitel für Kapitel besser. Unsere kleine Hexe wollte uns beweisen, dass sie lesen kann. Das war der ehrgeizige Wunsch von K2. Im 1957 erschienenen Roman war es der sehnlichstes Wunsch der kleinen Hexe, mit den großen Hexen auf dem Blocksberg zu fliegen. Ich bin mal gespannt, ob der nächste Wellensittich bei uns zu Hause auf den Namen Abraxas getauft wird. Carlos Santana würde sich sicher freuen.

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K1 dagegen widmete sich mit mir in den vergangenen drei Monaten der Preußler Geschichte Krabat. Er musste im Deutschunterricht die Geschichte lesen. Ein eindrucksvoller Roman, den ich aber erst als Erwachsener richtig begriffen hatte. Die sorbische Volkssage ist voller Anspielungen auf die Verführungen des Nationalsozialismus. Mein Sohn mochte die Geschichte, um die Zauberei, die schwarze Mühle und der Sieg des Guten über das Böse. Wir haben zusammen für die Deutschschulaufgabe die Geschichte gelesen, analysiert und interpretiert. Ich habe mir den Film angesehen, nachdem mein fantastischer 3D-Kollege Alex Lemke die Tricks der fliegenden Raben geschaffen hatte. Zum Tode von Otfried Preußler werden wir wohl die 3fach CD Krabatmit einer Lesung von Krabat durch Otfried Preußler heraussuchen und sie noch einmal anhören.

Lieber Otfried Preußler, du hast unserer Familie viel Spaß bereitet. Vielen Dank für deine Ideen, deine Einfälle, deinen Zauber und deine Fantasie. Du hat Generationen meiner Familie geprägt und ich hoffe, dass meine Kinder deine Bücher an ihre Kinder irgendwann weitergeben. Du hast alle möglichen Preise für dein Werk erhalten: Verdienstorden, Jugendbuchpreise, Literaturpreise, Bundesverdienstkreuz – aber vor allem hast du das Wertvollste bekommen: Unser Lachen und unsere Freude, die meiner gesamten Familie.

Interaktive Bauantleitungen für Lego Mindstorms

20. Februar 2013

Im Herbst 2013 erscheint der neue Lego-Roboter aus der Mindstorms-Reihe mit Namen EV3. Das wurde im Januar auf der CES angekündigt. Nachdem wir zu Hause die ersten beiden Generationen im Einsatz haben, werden wir uns die Version 3 auch anschaffen. Ein paar interessante Neuerungen gibt es, wie einen schnelleren ARM9-Prozessor, 16 MByte Flash-Speicher und 64 MByte RAM. Zudem soll eine Steuerung per iOS- und Android-Smartphone möglich sein. In der Vergangenheit hatte Lego immer Schwierigkeiten die Software für das Mac-Betriebssystem aktuell zu halten. Mindstorms EV3 soll nach Lego-Angaben Anleitungen zum Bau von 17 Robotern enthalten.

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Aber es wird noch interessanter: Der Software-Konzern Autodesk ist eine Partnerschaft mit der Lego eingegangen, um interaktive 3D-Bauanleitungen für Mindstorms EV3 zu entwickeln. Dies ist eine neue Plattform, dafür geschaffen, eine jüngere Generation für das Bauen und Programmieren von Robotern zu begeistern. Das Mindstorms EV3-Set sowie die 3D-Baupläne als Mobil-Apps und Web-Anwendungen werden in der zweiten Hälfte des Jahres 2013 verfügbar sein.

Die auf der Technologie von Autodesk Inventor Publisher basierenden, interaktiven Bauanleitungen sind über eine mobile App für iOS- und Android-Geräte erreichbar. Sie bieten eine Alternative zu den traditionellen Anleitungen, und macht so den Bauvorgang zum Erlebnis. Mit den 3D-Anleitungen können die Mindstorms EV3-Baumeister digital sehen, wie die einzelnen Komponenten zusammenpassen. Damit lassen sich auch die anspruchsvollsten Roboter bauen.

„Die Lego-Gruppe hat eine völlig neue Version von Lego Mindstorms entwickelt, um ein Publikum von Kindern zu begeistern und herauszufordern, die mit Technologie groß geworden sind“, sagt Camilla Bottke, Projektleitung bei der Lego-Gruppe. „Durch die Zusammenarbeit mit Autodesk geben wir unseren bekannten, nonverbalen, Schritt-für-Schritt Bauanleitungen einen neuen Charakter. Die leistungsstarke, interaktive 3D-Technologie verbessert das Erlebnis für die heutige, technikerfahrene Generation von Kindern.“ und Papas möchte ich hinzufügen.

Als Alternative zu den traditionellen Anleitungen generiert die Autodesk Inventor Publisher Software interaktive 3D-Bauanleitungen, die auf iPad, Android-Geräten und im Internet verfügbar sind. Mit der App können sich Baumeister die Lego-Steine aus jedem Schritt des Bauprozesses digital anzeigen lassen und damit interagieren. Sie können die Animation jederzeit stoppen, einzelne Steine heranzoomen oder drehen, um genau zu sehen, wie Teile zusammengesteckt werden müssen. Damit haben die Baumeister selbst die Kontrolle über das Bauerlebnis und können die Bauanleitung so betrachten, wie sie für sie individuell am verständlichsten ist. Zusätzliche Funktionen sollen den Lego-Baumeistern eine noch bessere Spiel-Erfahrung ermöglichen. Dazu zählen Informationen über einzelne Komponenten, die bei doppeltem Antippen eines Teils angezeigt werden, und eine Karten-Funktion, mit der der Nutzer genau sehen kann, an welcher Stelle des Modells gerade gearbeitet wird.

Lego-Mindstorms EV3 wird di 3D-Bauanleitungen für fünf verschiedene Roboter enthalten. Dazu zählen „EV3RSTORM“, ein sportlicher, menschlicher Mohawk, der beim Gehen Mini-Kugeln verschießt, „SPIK3R“, ein Skorpion-ähnlicher Roboter, der nach einem Infrarot-Signalfeuer sucht, und „R3PTAR“, eine Roboter-Schlange, die gleitet, wackelt und ausschlägt. Ein Preis steht noch nicht fest.

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Zubereitung von frischem Tatar

19. Februar 2013

Bei Fleisch bin ich empfindlich. Mir schmeckt es, aber ich muss nicht Fleisch um jeden Preis haben. Qualität bekomme ich bei mir am Ort vom Metzger meines Vertrauens. Natürlich kaufe ich auch im Supermarkt ein, aber für ein wirklich gutes Stück Fleisch gehe ich gerne zum Metzger.

Mit der Ehefrau gönnen wir uns auch ab und zu Tatar. Tatar ist Hackfleisch vom Rind, das aus hochwertigem, sehnenfreiem und fettarmem Muskelfleisch wie Filet hergestellt wird und feiner zerkleinert ist als einfaches Rinderhackfleisch. Und es muss absolut frisch sein, denn es wird roh gegessen. Beim Metzger kann ich durch eine Glasscheibe für Zubereitung im Kühlraum beobachten. Zu Hause kommen dann Eigelb, Zwiebel, Sardellen, Kapern, ein wenig Senf, Salz und Pfeffer hinzu. Lecker. Im Restaurant bei uns gilt Tatar als Delikatesse und neulich hab ich es mir wieder gegönnt. Immer Donnerstags gibt es im Klosterstüberl Fürstenfeldbruck, gegenüber der Klosterkirche Fürstenfeld frisches Tatar. Es wird am Tisch vom Küchenchef frisch zubreitet. Ich hab die Zubereitung mit dem iPhone mitgeflimt und via iMovie hochgeladen. Guten Appetit. – Ach ja, der Name Tatar stammt wohl von den Tataren, die rohe Fleischstücke unter ihren Sätteln mürbe geritten hätten. Ich bin allerdings mit dem Auto zum Restaurant gefahren.