Mit der Bahn verbindet mich eine spezielle Hassliebe. Ich halte die Bahn für ein hervorragendes Verkehrsmittel, dass gegenüber dem Individualverkehr enorme Vorteile hat. Aber wir kennen alle die Probleme mit der Bahn unter denen ich auch leide. Jahrelang hat die Politik die Bahn kaputtgespart und systematisch zugunsten des Autos kaputtgemacht und jetzt schreit die Politik wieder nach einer Reaktivierung der Bahn – soweit zur Weitsicht in der politischen Gegenwart. Es fehlen die strategischen politischen Ziele, es wird nur kurzfristig auf Einsparungen gesetzt. Diese verfehlte Verkehrspolitik badet die Bürgerinnen und Bürger in Deutschland nun aus.
Die Einführung des 49 Euro Tickets begrüße ich daher ausdrücklich. Ich kündige an: Ich werde das Ticket massiv nutzen und hoffe, dass wir als Land den Schritt zur Digitalisierung nicht versauen. Ein ausschließlich digitales Ticket würde diesem Land nach den guten Erfahrungen der Corona-App einen weiteren Schub Richtung Digitalisierung verpassen. Ich hatte neulich einen Beitrag von Armin Berg von der Bitkom gelesen, der sich mit deutlichen Worten auch dafür ausspricht. „Wir müssen weg vom Papier und hin zu einem digitalen Ticket, das künftig über alle Verkehrswege und Verkehrsmittel hinweg eingesetzt werden kann.“ Und weiter: „Für die wenigen Reisenden ohne Smartphone bietet eine digital auslesbare Chipkarte eine Möglichkeit, das Deutschland-Ticket ohne Systembruch zu nutzen.“ Aber bitte, bitte kein Papier.
Da ist es richtig, dass die Deutsche Bahn keine gedruckten Zeitungen mehr in der 1. Klasse verteilt. Wer die Zeitung lesen will, greift auf das digitale Angebot zurück. Die Papierpreise sind explodiert und die Ver- und Entsorgung des Papiers kostet und wir als Bahnfahrer müssen dies bezahlen.
Aber es kommen weitere Veränderungen bei der Bahn auf uns zu. Es gibt eine Hundefahrkarte endlich in der Bahn App. Die Buchung selbst war bisher schon online möglich, die Fahrkarte kam aber erst nach ein paar Tagen per Post auf Papier (!) – nochmals: AUF PAPIER kam eine Online-Fahrkarte. Jetzt hab ich keinen Hund, aber ich denke, die Besitzer von größeren Hunden werden sich nun freuen. Der große Hund kostet übrigens den halben Fahrpreis. Kleine Hunde fahren kostenlos. Hier gibt es die Infos über den Transport von Haustieren mit der Bahn.
Wichtig ist aber, dass die neue Bahn App installiert ist. Der Nachfolger vom DB Navigator heißt nun Next DB Navigator und kann aus den üblichen Stores geladen werden. Sie sieht deutlich übersichtlicher aus und ich nutze sie seit heute. Und zum Schluss noch eine Kritik an der Bahn. Als einstiger Besitzer einer BahnCard 100 habe ich es genossen, in der DB Lounge abzuhängen, etwas zu trinken oder eine saubere Toilette zu benutzen. Die BC 100 hab ich nicht mehr, die Auftragslage ist zu schlecht, aber die BC50 mit entsprechenden Punktestand reichte auch aus, um die Lounge zu betreten. Damit ist jetzt Schluss, wenn man keinen gültigen Fahrausweis hat. Bisher war lediglich ein Punktestatus nötig, nun braucht es zusätzlich einen gültigen Fernverkehrs-Fahrschein. Das halte ich für falsch.
„Die Motorworld ist nun ein Teil von München und wir freuen uns her zu sein und durchzustarten“, so Sebastian Olsowksi, Standortleiter der Motorworld München. „Mobilität in jeder Form steht bei uns im Mittelpunkt.“ Bei Motorworld München dreht es sich augenscheinlich in erster Linie um des Deutschen liebsten Kindes: Das Automobil.
Auf dem umfangreichen Gelände des ehemaligen Ausbesserungswerkes der Deutschen Bahn ist ein eindrucksvolles Areal in München in der Nähe des Bahnhofs Freimann entstanden, das ein umfassendes und scheinbar durchdachtes Konzept beinhaltet, wie die Mitglieder des Internationalen PresseClub Münchens erfahren durften. Die Motorworld München stützt sich auf vier Säulen: Vermietung/Verkauf, Glasboxen, Tagungen/Events und Sonderprojekte. Auf den ersten Blick scheint das Millionenprojekt auf 75000 Quadratmeter aufzugehen. Alle Läden sind ausgebucht, bei den Glasboxen gibt es eine Warteschlange, das vier Sterne Hotel Ameron brummt, in den Konzerthalle wie das Zenith finden in dichter Folge Konzerte statt und beispielsweise Sotheby’s führt Auktionen durch.
Der Standort München ist der jüngste Sproß des schwäbischen Unternehmers Andreas Dünkel, dessen Familie mit Kiesabbau in Schemmerhofen in der Nähe von Biberach begann. Inzwischen ist die Motorworld Group eine nationale Holding mit eindrucksvollen Standorten in Berlin, Köln, Böblingen, Herten, Metzingen, Zürich und Rüsselsheim. Weitere Standorte wie Mallorca und Luxembourg sind begonnen, man blickt über die deutschen Grenzen hinaus.
Mobilität im Mittelpunkt Sebastian Olsowksi und seine Kolleginnen Wiebke Deggau von der Pressestelle und Sybille Bayer von der Geschäftsleitung können eindrucksvolle Zahlen beim Rundgang mit den PresseClub-Mitgliedern vorweisen. Die unter Denkmalschutz stehende Lokhalle, in der einst Lokomotiven repariert wurden und in die nach 25 Jahren Stillstand nun neues Leben gekommen ist, hat gigantische Ausmaße: 185 Meter lang, 90 Meter breit und bis zu 18 Metern hoch – eine der größten freitragenden historischen Stahltragwerkshallen Europas. Die Halle und die zum Ensemble gehörenden Gebäude wurden in den vergangenen Jahren für einen Millionenbetrag aufwendig restauriert. Und dann kam zur Eröffnung Corona und kaum etwas ging. Motorworld überbrückte die Durststrecke und hielt durch. Heute ist viel Leben in dem Bauwerk mit seinen Shops, zahlreichen Restaurants und natürlich Autohändlern.
Im Mittelpunkt steht alles rund um das Auto. Exklusiver Handel mit Luxusautomobilen, Sportwagen, Oldtimer, Bikes und E-Mobility, Fahrzeugaufbereitung und -veredelung, Pflege- und Wartungsservice sowie Lifestyle- und Merch-Shops. Die PresseClub-Mitglieder sahen das Who-is-Who der Autobranche: Hier eine Auswahl der Luxusmarken: BMW, McLaren, Bugatti, Rolls Royce, Porsche, Ferrari, Renault Alpine, Lotus, Morgan und Donkervoort sowie Mercedes AMG. Daneben gibt es acht gastronomische Betriebe und auch Shops wie Hutkönig aus Regensburg und die Bäckerei Höflinger mit einem originellen Kiosk samt Verkauf von hochwertigen Bildbänden rund ums Auto. Bei dem Besuch des PresseClubs wurde gerade für kurze Zeit eine Bugatti-Ausstellung eröffnet mit dem La Votiure Noire im Mittelpunkt – zahlreiche Car-Spotter mit ihren Kameras inklusive.
Das meist fotografierte Automobil ist aber sicherlich der Nissan Sykline R34/GT-R von Paul Walker aus dem Actionfilm Fast and Furious 4.
Sichtlich beeindruckt lud PresseClub-Ehrenvorsitzender Peter Schmalz das Team von Motorworld in die Räume des PresseClubs an den Marienplatz ein. „Wir haben zwar keine so große Räumlichkeiten wie Sie, aber wir können den Oberbürgermeister auf den Tisch schauen.“
Mit dem Auto ins Hotelzimmer Das vier Sterne Hotel Ameron bietet seinen Gästen 156 Zimmer. Das Zimmer 157 ist ein Luxuswohnmobil von Carthago mit einer Belegungsrate von 70 Prozent. Durch Corona hat der Deutsche das Campen wieder lieben gelernt und das Luxuswohnmobil Carthago chic e-line mit privater Terrasse und Outdoor-Lounge zeigt, was für Geld möglich ist.
Wenn die Liebe zu Automobil so groß ist, dann kann man in drei Car-Studios neben seinem Auto im Hotelzimmer nächtigen. Wer bei McLaren einen Flitzer in der Motorword erwirbt, der kann die erste Nacht mit seinem Auto verbringen, das ins Zimmer gefahren wird und hinter Glas betrachtet werden kann. Allerdings sollte so ein Zimmer mindestens ein halbes Jahr vorher gebucht werden, denn der Andrang ist enorm. Von wegen Krise und Inflation, das Geschäft in der Motorworld brummt. Auch die Tagungsräume muten eher wie ein Cockpit als wie ein schnöder Raum mit Tisch und Stuhl an. Alles ist durchdacht und die Themenräume bis ins Detail optimiert. So gibt es Räume zu Rennfahrer Legenden wie Hans-Joachim „Stritzel“ Stuck, Leopold „Poldi“ Prinz von Bayern und dem Gespann Walter Röhrl/Christian Geistdörfer, die in enger Zusammenarbeit mit diesen Legenden ausgestattet wurden.
Hier wirkt die Location auf die Seminarteilnehmer, die nicht nur Vortragsinput erhalten, sondern auch viel Mobilitätsemotionen. Es treffen sich hier die wahren Fans, die alles genau unter die Lupe nehmen. Die Begeisterung ist zu spüren. Findet der detailversessene Fan eine Ungenauigkeit in einem Themenraum, freuen sich die Mitarbeiter von Motorworld, wenn sie diesen Fehler korrigieren können – eben Fans unter sich. Eine Konkurrenz zur BMW Motorwelt und dem Verkehrsmuseum München sieht Standortleiter Sebastian Olsowksi nicht, „eher eine wunderbare Ergänzung.“
Blech hinter Glas Ein Hingucker sind auf jeden Fall die 111 Glasboxen. Hier lässt sich die Leidenschaft der Deutschen für Autos spüren und vor allem sehen. Die durchsichtigen Boxen können von Liebhabern gemietet werden und dort ihr Auto unterstellen. Durch ein System wie ein Hochregal können die Glasboxen angesteuert werden und der Besitzer kann an 24 Stunden am Tag an sein Fahrzeug kommen – im Grunde eine edle Parkgarage. Hier stellen Sammler ihre kostbaren Autos ein und aus. Originell war aber auch, dass auch ein verstaubter Scheunenfund eines grauen VW-Käfers mit noch originalverpackter Stoßstange in einer Glasbox untergestellt wurde. Hier beweist Motorworld einen entsprechenden Humor.
Die Liste der Interessenten für eine Glasbox ist lang und im Zweifelsfall entscheidet der oberste Chef Andreas Dünkel welches Auto zugelassen wird. Unter der Hand war zu erfahren, dass es in München einen unausgesprochenen Aufnahmestopp von Porsche 911 gibt.
Und jetzt liegt es an uns Für Journalisten und Blogger gibt es Hunderte von Geschichten in der Motorworld München zu entdecken. Daher kann der Rundgang mit dem PresseClub München nur ein Anfang gewesen sein. Jetzt geht die Detailarbeit und Recherchearbeit los. Interessant ist auch die Kommunikation der Motorworld selbst. Das Unternehmen ist in Instagram, Linkedin, YouTube und Facebook hauptsächlich vertreten und gibt ein kostenloses Online-Magazin heraus.
Als begeisterter Bahnfahrer und begeisterter Golfamateur will ich beide Passionen miteinander verbinden. Kann ich mit dem Golfbag und Caddy das 9 Euro Ticket nutzen?
Eine kleine Einschränkung: Ich will nicht direkt zum Golfplatz mit öffentlichen Verkehrsmittel fahren – das würde bei meinem Heimatclub zwar ohne Probleme funktionieren – ich werde am Bahnhof Nürnberg von einem Kumpel abgeholt und mit dem Auto zum Golfclub Abenberg gebracht.
Zunächst stelle ich fest: Ich habe kein Reisebag. Das bedeutet: Im Grunde muss die gesamte Ausrüstung mit. Aussortieren war mir zu mühsam, nur der Schirm blieb zu Hause in der Box. Es war kein Regen angesagt, doch so richtig leicht ist das Bag dadurch nicht.
Fahrt mit der S-Bahn nach München
Ich wohne außerhalb von München. Die Route sieht vor: S-Bahn München, Umstieg in München Hauptbahnhof und dann Regionalexpress nach Nürnberg – und alles zu Beginn der bayerischen Sommerferien. Es beginnt schon mal damit, dass die S-Bahn-München Verspätung haben sollte. 25 Minuten sagt die Stimme im Lautsprecher, die MVV-App meldet nichts, der Zug rollt ein wie er kommen sollte. Dennoch schon Puls, ob ich überhaupt den Anschluss bekomme, obwohl ich schon eine Bahn früher genommen habe. Ich rolle mit meinen Caddy in den noch leeren Zug – in den Familienbereich. Ich muss gleich den richtigen Einstieg erwischen. Der Radstand des Caddys ist so breit, dass ich im Zug nicht von Tür zu Tür wandern kann. Also aufpassen beim Einsteigen und die richtige Tür nicht verpassen.
Ich sitze, wir fahren Richtung Hauptbahnhof München. Von Station zu Station füllt sich die Bahn mit Menschen, die zur Arbeit müssen. Skeptische Blicke, musternde Blicke der Mitreisenden. Wir kennen Reisende mit Kinderwägen, Reisende mit Surfbrett für den Eisbach am englischen Garten, Reisende mit Gepäck, aber ein Reisender mit Golfbag ist doch eher exotisch in einer oberbayerischen S-Bahn. Warum eigentlich? Vielleicht erregt mein Aussehen auch für eine gewisse Aufmerksamkeit. Halblange Harris Tweed Hose, Kniestrümpfe von Burlington, Golfhemd (wichtig, mit Kragen) und großer Hut gegen die Sonne Frankens.
München Hauptbahnhof
Nach einer halben Stunde Fahrt kommt der Ausstieg. Mit mir wollen doch einige Menschen aussteigen. Auch zwei Damen mit Kinderwägen sind dabei. Einfädeln zum Aussteigen. Das erste Stück der Reise hat geklappt. Nun die Rolltreppe hoch in das Untergeschoss des Hauptbahnhofs, um zu den Gleisen zu gelangen. Ich blockiere mit meinem Caddy die gesamte Rolltreppe, es kommt keiner an mir vorbei. Eigentlich hätte ich Gemaule erwartet, aber der Münchner ist heute geduldig. Kein Grantler ist unterwegs und Fön haben wir auch nicht, alles gut. Die Abfahrtshalle des Hauptbahnhofs München war voll. Berufspendler und Reisende zum Ferienstart. Und viele Menschen, die ihr 9 Euro Ticket ausnutzen wollen und das Auto stehen lassen. Die Verkehrswende funktioniert, wenn die Politik jetzt noch nachzieht und das 9 Euro Ticket standardmäßig einführt und nicht alles zerredet.
Ich muss zum Gleis 20 und es ist gar nicht so einfach. Ich komme mir vor, wie ein schwerfälliger Wal. Ohne Caddy hätte ich mich wie ein schlanker Fisch im Wasser verhalten und wäre schnell vorangekommen. Jetzt heißt es: Lücke abwarten, langsam Richtung Gleis entlang tasten und Zeit mitbringen. Und ich muss aufpassen, dass ich keinen Mitmenschen über die Füße fahre. Der Regionalexpress nach Nürnberg steht schon am Gleis. Jetzt heißt es schnell sein. Leider ist der Wagon mit den Fahrradabstellplätzen schon besetzt. Also rein in einen normalen Wagen und Candy abstellen. Und ganz schnell einen Sitzlatz besetzen, wo ich den Candy im Auge habe. Mit dem 9 Euro Ticket gehört der Sitzplatz im RE zum raren, begehrten Gut. Und als Bahnprofi weiß ich: Der erste Platz ist der richtige Platz.
Fahrt nach Nürnberg im RE
Ich sitze, der Zug ist gut gefüllt. Nicht so stark, wie zu Beginn des 9 Euro Tickets als alle nach Sylt wollten. Alle Sitzplätze sind belegt und auch die Einstiegsbereiche füllen sich von Station zu Station. Ein Geschäftsmann im Anzug neben mir, mustert mich und meinen Caddy. Er fragt nach meinen Handicap. Wir unterhalten uns ein wenig und er lacht über meine Aktion mit den Worten „das ist ja mal was neues“. Er wünscht mir ein gutes Spiel und widmet sich seinen Unterlagen. Ich höre ein Hörbuch. Als zwei Mütter mit einer Schar von kleinen Kindern und einem Kinderwagen den Wagon entern, wird es laut und eng. Die Kinder sind sehr an meinem Caddy interessiert, schieben ihn hin und her und lassen trotz Ermahnung einer der Mütter die Finger nicht von meinem Bag. Gut, dass sie die Bälle nicht sehen. Ich will nicht sagen, dass die zwei Stunden Fahrt wie im Fluge vergehen, aber das Hörbuch half mir dabei, eine Kontrolle gab es keine, Bahn-Sicherheit schaute auch nicht vorbei – und leider gab es zahlreiche Trottel, die ohne Maske unterwegs sind. Ärgerlich solche Egoisten.
Ankunft Nürnberg Hauptbahnhof auf Gleis 9, Endstation – alles aussteigen. Aussteigen, na klar, aber zuvor muss ich zu meinem Caddy kommen. Der Mensch wird zum Tier, wenn er aus einem Zug oder einen Flugzeug aussteigen will. Ich, ich, ich – lautet oftmals die Devise. Wenn der Kinderwagen und mein überbreiter Caddy draußen sind, dann haben wir mehr Luft, doch es drängeln schon die Neueinsteiger in den Zug, der wieder nach München aufbrechen wird.
Interessant ist auch die Spezies Mensch, die den Wagon verlässt, aber dann sofort am Bahnsteig ruckartig und plötzlich stehen bleibt, um zu rauchen oder einfach so alles aufzuhalten. Einmal mit Profis reisen. Ich bewege mich mit dem Strom ins Untergeschoss und trage meine Caddy und Bag die Treppen herunter. Den Aufzug überlasse ich den Kinderwägen. Mein Golfkollege ist pünktlich, wir verstauen die Golfausrüstung, steigen in sein Auto und ab geht es zum Golfclub Abenberg. Teil eins der Mission erfüllt.
Golfen in Abenberg
Einst im Jahr 1988 wurde der Golfclub Franken Abenberg e.V. durch eine kleine, golfbesessene Gruppe gegründet und mit dem Bau der ursprünglichen 18-Loch Golfanlage begonnen. Später wurde auf 27-Loch und einen 6-Loch-Akademieplatz erweitert. Heute zählt der Golfclub Abenberg e.V. zu den bekannten und geschätzten Golfadressen in der Metropolregion Nürnberg. Wir spielten den Kurs C. Leider hat die Sonne Frankens das Gras ziemlich verbrannt und der Sand der Bunker sind ziemlich hart. Franken braucht Regen. Aber der Platz macht Spaß und ich komme gerne wieder.
Rückfahrt nach Hause
Um 15:30 Uhr stand die Rückfahrt an. Ich wählte die längere Reisezeit von drei Stunden, weil der schnellere Regionalexpress mit zwei Stunden schon mehr als voll war und keiner Platz machen wollte für einen erschöpften Golfer, der einfach nur sitzen und dösen wollte. In meinem Zug bekam ich im Fahrradabteil einen guten Platz für Caddy und Golfer. Radler grinsen über mich, ich grinse zurück. Sie in ihren bunten Klamotten, ich in meinen Harris Tweed – eben Sportler unterwegs. Dann stellt noch ein altes Männlein seinen Rollator ab und setzt sich. Alles gut. Die drei Stunden Rückfahrt döse ich, leere drei Wasserflaschen und denke darüber nach, wie ich mein Handicap verbessern könnte. Golf ist eine Sucht.
München Hauptbahnhof – wieder das Gedränge und die Massen, aber ich habe schon Übung mit meinen Caddy und ich bringe Gelassenheit mit. Natürlich fällt meine S-Bahn aufs Land mal wieder aus. Signalstörung, Reparatur am Zug, Atomkrieg – irgendwas ist mit dieser S-Bahn immer. Der Zug ist voll, richtig voll und ich mitten drin, aber mit Sitzplatz. Der Tag ist mein Freund.
Zu Hause angekommen, das Bag erst mal in die Garage, raus aus den Klamotten und den Kerl frisch gemacht. Fazit: Mein Experiment hat geklappt. Golfen und 9 Euro Ticket funktionieren, wenn man die entsprechende Gelassenheit mitbringt. Und ich habe mir gleich ein Reisebag für 8 Schläger online bestellt, weil nochmal will ich mir eine solche Reise mit meinem Caddy und Bag nicht antun.
Der erste von drei Monaten mit dem 9 Euro Ticket liegt hinter uns allen. Für mich kann ich sagen, das 9 Euro Ticket ist für mich ein absoluter Gewinn und ich wünsche mir eine Fortsetzung.
Luxus ist aufgrund schlechter Auftragslage vorbei und auf lange Zeit nicht in Sicht. Das 9 Euro Ticket kam als willkommene Alternative und ich habe sie trotz mancher Unannehmlichkeiten ausgiebig genutzt. So habe ich das Auto weitgehend stehen gelassen und bin mit dem Bus in die nächste Stadt gefahren. Das ÖPNV-Netz bei uns ist gut ausgebaut und wochentags fährt der Bus alle 15 Minuten. Keine lästige Parkplatzsuche und Gekurve, sondern ich hatte Zeit für Musik und Hörbücher. Ich bin zu Kundenterminen mit dem Zug gefahren und die ganze Familie hat kleinere Ausflüge mit dem Zug gemacht – nein, nicht nach Sylt. Und das Auto blieb in der Garage – jeder Tag, an dem das Auto steht, ist ein guter Tag für das Klima. Und natürlich wird das Fahrrad weiterhin stark genutzt.
Was ist mir aufgefallen? Nun, die Busse waren gut besucht und die Züge waren zu Stoßzeiten voll. Das ist wohl jeden aufgefallen und zu erwarten.
Und ich habe auch festgestellt: Es sind Leute mit dem Zug gefahren, die scheinbar noch nie – oder zumindest lange Zeit – mit der Eisenbahn gefahren sind. Die Züge waren voll, zum Teil überfüllt. Die Radler mit ihren Bikes hatten bei meinen Fahrten kaum eine Chance mitzukommen – und entsprechend war der Ärger. Für Kinderwägen ruckten die Fahrgäste zusammen, wenn es möglich war. Jetzt kann man lang und breit fordern, dass die Bahn mehr Züge und mehr Wagons einsetzen muss. Das ist richtig.
Aber ich sehe bei meinen Fahrten auch viele rücksichtslose Zeitgenossen. Die Maskenpflicht wird nicht eingehalten. Wenn man die Fahrgäste darauf anspricht, wird man aggressiv angeschnauzt. Zugbegleiter erzählten mir von körperlichen Angriffen als sie Maskenverweigerer ansprachen. Ja, es besteht in engen Räumen eine Maskenpflicht und sie wird aber nicht durchgesetzt, weil die DB-Sicherheit aus welchen Gründen auch immer nicht konsequent kontrolliert und die Verweigerer aus dem Zug verweist. Dabei geht es um unsere Gesundheit, um unser Leben. Vor kurzem ist ein lieber Bekannter gerade so dem Tod von der Schippe gesprungen. Nach zwei Jahren Corona müsste es doch jedem klar sein – und die Corona-Zahlen gehen konsequent nach oben. Eine Weigerung eine Maske ist eine absolute Sauerei und hier bin ich wirklich entsetzt über die Dummheit einiger meiner Mitbürger.
Und dann sind da noch die Raucher. Es gibt Fahrten mit en Regionalexpress, da muss der stinkende Raucher an jeder Haltestelle eine paffen und blockiert die Türen. Der Zug kann nicht weiterfahren, die Verspätungen sind vorprogrammiert und mein Anschluss ist weg. Wie Ich-bezogen und egoistisch sind diese Leute? Und wie süchtig sind diese Leute? Und ja: Wenn der Raucher in den Wagon wieder einsteigt und der Zug verspätet weiterfährt, stinkt der ganze, engbesetzte Wagen unangenehm nach Zigarettenrauch, einfach ekelhaft.
Und eine Geschichte hab ich noch: Der Rucksack ist ein wunderbares Mittel um Kleidung, Laptop oder sonst etwas zu transportieren. Ein Rucksack verbraucht Platz, behindert Mitreisende und gehört abgenommen, wenn man einen Wagon betritt. Dann passen mehr Leute in den Zug. Und: Immer wieder stoßen bei den überfüllten Züge die Rucksäcke an Notruf- und Informationsknöpfe. Es erhöht regelmäßig ein Warnsignal, so dass der Zugführer entweder sofort den Zug zum Stehen bringt oder stinksauer eine Durchsage macht und der angesprochene Rucksackträger sie selbstverständlich überhört, weil man ja Kopfhörer trägt. Andere Fahrgäste müssen ihn dann auf sein Verhalten aufmerksam machen. Und dennoch: Das 9 Euro Ticket ist richtig und ich nutze es die Monate Juli und August auch noch. Vielleicht bringt es bei den einen oder anderen auch etwas in Sachen Energiewende – denn es fängt bei jeden einzelnen an.
Heute startet das 9 Euro Ticket und natürlich bin ich dabei. Die Familie ist für drei Monate öffentlich unterwegs und ich finde die Einführung des subventionierten Fahrpreises richtig und sinnvoll. Ich hoffe, es bewirkt bei manchen Mitmenschen etwas im Kopf.
Vor Corona war ich intensiver Bahnreisender. Mit er BahnCard 100 bin ich quer durch Deutschland gefahren, beruflich mal schnell nach Berlin, Hamburg, Köln, aber auch in die bayerischen Regionen. Dann kam Corona und ich war rund zwei Jahre zu Hause. Veranstaltungen außer Haus waren selten, die BahnCard habe ich schweren Herzens nicht verlängert. Die Auftragslage lässt es nicht zu.
So freue ich mich, wenn ich wieder mit dem Ticket die eine oder andere Reise machen kann – mit Maske versteht sich, denn Corona ist nicht vorbei. Und natürlich bin ich in einer privilegierten Situation. Ich wohne im Speckgürtel von München und habe einen einigermaßen funktionierenden ÖPNV, obwohl die Technik des S-Bahn-Streckensystems hier danieder liegt. Ich bin nicht so stark auf das Auto angewiesen wie andere. Ich bin der Meinung: Wir müssen arbeiten und wohnen wieder mehr zusammenbringen. Als Festangestellter war ich als Pendler früher 2,5 Stunden täglich mit der S-Bahn unterwegs, hab zwar viel Bücher gelesen, aber die Lebensqualität litt ziemlich. Meine Frau hatte die Pendelei nach München satt und löste ihr Büro in München auf. Jetzt arbeitet sie mit ihrem Team 2 Kilometer entfernt und kann zu Fuß oder mit dem Rad hinkommen oder sogar mit dem Bus. Lebensqualität pur, wenn das Leben wieder stattfindet und nicht auf der Straße oder in Zügen.
Unsere Familie versucht ihr Leben neu zu denken. Auch wenn es Leute belächeln, der Klimawandel ist da und jeder muss seinen Beitrag leisten. Aber noch steht bei vielen meiner Bekannten die Frage im Mittelpunkt: Wo fliegen wir dieses Jahr in Urlaub hin? Und warum nur einmal im Jahr Urlaubsreisen? Der Krieg in der Ukraine lässt zudem die Kosten explodieren.
Da kommt das Angebot mit dem 9 Euro Ticket gerade recht. Ich will es nutzen. Bei all der Diskussion um die Ein- und Durchführung ist es für mich der richtige Schritt das Arbeits- und Berufsleben neu zu denken.
Dies ist ein Gastbeitrag von meinem Freund Walter Killi, der selbst Bahnexperte ist und über 30 Jahre an der Hochschule München lehrte:
Prof. Dipl.-Ing. Karl-Dieter Bodack, der Verfasser dieser lesenswerten Autobiographie ist in Eisenbahnerkreisen und weit darüber hinaus kein Unbekannter: Er ist u.a Autor des inzwischen vergriffenen Werks „InterRegio. Die abenteuerliche Geschichte eines beliebten Zugsystems“ und Verfasser von zahlreichen Aufsätzen, erschienen in allen namhaften Fachzeitschriften des Eisenbahnwesens als auch in populärwissenschaftlichen Zeitschriften, die sich mit Bahn- und Verkehrswesen befassen. Das Layout dieser Autobiographie Ein Leben mit Spuren: Als Anthroposoph bei der Deutschen Bahn ist ungewöhnlich: In schwarzer Schrift beschreibt sie in 66 Kapiteln die zahlreichen Stationen des beruflichen und privaten Werdegangs des Autors und seines Wirkens. Es erstaunt: wie vielfältig und unterschiedlich sind doch die Begabungen dieses Autors! Die einzelnen Kapitel können unabhängig voneinander gelesen werden. In blauer Schrift schließen sich an jedes Kapitel in der Regel Erkenntnisse und Schlussfolgerungen an, die Allgemeingültigkeit besitzen. Er erläutert dort näher seine Lebensphilosophie, die Grundlage seiner Überlegungen und Handlungen darstellt. Eine zentrale Rolle im Denken von Prof. Bodack nimmt ein Hauptwerk Rudolf Steiners – des Begründers der Anthroposophie – ein, nämlich „Die Dreigliederung des Sozialen Organismus“. Die Abschnitte in blauer Schrift sind darüber hinaus eine Art Handreichung, wie Erkenntnisse der Anthroposophie in der dienstlichen Arbeitspraxis, in der Unternehmensführung, aber auch in der persönlichen Lebensgestaltung gewinnbringend umgesetzt werden können.
Prof. Bodack war Zeit seines Lebens ein begeisterter Eisenbahner, hat es dem Unternehmen DB AG aber nicht immer leicht gemacht, mit ihm auszukommen! So sparte er nicht mit Kritik, wenn er der Meinung war, daß die Bahn durch die Politik ihres eigenen Vorstands Schaden erleidet. Von Anfang an war er ein engagierter Gegner von Stuttgart 21, ein unermüdlicher Streiter gegen die nach seinen Ermittlungen zu weit gehenden Streckenstilllegungen, die im Rahmen des Projekts „betriebswirtschaftlich optimales Netz“ umgesetzt wurden.
In den Jahren von Dr.-Ing. Reiner Maria Gohlke als Vorsitzenden des Vorstands der DB fand Prof. Bodack einen einflußreichen Fürsprecher, von dem er oft als Berater für den Personenverkehr gehört wurde.
Prof. Bodack hat zahlreiche Spuren im Gedächtnis und Erscheinungsbild der DB hinterlassen. Es ist unmöglich, hier auch nur die wichtigsten aufzuzählen! Wo es seiner Überzeugung entsprach, hat er die Bahnverwaltung massiv kritisiert, so bei den Streckenstilllegungen und bei Stuttgart 21. Eine Persönlichkeit wie er hat der Bahn gut getan, da er mitzuhelfen versucht hat, ihre meist verkrusteten und unbeweglichen Verwaltungsstrukturen aufzubrechen. So verkörperte er schon früh das Erscheinungsbild eines zeitgemäßen Beamtentums, wie es sich nun allmählich durchzusetzen beginnt!
Die Autobiographie Ein Leben mit Spuren: Als Anthroposoph bei der Deutschen Bahn zeichnet das Bild einer interessanten und eigenwilligen Persönlichkeit, die sich schwer in ein Schema einordnen läßt. Die Hauptmerkmale seiner Persönlichkeit sind: seine Vielseitigkeit, begründet in seinen verschiedenen und ganz unterschiedlichen Begabungen, die Ausrichtung seiner beruflichen und privaten Tätigkeiten an Erkenntnissen der Anthroposophie, die für unsere Gegenwart interpretiert wird und als überzeugter „Eisenbahner“ besonders sein bedingungsloser, mutiger Einsatz für die Bahn der Zukunft, wie er sie sich zusammen mit anderen Visionären vorstellt; nicht zuletzt seine Menschlichkeit, die Achtung seiner Mitmenschen!
Was wird unvergesslich bleiben vom beruflichen Wirken Prof. Bodacks bei der DB AG? Sein Engagement bei der Entwicklung des sehr erfolgreichen InterRegio-Zugsystems, dessen Erscheinungsbild er maßgeblich mit gestaltet hat, sein mutiger Einsatz gegen die seiner Meinung nach zu weitgehenden Strecken-Stilllegungs-Pläne des Vorstands der DB und seine Protest gegen das Projekt „Stuttgart 21“, das nicht nur er für eine Fehlentscheidung hielt und hält. Für die Fertigung der InterRegio Wagen wurde mit der PFA-Weiden ein neuer Typ eines DB-Ausbesserungswerks geschaffen, das sogar international Beachtung fand. Die erfolgreiche Durchführung der Arbeiten in sogenannten Meisterfamilien geht auf seine Ideen zurück.
Die Anthroposophische Gesellschaft in Deutschland hat ihm die Gründung und weitgehend auch die Gestaltung der Waldorfschule in Gröbenzell im bayerischen Landkreis Fürstenfeldbruck zu verdanken.
In einem eigenen, besonders lesenswerten Kapitel beschreibt Prof. Bodack Planung und Bau des Wohnhauses für seine eigene Familie in Gröbenzell. Losgelöst vom üblichen einfallslosen Schema moderner Architekturen entwarf er einen im wahrsten Sinn organischen Bau, der sich harmonisch seiner natürlichen Umgebung anpasst und die Fassaden an die unterschiedlichen Bedingungen der vier Himmelsrichtungen ausrichtet. Jeder Raum erhielt eine individuelle Gestalt, die den Bedürfnissen der jeweiligen Bewohner entsprechen. Entstanden ist das Meisterwerk eines Einfamilienhauses mit Einliegerwohnung, das zweifelsfrei neue Maßstäbe für zeitgemäßes Wohnen setzt. Ein Wunsch- und Traumhaus jeder Familie!
Diese Autobiografie Ein Leben mit Spuren: Als Anthroposoph bei der Deutschen Bahn vermittelt das Bild einer Persönlichkeit, die es verstanden hat, ein selbstbestimmtes Leben zu führen und im Berufsleben unerschrockene Zivilcourage bei der Durchsetzung seiner Einsichten zu zeigen. Die Lektüre dieses Werkes verspricht ein unterhaltsames und zugleich belehrendes Lesevergnügen, das ich nicht nur Eisenbahnern als Leser uneingeschränkt empfehlen kann. Walter Killi
Info: 2019 Info3-Verlagsgesellschaft Brüll & Heisterkamp KG, Frankfurt am Main, ISBN 978-3-95779-103-0
Ich probierte die neuen Snacks der Deutschen Bahn aus.
Über den Wegfall der Vollkornschnitten in den ICE-Bistros der Deutschen Bahn habe ich mich ja schon ausgelassen und meine Unzufriedenheit formuliert. Als Ersatz hat die Deutsche Bahn unter anderem zwei neue Snacks in ihre Speisekarte aufgenommen: Die Mediterrane Salami Stulle und Sandwich Hähnchen Sweet-Chili – das Motto lautet „Genuss auf ganzer Strecke“.
Ich habe jetzt beide Snacks ausprobiert. Als Bahnfahrer schaffe ich es oft nicht an Bahnhöfen mich mit Essen und Trinken auszustatten und greife daher auf den Service der Deutschen Bahn zurück. So auch dieses Mal. Bei einer Reise von München nach Berlin probierte ich beide Snacks aus: Mein persönliches Fazit: Das Hähnchen ist ganz okay, die Salami-Stulle schmeckt mir nicht.
Mediterrane Salami Stulle
Die Snacks kommen in Plastik verpackt daher. Es sind je vier Scheiben Brot. Zwischen zwei Scheiben ist der Belag.
Beim der Mediterranen Salami Stulle mit dem Gewicht von 200 Gramm ist mir persönlich zu viel Mediterran auf dem Brot. Die Salami ist zwar vorhanden, aber der Geschmack geht komplett unter. Ich schmecke von der Salami kaum etwas, dafür vom restlichen Belag wie Grillgemüse wie Zucchini und Zwiebel, Eigelb, Senfmehl. Das hat mich enttäuscht und es wird für mich der letzte Kauf der Salami-Variante sein.
Sandwich Hähnchen Sweet-Chili
Besser ist da schon das Sandwich Hähnchen Sweet-Chili mit dem Gewicht von 180 Gramm. Das helle Weizenbrot schmeckte mir einfach besser und der Geschmack von gebratenen Hähnchenbruststreifen mit der Würzsoße Chili kam beim Verzehr durch. Es ist alles keine Sterneküche, aber für einen kleinen Hunger im Zug durchaus ok. Eben eine nette Art von Essen auf Rädern.
Probiert mal den Service der Deutschen Bahn aus. Wie gesagt, ich vermisse die Vollkornschnitte, aber mit dem Hähnchen Teil kann ich leben. Zurück bleibt Plastikmüll und Pappe – früher wanderte nur die Plastikverpackung in den Wertstoffkreislauf.
Ich will meine Vollkornschnitte zurück. Die Deutsche Bahn hat die Vollkornschnitten mit Käse und Wurst aus dem Speiseplan seiner ICE-Flotte genommen. Darüber bin ich sauer.
Künftig bleibt die Küche für mich im ICE kalt.
Die Vollkornschnitte standen bei meinen zahlreichen Reisen mit dem ICE auf meinen Speiseplan. Oft wenn ich morgens zu meinen Seminaren aufbreche, dann war die Vollkornschnitte mein Frühstück. Damit ist jetzt Schluss.
Ich stand jetzt im Bord-Bistro und war fassungslos. Seit 1. Dezember 2018 gibt es eine neue Speisekarte im ICE.
Die freundliche Mitarbeiterin der Deutschen Bahn zeigte mir die neuen Mahlzeiten im Snackbereich: Laugenstange mit Maasdamer und Krautsalat, Sandwich Hähnchen-Sweet-Chilli, mediterrane Salamistulle, Currywurst, Pizzaschiffchen oder Schinken-Käse-Ciabatta. Sicherlich alles fein, aber ich will meine Vollkornschnitte.
Die Bahn lobte die VollkornschnittVollkornschnitte noch im August. Jetzt ist sie weg.
Noch im August 2018 sagte die Bahn über ihren Twitteraccount, dass die Vollkornschnitte bei den Fahrgästen sehr beliebt sei. Das ist richtig und warum nimmt die Bahn dann aus dem Angebot. Ich will meine Vollkornschnitte zurück. Und jetzt alle: Ich will meine Vollkornschnitte zurück.
Ich genieße die Reisen mit der Deutschen Bahn, leider ab Dezember ohne Vollkornschnitte.
Als Bahnfahrer kann ich euch nur raten: Der erste freie Platz ist der richtige Platz. Es klingt komisch, ist aber absolut richtig und ein wichtiger Rat.
Ich fahre sehr viel mit der Deutschen Bahn. In der Regel reise zu meinen Seminaren mit der Bahn an. Das hat verschiedene Gründe: Gesundheit, Stress, Kosten, Umwelt – aber ich kann euch sagen: Bahnfahren ist kein Zuckerschlecken.
Es beginnt schon beim Einsteigen. Wenn ein ICE neu eingesetzt wird, dann werden die Abteile zunächst gereinigt. Fleißige Bienchen von der Bahn räumen den Dreck weg, den Bahngäste liegen gelassen haben. Interessant ist, dass kein Gast den ich zuhause habe, seinen Müll bei mir liegen lässt. Bei der Bahn lassen die so genannten Gäste ihren Müll zurück. In den dafür vorgesehenen Behältern wäre es kein Problem, aber so manche hinterlassenen Sitze sehen schon interessant aus.
Der Spaß Bahnfahren beginnt also vor der Reise. Während das Schild „Wir reinigen“ am Eingang steht, drücken so manche Reisende wie wild auf den grünen Öffnungsknopf am Wagon. Es passiert nichts, außer dass die Reisenden nervös werden und zur nächsten Türe rennen. Gleiches Spiel.
Beim Reinigen ist der Einstieg blockiert.
Wenn sich die Türen öffnen, bitte sofortigen Blick auf das Display über den Sitzen. Wenn die Bahn fit ist, werden vor Reisebeginn die Reservierungen dort angezeigt. Und wenn ein Platz nicht reserviert ist, dann gilt mein Eingangsrat: Der erste freie Platz ist der richtige Platz.
Der erste Platz ist der richtige Platz.
In meiner Jugend war dies noch anders. Als ich mit meiner Mutter als kleiner Bub mit der Deutschen Bundesbahn gereist bin, haben wir erst geschaut, welcher Platz uns am besten gefällt: Ist der Blick aus dem Fenster schön? Sitze ich in Fahrtrichtung? Dies spielt heute keine Rolle mehr. Der erste freie Platz ist der richtige Platz. Die Bahn ist zu Stoßzeiten rappelvoll. Die freien Plätze sind begrenzt. Eine Reservierung für 4,50 Euro sehe ich oft nicht ein – außer bei Langstrecken. Bahnfahren kann zum Stress werden. Obwohl ich den Bahncomfort-Status habe, ist es nur mit Androhung von Gewalt möglich, Leute von den BC-Plätzen zu vertreiben. Da kann ich ein wirklicher Assi sein.
Wenn man dann Platz genommen hat, gilt es einen USB-Strom-Verteiler in die Steckdose zu packen und seinem Sitznachbar Strom zu Verfügung stellen. Strom im Zug ist wichtig und wer einen Verteiler hat, sollte ihn benutzen – so will es das Gesetz unter digitalen Nomaden.
Ich liebe die Bahn.
Und soll ich euch sagen, auf wen ich aggressiv reagiere? Auf diese Rücksackträger, die in den engen Gängen der zweiten Klasse (dort findet ihr mich) sich hin und her bewegen. Immer wieder habe ich den Rucksack in der Fresse, weil sich diese Grobholze umdrehen müssen, ob ihr Kompanion noch hinter ihnen ist. Wo soll er denn sein? Oder man wendet sich um mit den Sätzen wie „heute ist aber voll“ oder „wo ist denn Platz 67?“ Diese Typen nerven. Mit ihren Rucksäcken reißen sie mein iPad herunter, dass ich auf den Klapptischen aufgebaut habe oder ich bekomme den Rucksack ins Gesicht und meine Brille fliegt durch die Weltgeschichte. Ich gehe also in Deckung, wenn ein Rucksackträger den Wagon betritt.
Polizei musste im Münchner Hauptbahnhof einziehen, um unter Fußballfans keine Eskalation zuzulassen.
Zugegeben: Ich interessiere mich nicht besonders für Fußball. Es ist schön, wenn sich andere an diesem Sport erfreuen können. Es ist nicht schön, wenn ich dafür als Steuerzahler zahlen darf. Ich bin dafür, dass die Polizei eine Sicherungsaufgabe bei Fußballspielen hat. Das Gewaltmonopol liegt eindeutig beim Staat.
Aber ich habe ein Problem damit, wenn so genannte Fans sich betrinken, grölend durch die Straßen marschieren und von Polizisten begleitet werden müssen. Und noch mehr Probleme habe ich damit, wenn die Polizei aufeinandertreffende Fußballexperten aufwändig trennen muss und ich mir den schauderhaften Fangesang mit allerhand Beleidigungen anhören darf. Fußball ist ein fettes Geschäft und die Clubs und Vereine sollten für den Aufwand durch Polizei und Ordnungshüter zur Kasse gebeten werden. Ich habe kein Problem, wenn der Staat die Kosten für Polizeieinsätze auf diese Geschäftsunternehmen Fußballverein umlegt bzw daran beteiligt. Jetzt kommt mir nicht mit dem Argument, dass dann auch jeder Weihnachts- oder Christkindlmarkt an die Kosten für die Sicherheit beteiligen muss. Das ist kein Argument. Der klassische Besucher eines Weihnachtsmarktes prollt in der Regel nicht aggressiv durch die Innenstadt.
Fanbeobachtungen
Als ich gestern beruflich von München nach Regensburg musste, war der RegionalExpress voll mit Fans des TSV 1860 München. Die Löwen haben kistenweise Alkohol in den Zug geschleppt und konsumiert. Gegenüber saß mir ein junger Mann, der sich lautstark über das Fußballgeschehen unterhalten musste und dabei eine Flasche Wodka köpfte. An Arbeiten war bei diesem Frohsinn im Zug meinerseits nicht zu denken. Also Kopfhörer auf und abgeschaltet. Als ich in Regensburg aus dem Zug ausstieg, traf ich auf eine Touristengruppe, die sichtlich erschüttert und verunsichert war über das lautstarke und alkoholisierte Fantreiben. Meinen Respekt an die Mitarbeiter der Deutschen Bahn, die sich durch den Zug kämpfen und sie dumme Sprüche anhören mussten.
Fangesänge mit Polizei
Als ich abends nach einer erfolgreichen Veranstaltung von Regensburg nach München zurückfuhr, traf ich auf einen alkoholisierten Fanpulk im Münchner Hauptbahnhof. Wieder waren es Löwen-Fans, die die Fans des FC Bayern verhöhnten. Bayern hatte gegen Herta Hertha Unentschieden gespielt und der Siegeszug des FC Bayern war gebrochen. Das erfreute die nicht gerade erfolgsverwöhnten Fans des TSV 1860 und man überzog die Bayernfans mit Beschimpfungen und Gesängen.
Die Fangesänge waren beleidigend. Wer bezahlt eigentlich den Polizeieinsatz?
Nochmal: Ich finde es okay, wenn man sich für Fußball begeistern kann. Ich bin früher mit meinem Vater auch ins Stadion gegangen, aber irgendwie hatte ich den Eindruck, dass es da grundsätzlich zivilisierter abging.
Nicht okay finde ich den lautstarken Affenzirkus, der von den so genannten Fans aufgeführt wurde. Fußballfans hatten mir erklärt, dies sei ja gar nichts. Und ich hatte mich kurz mit einem Beamten unterhalten, der meinte, dass es hier vergleichsweise noch gesittet zuging. Mir hat es gereicht. Die Polizei traf ein und auch der Sicherheitstrupp der Deutschen Bahn war da, um mögliche Ausschreitungen einzudämmen. Ich habe keine solche Ausschreitungen gesehen, es blieb beim verbalen Geschrei. Das Aufgebot an Polizei fand ich enorm und ich danke den Verantwortlichen für diese Polizeipräsenz. Gleichzeitig weiß ich aber, dass gerade die Polizei enorme Überstunden anhäuft und dass die Beamten zu wenig sind und eigentlich wichtigere Aufgaben zu erledigen haben. Und ich weiß, dass das ich als Steuerzahler für diese so genannten Fans zur Kasse gebeten werde. Das gefällt mir absolut nicht. Zudem kann ich nicht über die Verrohung der Sprache aufreden und auf der anderen Seite höre ich beleidigende Fangesänge, aber das ist eine andere Geschichte aus dem Land der Dichter und Denker.
Fußball ist ein Geschäft
Fußball ist heute ein Millionengeschäft geworden – und ich bezahle Fußball durch meine Rundfunkgebühren und durch meine Steuern aufgrund solcher Polizeieinsätze. Warum zahlen eigentliche die Clubs und Vereine nicht für die Einsätze?
Geht die Politik das Problem an? Nun, wer gegen Fußball ist, der verliert in Deutschland Wahlen. Gerade lese ich, dass in Bremen künftig die Deutsche Fußball Liga (DFL) die Kosten der Polizeieinsätze bei Werder-Partien mittragen soll. Damit kann ich durchaus leben und ich begrüße diesen Schritt. Die Bremer Landesregierung will die DFL noch in diesem Jahr an den Kosten für Polizeieinsätze bei Bundesligaspielen des SV Werder im Weserstadion beteiligen.
Dagegen wird argumentiert, dass Fußballvereine und -verbände keinesfalls Verursacher oder Veranlasser von Gewalt sind. Nun, aber sie verdienen prächtig an dem Geschäft Fußball. Ich selbst habe keine salomonische Lösung, ich merke nur, dass mich der Zustand ärgert.
Ach ja: Ich habe am Hauptbahnhof München eine andere Touristengruppe getroffen, wie auch stark irritiert war, was da abging. Freunde des Fußballs, es ist ein tolles Bild, was unser Land da abgibt (Ironie aus).
Update: Gerade lese ich auf einer Fan-Seite des TSV 1860 München, dass der Regionalzug von Nürnberg nach München beschädigt wurde. Ich kann nur den Kopf schütteln und danken, dass ich nicht in dem Zug gefahren bin. Hier der Link.