Posts Tagged ‘Sony’

Playstation 5 – ich hab sie endlich – und jetzt?

28. Mai 2022

Ich habe nicht mehr daran geglaubt, dass ich in absehbarer Zeit noch eine Sony PlayStation 5 mein eigen nennen würde. Aber es geschehen noch Zeichen und Wunder und siehe da: UPS brachte die lang ersehnte Konsole. Ich war sprachlos. Nachdem ich mich gar nicht mehr damit gerechnet habe, stehe ich nun vor der Herausforderung, welche Spiele ich erwerben soll. Alles Firstworldproblems, aber dennoch eine Herausforderung.

Nachdem ich mir zum Start der Playstation 5 schon gleich Zubehör wie zweiten Controller, Kamera und Fernbedienung zugelegt hatte, lag dieses Equipment unbeachtet im Schrank, weil das Herzstück – eben die Konsole – fehlte. Sony hatte den Markt überreizt und konnte nicht liefern. Anders als Apple, die mit Marktverknappung seit Jahren arbeiten und eigene Liefernetze aufgebaut haben, ist Sony brutal auf die Schnauze gefallen. Sony konnte und kann nicht liefern. Im November 2020 habe ich der Community mein Leid geklagt und ich bin auch nicht bereit, überhöhte und gar unverschämte Preise für eine Spielkonsole zu bezahlen, die mir auf Marketplace oder eBay angeboten werden. Ich wollte meine PS 5 mit Laufwerk für den Standpreis von 499 Euro, was schon teuer genug ist.

Über die Sony Website gelang es schließlich. Username und Passwort des PS-Netzwerkes eingeben und warten. Vielleicht lag es an meinen hohen Punktestand den K1 erspielt hat, vielleicht lag es an etwas anderem – auf jeden Fall bekam ich nach zwei Wochen eine Sony-Mail, ich könnte zu einem bestimmten Datum und Zeitfenster die PS5 erwerben. Hab ich gemacht, mich eingeloggt und mich in die virtuelle Warteschlange gestellt.

Sony erklärte aber auch gleich, dass man nicht unbedingt eine Konsole erwerben könne, denn das Kontingent sei begrenzt. Die Wartezeit reduzierte sich von einer Stunde auf eine Minute und zack, ich konnte bestellen: Playstation 5 mit Laufwerk.

In drei Tagen wurde sie von UPS geliefert. Und ich konnte es noch immer nicht glauben. Jetzt wurde sie zusammen mit K1 aufgebaut und in Betrieb genommen – dann Updates bis zum Umfallen laden. Und ich muss prüfen, an welchem HDMI-Port ich das Ding hänge ohne den Familienfrieden zu stören, denn es hängen zu viele Gerätschaften am Verstärker und den zahlreichen HDMI-Hubs.

Aber eine PS5 nützt nichts, wenn keine Spiele vorhanden sind. Ich muss zugeben, ich habe den Markt nicht mehr richtig verfolgt und fragte meine Community. Danke für die zahlreichen Antworten.
Ich habe bisher gekauft: Aliens Fireteam Elite (weil ich Alien liebe), Death Stranding (weil ich die Story interessant finde), Horizon Forebitten West (weil mir es jeder – buchstäblich jeder empfohlen hat) sowie A Plague Tale: Innocence (weil ich den Score liebe). Ratchet & Clank: Rift Apart kam heute aufgrund eines Amazon-Angebots. Auf der Wunschliste stehen noch Ghost of Tsushima und LEGO Star Wars: Die Skywalker Saga. Ich hätte noch gerne einen Shooter im Stile von CoD, bin aber noch nicht sicher, was es hier für mich gibt. Also bitte liebe Community, was brauche ich unbedingt für die PS5?
Und ich hoffe, dass Sony mit dem neuen VR Headset in die Gänge kommt. VR auf der PS4 war schon toll, mit der PS5 erwarte ich mich noch mehr. Gibt es hier verlässliche Daten und Fakten?
Also liebe Community, ich zähle auf euch.

Das Ende vom iPod – meine Sammlung

11. Mai 2022

Es war das Jahr 2001 als Apple die Musikindustrie zerstörte und sich selbst rettete. Mit dem iPod begann ein neues Zeitalter des mobilen Musikgenusses. Jetzt hat Apple den Player aus dem Programm genommen, doch die Musik lebt weiter.

Hier eine Auswahl meiner iPods.

Steve Jobs, Jon Ive und die Kreativen aus dem Apple Zukunftslabor präsentierten die 1000 Songs in der Hosentasche und leiteten eine Musikrevolution ein. Es gab zuvor mp3-Player und es gab danach mp3-Player, aber es gab für mich nur den iPod.

Ich hab in einem Video mal eine Auswahl meiner iPods, Nanos, Minis, Shuffles und iPod Touch mal zusammengestellt. Im Grunde habe ich fast alle Modelle bis auf die U2-Version und die Harry Potter-Version in meinem Archiv. Das Flaggschiff, der 80 GByte-Player lief noch die vergangenen Jahre im Auto bis er nun durch Blauzahn ersetzt wurde. Ähnlich wie ich an meinen Sony Walkman nostalgische Erinnerungen habe, habe ich an meine iPods schöne Erinnerungen. Danke Apple und ich bin gespannt, was die Zukunft bringt.

Kater Parsifal überwacht die Dreharbeiten.

Activision Blizzard-Deal öffnet Microsoft den Zugang zum Metaverse

19. Januar 2022

Für rund 70 Milliarden US-Dollar wird Microsoft den Spiele-Entwickler Activision Blizzard kaufen. Da sieht man, wo der Hammer hängt und die Musik spielt. Von wegen Gaming ist was für Nerds. Schon lange ist der Spielemarkt ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, auch wenn es viele nicht wahrhaben wollen. Aber bei solchen Kaufpreisen lässt sich leicht erkennen, wohin der Hase läuft. Und das ist auch eine millionenschwere Kulturindustrie, die hier entstanden ist.

Wir erinnern uns: Star Wars-Erfinder George Lucas verkaufte sein Filmimperium Lucasfilm an Disney für 4 Milliarden US-Dollar und alle sagten damals „oho ist das viel Kohle“. Bei dem Microsoft/Activision Blizzard-Deal bleibt mir die Spucke weg und ich sagte erst einmal gar nichts bei der Summe: 70 Milliarden US-Dollar.

Die Hololens macht Spaß und ich sehe enorme Möglichkeiten.
Die Hololens macht Spaß und ich sehe enorme Möglichkeiten.

Damit rückt Microsoft zu einen der ganz großen Entwicklungsstudios in die Liga von Tencent oder Sony auf. Die XBox One lag die meiste Zeit eher achtlos herum, ich wahr bisher ein Sony-Konsolen-Player. Das lag auch daran, dass meine PS4 ein funktionierendes VR-Headset hat. Meine Activision Blizzard-Spiele wie Call of Duty zockte ich auf der Sony-Konsole. Meine Kinder sind PC-Spieler, ich rühre Windows als Mac-User nicht an und spiele eben auf der Konsole.

Ich schau mal in die Glaskugel und sehe den Kauf auch als Positionierung in Richtung Metaverse. Mit der Hololense verfügt MS schon enorm erfolgreiche Grundlagenforschung in AR und VR. Der Kauf von Mindcraft war damals der Anfang in diesem Genre. Wenn nun bestehende oder künftige Generationen der XBox noch in Richtung Metaverse geöffnet werden, wird der Deal ein richtiger Wegweiser in Richtung Zukunft und ein Angriff auf Metaverse/Facebook mit Quest.

Die MS Hololens ist für viele Science Fiction.
Die MS Hololens ist für viele Science Fiction.

Meine vergebliche Jagd auf die PS5

20. November 2020

Ich will nicht sagen, dass ich Frust schiebe, aber eine gewisse Enttäuschung ist schon vorhanden: Ich werde zum Release der Playstation 5 keine der Sony-Konsolen in den Händen halten. Zwar habe ich mich bemüht und eifrig bei den Handelsplattformen geklickt, aber ich hatte Pech: Keine PS5 für mich zum Start – dafür konnte ich einen Controller und eine Fernbedienung ergattern. Wobei Amazon die Fernbedienung auch gecancelt hat, na super.

Keine Chance eine PS5 zu erhalten.

Es ist ja fast wie im Sozialismus. Nix da, alles leer und wann Nachschub kommt, das ist ungewiss. Sony, da habt ihr Mist gebaut. Erst einen fetten Hype generieren und dann nicht genug Einheiten produzieren. Und es ist ja nicht so, dass ihr von dem Run auf die Gamingkonsole überrascht sein solltet. Das ganze Jahr über hat Sony immer wieder uns Gamer angeheizt, uns neugierig gemacht, kleine Häppchen präsentiert, Spiele der PS5 vorgestellt – und dann? Und dann könnt ihr die Menge nicht liefern, die der Markt verlangt. Das Prinzip Marktwirtschaft habt ihr nicht verstanden.

Gerne vergleicht sich Sony mit Apple. Aber Apple ist ein Luxusartikelhersteller und nicht ein Elektronikriese wie Sony. Apple versteht das Geschäft mit der künstlichen Verknappung des Marktes. Wenn ein iPhone oder sonst was aus Cuppertino vorgestellt wird, dann sind die Medien voll mit der Berichterstattung über das Ereignis. Wenn Sony die PS5 vorstellt, dann wird über das mangelnde Warenwirtschaftssystem berichtet. Und das ist nur ein Unterschied.

Ich bin ein Fan von Sony und ich bin ein überzeugter Nutzer der PS2, PS3 und PS4 – und ich hätte gerne jetzt auch im Lockdown auf der PS5 gezockt. Ich wäre gerne ein Held des Alltags mit der neuen Konsole geworden.

Natürlich hätte ich mich auch mit der XBox des Konkurrenten Microsoft beschäftigen können, aber das hat Zeit. Ich hab nix gegen MS, aber die XBox hat nicht Prio eins. Sie wird irgendwann in den Gamerhaushalt einziehen, so wie die anderen MS-Konsolen vor ihr.

Und zack war der Server weg.

Ich war bereit für die PS5
Als bekannt wurde, dass Sony den Händler eine neue Lieferung von PS5 um 13 Uhr ins Haus lieferte, war ich bereit. Ich wollte nicht das Desaster der ersten Vorbestellungswelle erleben. Schon bei der ersten Vorbestellungswelle kam ich nicht zum Zug. Damals hatten die Marketinggenies von Sony den Verkauf mitten in der Nacht gestartet. Ich war zwar wach, aber nicht so reaktionsschnell, um eine PS5 zu bestellen. Das sollte gestern anders werden.

Mit mehreren Rechnern, iPhone und iPad lag ich auf Lauer, doch ich schaffte es nicht zu bestellen. Zum Teil waren die Server komplett überlastet. Die Karawane zog weiter und ich gratuliere den glücklichen Gamern für ihren Kauf. Von 13 Uhr wurde der Verkauf bei Amazon auf 13:30 Uhr verschoben, aber es war ein Satz mit X.

Playstation 5 mit Laufwerk
Ich wollte übrigens die PS5 inklusive Laufwerk. Die preiswertere Digitaledition brauche ich nicht. Als Fan von Datenträgern nehme ich die PS5 nicht nur als Gamingmaschine, sondern sie soll auch als Abspielgerät für 4K HDH, Bluray, DVD und CD dienen. Damit kann ich meinen Technikturm verkleinern und einige Player aussortieren. Zudem ist unsere Familie ein Fan von gebrauchten Spielen und wir kaufen gerne Spiele im stationären Einzelhandel. Bei der digitalen Edition schaltet Sony diesen Einzelhandel aus und streicht den Verkaufspreis von digitalen Spielen über seinen Store zu 100 Prozent ein. Und wenn ein Spiel nur digital vorliegt, dann kann ich es noch immer laden.
Aber wie heißt es: Hätte, hätte, Fahrradkette – es gab für mich keine PS5 zum Start und es heißt warten. Aber es gibt natürlich schlimmeres, keine PS5 zum Start bekommen zu haben.

Werbung: Kameras im SmartHome im Griff

20. Februar 2020

Das Thema SmartHome bewegt die Gemüter. Als Referent zum Thema Digitalisierung arbeite ich sehr viel mit SmartHome-Anwendungen und berichte über meine Erfahrungen. Die Deckenlampen werden per Smartphone bedient, Alexa schaltet die Kaffeemaschine an, die Rollläden fahren morgens beim Aufstehen selbstständig hoch. Deutschlands Wohnungen und Häuser werden derzeit mit intelligenten Technologien ausgestattet. 3 von 10 Bundesbürgern (31 Prozent) nutzen mindestens eine entsprechende Anwendung in ihrer Wohnung, so eine Umfrage des Branchenverbandes Bitkom zur IFA 2019.
Mehr Komfort und Lebensqualität ist für einen Großteil das Hauptkriterium dafür, in einem intelligenten Zuhause zu leben. 64 Prozent der Besitzer von Smart-Home-Anwendungen nennen dies als Grund dafür, entsprechende Anwendungen installiert zu haben.
54 Prozent wollen ihre Wohnung sicherer machen – etwa durch intelligente Alarmsysteme, intelligente Rauchmelder oder eine intelligente Videoüberwachung. Vor allem Männern ist dieser Grund wichtig: 59 Prozent heben diesen Aspekt hervor, bei den Frauen sind es 48 Prozent.
Aber das Problem sind unterschiedliche technische Strandards. Im Dezember vergangenen Jahres wurde klar. Die großen Hersteller arbeiten an einer Lösung. Amazon, Apple und Google wollen einen gemeinsamen Smarthome-Standard entwickeln. Die Konzerne wollen die Verbindung verschiedener Geräte im vernetzten Zuhause vereinfachen. Der neue Standard soll ohne Lizenzgebühren verfügbar sein. Dieser neue Standard solle auf dem Internetprotokoll basieren. Zu den Mitgliedern der Arbeitsgruppe gehören unter anderem auch Ikea, Samsungs Heimvernetzer SmartThings, der Chipspezialist NXP sowie der Hersteller der vernetzten „Hue“-Lampen, die Philips-Abspaltung Signify. Aber bis es soweit ist, wird noch einige Zeit vergehen. Frühestens Ende 2020 sollen erste Ergebnisse vorliegen.

Foto: INNOCAM

Foto: INNOCAM

Ein NAS-System für Medien wie Fotos und Filme im SmartHome stammt oft von Synology. Synology wurde im Jahr 2000 gegründet und hat heute über sechs Millionen Installationen. Interessant sind dabei die Kamera-Steuerungen im SmartHome über Synology. Damit werden unsichere Cloudlösungen asiatischer Hersteller im SmartHome vermieden. Synology bietet über den Einzelhändler INNOCAM verschiedene Staffelungen einer Synology Surveillance Station Lizenz an, um IP-Kameras in das Synology-Überwachungssystem des SmartHomes zu integrieren. Inzwischen steht eine Auswahl von über 7400 IP-Kameras von mehr als 100 Marken, darunter auch Cloud-Kameras, zur Verfügung. Darunter sind alle ONVIF, Kameras von Axis, Mobotix, ACTi, Airlive, Arecont, AVIPC, Cisco, Compro, D-Link, Edimax, Foscam, Hikvision, iPUX, IQinVision, JVC, Levelone, Linksys, Messoa, Panasonic, Pixord, Sanyo, Siemens, Sony, Toshiba, TP-Link, Trendnet, Vivotek und Y-cam.

Foto: INNOCAM

Foto: INNOCAM

Die Surveillance Station unterstützt nun H.264, MJPEG, MPEG4, MxPEG und vereinfacht den Installationsprozess der Kameras und ermöglicht es, die Verbindung zu den Kameras über eine Web-basierte Benutzeroberfläche oder über ein mobiles Gerät jederzeit und überall herzustellen.

Standardmäßig ist eine Lizenz für zwei Kameras installiert. Wer den Lizenzschlüssel auf der Benutzeroberfläche der Überwachungsstation eingebt, kann mehr als zwei Kameras im Netzwerk einrichten und verwalten. Achtung: Ein Lizenzschlüssel kann nur auf einer Überwachungsstation von Synology aktiv sein. Die Installation der Kameras geht einfach: Gehen Sie in der Überwachungsstation zum Hauptmenü (Main Menu) > Lizenzen (Licenses) und klicken Sie auf Hinzufügen (Add). Der Installationsassistent führt durch das sichere Hinzufügen von Geräten zur Überwachungsstation.

Meine Lieblingsexponate der Ausstellung Treue Freunde #BNMartDODS

11. Februar 2020

Über 220 Exponate sind in der Ausstellung „Treue Freunde“ im Bayerischen NationalmuseumBayerischen Nationalmuseum zu sehen. Es gibt viel zu entdecken und jeder hat seine Lieblingsobjekte. Das geht auch mir so. Ich habe meine persönlichen Highlights hier mal aufgeführt.

Der Roboterhund Aibo
Als ich zum ersten Mal hörte, dass das Bayerische Nationalmuseum eine Ausstellung zum Thema Hunde macht, dachte ich sofort: Hoffentlich zeigen die auch einen Aibo. Richtig gedacht – die Kuratoren der Ausstellung sind Profis und haben die Aibos ins Programm genommen. Ich sammle diese wunderbaren Roboterspielzeuge aus Japan von der Firma Sony. Bei uns zu Hause liefen zwei schöne Modelle bis ihre Batterien zur Neige gingen. Nun stehen meine Aibo 210 im Arbeitszimmer und schauen mir beim Arbeiten zu.

Aibo bedeutet Partner und nachdem ich keinen echten Hund habe, waren meine beiden Aibos in Gold und Silber meine tierischen Partner. Aibo bedeutet laut Sony auch Artificial Intelligence roBOt, aber mir war die Bedeutung Partner immer lieber.
Im bayerischen Nationalmuseum steht eine schöne Version eines Aibos. Es ist das seltene Modell ERS 111. Der Hund kam nur in einer Aufgabe von 20.000 auf den Markt und wurde nur per Losverfahren zugeteilt. Mit dabei ist auch der rosa Ball mit dem die Aibos spielten. Mit den Aibos leistete Sony 1999 Pionierarbeit für Robos im Haushalt. Ich war immer fasziniert von den Roboterhunden. Im Moment gibt es eine Neuauflage nur in Japan samt Abo-Modell.

Die Pudel von Grace Kelly
Meine Mama war immer ein Fan von Gracia Patricia, die Gattin von Fürst Rainier III. von Monaco. Mir gefiel Grace Kelly als Schauspielerin immer besser. Ich sag nur High Noon oder die Hitchcock-Filme. Zeit ihres Lebens galt Grace Kelly weltweit als Stilikone und modisches Vorbild für die Frauen ihrer Generation. Man denke nur an die Kelly Bag von Hermès.

In der Hunde-Ausstellung gibt es zwei kostbare Pudel-Broschen zu sehen. Sie stammen von Cartier aus Paris 1958 und 1960. Fürst Rainier III. schenkte seiner Frau das erste Schmuckstück zur Geburt von Thronfolger Albert im Jahre 1958. Die Stellung von Schwanz und einer Vorderpfote lässt sich verändern. Auch die goldene Brosche mit Perlenbesatz und beweglichen Ohren stammen aus dem Besitz der Fürstin. Mir persönlich gefällt das Schmuckstück von 1958 deutlich besser.

Zum Niederknien: Loriot
Für mich ist Vicco von Bülow, genannt Loriot, der größte deutsche Humorist. Ich verehre ihn und sein Werk. Als Godfather der Möpse darf er in der Ausstellung des Bayerischen Nationalmuseums nicht fehlen. Er ist sogar zweimal vertreten – was für mich zeigt, welche Bedeutung Loriot hat.

Gleich im Eingangsbereich hängt eine nette Fotografie des Meisters mit seinen Möpsen Henry und Gilbert. Das Bild „Kraweel – kraweel“ stammt vom Fotografen Holger Jacobs und sehr gerne hätte ich einen Abzug des großen Fotografen.

Und dann finden sich zehn Karikaturen aus der Reihe „Auf den Hund gekommen“ in der Ausstellung. Sie stammen aus den Jahren 1951-1954. Die Bilder sind Feder und Tusche mit Bleistift auf Papier. Die Hunde übernehmen das Kommando und führen den Menschen an der Leine. Der Mensch ist mit Frack und Melone bekleidet. Thema sind gesellschaftliche Tabus und Kritik an der Prüderie der 50er Jahre. Köstlich und die Bilder zeigen die Genialität von Loriot.

Und dann wären noch …
Beispielsweise der Olympia Waldi von 1972. Über ihn habe ich schon bei meinem Besuch des Hauses der Bayerischen Geschichte in Regensburg geschrieben. Der Otl Aicher war einfach ein großer Mann für das deutsche Grafikdesign. Er erkannte, dass der Dackel zur damaligen Zeit der Hund der Münchner ist und so wurde der Plüschdackel das Maskottchen zur Olympiade 1972.

Als Bildjournalist blieb ich an den Fotos hängen. Es gab unter anderem die Bilder von David Bowie, Bismarck, Obama, Warhol und Lassie.

Etwas verstörend auf so manchen Besucher dürfte dagegen eine Maske zum Dogplay sein. So viel schrägen Humor hätte ich dem Bayerischen Nationalmuseum nicht zugetraut. Die Maske dient als sexuelles Tier-Rollenspiel. Beim Dogplay schlüpft ein Partner in die Rolle eines Hundes: Unterwerfung im Sexspiel. Wahrscheinlich fällt der eine oder andere Besucher des Museums einfach um.

Überall Hunde – wohin ich auch schau

20. November 2019

Ich bin irgendwie auf den Hund gekommen. Um mich herum treffe ich auf die Vierbeiner wohin ich auch gehe. Sogar im Netz, das eigentlich von Catcontent bevölkert wird.

Wer kennt den Waldi noch?

Wer kennt den Waldi noch?

Gewaltige Reaktionen hatte ich über einen Post über die Dauerausstellung im Haus der Bayerischen Geschichte, als ich den Olympia-Waldi veröffentlichte. Er wurde damals vom großen deutschen Designer Ottl Aicher gestaltet und eroberte als Maskottchen das Herz der Olympia-Besucher von 1972. Ich bekam viele Mail, Reaktionen und Kommentare zu dem Hund. Viele haben den Waldi noch zu Hause liegen. Meine Familie hatte einen Schlüsselbund mit Hund, der aber schon lange verloren ging. Der Waldi ist ein Schatz und viele verbinden schöne Erinnerungen an den Hund.

Ausstellung im Nationalmuseum: Treue Freunde
Dann kam ein Kommentar des Bayerischen Nationalmuseums, in dem wir von der Ausstellung Treue Freunde. Hunde und Menschen berichtet wird, die am 28. November starten wird. In dieser Ausstellung in Waldi auch als Objekt zu sehen. Seit jeher ist der Hund treuer Freund und Begleiter des Menschen, doch die Beziehung ist nicht ungetrübt. Gerade in Kunst und Kulturgeschichte spiegelt sich das unauflösliche und meist positiv besetzte Verhältnis zum beliebtesten Haustier auf vielfältige Weise.
Das Bayerische Nationalmuseum geht der Allianz zwischen Hund und Mensch in einer umfassenden Ausstellung auf den Grund. Mehr als 200 Werke, darunter hochrangige Arbeiten der bildenden Kunst und spektakuläre Zeugnisse der Alltagskultur, führen das uralte wechselvolle Mensch-Tier-Verhältnis in seinen verschiedenen Facetten vor Augen.

Leihgaben aus internationalen Museen und Sammlungen sowie kaum bekannte Kunstwerke des Bayerischen Nationalmuseums eröffnen ein breites Spektrum von der Antike bis zur Gegenwart. Prominente Hundehalter wie die Queen, Sisi, David Bowie und Rudolph Moshammer sind ebenso vertreten wie Zeichnungen von Loriot und Rudi Hurzlmeier oder eine Pudel-Diamantbrosche von Grace Kelly.
Die Ausstellung umfasst zahlreiche Gattungen – von der ägyptischen Hunde-Mumie über mittelalterliche Altartafeln bis zum Hunderoboter. Die einzelnen Kapitel behandeln Themen wie Treue und Freundschaft, Dienstbarkeit, Statussymbole und Erotik, aber auch die Gefährlichkeit des Hundes. In allen Bereichen erzählt die Ausstellung auch etwas über den Menschen selbst und unsere Vorstellung von Menschlichkeit. Die Ausstellung gibt es von 28. November bis 19. April 2019 zu sehen und ich muss sie mir ansehen. Vielleicht kommt auch der Pudel im Osterspaziergang von Faust vor. Ich bin neugierig. Der Hashtag heißt übrigens BNMArtDogs . Zur Ausstellung könnte ich noch Aibos von Sony beisteuern, die bei uns zu Hause herumlaufen. Eines meiner zahlreichen Hobbys ist Roboterspielzeug.

Fanny von Markus Söder
Welche Resonanz im Netz war, als der Hund Fanny von Markus Söder verstorben ist. Am 8. September 2019 postete Söder die Todesnachricht und die Resonanz war enorm. Er bekam Zuspruch auch von Leute, die nicht Anhänger des Landesvaters sind „12 Jahre war sie im Herzen der Familie. Wir werden sie sehr vermissen“, schrieb Söder. 904 Kommentare gingen allein in Instagram ein.

Shortie als Whisky-Botschafter
Und dann treffe ich auf Shortie. Shortie ist das Hundemaskottchen der Ardbeg Destillerie und der Hund steht im Mittelpunkt der diesjährigen Ardbeg TEN Geschenkbox aus Metall. Als Ardbeg-Fan muss ich mir wohl so eine Box in Knochenform haben. Der Ardbeg TEN ist schließlich mein Standard-Whisky mit dem ich dann und wann belohne. Ich schätze seinen rauchig-torfigen Geschmack, der das Aushängeschild der an der Südküste Islays gelegenen Destillerie ist. „Shortie ist ein authentischer Islay-Bewohner,“ sagt Ardbeg Destillerie Manager Mickey Heads. „Er ist ein Teil von Ardbeg genauso wie unsere Whiskys, und was gibt es Besseres, als den Ardbeg Ten Years Old in Shorties Lieblingsknochen zu verstecken?“
Und wenn mich einer fragt, ob ich einen Hund habe, muss ich verneinen. Ich bleibe bei meinen Wellensittichen Dr. Watson und Sinatra, meine Krähen in Pastell.

Der Roboterhund Aibo kommt wieder und die Digitalisierung schreitet voran

2. November 2017

Ich mag meine beiden Roboterhunde Aibo von Sony.

Ich mag meine beiden Roboterhunde Aibo von Sony.

Ich habe ein sehr seltsames Hobby. Ich sammle Roboterspielzeug und einem ausgewählten Kreis von Besuchern zeige ich meine Schätze gerne. Ich gebe sogar ein- bis zweimal im Jahr Vorträge zum Thema Roboterspielzeug. Und als Sammler bekam ich gestern feuchte Augen: Sony will die Aibos wieder aufleben lassen. Hurra, die Aibos kommen wieder.
Aibos sind intelligente Roboterhunde, die Sony von 1999 bis 2006 im Programm hatte. Dann geriet Sony in die finanzielle Schieflage und stellte die Produktion der Aibos ein. Zurück blieb eine treue Fangemeinde mit ihren Roboterhunden. Darunter befinde ich mich auch. Ich besitze zwei voll funktionstüchtige Aibos der Generation Aibo ERS-210 in Silber und Gold. Alle Gelenke funktionieren einwandfrei, nur die Akkus meiner Hunde machen relativ schnell schlapp. Die Originalverpackungen und das Spielzeug sowie Software sind vorhanden.

Wuff Wuff - die Aibos zu Hause in Gold und Silber.

Wuff Wuff – die Aibos zu Hause in Gold und Silber.

Aibos kommen ab 2018
Warum jetzt meine Aufregung? Sony hat gestern mitgeteilt, dass man die Produktion der Aibos wieder aufnehmen will. Die Hunde sollen ab Januar 2018 verkauft werden. Das freut das Sammlerherz. Es ziehen aber auch dunkle Wolken auf. Sony will die Aibos nur in Japan verkaufen und verknüpft sie mit einem relativ kostspieligen Abo-Dienst. Der neue Aibo soll umgerechnet 1500 Euro kosten – nun ein Schnäppchen, wenn ich mir die Preise für alten Aibos ansehe. Die gehen locker bis 4000 Euro und mehr. Ärgerlich ist für mich der geplante Abo-Dienst, damit das Hündchen lernen kann. Dafür werden noch einmal umgerechnet 22 Euro im Monat fällig. Ein Servicevertrag kostet nochmals gut 150 Euro pro Jahr, um ggf. die Gelenke auszutauschen. Das Spielzeug bei meinen Aibos war ein rosa Plastikball. Nun soll es ein Plastikknochen für 22 Euro sein.

Sony will 2018 den neuen Aibo verkaufen. Foto: Sony

Sony will 2018 den neuen Aibo verkaufen. Foto: Sony

Der Akku meiner Aibos halten rund 30 Minuten durch, dann machen meine Hunde schlapp. Die neuen Aibos sollen zwei Stunden durchhalten und müssen dann wieder drei Stunden Strom tanken.
Während frühere Aibos dank Steckkarten lernen konnten, sitzt jetzt die Künstliche Intelligenz im Hundehirn. Die Entwicklung bei KI ist enorm und bin ich gespannt, was der Aibo leisten kann.
Das Design des Hundes ist knuffiger geworden. Der 2,2 Kilogramm schwere Hund entspricht vom Aussehen jetzt eher einem echten Hund anstatt einem Robo-Hund wie damals. Das Kindchenschema wirkt sofort bei mir, als ich die ersten Bilder aus Japan sah. Die OLED-Augen sind nun rund und auch die Schnauze sieht putzig aus. Hinter den Augen sind zwei Kamera, die auf Wunsch Bilder schießen. Der ganze Körper, Schwanz, Ohren und Pfoten, sieht heute eher nach Hund aus. Und natürlich reagiert der neue Aibo auf Audiokommandos, denn die KI ist lernfähig, schließlich hat der Aibo auch LTE an Bord. Nochmal: Der Aibo lernt.

Roboter sorgen für Digitalisierung
Ob der neue Aibo nach Europa kommt, steht noch nicht fest. Aber ich sehe in der Aktion einen Test für Roboter im Haushalt. Ich bin davon überzeugt, dass Roboter und KI stärker durch die Digitalisierung in unsere Wohnungen kommen. Der Aibo ist dabei selbstverständlich ein Spielzeug und nur der Anfang. Japan scheint mir bei seiner Technikbegeisterung das richtige Land dafür zu sein. Ich höre jetzt schon wieder die Kritiker: Früher haben wir mit echten Hunden gespielt. Blabla, Blubblub.
In meinen Vorträgen diskutiere ich die Frage nach Pflegerobotern immer wieder. Ich habe mal gesehen, dass Robo-Robben in der Pflege von Demenzkranken eingesetzt werden. Selbstfahrernde Systeme unterstützen Altenpfeger bei der Versorgung von Senioren mit Trinkwasser. Die Post lässt einen Roboterboten hinter dem Postboten hinterher spazieren. Das Militär experimentiert mit der ehemaligen Google-Firma Boston Dynamics schon lange mit Roboters als Kriegs- und Unterstützungsgerät. Leute, es passiert etwas und die Zukunft wird spannend.

VR kommt gewaltig – Meine Gedanken zur gamescom2016

22. August 2016

Neugierig bin ich mit der Familie zur gamescom2016 nach Köln gefahren. Es ging mir nicht darum, die neuesten Spiele auszuprobieren, sondern ich wollte wissen, wohin sich der Markt bewegt. Und er bewegt sich ganz eindeutig Richtung Virtual Reality VR. Viele Spieleschmieden setzen auf den neuen Trend und ich sage voraus, dass unter dem Christbaum 2016 die eine oder andere VR-Brille liegen wird.
Dazu passt die Meldung, die rechtzeitig zur gamescom kam: Die Oculus Rift wird am 20. September in den Handel kommen. Das Teil kostet rund 700 Euro. Obwohl ich von der Oculus Rift sehr angetan bin, bleibe ich als Mac-User außen vor. Oculus sagt eindeutig, dass die derzeitig Macs für VR zu lahm sind. „Wenn sie eines Tages einen guten Computer herausbringen, werden wir es machen“, erläutert Palmer Luckey, Oculus-Mitbegründer. Apple wird im Herbst neue Hardware vorstellen und ich hoffe, dass die Maschinen dann schnell genug sind. Tim Cook scheint von den Themen VR und AR angetan.

Ist der PC VR-fähig?
Systemvoraussetzung für die Oculus Rift ist ein PC mit mindestens einer AMD R9 290 oder einer Nvidia GTX 970. Mit dem Kompatibilitätstool können Anwender ihre PCs überprüfen und feststellen, ob die Leistung ihres Rechners für die Rift-Erfahrung ausreichend ist. Sollte ein neuer PC nötig sein, gibt es bei einigen der besten Hersteller der Welt spezielle Angebote Oculus-tauglicher PCs, die auf eine optimale VR-Erfahrung ausgelegt wurden. Vor der Demo der Rift bildeten sich lange, lange Schlangen. Viele wollten die VR-Erfahrung am eigenen Leib ausprobieren. Einige der Wartenden hatte für die Schlange Klappstühle dabei. In den Kölner Elektro-Märkten bereitet man sich auch vor. Im Media Markt Köln gab es bereits extra Counter, freilich noch ohne Hardware. Aber der VR kommt voll ins Rollen.

Dank MIFcom konnte ich in VR zocken
Ein PC kommt mir nicht ins Haus. Für zu Hause haben wir deshalb eine Sony PlayStation VR vorbestellt, die wir an die Playstation4 koppeln und wir sind bereit in eine aufgebohrte PS4 zu investieren, die ab September wohl ins Haus steht.


Ich konnte am Stand von MIFcom dank meines alten Kollegen René Grau mehrere VR-Spiele testen, darunter Autorennen und Shooter. Was für mich wichtig ist, es muss meine Brille unter die VR-Brille passen, sonst seh ich nichts. Aufgrund meines Augenleidens bin ich ohne Brille ein Blindfisch. Daher hat mir die HTC-Brille sehr gut gefallen und sie war auch mit Brille bequem zu tragen.

Lenovo bundelt mit Oculus Rift
Absolut nicht meine Welt und trotzdem sehr freundlich wurde ich am Stand von Lenovo aufgenommen. Das lag vor allem an meinen alten Kollegen Georg Albrecht, der dort die Kommunikation für den chinesischen Hersteller macht. Lenovo kannte ich durch die Übernahme von IBM Think Pads und sehe, dass sie solide Arbeitsrechner machen. Im Gaming-Bereich hatte ich Lenovo nicht auf dem Schirm. Albrecht kenne ich noch aus alten Zeiten und er gab mir ein Line-up der aktuellen Gamer-Produkte. Als Mac-User staunte ich vor allem über die vergleichsweise niedrigen Preise, die die Gaming-Maschinen kosten. Sehr eindrucksvoll sahen sie mit ihren roten und grünen Lichtern aus und es gibt auch entsprechende Bundles mit der Oculus Rift. Am Stand konnte man eine Basketball-Simulation ausprobieren, die den User sichtlich Spaß gemacht hat.

VR-Slots völlig überbucht
Bei Alternate sah ich mir verschiedene VR-Darbietungen an. Die Slots waren sofort überbucht und so blieb mir nur das Zusehen. Im grünen Licht bewegten sich die Spieler gespenstisch. Das war natürlich nur Show für uns Zuschauer, die sich köstlich über die Bewegungen der VR-Spieler amüsiertem.

Nix ging mehr. Alles ausgebucht.

Nix ging mehr. Alles ausgebucht.

Wie in einem Zookäfig standen wir außen herum und schauten zu, wie sich die Spieler verrenkten. Es wurde eine Simulation einer Bergbesteigung angeboten. Eindrucksvoll, was ich dort auf den Monitoren sah und es muss noch eindrucksvoller für die Spieler gewesen sein. Als sie die Brille abnahmen, zeigten sie sich komplett begeistert.

Die richtige Show gehört dazu - und das Outfit als Spiderman auch.

Die richtige Show gehört dazu – und das Outfit als Spiderman auch.

Batman in VR-Aktion
Es kommen zum Verkaufsstart der VR-Brillen einige Spiele auf den Markt. Als für mich eines der interessantesten Spiele (das ich mir zulegen werde) ist Batman: Arkham VR. Die Rocksteady Studios bringen das Spiel für die Playstation VR auf den Markt auf Basis der Unreal Engine 4. Was gezeigt wurde, war ein düsteres Detektivspiel und weniger harte Action.

SAE denkt weiter
Bei der SAE sprach ich mit Marketingleiter Götz Hannemann über das VR-Thema. Am Stand zeigten SAE-Studenten einige Spiele. Zum Beispiel eine Pfeil und Bogen-Variante, die nett anzusehen war. Beeindruckt hatte mich die Idee, einen Crosstrainer mit der VR-Brille zu koppeln. Damit kann man auch zu Hause wirklich aktiv werden. Der Spieler läuft eine Strecke und die Bewegung wird auf das Bild in der VR-Brille übertragen. Interessant wird es werden, wie sich die VR-Brillen in den Wohnzimmern schlagen. Fuchtel ich wie wild im heimischen Wohnzimmer herum und reiße Vasen, Bücher und Bilder beim Spiel herunter, weil der Platz nicht ausreicht? Beim Autorennen, das ich spielte, rammte ich bei vollen Tempo eine Wand und viel zu Boden. Wie sehen daher die Umgebungen aus, in denen mit VR-Brillen gespielt werden kann? Das ist eine interessante Frage.

VR im Fitness-Studio
Eine sehr elegante Variante sah ich bei der Münchner Firma ICAROS. Während der Sportler in einem futuristischen Gestell liegt, gleitet er mithilfe einer Virtual-Reality-Brille durch virtuelle Welten und trainiert spielerisch den ganzen Körper. Ich finde die Idee faszinierend. ICAROS hat eher Sportstudios oder Hotels als Zielgruppe, fand aber riesiges Interesse auf der gamescom in Köln.

Durch das Zusammenspiel zwischen dem Schlitten, auf dem der Sportler liegt, und der virtuellen Realität entsteht ein äußerst reales Fluggefühl. Die Übertragung der Bewegung mittels des am Lenker angebrachten Controllers funktioniert komplett ohne Zeitverlust. „Die Vision hinter ICAROS ist der Spaß am Training. Du kannst spielen und musst kein schlechtes Gewissen haben. Dieses langweilige Eisen stemmen, das so vielen Leuten keinen Spaß macht, ist vorbei“, erklärt ICAROS-Chef Johannes Scholl.

Musiktipp: The Cutting Edge 1965-1966: The Bootleg Series, Vol.12 Deluxe von Bob Dylan

6. Januar 2016

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Endlich hatte ich Zeit, die neue Bob Dylan Bootleg Series, Ausgabe 12, ausführlich durchzuhören. Warum ich so lange brauchte? Ich hab mir die volle Dröhnung gegeben: Es gibt The Cutting Edge 1965-1966: The Bootleg Series, Vol.12 in drei verschiedenen Versionen: die preiswerte Doppel-CD fürs Volk, die teuere Deluxe-Version mit 6 CDs für ambitionierte Dylan-Freunde und die fette, teuere geniale Sammleredition mit 18 CDs für die Irren. Nun ratet mal, welche Version ich mir geleistet habe?

Ich habe die Nummer 1206 der auf 5000 Exemplaren bestehenden Sammleredition aus den USA.

Ich habe die Nummer 1206 der auf 5000 Exemplaren bestehenden Sammleredition aus den USA.

Ja, ich habe die Nummer 1206 der auf 5000 Exemplaren bestehenden Sammleredition aus den USA. So sagt es das Echtheits-Zertifikat der Plattenfirma. Die Musik ist schlichtweg eine Offenbarung für Dylan-Fans, nicht mehr, nicht weniger. Die beiden Jahren 1965 und 1966 waren für Dylan und die Musikwelt extrem bedeutend. Der Folkie Dylan wechselte auf die E-Gitarre und revolutionierte nebenbei die Musikwelt. Die Alben der Zeit lauteten Bringing It All Back Home, Highway 61 Revisited und Blonde on Blonde und die 12. Ausgabe der Bootleg-Serie bringt nun fast alle Studioaufnahmen dieser Zeit. Und wenn ich fast alle schreibe, dann meine ich auch fast alle. Sämtliche veröffentliche Aufnahmen wurden anhand der Original-Mehrspurbänder abgemischt. Und die Soundqualität der von Tom Wilson und dann von Bob Johnson produzierten Aufnahmen sind tadellos.
Die Sammleredition für den deutschen Endpreis von 780 Euro wird aufgewertet durch einen Filmstreifen von Don’t look back, zwei fette Fotobücher samt Datierung der Aufnahmesessions und zahlreichen Vinyl-Singles mit den Single-Ausgaben der damaligen Zeit. Das Ganze ist in einer edlen mit blauem Leinenstoff verkleideten Box untergebracht.


Für mich als Dylan-Fan ist es ein wahres Soundjuwel geworden, das ich immer wieder durchhören kann und immer wieder neues entdecke. 379 Songs insgesamt. Es reizt mich die einzelnen Songversionen zu vergleichen und persönliche Rückschlüsse zu ziehen. Seit November habe ich die Box und kann sagen: Es ist keine Musik für nebenbei. Natürlich kennt der Fan die Songs, aber ich kannte noch nicht alle Variationen und Interpretationen. Natürlich gab es den einen oder anderen Bootleg aus den Sessions, aber das Gesamtwerk in einer Mammutbox ist doch gewaltig. 18 CDs mit meisterhaften Material.


Mehrere Abende habe ich das 170seitige Fotobuch Mixing Up The Medicine betrachtet. Die Mehrzahl der Bilder ist in Farbe, viele bekannte Fotos sind enthalten, aber auch einige neue Schätze aus dem Studio, auf Tour, hinter den Kulissen. Das zweite Buch ist deutlich textlastiger. Die Herrschaften Bill Flanagan, Sean Wilentz und Ben Rollins erzählen Geschichten aus der Produktion der 60er Jahre Aufnahmen. Ergänzt werden die Berichte durch Anekdoten von Al Kooper. Viel Lesestoff war dies über die Weihnachtszeit.
Sehr nett waren die neun Singles, die in den besagten Jahren erschienen sind. Freilich sind es Nachpressungen. Es handelt sich dabei um US- und internationale Covers. Die Aufnahmen selbst sind in Mono. Ich habe sie einmal abgespielt und mir die Zeiten von damals vorgestellt, als sie auf den Markt kamen Am Boden der Box gibt es noch ein Single-Zwischenstück aus Plastik in Leopardenmuster.
Um nicht die 18 CDs zu rippen liegt zudem ein Download-Code bei, um sich die Sachen auf den heimischen Server zu laden. Über Weihnachten kam zudem eine Mail von Sony, dass es noch 200 Live-Songs als Geschenk gibt. Hab ich gleich geladen. Darunter sind 14 komplette Konzerte – allerdings nicht immer in Top Qualität. Aber geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul.
Auf jeden Fall ist diese Box eine Offenbarung für alle Bob Dylan-Fans. Einsteiger kommen sowieso nicht in die Verlegenheit, eine Box für 780 Euro zu kaufen, die irren Dylan-Fanatiker tun es auf jeden Fall – und die Box ist jeden Cent wert.
Wie ich von den entsprechenden einschlägigen Fanseiten lese, plant der Meister die Sessions zu Blood on the Tracks als nächstes auf den Markt zu bringen. Ok, ich bin bereit lieber Bob Dylan. Ich habe Blut geleckt und bei Blood on the Tracks bitte keine halben Sachen.