Als ich durch das wunderschöne Leipzig spazierte, war ich von der Stadt begeistert. Die Messestadt hat eine interessante Geschichte und interessante Menschen. Und als Geschichtenerzähler wie ich es als Journalist bin, interessieren mich vor allem die Menschen.
Nachdem Streetfotos in Deutschland durch Persönlichkeitsrechte massiv eingeschränkt sind, wollte ich aber dennoch Gesichter der Stadt fotografieren. Und ich entschied mich für Gesichter aus Stein, die in der ganzen Stadt zu finden sind. Viel Spaß beim Gesichterschauen.
Wenn ich schon mal in Leipzig bin, muss ich auch zum Touristenhotspot Auerbachs Keller. Das zweitälteste Leipziger Gasthaus hat sich auf die Touri-Massen und Neugierige eingestellt, ähnlich wie das Hofbräuhaus in meiner Geburtstag München. Entsprechend einer amerikanischen Studie rangiert Auerbachs Keller unter den zehn bekanntesten Gaststätten der Welt derzeit auf Rang 5 nach Münchner Hofbräuhaus (hurra), Caesar´s Palace in Las Vegas, Café Sacher in Wien und Hard Rock Café, L.A.
Ich glaube nicht, dass die Massen, die ich in Auerbachs Keller angetroffen habe, alle eingefleischte Goethe-Fans sind, aber Faust war jedenfalls allgegenwärtig. Goethe ist eine tolle Werbefigur. An den Adventswochenenden sind ca. 2000 Gäste pro Tag zu Gast.
Am Eingang zum Keller unter der Mädler-Passage finden sich die verzauberten Studenten, eine Bronzegruppe von Mathieu Molitor und das bekannte dynamische Duo Mephisto und Faust. Und natürlich gibt es das legendäre Fass: Mephisto und Faust reiten auf einem fliegendem Weinfass im großen Keller. Bitte die Geschichte nachlesen in der kostenlosen Kindle-Version von Faust. Der Weinausschank wurde übrigens schon 1438 erwähnt und auch Herr Goethe war ein trinkfreudiger Gast in dem Keller. Ihren heutigen Namen erhielt die Gaststätte nach dem ehemaligen Erbauer und Eigentümer, dem Leipziger Stadtrat, Arzt und Hochschullehrer Heinrich Stromer, der nach seinem Geburtsort Auerbach in der Oberpfalz nur „Dr. Auerbach“ genannt wurde und 1508 auch als Rektor der Universität wirkte. Im „Großen Keller“, der 1912 zusammen mit der Mädler-Passage erbaut worden ist, werden vorrangig Gerichte der klassischen, sächsischen Küche serviert. Das Essen war okay, aber nichts berauschendes. 8.500 Teller stehen bereit, um die kulinarischen Köstlichkeiten der Küche auf die Tafel zu bringen. Seit dem Bestehen von Auerbachs Keller wurden über 100 Millionen Gäste bewirtet.
Meine Gattin und ich wollten bei einem Besuch in Leipzig nicht in einer klassischen Wirtschaft speisen, sondern wir wollten etwas besonderes. Das Internet schlug uns das Französische Gourmet Restaurant C’est la vie vor. Klang gut und das probierten wir aus.
Kurzer Anruf und wir bekamen noch einen Platz, obwohl wir schon etwas knapp in der Zeit waren. Wir wurden auf die Zeiten der Küchenmitarbeiter hingewiesen, sodass das große Menü nicht mehr möglich war. Freundlich war der Service, der uns erwartete. Wir konnten aus den drei wechselnden Menüs AMÉLIE (für Frauen), GÉRARD (für Männer) und VÉGÉTARIEN wählen und zusammenstellen. Vier Gänge belaufen sich auf 80 Euro ohne Weinbegleitung. Jeder weitere Gang kostet 15 Euro, aber der war ja aufgrund der klaren Ansage sowieso nicht zu erwarten. Wir genossen die Gaumenfreuden, die Kreativität der Speisen und stellten fest, die Sommeliere ist eine profunde Weinkennerin. Die beiden Inhaberinnen Deborah Connolly und Inga Connolly-Dahse sind bekennende Liebhaberinnen der französischen Küche und sie sind meiner Meinung nach grundsätzlich auf dem richtigen Weg zu einem Michelin-Stern. Französische Spezialitäten, traditionell und modern zubereitet, werden von ausgesuchten Weinen und Champagner begleitet.
Persönlich war mir die opulente Einrichtung mit ihren goldfarbenen Stühlen, fein gedeckten Tischen und rubinroten Accessoires ein bisschen zu viel, aber das ist Geschmacksache. Das Wichtigste sind natürlich die harmonischen Speisen. Die einzige, wirkliche Kritik hatte ich nur mit dem Käse-Dessert, die meiner Meinung nach nicht optimal harmonisierten, aber auch das ist Geschmacksache. Sobald ich in Leipzig bin, werde ich auf jeden Fall wieder im C’est la vie in der Zentralstraße 7 vorbeischauen. Ich freu mich schon.
Als Jugendlicher, der in den siebziger Jahren sozialisiert wurde, kam ich erstmals bei meinem Kumpel Christian damit neidvoll in Kontakt: Christian hatte ein rotes Bonanza-Fahrrad – das war so cool.
Ich hatte ein klassisches Herrenfahrrad mit Torpedo-Dreigangsschaltung und es verblasste gegen das Radl von Christian. Er hatte einfach das coolere Fortbewegungsmittel. Diese Gedanken kamen wieder in mir hoch, als ich die Motorworld München zusammen mit dem Internationalen PresseClub München besuchte.
Beim Rundgang in der ehemaligen Ausbesserungshalle für Loks entdeckte ich bei einem Shop ein super erhaltenes Bonanza-Rad in orange, das für 2150 Euro angeboten wurde. Der Schalthebel der 3-Gang-Nabenschaltung ähnelt dem eines Autos. Dieses Bike in der Motorworld München befindet sich noch in einem hervorragenden Erstlackzustand und besitzt alle Accessoire, die es in den 70er zu kaufen gab. Sehr oft wurden Bonanzaräder optisch „verschönert“. Besonders beliebt waren Elemente wie Mercedessterne, Fuchsschwänze, Wimpel, besondere Lampen, Spiegel, eine Vielzahl von Reflektoren (Katzenaugen), in die Speichen gesteckte Bierdeckel oder Ass-Spielkarten. Bonanza war ursprünglich ein Markenname, wurde aber auf Fahrräder ähnlichen Typs übertragen. Herstellerbezeichnungen wie „High-Riser“ und „Polorad“ setzten sich in Deutschland nicht durch. Christian hatte ein Bonanza-Fahrrad (und ich nicht).
Heute ist Black Friday (25. November) und es folgt am 28. November der Cyber Monday. Es ist Im vergangenen Jahr gaben Konsumenten in Deutschland an diesem Shopping-Event 4,7 Milliarden Euro aus. Wie in den Jahren zuvor ruft der Black Friday jedoch auch Cyberkriminelle auf den Plan, die versuchen die Kauflust der Verbraucher für ihre Zwecke auszunutzen, warnt Kaspersky.
Die Kaspersky-Telemetrie zeigt, dass in den ersten drei Novemberwochen dieses Jahres weltweit 351.800 Spam-Mails mit dem Stichwort „Black Friday“ von Kaspersky-Produkten blockiert wurden. Das ist mehr als das Fünffache als noch im Oktober (65.608). Im Vergleich zum September beträgt das Wachstum sogar über 437 Prozent. Cyberkriminelle versuchen mit entsprechend aufbereiteten Spam- und Phishing-Mails, arglose Verbraucher in die Irre zu führen und Nutzerdaten zu Online-Banking und Online-Shops abzugreifen. Von Januar bis Oktober nutzten sie vor allem folgende Techniken und Aufhänger:
12.787.534 Phishing-Webseiten, die die beliebtesten Einkaufsplattformen Apple, Amazon, eBay, Walmart, Aliexpress und Mercado Libre nachahmten. 16.424.303 Financial-Phishing-Versuche, die sich als beliebte Einkaufsplattformen tarnten. Apple war der beliebteste Köder unter den Online-Shopping-Plattformen mit 9.858.254 Phishing-Versuchen. 19.519.490 Angriffe durch Banking-Trojaner, die Online-Zahlungsdaten abgreifen wollten – ein Zuwachs von 92 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Kaspersky-Tipps gibt ein für sicheres Online-Shopping am Black Friday, die ich gerne weiterverbreite.
Natürlich empfiehlt Kaspersky erst einmal ihre eigene Sicherheitslösung wie Kaspersky Premium, die schädliche Anhänge erkennt und Phishing-Seiten blockiert – sowohl auf dem Computer als auch auf mobilen Geräten. Anhänge oder Links in E-Mails von Banken, E-Payment-Apps oder Shopping-Portalen nicht anklicken, insbesondere wenn der Absender dazu aufruft. Es empfiehlt sich, auf die offizielle Website zu gehen und den dortigen Anmeldungsprozess zum eigenen Konto zu nutzen. Überprüfen, ob das Format einer URL oder die Schreibweise des Firmennamens korrekt ist. Darüber hinaus sollten Verbraucher Bewertungen und Registrierungsdaten der Domain lesen, bevor persönliche Informationen eingegeben werden. Besonders günstige Angebote immer mit Vorsicht betrachten. Und dann kann es losgehen mit dem Shopping. Persönlich halte ich mich dieses Jahr aufgrund der schlechten Auftragslage zurück beobachte die Angebote.
„Die Motorworld ist nun ein Teil von München und wir freuen uns her zu sein und durchzustarten“, so Sebastian Olsowksi, Standortleiter der Motorworld München. „Mobilität in jeder Form steht bei uns im Mittelpunkt.“ Bei Motorworld München dreht es sich augenscheinlich in erster Linie um des Deutschen liebsten Kindes: Das Automobil.
Auf dem umfangreichen Gelände des ehemaligen Ausbesserungswerkes der Deutschen Bahn ist ein eindrucksvolles Areal in München in der Nähe des Bahnhofs Freimann entstanden, das ein umfassendes und scheinbar durchdachtes Konzept beinhaltet, wie die Mitglieder des Internationalen PresseClub Münchens erfahren durften. Die Motorworld München stützt sich auf vier Säulen: Vermietung/Verkauf, Glasboxen, Tagungen/Events und Sonderprojekte. Auf den ersten Blick scheint das Millionenprojekt auf 75000 Quadratmeter aufzugehen. Alle Läden sind ausgebucht, bei den Glasboxen gibt es eine Warteschlange, das vier Sterne Hotel Ameron brummt, in den Konzerthalle wie das Zenith finden in dichter Folge Konzerte statt und beispielsweise Sotheby’s führt Auktionen durch.
Der Standort München ist der jüngste Sproß des schwäbischen Unternehmers Andreas Dünkel, dessen Familie mit Kiesabbau in Schemmerhofen in der Nähe von Biberach begann. Inzwischen ist die Motorworld Group eine nationale Holding mit eindrucksvollen Standorten in Berlin, Köln, Böblingen, Herten, Metzingen, Zürich und Rüsselsheim. Weitere Standorte wie Mallorca und Luxembourg sind begonnen, man blickt über die deutschen Grenzen hinaus.
Mobilität im Mittelpunkt Sebastian Olsowksi und seine Kolleginnen Wiebke Deggau von der Pressestelle und Sybille Bayer von der Geschäftsleitung können eindrucksvolle Zahlen beim Rundgang mit den PresseClub-Mitgliedern vorweisen. Die unter Denkmalschutz stehende Lokhalle, in der einst Lokomotiven repariert wurden und in die nach 25 Jahren Stillstand nun neues Leben gekommen ist, hat gigantische Ausmaße: 185 Meter lang, 90 Meter breit und bis zu 18 Metern hoch – eine der größten freitragenden historischen Stahltragwerkshallen Europas. Die Halle und die zum Ensemble gehörenden Gebäude wurden in den vergangenen Jahren für einen Millionenbetrag aufwendig restauriert. Und dann kam zur Eröffnung Corona und kaum etwas ging. Motorworld überbrückte die Durststrecke und hielt durch. Heute ist viel Leben in dem Bauwerk mit seinen Shops, zahlreichen Restaurants und natürlich Autohändlern.
Im Mittelpunkt steht alles rund um das Auto. Exklusiver Handel mit Luxusautomobilen, Sportwagen, Oldtimer, Bikes und E-Mobility, Fahrzeugaufbereitung und -veredelung, Pflege- und Wartungsservice sowie Lifestyle- und Merch-Shops. Die PresseClub-Mitglieder sahen das Who-is-Who der Autobranche: Hier eine Auswahl der Luxusmarken: BMW, McLaren, Bugatti, Rolls Royce, Porsche, Ferrari, Renault Alpine, Lotus, Morgan und Donkervoort sowie Mercedes AMG. Daneben gibt es acht gastronomische Betriebe und auch Shops wie Hutkönig aus Regensburg und die Bäckerei Höflinger mit einem originellen Kiosk samt Verkauf von hochwertigen Bildbänden rund ums Auto. Bei dem Besuch des PresseClubs wurde gerade für kurze Zeit eine Bugatti-Ausstellung eröffnet mit dem La Votiure Noire im Mittelpunkt – zahlreiche Car-Spotter mit ihren Kameras inklusive.
Das meist fotografierte Automobil ist aber sicherlich der Nissan Sykline R34/GT-R von Paul Walker aus dem Actionfilm Fast and Furious 4.
Sichtlich beeindruckt lud PresseClub-Ehrenvorsitzender Peter Schmalz das Team von Motorworld in die Räume des PresseClubs an den Marienplatz ein. „Wir haben zwar keine so große Räumlichkeiten wie Sie, aber wir können den Oberbürgermeister auf den Tisch schauen.“
Mit dem Auto ins Hotelzimmer Das vier Sterne Hotel Ameron bietet seinen Gästen 156 Zimmer. Das Zimmer 157 ist ein Luxuswohnmobil von Carthago mit einer Belegungsrate von 70 Prozent. Durch Corona hat der Deutsche das Campen wieder lieben gelernt und das Luxuswohnmobil Carthago chic e-line mit privater Terrasse und Outdoor-Lounge zeigt, was für Geld möglich ist.
Wenn die Liebe zu Automobil so groß ist, dann kann man in drei Car-Studios neben seinem Auto im Hotelzimmer nächtigen. Wer bei McLaren einen Flitzer in der Motorword erwirbt, der kann die erste Nacht mit seinem Auto verbringen, das ins Zimmer gefahren wird und hinter Glas betrachtet werden kann. Allerdings sollte so ein Zimmer mindestens ein halbes Jahr vorher gebucht werden, denn der Andrang ist enorm. Von wegen Krise und Inflation, das Geschäft in der Motorworld brummt. Auch die Tagungsräume muten eher wie ein Cockpit als wie ein schnöder Raum mit Tisch und Stuhl an. Alles ist durchdacht und die Themenräume bis ins Detail optimiert. So gibt es Räume zu Rennfahrer Legenden wie Hans-Joachim „Stritzel“ Stuck, Leopold „Poldi“ Prinz von Bayern und dem Gespann Walter Röhrl/Christian Geistdörfer, die in enger Zusammenarbeit mit diesen Legenden ausgestattet wurden.
Hier wirkt die Location auf die Seminarteilnehmer, die nicht nur Vortragsinput erhalten, sondern auch viel Mobilitätsemotionen. Es treffen sich hier die wahren Fans, die alles genau unter die Lupe nehmen. Die Begeisterung ist zu spüren. Findet der detailversessene Fan eine Ungenauigkeit in einem Themenraum, freuen sich die Mitarbeiter von Motorworld, wenn sie diesen Fehler korrigieren können – eben Fans unter sich. Eine Konkurrenz zur BMW Motorwelt und dem Verkehrsmuseum München sieht Standortleiter Sebastian Olsowksi nicht, „eher eine wunderbare Ergänzung.“
Blech hinter Glas Ein Hingucker sind auf jeden Fall die 111 Glasboxen. Hier lässt sich die Leidenschaft der Deutschen für Autos spüren und vor allem sehen. Die durchsichtigen Boxen können von Liebhabern gemietet werden und dort ihr Auto unterstellen. Durch ein System wie ein Hochregal können die Glasboxen angesteuert werden und der Besitzer kann an 24 Stunden am Tag an sein Fahrzeug kommen – im Grunde eine edle Parkgarage. Hier stellen Sammler ihre kostbaren Autos ein und aus. Originell war aber auch, dass auch ein verstaubter Scheunenfund eines grauen VW-Käfers mit noch originalverpackter Stoßstange in einer Glasbox untergestellt wurde. Hier beweist Motorworld einen entsprechenden Humor.
Die Liste der Interessenten für eine Glasbox ist lang und im Zweifelsfall entscheidet der oberste Chef Andreas Dünkel welches Auto zugelassen wird. Unter der Hand war zu erfahren, dass es in München einen unausgesprochenen Aufnahmestopp von Porsche 911 gibt.
Und jetzt liegt es an uns Für Journalisten und Blogger gibt es Hunderte von Geschichten in der Motorworld München zu entdecken. Daher kann der Rundgang mit dem PresseClub München nur ein Anfang gewesen sein. Jetzt geht die Detailarbeit und Recherchearbeit los. Interessant ist auch die Kommunikation der Motorworld selbst. Das Unternehmen ist in Instagram, Linkedin, YouTube und Facebook hauptsächlich vertreten und gibt ein kostenloses Online-Magazin heraus.
Ich war vorgewarnt. Die Mitglieder der Facebookgruppe Erdbeben 1974 hatten mich bemitleidet, als ich die Disc des 1972 gedrehten Vampirfilm Blacula in den Player legte. Blacula ist eine Wortschöpfung aus Black und Dracula – der Film eine Blaxploitation-Interpretation der Bram Stoker-Geschichte.
Und was soll ich sagen? So schlecht wie alle behauptet haben, ist Blacula nicht, was aber nicht heißen soll, dass er im entferntesten gut ist. Er ist eine schwarze Version des alten Thema in cooler siebziger Umgebung mit siebziger Mucke und Frisuren.
Um was geht es? Nach einem Disput über den Sklavenhandel wird der afrikanische Prinz Mamuwalde (William Marshall) von Graf Dracula gebissen, selbst in einen Vampir verwandelt und in einem Sarg eingesperrt. Knapp zwei Jahrhunderte später, im Jahr 1972, befreien zwei schwule Innenarchitekten den durstigen Blacula in Los Angeles. Dieser geht fortan auf Beutezug durch die kalifornische Metropole, findet seine große Liebe und vernichtet sich selbst im Sonnenlicht.
1972 erhielt der Film den Saturn Award als Bester Horrorfilm, als ob es 1972 keine besseren Horrorfilme auf den Markt gegeben hat. Aber das Thema hat wohl damals die Juroren angesprochen. Nun, ich habe mir das auf 1000 Exemplare limitierte Media-Book für schmales Geld zugelegt und hab die Nummer 345, als ob der Film etwas Wert würde. Der Film lief mal im Privatfernsehen in der Reihe Schlechteste Filme aller Zeiten, aber damit tut man Blacula unrecht. So manche Einstellung macht wirklich Spaß und der Ehrgeiz bei der Interpretation seiner Rolle sieht man William Marshall durchaus an. Wer den Grafen Yorga mag, der mag Blacula auch, der in LA spielte. 1973 gab es sogar eine Fortsetzung – ähnlich wie bei Yorga. Der Film heißt Der Schrei des Todes unter der Regie von Bob Kelljan, allerdings hab ich ihn noch nicht gesehen. Bob Kelljan war auch der Mann, der den ersten Yorga-Film in Szene setzte. Unbedingt sollte man einen Blick auf die Vampire riskieren, die in ihrer Maske wunderbar trashig aussehen.
American International Picture war ja für preiswerte Produktionen bekannt. Ich durfte Samuel Z. Arkoff mal auf dem Filmfest München interviewen – ein großer Mann, wenn es um preiswerte Produktionen ging. Hammer holte Dracula 1972 aD ja ins Swinging London. Und weil die Zielgruppe sich Blacula angeschaut hat, kam es auch mit Black Frankenstein zu eine Blaxploitation-Fassung von Frankenstein.
Telefonzellen gehören nunmehr der Vergangenheit an. Zunächst die gelben geschlossenen Häuschen, dann waren sie violett und dann waren es nur noch Ständer – aber nun ist es vorbei. Die letzten öffentlichen Fernsprecher werden nun von der Telekom abgeschaltet und gehen in die Geschichte ein. Kein Anschluss unter dieser Nummer.
Die 12.000 verbliebenen Telefonzellen in Deutschland schlucken kein Kleingeld mehr. Die Telekom deaktiviert die Münzzahlung an den Telefonsäulen und -häuschen, Ende Januar funktionieren dann auch keine Telefonkarten mehr. Damit endet nach 142 Jahren die Ära des öffentlichen Fernsprechers.
Im Zeitalter des Mobiltelefons sind Telefonzellen ein Anachronismus. Die letzten Telefonzellen, die ich gesehen habe, waren Kunstobjekte wie Death of a Phone Booth bei Banksy. Die Transformation der Telefonzelle zum WLAN-Hotspot sah ich zum ersten Mal in New York als die Zellen abgebaut und dafür an gleicher Stelle WLAN-Hotspots errichtet wurden.
Mit WLAN hat man es in Deutschland, dem Land der Dichter und Denker nicht so. Statt Hotspots mögen wir lieber bedrucktes Papier. Ich habe öfters zu Bücherschränken umgewidmete Telefonzellen gesehen, auch eine gute Idee.
Das letzte Telefonat an einem öffentlichen Münzfernsprecher führte ich übrigens in New York. Ich war begeistert, dass man einen Fernsprecher anrufen an – so wie in den Ami-Filmen.
Ein Erlebnis mit einer Telefonzelle bleibt mir in Erinnerung. Es war die Zeit des Akustikkopplers. Man musste den Telefonhörer auf den Akustikkoppler fest auflegen und diesen mit dem Rechner verbinden. So konnte ich mich in Mailboxen einwählen und erste Schritte im Datennetz machen. Weil meine Eltern genervt waren, dass ich zu Hause die Leitung blockierte und zudem enorm Gebühren verursachten, suchte ich einen Ausweg. In meiner Heimatstadt Fürstenfeldbruck gab es das Kaufhaus X und davor eine gelbe Telefonzelle. Ich versorgte mich mit Unmengen von 10 und 50 Pfennig-Münzen, packte eine Kabeltrommel, mein Macintosh PowerBook und meinen Akustikkoppler ein und radelte zu dieser Telefonzelle. Da der Akku des PowerBooks nicht lange hielt, fragte ich im Laden, ob ich Strom bekommen könnte und schloss mein System in der Telefonzelle an. In den 1980er-Jahren war der Betrieb von selbst gebauten Akustikkopplern im Telefonnetz der Deutschen Bundespost illegal und mit hohen Geldstrafen belegt, aber ich wurde nie erwischt. Den illegalen Akustikkoppler besorgte mir ein Schulfreund, der in der IT-Szene deutlich tiefer verwurzelt war als ich. Der Akustikkoppler der Deutschen Bundespost kostete ein Vermögen, das ich aber bereits für Apple Hardware ausgegeben hatte.
So saß ich an manchen Wochenenden in dieser Telefonzelle. Andere Leute, die telefonieren wollten, hatten keine Chance. Sie mussten sich ein anderes Häuschen suchen. Ich sah auch irgendwie offiziell in meiner Telefonzelle aus mit den ganzen Kabel und der Kabeltrommel.
Ende Januar 2023 werden dann die Telefonkarten abgeschaltet. Ich hatte mir mal überlegt, ob ich Telefonkarten sammeln sollte. Dieser Kelch ist an mir vorüber gegangen. Ich habe Karten aufgehoben, aber nicht professionell gesammelt. Ob ich etwas von Wert habe, weiß ich nicht.
Soll die handwerkliche Breze künftig 1,50 Euro kosten? Das droht uns, wenn die Politik nicht endlich handelt und für Lebensmittelgewerke und den Friseure akzeptable Energiepreise durchsetzt. Ich hab es selbst miterlebt. Den bayerischen Bäckern steht das Wasser bis zum Hals und viele Handwerksbäcker haben schon ihren Betrieb eingestellt. Daher haben die bayerischen Lebensmittelhandwerker wie Bäcker, Metzger, Brauer, Konditoren und Müller eine Petition an den bayerischen Staatsminister Florian Herrmann überreicht, der die Forderungen der Handwerker unterstützt.
Eine Abordnung der Handwerker versammelte sich in Arbeitskleidung vor der Bayerischen Staatskanzlei unter der Motto „Alarmstufe B_Rot“ und wurde vom Minister der Staatskanzlei empfangen. Für den Termin blieben rund 15 Minuten, die es aber in sich hatten. In Berlin blitzten die Handwerker allerdings an den Türen der Politiker ab, was absolut kein gutes Zeichen ist.
Ich begleitete meinen Kunden, die Bäckerei Konditorei Martin Reicherzer aus Fürstenfeldbruck und Aubing, zu dem Termin in die Staatskanzlei. Ich schoss Fotos, drehte Videos und ich hörte vor allem aufmerksam zu was er und seine Kollegen zu sagen hatten. Was ist hörte, war pure Verzweiflung der Betriebe, die mit dem Rücken zur Wand stehen. Es gelang uns, noch ein Interview mit der BILD zu führen, die am nächsten Tag in Print und Online im Münchner Teil über die Aktion groß berichtete. So bekommt man Aufmerksamkeit auch gegenüber der Kunden und kann Druck auf die Politik ausüben.
In ihrer weißen Arbeitskleidung und mit Plakaten gaben die Demonstranten ein eindrucksvolles Bild im Kuppelsaal der Staatskanzlei ab und hatten auch gleich zwei Riesenbrezn als Fotomotiv mitgebracht. Das Wichtigste waren aber die Forderungen, die der Geschäftsführer des Landesinnungsverbandes der Bäcker Stephan Kopp überreichte: Die Strompreisbremse in Höhe von 13 ct/kWh muss für alle Abnahmestellen in Handwerksbetrieben und nicht nur für die Industrie gelten. Und auch wichtig: Der Preisdeckel wird über alle Strompreisvereinbarungen über den Terminmarkt und/oder Spotmarkt gelegt, in denen Preise für den Bezugszeitraum 1.1.2023 bis 31.3.2024 vereinbart wurden oder werden.
Gravierende Folgen für uns Kunden und Beschäftigte Wenn die Strompreisbremse nicht kommt, hat dies gravierende Auswirkungen auf uns Kunden. Die handwerklichen Produkte wie Brezn oder Semmeln müssen zwangsläufig deutlich teuerer werden, denn der Bauer gibt die höheren Getreidepreise an den Müller weiter, der höhere Energiekosten hat und der gibt sie an den Bäcker weiter, der sie auf den Kunden umlegen muss. Ich rede jetzt nicht von dem minderwertigen Industriefraß aus unpersönlichen Backshops, sondern ich spreche von qualitativ hochwertigen Handwerksgebäck. Wenn Bäcker und Metzger aufgrund der hohen Preise schließen und ihr Personal entlassen müssen, dann ist das Wehklagen bei Kunden und Politik groß nach dem Motto „früher war alles so schön“.
Eine Bäckerei in einer Stadt oder Gemeinde ist nicht nur ein unpersönlicher Dienstleistungsshop, sondern ein Ort der Begegnung. Gerade bei uns in Bayern gehört eine knusprige Brezn oder ein hochwertiges Brot zum Kulturgut und nicht so ein Gummiteil aus dem Aufbackofen eines Shops oder Supermarkts. Wollen wir Kunden so etwas wirklich?
Eine Bäckerei hat es sowieso schwer Arbeitskräfte zu finden und wie groß ist der Frust, wenn eine solche Arbeitsstelle verloren geht. Bäcker und Metzger bilden aus und damit stirbt das duale System weiter. Der Unternehmer kann eine gewisse Zeit überbrücken, aber er investiert sein Geld nicht zur Unterhaltung oder als Hobby, sondern muss von seinem Betrieb leben und seine Familie ernähren können. So funktioniert Wirtschaft. Wenn wir über kleinstrukturierte Erzeugung und lokalen Handel reden, dann müssen wir jetzt Taten sprechen lassen. Alles andere sind Lippenbekenntnisse und reine Verlogenheit. Die Probleme sind bekannt, also muss jetzt endlich gehandelt werden. Ich habe mit meinem Bäckermeister Martin Reicherzer anschließend einen Podcast aufgenommen. Als nächste Aktionen sind Gespräche mit Politikern geplant und auch die Kunden müssen über die Alarmstufe B_Rot informiert werden. Auch sie können Druck auf die Politik ausüben, damit das gesunde Handwerk vor Ort nicht stirbt.
Im Einzelnen sieht das Positionspapier klare Forderungen für das mittelständische Handwerk vor: Ich habe sie hier zur Vollständigkeit aufgeführt:
Keine Benachteiligung von handwerklichen Betrieben gegenüber der Industrie bei den Deckelungsbeträgen der Strompreisbremse Handwerksbetriebe mit kleinen Stromzählern (SLP-Zähler) dürfen gegenüber größeren Unternehmen mit sogenannten RLM-Zählern nicht benachteiligt werden. Die jetzigen, vorgeschlagene Regelung sieht eine Trennung anhand des Zählers, der sich an einem Verbrauch von rund 100.000 kWh p.a. bemisst vor. Handwerkliche Betriebe verkaufen ihre Produkte auf den gleichen Märkten, wie Betriebe der Ernährungsindustrie. Dies führt zu einer Benachteiligung kleiner, handwerklicher Betriebe. Es ist nicht nachvollziehbar, warum ein gewerblicher SLP-Kunde beim Strom rund 10 Cent pro kWh mehr bezahlen soll als ein industrieller Betrieb mit einem RLM- Stromzähler. Ist eine Gleichsetzung beider Zählerarten nicht möglich, so sind die 40 Cent pro kWh für Unternehmen deutlich nach unten zu korrigieren, um den Gleichbehandlungsgrundsatz der Betriebe gerecht zu werden. Forderung: Gleichstellung von SLP- und RLM-Kunden bei der Preisdeckelung für Strom. Die Deckelung der Gaspreise für RLM- und SLP-Kunden ist aus unserer Sicht in Ordnung.
Wegfall der KMU-Definition als Differenzierungsmerkmal zwischen „kleinen Betrieben“ und „Industrie“. Als Abgrenzung lediglich RLM und SLP nutzen! Sollte eine Trennung zwischen „kleinen“ und industriellen Betrieben dennoch notwendig sein, so ist hier lediglich zwischen der Zählerart zu unterscheiden. Hier sollte das Kriterium – wie bis jetzt vorgesehen – lediglich „RLM und SLP“ bleiben. Der KMU-Begriff als Abgrenzungskriterium darf hierfür keinesfalls herangezogen werden. Dies wäre für den Stromversorger kaum umsetzbar und eine schnelle Einführung der Strompreisbremse zum 1.1.2023 wäre gefährdet. Zudem würde dies dazu führen, dass die größeren Handwerksbetriebe mit einem Stromverbrauch von mehr als 100.000 kWh (also RLM-Kunden) dennoch die, derzeit angestrebten 40 Cent pro kWh zahlen müssten. Forderung: „KMU“ darf nicht als Abgrenzungskriterium für die Preisdeckelung bei der Strompreisbremse herangezogen werden. Hier muss die Zählerart als Differenzierungsmerkmal ausreichen (SLP oder RLM). Für Betriebe mit mehr als 100.000 kWh Stromverbrauch (RLM-Kunden) müssen die 13 Cent Preisbremse gelten.
Geltung der Preisdeckelung auch für Altverträge sowie für Spotmarktverträge Wir gehen davon aus, dass die Preisdeckelungen bei Strom und Gas auch für Altverträge gelten, die bereits in 2022 abgeschlossen wurden. Dies ist jedoch vollkommen unklar und muss zwingend klargestellt werden. Eine Klarstellung, dass auch Verträge, die jetzt im November oder Dezember 2022 abgeschlossen werden, unter die Preisdeckelungen fallen, würde dazu führen, dass die Betriebe endlich Verträge für 2023 abschließen können. Weiterhin ist unklar, ob die Preisdeckelungen auch für Spotmarktverträge gelten. Hierfür muss gesorgt werden, weil viele Betriebe aufgrund der sehr hohen Terminmarktpreise erwägen, einen Spotmarktvertrag abzuschließen. Bedeutet, es ist dringend zu klären, ob die Deckelung des Strompreises z.B. auch für einen Betrieb gilt, der ab Januar 2023 am Spotmarkt Strom bezieht. Forderung: Die Preisbremsen bei Strom und Gas müssen auch für Altverträge, die bereits im Jahr 2022 (z.B. Oktober bis Dezember) zu massiv höheren Konditionen abgeschlossen wurden, gelten. Zusätzlich müssen die Preisdeckel auch für Spotmarktverträge gelten.
Lösung für andere Energieträger, z.B. Öl und Pellets Wir brauchen weiterhin Lösungen für andere Energieträger wie z.B. Öl, Pellets oder Flüssiggas. Auch hier sind Preisdeckelungen zwingend notwendig. Betriebe, die hier einen Fuel-Switch vorgenommen haben, dürfen hierfür nicht bestraft werden. Forderung: Preisbremsen werden auch für alternative Energieträger wie Öl, Pellets oder Flüssiggas benötigt.
Härtefallregelungen/ Unterstützungsprogramm für stark betroffene Betriebe Betriebe, bei denen bereits in diesem Jahr die Verträge für Strom und Gas ausgelaufen und die damit seit Monaten von den massiv gestiegenen Preisen für Strom und Gas betroffen sind, müssen rückwirkend entlastet werden. Die Zahlung eines Gasabschlags für Dezember, der sich auf die Septemberwerte 2022 bezieht, reicht hier nicht aus. Forderung: Für bereits in 2022 stark betroffene Betriebe braucht es eine rückwirkende, finanzielle Entlastung. Eine Übernahme der Abschlagszahlungen für Gas im Dezember reicht nicht aus.
Funktioniert ein YouTube-Star im Real Life? Vor dieser Herausforderung stand ich beim Besuch eines Live-Auftritts von Freshtorge im Münchner Circus Krone. Trotz des sympathischen und engagierten Einsatzes des millionenfach geklickten Entertainers, dessen Videos ich regelmäßig genieße, war ich von der Show in mancher Hinsicht enttäuscht.
Ich war überrascht, wie viele Kinder Eintrittskarte für Freshtorge hatten bei einem Preis von etwas unter 50 Euro. Um dieser kindlichen Zielgruppe gerecht zu werden, senkte Freshtorge das Niveau seines Auftritts deutlich. Die gesellschaftlichen Spitzen, die vieler seiner Videos ausmachen, waren im Live-Programm kaum vorhanden. Zurück blieb Klamauk, der das Potential des Video-Künstlers absolut nicht ausschöpft. Da geht mehr lieber Freshtorge und das schreibe ich als Fan.
Zudem war das Programm ziemlich gestreckt und Anheizer Klaus wollte durch Plattitüden das Publikum anheizen. Es gab Quizfragen mit Geschenken an das Publikum, wie in billigen US-Shows. Das streckt schön Zeit damit weniger für die Show übrig bleibt, langweilt aber ziemlich. Das mag in kleinen Clubs funktionieren, aber nicht in einer etwas größeren Halle wie dem Circus Krone. Auch das Umschmeicheln des Publikums war zu dick aufgetragen und hat wieder etliche Minuten gekostet, in denen ich lieber eine Show gesehen hätte. Und als dann noch Freshtorge und Klaus die uralte Rudi Carrell-Show Herzblatt von 1987 mit drei Zuschauern aufführten, sollte sich Freshtorge fragen, warum die Carrell Show im Jahre 2005 abgesetzt wurde. Vielleicht weil sie aus der Zeit gefallen ist.
Und dann gab es wiederum grandiose Momente, die vor allem bei Marianne und Helga (Bist du da Helga?) aufblitzten. In der ersten Runde wurde Marianne alias Freshtore in vorgefertigten Video zugeschaltet und man trällerte gemeinsam ein Liedchen, wobei die PA sich überschlug. Nach der Pause wurde eine Dame aus dem Publikum ausgewählt, die Marianne in Originalkostüm samt Perücke spielen dufte. Hier gelang ein Glücksgriff, denn die Publikumsmarianne hatte mit einem Caipirinha schon leicht einen im Tee und spielte ihre Rolle hervorragend. Das war für mich der Höhepunkt des Abends.
Für mich steht fest: Eine Show mit Feshtorge ist nett, ein YouTube-Video mit ihm gibt mir deutlich mehr.
Übrigens noch ein Wort zum Veranstaltungsort Circus Krone, dem Ort in dem die Beatles, Bob Dylan und Johnny Cash gespielt haben: Wie kann man so ignorant sein und keine Kartenzahlung für Getränke und Bratwurst 5 Euro) anbieten. Haben die Betreiber durch Corona nichts gelernt?