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Bonanza-Fahrrad in der Motorworld München

26. November 2022

Als Jugendlicher, der in den siebziger Jahren sozialisiert wurde, kam ich erstmals bei meinem Kumpel Christian damit neidvoll in Kontakt: Christian hatte ein rotes Bonanza-Fahrrad – das war so cool.

Ich hatte ein klassisches Herrenfahrrad mit Torpedo-Dreigangsschaltung und es verblasste gegen das Radl von Christian. Er hatte einfach das coolere Fortbewegungsmittel. Diese Gedanken kamen wieder in mir hoch, als ich die Motorworld München zusammen mit dem Internationalen PresseClub München besuchte.

Beim Rundgang in der ehemaligen Ausbesserungshalle für Loks entdeckte ich bei einem Shop ein super erhaltenes Bonanza-Rad in orange, das für 2150 Euro angeboten wurde. Der Schalthebel der 3-Gang-Nabenschaltung ähnelt dem eines Autos. Dieses Bike in der Motorworld München befindet sich noch in einem hervorragenden Erstlackzustand und besitzt alle Accessoire, die es in den 70er zu kaufen gab. Sehr oft wurden Bonanzaräder optisch „verschönert“. Besonders beliebt waren Elemente wie Mercedessterne, Fuchsschwänze, Wimpel, besondere Lampen, Spiegel, eine Vielzahl von Reflektoren (Katzenaugen), in die Speichen gesteckte Bierdeckel oder Ass-Spielkarten.
Bonanza war ursprünglich ein Markenname, wurde aber auf Fahrräder ähnlichen Typs übertragen. Herstellerbezeichnungen wie „High-Riser“ und „Polorad“ setzten sich in Deutschland nicht durch. Christian hatte ein Bonanza-Fahrrad (und ich nicht).

Vor 24 Jahren lief Twin Peaks

9. April 2014

Erstmal Kaffee

Erstmal Kaffee

Heute vor 24 Jahren lief Twin Peaks im US-Fernsehen an und veränderte unsere Fernsehlandschaft. TV-Serien bestanden bis dahin aus abgeschlossenen Episoden, vielleicht gab es ab und zu mal einen Mehrteiler. Serien bedeuteten für mich zunächst Rauchende Colts, Bonanza oder Waltons. Später gab es einen Colt für alle Fälle (mit Judy), die Profis und meine absolute Lieblingsserie Lou Grant. Aber mit Twin Peaks veränderte sich meine Art Serien zu sehen.

David Lynch nahm uns mit in eine skurrile Welt und durch die Twitterin Miriam Zissler erkannte ich, wie sehr Twin Peaks in meine heutige Welt passt. Ohne Kaffee geht nichts: Bei Agent Cooper damals, bei Twitter heute und bei mir jetzt. Während ich diesen Blogpost schreibe, habe ich einen heißen Kaffee vor mir stehen und höre die geniale Serienmusik Twin Peaks von Lynchs Hauskomponisten Angelo Badalamenti.

Die Episoden um den Tod von Laura Palmer bauten aufeinander auf. Twin Peaks war Sucht und wurde immer irrer. Von Folge zu Folge nahm die Droge zu und endete im Irrsinn, eben typisch David Lynch. Das gelang durch ein hervorragendes Drehbuch, perfekte Regie, glaubwürdige Darsteller, eingänige Musik und viel, viel abgedreten Humor. Ich behaupte mal, ohne Twin Peaks hätte es Lost oder Game of Thrones nicht gegeben. Es wird also für mich wieder Zeit, die DVDs von Twin Peaks aus dem Archiv zu holen und mir die besten Szenen anzuschauen. Dazu gibt es natürlich einen Kaffee.