Nachdem ich auf den Geschmack vom Steineklopfen gekommen bin, entschloss ich mich nach meinem Ausflug zum Fossilien-Besuchersteinbruch Mühlheim jetzt den Steinbruch in Titting im Altmühltal auszuprobieren. Die Gemeinde Titting liegt im Bereich der Südlichen Frankenalb nördlich von Eichstätt und es gibt dort auch einen Fossiliensteinbruch.
Der klare Vorteil des Tittinger Steinbruchs: Man kann ihn kostenlos nutzen. Anders als andere Fossiliensammelstellen im Altmühltal kostet dieser Steinbruch keinen Eintritt. Der Sparfuchs in mir war begeistert.
Das bedeutet aber auch, dass eine gewisse Infrastruktur fehlt. Es gibt weder sanitäre Anlagen, noch einen Kiosk, noch – und das ist am wichtigsten, gibt es eine Ausleihstelle für Werkzeug. Hammer und Meißel müssen im Touristikamt in der Gemeinde ausgeliehen werden. Ich brachte mir aber mein Werkzeug und Verpflegung selbst mit und war zunächst begeistert, dass trotz eines Sonntags kaum ein Besucher im Steinbruch anzutreffen war. Ich konnte also in Ruhe klopfen.
Nach ein, zwei Stunden Arbeit wusste ich auch warum: Die Steine sind furchtbar hart und die Suche nach Fossilien gestaltet sich äußerst mühsam. Meine Kinder hätten innerhalb von 15 Minuten Hammer und Meißel zu Boden gelegt und sich geweigert, den Saurier zu suchen. Und es ist richtig, ich kam mir vor wie ein Sträfling, der in den Steinbruch abkommandiert wurde. Irgendwie kam mir auch der Gedanke an Spartacus in den Sinn, der aus seinem römischen Steinbruch fliehen will. Und wenn ich einmal voller Wut auf die Steine eindrosch (was man als seriöser Fossiliensammler niemals machen sollte), konnte ich nur wenige Steine spalten. Meine Ausbeute war entsprechend gering und meine Begeisterung hielt sich in Grenzen. Ok, Titting ist umsonst, aber das war es auch dann für mich.
Am Eingang des Steinbruchs steht übrigens ein Schild. Dort steht geschrieben, dass alte Funde in einem Wert über 5000 Euro bei der Gemeinde abzugeben seien. Wenn ich ehrlich bin, waren meine Funde ein paar Cent wert, also traft mich diese Regel nicht. Ich packte meine sieben Sachen zusammen und zog in einen anderen Steinbruch weiter (und musste dann dort auch Eintritt zahlen). Gefunden hab ich dort aber auch nur bedingt etwas.
Der grüne Hügel mit eingepacktem Festspielhaus – eine Schande.
Die Wagner-Festspiele 2014 sind zu Ende. Es war ein turbulentes Wagner-Fan und die Kritiker schossen wieder scharf auf dem grünen Hügel. Ich habe mir dieses Jahr die Götterdämmerung anschaut – inszeniert hatte Frank Castorf. Das Bühnenbild war wunderbar – und ich habe schon ausführlich darüber geschrieben. Mehr werde ich über die Aufführung und Castorf nicht schreiben. Wagner-Fans wissen Bescheid, der Rest interessiert sich sowieso nicht. Und ich freu mich auf die Saison 2015 und hoffe wieder auf Karten.
Ich habe die wunderbare Musik genossen und auch wieder die Rituale auf dem grünen Hügel. Wie jedes Jahr wird der Zuschauer beim Betreten des Opernhauses darauf hingewiesen, keine Fotos zu machen. Also nicht nur von der Aufführung (klar), sondern auch nicht vom Inneren des Gebäudes selbst. Nett zu sehen, wie Wagner-Fans die Aufseher ablenken und eine andere Gruppe dann im Festspielhaus für Selfies posiert.
Ein verbotenes Foto vom Inneren des Festspielhauses.
Und zu den Ritualen gehört, dass am Ende jeder Pause das Publikum mit Musik zurück in das Festspielhaus gebeten wird. Das läuft so ab: Kurz bevor der nächste Aufzug beginnt, treten Orchestermusiker auf den Balkon des Festspielhauses. Dort stimmen sie ein Thema der jeweiligen Oper an, die gespielt wird. Das passiert zweimal in jeder Pause – eine Kurzfassung des Stücks und eine längere Version des Themas.
Ich habe hier mal das Pausenläuten der Götterdämmerung mitgefilmt.
Und weil es so schön ist, hier die Klänge von Lohengrin aus dem Jahr 2012.
Die Götterdämmerung umfasst bei einer Spielzeit von über vier Stunden zwei Pausen. Wer nicht Bratwurst essen will, der flaniert über das Festspielgelände. Ach ja Bratwurst. Dieses Jahr gab es übrigens keine Hummerbratwurst mehr wie noch 2013.
Spezialität in diesem Jahr war für 7,50 Euro eine Trüffelbratwurst. Die Kugel Eis kostet übrigens 2,50 Euro. Wer mich beim Trüffelbratwurstessen ansehen will, kann dies hier tun:
Der komplette Ring in Bayreuth bedeutet Ausdauer. Wer sich den Ring antut (und Karten bekommt), der muss ein Liebhaber der göttlichen Musik von Richard Wagner sein. Aber er muss auch leidensfähig sein. Diese Saison litt er aufgrund der Inszenierung von Frank Castorf, aber egal wer inszenierte, er litt wegen der Sitze. Die Holzsitze in auf dem grünen Hügel sind – sagen wir es mal so – unbequem. Götterdämmerung von über 4 Stunden und irgendwann tut auch dem treuesten Wagner-Fan der Popo oder Rücken weh.
Daher haben viele Besucher neben Abendkleid und Jackett auch eine Plastiktüte dabei. Dort bringen sie ihr Sitzkissen für den Abend mit. In der Pause sieht man die Stuhlreihen in dem Festspielhaus mit zahlreichen bunten Sitzkissen versehen, ein farbenfroher Anblick im dem Hort der Hochkultur.
Sofakissen und mehr im Festspielhaus.
Wer sein Kissen vergessen hat, aber dennoch eines benötigte, der konnte dieses Wagner-Jahr aufatmen. In der Steigenberger-Lokalität ist dieses ein Schoko-Verkäufer ausgefallen und stattdessen wurde der Stand von Stephanie von Keller aufgeschlagen. Sie präsentierte uns die Festspieltasche. Die Festspieltasche ist eine Tasche zum Sitzen und ein Kissen als Tasche. Stephanie von Keller hat das Bayreuth-Problem erkannt, analysiert und bietet eine Lösung. Zur festlichen Abendgarderobe passt kein Sofakissen. Die Lösung ist die Festspieltasche, die extra zu diesem Zweck entworfen wurde, eine Kombination aus Abendtasche und Sitzkissen. Die Kissen lassen sich natürlich nicht nur bei den Bayreuther Festspielen verwenden, auch andere Konzerte dürfen mit der Festspieltasche besucht werden.
Tolle Idee: Die Festspieltasche
Außer der Kissenfunktion enthält die Tasche noch ein ausklappbares Fach, in welchem die notwendigsten Kleinigkeiten aufbewahrt werden. Die Taschen sind aus Rohseide und in der schwarzen Fransenversion sowie etwas schlichter in den Farben rot, lila und gelb erhältlich. Des weiteren gibt es ein schwarzes Herrenmodell mit einem anderen Haltegriff.
Übrigens: die Festspieltasche auf der Design- und Handwerksmesse (IHM) in München mit dem Designpreis 2013 ausgezeichnet.
Ehrfürchtig besuchte ich vor kurzem die Katakomben von Salzburg. Ich wusste im Vorfeld, dass es sich bei diesem Ort nicht um eine Begräbnisstätte handelt (wie der Name vermuten lässt), sondern um einen frühchristlichen Versammlungsort. Entsprechend war ich neugierig. Die Katakomben befinden sich am Rand des Salzburger Petersfriedhofs und stammen wohl aus der spätantiken, frühchristlichen Zeit. Welche Leistung vollbringen Menschen, denn die gesamten Gänge und Räume sind in massiven Fels gehauen?
Am Einstieg zu den Katakomben gibt es drei Gräber, die so genannte Kommunegruft. Dort liegen Mozarts Schwester Nannerl, der Komponist Michael Haydn und der Baumeister des Salzburger Domes Santino Solari. Wie auf einem Hinweisschild zu erfahren ist, war der ursprüngliche Zweck der Kommunegruft die Zwischenlagerung der Toten, wenn im Friedhof kein Grab oder keine Gruft verfügbar war. Der Petersfriedhofs ist nicht allzu groß.
Dann beginnt ein spirituelles Abenteuer. Es geht es 48 Stufen hinauf, in Österreich Stiegen genannt. Aufpassen vor allem bei Feuchtigkeit, denn die Stufen sind unterschiedlich hoch und weit auseinander.
Kopf einziehen beim Aufstieg,
Im ersten Stock gibt es eine große Höhle und einen Versammlungsraum, die 1178 eingeweihte Gertrauden Kapelle. Leider ist sie sehr im Dunkeln, aber das verstärkte meine besinnliche Stimmung des Ortes.
die Gertrauden Kapelle
Als ich den Raum besuchte, war kein weiterer Besucher da und ich ließ die Atmosphäre auf mich wirken. Wie mir der Guide verrät, soll diese Kapelle im Jahr 1178 dem 1170 ermordeten Thomas Becket geweiht sein. Was mich sehr freut: Noch heute wird in der Gertrauden-Kapelle die Messe gefeiert und ich würde gerne einmal einer Zeremonie in solch einer Umgebung beiwohnen. Unbedingt auch die kleine Terrasse betreten und den wunderschönen Blick über den Petersfriedhof genießen. Von dort hat der touristische Betrachter einen Blick auf zahlreiche Kirchen Salzburgs.
Weiter geht es noch einmal 36 Stufen in das zweite Stockwerk, in die Maximushöhle oder auch Maximuskapelle genannt. Der Anblick ist überwältigend. Der Altar wurde erst 1860 geschaffen. In der Höhle ist auch die Liegefläche der Einsiedler zu sehen und eine lateinische Inschrift. Diese Inschrifttafel des Abtes Kilian stammt von 1521. Von ihm kommt auch Katakombenlegende des Priesters Maximus. Als sich 477 die Römer zurückzogen, versteckte sich der Priester Maximus mit rund 50 Anhänger in den Katakomben. Als die Germanen kamen und die Höhle belagerten, stürzte sich der Priester und seine Anhänger zu Tode. Die Wissenschaft hat inzwischen diese Legende widerlegt, aber sie klingt immer noch sehr schön.
Ich empfehle jedem Salzburg-Besucher diese Katakomben. Für mich war es ein großartiges Erlebnis.
Bei den Print-Magazinen geht es wieder rund. Der Spiegel ist mit sich selbst beschäftigt und die Print-Garde mag kein Online. Beim Stern und beim Focus – beide Print – müssen die Chefredakteure gehen. Der Medienwandel wird auch durch einen Wechsel der Chefredaktion nicht aufgehalten.
Daher blicke ich einmal auf den Reichweitenprimus FOCUS Online. Im Rahmen meines Lehrauftrags bei der Macromedia Akademie organisierte ich für meine Studenten einen Besuch bei FOCUS Online. Angesiedelt bei TOMORROW Focus, einem Burda-Unternehmen, bekam ich als langjähriger Zeitungs- und Zeitschriftenjournalist einen kleinen Eindruck von der Arbeit eines Online-Journalisten. Vielen Dank dafür.
Chefredakteur Daniel Steil und seinem Stellvertreter Florian Fest
Selbst bezeichnet sich FOCUS Online als Portal für Qualitätsjournalismus, dies wurde von Chefredakteur Daniel Steil und seinem Stellvertreter Florian Festl in den Gesprächen immer wieder betont. Die Reichweite von FOCUS Online sei enorm. Im Moment steht die Newsportal an der Spitze vor Spiegel online und der Absatz zwischen München und Hamburg wird größer. Kein Wunder, wenn sich Hamburg nur um sich selbst dreht. Schnelligkeit ist eine absolute Stärke des Mediums.
Der erste Action Room bei der Besichtigung.
Bei meinem Besuch in München hatte ich das Gefühl, dass in der Online-Welt nur der Schnellste auch gewinnt. Klicks zählen, Reichweite zählt, dann fließt das Werbebudget. Und diese Klicks werden mit unterschiedlichen Zielen erreicht, sei es durch klassische Bilderklickstrecken, sei es aber auch durch unterschiedliche Aufmachungen eines und des selben Themas. Bei meinem Besuch konnte ich feststellen, dass einzelne Themen unterschiedlich angepackt und immer wieder neu aufgemacht und verpackt werden. Kein großer Artikel, lieber viele kleine zum Thema mit unterschiedlichen Ansprachen. Überschriften gewechselt, Einstiege und Leads geändert, doch der Nachrichtenwert hat sich kaum verändert – nur die Perspektive auf die Nachricht selbst. Das habe ich in Print noch anders gelernt, aber ich bin ja lernfähig.
Der Action Room der Redaktion.
Als ich die beiden Redaktionsräume besuchte, die bei FOCUS Online als Action-Rooms bezeichnet werden, erreichte gerade eine Eilmeldung die Redaktion. Der mutmaßliche Dieb der Schumacher-Krankenakte habe sich in der Schweiz erhängt. Diese News-Meldung musste für ein führendes Nachrichtenmedium natürlich so schnell als möglich online gehen. Ich stand hinter dem Desk des CvD (Chef vom Dienst) und sah ihn bei seiner Arbeit zu.
Über die Schulter geschaut: Die Arbeit des CvD
Gleichzeitig verfolgte ich über das iPhone die relevanten Websites wie Bild, Spiegel und Kollegen. Twitter hatte die Nachricht als erstes – und dann folgte FOCUS Online. Ob die Meldung gegengecheckt wurde, kann ich nicht sagen. Als Quelle wurde die Schweizer Boulevardzeitung Blick genannt. Ob der Blick.ch eine seriöse Quelle ist, muss jeder für sich selbst beurteilen. Reicht es für ein Portal des Qualitätsjournalismus nur eine Quelle zu nennen und diese ist noch eine reißerische dazu? Ob mit der Staatsanwaltschaft in der Schweiz gesprochen wurde, bevor die Meldung in München online ging, weiß ich nicht. Gesehen habe ich keinen bei der Gegenrecherche, so dass mein Eindruck rein subjektiv ist.
Eindrucksvoll war auf alle Fälle das Monitoring in der Redaktion. So etwas hätte ich mir als Print-Redakteur auch gerne gewünscht. Als Papiermann musste ich auf die Scannerkassen und später auf die IVW-Zahlen warten, um zu wissen, ob eine Geschichte beim Leser ankommt oder nicht. Mein persönliches Monitoring damals war meine langjährige Erfahrung, oftmals mein Bauchgefühl. Heute sind es harte Zahlen im Online-Geschäft.
Eilmeldung – der Online-Dienst hat gewonnen.
Im Online-Zeitalter ist es schließlich anders: Die Klickzahlen und andere KPIs werden laufend erfasst und in die Redaktion gegeben. So kann jeder sehen, wie sein Artikel läuft und ob er erfolgreich ist. Und erfolgreich heiß, wenn er geklickt wird. Wahrscheinlich haben die festangestellten Mitarbeiter auch vereinbarte KPI-Ziele, um Unternehmensprämien zu erhalten. Nur so kommt die enorme Reichweite zustande.
Die Kommando-Brücke – die KPI-Zahlen links habe ich unkenntlich gemacht.
Traffic kommt auch über die zahlreichen Social Media Kanäle und die Push-Meldungen auf Smartphones. Hier muss im Fall einer Einmeldung, die Technik stimmen und die Server nicht in die Knie gehen. Zudem werden zahlreiche Artikel mit PDFs verknüpft, um ein Zusatzgeschäft zu generieren. Das kommt mir in vielen Fällen sinnvoll vor, aber manches Mal ist es nur krampfhaft, eine Meldung mit einem kostenpflichtigen PDF zu verbinden. Aber der Erfolg gibt dem Unternehmen recht. So werden als den digitalen Pennys wieder analoge Dollars, in Anlehnung an Hubert Burdas berühmten Ausspruch. Mit den arbeitenden Online-Journalisten konnte ich mich nicht unterhalten. Ich wollte nicht bei der Arbeit stören. Mir fiel nur auf, dass die Mannschaft sehr jung ist und wahrscheinlich dadurch auch sehr preiswert. Alte Zeitschriftenhasen (und damit teuer) habe ich nicht entdeckt. Daniel Steil, Chefredakteur FOCUS Online, erklärte, dass er freilich auch auf die Kostenstruktur achten müsse. Obwohl man Teil von Burda sei, fühle man sich bei TOMORROW Focus als junges Start-up, ergänzte der stellvertretende Chefredakteur Florian Festl.
Was aber auch klar ist: FOCUS Online setzt klar auf mobile Kommunikation. Smartphones sind die neuen Klickbringer und natürlich müssten die Journalisten für einen künftigen Smartphone-Journalismus anders schreiben als für klassischen Desktop-Journalismus am Rechner. Diesen Trend haben die beiden Chefredakteure klar erkannt und sie werden darauf reagieren. Dies sei sicher, versicherten sie mir. Ich bin also gespannt, wohin sich der Journalismus weiter entwickelt. Bei den Klicks scheint FOCUS Online die Nase vorn zu haben. Ich regte an, What’s App-Redakteure einzustellen und über diesen Kanal auch Klicks zu generieren. Und Roboterjournalismus für Sport und Wirtschaft seien auch nicht ausgeschlossen.
Nachdenklich verließ ich die Redaktion. Der Einblick war faszinierend und ich weiß nicht, ob er mir gefallen hat. Ich bin in der Tradition der Geschichtenerzähler groß geworden. Aber Geschichten zu erzählen, ist wohl in einem Newsportal nicht so wichtig. Ich werde die Sache weiter beobachten.
Wellnesshotels gibt es viele und Einrichtungen wie Sauna, Whirlpool, Schwimmbad gehören eigentlich zum Standard wie auch das Solarium. In meinem Urlaubshotel Prinz Luitpold Bad in Bad Hindelang habe ich ein besonderes Solarium entdeckt, das mich wirklich fasziniert hat. Es nennt sich Aladins Sonnenzelt.
Was verbirgt sich nun hinter Aladins Sonnenzelt? In der Wellnessoase des Hotels gibt es am Ende einen Eingang zu einer künstlichen Grotte. Ganz in weißen Stein gehalten geht man durch ein Felsöffnung und kommt in einen blauen Ruheraum. Geht man weiter, betritt man Aladins Sonnenzelt.
Diese Diashow benötigt JavaScript.
Es ist ein Solarium, das in einem historischen orientalischen Zelt untergebracht ist. Und es ist nicht irgendein Kitsch. Nein, das Zelt stammt wirklich aus dem Orient und ist über 150 Jahre alt.
Nun, wie kommt ein orientalisches Zelt ins Allgäu ins Prinz Luitpold Bad in Bad Hindelang? Das ist eine längere Geschichte. Wer das Hotel betritt, ist fasziniert von seinem Wandverkleidungen. Das Holz stammt aus dem schottische Lanrick Castle und wurde in Bad Hindelang im Schlosszimmer, der Halle, dem Restaurant und der Ritterstube aufwendig eingebaut. Dadurch erhält das Hotel Prinz Luitpold Bad ein ganz besonderes Flair Britanniens. Als Fan von Downton Abbey und habe die Halle sofort lieben gelernt. Wobei ich die Halle sofort in Salon umtaufte. Jeden Abend saß meine Familie in „unserem“ Salon. Bei einem Buch oder Kindle genoss ich den schottischen Hochprozentigen und hing meinen Gedanken nach. Viele Blogideen kommen von diesem Ort. Eine optimale Entspannung nach einem Wandertag mit viel, sehr viel Atmosphäre.
Bei dem Kauf der Wandverkleidungen Lanrick Castle war auch ein prächtiges Nomadenzelt aus dem 19. Jahrhundert dabei. Der schottische Lord hatte es wohl auf seinen Reisen in den Orient erstanden und mit nach Schottland genommen. Dort war es wohl unter anderem für die Gartenparty der feinen Gesellschaft eine Attraktion. Ich kann mir gut vorstellen, wie die Dienerschaft bemüht war, das Zelt aufzustellen, damit Lord und Lady ihren Tee darin genießen konnten.
Diese Diashow benötigt JavaScript.
Auf jeden Fall kam so das Zelt ins Allgäu. Dort wurde diskutiert, was mit dem Zelt zu tun ist. Für eine Gartenparty im Hotel wäre es zu schade und auch zu wertvoll. Vielleicht sollte man dort feinen Tee ausschenken, aber im Winter 1992 kamen die Hoteliers Gross zu einer besseren Idee. In das Zelt wurde ein Solarium eingebaut und das ganze Ensemble erhielt den Namen Aladins Sonnenzelt.
Im Zelt können zwei Sonnenbadende nahtlos braun werden. Ich geriet bei meinem Solariumsaufenthalt ins Träumen und malte mir aus, welche Geschichten das Zelt zu erzählen hat. Leider habe ich keine Ahnung über orientalische Symbole und weiß nicht, ob oder welche Bedeutung die Muster im Zelt haben. Mir hat das Zelt aber außerordentlich gefallen.
Die Amyotrophe Lateralsklerose (Abkürzung: ALS) ist eine degenerative Erkrankung des motorischen Nervensystems. Das ist eine ernste Sache und ich habe mir lange überlegt, ob ich bei der Ice Bucket Challenge mitmachen soll. Nachdem ich ja massiv als Spielverderber bei der Social Beer Challenge im Frühjahr beschimpft wurde, bin ich bei solchen Hypes sehr skeptisch. Ich stehe weiterhin zu meiner ablegenden Haltung zur Beer Challenge. Bei der Ice Bucket Challenge sehe ich es anders. Es geht um ein ernstes Anliegen und wenn die Ice Bucket Challenge zu Spenden führt und die Krankheit ins Bewusstsein rückt, dann halte ich es für eine gute Sache.
Ich selbst habe kein Familienmitglied, das an ALS erkrankt ist. Mein einziger wirklicher Kontakt war vor Jahren bei einer schweren Krankheit meines Sohnes. Es stand auf Messers Schneide und Gott sei Dank ist alles gut für meinen Sohn verlaufen. Während der bangen Stunden lernte ich im Krankenhaus eine Familie kennen, deren Tochter an ALS erkrankt war. Das arme Kind wurde schwächer und schwächer. Ich sah, wie Kind und Eltern litten und keinen Ausweg wussten. Das schmerzte mich sehr. Und ich werde natürlich spenden.
Zurück zur Challenge: Ich wurde von Fleischermeister Ludger Freese nominiert und habe die Herausforderung mit Lego Star Wars-Figuren angenommen. Aber seht selbst in dem kleinen Video:
Und nachdem es so Sitte ist, habe ich auch drei Kollegen nominiert. Wie immer gilt, haben die 24 Stunden Zeit um zu spenden oder sich einen Kübel Eiswasser über den Kopf zu schütten – oder einfach beides. Thomas Gerlach – er ist ein langjähriger Freund und Arbeitskollege. Mit ihm arbeite ich seit Jahren zusammen. Armin Gross – er ist Hotelier des Allgäuer Hotels Prinz Luitpold Bad in Bad Hindelang. Ich habe vor kurzem in dem fabelhaften Hotel Urlaub gemacht. Claus Böbel – er ist Metzger in Franken und verkauft seine Waren über seinen Webshop. Ich bin gerne Kunde bei ihm.
„Noch nie zuvor war Qualität so transparent wie heute“ erklärte Stefan Winners von Burda auf einer Veranstaltung des Vereinigung der bayerischen Wirtschaft (vbw). Gemeint hatte Winners den zunehmenden Erfolg von Bewertungsplattformen im Internet – vor allem im Tourismus. Und er hat recht: Seien es Holydaycheck, Tripadvisor, Yelp, Google Places, Foursquare und Facebook Locations – überall wird im Tourismus bewertet. Wir müssen im Rahmen von Medienkompetenz lernen, diese Bewertungen richtig zu lesen. Wir müssen lernen Fake-Bewertungen von echten Bewertungen zu unterscheiden. Dazu gehört eine gewisse Übung.
Stefan Winners, Ministerin Ilse Aigner und vbw-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt
An meinem Urlaubsort in Bad Hindelang im Allgäu, den habe ich übrigens auch bewertet, durfte ich zum Thema Social Media im Tourismus meinem Gastgeber Armin Gross, dem Hotelier des vorzüglichen Hotels Prinz Luitpold Bades, ein Videointerview geben. Armin Gross hat es für seinen Hotel-Blog aufgezeichnet und ich habe mein iPhone für meinen Blog mitlaufen lassen. Hier der direkte Link auf den Beitrag mit mir samt Kommentare. Anbei die beiden – inhaltlich identischen – Versionen:
Aufgenommen wurde das Interview übrigens im Regentenzimmer des Hotels Prinz Luitpold Bad. Ich hatte die große Ehre in dem Schreibtischstuhl des bayerischen Prinzregenten Luitpold von Bayern Platz zu nehmen. Der Stuhl stand bis 1911 im ehemaligen Jagdhaus in Hinterstein. Seitdem steht er im Hotel Prinz Luitpold Bad. Ich muss sagen, der Prinzregent hatte Geschmack und an den Stuhl kann ich mich gewöhnen. Man sitzt echt gut. Interessant sind die Verzierungen an den Stuhllehnen. Irgendein Vogelgetier und bitte keine Kommentare über die Backen der Vögel.
In einem Wühltisch im Supermarkt entdeckte eine wunderbare Verfilmung des Bram Stoker Stoffs aus dem Jahr 1973. Es handelt sich um eine TV-Version fürs britische Fernsehen. Sie wurde von Dan Curtis inszeniert und der blutsaugende Graf wurde von Jack Palance gespielt. Inzwischen ist auch eine restaurierte Blu ray des Films Dracula zum 40. Jubiläum erschienen, die ich mir auch gekauft habe. Es lohnt sich: Der Film wurde neu abgetastet und restauriert. Besonders bei diesem Film lohnt sich das Verfahren – aber dazu später mehr. Dan Curtis verfilmte zuvor Dr. Jekyll und hat Horror-Erfahrung durch die TV-Serie Dark Shadows.
Neu abgetastet und ein super Bild: Dracula von 1973
Alles in allem ist es eine gelungene Version. Das liegt vor allem an dem Drehbuch von Altmeister Richard Matheson, der ein Profi des fanatischen Films war. Er schrieb das Buch zu Ich bin Legende, das meines Wissens dreimal verfilmt wurde (mit Vincent Price, Charlton Heston und Will Smith). Zudem schrieb Matheson die Geschichte zur seltsamen Geschichte des Mr C. Routiniert lieferte er ein atmosphärisch dichtes Drehbuch ab, das Dan Curtis seinerseits routiniert inszenierte. Für mich ist es eine der ersten Filmversionen, die Vlad Țepeș den Pfähler einführt und seine Geschichte in Rückblenden erzählt. Erst Coppola bringt diese Erzählung des rumänischen Fürsten wieder Jahre später auf die Leinwand. Mich faszinierte vor allem die Ausstattung des Fernsehfilms. Sie ist allererste Sahne. Kulissen, Mobiliar, Bilder, das gesamte Interieur ist schlichtweg eine Meisterleistung. Es ist nicht der billige Hammer-Horror mit seinen stilistischen Entgleisungen und auch nicht die die Bühneninszenierung von Tod Browning. Für eine TV-Verfilmung ist diese Version von Dracula mit Abstand eine Augenweide.
Und ähnlich ist das Spiel von Jack Palance, der den Grafen sehr gut interpretiert. Sein Spiel ist zurückhaltend, nicht so fremdartig wie das Spiel von Lugosi und auch nicht so aristokratisch brutal wie Christopher Lee. Palance stammt aus der Ukraine und seinen Akzent hat Wolodymyr Iwanowitsch Palagnjuk nicht überwunden, so dass er natürlich in der Tradition von Lugosi steht. Seine Gesichtsverbrennungen im Zweiten Weltkrieg prägten ihn. Er spielte den Dracula zurückhaltend, aber wenn er angreift, dann fletscht er eindrucksvoll die Zähne. Für mich die eindrucksvollste Szene, als Dracula vom endgültigem Tod von Lucy erfährt und Rache schwört. Toll gespielt und für mich die beste Szene.
Da der Film kaum Sex oder Gewalt darstellt, muss die Atmosphäre durch das alleinige Spiel von Palance geschaffen werden. Das gelingt, sobald er alleine vor der Kamera steht. Leider sind die meisten der Mitschauspieler eher untere Mittelklasse. Da nutzt auch die beste Method-Actor-Schule von Jack Palance nichts, wenn die meisten anderen Schauspieler wie die Ölgötzen verharren und ihren Text herunterbeten. Schade, leider die Chance vertan.
Sehr guter Soundtrack von Dracula.
Der Soundtrack von Dracula 1973 stammt übrigens von Altmeisters des TV-Sounds Robert Cobert, der schon unzählige Soundtracks zu Papier brachte. Es ist ein klassischer Score, atmosphärisch dicht inszeniert. Immer wieder höre ich die CD gerne. Und ich muss zugeben, dass ich die Dracula-Musik vor dem Film kannte und schätzen gelernt habe. Cobert hatte für den Soundtrack drei Wochen Zeit, für einen Fernsehfilm eine lange Zeit. Und er hat die Zeit gut genutzt.
Hoch über die Baumgipfel ging es bei einem Besuch des Skywalks bei Scheidegg im Allgäu. Der Skywalk Allgäu ist ein beeindruckender Baumwipfelpfad bei dem die Besucher in bis zu 30 Meter Höhe völlig ungefährlich durch Bäume spazieren können.
„Es ist wie in einem Ewoks-Dorf“, fasste K1 das Erlebnis zusammen. Wie in dem Star Wars-Film Rückkehr der Jedi Ritter kam sich K1 vor, als es möglich war, in den Bäumen zu wohnen und zwischen den Baumwipfeln spazieren zu gehen. Der 6 ha umfassende skywalk allgäu Naturerlebnispark liegt nur wenige Schritte von der österreichischen Grenze entfernt, über dem Bodensee bei Scheidegg im Allgäu 1000 m ü. M. Achtung bei der Nutzung des Mobiltelefons, die sich gerne ins österreichische Netz einwählen.
Insgesamt stehen beim Skywalk 540 Meter Pfad in 15 bis 30 Meter Höhe zum Erkunden bereit. Stahlbrücken sind zwischen Masten sicher aufgehängt. Ein wenig schwindelfrei sollte der Besucher aber dennoch sein, denn die Verbindungen zwischen den Masten schwanken leicht. Aber alles in allem ist es kein Problem, so dass viele Familie mit ihren Kindern den Skywalk zum Ausflug nutzten. Wer mit einem Kinderwagen oder Rollstuhl samt Hund unterwegs ist, dem bringt ein Aufzug sicher in die Höhe.
Da hinten ist der Bodensee.
Bei schönem Wetter hat der Besucher eine fantastischen Aussicht ins Allgäu und man kann bis zum Bodensee, über das Alpenvorland bis zu den Alpen blicken. Und wer gegen Abend den Skywalk bei Scheidegg besucht, kann einen wunderbaren Sonnenuntergang erleben. Bei schlechtem Wetter macht die ganze Sache keinen Spaß und man sollte wegen des hohen Eintrittspreises verzichten. Der normale Eintritt für einen Erwachsenen kostet 8,90 Euro und für Kinder ab 1 Meter bis 17 Jahre 6,70 Euro.
Wer keine Lust mehr hat, zwischen den Bäumen herumzulaufen, kann den Naturerlebnispfad erkunden oder sich auf dem Abenteuerspielplatz austoben. Bei gutem Wetter kribbelt es unter den Füßen beim Barfußpfad.
Was man zudem wissen sollte: Der Skywalk allgäu ist ein Integrationsunternehmen, das heißt, 40% der Mitarbeiter sind Menschen mit Behinderung. Das Ziel eines Integrationsunternehmnes ist es, dauerhaft Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung zu schaffen. Dies ist im Skywalk allgäu gelungen. Der skywalk allgäu ist eine 100 % Tochter der Katholischen Jugendfürsorge der Diözese Augsburg e.V.