Die so genannte Dritte Welt steht nicht unbedingt im Fokus der medialen Berichterstattung und dennoch mit sich hier sehr viel. So wurde die Aktion PiT-Togohilfe e.V. unlängst beim Projekt Nachhaltigkeit 2021 in Augsburg ausgezeichnet. Als Vereinsmitglied bin ich sehr stolz auf diese Auszeichnung.
Meine Vereinsvorsitzende Margret Kopp bei der Preisverleihung in Augsburg.
Nur 10 Projekte aus Bayern und Baden-Württemberg wurden für herausragendes und wirksames Engagement für eine nachhaltige Entwicklung geehrt, darunter die Togohilfe in Fürstenfeldbruck (Oberbayern). Von den insgesamt 346 eingereichten Projekten stammen 82 Projekte aus Bayern und Baden-Württemberg. Nur 10 waren nach Augsburg eingeladen, um den Preis entgegen zu nehmen, darunter der Verein Aktion PiT-Togohilfe e.V. Neben einem Preisgeld erhält die Togohilfe den Zugang zum bundesweiten RENN-Netzwerk und somit die Chance, neue Impulse zu erhalten und ihre Projekte sichtbarer zu machen. Bei der Verleihung stellte sich heraus: Aktion PiT-Togohilfe war der einzige Preisträger mit einem Projekt im Ausland, natürlich in Togo, das die Jury überzeugt hatte.
In der Laudatio hob Poetry Slammer Michael Jakob die Beispielhaftigkeit in 10 Modelldörfern in Togo, die intensive Einbeziehung der lokalen Bevölkerung durch ein ganzes Bündel an Schulungsangeboten und die konkrete Projektumsetzung durch Aufforstung mit 30.000 Bäumen und der Einführung verbesserter, brennholzsparender Kochstellen als Begründung für das hohe Maß an Nachhaltigkeit hervor. Die Vorsitzenden Margret und Andy Kopp, am Vortag der Preisverleihung gerade erst von Projektbesuchen in Togo zurückgekehrt, freuten sich ganz besonders über diese Auszeichnung, da nachhaltiger Klima- und Umweltschutz erst wirklich wirksam wird und einen Beitrag zu der 2015 von der Staatengemeinschaft verabschiedeten Agenda 2030 mit ihren 17 nachhaltigen Entwicklungszielen (Sustainable Development Goals, kurz SDGs) leisten kann, wenn auch arme Länder wie Togo daran beteiligt werden. Ich gratuliere „meinem“ Verein für die Auszeichnung.
Mein erster Kinobesuch seit dem Lockdown sollte etwas Besonderes werden. Ursprünglich wollte ich Godzilla vs King Kong sehen, aber der lief nicht bei uns im Kino. Also wartete ich auf Dune – der Wüstenplanet. Und ich habe wirklich einen besonderen Film gesehen. Ich war nervös, als ich mein Kino Scala in Fürstenfeldbruck betrat. Viele Gedanken gingen mir durch den Kopf. Den Roman von Frank Herbert habe ich in allen deutschen Übersetzungen gelesen – und darüber gebloggt: Welche Übersetzung von Dune ist die beste? Während ich im bequemen Kinosessel saß, sortierte ich meine Gedanken.
Freilich wusste ich vom verrückten Versuch von Alejandro Jodorowsky seine Version von Dune 1974 auf die Leinwand zu bringen. Trotz aller Kritik konnte ich David Lynch Verfilmung von 1984 und den TV-Verfilmungen viel Gutes abgewinnen, aber von Denis Villeneuve erwartete ich mir wirkliche Wunderdinge. Seine Fortsetzung von Blade Runner hatte mir gefallen, Arrival führte SF zu neuen Ufern – und jetzt also die erste Hälfte von Frank Herberts Roman Dune in 155 Minuten.
Gleich vorweg: Denis Villeneuve hat es geschafft, die Magie des Buches einzufangen und auf die Leinwand zu bringen. Und es ist ein Film für die große Leinwand. Dune muss zum ersten Mal im Kino genossen werden. Ich hab ihn mir ein paar Tage später nochmals angeschaut, um auf die Details zu achten. Obwohl der Roman aus dem Jahre 1965 stammt, sind die Themen noch aktuell: Politik, Macht, Drogen, Religion, Feminismus, Ökologie, Intrigen – alles passt. So sieht ein großer, moderner Science Fiction Film aus – und Freunde der Raumschlachten und Action werden enttäuscht sein. Wie Peter Jackson Tolkien richtig verfilmte, so schuf Denis Villeneuve seine Version von Frank Herberts Epos.
Und Denis Villeneuve verbeugt sich in seinen Einstellungen vor den Größen des Kinos. So genoss ich die erste Einstellung von Baron Wladimir Harkonnen, dargestellt vom Schweden Stellan Skarsgård. Im Halbdunkel streicht er sich über den Kopf – und man erkennt Colonel Walter Kurtz, der von Marlon Brando in Apokalypse Now dargestellt wurde. „Das Grauen, ich habe das Grauen gesehen“ kommt mir sofort in den Sinn und ich muss bei der Anspielung grinsen. Die Einführung der gnadenlosen Sardaukar, die Elitetruppe des Imperators Shaddam IV., erinnert an die Salbung vor einem Kreuzzug. Einige Kämpfer liegen sogar mit gekreuzten Armen auf dem Boden, um die Salbung zu empfangen – als ginge es in einen heiligen Krieg. Dabei kommt dieser heilige Krieg mit dem Aufstand der Fremen ja erst im zweiten Teil des Romans.
Bei Lynch-Version genoss ich das Setdesign im Stile des Art Deco. Denis Villeneuve Version ist radikaler, sehr stark expressionistisch mit harten Licht und Schatten. Die wasserreiche Welt von Caladan, die Heimatwelt des Hauses Atreides, wirkt freundlicher, da kann der Kontrast zum Wüstenplaneten Arrakis nicht deutlicher sein. Hier sollte dem letzten Zuschauer auch klar geworden sein, woher George Lucas seine Idee von Tatooine hatte. Das Zeremoniell der Übergabe vor den Hoheitsabzeichen des Hauses Atreides hat große Symbolik. Der rote Adler nimmt bei Denis Villeneuve ein anderes Aussehen an als im Buch beschrieben. Apropos Symbolik: Erinnern Sie sich noch an die Pyramide der Tyrell Corporation aus Blade Runner? Das war das Zentrum der Macht – in Dune kommt sie wieder vor als Palast auf Arrakis. Dieser wird von dem gemeinsamen Angriff der Harkonnen und Sardaukar verschont, während die restliche Stadt und ihre Bewohner in Flammen aufgehen.
Natürlich wartet der Zuschauer in Dune auf die Sandwürmer, von den Fremen auch Shai-Hulud genannt. Sie gelten als Ursprung des Spices. Der erste Wurm im Film ist auf den ersten Blick gar nicht als Wurm erkennbar, sondern ist ein Raumschiff, gesteuert von den Navigatoren. Wir wissen ja, die Droge Spice von Arrakis sorgt dafür, dass die Navigatoren den Raum krümmen können. Vom wurmartigen Raumschiff löst sich aus einer großen mundartigen Öffnung ein kleines Schiff. Erst später sehen wir die gewaltigen Würmer auf dem Planeten. In einer der letzten Szenen des Films können wir erhaschen, wie auf dem Wurm geritten wird.
Gefallen haben mir die Andeutungen, ob Paul Atreides der eine ist, der Kwisatz Haderach, der Erlöser der Fremen. Mal hinterfragen es die Fremen, mal hinterfragen es die Damen vom Orden der Bene-Gesserit. Ich finde diesen Frauenordnen höchst interessant. Frank Herbert schuf hier eine Form der feministischen Macht, die die mächtigen Häuser unter Druck setzt. Selbst der böse Harkonnen-Baron kuscht vor der Macht der Ehrwürdigen Mutter Gaius Helen Mohiam und kocht natürlich sein eigenes Süppchen, als er verspricht Paul und seiner Mutter Lady Jessica kein Haar zu krümmen. Jessica, die Konkubine von Herzog Leto ist auch eine Bene-Gesserit, die aber mit Paul einen Jungen geboren hat, obwohl es der Ordnen ihr verboten hat. Damit steigen die Chancen, dass Paul der Erlöser, der Kwisatz Haderach ist. Damit zeigt sich, dass der Frauenorden an einem jahrhundertealtem Eugenikprogramm arbeiten. Und Paul wird von der Ehrwürdigen Mutter Gaius Helen Mohiam mit einem vergifteten Pfeil, dem Gom Jabbar, gezwungen, sich einen Schmerztest zu unterziehen, um herauszufinden, ob er der Erlöser ist. Technik spielt in diesem Science Fiction Film eine untergeordnete Rolle. Zwar gibt es Raumschiffe, aber sie sind nicht so dominant und edel, sondern eher schwere Transportschiffe. Die Transporter von Herzog Leto erinnern auch an die Sandcrawler aus Star Wars, dem fahrenden Heim der Jawas. Die Kriegsflotte der Harkonnen und der Sardaukar sind tropfenförmige, dickbauchige Schiffe, die zur Landung auf Planeten gedacht sind und nicht für Raumkämpfe. Sehr schön empfand ich die libellenartigen Fluggeräte auf Arrakis. Diese Flugmaschinen sind absolut überzeugend und erinnern mich an den Film Oblivion von 2013. Und schön, wenn eine solche Libelle vom Fremenversteck startet, das an den Raumhafen von Mos Eisley erinnert. Nur der Falke hat eben gefehlt.
Rundum ist Dune für mich ein absolut gelungener Film geworden, der aber die Zuschauer spalten wird. Vielen fehlt die Action und das religiöse Gebrabbel geht so manchen auf den Zeiger – ich habe es genossen und hoffe, dass der Film genügend einspielt, dass sich Warner an die Fortsetzung traut. Es müssen ja nicht gleich alle Bücher von Frank Herbert sein, aber der Wüstenplanet und der Aufstieg Pauls zum Muad’Dib und die Wüstenmaus, die Zähmung des Shai-Hulud und der Genuss des Wassers des Lebens will ich doch schon aus der Hand von Denis Villeneuve sehen. Leute, geht ins Kino.
Meine erste Bob Dylan Schallplatte war 1985 das Album Empire Burlesque und ich war gelinde gesagt überrascht über das überproduzierte Album von Remixer Arthur Baker. Das sollte der Dylan sein, der die Musikgeschichte auf den Kopf gestellt hatte? Die veröffentlichten Alben der achtziger Jahre waren zugegeben gewöhnungsbedürftig. Böse Zungen sagen, die Platten waren grottenschlecht.
Aber was hätte die Achtziger für eine starke musikalische Zeit für den Meister werden können? Dylan löste sich von seiner religiösen Phase und musste sich im MTV-Zeitalter neu orientieren. Diese Orientierungsphase ging aber vollkommen in die Hose. Viele der Veröffentlichungen waren schauderhaft. Aber jetzt legt Bob Dylan die 16. Ausgabe seiner Bootleg Series mit dem Titel Springtime in New York: the Bootleg Series Vol. 16 vor. Noch mehr Müll aus der grausamen Zeit? Weit gefehlt – was für geniales Material hatte Dylan 1980–1985 geschrieben und aufgenommen, aber nicht veröffentlicht? Die Musik ist schlichtweg der Hammer: Unveröffentliches Material, das so frisch, so spielfreudig, so engagiert, so frech daherkommt. Musiker wie Tom Petty, Mark Knopfler, Mick Taylor, Sky & Robbie und viele mehr.
Dylan, was hast du für Schätze damals aufgenommen und dann ins Archiv gestellt und einen Mist stattdessen auf Vinyl gebrannt? Ich habe mir Sprintime In New York 1980–1985 als Box-Set mit 5 CDs angeschafft und bereue die finanzielle Ausgabe nicht einen Moment. Das Deluxe Boxset enthält auf fünf CDs ingesamt 57 Tracks, bis auf drei Tracks alle bislang unveröffentlicht, und zusätzlich in gewohnt opulenter Ausstattung ein 100-seitiges Hardcover-Buch u.a. mit Fotos von seltenen Dylan-Memorabilien dieser Zeit. Das Album gibt es auch als preisgünstigere Doppel-CD/LP.
Wir haben Aufnahmen aus der Ära Shot of Love, Infidels und Empire zu entdecken, also die letzten Ausläufer des religiösen Dylan und seine Hinwendung zum Rock. Unter den Goldstücken gibt es einige Perlen zu entdecken. Blind Willie McTell kannten wir schon aus der Bootleg Series 1 – nun gibt es den Take 5 der Infidels Outtake zudem Fool of Pride. Mir persönlich gefallen Don’t Fall Apart on Me Tonight (Version 2) (Infidels Alternate Take), Too Late (Band Version) (Infidels Outtake), New Danville Girl (Empire Burlesque Outtake – das später Brownsville Girl werden sollte) und Sweet Caroline. Letzteres kommt wohl aus der Bekanntschaft mit Neil Diamond durch den Last Walz Auftritt von The Band.
Nachdem Empire mein erstes Dylan-Album war, war ich neugierig auf die Versionen von Tight Connection to My Heart (Has Anyone Seen My Love) (Empire Burlesque Alternate Mix), Emotionally Yours (Empire Burlesque Alternate Take) und vor allem Dark Eyes. Wenn Dylan in den achtziger Jahren das richtige Gespür gehabt hätte, dann hätte er diese Zeit musikalisch bestimmen können. Gut, dass er die Sachen nicht weggeworfen hat und nun nach 40 Jahren veröffentlichte. Ich empfehle Springtime in New York: the Bootleg Series Vol. 16 jedem, der gute Musik zu schätzen weiß. Dylan-Fans werden die Bootleg Series 16 sowieso kaufen und genießen.
Der neue Mustang ist da. Ich werde nur bei ein paar Autos wirklich schwach: Dazu gehören der Aston Martin und der Ford Mustang. Und wie ich den entsprechenden Diensten entnehme, hat Ford jetzt einen elektrischen Ford Mustang mit dem Namen Mustang Mach-E auf den Markt gebracht. Ich habe nichts gegen Elektro-Autos, mein nächstes Fahrzeug wird wohl auch ein Elektrovehikel sein. Aber liebe Designer bei Ford: Was habt ihr mit meinem Mustang gemacht?
Der neue Mustang als Elektro-Variante Mach-E von Guy Kawasaki.
Das Design ist, sagen wir es mal freundlich, gewöhnungsbedürftig. Die Rücklichter sind die einzige Konstante, aber sonst. Ich bekomm die Krise und weiß, welches Auto ich mir nicht kaufen werden. Bei meinem Frust habe ich auf einen Fotoband Art of the Mustang zurückgegriffen und mich an vergangene Zeiten schwermütig erinnert. „So haben Sie den Ford Mustang noch nie gesehen“, steht auf dem Rückumschlag und die Autoren Tom Loeser und Donald Farr haben absolut recht. Die Vorstellung des Ford Mustang im Jahr 1964 bildete eine Zäsur in der Geschichte der amerianischen Automobilindustrie.
Das Buch Art of the Mustang aus dem Jahre 2015 hat zwar schon ein paar Jahre auf dem Pferderücken (Wortspiel), aber zeigt für mich noch immer die Faszination an der Marke. Über einen Zeitraum von 50 Jahre demonstriert das Buch die schönen Modelle und die grausamen Designmodelle des Mustangs. Die schrecklichen Fahrzeuge der achtziger Jahre überblättete ich geschwind. Die Fotos „meiner“ Mustangs sind großartig, detailreich und fesselnd. Und ich werde hier nicht eine berechtigte Diskussion um Spritverbrauch und CO2-Belastung anstellen – diese Autos bleiben für mich Traumautos und in meinen Träumen fahren diese PS-Boliden klimaneutral. Was ich an diesem Buch Art of the Mustang unheimlich schön finde, ist das Storytelling. Es werden nicht nur technische Daten der verschiedenen Modelle verarbeitet, sondern es werden zwischendurch Geschichten erzählt. Wie die Geschichte als der Mustang zum Mietwagen wurde.
Ende der sechziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts trat der US-Autovermieter Hertz an Ford heran. Sie hatten gerade die gesamte Flotte von GM auf Ford umgestellt. Nun wurde Ford gebeten 200 Mustangs für das Hertz-Sports-Car-Club-Programm zu liefern. Gesagt, getan und es entstand ein schwarzer G.T. 350 mit Goldstreifen. Das waren die Farben, die Herz bei der Unternehmensgründung im Jahr 1925 zur Kennzeichnung seiner Mietwagen verwendet hatte. Das Auto kam so gut an, dass Hertz daraufhin nochmals 800 Fahrzeuge bestellte. Von Ende 1965 bis Anfang 1967 konnte man die 1966er Shelby G.T. 350H Mustangs bei Hertz für 17 Dollar pro Tag plus 17 Cent pro Meile mieten. Dann wurden sie ausgemustert und sind heute begehrte Sammlerobjekte. Die
Immer wieder bin ich mit dem Zug, dem Flugzeug oder mit dem Auto aus Beifahrer unterwegs und will fotografieren oder filmen. Das Problem sind die Spiegelungen oder Reflexionen in der Scheibe, die in der Regel die Aufnahmen ruinieren. Ich will mich ja auf meinen Aufnahmen nicht gespiegelt sehen.
Abhilfe schafft da eine einfache Gegenlichtblende aus Silikon. Das leichte, faltbare Teil wird vor das Objektiv gehalten und schon hat man perfekt klare, blendfreie Aufnahmen durch Fenster. Der schwarzer Silikonkegel, der sich grundsätzlich an jedes Standardobjektiv anpasst, blockiert unerwünschte Blendungen und Reflexionen. Diese faltbare Antireflex-Gegenlichtblende habe ich in der Tasche. Sie wiegt weniger als 90 Gramm und hat mir gute Dienste geleistet. Klare Empfehlung für Fotografen und Filmer.
Konsequent geht Apple den Weg der Digitalisierung und treibt mit Apples Fitness+ den Plattform-Gedanken weiter voran. Das virtuelle Fitness-Studio Apples Fitness+ kommt im Herbst nach Deutschland und wird Fitnessstudios und Sportvereine auf lange Sicht das Leben schwer machen.
In der Pandemie waren Fitnessstudios geschlossen und der Sport spielte sich in den heimischen vier Wänden ab. Auch in unserer Familie wurden abends die Yoga-Matten ausgerollt und via YouTube Übungen geturnt und geschwitzt.
Hier hat Apple auf den kostenpflichten Dienst Fitness+ installiert, der bisher nur in den USA freigeschaltet war. Im Herbst wird dieser Dienst nach Deutschland kommen und arbeitet zudem mit den Apple Produkten iPhone, iPad und Apple TV zusammen. Wir haben in der Pandemie HomeOffice gelernt, warum nicht auch Sport zu Hause – zeitlich und räumlich unabhängig von klassischen Fitness-Studio oder Sportverein. Da Sport ein Gemeinschaftserlebnis sein kann, hat Apple Fitness+ zum Gruppentraining aufgebohrt. Bis zu 32 Sportbegeisterte können an einem gemeinsamen Training teilnehmen. Das technische Geheimnis des Gruppentrainings basiert auf Share Play. Diese Funktion hat die Apple auf WWDC 2021 für gemeinsames Filme-Schauen vorgestellt. Dies wird nun auf Apple Fitness+ ausgeweitet.
Ich persönlich trainiere in meinem örtlichen Sportverein Qigong zu festgelegten Zeiten. Gerne würde ich flexibler sein und die Übungen auch zu anderen Zeiten mit Freunden durchführen. Leider wird Qigong (noch) nicht bei Apple Fitness+ angeboten. Dennoch interessiere ich mich für andere Angebote wie Yoga oder Ausdauertraining. Die Übungszeiten in meinem Sportverein für diese Sportarten sind ungünstig und daher überlege ich mir eine Teilnahme bei Apple Fitness+. Zudem bin ich künftig vielleicht wieder öfters auf Reisen und könnte mein Workout im Hotel machen. Die Preise für Deutschland stehen noch nicht fest: In den USA kostet das Abo entweder knapp 8 US-Dollar pro Monat oder rund 80 US-Dollar pro Jahr. Mein Sportverein oder ein Fitnessstudio sind deutlich teuerer. Fitness+ ist bei Apple One mit dabei, bei der Premium-Option für rund 30 US-Dollar pro Monat. Dieses Bundle ist in Deutschland noch nicht verfügbar. Warten wir auf den Herbst.
Heute am 18. September ist der Tag des Handwerks und zugleich ist heute der internationale Batman-Tag. Für mich sind beide Termine wichtig, arbeite ich doch für das bayerische Friseurhandwerk und bin ein Fan der Fledermaus.
Für die hiesigen Fans des Fledermaus-Detektivs gibt es an diesem Tag in den Comic-Shops viele Aktionen, in deren Mittelpunkt der Dunkle Ritter steht. Unter anderem gibt es Batman-Gratis-Comic-Material und Sonderpublikationen für Sammler. Interessant für mich ist die Veröffentlichung des Batman: The World-Bandes, der auch in einer auf 666 Exemplaren limitierten und signierten Version vorhanden ist.
Es ist Anthologie-Band, in dem Batman den Joker um den Globus verfolgt und dabei 14 Länder passiert. Für die Umsetzung der Kapitel wurden jeweils einheimische Kreativteams gefunden, um die Geschichten umzusetzen. Also 14 Länder, 14 Kreativteams in einer Geschichte – das Konzept gefällt mir. Natürlich gibt es auch eine in Deutschland, genauer in Bayern spielende Episode, die vom Münchner Duo Benjamin von Eckartsberg (Story) und Thomas von Kummant (Artwork) erstellt wurde.
Batman sind für mich aber nicht nur die Comics, sondern vor allem die Filme. Es soll ja noch ein neuer Batman in die Kinos kommen, aber heute greife ich zu den erschienen Klassikern, die unterschiedlicher nicht sein können.
Ich bin ein absoluter Fan der Tim Burton Reihe von 1989. Die quietschbunten Popcorn-Filme hatte ich damals in Kino gesehen und kaufte sie mir später auf Laserdic, UMD-Träger und Bluray. Es war Spaß mit großen Namen der damaligen Zeit und es steckte sehr viel Symbolik in diesen Unterhaltungsfilmen, obwohl sie von Folge zu Folge schlechter wurden. 1992: Batmans Rückkehr (Regie: Tim Burton), 1995: Batman Forever (Regie: Joel Schumacher) und dann 1997: Batman & Robin (Regie: Joel Schumacher).
Dann kam Jahre später Christopher Nolan 2005 und ließ den dunklen Rächer in einem Dreiteiler wieder auferstehen. Batman Begins haute richtig rein, The Dark Knight lebte vor allem durch Heath Ledger in der Rolle als Joker. 2012 erschien der dritte und letzte Teil der Trilogie unter dem Namen The Dark Knight Rises, den ich aber vergleichsweise als schwach empfand. Vielleicht war mein Batman-Fieber in der Zwischenzeit geheilt.
Als ich ein Webinar über die Batman-Filme vorbereite, entdeckte ich eine Perle, die ich lange Zeit nicht mehr gesehen hatte: Batman hält die Welt in Atem von 1966. Der Film basiert auf einer US-Batman-Fernsehserie und nimmt sich selbst nicht zu ernst. Aber genau das macht seinen Reiz aus, wenn Batman und Robin gegen die Bösewichte zu Felde ziehen. In den Hauptrollen der Comicverfilmung sind Adam West als Batman und Burt Ward als Robin zu sehen. Und wenn ich ehrlich bin: Adam West ist für mich der Batman-Darsteller schlechthin. Vielleicht liegt es daran, dass meine Eltern mir als Kind das Batmobil des Films Batman hält die Welt in Atem geschenkt hatten und ich sehr gerne mit diesem Fahrzeug spielte. Leider ging es im Laufe der Jahre verloren.
Der Film kommt so flott und leichtfüßig daher, hat überdehnte Einfälle und versucht sich als Comic-Film mit entsprechenden Bild-/Ton-Effekten mit Pows, Bangs und Splashs. Er hat den Charme der Sechziger Jahre ohne in den Verdacht von Filmkunst zu kommen. Mir hat er gefallen und er ist für den Batman-Tag genau die richtige Unterhaltung.
Drei Container mit Schulmöbel aus der Stadt Olching gingen auf die Reise ins westafrikanische Togo. Organisiert und koordiniert wurde der Transport von der Aktion PiT Togohilfe, die seit September 2019 in Fürstenfeldbruck ist. Ich bin seit Jahren für den Verein ehrenamtlich tätig und hab bei der Beladung richtig angepackt. Insgesamt reisen nun über 500 Stühle, 350 Tische, 50 Spinde, 30 Regale, 30 Tafeln, 200 Schultaschen, diverse Kartons mit Kindersachen, Schuluniformen, Schuhen, Stoffen und natürlich Geschenke für die Patenkinder nach Togo.
Olchings Bürgermeister Andreas Magg stellte dem Verein eine Halle in Gut Grasslfing zur Verfügung, in der gebrauchte und ausgemusterte Schulmöbel aus dem ganzen Stadtgebiet gesammelt wurden. Ehrenamtliche Helfer der Togohilfe verluden mit Unterstützung des Bauhofs die Bänke, Tische, Stühle und Schränke. Die drei Container, die in den vergangenen Tagen beladen wurden, machen sich jetzt per Schiff auf die sechswöchige Reise nach Togo, wo sie in der Hauptstadt Lomé von Mitarbeitern der Aktion PiT Togohilfe in Empfang genommen werden. Dort werden die Möbelspenden auf zehn Modelldörfer im ganzen Land verteilt. „Wir sind sehr dankbar für die Unterstützung der Stadt Olching“, so die Vereinsvorsitzende Margret Kopp. Nach dem Umzug von Maisach nach Fürstenfeldbruck stand dem Verein kein Lager mehr für regelmäßige Hilfstransporte zur Verfügung. Die Container-Lieferungen wurden erst einmal auf Eis gelegt werden. „Durch die Gelegenheit in Olching konnten wir diese drei Transporte auf den Weg bringen. Für den Herbst steht noch eine Containerladung mit den Schulmöbeln der ehemaligen Schule an der Heckenstraße an.“
Vor ein paar Wochen schaute sich Margret Kopp das Lager in Graßlfing an und wir nahmen ein Video dazu auf:
Seit 1980 engagiert sich die Aktion PiT Projekt in Togo im Gesundheitsbereich, Schulbildung, Kinderhilfe sowie Dorfentwicklung. Dank der beständig wachsenden Unterstützung durch Spender und Förderer ist aus einer kleinen Privatinitiative heute der größte Togo-Hilfsverein Deutschlands Aktion PiT – Togohilfe e.V. geworden, gemeinnützig anerkannt und Mitglied im „Eine Welt Netzwerk Bayern“. Drei Videos von drei Beladungen habe ich gedreht. Hier der erste Tag:
Hier der zweite Tag:
Und hier der dritte Tag und die letzte Beladung:
Dass diese Arbeit der Togohilfe gewürdigt wird, zeigt sich an zahlreichen Auszeichnungen: Die Togohilfe gewann den 1. Preis des Bayerischen Eine Welt-Preises. Die Preisträger wurden von einer Jury ausgewählt, die aus Vertretern der Kommunalen Spitzenverbände, des Bayerischen Landtags, des Eine Weltnetzwerks Bayern e.V. und der Staatskanzlei bestand. Es wurde die intensive Teilhabe der ländlichen Bevölkerung in den Dörfern in Togo herausgestellt – vom ersten Schritt des Dorfentwicklungsprogramm Village Aimes-Afrique – das lebenswerte Dorf an, die wissenschaftliche Begleitung der Projektmaßnahmen und die hervorragende Zusammenarbeit mit dem Partner-Verein Aimes-Afrique. Die Projekte der Aktion PiT Togohilfe sind sehr gut durchdacht, arbeiten mit den Partnern auf Augenhöhe zusammen und mobilisieren dadurch die vorhandenen Kräfte und Kapazitäten zur Selbsthilfe in hervorragender Weise.
Sie kennen sicher öffentliche Bücherschränke. Es sind Regale, ausgemusterte Telefonzellen oder Schränke, die an frequentierten Plätzen stehen. Dort kann man gelesene Bücher abstellen und andere bei Bedarf mitnehmen – ein klassisches analoges Tauschgeschäft. Bei uns in Maisach, im oberbayerischen Landkreis Fürstenfeldbruck, ist der Bücherschrank im örtlichen Edeka Leich und ich nutze ihn regelmäßig. Vor kurzem habe ich aus dem Nachlass meines Vaters eine Reihe von Reiseführern dort abgelegt, die regen Zuspruch gefunden haben.
Dabei ist mir aufgefallen, dass im Bücherschrank nicht mehr nur Holzmedien wie Bücher und ein paar Zeitschriften zu finden sind, sondern auch Filme. Mehr und mehr tauchen dort VHS-Cassetten, DVDs und auch Blurays auf. Auch ein paar Muskikcassetten MC habe ich immer wieder gesehen.
Als Filmfan schlägt mir das Herz höher. Der Bücherschrank als Medienschrank. Medien vergangener und gegenwärtiger Zeiten werden ausgelegt und mitgenommen. Ich finde das eine wunderbare Idee. Für mich gehört das VHS-Zeitalter der Vergangenheit an, aber DVD und BD gehören noch zu meinen Mediengewohnheiten. Leider habe ich zwei Medienarten dort noch nicht gefunden, die ich sammle und extrem verehre: Super 8 und Laserdisc – also wer etwas übrig hat: Ich hebe die Hand.
Interessant ist, dass wir bei uns auf dem Dorf mit unserem Medienschrank auf einer internationalen Welle mitschwimmen. In den USA gibt es wohl die Bewegung FreeBlockbuster.org. Blockbuster war einstmals der größte Videoverleiher der Welt, der vor Jahren in Konkurs die Grätsche machte. Hier lassen sich in speziellen blauen Schränke alte analoge und digitale Medien tauschen. Die Amerikaner verwenden die ausgedienten Zeitungskästen, stumme Verkäufer genannt, nachdem Print-Zeitungen in den USA auf dem Rückzug sind.
Einer der Science Fiction-Romane, die mich seit frühester Jugend fasziniert haben, war Solaris von Stanisław Lem. Heute feiert der 2006 verstorbene polnische Autor seinen 100. Geburtstag und heute werde ich mich wieder mit Solaris beschäftigen. Die Idee eines Planeten als intelligentes Leben finde ich gewaltig. Der Planet erzeugt aus Schuldgefühlen der menschlichen Astronauten reale Kopien. Der Roman Solaris wurde dreimal verfilmt. 1968 für das sowjetische Fernsehen, wobei ich den Film nicht kenne. 1972 Solaris vom großen Andrej Tarkowski und 2002 Solaris von Steven Soderbergh. Meine persönliche Lieblingsversion ist die von Tarkowski.
Und ja, der Film ist schwierige Kost. Tarkowski sagte dazu: „Es geht um den Konflikt zwischen Selbstüberwindung, gefestigter Überzeugung und sittlicher Wandlungsfähigkeit einerseits sowie mit den Bedingtheiten des eigenen Schicksals andererseits.“ Immer wieder wird Solaris mit Kubricks 2001 verglichen. Das sehe ich nicht so: Ich ziehe Vergleiche zum unvergessenen Ingmar Bergman heran. Tarkowskis Filme sind eine Reise in die Seele. Ich kenne von dem Film nur die englische und die DDR-Übersetzung. Leider spreche ich kein Russisch, um das Gefühl der Sprache in Kombination mit den Bildern zu erfassen. Von den Bildern geht eine Faszination aus: Achten Sie beim Ansehen des Films auf Die Jäger im Schnee von Pieter Bruegel dem Älteren. Es stellt wohl den kalten Dezember und Januar dar. Das Gemälde wird oft als typisches Beispiel für die sogenannte „Kleine Eiszeit“ in Mitteleuropa angeführt, da der Winter 1564/1565 der kälteste Winter seit Menschengedenken war. Das passt gut zum Film. Stanisław Lem war mit den Verfilmungen von 1972 und 2002 nicht einverstanden, weil wohl auch der Schwerpunkt auf Bilder gelegt wurde. Die Romane von Stanisław Lem lese ich noch immer gerne und kann mich vor allem über die Robotermärchen, Märchen von Roboter für Roboter, erfreuen. Der Mann war schlichtweg ein heller Geist, sprach sich aber gegen Ende seines Lebens gegen das Internet und die Vernetzung aus.