Posts Tagged ‘Christopher Nolan’

Batman Tag 2021 – ich feier die Fledermaus

18. September 2021

Heute am 18. September ist der Tag des Handwerks und zugleich ist heute der internationale Batman-Tag. Für mich sind beide Termine wichtig, arbeite ich doch für das bayerische Friseurhandwerk und bin ein Fan der Fledermaus.

Für die hiesigen Fans des Fledermaus-Detektivs gibt es an diesem Tag in den Comic-Shops viele Aktionen, in deren Mittelpunkt der Dunkle Ritter steht. Unter anderem gibt es Batman-Gratis-Comic-Material und Sonderpublikationen für Sammler. Interessant für mich ist die Veröffentlichung des Batman: The World-Bandes, der auch in einer auf 666 Exemplaren limitierten und signierten Version vorhanden ist.

Es ist Anthologie-Band, in dem Batman den Joker um den Globus verfolgt und dabei 14 Länder passiert. Für die Umsetzung der Kapitel wurden jeweils einheimische Kreativteams gefunden, um die Geschichten umzusetzen. Also 14 Länder, 14 Kreativteams in einer Geschichte – das Konzept gefällt mir. Natürlich gibt es auch eine in Deutschland, genauer in Bayern spielende Episode, die vom Münchner Duo Benjamin von Eckartsberg (Story) und Thomas von Kummant (Artwork) erstellt wurde.


Batman sind für mich aber nicht nur die Comics, sondern vor allem die Filme. Es soll ja noch ein neuer Batman in die Kinos kommen, aber heute greife ich zu den erschienen Klassikern, die unterschiedlicher nicht sein können.

Ich bin ein absoluter Fan der Tim Burton Reihe von 1989. Die quietschbunten Popcorn-Filme hatte ich damals in Kino gesehen und kaufte sie mir später auf Laserdic, UMD-Träger und Bluray. Es war Spaß mit großen Namen der damaligen Zeit und es steckte sehr viel Symbolik in diesen Unterhaltungsfilmen, obwohl sie von Folge zu Folge schlechter wurden. 1992: Batmans Rückkehr (Regie: Tim Burton), 1995: Batman Forever (Regie: Joel Schumacher) und dann 1997: Batman & Robin (Regie: Joel Schumacher).

Dann kam Jahre später Christopher Nolan 2005 und ließ den dunklen Rächer in einem Dreiteiler wieder auferstehen. Batman Begins haute richtig rein, The Dark Knight lebte vor allem durch Heath Ledger in der Rolle als Joker. 2012 erschien der dritte und letzte Teil der Trilogie unter dem Namen The Dark Knight Rises, den ich aber vergleichsweise als schwach empfand. Vielleicht war mein Batman-Fieber in der Zwischenzeit geheilt.

Als ich ein Webinar über die Batman-Filme vorbereite, entdeckte ich eine Perle, die ich lange Zeit nicht mehr gesehen hatte: Batman hält die Welt in Atem von 1966. Der Film basiert auf einer US-Batman-Fernsehserie und nimmt sich selbst nicht zu ernst. Aber genau das macht seinen Reiz aus, wenn Batman und Robin gegen die Bösewichte zu Felde ziehen. In den Hauptrollen der Comicverfilmung sind Adam West als Batman und Burt Ward als Robin zu sehen. Und wenn ich ehrlich bin: Adam West ist für mich der Batman-Darsteller schlechthin. Vielleicht liegt es daran, dass meine Eltern mir als Kind das Batmobil des Films Batman hält die Welt in Atem geschenkt hatten und ich sehr gerne mit diesem Fahrzeug spielte. Leider ging es im Laufe der Jahre verloren.

Der Film kommt so flott und leichtfüßig daher, hat überdehnte Einfälle und versucht sich als Comic-Film mit entsprechenden Bild-/Ton-Effekten mit Pows, Bangs und Splashs. Er hat den Charme der Sechziger Jahre ohne in den Verdacht von Filmkunst zu kommen. Mir hat er gefallen und er ist für den Batman-Tag genau die richtige Unterhaltung.

Neustart: Kino Scala hat wieder geöffnet

28. August 2020

Das Scala in FFB hat wieder geöffnet.

Das Scala in FFB hat wieder geöffnet.

Endlich hat „mein“ Kino wieder geöffnet – gemeint ist das Scala Kino in Fürstenfeldbruck. Seit März war der Filmpalast Coronabedingt geschlossen, die Mitarbeiter in Kurzarbeit. Aber jetzt geht es mit einem strengen Hygienekonzept im Scala wieder los. Das gibt Mut für die ganze deutsche Kinobranche.
Ich habe mich deshalb mit dem Scala-Geschäftsführer Markus Schmölz getroffen – Abstand gewahrt und ihn zur Wiedereröffnung befragt. Die Erleichterung war ihm deutlich anzumerken. Zum Start wurden alle Mitarbeiter gleich mal mit Lederhosn als Zeichen des Neustarts ausgestattet.
Der Neustart bedeutet aber nicht das Besucherniveau der alten Zeiten. Aufgrund der Abstandsregeln darf jeder Saal im Scala nur zu etwa einem Fünftel besetzt werden. Das bedeutet für ein Kino massive finanzielle Einbußen. Und dennoch: „Wir brennen darauf loszulegen“, so Schmölz, der einen genauen Blick auf die Zahlen hat. Die nächsten Wochen werden zeigen, ob ein kostendeckender Betrieb eines Kinos möglich sei. „Wir haben treue Fans und ich hoffe, ich kann auf unsere Fans zählen.“

Der Mindestabstand im Kino wird eingehalten, was die Anzahl der Sitzplätze reduziert, denn nicht nur links und rechts gelten die 1,50 Meter, sondern natürlich auch nach vorne und hinten. Zudem wurde die Lüftungsanlage hoch geschaltet, so dass der Luftaustausch im Kino permanent ist. Unter den Sitzen wird Frischluft eingeblasen und an der Decke die Luft wieder abgesaugt. Der Kinobesucher merkt davon nur ein laues Lüftchen, aber das gehört zum Hygienekonzept wie die Registrierung der Besucher am Eingang. Zudem stehen überall Desinfektionspender im Kino. Masken müssen im Foyer getragen werden, können im Kino und im Cafe-Bereich beim Konsumieren von Getränken aber abgenommen werden. Natürlich gibt es Popcorn, Nachos und Snacks sowie die gängigen Getränke.


Natürlich geht ein Kartenverkauf vor Ort, aber besser ist der Online-Kartenkauf. So sieht der Besucher, ob im Saal seines Wunschfilms überhaupt noch Platz ist und welcher Sessel noch frei ist. „Wer online seine Karten bucht, weiß genau, wo er sitzt“, so Markus Schmölz. Ein Wechsel des Sitzplatzes während der Film läuft, wird von den Scala-Mitarbeitern nicht geduldet. „Unser Hygienekonzept basiert auch auf Vernunft.“


Trotz Kurzarbeit lief die Arbeit hinter den Kulissen weiter. Die Theke erstrahlt wieder im ursprünglichen Glanz. Und es wurden zwei neue digitale Projektoren angeschafft. Damit sind alle Kinosäle auf dem neuesten Stand.
Kino braucht aber Content. Das Scala startet mit Christopher Nolans Tenet. Von dem Film wird es abhängen, ob Kino in der Cornona-Zeit erfolgreich ist. Ein Agent wird rekrutiert, um einen besonderen Auftrag auszuführen. Er soll den 3. Weltkrieg verhindern. Diesmal ist jedoch keine nukleare Bedrohung der Grund. Es muss eine Person gestoppt werden, die die Fähigkeit besitzt, die Zeit zu manipulieren. Zudem gibt es ein paar Kinderfilme und die bayrische Produktion Ausgrissn! In der Lederhosn nach Las Vegas – da passen die neuen Lederhosn beim Scala-Team ideal. Schön, dass das Scala auch kleinen Filmen eine Chance gibt.
Es braucht aber die großen Blockbuster, der Zuschauerzahlen bringen, verschieben ihre Starttermine. Gestern wurde bekannt, dass der deutsche Kinostart von The King‘s Man: The Beginning auf den 25. Februar 2021 verschoben wurde. Der alte Kinostart-Termin am 17. September 2020 ist somit nicht mehr gültig.
Das Drama von Mulan ist bekannt. Disney hat den Kinostart komplett gestrichen und streamt den Streifen in seinem Streamingkanal Disney+ gegen Aufpreis. Ich bin gespannt, wie dieses Vorhaben ankommt. Das Kino wird als Vermarktungskette übersprungen. Das Wohnzimmer soll die Kinoleinwand ersetzen.
Ich wünsche persönlich dem Scala alles Gute.

Filmtipp: Interstellar

9. April 2015

Interstellar auf Blu ray

Interstellar auf Blu ray

Im Kino hatte ich Interstellar verpasst, weil ich irrtümlicherweise annahm, dass der Film in Stereoskopie gezeigt wird. Aber jetzt ist der Streifen von Christopher Nolan auf Blu ray veröffentlicht worden und ich habe mir angesehen. Ich bin hin und her gerissen: Habe ich jetzt ein Meisterwerk gesehen, einen unterhaltsamen Film, einen Beitrag zur Gesellschaftskritik oder einfach nur 169 Minuten Geschwätzigkeit?
Das Problem mit Interstellar ist, dass sich der Film an Erklärungen versucht und daran scheitern muss. Meine angeregte Fanatsie wird durch wissenschaftliche Erklärungen eingeschränkt und das ärgert mich. Das macht aus dem Film von Christopher Nolan beileibe keinen schlechten Film, nein im Gegenteil: Interstellar hat mir auf Blu ray gut gefallen, sehr gut sogar. Dennoch hat der Film viele Schwächen. Seine größte Schwäche für mich ist seine Geschwätzigkeit. Zugegeben, einige Ideen sind visionär für den zeitgenössischen SF-Film und dafür müssen wir Nolan auf Knien danken. Aber im Vorfeld wurde er mit der Vision von 2001: Odyssee im Weltraum vergleichen und daran muss er scheitern. Interstellar fehlt die visionäre Kraft, den Blick über den Tellerrand und das Spiel der Gedanken in meinem Kopf. Nolan ist kein Kubrick und will es hoffentlich auch nicht sein. Fans und Kritiker haben ihn auf dieses Podest gehoben und Nolan muss daran scheitern. Nolan ist ein extrem begabter Filmemacher, aber ein Kubrick sicher nicht. Aber Nolan ist sicher fasziniert von seinem Vorbild und zitiert ihn überall. Dagegen ist nichts zu sagen.
Der Film ist überfrachtet mit Ideen und das führt damit zur Geschwätzigkeit. Die Thematik ist interessant und nach all den Star Trek-Folgen kennen wir inzwischen das Raum-Zeit-Dilemma und die Theorie der Wurmlöcher, so dass wir bereit sind für die wissenschaftlichen Erklärungsversuche von Nolan, der sich als Berater den Astrophysiker Kip Thone zur Seite und aus Produzenten genommen hat. Aber irgendwie kam das Thema in Contact geschmeidiger herüber, vielleicht lag es hier an der Vorlage des großen Carl Sagan.
Zeitweise kommen wissenschaftliche Erklärungen in Hülle und Fülle daher. Was bei mir aber hängen geblieben ist, sind nur die Zeilen von Dylan Thomas, der immer wieder zitiert wird. Albert Einstein versus mit Dylan Thomas. Relativitätstheorie und Quantenmechanik mit „Geh nicht gelassen durch die gute Nacht“. Und am Ende siegt, wie in Hollywood üblich, das Herz über die Wissenschaft. Und natürlich sind einige Wissenschaftler Teil einer weltweiten Verschwörung, also kann man den Eierköpfen in ihren Elfenbeinturm nicht trauen. Als Bösewicht gibt es einen großartigen Michael Caine zu sehen. Da ist auf der anderen Seite ein ehrlicher Farmer, der zuvor Flieger und Raumfahrer war, eine ehrliche Haut, dem es um seine Familie geht.
Der Film hat einen schönen Humor. Am witzigsten empfand ich die Diskussion mit der Lehrerin zu Beginn des Films. Diese Lehrerin unterrichtet nach einem Lehrbuch, dass die Mondlandung nie stattgefunden habe und nur ein Propaganda-Trick der Amerikaner gewesen sei. Dieser Humor hat für mich zwei Stufen. Stufe 1 ist die allgemeine Diskussion in den USA um die Evolutionstheorie von Charles Darwin. Der Mensch dürfe im Land der Tea Party nicht vom Affen abstammen. Hier hält Nolan den Amerikanern einen Spiegel vor. Stufe 2 ist die Satire um die gefakte Mondlandung, bei der auch Stanley Kubrick seine Hand im Stil gehabt haben soll. Hier zitiert Nolan den filmischen Übervater Kubrick.
Zur Musik – und ich habe es befürchtet: ich sag es offen heraus. Der Soundtrack Interstellar ist schrecklich, kein Wunder, denn er stammt aus der Feder von Hans Zimmer. Wenn ich böse wäre, würde ich sagen: Hans Zimmer ist beim Komponieren auf seiner Orgel eingeschlafen. Ja, ich mag seine Musik nicht und dieses Mal tritt Zimmer gegen György Ligeti oder sogar gegen die Strauß-Brüder an und scheitert fulminant. Nolan hatte mit Zimmer schon bei den Batman-Filmen zusammengearbeitet. Zimmer sagt, er habe die Musik ohne den Film machen dürfen/müssen. Nolan habe ihn nur Manuskriptseiten zur Verfügung gestellt und dann sei die Musik nur so geflossen. Ja, ja, Blabla. Sphärische Klänge haben wir schon anderswo besser gehört, zum Beispiel vor ein paar Jahren bei Gravity von Steven Price. Selbst der Soundtrack von Oblivion von M38 war um Welten besser.
Vorbildlich und ausnahmslos atemberaubend waren für mich aber die Special Effects. Diese sind allererste Sahne und da setzt das Team von Double Negative Maßstäbe. Wer VFX liebt, dem wird Interstellar auf jeden Fall gefallen, da bin ich mir sicher. Der Bilderrausch ist enorm. Hier kann Christopher Nolan zeigen, dass er sein Handwerk als moderner Filmemacher versteht. Für die visuellen Effekte wurde der Film auch mit einem Oscar ausgezeichnet.
Für mich ist Interstellar auf der einen Seite eine Mischung aus 2001, Contact und Gravity, auf der anderen Seite ein aufwendig gemachter Science Fiction-Film, wie es heute nur noch wenige gibt. Nach dem ersten Betrachten des Films war ich aufgewühlt, visuell überwältigt und musste erst einmal eine Nacht schlafen, um meine Gedanken und Emotionen zu ordnen. Nach dem zweiten und dritten Anschauen meine ich: Sehr gut gemacht, aber beileibe kein Meisterwerk.

Interstellar_blu

Buchkritik: the Making of King Kong von Jenny Wake

21. April 2014

Kong

Während die Welt und ich auf die Neuverfilmung von Godzilla warten, hab ich mir mal wieder den King Kong von Peter Jackson reingezogen. Der Affe verkörpert für mich den klassischen Abenteuerfilm pur. Jackson hat viel Prügel für den Film kassiert, doch ich mag ihn. Er hat seine ganz eigene Stimmung und ist eine Erinnerung von die alte Verfilmung. Den Mist aus den siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts lassen wir lieber unter den Tisch fallen. Die Idee zu King Kong stammte übrigens von Edgar Wallace, was die wenigsten wohl wissen.

Nachdem ich bereits ein King Kong-Buch vorgestellt habe, kommt hier The Making of King Kong. Es ist der offizielle Guide zum Film. Geschrieben wurde das Buch von Jenny Wake. Es führt einen zurück in die Ära der dreißiger Jahre als Art Deco noch Stilgebend war. 200 Fotos darunter einiges an Concept Arts, digitale Storyboards und einige hinter den Kulissen-Schnappschüssen liefert dieses Buch. Aber wie bereits bei anderen Making of-Büchern bleibt es an der Oberfläche. Zuviel Content in einem Buch, obwohl Material für eine ganze Reihe von Filmbüchern dagewesen wäre. Für den klassischen Filmfan mag es ausreichen, für den Spezialisten ist The Making of King Kong im Grunde eine Enttäuschung. Oberflächlich werden Motion Capture oder die Agents von Massive abgehandelt. Gerne hätte ich einmal ein wirkliches Making of aus diesem Bereich gelesen.

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Am meisten interessiert hat mich natürlich der Affe selbst, also Meister King Kong. Leider kommt er erst in der zweiten Buchhäfte in Erscheinung. Und hier kommt natürlich der großartige Andy Serkis ins Spiel. Serkis ist der Star der Branche. Peter Jackson  arbeitete bereits mit Andy Serkis bei seiner Darstellung als Gollum in Herr der Ringe und auch im ersten Teil des Hobbits. Andy Serkis hat aktuell bei der neuen Verfilmung von Planet der Affen: Revolution mitgewirkt und wird hier seine Leistungen im Bereich Motion Capture einbringen. Wir dürfen auf die Affenfolge gespannt sein.

Der große Andy Serkis

Der große Andy Serkis

Mir kommt der ganze Bereich von Andy Serkis in diesem Buch zu kurz. Andy Serkis hat das künstlerische Handwerk des Performance Capture revolutioniert. Performance Capture ist eine spezielle Art des Motion Capture, bei dem die Mimik und Gestik eines Schauspielers getracked, digital verarbeitet und im Anschluss auf einen computergenerierten Charakter übertragen werden. Serkis‘ Arbeit als Motion Capture-Darsteller und Sprecher von CG-Figuren wie Gollum brachten ihm große Bekanntheit ein. Andy Serkis gewann weltweit unzählige Fans für seine Darstellung des Gollum in Peter Jacksons Oscar-prämierter Der Herr der Ringe-Trilogie. Für diese Rolle wurde Serkis mit einem Empire Award sowie Outstanding Ensemble Cast Awards ausgezeichnet, darunter auch mit dem Screen Actors Guild Award. Bei einer erneuten Zusammenarbeit mit Jackson spielte Serkis in King Kong gleich zwei prominente Rollen. Serkis‘ Fähigkeit, die Motion Capture-Möglichkeiten so auszuschöpfen, dass ein differenzierter und glaubwürdiger Character entsteht, wurde 2014 mit einem CinemaCon Vanguard-Award gewürdigt.

Vor kurzem wurde bekannt, dass Serkis bei der Warner Bros.-Adaption von Richard Kiplings Das Dschungelbuch Regie führen wird. Er war bereits als Second-Unit-Regisseur bei Peter Jacksons Der Hobbit-Trilogie (aktuell: Der Hobbit: Smaugs Einöde) tätig und übernahm zudem die Rolle des Gollum in Der Hobbit: Eine unerwartete Reise. Im Oktober 2012 kündigte Serkis die Übernahme von zwei Projekten an, die von seinem Londoner Performance-Capture Studio The Imaginarium produziert werden; bei The Bone Season wird Serkis sowohl als Produzent als auch als Regisseur in Erscheinung treten. Zu seinen weiteren bekannten Rollen zählt die Verkörperung des Captain Haddock in Steven Spielbergs Die Abenteuer von Tim und Struppi sowie Nebenrollen in Death of a Superhero und Brighton Rock. 2010 erntete Serkis Darstellung der Punk-Rock-Legende Ian Dury in dem Film Sex & Drugs & Rock & Roll von Mat Whitecross viel Beifall und brachte ihm außerdem eine BAFTA Nominierung als bester Schauspieler ein.

Seine weitere Filmografie umfasst Filme und Serien wie Burke & Hare, die BBC Miniserie Little Dorrit, die BBC/HBO Produktion Einstein und Eddington, Oliver Twist oder Christopher Nolans The Prestige. Für seine überzeugende Darstellung des Ian Brady in der HBO Produktion Longford wurde er mit einem Golden Globe und einer BAFTA TV Award Nominierung geehrt. Als renommierter Bühnendarsteller erwarb sich Serkis für seine Arbeit in London und ganz Großbritannien großes Ansehen und debütierte darüber hinaus als Regisseur mit dem Stück The Double Bass am Londoner Southwark Playhouse. Zu seinen weiteren Regiearbeiten gehört das preisgekrönte Spiel Heavenly Sword für Playstation3 sowie Enslaved: Odyssey to the West für Namco Bandai Games. Für den Kurzfilm Snake, bei dem seine Frau Lorraine Ashbourne und Rupert Graves mitspielten, schrieb er das Drehbuch und führte außerdem Regie.

In Planet der Affen: Revolution stehen sich das neu entstandene Volk der intelligenten Affen unter der Führung von Caesar und eine Gruppe von Menschen gegenüber, die das vor zehn Jahren freigesetzte, verheerende Virus überlebt hat. Sie beschließen ein Friedensabkommen, das sich aber als so fragil erweist, dass ein letzter Kampf unausweichlich scheint – ein Kampf, der die Vorherrschaft über die Erde entscheiden wird. Planet der Affen: Revolution wird ab dem 7. August 2014 in den deutschen Kinos zu sehen sein.

Foto 3

Bei King Kong konnte Andy Serkis seine Erfahrungen als Affe sammeln. Ausgestattet mit einem Performance Capture-Anzug spielt er, kopiert er, limitiert er einen Affen perfekt. Aber leider auch das kommt im Buch The Making of King Kong etwas zu kurz. Ich hätte gerne ein Buch wie zu Gollum über die Leistungen von Andy Serkis gehabt. Schade.

Kein Filmtipp: Batman The Dark Knight Rises

2. März 2013

Batman-Werbung am Time Square in New York.

Batman-Werbung am Time Square in New York.

Es gibt Filme, auf die ich mich immer gefreut habe und die meine Erwartungshaltung erfüllten. Und es gibt Filme, auf die ich mich freute und habe es bitterlich im Nachhinein bereut. Zu letzterer Gattung gehört der dritte Teil von Batman von Christopher Nolan: The Dark Knight Rises. Im Kino konnte ich ihn wegen Augenproblemen nicht sehen, das holte ich jetzt auf Blu ray nach. Ich hätte es besser sein lassen.

Es sollte ein Triumph werden, war aber nichts weiter als eine aufgeblasene Knallerbse. Der Film hat mir nicht gefallen. Ich vernute den Grund, in der Gier des Studios. Die ersten beiden Batman-Teile waren düster, dunkel, geheimnisvoll. The Dark Knight Rises sollte noch mehr Kasse machen und die Verantwortlichen hatten es übertrieben, den Bogen komplett überspannt. Der Film war softer, gefälliger und deutlich mehr mainstream. Und das war ein Fehler. Der Film plätschert so dahin, Batman bekommt Superwaffen. Ach ja und Batman soll ein Getriebener sein. So stellt sich Lieschen Müller eine zerrissene Person vor. Was in Teil 1 und 2 noch hervorragend gespielt war, ist jetzt nur ein Klischee. James Bond, der mit Skyfall in einem ähnlichem Problem war, löste die Situation fulminant, während Batman einfach scheitert. Mit 250 Millionen US-Dollar war er der teuerste Batman, aber auch der schlechteste Nolan-Batman.

Ein Problem war sicherlich der Gegenspieler Bane. Darsteller Tom Hardy konnte seine Schauspielkunst nicht ausspielen, weil sein Gesicht von einer Maske verdeckt wurde, die ihn mit Morphium versorgt. Es war nicht Make up, wie beim herrlichen Joker aus dem Teil 2, sondern ein starres Metallding, das die wesentlichen Teile des Gesichts verbarg. Dann haben wir noch die Turnerin des Films, Catwoman, die recht nett aussieht und auch schauspielerisch überzeugte. Turnvater Jahn wäre begeistert.

Natürlich sind unsere üblichen Verdächtigen Polizeichef Gordon, Butler Alfred und Lucius Fox dabei, aber es bleibt blas. Ein Lichtblick ist zumindest Joseph Gordon-Levitt, der den späteren Robin darstellt. Das gibt interessante Kombinationen in möglichen Filmen, die aber wahrscheinlich ohne Christopher Nolan gedreht werden. Nolan drehte wie Sam Raimi mit Spider Man drei Teile und ist Schluss. Nolan, wie man aus der Gerüchteküche hört, sei als nächster James Bond-Regisseur im Gespräch. Wenn das so ist, dann bitte Herr Nolan: Ich will nicht so einen Mist wie bei The Dark Knight Rises. Um es klar zu sagen: Handwerklich ist der Film erste Sahne, aber er schafft es nicht die Faszination der anderen beiden Teile.