Posts Tagged ‘John Williams’

Musiktipp: The Berlin Concert von John Williams auf Goldenen Vinyl

30. April 2022

Es gibt Komponisten, das kaufe ich jedes Werk ohne eine Note zuvor gehört zu haben. Zu diesem gehört für mich ohne Zweifel John Williams, der größte lebende Filmmusik-Komponist der Gegenwart.

Nachdem ich vor Corona sein Konzert mit den Wiener Philharmonikern live im Goldenen Saal des Musikvereins 2020 erleben durfte, kam der Meister im Oktober 2021 auch nach Berlin zu den Berliner Philharmoniker. Aufgrund von Corona habe ich vom Besuch abgesehen, mir aber die Veröffentlichungen des Konzerts The Berlin Concert gekauft.

Bisher hatte ich die Streaming-Aufnahme, die CD- und die Bluray-Version dieses wunderbaren Konzerts. Jetzt kam eine besondere Vinyl-Ausgabe dazu, die über die Deutsche Grammophon angeboten wurde. Die Doppel-LP auf goldenen Vinyl in limitierter Auflage. Gestern kamen die Schallplatten an und es kam zum feierlichen Unboxing. Ich habe die Nummer 407 der auf 4500 limitierten Ausgabe. Williams-Fans aus aller Welt haben in soziale Netzwerken ihre Ausgaben in die Kamera gehalten – so wie ich eben auch.

Die Aufnahme ist hervorragend, die Interpretation tadellos. Die Abfolge von CD, Bluray und Vinyl unterscheiden sich nicht. Im Vergleich zur Wiener Ausgabe gefällt mir die Aufnahme vom Goldenen Saal besser. Das liegt vor allem darin, dass ich 2020 damals live dabei war und den Klang des Orchesters live erleben durfte. Das ist besser als jede Aufnahme aus der Konserve und sei sie noch so gut aufgenommen. Wer keines der beiden Konzerte kennt, der kauft am besten beide. Ich werde mir als Sammler noch das Doppelalbum auf schwarzem Vinyl anschaffen und dann den nächsten Monat abwarten, wenn neue Aufnahmen von John Williams erscheinen und ich ohne reinzuhören einfach wieder zugreifen werde. So ist es halt als Fan.

Dune – der Wüstenplanet – ultimative Edition

17. Februar 2022

Verschoben, verschoben und immer wieder verschoben, aber jetzt ist sie eingetroffen, die ultimative Sammlerbox von Dune – der Wüstenplanet. Ich spreche von der Version von 1984 unter der Regie von David Lynch.

Koch Film hat tief in den Archiven gegraben, neues Material produziert und liefert jetzt die 4K-UHD-Version samt fünf Blurays und einer CD bei den treuen Sammlern wie mir ab. Aufgrund von Produktionsproblemen wurde die Veröffentlichung der Box in Acryl-Glas immer wieder verschoben, aber nun wird sie an die Besteller abgeliefert.

Ich habe gleich mal ein Unboxing gedreht, als ich überraschend meine Box sogar einen Tag zu früh bekommen habe. Gleich vorweg: Mir hat der Lynch-Film genauso gefallen, wie die geniale Neuverfilmung und natürlich hätte ich gerne was vom Irren Alejandro Jodorowsky von 1974 gesehen. Nun zumindest die Scans vom Drehbuch sind aufgetaucht. Als Fan der Bücher von Frank Herbert habe ich die drei verschiedenen deutschen Übersetzungen verglichen und es wäre eine geniale Idee von Koch gewesen, die ursprüngliche komplette Übersetzung von Wulf H. Bergner beizulegen, die Heyne nur unvollständig veröffentlicht hat. Den Kontakt kann ich Koch Film bei einer Neuauflage der Box gerne herstellen.

Aber ich will nicht meckern und undankbar sein. Die ultimative Edition ist unglaublich vielseitig und macht Spaß in das Universum von Frank Herbert einzutauchen. Besonders habe ich mich gefreut über den gut gedruckten Fotoband mit Entwürfen und Setfotos von Ron Miller, dem Production Designer von DUNE, inkl. eines Interviews mit ihm + Booklettext von Paul Poet sowie über die Comicadaption von Bill Sienkiewicz und Ralph Macchio. Ich werde einen Vergleich mit der Dune: The Graphic Novel von Kevin J. Anderson und Frank Herberts Sohn Brian Herbert sowie den Illustratoren Raúl Allén, Bill Sienkiewicz, und Patricia Martín in den nächsten Wochen vergleichen.

Über die Verfilmung von Dune 1984 ist schon genug geschrieben worden. Sparfuchs Dino de Laurentis hätte David Lynch mehr freie Hand geben sollen, dann wäre der Film noch größer geworden. Aber so ist er, was er ist und daher unbedingt die längere TV-Fassung ansehen, die in der Box enthalten ist, dann wird vieles klarer. Ich mag die Schauspieler Kyle MacLachlan, der für Lynch später die Hauptrollen in BLUE VELVET und TWIN PEAKS spielte, sowie Francesca Annis, Jürgen Prochnow, Max von Sydow, Patrick Stewart und Sting.
Der Soundtrack mit 17 Track stammt von Toto und Brian Eno, der der Box auch beiliegt. Dune-Fans hatten ihn schon lange, aber immer wieder hörenswert. Ich erinnere mich, als ich Joseph Stanley Williams von Toto mal interviewte. Er wollte über das neue Album von Toto sprechen, ich über seinen Papa John Williams und den Soundtrack zu Dune. Im Konzert spielte die Band dann Dune.

Ich will jetzt nicht jedes einzelne Interview in Video und Audio besprechen. Ich kann nur sagen: Kauft euch die Edition im Shop von Koch Film, nehmt euch ein paar Tage Zeit und genießt die Zeit auf Arakis, dem Wüstenplaneten. Es lohnt sich, versprochen.

Mein persönlicher Jahresrückblick 2020

31. Dezember 2020

Ich denke, ich muss nichts mehr schreiben: 2020 war ein Desaster, privat und geschäftlich. Und trotz der schlechten Situation gab es bei mir Weichenstellungen in eine hoffentlich optimistischere Zukunft.
Der drastische Einschnitt des Jahres war der Tod meines Vaters am 8. Mai. Er starb nicht an Corona. Zusammen mit meiner Frau war ich in der Stunde seines Todes im Krankenhaus an seinem Bett mit dabei. Um 4.11 Uhr verstarb er. Die Erinnerungen kommen immer wieder hoch. Er fehlt uns allen sehr und sein Tod hat mein Jahr geprägt. Seine Beerdigung fand unter strengen Corona-Auflagen im ersten Lockdown mit wenigen Trauergästen statt.

Bloggen aus dem Dorf im Lockdown
In der Phase des ersten Lockdowns ging ich mit meinem Blog redaktion42 auf die sublokale Ebene. An 45 Tagen berichtete ich aufeinanderfolgend über mein Dorf in dem ich wohne und wie die Bewohner mit Corona umgingen. Ich machte das, was ich einstmals gelernt hatte: Klassischen Tageszeitungsjournalismus im Blogformat mit Texte, Fotos und Videos. Die Resonanz war überwältigend. Jeden Tag um 7 Uhr stellte ich einen neuen Blogpost online. Verbreitet wurde er auch über die örtliche Facebookgruppe mit rund 2000 Mitgliedern. Es war ein riesiger Erfolg: Die Zugriffe explodierten und ich wurde beim Einkaufen, beim Bäcker, beim Tanken und beim Spazierengehen auf den Blog angesprochen. Ich werde aus den Posts noch ein eBook machen und es kostenlos zum Herunterladen anbieten, quasi eine Zweitverwertung. Mein Vorhaben war, Corona aus der Sicht einer kleinen Gemeinde westlich von München darzustellen und ich wollte auch ein bisschen die örtlichen Lokalzeitungen ärgern. Ich wollte ihnen zeigen, was Blogs im Lokalen ausrichten können. Als der Blog richtig Fahrt aufgenommen hat, verstarb mein Vater und ich hatte erst mal den Nachlass zu ordnen.

Mein Eindruck war: Im ersten Lockdown zogen wir alle an einem Strang, waren rücksichtsvoll und ausgeglichen. Im zweiten Lockdown ist meines Erachtens nicht soviel davon geblieben. Egoismus ist allerorts anzutreffen. Mal sehen, vielleicht nehme ich den sublokalen Blog im dritten Lockdown wieder auf, der wohl kommen wird.

Neue Geschäftsmodelle gefragt
Mit Corona brach ein Teil meines Geschäftsmodells zusammen. Ich war bis Corona dreimal die Woche in Deutschland an Schulen mit dem Thema Medienkompetenz unterwegs. Hinzu kamen Wochenend-Seminare und Abendveranstaltungen in Bayern. Das alles brach weg. Eigentlich wollte ich im Sommer das zehnjährige Bestehen meines Unternehmens redaktion42 mit einer fetten Party feiern. Daraus wurde nichts.

Ich packte im März meine Reisekoffer aus und hängte alles in den Schrank. Soforthilfe oder ähnliches gab es für mich nicht. Neidvoll schau ich auf Lufthansa, Automobilindustrie oder die Tourismus-Industrie.
Wie heißt es, in der Krise liegt die Chance. Ich tastete mich mit Online-Schulungen vor. Ein guter Kunde, die Hanns-Seidel-Stiftung, entpuppte sich als agiler Bildungsanbieter und ließ ihren festangestellten Referenten freie Hand. So entwarfen wir Woche für Woche neue Konzepte für Seminarmodelle, probierten Software wie Zoom, GotoWebinar oder Jitsi aus. Ich eignete mir eine digitale Didaktik an, investierte größere Summen in Studiotechnik wie Kameras, Greenscreen, Videomischer, Beleuchtung, Mikros und mehr. Höhepunkt war sicher ein Zwei-Tages-Streaming aus dem Wohnzimmer zur US-Wahl.

Experimente mit Greenscreen.

Ich wurde gebucht und durfte einige Bildungsanbieter in Bezug auf Online-Schulungen schulen. Leider gibt es noch zuviele schlechte Webinare da draußen, Webcam und PowerPoint reichen nicht. Die finanziellen Verluste der Präsensseminare wurden natürlich nicht durch die Einnahmen der Online-Schulungen aufgefangen, aber ich kam mit einem blauen Auge davon. Es ist klar: Der Weg der Digitalisierung lässt sich nicht mehr zurückdrehen und das ist gut so.

Neues Hobby und neuer Blog
Durch Corona hatte ich mehr Zeit. Während andere Leute diese Zeit nutzten und neue Sprachen lernten oder Netflix leer schauten, entdeckte ich für mich ein neues Hobby: Golfen

Zusammen mit meiner Frau und K2 machten wir einen Platzreifekurs auf der Golfanlage in Rottbach. Ich habe im Golfen eine neue Art der Freizeitbeschäftigung gefunden: Es ist enorm anstrengend, ich bin an der frischen Luft und es kostet gewaltige Konzentration. Es ist eine Symbiose aus mentaler und körperlicher Beanspruchung, die es in sich hat. Ich war fast jeden Tag auf dem Golfplatz und ich rief meinen Golfblog Golffieber42 ins Leben, der sich gut entwickelt. Golf ist ein prima Hobby für mich, trotz den doofen Sprüchen aus dem Bekanntenkreis.

Und ich entdeckte das Fahrradfahren (wieder). Da Reisen dieses Jahr 2020 nicht möglich waren, machten wir Urlaub zu Hause im Garten (oder auf dem Golfplatz). Genau rechtzeitig wurde bei uns ein neuer, sehr schöner Radweg mit Namen Räuber-Kneißl eröffnet.

Familie gefestigt
Durch Corona hat sich unser Familienleben verändert. Die Gattin war und ist durch ihren Job voll eingespannt und kommt kaum zum Durchschnaufen. Sie kann ins Büro radeln oder zu Fuß laufen und ist dort die meiste Zeit am Telefon, in virtuellen Konferenzen oder beantwortet Mails und ich unterstütze meine Frau wo ich nur konnte. Zusammen stellten wir eine geniale Aktion auf die Beine.

Das Internet lief zu Hause heiß: Die Kinder hatten Teams-Konferenzen, versuchten mit Mebis zu arbeiten, um Home-Schooling zu bewerkstelligen. Insgesamt ist es eine Schande, wenn ich die Digitalisierung in der Schule sehe. Und es ist eine noch größere Schande, weil ich mit diesem Thema seit Jahren an den Schulen unterwegs bin und vertröstet werde.

Auf jeden Fall kochten wir täglich alle zusammen und verbrachten viel Zeit miteinander. Da wir uns an die Kontaktbeschränkungen hielten, bekamen wir kaum Besuch. Mit meiner Mutter konferierte die Familie via FaceTime. Ich bin dankbar, dass meine Mutter mein abgeschriebenes iPad verwenden kann und es auch nutzt. Digitalisierung ist auch für die ältere Generation kein Fremdwort.

Mitte Parsifal und rechts Atari – ganz links bin ich.

Im Sommer verstarb ein geliebtes Haustier: Sinatra unser alter treuer Wellensittich. Nun ist Dr. Watson alleine und steht mit seinem Käfig bei uns im Wohnzimmer und piept in jeder familiären Unterhaltung mit. Die Familienkonferenz entschied, dass kein weiterer Sittich angeschafft wird, dafür aber zwei junge Kater. Wir bekamen sie von der vorbildlichen Tierauffangstation in Maisach. Die beiden Kater hießen dort Rocky und Mailo, aber wir taufen die Herrschaften um in Parsifal und Atari um. Egal welchen Namen die tragen, so richtig folgen sie auf keinen. Meine Frau wurde zugegebenermaßen bei der Namensvergabe etwas überrumpelt. Parsifal kommt von Richard Wagners letzter Oper und Atari von meiner ersten Videospielkonsole Atari 2600. Seitdem toben die Herrschaften in der Hütte und wir haben die neuen Rabauken lieben gelernt. Die Entscheidung für Parsifal und Atari war eine richtige Wahl zum Wohle aller.

Riga samt Heinz Erhardt
Eigentlich war ich beruflich viel auf Achse, aber aufgrund Corona kam alles zum Erliegen. Zusammen mit meiner Frau machte ich zu Jahresbeginn eine einwöchige Reise nach Riga, der Hauptstadt Lettland. Ich hab von dort ausführlich gebloggt und ich habe es vor allem genossen. Ich war früher schon mal in der Stadt und konnte meiner Frau ein bisschen was zeigen. Organisiert hat die Reise eine Freundin und Arbeitskollegin und eigentlich wollten wir 2021 wieder mit ihr ins Baltikum. Daraus wird zumindest 2021 nichts, aber ich zehre von der Riga-Fahrt noch immer mit vielen Erinnerungen und Eindrücken. Und ich habe Heinz Erhardt wieder für mich entdeckt, der in Riga aufwuchs.

John Williams – mein einziges Konzert
Und der musikalische Höhepunkt des ganzen Jahres und darüber hinaus war das Weihnachtsgeschenk 2019 meiner Frau: Ich bekam eine Karte für das John Williams Konzert im Goldenen Saal des Wiener Musikvereins. Ich war so gerührt, dass wir noch für die ganze Familie Karten besorgten. Finanziell war es schon ambitioniert, aber wir alle genossen Wien und den wichtigsten lebenden Filmkomponisten, der mit den Wiener Philharmonikern und Anne-Sophie Mutter spielte.

Ich kann nur sagen: Es war mir eine Ehre bei so einem Ereignis dabei zu sein. Die ganze Familie war total aus dem Häuschen. Es war zudem das erste Konzert, bei dem ich dabei war, was auch als CD und Bluray herauskam – ich bin im Film sogar mal zu sehen, kurz, aber immerhin. Für 2020 hatte ich noch weitere Konzertkarten zu Elton John und Yes, aber die musikalischen Ereignisse wurden erst mal verschoben. Ich hoffe, dass wir die Künstler noch mal sehen können und wir nicht auf den teuren Tickets sitzen bleiben.

Vinyl lebt
Also bleibt nichts anderes übrig, als Musik von der Konserve oder via Stream zu hören. Ich machte mir dafür selbst ein Geschenk. Seit Jahren spielte ich mit dem Gedanken mir wieder einen Schallplattenspieler anzuschaffen. Ich hab zwar Modelle von Dual und Technics, aber ich als Retro-Liebhaber wollte ich mir eine besondere Freude machen: Einen Braun PT4 in weiß.

Und ein neuer Player will neues Futter haben. Zum Glück erschien der Gesamtkatalog von Kraftwerk in farbigen Vinyl. Und ich höre auf dem Schallplattenspieler meist abends bei einem Glas Rotwein Jazz-Platten und lasse mich treiben.


Meist lese ich in einem Filmbuch um abzuschalten, aber wirklich gefesselt hat mich 2020 wieder und wieder die Geschichte „die Maske des Roten Todes“ von meinem Lieblingsautor Edgar Allan Poe, die da endet: „And Darkness and Decay and the Red Death held illimitable dominion over all“. („Und unbeschränkt herrschte über alles mit Finsternis und Verwesung der Rote Tod.“) Mehr gibt es über 2020 nicht zu schreiben.

Ich wünsche euch einen guten Rutsch und bleibt gesund.

Musiktipp: The Rise of Skywalker von John Williams

11. August 2020

Sammlung komplettiert.

Sammlung komplettiert.

Es sind nur noch ganz wenige Tage hin, dann erscheint das Wiener-Konzert von John Williams auf Bild- und Ton-Datenträger. Bis es soweit ist, lausche ich seiner Musik des neunten Teils von Star Wars: The Rise of Skywalker.
Ich hatte mir die CD Star Wars: The Rise of Skywalker gleich nach Erscheinen zugelegt und wieder und wieder gehört. Jetzt war es an der Zeit, die Sammlung zu vervollständigen und ich habe mir die Vinyl-Ausgaben gegönnt, bevor die Preise explodieren. Neue Musik ist nicht auf der Doppel-LP Star Wars: The Rise of Skywalker, aber der Sammler braucht nunmal das Gesamtwerk.
Und ich habe mir die Doppel-Vinyl-Picture Disc Star Wars: The Rise Of Skywalker gekauft. Ich sammle Soundtracks auf Picture Discs und habe einige zum Leidwesen meiner Gattin. Ich weiß natürlich, dass der Ton schlechter ist als auf einer 180 Gramm Vinyl-Platte, doch es geht mir um das Bildmotiv. In der Regel haben A- und B-Seite verschiedene Motive und beim vorliegenden Score Rise of Skywalker haben wir vier unterschiedliche Bilder.

Das wäre mein Motiv für die Wand.

Das wäre mein Motiv für die Wand.

Allerdings finde ich die Fotos nicht unbedingt berauschend. Die Entscheidung, welches Motiv ich vielleicht hinter Glas aufhängen möchte, fällt mir in diesem Fall leicht. Ich nehme das Duell-Motiv mit den Sternenzerstörern im Hintergrund. Die beiden Schauspielermotive reizen mich nicht, weil ich mit den Figuren nicht aufwachsen und sozialisiert worden bin – ein Darth Vader oder Obi Wan haben für mich ein anderes Kaliber. Ich hätte gerne den Imperator gehabt, aber da konnte sich Disney wohl nicht durchringen.

Zur Musik muss ich nicht viel schreiben. Es ist John Williams und wer den Meister mag, hat sowieso schon lange zugeschlagen. Ich habe gelesen, dass er insgesamt 135 Minuten Musik komponiert haben soll. Das bedeutet, es kommt (hoffentlich) noch irgendwann eine erweiterte Fassung der Musik von The Rise of Skywalker heraus. Mit Star Wars will der Meister im betagten Alter von 88 Jahren aber nicht mehr weitermachen, egal wie sich Disney entscheidet.

75. Jahrestag zur Befreiung von Auschwitz

27. Januar 2020

Wenn sich der Tag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz jährt, dann poste ich in meinem Blog in der Regel Bilder von meinem Besuch in Auschwitz zum Gedenken.
Zum heutigen 75. Jahrestag zur Befreiung von Auschwitz werde ich keine dokumentarischen Aufnahmen posten, sondern ich erinnere mich an den Tag als ich den Film Schindlers Liste zum ersten Mal im Kino gesehen hatte. Der Steven Spielberg Film nach dem gleichnamigen Roman von Thomas Keneally hatte mich tief berührt und tut es immer noch. Daher schaue ich mir den Film heute wieder an.


Als ich 1994 ins Kino ging war ich neugierig. Ich war ein Fan von Steven Spielberg und liebte seine unterhaltsamen Filme wie der weiße Hai, Indiana Jones, Unheimliche Begegnung oder E.T. der Außerirdische. Dass sich der Jude Spielberg des Themas Judenverfolgung annahm war nur konsequent, aber konnte er dieses Thema wirklich auf die Leinwand bringen? Ja, und wie er es konnte. Dass hat auch mein Filmidol Stanley Kubrick gesehen, der in der Vorbereitung des Films Aryan Papers arbeitete – eine Verfilmung des Romans Lügen in Zeiten des Krieges von Louis Begley. Kubrick brach die Vorbereitungen ab, die kurz vor dem Drehstart standen. Nach Schindlers Liste würde das Publikum keinen weiteren Film über den Holocaust mehr sehen wollen.
Als ich damals die ersten Minuten von Schindlers Liste im Kino sah, wunderte ich mich, warum der Film in Schwarzweiß gedreht wurde. Aber richtig: Für mich war der Holocaust, der Zweite Weltkrieg und die ganze Thematik schwarzweiß. Es gab zwar Farbfilme in der Zeit, doch diese Geschichte wurde in meinem Kopf in Bildern in Schwarzweiß eingebrannt. Und so traf mich die Szene mi dem roten Mantel des kleinen Kindes um so mehr. Die Emotionen brachen im Kino hervor. Mit welches Brutalität die Mörder vorgingen war ekelerregend. Jedes Mal, wenn ich die Szene auch heute noch sehe, kommen bei mir die Gefühle des Mitleids und des Zorns wieder hoch. Spielberg verstand es, auf der Klaviatur meiner Gefühle zu spielen. Das war seine Kunst in seinen Filmen, die er meisterlich beherrschte. Hinzu kam sicherlich auch der Score von John Williams. Williams weigerte sich anfangs die Filmmusik zu Schindlers Liste zu schreiben. Es gäbe dafür bessere Leute, sagte er zu Spielberg. Der antwortete sinngemäß. „Ja, ich weiß, aber sie sind alle tot.“
Der Film bewegte mich auch auf eine andere Weise. Er zeigt, dass es Menschen gibt, die Unrecht erkennen und sich auf ihre Art zur Wehr setzen. Im Film ist es die Liste der 1200 Schindler-Juden und deren Dank an Oskar Schindler mit dem Ring aus Zahngold auf dem der Talmud-Spruch eingraviert ist: „Wer nur ein einziges Leben rettet, rettet die ganze Welt.“
Zum 75.Jahrestag der Befreiung von Auschwitz nimmt der Hass gegen Juden in Menem Deutschland wieder zu. Ich nenne nur Halle als Stichwort. Dagegen müssen wir uns alle stellen, dagegen muss ich mich stellen. Ich möchte keine Wiederholung der deutschen Geschichte. Wir haben eine Verantwortung. Ich konnte nicht verhindern, welche Verbrechen damals gegen die Menschlichkeit passierten. Aber ich kann durch meinen Einsatz verhindern, dass sich solche Verbrechen wiederholen.

Versionsüberblick über die Einspielungen von Across the Stars von Anne-Sophie Mutter und John Williams

22. Januar 2020

Es wird zeigt für einen Überblick, welche Versionen es von Across the Stars es überhaupt gibt.

Es wird zeigt für einen Überblick, welche Versionen es von Across the Stars es überhaupt gibt.

Für mich ist „Across the Stars“ eines der herausragenden Alben vom vergangenen Jahr. Die musikalische Zusammenarbeit zwischen zwei Giganten. Filmkomponist John Williams trifft auf Violinistin Anne-Sophie Mutter.
Frau Mutter trat an John Williams heran, bestach ihn mit Lebkuchen und bat, dass er seine kompositorischen Meisterwerke für Geige arrangierte und herauskam das vortreffliche Album „Across the Stars“. Vor kurzem traten beide zusammen mit den Wiener Philharmoniker im Goldenen Saal des Musikvereins auf – ein Konzert der absoluten Extraklasse. Es wurde für die Nachwelt auf Video und Audio aufgezeichnet.

Voll bepackt mit allen Ausgaben. Foto: DG

Voll bepackt mit allen Ausgaben. Foto: DG

Im Hinein posierten die beiden Musiker auf einem PR-Foto der Deutschen Grammophon und den verschiedenen Ausgaben von Across the Stars. Und nachdem ich aufgrund meiner Berichterstattung Anfragen bekam, wollte ich jetzt einmal Klarheit in die verschiedenen Versionen der Veröffentlichungen bringen, denn es gibt unterschiedliche Ausgaben. Übrigens, der Albumtitel Across the Stars ist ein Titel aus dem Film Star Wars II Attack of the Clones. Der Stand der Veröffentlichung ist 22. Januar 2020.

Album Vinyl Across the Stars inklusive Audio CD
Sehr schön ist die Doppel-LP Across the Stars, die zusätzlich eine Audio-CD beinhaltet. Es ist eine 180 Gramm Pressung. Sowohl Vinyl als auch CD umfassen folgende 12 Titel

1. Rey’s Theme – from STAR WARS: THE FORCE AWAKENS
2. Yoda’s Theme – from STAR WARS: THE EMPIRE STRIKES BACK
3. Hedwig’s Theme – from HARRY POTTER AND THE PHILOSOPHER’S STONE
4. Across the Stars (Love Theme) – from STAR WARS: ATTACK OF THE CLONES
5. Donnybrook Fair – from FAR AND AWAY
6. Sayuri’s Theme – from MEMOIRS OF A GEISHA
7. Night Journeys – from DRACULA
8. Theme – from SABRINA
9. The Duel – from THE ADVENTURES OF TINTIN: THE SECRET OF THE UNICORN
10. Luke and Leia – from STAR WARS: RETURN OF THE JEDI
11. Nice to Be Around – from CINDERELLA LIBERTY
12. Theme – from SCHINDLER’S LIST

Die Audio CD Across the Stars
Es wird eine Digi-Pack-Audio-CD Across the Stars angeboten, die mit dem Inhalt der Doppel-LP identisch ist. Bei meiner Version habe ich ein Autogramm von Anne-Sophie Mutter (Angeberpost)

Album Vinyl Across the Stars Special Editon
Und nun wird es komplizierter: Wer sich nur für die Einspielungen der Star Wars-Kompositionen interessiert, da gibt es eine auf 6000 Exemplare limitierte Special Edition von Across the Stars. Ich habe die Version 3660. Die Edition gibt es ausschließlich auf 180 Gramm Vinyl. Eine Plattenseite ist eine Picture Disk vom Todesstern, die Plattenfirma spricht von einer Gravur. Hier sind folgende Titel zu finden, wobei Princess Leia’s Theme nicht auf dem regulärem Album zu finden ist:

1. Rey’s Theme – from STAR WARS: THE FORCE AWAKENS
2. Yoda’s Theme – from STAR WARS: THE EMPIRE STRIKES BACK
3. Across the Stars (Love Theme) – from STAR WARS: ATTACK OF THE CLONES
4. Luke and Leia – from STAR WARS: RETURN OF THE JEDI
5. Princess Leia’s Theme – from STAR WARS: A NEW HOPE

Album Vinyl Single Remembrances/Markings
Dann kam eine Vinyl-Single Remembrances mit zwei Titeln auf den Markt, die ebenso nicht auf dem regulären Album zu finden ist:


1. Remembrances – from SCHINDLER’S LIST
2. Markings for solo violin, strings and harp

Album Vinyl Single A Prayer for Peace/The Chairman’s Waltz
Und wieder kam eine Vinyl-Single The Chairman’s Waltz/ A Prayer for Peace mit zwei Titeln auf den Markt, die ebenso nicht auf dem regulären Album zu finden ist. Die Single ist auf 1100 Exemplare limitiert. Ich habe die Ausgabe 209:

1. A Prayer for Peace – from MUNICH
2. The Chairman’s Waltz – from MEMOIRS OF A GEISHA

Album CD/DVD Across the Stars – Dexluxe Edition
Wer mehr haben möchte, aber nicht alles, der sollte zur Deluxe Edition von Across the Stars greifen. Sie beinhaltet eine CD mit 17 Titeln sowie eine DVD mit zwei Gesprächen zwischen John Williams und Anne-Sophie Mutter. Leider sind keine Aufnahmen von den Proben oder Aufnahmen aus Los Angeles dabei.
Die Titel sind die Abfolge des regulären Albums und Bonus-Tracks, die auf den Vinyl-Singles erschienen sind. Dies ist also die Fassung mit allen offiziell veröffentlichten Einspielungen.

1. Rey’s Theme – from STAR WARS: THE FORCE AWAKENS
2. Yoda’s Theme – from STAR WARS: THE EMPIRE STRIKES BACK
3. Hedwig’s Theme – from HARRY POTTER AND THE PHILOSOPHER’S STONE
4. Across the Stars (Love Theme) – from STAR WARS: ATTACK OF THE CLONES
5. Donnybrook Fair – from FAR AND AWAY
6. Sayuri’s Theme – from MEMOIRS OF A GEISHA
7. Remembrances – from SCHINDLER’S LIST
8. Night Journeys – from DRACULA
9. Theme – from SABRINA
10. The Duel – from THE ADVENTURES OF TINTIN: THE SECRET OF THE UNICORN
11. Princess Leia’s Theme – from STAR WARS: A NEW HOPE
12. The Chairman’s Waltz – from MEMOIRS OF A GEISHA
13. Luke and Leia – from STAR WARS: RETURN OF THE JEDI
14. Nice to Be Around – from CINDERELLA LIBERTY
15. Theme – from SCHINDLER’S LIST
16. Markings for solo violin, strings and harp
17. A Prayer for Peace – from MUNICH

Und Devil´s Dance?
Da wäre noch Devil´s Dance aus dem Film The Witches of Eastwick. Der wunderbare Song wurde unter anderem in Wien aufgeführt, ist aber auf keiner der offiziellen Veröffentlichungen enthalten. Wie ich gelesen habe, entstand die Aufnahme nach den offiziellen Album-Aufnahmen. Ich hoffe damit auf ein Volume 2. Das Stück gibt es im Netz zu finden. Mir wurde aus der deutschen John Williams Facebook ein Indy-Jones-Podcast empfohlen, in dem das Stück mit Genehmigung der Produzenten veröffentlicht wurde – ca. 12 Minuten am Ende des Podcasts.

Meine Frage: Kennt jemand noch weitere Veröffentlichungen?

Konzertempfindung: John Williams und Anne-Sophie Mutter in Wien 2020

21. Januar 2020

John Willams bedankt sich bei seinen Fans. Foto: Lange

John Willams bedankt sich bei seinen Fans. Foto: Lange

Endlich konnte ich ihn sehen, nachdem ich ihn jahreslang nur gehört habe. John Williams kam nach Wien zu den Wiener Philharmoniker in den Goldenen Saal des Musikvereins und hatte zudem Anne-Sophie Mutter mit dabei. Und ich war dabei.

John Williams ist für mich der größte lebende Filmkomponist und seit Jahren bin ich ein Fan seiner Musik. Er steht für mich in der Tradition des Musikdramas, der Programmmusik und der Leitmotive im Stile des musikalisch von mir verehrten Richard Wagners. Und zu Weihnachten machte mir meine Frau das wunderbare Geschenk des Konzertbesuchs in Wien. Und weil die Familie von meiner Begeisterung angesteckt wurde, kauften wir kurzerhand für die ganze Familie Eintrittskarten, die wir über Wartelisten und die geniale John Williams-Facebook-Gruppe erhielten.
Den Goldenen Saal des Musikvereins Wien kannte ich bisher nur aus dem Fernsehen. Es war uns noch nie gelungen Karten für das Neujahrskonzert zu erhalten. Neujahrskonzert ist gut, aber John Williams ist besser, viel besser – und es wurde ein musikalisches Fest.

Gut gelaunter John Williams
Im Vorfeld haben wir Fotos der Proben gesehen. Die Philharmoniker schienen ihren Spaß mit dem Maestro zu haben und brachten Star Wars-LPs zur Probe mit. Vielleicht war es für sie auch mal was anderes, wenn sie Filmmusik spielen mussten. Und auch John Williams war konzentriert und wirkte glücklich.
Beim Betreten des Goldenen Saals wurde mir klar, warum der 87jährige den Stress einer Konzertreise nach Wien auf sich genommen hatte. Am Geld kann es nicht liegen. John Williams hat gut verdient und sein Häuschen längst abgezahlt. Aber der Goldene Saal des Musikvereins Wien hat eine ganz besondere Atmophäre. Williams würde mit Kusshand in jedem Konzertsaal der Welt genommen, aber er entschied sich für Wien – und das aus gutem Grunde. Berühmte Komponisten und Dirigenten haben hier mit den berühmten Wiener Philharmoniker gespielt. Die Akkustik ist hervorragend und die Atmosphäre kann ausgezeichnet, wenn das Publikum dein Freund ist.

Standings Ovations für John Williams
Williams kam, sah und siegte. Das internationale Publikum erwartete ihn mit donnernden Applaus. John Williams war sichtlich gerührt, erfreut und genoss es vor so einem begeisterten Publikum zu spielen. Es gab Applaus, Standing Ovations und Beifallsrufe. Die Stimmung im ehrbaren Musikverein war eher die eines Rockkonzerts und Williams war unser gefeierter Star. Wir hingen bei seinen Statements an den Lippen, beobachteten jede Geste mit seines Dirigats und nahmen auch wahr, dass sich der 87jährige mit der linken Hand immer wieder festhielt. Und als dann noch von ihm Anne-Sophie Mutter auf die Bühne gebeten wurde, brach Jubelsturm um Jubelsturm los. Der Musikverein wurde zum Tollhaus. Während die Musik dargebotene wurde, war es mucksmäuschenstill – am Ende eines jeden Stück brachen die Emotionen hervor.

Neue Fans für Anne-Sophie Mutter
Anne-Sophie Mutter hat lange um John Williams geworben und ihn sogar mit Lebkuchen zu Weihnachten gelockt, damit der Meister seine Stücke für Geige arrangierte. Herausgekommen ist das formidable Album Across the Stars, die zum Teil auch in Wien zu Gehör gebracht wurden. Anne-Sophie Mutter hat es damit geschafft einen weiteren, neuen Fankreis für sich zu erschließen. Sie ist sicherlich eine der berühmtesten Violinistinnen dieses Planeten, aber einem klassisch interessierten Publikum bestens bekannt. Mit ihrem Berliner Club-Album versuchte sie neue Hörer zu erschließen. Mit Across the Stars schaffte sie aber den Sprung in die Filmmusik und damit zu weiteren neuen Hörerkreisen. Dass sah man auch im Musikverein. Neben den Besuchen in feiner Abendgarderobe saßen Fans mit Star Wars- oder John Williams-T-Shirts und es passte einfach zusammen.

Die Musik von John Williams
Die Musik an beiden Konzerttagen war ein Streifzug durch die Werke von John Williams. Hook, Unheimliche Begegnung, Sabrina, In einem fernen Land, Harry Potter, ET – und auf einmal der Devil‘s Dance aus dem Film „Die Hexen von Eastwick“. Dieses Stück ist auf keinem Album oder Single mit Anne-Sophie Mutter bisher herausgekommen. Es wurde nach den Album Across the Stars arrangiert und ist bisher beispielsweise in einem IIndy-Jones Podcast am Ende (ca 12. vor Schluss) zu hören. Dürfen wir also auf eine Fortsetzung von Across the Stars hoffen?
Auf jeden Fall hat die Deutsche Grammophon angekündigt, die beiden Wiener-Konzerte als CD und DVD/Bluray herauszubringen. Die Konzerte wurden mitgeschnitten und veröffentlicht. Es soll auch eine TV-Ausstrahlung bei ARTE vorgesehen sein. Für mich eine Premiere: Ich war bei vielen Konzerten, aber es wird das erste Mal sein, das MEIN Konzert offiziell veröffentlicht wird.

Vielen Dank für das geniale Konzert. Foto: Lange

Vielen Dank für das geniale Konzert. Foto: Lange

Meine Empfindung zu John Williams
Zur Musik von John Williams etwas zu schreiben, wäre Eulen nach Athen zu tragen. Am Ende des Beitrags habe ich die Setlist der Konzerte aufgeführt. Aber ich möchte eine Empfindung festhalten, die ich am ersten Konzertabend verspürte. Nach der Pause gegen Ende des offiziellen Parts kam die Musik mit der sich John Williams 1977 in mein Herz komponierte. Das Thema zu Star Wars erklang.
Ich hab Krieg der Sterne als Neujähriger im Kino gesehen und mir dann die Doppel-LP von meinem Taschengeld gekauft. Ich glaubte, dass ich das Hörspiel erworben hatte, aber es lief der Soundtrack von John Williams auf dem Plattenteller meiner Grundig-Anlage. Und die Musik packte mich, ich verschlang die Leitmotive, sog sie in mich auf. Und nun kam dieses Gefühl in Wien wieder als ich das berühmte Star Wars Thema live hörte.
Ich schloss die Augen und ließ seine Musik wirken. Und mitten im Goldenen Saal des Musikvereins erschien der Todesstern, da flog der Falke, ich sah die Weite von Tatooine, ich traf Luke, Leia, Han und Vader und mir kamen die Tränen vor Glück. Was löst diese Musik für Emotionen bei mir aus?
Aber nicht nur bei mir: Mit dieser Musik hatte es John Williams geschafft, dass sich Scharen von Kindern und Jugendlichen 1977 und später aufmachten auch klassische Musik zu hören. Williams brachte mir durch seine Kompositionen die Musik von Bach, Beethoven, Mahler, Mozart und Wagner näher – ohne Williams hätte ich diese Musik nie entdeckt. Ich hätte nie Erich Wolfgang Krongold, Franz Waxman, Max Steiner, Alfred Newman oder Bernard Herrmann entdeckt oder später Jerry Goldsmith, Ennio Morricone, Howard Shore, James Horner, Danny Elfman, James Newton Howard und viele mehr.

Die Setlist von beiden Wiener Konzerten
Flight to Neverland from Hook (1991)
Excerpts from Close Encounters of the Third Kind (1977)
Hedwig’s Theme from Harry Potter and the Philosopher’s Stone (2001/2019)
Theme from Sabrina (1995/2019)
Donnybrook Fair from Far and Away (1992/2019)
Devil’s Dance from The Witches of Eastwick (1987/2019)
Adventures on Earth from E.T. The Extra-Terrestrial (1982)
Theme from Jurassic Park (1993)
Dartmoor, 1912 from War Horse (2011)
Out to Sea / Shark Cafe Fugue from Jaws (1975)
Marion’s Theme from Raiders of the Lost Ark (1981/2017)
The Rebellion is Reborn from The Last Jedi (2017)
Luke and Leia from The Return of the Jedi (1983)
Main Title from Star Wars: A New Hope (1977)
Nice to Be Around from Cinderella Liberty (1973/2019)
The Duel from The Adventures of Tintin (2011/2019)
Remembrances from Schindler’s List (1993)
Raiders March from Raiders of the Lost Ark (1981)
The Imperial March from The Empire Strikes Back (1980)

Autogramm-Jagd auf John Williams und Anne-Sophie Mutter im Musikverein Wien

20. Januar 2020

Ein Traum geht in Erfüllung: John Williams, Anne-Anne Sophie Mutter und die Wiener Philharmoniker im Musikverein Wien.. Foto: Lange

Ein Traum geht in Erfüllung: John Williams, Anne-Anne Sophie Mutter und die Wiener Philharmoniker im Musikverein Wien.. Foto: Lange

Ja, ich verehre John Williams als den besten lebenden Filmkomponisten und ich wäre stolz, wenn ich ein Autogramm vom Meister bekommen würde. Ich weiß nicht warum, aber es würde mich stolz machen. Bei seinem Konzert in Wien hab ich vielleicht die Chance. Doch wie sollte ich das anstellen? Wie sollte ich sein Autogramm bekommen? Ich stand auf keiner Gästeliste, Meet and Greet-Karten gab es für mich auch nicht, was sollte ein einfacher Fan also machen? Ich habe meine Eindrücke in diesem Video zusammengefasst:

Auswahl an Scores – was nehme ich mit?
Im Vorfeld meiner Wien-Reise zum Konzert im Goldenen Saal des Musikvereins sichtete ich erst einmal meine Scores von John Williams, unter auch meine verschiedenen Star Wars-Ausgaben. Eine LP mitzunehmen schied aus Platzgründen aus, so blieben die gleich im Archiv. Also nur CDs hervorgesucht. Ich entschied mich für Jaws, Empire Strikes Back, Nixon und natürlich Across the Stars, falls mir Anne-Sophie Mutter über den Weg laufen sollte. Dazu einen Edding mit silberner Farbe zum Unterschreiben.

Warten vor dem Hotel Imperial
Wo ist Williams am besten anzutreffen? Aus Facebook wusste ich, dass er im Hotel Imperial nächtigt (wo er wahrscheinlich den Imperial March hört – Sparwitz). Das Hotel befindet sich genau gegenüber des Künstlereingangs des Musikvereins. Williams und Gefolge mussten nur durch die Türe des Hotels raus, die Straße überqueren und zur Türe des Musikvereins rein. Und da würde ich ihn abpassen. So war mein Plan.

Auf die Idee kamen rund 50 andere John Williams Fans übrigens auch. Also warteten wir geduldig vor dem Konzerthaus. In Wien begann es derweil zu schneien. Das Konzert begann um 15:30 Uhr. Ich war mit meiner Familie gegen 14 Uhr vor dem Musikverein und postierte mich strategisch. K2 stattete ich mit dem Stift und den Covers meiner Scores aus. Wenn Williams Autogramme gibt, dann eher meiner Tochter als mir alten Mann. Der Rest der Familie wartete mit ihren Smartphone auf den großen Moment.
Wir Fans brachten uns in Stimmung und in Stellung. Viele hatten schöne LP-Covers dabei. Ich habe seltene Star Wars-Aufnahmen gesehen. Es wurde in allen Sprachen gefachsimpelt und dabei die Tür des Imperial im Auge behalten. Immer wieder fuhren Taxis vor und die Musikerinnen und Musiker der Wiener Philharmoniker steigen aus und bahnten sich den Weg durch die wachsende Fanmenge in der ich auch ganz vorne stand.
Wenn sich die Tür des Hotel Imperial öffnete, dann ging ein Raunen durch die Menge. Ist er es? Aber es waren in der Regel nur Hotelgäste, die über den Rummel etwas verwundert waren. Dann gab es auch Menschen aus dem Umfeld der Künstler, die ich nicht kannte, aber die wichtig zu sein schienen. Und dann kam auch noch die Security, darunter ein freundlicher Österreicher und ein finster dreinblickender US-Sicherheitsmann mit Knopf im Ohr.
Die Uhr rückte vor und meine Familie wurde langsam nervös. Wann erscheint der Meister und würden wir ein Autogramm bekommen? Und würden wir es dann noch rechtzeitig in den Goldenen Saal schaffen? Wir mussten schließlich unsere nassen Mäntel an der Garderobe abgeben und den Platz suchen. Meiner Gattin wurde es schließlich zu kalt und zu bunt und zog mit K1 ab. K2 und ich harrten noch aus.
Gegen 15:15 Uhr trat dann die Security auf den Plan. Der Eingang vom Hotel wurde geräumt und eine Gasse gebildet. Auch vor dem Künstlereingang wurde der Weg freigemacht. Wir Fans wussten: Es geht gleich los. Fotoapparate wurden gezückt, Smartphones eingeschaltet, Stifte bereit gehalten – es würde schnell gehen, doch wir waren bereit.
Und dann kam es anders. Ein BMW kam mit hohem Tempo um die Ecke gefahren. Aufgrund des Schneefalls hatte der Meister beschlossen mit dem Auto die paar Meter zu fahren. Das Tor des Künstlereingangs öffnete sich, der BMW fuhr hinein und darin wohl John Williams – gesehen hab ich ihn nicht. So eine Pleite: Kein Autogramm, kein Blick, dafür komplett nass und durchgefroren. Also ab in den Musikverein – wir hatten nur noch 15 Minuten bis Konzertstart.

Goldener Saal des Musikvereins Wien

Über das Konzert blogge ich noch separat. Nur soviel: Es war schlichtweg genial und hat mich tief berührt. Es gab fünf Zugaben. Nach dem Konzert traf sich die John Williams Facebook-Fangruppe noch in einem Restaurant zum Meinungsaustausch. Da es noch ein wenig Zeit bis dahin war, schaute ich mit meiner Frau den wunderbaren Goldenen Saal des Musikvereins an. Wir genossen die Atmosphäre, während sich der Saal immer mehr leerte. Hier finden die Neujahrskonzerte statt, zu denen wir eigentlich immer mal wollten, aber nie Karten bekommen hatten. Nun, bei John Williams hat es geklappt und ich war dankbar.

Backstage bei Anne-Sophie Mutter
Beim Hinausgehen ging meine Frau zur Garderobe und traf sich mit den Kindern. Ich wollte nochmal mein Glück versuchen und hinter die Bühne kommen. Ich wollte schließlich mein Autogramm von John Williams. Also suchte ich den Backstage-Bereich, wo ein paar Fans warteten. Die Security versperrte uns den Weg. Eintritt nur, wer auf der Gästeliste stand. Wenn die Tür aufging, konnten wir einen Blick erhaschen. Aber für mich gilt die umgedrehte Regel von Herbert Wehner. Wer reingeht, der kommt auch wieder raus. Also warten war angesagt.

Nun, John Williams wurde abgeschirmt und nahm einen anderen Ausgang – wohl wieder zum Auto. Aber Anne-Sophie Mutter stand auf einmal mit ihrem Geigenkoffer da und wollte nach getaner Arbeit nach Hause. Da musste sie an ein paar Fans und damit mir vorbei. Ich hatte ja das Cover zu Across the Stars dabei, bat sie um ein Autogramm. Zunächst war die Geigerin genervt, aber dann sofort wieder Profi und unterschrieb. Ihr Sohn schaute zu und grinste, wie Mama Mutter sich den Weg durch uns Fans bahnte. Der junge Mann hatte das Glück, sich lange mit John Williams zu unterhalten – ich bin neidisch und sagte es ihm auch. Ich wünschte ihm viel Erfolg, machte ein Selfie mit seiner Mutter. Anne-Sophie Mutter unterschrieb noch ein paar LP-Cover und ging ab durch die Mitte mit ihrem Gefolge.

Wunderbarer Abend mit John WIlliams und Anne-Sophie Mutter

Nun, von John Williams habe kein Autogramm und das ist sehr, sehr schade. Von Anne-Sophie Mutter habe ich eines und das freut mich sehr. Das nächste Konzert von John Williams ist in Pittsburgh im Juni. Aber nein, das ist wohl zu weit. Zurück bleibt die Erinnerung an einen wunderbaren Abend im Musikverein Wien mit John Williams, Anne-Sophie Mutter und den Wiener Philharmonikern.

Vielen Dank für das geniale Konzert. Foto: Lange

Vielen Dank für das geniale Konzert. Foto: Lange

Filmkritik ohne Spoiler: Star Wars 9: Der Aufstieg Skywalkers

18. Dezember 2019
Das Ende der Saga ist endlich da. Das Ende der Saga ist endlich da.

Vielen Dank Jeffrey Jacob „J. J.“ Abrams – du hast die Kurve bekommen und meine Jugend gerettet. Wie sehr habe ich den Tag der Premiere von Star Wars 9 – The Rise of Skywalker herbeigesehnt und zugleich gefürchtet. Nach dem Totalausfall von Teil 8 hat Abrams die Saga zu einem würdigen Ende geführt. Was hätte die letzte Trilogie genial werden können, wenn er auch bei Teil 8 Regie geführt hätte?
Wie soll man als Kritiker und Fan einen Film besprechen ohne Spoiler? Ich probiere es einfach mal und werde zu einem späteren Zeitpunkt die verschiedenen Handlungsstränge von Star Wars 9 analysieren und in Beziehung zu den anderen Teilen setzen. Vielleicht aber soviel: Mir hat Episode 9: Der Aufstieg Skywalkers gut gefallen. Er war nicht perfekt, aber ich möchte ihn empfehlen.

Abrams setzt weiter auf Nostalgie
Im Grunde hat es sich J.J. Abrams leicht gemacht – und das meine ich mit Respekt. Er ist ein Nostalgiker und zitiert, wo er nur kann sich selbst, die erste und die mittlere Trilogie. Er zeigt uns Orte, die wir kennen, die wir lieb gewonnen haben. Er zeigt uns Symbole, die sich in das Gedächtnis der Fans eingeprägt haben und er holt Figuren zurück, von denen wir glaubten, dass sie verloren waren. Und – und das ist wichtig: Er behandelt die verstorbene Carrie Fisher als das was sie ist: Unsere Prinzessin. Abrams verwendet vorhandenes Material sorgsam und mit Respekt – und korrigierte wohl digital nur minimal. Abrams hat Wort gehalten.
Immer wieder finden wir elegante Anspielungen an die Vergangenheit, sei es das Podracer, der Todesstern oder die Doppelsterne von Tatooine. Wir sehen mobile Superwaffen, die Planeten zerstören, Kulissen wie den Todesstern, Fahrzeuge wie den Sandkriecher, treffen alte Bekannte wie die Ewoks und Gott sei Dank nicht Jar Jar Binks. Der Regisseur spielt mit unseren Gefühlen und unseren Sehnsüchten und schafft die Balance zwischen Action und Humor und liefert viele Möglichkeiten sich vor Pathos und Rührung ein, zwei Tränen aus den Augen zu wischen.
Abrams liebt wohl auch den Gothic Horror der frühen Horrorklassiker. Da blitzt es auf Teufel komm raus bei den Siths, dunkle Schatten lichten sich, deuten an und erzählen nur mit Bildern ganze Geschichten im Kopf der Zuschauer. Anspielungen auf Ridley Scotts Übermenschen sind zu sehen. Da kommt das religiöse Motiv der Schlange ins Spiel, das Symbol des Heilers und viele Kleinigkeiten, die es beim zweiten, dritten und vierten Ansehen zu entdecken gilt. Star Wars ist und bleibt ein Märchen und die Abrams versteht es, die archetypischen Elemente zu nutzen.

Zuviel des Guten
Vielleicht und das muss sich Abrams vorwerfen lassen, versucht er das Epos in wagnerischer Breite zu erzählen und zu beenden. Gerade der Endkampf könnte einem Bühnenbild aus Bayreuth von einer Inszenierung des verstorbenen Wolfgang Wagners entsprungen sein. Symbolreiche Farben – Rot und Schwarz kommen zum Einsatz auf einer Theaterkulisse samt Zuschauer.
Der Film sprengt die Dimensionen und vielleicht wäre manches Mal weniger mehr gewesen, um die Handlungsstränge und Figuren der Saga einigermaßen schlüssig zusammenzuführen, die Rian Johnson so beschädigt hat. Aber wahrscheinlich braucht dies ein Marvel-verwöhntes Publikum so und duldet kein Verschnaufen oder Nachdenken. Aber Star Wars ist nicht zu den elenden Marvel-Filmen kitschig verkommen und behält noch eine eigene Klasse.

Verbeugung vor John Williams
Eine Konstante bei Star Wars durch alle neun Teile war Komponist John Williams. Seine Musikkulisse haben die Serie geprägt und er hat sie zu den Klassikern gemacht, die die Star Wars-Filme heute sind. Auch der Score zum letzten Teil der Sage ist grandios. Nach einem etwas schwachen achten Teil gefällt mir die Musik in Episode 9 ausgesprochen gut. Er greift in seinen typischen Leitmotiven die Figurenthemen auf und die Musik verfehlt die Wirkung nicht. Und wenn am Ende das klassische Thema ertönt, wissen wir, warum John Williams ein Meister seiner Zunft ist.

Fazit
Nun, Star Wars 9: Der Aufstieg Skywalkers muss angesehen und genossen werden. Spoiler hab ich vermieden bis auf meinen letzten Satz: Chewbacca bekommt endlich seine Medaille und der Falke hat wieder eine runde Antenne – das ist gut so.

Filmkritik: Midway – für die Freiheit von Roland Emmerich

8. November 2019

Midway lautet der Titel des neuen Emmerich-Films.

Midway lautet der Titel des neuen Emmerich-Films.

Ich mag viele Filme des Schwaben Roland Emmerich, nicht alle, aber viele. Sie sind perfekte Popcorn-Unterhaltung mit Pathos und einer Fülle von Vfx. Und so verhält es sich auch mit seinen neuem Film mit einem sehr amerikanischen Thema: Midway – für die Freiheit
Was für die US-Amerikaner der Wendepunkt des Krieges im Pazifikraum darstellte, ist bei uns in Deutschland nicht so bekannt. Daher nimmt uns der Geschichtenerzähler Emmerich gleich an die Hand und zeigt uns, wie der Krieg zwischen Japan und den USA mit dem Überfall auf Pearl Harbor begann. Nach dem Vergeltungsangriff Doolittle Raid am 18. April 1942, den Angriff der Amerikaner auf Tokyo, nahm der Krieg seinen Lauf.
Midway war die direkte Folge und zeigt eine gewaltige Seeschlacht, die vor allem mit Flugzeugen ausgetragen wurden. Vier japanische Träger wurden versenkt und die Vormachtstellung der kaiserlichen Flotte auf dem Meer war gebrochen. Natürlich erzählt der Wahlamerikaner Emmerich die Schlacht aus amerikanischer Perspektive mit allerhand Pathos, aber er stellt die kaiserliche japanische Marine auf See als gleichwertig dar. Die Truppe ist diszipliniert und ihrem Tennō ergeben, während die US-Streitkräfte ein Testosteron-Männerbund mit Machogehabe sind. Ein interessanter Konflikt, der auch optisch hervorragend von Kameramann Robby Baumgartner eingefangen wird.
Partei ergreift Emmerich nur, als es an Vergeltungsschläge gegen die chinesische Bevölkerung durch japanische Flugzeuge geht, nachdem die Chinesen abgestürzten US-Bomberpiloten Unterschlupf gewähren. Hier wird die chinesische Bevölkerung sinnlos massakriert. Nachdem chinesische Firmen den Film mitfinanziert haben, weiß ich nicht, ob sich Emmerich hier seinen asiatischen Finanziers beugen musste. Für mich bricht die Szenen aus dem Film heraus.


Eine große Rolle spielen bei Roland Emmerich die Spezialeffekte und bei Midway lässt sich er sich nicht lumpen. Kollege Computer zeigt, was geht und nimmt uns mit in den Kampf am Himmel: Packend und eindrucksvoll, was CGI aus dem Rechner in das Cockpit zaubert. Emmerich brachte einst das Eis nach New York, sprengte das Weiße Haus, ließ Godzilla durch Manhattan trampeln, ließ die Flut steigen und jetzt sind wir mitten im Zweiten Weltkrieg, wenn die Jagdflugzeuge und Bomber am Himmel kreisen, auf die Träger niedergehen und das Abwehrfeuer in die Luft ballert. Die Flak schießt Sperrfeuer und ich rutsche tiefer in den Kinosessel bei meiner Pressevorführung. Ich möchte den Film mal mit einem Kampfpiloten der deutschen Marine ansehen, den ich kenne: Bin gespannt, was er dazu sagt.
Bei den Charakterzeichnungen war Emmerich Standard. Es gibt nicht die herausragende schauspielerische Leistung aus meiner Sicht – das Team funktionierte gut. Der Score von Harald Kloser und Thomas Wanker tut sich schwer. Ich habe immer den fabelhaften Score von John Williams von der Verfilmung von 1976 im Ohr. Kloser/Wanker sind in Ordnung, haben aber gegen den Meister Williams keine Chance.

John Ford ist mit dabei
Richtig lachen musste ich bei Midway als es an die Szenen mit John Ford ging. Ich bin Emmerich dankbar dafür, dass er die Geschichte des US-Meisterregisseurs erzählt. Der echte Ford war mit seiner Filmcrew im Auftrag des US-Militärs auf den Midway-Insel als der japanische Angriff losbrach. John Ford wurde verwundert, ließ aber Material vom Angriff drehen und stellte 1942 einen Dokumentarfilm her. Als Sprecher in diesem Film war Henry Fonda zu hören. Fonda wiederum spielt die Rolle des US-Admirals Chester W. Nimitz in der Verfilmung von 1976.
Die Sequenz mit Ford bringt die Story in Midway nicht weiter voran, aber ich finde es großartig, dass Emmerich hier einen Einschub für uns Filmfreunde macht, denn der normale Kinobesucher wird mit John Ford nichts mehr anfangen können. Danke Roland Emmerich. Hier der Film von John Ford.

Buchtipp Roland Emmerich

Und damit komme ich auch zu einem Buchtipp. Es gibt ein sehr flottgeschriebenes Buch über Roland Emmerich von meinem großen Kollegen Jo Müller. Müller ist Redakteur beim SWF und ich traf ihn vor Jahren bei einer Disney-Pressereise nach Paris. Er traf Emmerich immer wieder und freundete sich mit dem Regisseur an.

Es entstand Roland Emmerich: Die offizielle Biografie, die anders ist, als die klassischen Biografien. Es handelt sich um Interviews, Hintergrundgespräche, Eindrücke von den Dreharbeiten und bringt dem Leser die Person Roland Emmerich aus unterschiedlichen Perspektiven näher, da die Gespräche sich über mehrere Jahre verteilten. Und ich muss sagen, ich habe Emmerich einmal getroffen, als er 1984 seinen HFF-Abschlussfilm Das Arche Noah Prinzip in der BR-Sendung Live aus dem Alabama vorstellte. Ich saß als Schüler im Publikum und war begeistert von Emmerich, der aus dem verkopften Hochschule für Fernsehen und Film endlich Unterhaltung machte. Seitdem hat Emmerich bei mir einen Stein im Brett. Ich hab es selbst nie zur HFF als Student geschafft, durfte aber verschiedene Gastvorlesungen halten.
Zurück zu Jo Müller und seinem Buch. Emmerich dreht Unterhaltungsfilme und ist stolz darauf. Kein Kluge, kein Wenders, kein Herzog – Emmerich ging seinen eigenen Weg und der war nicht der Neue deutsche Film. Er diesem Weg kennenlernen will, sollte die Biografie lesen.