Archive for März 2016

Twitter kann jetzt Bildunterschriften

31. März 2016

Unter der Oberfläche von Twitter tut sich etwas. Seit kurzem ist es möglich Bildunterschriften unter Fotos anzufügen und so die 140 Zeichen-Grenze zu umgehen. Das Ganze funktioniert im Moment nur mit den offiziellen Twitter-Apps für iOS und Android. Mit der Online-Version oder alternativen Clients, die auf Twitter zugreifen geht es im Moment nicht. Die Funktion Bildunterschriften oder BUs, wie wir Zeitungsfuzzis sie nennen, geht allgemein erst seit dem 29. März, ist also noch eine recht junge Erweiterung bei Twitter.

Und so gehts mit den Bildunterschriften
Wie kommen jetzt Bildunterschriften unter die Bilder? Unter dem Reiter Einstellungen gibt es unter Allgemein den Menüpunkt Barrierefreiheit.

Twitter_Bildunterschrift

Dahinter gibt es den Schieberegler Bildbeschreibungen verfassen. Diesen aktivieren und schon kann es losgehen. Nach einem Neustart der Twitterapp stand die Funktion zur Verfügung.

Twitter_Bildunterschrift__0659

Ich twittere wie gewohnt ein Bild, aber nun ist es möglich, eine Bildunterschrift anzufügen, die von Menschen mit einer Sehbehinderung abgerufen werden können. Ich arbeite sehr oft an einer Blinden- und Sehbehindertenschule in Nürnberg. Für diese Schüler ist die neue Funktion von Twitter ein Segen, denn Bilder konnten sie nicht erkennen. Dabei nutzen sie ihr Smartphone als Kommunikationsmittel.
Was nicht geht, ist ein Nachträgliches Hinzufügen von Bildunterschriften, wenn das Bild schon getwittert wurde.

Twitter_Bildunterschrift__0661

Bildunterschrift vorerst nur für Sehbehinderte
Ab und zu, wenn es mit meinen Augen schlecht geht, schalte ich bei meinem iPhone die VoiceOver-Funktion an. Diese Funktion liest mir den Text in Twitter vor und kann jetzt auch die Bildunterschriften erfassen und vorlesen. Ein gewaltiger Sprung in Sachen Barrierefreiheit.
Wir Sehenden können die Bildunterschriften unter den Fotos (noch) nicht lesen – im Moment noch nicht. Dafür ist die neue Funktion noch zu jung. Ich bin mir sicher, dass Twitter die BU-Anzeige mit dem nächsten Update freischalten wird.

Twitter_Bildunterschrift__0660

Konzertkritik: Videogames Live im Münchner Gasteig 2016

30. März 2016
Videogames Live im Münchner Gasteig.

Videogames Live im Münchner Gasteig.

Eindrucksvoll stellte sich eine Branche als moderner Kulturträger da – und saumäßig Spaß hat es mir auch gemacht. Gemeint ist die oft kritisierte Videogames-Branche. Vor kurzem fand das Konzert Videogames Live in der Münchner Philharmonie im Gasteig statt. Seit 14 Jahren und nunmehr vier Alben tourt Komponist Tommy Tallarico durch die Welt und erfreut uns mit bombastischen Klängen aus bekannten Videogames. Als Retrogamer war es ein Genuss, den Abend mit Gleichgesinnten zu verbringen – Kulturgenuss einmal völlig anders und mit viel lockerer Unterhaltung
Unterstützt wurde Tommy Tallarico von Laura “Flute Link” Intravia und Dirigentin Eimear Noone samt Kodály Philharmonie Orchester Prag und Chor. Laura Intravia kam gleich mal als Link verkleidet auf die Bühne und hatte unsere ganze Sympathie. Und auch Dirigentin Eimear Noone erschien im schwarz-rotem Lederdress und unterschied sich von den strengen Dirigenten, die sonst in der Münchner Philharmonie ihre Kunst zum Besten geben. Als Haus- und Hof-Dirigentin von Blizzard hat sie seit Jahren einen festen Namen in der Musikszene.


Tommy Tallarico selbst ist seit 25 Jahre in der Games-Branche und verdiente sich als Komponist seine Brötchen. Mit Videogames Live will er demonstrieren, dass Videogames ein Kulturgut sind und mit dieser bombastischen Show hat er es wieder bewiesen. Bei seiner Begrüßung ermahnte er das Publikum, als zum Teil als Cosplayer erschien, ruhig während der Stücke zu applaudieren und den Abend zu genießen. Als Einheizer und Vorband kamen die beiden Recken Filipp Issa und Michael Stoeckemann von Sound of Games auf die Bühne. Ich ließ mich auf meinen Stuhl nieder und hörte den Sound von The last Ninja und begann zu träumen. Was waren das für tolle Zeiten? Es gab von den beiden noch ein paar Songs wie Lotus Turbo Challange 2, das ich allerdings nie gespielt habe. Danke an Sound of Games für den Flashback in meine Jugend.

Die Umbaupause wurde für ein paar Nerd-Witze genutzt. Und dieser Humor zog sich durch das ganze Konzert durch. Es gab Interpretationen und Mischungen von Videogames auf den Videoleinwänden. Die Coder lachten bei Roses are #FF0000 und Violets are #000FF. Es gab Vergleiche, Mischungen und Charts – immer humorvoll.

Das Konzert von Videogames Live begann nach einer netten Homage an Pac Mac mit Castlevania.

Damit ging der Flashback in die alten Retro-Zeiten weiter. Das erste Spiel von Castlevania erschien 1987 auf dem Nintendo Entertainment System (NES), das mir meine Eltern nicht kaufen wollten.

Ich hatte ja früher den Atari 2600 und dann den Commodore C64. Was brauchte man denn ein NES? Ja, ich weiß, es war ein Fehler. Ein NES gehört einfach in jeden Haushalt.

Nach Metroid von 1986 auf dem NES ging es weiter mit Grim Fandango. Grim Fandango ist ein Grafik-Adventure von LucasArts von 1998 für Windows, das thematisch in einer mexikanisch angehauchten Welt der Toten spielt. Anders als seine Vorgänger wird dieses Spiel über die Tastatur oder Joystick gesteuert und bietet 3D-Grafiken. Hab ich als Mac-User der ersten Stunde das Windows-Spiel nicht gespielt, sah aber interessant aus.
Syberia von 2002 habe ich auch nicht gekannt, werde es mir aber jetzt für iOS holen. Syberia ist eine Grafik-Adventure-Reihe des belgischen Autors und Comiczeichners Benoît Sokal in Zusammenarbeit mit dem französischen Spieleentwickler Microïds. Die Musik klang wunderbar. Hier zeigte sich, dass Videogamet-Soundtrack mittlerweile sich zu einer eigenen Kunstform entwickelt haben. Große Filmkomponisten schreiben heute auch Musik für Videospiele. Videospiele haben wohl den Film als Leitmedium abgelöst.

Fetten Applaus gab es freilich für Donkey Kong Country. Vor allem Laura Intravia mit ihrem Flötensynthi stand im Mittelpunkt der Publikumsgunst. Es zeigte sich bei den eingängigen Melodien, wie gewaltig der Einfluss von Nintendo mit seinen Figuren auf die Populärkultur ist. Klar sind Videospiele und deren Musik ein Kulturgut.
In einem Monolog knüpfte Tommy Tallarico die Verbindung zwischen Videogames und der großen Kunst von Walt Disney. Es gelang Disney vor 75 Jahren mit dem gewaltigen Fantasia eine Verbindung von Populärkultur mit Micky Maus und der Hochkultur der klassischen Musik zu schaffen. Tommy Tallarico verbeugte sich mit Kingdom Hearts mit einer Homage an Walt Disney. Kingdom Hearts ist eine Action-Rollenspiel-Reihe, die unter der Leitung von Tetsuya Nomura aus einer Zusammenarbeit des Spieleentwicklers Square mit Disney Interactive Studios entstand.

Mit Phoenix Wright: Ace Attorney kam eine Gerichtssimulation auf die Bühne des Gasteigs. Die Originalversion erschien 2001 für den Game Boy Advance von Nintendo in Japan. Ich muss auch zugeben, dass ich eine Gerichtssimulation noch nie auf den Schirm hatte. Die Bilder waren interessant, der Sound um so mehr.

Richtig Szenenapplaus gab es dann bei Metal Gear Solid. Metal Gear Solid ist ein Computerspiel mit Stealth- und Action-Elementen von Hideo Kojima, das von Konami entwickelt und 1998 veröffentlicht wurde. In München wurde Metal Gear 2: Solid Snake gegeben. Starker Sound, der uns in die Sessel presste.

In Deutschland scheint Command & Conquer sehr beliebt, so Tommy Tallarico. Auch ich habe einige Teile des Spiels auf meinen alten Macs gespielt und das Kriegsspiel hat mir Spaß gemacht. Command & Conquer ist eine ursprünglich von den Westwood Studios entwickelte Computerspiel-Reihe aus dem Genre der Echtzeit-Strategiespiele. Im Gasteig kam der Klang von Red Alert vom Oktober 1996 auf die in rot gehaltene Bühne. Hier kam die große Lightshow zum Einsatz.

Dann wieder ein Klassiker schlechthin, der auch den Game Boy in jeden Haushalt kam. Stimmlich durfte ich Laura Intravia bei Tetris verausgaben. Zuvor gab es einen Zuspieler von Alexey Pajitnov, dem Schöpfer von Tetris. Das gezeigte Video beinhaltete unterschiedliche Versionen des Spieleklassikers und zeigte die Vielfalt des Spiels. Ich selbst habe eine Tetris-Lampe noch im Wohnzimmer stehen und spiele das Spiel noch immer gerne.

Nach der Pause, im Gasteig hatte Sony ein paar PS4 zum Zocken aufgebaut und Sony-Mitarbeiter standen für Fragen zur Verfügung, ging es mit Zelda weiter. Das Spiel in seinen unterschiedlichen Varianten erfreut sich in meiner Familie großer Beliebtheit. K1 spielt gerade The Legend of Zelda: Twilight Princess HD. Laura Intravia im Link-Kostüm war wunderbar. Im Münchner Konzert waren als visuelle Elemente zahlreiche Kunstwerke von Usern zu sehen, die auch von Zelda beeinflusst waren. Es zeigt sich, dass Videogames die Fantasie der Spieler beflügen und sie sich mit Kunst auseinandersetzen und eigene Kunstwerke schaffen. Zwar ist nicht jedes Bild ein Meisterwerk, aber Spaß hat es den Leuten allemal gemacht.
Ein wenig Werbung für die Aufnahmen von Videogames Live gab es auch durch Tommy Tallarico. Im Moment finanziert er Level 5, die fünfte Ausgabe seiner CD-Serie über die Crowdfounding-Plattform Kickstarter. im Münchner Konzert warb es ausführlich die Finanzierung und machte uns Fans den Mund wässrig. Ich freue mich schon auf die fünfte Version der Videogames Live.


Die irische Dirigentin Eimear Noone hatte schließlich ihren großen Auftritt. In rot-schwarzem Dress gehüllt, dankte sie den Fans für die jahrelange Unterstützung. Sie durfte an zahlreichen Gamessoundtracks mitarbeiten, darunter an Starcraft II, Diabolo III, Zelda 25h anniversary album, Metal Gear Solid, the tomorrow children, Heros of the Storm.

In München dirigierte sie ihren WOW-Soundtrack. Sie ist eine Powerfrau, eine Showwoman und legte sich beim Dirigieren wohl ins Zeug. Fans lieferten musikalische Beiträge ab, die in den Showact aufgenommen wurden. Das ist eine wunderbare Bindung zu den Fans von WOW, diese im Konzert via Video auftreten zu lassen.

Es gab ein bisschen Musik aus dem neuem Spiel Overwatch von Blizzard zu hören, das sich derzeit in Entwicklung befindet. Die Bilder sahen vielversprechend aus, vielleicht war es ein bisschen viel Durcheinander. Der Sound war sehr, sehr gut.

Nach Skyrim gab es den musikalischen Hammer. Super Mario sorgte für richtig Stimmung. Für viele war es der Höhepunkt des Konzerts. Das zeigte sich auch daran, dass Tommy Tallarico die Zuschauer zum Mitsingen aufrief. Während bei klassischen Open Airs die Feuerzeuge hochgehalten wird, waren es bei Videogames Live die erhellten Displays der Smartphones. Ein Gast hatte sogar sein Macbook dabei und der helle Apfel leuchtete im Saal – schöner Humor, schöne Atmosphäre. Für mich der Höhepunkt war das gemeinsame Singen des Mario Liedes. Der Kulturtempel Gasteig singt, wie cool ist das denn?

Das Ende des offiziellen Programms war die Musik von Final Fantasy 7. Das Spiel soll ja in dieses Jahr als HD Version erscheinen. Auch hier kamen zahlreiche Fotos von Fans zum visuellen Einsatz. Cosplayer und Zeichnungen würdigen das Games-Epos auf ihre Art, so sieht Fanliebe aus.

Nach einer kleinen Pause gibt es die Zugabe.

Die Zugabe bestand aus Chrono Trigger. Es ist ein Videospiel der japanischen Softwarefirma Square Enix und gehört zu dem Genre der Rollenspiele. Es erschien 1995 für das Super Nintendo Entertainment System (SNES) und 2001 etwas überarbeitet zusammen mit Final Fantasy IV unter dem Namen Final Fantasy Chronicles für die Sony PlayStation. In Europa wurde es seinerzeit nicht veröffentlicht, obwohl es auch in den USA recht beliebt und erfolgreich

Den Abschluss machte Portal mit dem Song Still Alive. Portal ist ein Computerspiel von Valve. Es wurde am 18. Oktober 2007 zusammen mit Half-Life 2: Episode Two und Team Fortress 2 in der Orange Box sowie als Einzeltitel bereits am 10. Oktober 2007 über die Spieleplattform Steam veröffentlicht. Ziel des Spieles ist es, mit dem Portalgerät, mit dem man Teleportationsportale erstellen kann, verschiedene Aufgaben zu meistern und Hindernisse zu überwinden. Die Handlung ist im Half-Life-Universum angesiedelt. Laura Intravia sang, während Tommy Tallarico Gitarre spielte. Die Besucher des Gasteigs waren eingeladen mitzusingen – der Text war auf den großen Videoleinwänden zu sehen.


Nach dem Konzert wusste Tommy Tallarico was sich gehörte. Die Crew Tommy Tallarico, Laura Intravia und Eimear Noone gab im Foyer des Gasteigs Autogramme für alle Fans. Auch Filipp Issa und Michael Stoeckemann von Sound of Games waren mit dabei. Eine ganze Reihe von Fans nutzen die Gelegenheit auf ein Schwätzchen, darunter war auch ich. Ich ließ mir Eintrittskarten und CDs unterschreiben. Beim nächsten Konzert in Nürnberg bringe ich ein paar Sachen zum Unterschreiben mit.

Gedanken zum Zugunglück in Bad Aibling

29. März 2016
Auf der Zugstrecke Holzkirchen Rosenheim kam es zu dem schrecklichen Unglück am 8. Februar 2016.

Auf der Zugstrecke Holzkirchen Rosenheim kam es zu dem schrecklichen Unglück am 8. Februar 2016.

Als Zugfahrer hatte ich ein schlechtes Gefühl als ich die Zugstrecke Holzkirchen Rosenheim gefahren bin. Ich musste für zwei Seminare in die Gegend und nutzte wie meist die Bahn als Transportmittel. Ich bin ein überzeugter Bahnfahrer aus mehreren Gründen. Ich kam auch an der Stelle in Bad Aibling vorbei, an der am 9. Februar das schreckliche Zugunglück mit elf Toten und 85 Verletzten geschah.
Heute höre ich, dass nach Angaben der bayerischen Landesregierung das Unglück auf einen doppelten Irrtum des Fahrdienstleiters zurückzuführen sei. Sofort kamen mir meine Erinnerungen wieder in den Sinn.
Natürlich, ein Unglück kann jederzeit passieren. Ich machte mir auf meiner Bahnfahrt in Bad Aibling die Geschehnisse bewusst. In Rosenheim und in Bad Aibling sah ich die Kerzen, Kränze und Blumensträuße, die an das schreckliche Unglück erinnern. An einem Zeitungsstand und einer Gaststätte hatten beherzte Menschen diese Erinnerungen aufgestellt.

Erinnerungen in Rosenheim ...

Erinnerungen in Rosenheim …

... und in Bad Aibling.

… und in Bad Aibling.

Im Zug, einen Meridian, dachte ich über die Geschehnisse des 9. Februars nach. Als mein Zug die Unglücksstelle auf dem einspurigen Gleis passierte, wurde ich still, stellte die Musik ab und meine Gedanken kreisten um die Opfer und deren Familien. Im Zug war es auch still – ich weiß nicht, ob es wegen der Unglücksstelle war oder es andere Gründe hatte. Es war eine ruhige Atmosphäre im Zug. Zumeist waren Pendler im Meridian, die zur Arbeit oder zu Schulen fuhren. Die meisten schauten still auf, andere blieben versunken in ihr Smartphone, Buch oder Zeitung. Unsere Blicke kreuzten sich und wir wussten, was sich an diesem Ort ereignet hatte.

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Als ich wieder stabilen Handyempfang hatte, schaute ich mir in YouTube ein Video vom Unglück an. Ein Reisender im Zug hatte ein Handyvideo gleich nach dem Unglück gedreht und online gestellt. Verletzte, Blut, zerborstene Waggons, verbogene Standen, herausgerissene Sitze waren zu sehen, Schreie und Wimmern und Weinen zu hören – die Leute hatten Angst. Schreckliche Szenen. Ich schaute immer wieder auf und verglich das schreckliche Video mit meiner Situation im Zug.

Quelle: Wikipedia

Quelle: Wikipedia

Und ich dachte an die zahlreichen ehrenamtlichen Hefter, die an den Unglücksort geeilt sind, um zu helfen, zu retten und zu bergen. Danke an diese Menschen, die sich für andere einsetzen und sich bei den Rettungskräften engagieren. Ich habe einen Bekannten, der in Bad Aibling dabei war und tatkräftig half.
Es war eine nachdenkliche Stimmung. Wie ich höre, waren die Unglückszüge technisch völlig in Ordnung, inklusive der Bremsen. Alle technischen Defekte sind ausgeschlossen. Es war wohl menschliches Versagen.

Ostern: Köpfen des Salami-Hasens

27. März 2016
Das gemeinsame Osterfrühstück in meiner Familie hat Tradition.

Das gemeinsame Osterfrühstück in meiner Familie hat Tradition.

Ostern bedeutet bei uns ein gemeinsames Osterfrühstück. Dieses Jahr kam die Familie wieder zusammen. An einer reich garnierten Tafel wurde Ostersonntag gegessen und geredet. Dieses Jahr war es besonders wichtig, denn Krankheiten haben unsere Familie heimgesucht und da ist das gemeinsame Gespräch besonders wichtig.


Es gab eine bunte Auswahl an Speisen. Die Gattin war wie jedes Jahr um 5 Uhr morgens trotz Zeitumstellung in der Kirche zur Spesenweihe. Schinken, Eier, Osterlamm und dieses Jahr auch ein Osterhase.

Bei der Arbeit in der Metzgerei Moser.

Bei der Arbeit in der Metzgerei Moser.

Und dieses Jahr gab es einen Salami-Hasen von der Metzgerei Moser aus Landsberg am Lech zum Osterfrühstück. Ich unterstütze die Metzgerei ein bisschen in Sachen Social Media. Der Salami-Hase ist ein Hase aus Kochsalami, der heiß geräuchert wurde.


Während das Schlachten des traditionell gebackenen Osterlamms/-hasens rituell vor sich ging, (Kopf ab, Schwanz ab – beim gebackenen Hasen waren als erstes die Ohren fällig), ging das Schlachten des Salami-Hasen deutlich brutaler vor sich. Der Hase bekam von mir ein scharfes Messer in den Hals.

Der Salami-Hase bekam ein Messer in den Hals.

Der Salami-Hase bekam ein Messer in den Hals.

Dann schnitt ich behutsam den Kopf ab. Ich geb zu, die ganze Sache ist schon ziemlich brutal, vor allem, wenn mich das Häschen mit den netten Augen anschaut. Das scharfe Messer trennt den Kopf vom Rumpf des Hasens und gibt den Blick ins Innere frei.

Der Kopf wird vom Rumpf getrennt.

Der Kopf wird vom Rumpf getrennt.

Ich sehe die Kochsalami mit den schmackhaften Senfkörner. Der Geruch des vom Räuchern weckt meine Gelüste. Ich schneide weiter, bis der Kopf abgetrennt ist.

Dann wird das Fell des Hasens abgezogen.

Dann wird das Fell des Hasens abgezogen.

Dann beginnt das Häuten. In Schnitt durch das Gesicht löst die Haut, die ja beim Hasen ein Fell sein sollte. Ja, ja brutal ist kein Ausdruck. Aber um an die Kochsalami zu kommen, muss dem Hasen das Fell abgezogen werden. Gesagt, getan.

Das Osterfrühstück geht weiter.

Das Osterfrühstück geht weiter.

Das Fell ist ab und das Osterfrühstück geht weiter. Scheibe für Scheibe wird der köstliche Hase verzehrt. Danke an Metzgermeister Michael Moser und seinem Team – die Kochsalami schmeckt super. Das Osterfrühstück ist gesichert. Ich wünsche euch frohe Ostern.

Aukey USB C-Hub auf USB 3.0 für goldenes MacBook 12“

26. März 2016

Als Apple Fan-Boy habe ich mir vergangenes Jahr mit MacBook 12“ mit USB C-Anschluss besorgt. Die Gerüchteküche sagt, dass wohl zur WWDC neue Geräte mit USB C ins Haus stehen. Mein goldenes Angeber-MacBook 12“ leistet mir gute Dienste. Ich habe es vor allem auf Reisen dabei, wenn das iPad Pro nicht mehr ausreicht.

Der Aukey USB C-Hub auf USB 3.0 für goldenes MacBook 12“ leistet gute Dienste.

Der Aukey USB C-Hub auf USB 3.0 für goldenes MacBook 12“ leistet gute Dienste.

Manches Mal komme ich aber mit dem einzigen USB C-Anschluss in Bedrängnis, wenn ich auf Seminare USB-Festplatten und Kameras anschließen soll. Die teuren Adapter von Apple sind zwar prima, doch ab und zu brauche ich mehr.
Ich habe mir deshalb von Aukey USB C-Hub auf USB 3.0 besorgt und bin vollends zufrieden. Ich habe jetzt drei USB 3.0-Anschlüsse und einen Ethernet-Anschluss. Letzter ist wichtig, wenn ich das WLAN an einem Seminarort nicht nutzen darf und nur über LAN ins Netz gehen kann. Außerdem ist LAN im heimischen Büro beim Dateienübertrag doch etwas schneller als AirDrop.
Der Ethernet Anschluss schafft eine maximale LAN-Geschwindigkeit von bis zu 1000 Mbit/s. Jeder der drei USB 3.0-Anschlüsse verfügt über einen eingebauten Überstromschutz. Damit werden die verbundenen Geräte vor Schäden durch Kurzschlüsse bewahrt.
Das ganze Teil wiegt ganze 41 Gramm und passt ideal in die Tasche mit den Adapter-Kabeln für unterwegs. Ich frag mich nach ein paar Tagen Einsatz, wie ich bisher auf den Aukey USB C-Hub auf USB 3.0 verzichten konnte? Also klare Empfehlung für Apple-Fans.

So bekommst du die alte Timeline bei Twitter zurück – ohne Filterblase

25. März 2016

Nachdem wir alle brav 10 Jahre Twitter gefeiert haben und besonders glücklich waren, dass uns das Aufweichen der 140 Zeichen erspart blieb, schlich sich die Filterblase für mich heimlich in Twitter ein.
In der Standardeinstellung zeigt uns Twitter die Tweets von den Leuten, von denen Twitter meint, sie seien wichtig für uns und müssten daher prominenter angezeigt werden. Nein, nein liebes Twitter – ich mag nicht in deiner oder meiner Filterblase leben. Ich will in meinem Twitter-Account @redaktion42 überrascht werden von tiefsinnigen, blödsinnigen, geistreichen, liebevollen, intelligenten und schlüpfrigen Tweets aus dem Twitter-Universum und daher will ich meine gewohnte, bisherige Timeline zurück. Zum Glück ist das möglich.
Der Weg geht so: Also habe ich heute morgen meine Standardeinstellungen bei Twitter bearbeitet, um meine alte Timelinie wieder zu bekommen. Twitter gibt uns dazu die Möglichkeiten.
Bei der mobilen App auf den Account gehen und dann das Rädchen tippen, so dass Einstellungen erscheint. Dann seinen Twitter-Account auswählen (bei mehreren Account) und sich den Punkt Timeline – Timeline-Personalisierung aussuchen und drücken.

Unter Timeline-Personalisierung versteckt sich die Filterblase.

Unter Timeline-Personalisierung versteckt sich die Filterblase.

Dann den Punkt „Zeige mir die besten Tweets zuerst an“ auswählen und deaktivieren. Dahinter verirgt sich die Filterblase von Twitter, die ich nicht haben will.

Filterblase ausschalten: "Zeige mir die besten Tweets zuerst an" deaktivieren.

Filterblase ausschalten: „Zeige mir die besten Tweets zuerst an“ deaktivieren.

Und siehe da, ich habe meine alte Timeline zurück, bei der die Tweets historisch aufgelistet sind und nicht durch eine Filterblase auf- oder abgewertet werden. Mir sind alle meine Twitterfreunde gleich wichtig.

Buchtipp: Bond by Design – the Art of the James Bond Films

24. März 2016
Bond by Bond - das Design der James Bond Filme - darauf haben wir Fans gewartet.

Bond by Bond – das Design der James Bond Filme – darauf haben wir Fans gewartet.

Nachdem ich mir Spectre auf Blu ray gekauft habe, habe ich wieder mich wieder mit dem James Bond-Fieber angesteckt. Über Spectre habe ich in diesem Blog eine Filmkritik ausführlich geschrieben. Daher will ich mich jetzt dem Produktion Design der Filme widmen. Noch dazu verstarb der großartige Ken Adam vor kurzem – ein absoluter Verlust. Über meine Gespräche mit Ken Adam werde ich ein anderes Mal bloggen.

Spectre kam auf Blu ray raus und ich schaute ihn mir gerne wieder an.

Spectre kam auf Blu ray raus und ich schaute ihn mir gerne wieder an.

Aber die James Bond-Filme hätten nicht den Charme, wenn es Ken Adam nicht gegeben hätte. Er war für mich der große Meister des Production Design und ein Genie in diesem Bereich. Daher nimmt Ken Adam einen wesentlichen Beitrag im dem Buch Bond By Design: The Art of the James Bond Films ein. Auf dieses Buch habe ich lange gewartet, denn ich wollte die Produktionszeichnungen, die Entwürfe und Skizzen der Bond-Filme gerne betrachten. Lange hat es gebraucht, bis EON die Bilder freigegeben hatte und natürlich habe ich freudig zugegriffen. Gleich vorweg: Ich bin begeistert, habe aber gleichzeitig so meine Probleme.


Begeistert, weil ich endlich in den Bilderwelten von James Bond schwelgen kann. Aber – und hier der Nachteil: Ich will mehr, mehr, mehr. Das Buch reicht mir nicht. Es gibt mir einen schönen Überblick, aber mehr aber auch nicht. Jeder Designer hat seinen Stil und als James Bond-Fan will ich von jedem Film einen solchen Art-of-Band. Was bei Herr der Ringe, bei den Pixar-Filmen u.a. geklappt hat, sollte doch auch bei der großen Marke James Bond gelingen. Pro Film ein Buch, in dem alle Production Designs des jeweiligen Films enthalten sind – das wäre genial.
Nun, bei Bond by Design – the Art of the James Bond Films müssen wir kleinere Brötchen backen und das ist schade. Nun, es sei wie es sei. Im Umschlag des Buches gibt es in einem Umschlag zwei schöne Prints. Einmal die U-Boote vom Spion, der mich liebte und einmal die Werkstatt von Q aus Man lebt nur zweimal.


Verschiedene Production Designer haben bei den James Bond-Filmen mitgearbeitet und jeder hat seinen eigenen, unverwechselbaren Stil und haben die Marke James Bond weiterentwickelt und interpretiert. In dem Buch sind folgende Designs neben Ken Adam berücksichtig: Syd Cain (1918-2011), Peter Murton (1923-2009), Peter Lamont (1929), Allan Cameron (1944) und Dennis Gassner (1948). Gassner schuf auch das Production Design für Spectre. In diesem Buch ist allerdings nur ein Bild von Spectre erschienen – hier haben sich wohl die Produktionszeiten von Buch und Film überschnitten oder es gab Rechteprobleme.
Interessant ist, wie sich das Design der Filme über die Jahre hinweg veränderte. Zu Beginn waren es klassische Zeichnungen. Der Schwung von Ken Adam bei Dr. No ist unverkennbar. Es drehte sich zunächst um Räume – eine klare Spezialität von Ken Adam. Bei Liebesgrüße aus Moskau kommen dann die Storyboards hinzu. Syd Cain leistete hier atmosphärisch dichte Bildabfolgen. Bei Goldfinger zeigte Adam nicht nur ein überzeugendes Fort Knox, sondern auch die ersten Bond-Spielzeuge wie der legendäre Aston Martin, wobei Adam ja ein überzeugter Jaguar-Fahrer war. Den Laser-Raum fand ich so faszinierend, dass ich mir sogar einen Abzug mit Autogramm von Ken Adam gekauft habe.
Später kamen Kostüme hinzu und mehr und mehr technische Abläufe. Die Zeichnungen veränderten sich. Mit Kreide und Wasserfarbe wurde früher gearbeitet, der Marker und Kohle kamen zum Einsatz – in den neueren Jahren kommen digitale Illustrationen hinzu. Letztere empfinde ich als etwas seelenlos, aber ich muss mich noch an die Produktionsmethoden des digiatlen Zeitalters gewöhnen.
Für 007-Fans ist das Buch Bond By Design: The Art of the James Bond Films ein Bilderschatz. Stundenlang blätterte ich durch das Buch und schaute mir immer wieder die Szenen der Bilder auf Blu ray an. Großartiges, was hier geleistet wurde und für mich eine klare Empfehlung an alle Anhängers von James Bond, die mal etwas anderes haben wollen.

Feldpostkarten aus dem Ersten Weltkrieg – P-Seminar aus Schrobenhausen

23. März 2016
Dieser Katalog erschien im Selbstverlag des Gymnasiums Schrobenhausen.

Dieser Katalog erschien im Selbstverlag des Gymnasiums Schrobenhausen.

Bei einem Vortrag am Gymnasium Schrobenhausen kam ich mit dem engagierten Direktor Edmund Speiseder ins Gespräch. Nachdem ich gerade ein P-Seminar zum Thema Journalismus vorbereite, zog er ein Ergebnis des P-Seminars Geschichte aus der Schublade. Unter dem Titel „Liebste Leni … Dein Konrad“ haben Schüler des Gymansiums Feldpostkarten eines bayerischen Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg gesammelt, analysiert und ein hervorragendes Ergebnis in Form eines Kataloges abgeliefert. Wirklich stark, was an unseren Schulen geleistet wird.
Während vier langer Kriegsjahre schickten sich der Ingolstädter Solat Konrad Kreitmeier und seine Frau Leni mehr als 80 Feldpostkarten. Nachdem Telegrafie zu teuer und das Telefon noch nicht verbreitet war, setzte man als Kommunikationsmittel auf die Post. Die Versorgung mit Informationen innerhalb des Militärs und mit den Lieben zu Hause nannte sich Feldpost. Diese Postkarten bedeuteten nicht nur ein Lebenszeichen, sondern sagen auch viel über die Psychologie der Truppe an der Front und der Familie an der Heimatfront aus. Die Schüler des P-Seminars analysierten die Texte des Ehepaares und zeigten die abartigen Schrecken des Ersten Weltkrieges mit seinen menschenverachtenden Materialschlachten – und sie zeigen eindringlich die Sorgen der Daheimgebliebenen. Sehr gut gelang es dem P-Seminar ein breites und vielschichtiges Informations- und Deutungsspektrum darzulegen. Konrad und Leni Kreitmeier überlebten beide den Ersten Weltkrieg und so zeigt sich an dem Postverkehr eindrucksvoll die Psyche, die sich während der Kriegsjahre veränderte. Vom Hurra-Patriotismus bis zur großen Sorge ist alles in den Feldpostkarten zu sehen.


Auch die Motivauswahl spielt beim Rückschluss auf die Psyche eine große Rolle. Neben den üblichen Weihnachts- und Grußkartenmotiven, gibt es Sehenswürdigkeiten und zerstörten Städte, abgeschossene feindliche Flieger, militärische Stellungen oder Soldaten. Der Übergang von Grüßen hin zur einer propagandistische Bildpostkarte ist fließend.
In seinem Vorwort schreibt Direktor Edmund Speiseder auch: „Es freut mich, dass das P-Seminar Geschichte unseres Gymnasiums unter Leitung von Richard Eckstein der Ereignisse, die vor 100 Jahren ihren Lauf nahmen, angenommen hat und dadurch ein Gedenken pflegt, das in den Kernbereich des menschlichen Lebens führt, in dem auch Leid und Not unserer Vorfahren eine Stimme bekommen. … Gerade deshalb sollte uns die Ächtung des Krieges und der militärischen Konfliktlösung jeglicher Art das oberste Gebot unseres Erziehungsauftrages sein – heute und auch in der Zukunft.“


Der zuständige Lehrer des P-Seminars Richard Eckstein berichtete über das Vorgehen. Im Sekretariat gab im Herbst 2012 ein Unbekannter eine Tüte mit rund Hundert historischen Postkarten ab. Der Fachbetreuer Geschichte des Gymnasiums schaute sich die Karten an und erkannte den historischen Schatz. Es handelte sich um die Feldpostkarten des Soldaten Konrad Kreitmeier aus Oberbrunnnenreuth bei Zuchering und seiner Frau Leni. Die Idee für ein P-Seminar war geboren.
Nachdem das Material getrocket, vom Schimmel befreit, gesichtet und gescannt war, begann die Analyse. Erste Schwierigkeit war es, die altdeutsche Schrift zu lesen. Hier mussten die Schüler lernen, die zum Teil verblichene Handschrift zu lesen und sich so in die Psyche der Eheleute hineinzudenken. In verschiedenen Referaten wurde das Material aufbereitet und durch ergänzende geschichtliche Informationen von den Schülern ergänzt. Lokalhistoriker wie Bernhard Rödig und Anna Probst unterstützten die Schüler. Es fanden sich Sponsoren, die den Druck des umfangreichen Katalogs unterstützten.
An zwei Abenden habe ich mir diesen Katalog angesehen und bin begeistert. Meine Schulzeit liegt lange, lange zurück und gerne hätte ich auch an so einem P-Seminar mitgearbeitet. Also Gratulation für so eine hervorragende Arbeit und ich mach mich mal auf die Suche nach anderen interessanten P-Seminaren. Es gibt sicher viel zu entdecken.

Tim Cook, bitte bleibe standhaft!

22. März 2016

Klares Statement von Tim Cook von Apple zur Sammelwut von Daten durch die US-Regierung.

Klares Statement von Tim Cook von Apple zur Sammelwut von Daten durch die US-Regierung.

Die Apple Keynote von gestern brachte eigentlich keine Produktüberraschungen mehr. Viele der technischen Spezifikationen vom neuen Einsteiger-iPhone SE und vom iPad Pro 9,7“ waren bekannt. Auch die Updates von iOS, tvOS und watchOS auf iOS 9.3, tvOS 9.2 und watchOS 2.2 waren aufgrund der offenen Politik keine wirklichen Neuigkeiten mehr. Daher war die Keynote schon nach einer knappen Stunde vorbei. Langweilig? Vielleicht, wenn man sich nur für Produkte interessiert.
Spannend, wenn man sich für die IT-Entwicklung interessiert. Hier war die Keynote enorm wichtig. Apple-CEO Tim Cook wiederholte zu Beginn der Keynote sein klares Bekanntnis zum Datenschutz und zur Privatsphäre. Apple werde den Datenschutz für Kunden aufrecht erhalten. Mit der Unterstützung der großen Silicon Valley-Firmen im Rücken stellt sich Apple gegen die Datensammelwut der US-Regierung und des FBI. Tim Cook sagte, dass rund eine Milliarde Apple Geräte weltweit aktiv seien.

Statement
Das Statement pro Datenschutz halte ich für bemerkenswert, das halte ich für absolut richtig. Dafür genießt Tim Cook und Apple meine volle Ankennerung. „Tim, lasst euch nicht unter kriegen“, ist meine Meinung. „Tim Cook, bitte bleibe standhaft.“
Über den Streit zwischen Apple und FBI habe ich bereits gebloggt. Durch die Keynote wurde dieser Streit noch einmal verschärft. Nach dem offenen Brief auf der Apple Website kam jetzt ein klares Statement von Tim Cook live hinzu. Und ich halte dies nicht für ein Marketinggeschwätz, sondern für eine klare politische Positionierung. Den Stream haben sich Millionen angeschaut und die Keynote-Veranstaltung ist auch online abrufbar. Der Long Tail wird nocheinmal weitere Unterstützung für das Verhalten von Apple generieren. Das ist gut so.

Zehn Jahre Twitter und ich gratuliere #Twitter #lovetwitter

21. März 2016
Heute feiert Twitter seinen 10. Geburtstag.

Heute feiert Twitter seinen 10. Geburtstag.

Heute feiert Twitter seinen zehnten Geburtstag und ich will ganz artig gratulieren. Zehn Jahre Twitter bedeutet für mich zehn Jahre ein Massenmedium in der Hosentasche. Gut, ich bin erst seit dem 24. Oktober 2008 um 21:12 Uhr dabei, aber seit meinem Beitritt bin ich dabei und zwar heftig. Über 70.000 Tweeds habe ich als @redaktion42 versendet.

Ich bin seit dem 24. Oktober 2008 um 21:12 Uhr bei Twitter dabei.

Ich bin seit dem 24. Oktober 2008 um 21:12 Uhr bei Twitter dabei.

Ich möchte den Microblogging-Dienst für mein privates und berufliches Leben nicht missen. Wir haben soviel miteinander erlebt. Twitter hat mir neue Bekannte gebracht, hat mir andere Sichtweisen gebracht, hat mich zum Schmunzeln und Lachen gebracht – Twitter hat mir soviele Geschichten gebracht und dafür bin ich dankbar. Als Geschichtenerzähler ist Twitter eine unendliche Quelle an neuen Geschichten.
Durch Hashtags konnte ich an Weltereignissen und lokalen Ereignissen teilnehmen. Spektakuläre Beispiele waren die Attentate in Paris oder der Boston Marathon. Für mich war die Notlandung des US-Airways-Flug 1549 im Hudson der Durchbruch. Eine Notwasserung am 15. Januar 2009 war notwendig infolge von doppeltem Vogelschlag. Noch bevor Nachrichtenagenturen das Foto von der Notlandung verbreiteten, ging das Bild durch Twitter. Twitter wurde hier für mich zum Massenmedium.

Eine Notwasserung am 15. Januar 2009 war notwendig infolge von doppeltem Vogelschlag. Das Bild ging durch Twitter in die Welt. Foto: Wikipedia

Eine Notwasserung am 15. Januar 2009 war notwendig infolge von doppeltem Vogelschlag. Das Bild ging durch Twitter in die Welt. Foto: Wikipedia

Als Twitter sorgte dafür, dass ich wusste, was läuft und wie die Meinung dazu ist. Für mich als Journalist ist Twitter ein geniales Recherche- und Stimmungsmedium – 24 Stunden rund um die Uhr, 365 Tage. Dieser virtuelle Stammtisch, wie ich Twitter in meinen Seminaren bezeichne, bietet Abwechslung im Sekundentakt.
Und obwohl sich Twitter in Deutschland nur bei einer gewissen Kommuikationselite (doofes Wort) durchgesetzt hat und nur bedingt die breite Masse erreicht, ist es für mich ein unverzichtbares Tool geworden. Die deutschen Wörter sind für Twitter einfach zu lang, dies scheint das Hauptproblem zu sein, warum sich Twitter bei uns nicht voll durchsetzt. Twitter hat in Deutschland mehr als 12 Mio Nutzer pro Monat, sagt Deutschland-Chef Thomas de Buhr im Interview mit „Wired“. In meinen Social Media-Seminaren zeige ich gerne Twitter und die Reaktionen sind entweder: Volle Begeisterung oder volle Ablehnung – dazwischen gibt es scheinbar nichts. Auf den ersten Blick mutet die Sprache der Twitter seltsam an: #mimi #flausch #hach #ausgründen und mein Leitspruch: Irgendwas ist immer. Wer den Humor in Twitter versteht, der wird das Netzwerk lieben.
Nachdem auch Instagram sich der Filterblase von Facebook anschließt, ist Twitter für mich das einzige relavante Realtime-Medium, das mir alles zeigt, was mich interessiert. Das liebe ich an Twitter. Ich entscheide, was ich sehen will und nicht ein Algorithmus. Das ist eben Twitter.
Aber wir hatten auch unsere Sorgen mit Twitter. Zuletzt wurden uns unsere geliebten Faves durch doofe Herzchen ersetzt. Bäh. Gut, dass der Twitter-Häuptling auf uns gehört hat und das Alleinstellungsmerkmal von 140 Zeichen belassen hat. Wer mehr braucht, der soll doch zu Facebook rüber gehen und dort herumblubbern. Mit den Zukäufen von Vine habe ich ein bisschen herumgespielt, aber den richtig großen Wurf hat Twitter mit Periscope gemacht. Den Übertragungswagen in der Hosentasche. Überall wo ich bin, kann ich senden. Das mache ich für mich und meine Kunden wie hier. Dieses Tool halte ich für wegweisend, noch dazu als Meerkat die Grätsche gemacht hat. Die bayerische Regelwut der BLM kommt da nicht hinterher und so macht Twitter auch gleich mal nebenbei Rundfunkpolitik – gut so. Ich bin ein Live-Fernsehsender durch Periscope. Wie Sascha Welters von Twitter in München beim Trend Day Corporate Video 2016 verriet, wird Periscope voll in Twitter integriert. Hier das Video dazu.

Wie Sascha Welters von Twitter in München beim Trend Day Corporate Video 2016 verriet, wird Periscope voll in Twitter integriert.

Wie Sascha Welters von Twitter in München beim Trend Day Corporate Video 2016 verriet, wird Periscope voll in Twitter integriert.

Also Twitter: Alles alles Gute zum Geburtstag – auf die nächsten zehn Jahre.