
Was hat mein Ur-Ur-Opa im Krieg gemacht?
Heute mein persönlicher Beitrag zum Tag der Archive. Vergangenheitsbewältigung gehört zu jeder Nation. Und wer hat als Kind seine Großeltern gefragt: Was hast du denn im Krieg gemacht? Ahnenforschung der besonderen Art ist seit kurzem möglich, darauf stieß mich vor kurzem mein Kollege Dieter. Ancestry.de bietet auf einer Unterseite eine der umfangreichsten
Sammlungen an militärhistorischen Informationen für die Ahnenforschung, Militärforschung und alle Geschichtsinteressierte. Diese Website, die in Kooperation mit dem Bundesarchiv entstand, enthält rund 3 Millionen Namen. Sie widmet sich dem Thema: Soldatenlisten (Offiziere, Unteroffiziere) und Militärhandbücher der deutschen Armeen, 1600-1914.
War mein Ur-Ur-Großvater ein hoher Offizier? In welchem Regiment hat er gedient, an welchem Standort, welche Auszeichnungen und Orden hat er erhalten? Antworten auf diese Fragen, wertvolle Informationen zu meinen Vorfahren und vieles mehr finde ich hier. Dabei geht die Suche bis ins Jahr 1600 zurück. Diese Sammlung besteht aus 251 militärischen Büchern mit Listen militärischer Offiziere und anderen Details der militärischen Organisation der deutschen Armee und der Vorgängerstaaten. In diesen Soldaten- bzw. Offizierslisten gibt es interessante Informationen wie zum Beispiel: Familiennamen, Regimentszugehörigkeit, Standort, Auszeichnungen, Beförderungen und teilweise auch Geburts- und Wohnortdaten. So kann ich gegebenenfalls als alte Fotos und Zeichnungen aus Familienbesitz mit neuem Leben erwecken, wenn ich mehr über die abgebildeten Personen in Uniform erfahre. Der Leitfaden für die ersten Schritte auf der Website sollten Interessierte lesen, denn es hilft bei der Bedienung der umfangreichen Datenbank.
Zudem ist die Website mit interessanten anderen Datenbanken verknüpft, wie:
Kriegsranglisten und -stammrollen des Königreichs Bayern, 1. Weltkrieg 1914-1918
Diese Datensammlung enthält die Kriegsstammrollen von Soldaten, die während des 1. Weltkriegs (1914-1918) in militärischen Einheiten Bayerns gedient haben. Diese Kriegsstammrollen enthalten folgende Informationen: Name des Soldaten, Rang, Geburtsdatum, Geburtsort und Namen der Eltern. Die erste Ausgabe enthält ca. 1,7 Millionen Aufzeichnungen für die Infanterie, Kavallerie, höhere Stäbe, und das Bayerisches Kriegsministerium.
Deutsche Verluste im Deutsch-Französischen Krieg, 1870-1871
Diese Datenbank enthält 248 Listen von Offizieren und Soldaten der deutschen Armee, die im Deutsch-Französischen Krieg entweder starben, verletzt oder vermisst wurden. Diese Listen wurden in Berlin während dem Krieg fast täglich veröffentlicht. Sie wurden später in einem einzigen Band kompiliert und repräsentieren eine fast vollständige Aufzeichnung der deutschen Todesfälle und Verletzten in diesem Krieg.
Hannoversche Verluste im Russlandfeldzug, 1812-1813
Im Jahr 1812 drangen die Franzosen im Verlauf der Napoleonischen Kriege in Russland ein. Diese Datenbank enthält Listen von ungefähr 2000 deutschen Soldaten aus der Gegend von Hannover, die starben oder vermisst wurden, als sie mit Napoleons Großer Armee in Russland fochten. Zu den Informationen über die Soldaten gehören: Name, Regiment, Rang, Geburtsort oder letzter Wohnort und Informationen über ihre Gefangenschaft, ihr Verschwinden oder ihren Tod.
Militär-Adressbuch (Taschen-Rangliste) aller im Bezirke des VII. Armeekorps wohnenden Offiziere, Sanitätsoffiziere, Veterinäroffiziere und höheren Militärbeamten des Beurlaubtenstandes, 1910
Einfach mal reinklicken und in der Vergangenheit forschen. Ich fand es sehr interessant sich im Web 2.0 Zeitalter mit Geschichte zu beschäftigten.