Archive for Januar 2022

Endlich: Beatles Rooftop Concert als Audio Stream

31. Januar 2022

Es gibt ein paar Konzerte, die ich gerne live gesehen hätte. Dylan in Newport, Pink Floyd in Dortmund, Hendrix in Monterey und ich hätte gerne das letzte Konzert der Beatles auf dem Dach von Apple Records gesehen.

Peter Jackson hat uns Beatles Fans den Traum im vergangenen Jahr mit der Mammut-Produktion Get Back auf Disney+ erfüllt. Ich kannte bisher nur den Let it be-Film, der doch ein anderes Bild der Fab Four zeichnete. Ich habe noch die seltene Laserdisc zu Hause.

Jackson brachte uns dagegen vier Freunde, die miteinander musizierten und komponierten, ihren Spaß und ihre Differenzen hatten. Nicht das düstere depressive Bild, das uns der Let it be-Film mit vier Existenzialisten gezeigt hat. Selbst Yoko One war erträglich. Der letzte Teil der Jackson-Produktion ist das Rooftop-Konzert, wo die Beatles einen Verkehrsstau verursachten als sie ihr letztes Konzert auf dem Dach von Apple Record gaben. In wenigen Wochen kommt die Bluray des Jackson-Films The Beatles – Get Back in den Handel. Laut Nielsen-Erhebung haben vor allem Menschen über 55 Jahre Interesse an der Doku gehabt, also ich bin Zielgruppe. Nielsen erhebt die Zuschauerzahlen nur in den USA und vergleicht die Inhalte von „Amazon Prime“, „Disney+“, „Hulu“, „Netflix“ und „Apple TV+“.

Seit heute Nacht ist der Audio-Stream des Rooftop-Konzerts bei den klassischen Plattformen abrufbar. Bei mir ist es Apple Music. Die vier Freunde in Dolby Atmos – also Kopfhörer auf und genießen – laut, ganz laut.
Ich hatte bisher nur verrauschte Bootleg-Ausgaben des handgemachten Konzerts. Die neu veröffentlichen Aufnahmen vom 30. Januar 1969 sind zwar inhaltlich nichts neues, aber in einem klaren Klang, der einen vom Hocker haut. Giles Martin, Sohn des Beatles-Produzenten George Martin, und Sam Okell haben die Audiobänder des „Rooftop Concert“ neu in Stereo und Dolby Atmos gemischt. Ein Wunsch von mir ist damit fast erfüllt. Fast: Denn ich hätte gerne das Konzert nicht nur auf Streaming-Plattformen, sondern auch auf Datenträger. Ich bin mir aber sicher, dass Disney mir dieses Jahr den Wunsch erfüllen wird – und vielleicht kommen ja weitere Schätze ans Tageslicht.

Kommentar: Chapeau Neil Young, aber du hast verloren

28. Januar 2022

Der Kerl war schon immer eigenwillig, hatte seine Kanten und ging auch so manchen Streit nicht aus den Weg. Jetzt zeigt der gebürtige Kanadier und heutige US-Bürger Neil Young wieder Flagge als er seine Songs von der schwedischen Streaming-Plattform Spotify zurückzog. Grund: Er möchte nicht seine Musik neben den Podcast von Comedian/Youtuber Joe Rogan stehen haben, der offensichtliche Falschaussagen gegen Corona verbreitet. Er will nicht dort sein, wo Falschinformationen zu COVID-19 verbreitet wird. Chapeau Neil Young!

Nun, der jüngere, klassischen Spotify-User wird eher den Schwurbler Rogan mit dem Podcast The Joe Rogan Experience kennen, als den 76jährigen Rockbarden Neil Young – und dennoch zeigt Neil Youngs Aktion Herz, Verstand, Rückgrat und Entschlossenheit. Und als langjähriger Fan von Neil Young unterstütze ich seinen Kampf gegen Lügen im Netz. Zur Transparenz: Ich Apple Music-Abonnent bin und habe kein Spotify-Abo.

In einem Brief von Young, der kurzzeitig auf der Website des Musiker zu sehen war, stand geschrieben: „Sie können Rogan oder Young haben. Nicht beide.“ Young zog nun seine Konsequenzen. Er hat dort laut seiner Spotify-Seite sechs Millionen Hörer pro Monat. Rogans Pod­cast wird durchschnittlich von mehr als 11 Millionen Hö­re­r gehört. Der Quacksalber hat dem Musiker gezeigt, wo der Hammer hängt. In seinem Podcast dürfen Figuren der Alt-Right-Szene auftreten, deren bei Facebook und Youtube wegen Hate Speech gesperrt sind.
Zurück bleibt Joe Rogan als Sieger. Er hat mit Spotify eine enorme Reichweite und darf seine Schwurblerideen, zum Teil rechtes Gedankengut und Lügen weiterverbreiten. Spotify ging es offensichtlich ums Geldverdienen. Der rechte Rogan bringt wohl mehr als der linke Young. Bei Spotify hieß es: „Wir bedauern Neils Entscheidung, seine Musik von Spotify zu entfernen, hoffen aber, ihn bald wieder begrüßen zu können.“ Damit ging der klare Sieg an Joe Rogan. Der moralische Sieger für mich heißt Neil Young.

Science-Fiction pur: Ardbeg Fermutation

27. Januar 2022

Soll ich oder soll ich nicht? Immer die Qual der Wahl, aber ich kenne eigentlich meine Entscheidung, wenn am 8. Februar der Ardbeg Fermutation für Mitglieder des Ardbeg Committees limitiert erhältlich sein wird. Ich werde mich wieder virtuell in die Schlange stellen und hoffen, dass ich eine der seltenen Flaschen abbekomme.

Und natürlich gibt es bei Ardbeg nicht nur einen sicherlich interessanten Tropfen, sondern es gibt eine schöne Geschichte für diese 13 Jahre gereifte Abfüllung dazu, denn der Zufall spielt hier eine große Rolle.

Und mit Zufall meine ich nicht, ob ich eine Flasche erhalte oder nicht, sondern Ardbeg Fermutation ist aus der längsten Fermentation in der Geschichte Ardbegs hervorgegangen. Es ist Science-Fiction pur – wenn das Mal kein Versprechen ist. Schön daher auch das Label auf der Flasche. Außerirdische entführen die Fässer. Und die Geschichte kam so:

Im November 2007 stand die Ardbeg Destillerie vor einer großen Herausforderung: Ein defekter Boiler drohte, den sechs Washbacks mit kostbarer Würze den Garaus zu machen. Das Team versuchte alles, den Heizkessel wieder in Gang zu bringen – ohne Erfolg. Der stets zuversichtliche Dr. Bill Lumsden, Ardbegs Director of Distilling and Whisky Creation, erkannte im Dilemma die Chance zum Experimentieren. Also wies er das Brennerei-Team an, die Deckel der Gärbottiche zu öffnen und ihren Inhalt der besonderen Islay-Luft auszusetzen. So begann eine dreiwöchige Gärung – die längste in der Geschichte von Ardbeg – aus der ein wildes, spritziges und lebendiges Destillat schließlich hervorging.

Dr. Bill Lumsden sagt dazu: „Ich wollte schon immer mit längeren Fermentationszeiten experimentieren und denke, dass der ungewollte Kesselausfall das Beste war, was mir passieren konnte! Die meisten Ardbeg-Abfüllungen werden 72 Stunden fermentiert, sodass wir mit einem Zeitraum von drei Wochen praktisch Neuland betraten. Das Ergebnis schmeckt wie Science-Fiction pur: Im Ardbeg Fermutation verschmelzen wunderbar Torf und Rauch mit frischen, floralen Aromen, während schärfere, malzige Noten ein einzigartiges, spritziges Gegenprofil erzeugen.“

Die Geschichte gefällt mir, Ardbeg als mein Lieblingswhisky sowieso. Fehlt noch der Preis. In den Mitteilungen war dieser nicht angegeben, aber auf einer britischen Seite war er mit rund 140 Euro angegeben. Ob das stimmt, kann ich nicht beurteilen, aber in dieser Preisspanne wird sich Ardbeg Fermutation wohl bewegen. Also Kalendereintrag für den 8. Februar gemacht und das Warten beginnt.

In der Verkostungsnotiz heißt es:
Ardbeg Fermutation 13 YEARS (49,4 Vol. % Alkohol)

Reifung: Ex-Bourbon-Fässer, sowohl 1st als auch Refill
Farbe: Strohgelb

An der Nase:
Frisch, floral, kräuterartig und kräftig. Anklänge an gemischte Kräuter und Zedernholz. Sehr spritzig, lebendig, mit Noten geräucherter Orange und Grapefruit, viel Menthol und Pfefferminze. Mit etwas Wasser kräftige Wogen von Dieselöl, Teer, frischgestrichener Farbe und Anis. Im Nachklang frischgemähtes Heu mit einem winzigen Hauch von etwas Pikantem, wie Hefeextrakt oder Brotteig.

Am Gaumen:
Eine lebendige, vibrierende, „spritzige“ Textur, die in sehr kräftige, ausgeprägte Aromen mündet – malzige Kekstöne, kräftiger Anis, Kardamom, antiseptische Lutschtabletten, süßes Minz-Toffee und Zigarrenasche.

Nachhall
Ein anhaltender, salziger, kräftiger Nachhall von Minze, Teer, Eichengerbstoff & Leder.

Falsches Like abgegeben: War doch gar nicht so gemeint

26. Januar 2022

Einfach mal das Hirn einschalten und nicht hinterher jammern. Das wäre die beste Like-Strategie in den Welt der Datensammelnden Sozialen Netzwerken. Dass dem nicht so ist, zeigt eine interessante Untersuchung von Kaspersky. Ergebnis: 82 Prozent der Deutschen würden gerne eine Spur im Internet aus dem Jahr 2021 dauerhaft löschen.

Digitaler Fußabdruck – auch bei Google.

Medienkompetenz bedeutet auch das Wissen um einen digitalen Fußabdruck. Medienkompetenz muss noch gestärkt werden und damit hab ich noch viel Arbeit in meinen Seminaren vor mir. Ob Internetsuche, negativer Post oder ein getaggtes Foto, tatsächlich würden 82 Prozent der in einer Kaspersky-Studie befragten Nutzer in Deutschland die eine oder andere Spur aus ihrer Internetpräsenz im Jahr 2021 dauerhaft löschen wollen.
Generell bringt die Kaspersky-Studie einige Unterschiede zwischen Altersgruppen, Geschlechtern und auch anderen europäischen Ländern ans Licht, wenn es um mögliche Reputationsschäden oder die Kontrolle des eigenen digitalen Fußabdrucks geht. Dies zeigt sich in mehreren Aspekten, die von einfachen Likes über mögliche Folgen am Arbeitsplatz bis hin zum digitalen Nachlass reichen.

Auch Postings, die wir „nur“ liken, haben gravierende Auswirkungen darauf, wie wir von anderen gesehen werden. Dies spiegelt sich auch in der Kaspersky-Studie wider. So sind sich europaweit alle Befragten einig, dass Online-Aktivitäten folgenreich sind und schon die Befürwortung bestimmter Themen kritisch gesehen werden kann.

Q in Neumarkt.

Nach Meinung der in Deutschland befragten Verbraucher sollten bestimmte Themen aufgrund negativer Auswirkungen auf zukünftige Berufsaussichten und Beziehungen eher nicht geliked werden. Achtung: Like heißt aber nicht gleich Zustimmung, sondern Reaktion. Frauen sehen mögliche Konsequenzen von Likes zu den folgenden Themen übrigens besonders kritisch. Die europaweiten Ergebnisse der Kaspersky-Studie sind verfügbar unter https://kas.pr/6zqf

Top-5 der Like-Themen mit dem meisten Konfliktpotential
. Beiträge über Tierquälerei: 56 Prozent (Frauen: 60 Prozent)
. Posts mit rassistischen Untertönen: 52 Prozent (Frauen: 56 Prozent)
. Abfällige Äußerungen über das Aussehen einer anderen Person: 49 Prozent (Frauen: 52 Prozent)
. Sexistische Beiträge: 47 Prozent (Frauen: 52 Prozent)
. Bedrohliche Kommentare einer anderen Person (z. B. gegenüber Politikern oder Prominenten): 46 Prozent (Frauen: 50 Prozent)

Top-5 der Like-Themen mit dem meisten Konfliktpotential
. Beiträge über Tierquälerei: 56 Prozent (Frauen: 60 Prozent)
. Posts mit rassistischen Untertönen: 52 Prozent (Frauen: 56 Prozent)
. Abfällige Äußerungen über das Aussehen einer anderen Person: 49 Prozent (Frauen: 52 Prozent)
. Sexistische Beiträge: 47 Prozent (Frauen: 52 Prozent)
. Bedrohliche Kommentare einer anderen Person (z. B. gegenüber Politikern oder Prominenten): 46 Prozent (Frauen: 50 Prozent)

Und mal ganz ehrlich, wer Tierquälerei, Rassismus, Mobbing, Sexismus oder Bedrohungen gut findet und durch einen positiven Like unterstützt, dem gehört gehörig der Kopf gewachsen und er braucht nicht jammern. Da hab ich nur wenig Verständnis.

Top-5 geteilter Inhalte mit dem meisten Konfliktpotential
Aktuell haben nach Meinung der Befragten in Deutschland das Teilen folgender Aussagen im Internet besonders gravierende Folgen:
. Ablehnung der Covid-Impfkampagne: 35 Prozent (Frauen 39 Prozent)
. Abwertende Aussagen über Menschen mit Behinderung: 35 Prozent (Frauen: 40 Prozent)
. Anti-Trans-Sprache: 30 Prozent (Frauen: 35 Prozent)
. Leugnung des Klimawandels: 28 Prozent (Frauen: 31 Prozent)
. Ablehnung von Vegetarismus und Veganismus: 21 Prozent (Frauen: 22 Prozent)

„Wir können unseren Daten häufig nicht entkommen. Sie sind ein Teil von uns und bleiben es ein Leben lang. Doch oftmals gehören Informationen, die wir heute teilen, nicht mehr zu der Person, die wir morgen sein wollen“, so Christian Milde, General Manager Central Europe bei Kaspersky. „Wir müssen lernen, die Langzeitfolgen geteilter Daten und deren Auswirkungen auf unser Leben besser einzuschätzen. Vor allem sollten wir bedenken, ob und in welchem Maß wir eine veraltete digitale Identität, die nicht mehr unseren heutigen Werten entspricht, dauerhaft wieder löschen können. Also die Wandlung vom Saulus zum Paulus will uns Kaspersky damit sagen. Wie wäre es dagegen mit klaren Werten in Erziehung und Gesellschaft?

Gerne unterstütze ich Kaspersky mit der Aufklärungsarbeit, denn sie ist äußerst notwendig. In meinem wöchentlichen Newsletter ist Medienkompetenz ein großes Thema.
„Jeder Mensch verfügt heute über ein digitales Ich im Internet. Es offenbart meine Interessen und Vorlieben und kann über meine Kreditwürdigkeit und Datensicherheit entscheiden. Hier besteht Nachholbedarf in der Aufklärungsarbeit – nicht einmal jeder zweite befasst sich mit seinem digitalen Ich. Es geht um ein stärkeres Bewusstsein für den Wert persönlicher Daten im Netz bis hin zur sicheren Nutzung und Verwaltung von Onlinekonten. Diese Kenntnisse müssen bereits in der Schule vermittelt, aber auch älteren Menschen zugänglich gemacht werden“, ergänzt Dr. Michael Littger, Geschäftsführer des gemeinnützigen Vereins Deutschland sicher im Netz (DsiN).

Adobe-Studie: Mehr Bedarf an Content-Management

25. Januar 2022

Ob Unternehmen, Parteien, Vereine oder auch Organisationen – alle wissen: Content ist König. Doch wie sieht es in Wahrheit mit dem Content Management aus? Dieser Frage ist Adobe in einer Studie nachgegangen und es zeigt sich: Es ist noch enormer Bedarf.

Wie sieht es mit Ihrer Content Strategie aus?

74 Prozent der Schweizer und deutschen Unternehmen sehen im Content Management inzwischen einen wichtigen Hebel zur Stärkung ihrer Wettbewerbsfähigkeit, wenn es um die Steigerung der Kundenbindung und die Neukundengewinnung geht. In der Praxis bleibt das große Potenzial des Content Managements jedoch häufig ungenutzt: Nur 55 Prozent der Unternehmen verfügen über eine definierte Content-Management-Strategie. Dies ist das Ergebnis der aktuellen Studie „Content Management als Enabler der digitalen Transformation“, die das Marktforschungsinstitut techconsult im Auftrag von Adobe durchgeführt hat. Im Rahmen der Studie wurden jeweils 100 Anwenderunternehmen in der Schweiz und in Deutschland zu ihren Digitalisierungsstrategien und den Herausforderungen und Trends im Bereich Content Management befragt. Die komplette Studie gibt es hier. Hand aufs Herz: Wie sieht denn die Conent-Strategie bei Ihnen aus? Haben Sie überhaupt eine Strategie?

Bei der strategischen Ausrichtung ihrer Content-Aktivitäten stehen die befragten Unternehmen demnach vor allem vor einer technologischen Herausforderung: Auf Basis ihrer bisherigen Lösungen sehen sie sich nicht in der Lage, einen komplett kundenorientierten Ansatz zu realisieren. Nahezu jedes zweite Unternehmen (49 Prozent) ist dabei mit dem konsistenten Einsatz der eigenen Content-Management-Lösung über alle Unternehmensbereiche unzufrieden. 47 Prozent bemängeln die Personalisierungsmöglichkeiten ihrer aktuellen Content-Management-Lösung (CMS). 46 Prozent kritisieren insbesondere die Geschwindigkeit bei der Content-Veröffentlichung.

Moderne Content-Management-Systeme entwickeln sich zum Wettbewerbsvorteil
Insgesamt wird es für Unternehmen immer schwieriger, die relevanten und immer anspruchsvolleren Kund:innensegmente direkt anzusprechen und sich von der Konkurrenz abzuheben. Content Management, das skalierbare Personalisierungsmöglichkeiten erlaubt, übernimmt an dieser Stelle unterschiedlichste Aufgaben. Für 64 Prozent steht dabei vor allem die Vertrauensbildung über maßgeschneiderte Inhalte im Fokus. Wird der individuelle Informationsbedarf der Konsumenten vollständig abgedeckt, stärkt diese positive Customer Experience auch das Vertrauen ins Unternehmen. Neben der effizienten und zielgerichteten Distribution der digitalen Inhalte spielt nicht zuletzt der Umgang mit direkten Kundeninteraktionen eine große Rolle: 63 Prozent der Unternehmen geben an, dass sie bereits einen vollständigen Überblick über sämtliche Kundenkontakte haben. Um diese Interaktionen mit den Kundensegmenten zu erfassen und die Reaktionen auf die Inhalte in ein begeisterndes Kundenerlebnis zu übersetzen, setzen 63 Prozent verstärkt auf Cloud-basierte Content-Management-Lösungen, die ihnen ein hohes Maß an Agilität und Flexibilität bieten.

Ausstellung Wanderers von Kerstin Skringer

20. Januar 2022

Beim Herumschlendern in Augsburg traf ich auf eine Ausstellung, die genau meine Stimmung widerspiegelte. Ich blickte durch die Fenster der neuen Galerie im Höhmannhaus und sah die interessanten Bilder von Kerstin Skringer. Wanderers lautet die Ausstellung, die noch bis 13. Februar 2022 zu sehen ist. Die Werke zeugten von einer enormen Emotionalität und trafen genau die Stimmung an diesem Tag.

Ich trat ein. Bis auf die freundliche Aufpasserin war kein Interessierter in den großartigen Räumen der Galerie, die ich als Nichtaugsburger bisher nicht kannte. Das Werk von Skringer erinnert mich an den Südafrikaner Philip Barlow. Unschärfe überall. Während Barlows Bilder eine warme Unschärfe ausstrahlen, ist sie bei Kerstin Skringer eher kalt. Vor allem ihre Reihe Pure White Snow haben es mir angetan.

Ich lese: „Die Motive ihrer Bilder sucht und findet Kerstin Skringer beim Schlendern durch Städte oder Spaziergängen in der Natur. Hier hat sie ein fokussiertes Auge für Licht-Reflexen, Mehrfach- Spiegelungen und Durchsichten von Glasscheiben oder vergleichbaren Effekten, die durch künstliches oder natürliches Licht ausgelöst werden. Derart verklärende Vielschichtigkeiten überträgt sie in vielen übereinanderliegenden Schichten in ihre Malerei. Kompositionen entstehen dann durch Überlagerungen von dünnen, durchlässigen Farbschichten, die Motive sind oft schon in den beobachteten Effekten abstrahiert. Malerisch verfremdet sie diese Motive immer weiter, um ein am Ende für sie stimmiges Bild zu schaffen.“ Ich muss zugeben, die ausgestellten Bilder haben mich angesprochen. Ich bin gerne vor ihnen gestanden und ließ mich auf sie ein. Vor meinem geistigen Auge wurden die Motive klarer. Als ich noch Musik über die AirPods anmachte, da versank ich in dem einen oder anderen Bild. Und genau diese Stimmung wollte die Künstlerin wohl erreichen. „Das Diffuse, das Unklare ist Thema der Malerei von Kerstin Skringer. Oft zeigen ihre Bilder eine beunruhigende Stille. Die Unschärfe ist für sie ein zentrales Gestaltungsmerkmal. Dadurch werden nicht nur banale Beobachtungen ästhetisiert sondern den Betrachtenden selbst gedanklicher Spielraum für die eigene Wahrnehmung geboten.“

Weiter lese ich: „Kerstin Skringers Malerei wirkt bisweilen wie eine mit Unschärfe arbeitende Fotografie. Dieses virtuose, rein malerisch erzeugte Wechselspiel zeichnet ihren technisch ebenso herausragenden, wie künstlerisch eigenständigen Stil und Ansatz aus. Das Wort „Wanderers“ umschreibt im Englischen ziellos umherstreunende Menschen, die sich gelegentlich vielleicht auch auf Irrwege führen lassen. Skringer nimmt den Betrachtenden gern auf Wege des Beobachtens mit, bei denen wir selbst die Erkundenden sind.“

Auf der Website der Künstlerin, die wohl derzeit in Gauting lebt, sind ihre Bilder zu sehen und ihre Vita nachzulesen.

Activision Blizzard-Deal öffnet Microsoft den Zugang zum Metaverse

19. Januar 2022

Für rund 70 Milliarden US-Dollar wird Microsoft den Spiele-Entwickler Activision Blizzard kaufen. Da sieht man, wo der Hammer hängt und die Musik spielt. Von wegen Gaming ist was für Nerds. Schon lange ist der Spielemarkt ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, auch wenn es viele nicht wahrhaben wollen. Aber bei solchen Kaufpreisen lässt sich leicht erkennen, wohin der Hase läuft. Und das ist auch eine millionenschwere Kulturindustrie, die hier entstanden ist.

Wir erinnern uns: Star Wars-Erfinder George Lucas verkaufte sein Filmimperium Lucasfilm an Disney für 4 Milliarden US-Dollar und alle sagten damals „oho ist das viel Kohle“. Bei dem Microsoft/Activision Blizzard-Deal bleibt mir die Spucke weg und ich sagte erst einmal gar nichts bei der Summe: 70 Milliarden US-Dollar.

Die Hololens macht Spaß und ich sehe enorme Möglichkeiten.
Die Hololens macht Spaß und ich sehe enorme Möglichkeiten.

Damit rückt Microsoft zu einen der ganz großen Entwicklungsstudios in die Liga von Tencent oder Sony auf. Die XBox One lag die meiste Zeit eher achtlos herum, ich wahr bisher ein Sony-Konsolen-Player. Das lag auch daran, dass meine PS4 ein funktionierendes VR-Headset hat. Meine Activision Blizzard-Spiele wie Call of Duty zockte ich auf der Sony-Konsole. Meine Kinder sind PC-Spieler, ich rühre Windows als Mac-User nicht an und spiele eben auf der Konsole.

Ich schau mal in die Glaskugel und sehe den Kauf auch als Positionierung in Richtung Metaverse. Mit der Hololense verfügt MS schon enorm erfolgreiche Grundlagenforschung in AR und VR. Der Kauf von Mindcraft war damals der Anfang in diesem Genre. Wenn nun bestehende oder künftige Generationen der XBox noch in Richtung Metaverse geöffnet werden, wird der Deal ein richtiger Wegweiser in Richtung Zukunft und ein Angriff auf Metaverse/Facebook mit Quest.

Die MS Hololens ist für viele Science Fiction.
Die MS Hololens ist für viele Science Fiction.

Dracula im Film (21) – Dracula: The Dark Prince / Dracula – Prince of Darkness (2013)

18. Januar 2022

Wenn man sich für den Grafen mit den spitzen Zähnen interessiert, muss man sich durch allerlei filmischen Müll durchbeißen. Dies ist soeben geschehen bei dem Film Dracula: The Dark Prince oder auch Dracula – Prince of Darkness aus dem Jahre 2013. Die Regie führte Pearry Reginald Teo aus Singapore.

Die US-Produktion wurde in Rumänien gedreht, was ein gutes Omen für einen Dracula-Film hätte sein können. Aber hätte, hätte, Fahrradkette – es war es nicht. Es wurde ein durchschnittlicher Horrorfilm mit starken Fantasyanleihen.

Der Prolog in Comicmanier sah noch ganz gut aus, doch sobald menschliche Darsteller das Set betreten, ging die Geschichte steil bergab. Die Darsteller spielen in Lederkostümen, die hübsch anzusehenden Damen in etwas weniger Leder dafür mit durchscheinenden Negligé. Die rechte Hand von Dracula sieht ein wenig aus als ob er geradewegs aus Conan der Barbar entsprungen ist. Die alte Geschichte von Bram Stoker wurde durch die Mangel gedreht, Dracula und sein hübscher Waldläufer Lucian (nein, das war ne andere Geschichte), sein hübscher Strauchdieb Lucian sind die Nachfolger von Kain und Abel und es gibt noch eine Superwaffe von damals, den Lichtbringer, der das Böse zerstört. Irgendwie hab ich das bei Krull auch schon gesehen.

Dracula – Prince of Darkness sieht die Herrschaft seines Reichs am Rande des Abendlandes gefährdet, als die Moslems angreifen. Doch während sich der Prinz in die Schlacht stürzt, wird in seiner Heimat ein Putsch organisiert und dabei seine Frau ermordet. Schwer getroffen von der Verschwörung rächt er sich grausam. In seiner Trauer und Rachsucht schwört er dem Christentum ab und wendet sich der schwarzen Magie zu.
Dracula ist auf der Suche nach seiner Elisabeth, findet sie in der Kreuzritterin Alina (Moment, waren Ritter nicht nur Männer, egal), entführt sie in das protzige CGI-Schloss, wird von seinem Diener Renfield zum zweiten Mal hintergangen, alles haut sich die Birne ein und das liebende Paar liebt für immer. Da kommt noch ein Leonardo Van Helsing daher und erklärt allerlei Mystizismus und ein Kämpfer aus dem Norden, der gerne mit der Axt um sich haut und den Namen Andros trägt, darf auch unter den bösen Vampiren und Untoten aufräumen.

Die einzige interessante Darstellung im Film Dracula – Prince of Darkness liefert Jon Voight als Leonardo Van Helsing ab. Er hat zumindest eine gewisse Hollywood-Filmerfahrung und gibt dem ganzen Dracula-Film eine gewissen Stabilität. Neues brachte uns die Verfilmung des schönen Stoffs nicht, die 96 Minuten waren eine Qual und jetzt ist es vorbei.

Einsatz von 360 Grad Fotos und Videos

17. Januar 2022

Wie oft nutze ich Google Maps oder Apple Karten? Viel, sehr viel. Ich weiß natürlich, dass die Anbieter mit meinen Daten gutes Geld verdienen, aber gerade Maps ist für mich ein wirklich wichtiger Dienst – und ich will etwas zurückgeben.

Falls ich mal wieder auf Reisen gehen sollte, dann schaue ich mir mein Reiseziel in Google Maps und noch besser in Google StreetView vorher an. Ich erkundige virtuell die Gegend, mache mir Gedanken und bereite mich auf mein Ziel vor. Und ich habe mir für das Jahr 2022 vorgenommen, dass ich der Community etwas zurückgeben möchte. Ich beteilige mich stärker mit Fotos und Rezensionen von meinen Reisezielen. Und wenn es sich anbietet, dann will ich auch wieder verstärkt 360 Grad Fotos und Videos produzieren. Gerade in den vergangenen Wochen habe ich schon etwas Material in StreetView, Maps und Youtube eingestellt. Manches habe ich auch über soziale Netzwerke geteilt. Einiges wird fleißig abgerufen.

Den Start machte eine Nachaufnahme in Fürstenfeldbruck als gegen 4 Uhr morgens noch keiner auf den Beinen war. Damit gibt es keine Probleme mit Persönlichkeitsrechten. Ich stellte meine 360 Grad Kamera VIRB 360 von Garmin aufs Autodach und schoss ein 360 Grad Foto von der Hauptstraße in Fürstenfeldbruck vor der Bäckerei Martin Reicherzer. Das Bild gibt es hier anzusehen.

Und so folgten ein paar weitere 360 Grad Foto bei meinen Spaziergängen oder Touren oder beim Golfspielen. In Fürstenfeldbruck schaute ich mir die Leonhardikirche an.
In Augsburg besichtigte ich die eindrucksvolle Kirche St. Ulrich und Afra. In St. Ulrich drehte ich auch ein 360 Grad Video in 4K-Auflösung, ein kleiner Rundgang durch das leere Gotteshaus. Die Sache war schnell gedreht, die gewaltige 4K-Videodatei zu YouTube hochzuladen war eine Geduldsprobe.

Da ich ja von dem Metaverse-Gedanken fasziniert bin, schaue ich mir zu Hause auch die 360 Grad Aufnahmen auf der Sony VR der Playstation 4 an. Für die Playstation 5 hat Sony ja eben erst auf der CES in Las Vegas ein VR-System vorgestellt. Ich werde es mir kaufen, wenn es mir irgendwann gelingt eine PS5 zu einem normalen Preis zu erwerben. Im Moment kotze (Verzeihung) ich über die Lieferpolitik von Sony und hab mich ja schon mal in einem Blogbeitrag darüber aufgeregt.

Zurück zu 360 Grad. Ich finde die Technik faszinierend und werde dieses Jahr damit experimentieren. Mal sehen, was meine Kunden davon halten. Für meine Präsenzseminare habe ich mir für Konferenzen eine 360 Grad Konferenz-Kamera KanDao Meeting Pro 360 gekauft und werde sie in näher Zeit einsetzen. Es sind spannende Zeiten, also nutzen wir sie.

Gedanken zum 65. Todestag von Humphrey Bogart

14. Januar 2022

„Louis, ich glaube, dies ist der Beginn einer wunderbaren Freundschaft.“ So lautet der Schlussatz in Casablanca. Dieser und viele andere Sätze sind in unseren Sprachgebrauch übergegeben. Sie kamen alle aus dem Mund des großen Schauspielers Humphrey Bogart, der heute seinen 65. Todestag begeht.

Wenn mir das Leben übel mitspielt, dann ist Humphrey Bogart zur Stelle. Er hat für alle Lebenslagen die richtige Aussage – und diese war durch und durch cool. Es ist nicht ganz so wie bei Woody Allens Komödie Mach’s noch einmal, Sam von 1972 wo Boogy (eine Double versteht sich) dem schüchternen Filmkritiker Allan Felix mit männlichen Sprüchen zur Seite steht. Aber Humphrey Bogart ist sicherlich eine Ikone der Popkultur geworden.

Mein erster Buchkontakt mit Bogart war im Jahr 1984. Ich war Schüler und kaufte mir das Das Humphrey Bogart Fan-Buch der Autoren Berndt Schulz, Adolf Heinzelmeier und Jürgen Menningen (Autor). Es hatte viele Bilder und war mit viel, viel Herzblut geschrieben. Das Buch gibt es nur noch antiquarisch.
Humphrey Bogart ist für mich einer der großen Stars des alten, vergangenen Hollywoods, der wenige gute Filme in seiner langen Karriere mit vielen schlechten Filme gedreht hat. Für mich sind seine wichtigsten Filme: 1941: Die Spur des Falken (The Maltese Falcon), 1942: Casablanca, 1944: Haben und Nichthaben (To Have and Have Not), 1946: Tote schlafen fest (The Big Sleep), 1948: Der Schatz der Sierra Madre (The Treasure of the Sierra Madre), 1948: Gangster in Key Largo (Key Largo), 1951: African Queen (The African Queen) und 1954: Die Caine war ihr Schicksal (The Caine Mutiny).

Humphrey Bogart ist einfach ein cooler Typ gewesen. Harte Schale, weicher Kern, der das Herz am richtigen Platz hat. Ich habe mich über meinen Lieblings-Bogart in Casablanca schon 2019 in meinem Blog ausgelassen, als Casablanca 77 Jahre alt wurde.

An Bogarts Todestag schaue ich mir Tote schlafen fest an: Das Drehbuch zu Howard Hawks Film noir, der Verfilmung des ersten Marlowe-Romans von Raymond Chandler, stammt übrigens vom späteren Literatur-Nobelpreis-Träger William Faulkner. Bogart spielt den Privatdetektiv Philip Marlowe. Seine kongeniale Partnerin an seiner Seite ist Lauren Bacall, die später Bogarts Frau bis zu seinem Todestag am 14. Januar 1957 in Los Angeles) war.