Das Paradies hat seine Pforten geöffnet und mit mir wollten mehrere Hundert die himmlischen dänischen Hallen betreten. Der Lego Flagship Store in München hat am 29. September geöffnet. In der Kaufinger Straße, mitten in der Münchner Fußgängerzone und wenige Meter vom Marienplatz hat Lego seinen größten deutschen Store eröffnet. Wer rechtzeitig kam, bekam die Fließe „I love Lego store Munich“ beim Verlassen geschenkt – ich hatte Glück. Aber vorher war Anstehen angesagt:
Auf 557 Quadratmetern können Lego Fans eine Welt auf zwei Etagen voller Kreativität, die physische und digitale Erlebnisse kombiniert, entdecken. Inspiriert von bayerischen Traditionen, Kultur und Sehenswürdigkeiten bietet der Flagship Store zudem eine kreative bayerische Erlebniswelt mit Lego 3D-Modellen wie der Nachbildung des neuen Rathauses am Marienplatz (117.235 LEGO Elemente), Mosaikbildern von Schloss Neuschwanstein (je 77.974 LEGO Elemente) oder auch einem Alpenpanorama (190.671 LEGO Elemente).
Aber all dies ging komplett unter, denn wahre Menschenmassen drängelten sich im Laden und es wurden die Bricks gekauft, was das Zeug hielt. Sammler aus nah und fern kauften gleich mehrere Sets der bunten Steine auf einmal. Jemand schleppte mehrmals die fette Titanic aus dem Store. Mich zuckte es hin und wieder, aber ich hatte ja meiner Frau versprochen, auf absehbare Zeit keine Lego Modelle mehr zu kaufen. Obwohl der Atari 2600 Nachbau schon sehr interessant aussah – von Lego Star Wars ganz zu schweigen.
Der Store wurde bewusst zur Oktoberfestzeit eröffnet, damit Lego sein Brezelfest, die Lego Variante des Oktoberfests, feiern konnte. Das Brezelfest zieht sich wie ein roter Faden durch den Store, inspiriert von Trachten, Musik und Essen des Münchner Herbstfestes. Interaktive Minifiguren-Großmodelle in traditionellen Kostümen halten Brezeln und Lebkuchenherzen oder spielen Saxofon und Akkordeon.
Wenn sich der erste Ansturm gelegt hat, würde ich gerne das Lego Personalisierungsstudio ausprobieren. b ein Selbstportrait mit dem Lego Mosaic Maker zum Aufhängen und Dekorieren oder die eigene Minifigur mit der LEGO Minifiguren-Fabrik kreieren – für Fans gibt es im Münchner Flagship Store tolle Individualisierungs-Möglichkeiten zu entdecken.
Ich habe hier mal einen Rundgang durch den Store in VR 360 gedreht:
Für Sammler interessant: Ab einem Einkaufswert von 120,00 Euro erhalten Kund:innen vom 29. September bis zum 3. Oktober ein exklusives LEGO Store Set zu ihrem Einkauf dazu. Vom 4. bis 7. Oktober gibt es bei einem VIP-Einkauf ab 75,00 Euro einen LEGO Lieferwagen gratis dazu (solange der Vorrat reicht). Vielleicht kaufe ich doch noch das Atari-Set.
Nein, nein, nein – tu es weg, ich werde es nicht kaufen. Oder vielleicht doch? Lego VIP-Mitglieder erhalten heute am 1. Mai das neue Lego Star Wars Ultimative Modell Luke Skywalker’s Landspeeder vorab – das Volk muss bis zum 4. Mai warten. Am 4. Mai ist ja Star Wars Tag und ich darf über Krieg der Sterne einen Online-Vortrag halten.
Mit 1890 Teilen sieht das Teil schon prima aus. Die Set Nummer ist 75341. Es handelt sich um den Gleiter, die Profis sagen X-34, den Luke auf Tatooine genutzt hat, um den ausgebüchsten R2D2 in der Wüste aufzuspüren. Später fahren Obi Wan, die Roboter R2D2 und C3PO nach Mos Eisley und vertickern den Landspeeder. Das Ultimative Collection kommt mit den beiden Minifiguren Luke samt Laserschwert/Fernglas und C3P0 daher. Und hier hat sich ein Fehler eingeschlichen. Luke hat zu diesem Zeitpunkt noch nicht das Laserschwert seines Vaters, sondern nur ein Fernglas. Gerne stehe ich dem Lego-Konzern künftig als Berater zur Seite.
Wie wir es bei Modellen der Ultimative Collection Serie gewohnt sind, gibt es zahlreiche Details zu sehen. Verschiedene Schrottteile wurden ergänzt, eine Turbine ist offen – wie im Originalfilm von George Lucas. Das Cockpit verfügt über den Schalt- und Steuerhebel auf der rechten Seite, also wird der Landspeeder ein britisches Modell sein. Und dieses Detail entspricht übrigens dem Film von George Lucas. Das Modell kostet rund 200 Euro, wäre da nicht ein Problem: Ich habe meiner Frau versprochen, kein Lego Star Wars Modell mehr zu kaufen, weil die Hütte voll ist. Da kann der Landspeeder noch so schön sein.
Meine Nichte wies mich darauf hin und sie führte mich in Versuchung: Nein, nix Schlimmes, sondern wir beide haben eine Gemeinsamkeit, die wir pflegen. Wir sammeln Lego – speziell Lego Star Wars. Und seit gestern gibt es die neuen Modelle und Sets aus der Star Wars Serie zum Vorbestellen. Dabei habe ich doch meiner Frau versprochen, kein Lego Star Wars mehr zu kaufen, Lego führt eine neue Reihe bei den Sets ein. Nachdem ich bisher die meisten Ultimate Sets erworben habe, sind die neuen Modelle deutlich preiswerter – von billig will ich bei Lego gar nicht reden.
Es handelt sich um drei Modelle aus der neuen Diorama Collection. Im Einzelnen handelt es sich um LEGO Star Wars 75329 Death Star Trench Run, LEGO Star Wars 75330 Dagobah Jedi Training und LEGO Star Wars 75339 Death Star Trash Compactor. Die Sets sind über den Lego-Online-Shop vorbestellbar. Am 26. April werden sie ausgeliefert. Von der Serie interessieren mich die Todesstern Zerstörung und die Todesstern Müllpresse. Aber schön der Reihe nach. Die Müllpresse wird wohl ausschließlich über den Lego Online-Store und den Shops vertrieben. Natürlich sind die entsprechenden Figuren in voller Ausrüstung dabei (bis auf Death Star Trench Run). Alle Modelle haben ein Aufstellschild mit entsprechenden Spruch aus dem Film.
LEGO Star Wars 75329 Death Star Trench Run Erinnern wir uns an den Krieg der Sterne – in der neuen Zählweise Star Wars IV – a New Hope. Es handelt sich um die Endschlacht um den Todesstern, als Luke von der Macht gesteuert, sein Torpedo in die Schwachstelle des Todessterns wirft und dabei von drei imperialen Tie-Fighter gejagt wird, darunter der Tie Advanced-Fighter von Papa Darth Vader. Genau diese Szene stellt das Diorama mit 665 Teile dar. Kosten rund 60 Euro. Anders als die Ultimate Serie nimmt das Modell nur wenig Platz ein: Die baubare Star Wars Szene ist 10 cm hoch, 22 cm breit und 15 cm tief.
LEGO Star Wars 75330 Dagobah Jedi Training Kommen wir zu Star Wars V – das Imperium schlägt zurück. Luke ist auf den Planeten Dagobah zu Meister Joda gereist, um eine Ausbildung aus Jedi zu beginnen. Sein X-Wing liegt im Schlamm und Luke muss sich auf den unwirtlichen Planeten zurechtfinden. 1000 Teile müssen zum Preis von 80 Euro zusammengebaut werden. Dieses Diorama ist 16 cm hoch, 29 cm breit und 17 cm tief. Dieses Modell ist für mich persönlich das schwächste Diorama.
LEGO Star Wars 75339 Death Star Trash Compactor Stark wird es nochmals zum Schluss, wenn wir in die Müllpresse des Todessterns in Krieg der Sterne reisen. Leia wurde gerade aus der Zelle befreit und unsere Helden müssen über die Müllpresse entkommen. 802 Teile bei 90 Euro – da ist der Steinepreis schon happig, aber die Szene weiß jeder Star Wars Fan zu schätzen. Ich hatte als Kind im Kino richtig Angst um die Helden, dass sie zerquetscht werden. Und die Schlange Dianogas ist auch dabei. Die Müllpresse selbst ist beweglich. Feine Sache, also kann ich mein Jugendtrauma in den Maßen 10 cm hoch, 22 cm breit und 15 cm tief nachspielen.
Gleich vorweg: Meine Frau hat mir den Flirt ausdrücklich untersagt, dabei sieht sie doch so wunderschön aus. Nein, ich werde nicht untreu, aber (m)ein Auge habe ich schon mal riskiert. Einfach göttlich.
Gemeint ist die Titanic aus Lego. Das Set trägt die Lego Nummer 10294. Ich hab den legendären Ozeandampfer im Lego Store in München-Pasing entdeckt und mich sofort verliebt. Die Vernunft sagt Finger weg, doch schauen darf ich ja mal.
Das majestätische Schiff ist das zweitgrößte Lego-Set überhaupt und besteht aus 9090 Teilen. Die Lego Titanic ist 135 cm lang, 44 cm hoch und 16 cm breit. Fast 13 Kilogramm bringt Schiff samt Verpackung auf die Waage, ist also wie in echt kein Leichtgewicht. Dieses Modell im Maßstab 1:200 ist in drei Segmente unterteilt und bildet die Merkmale der Titanic originalgetreu nach. Im Inneren sind der Speisesaal der 1. Klasse, die große Treppe, einer der Kesselräume und viele Kabinen der unterschiedlichen Passagierklassen untergebracht. Details wie die Brücke, das Promenadendeck, den Lesesalon und das Schwimmbecken gibt es zu entdecken. Schiffschaube und Anker lassen sich bewegen und auch die Kolben im Kesselraum sind bewegbar. Mehr als 300 Bullaugen, die legendäre Brücke, die Rettungsboote, die Bänke und ein Frachtkran zählen zu den authentischen Details.
Im Store kostet das Schiff etwa 630 Euro, einige Händler bieten das Sammlerstück bereits für 1000 Euro an. Eine Wertsteigerung ist also gewiss. Und nein, ein Eisberg liegt diesem wunderbaren Modell nicht dabei.
Klar bin ich ein Lego-Fan und ich freue mich, dass der dänische Kötzchenhersteller seine Krise überwunden hat. De Legostein ist für mich ein Symbol der Kreativität geworden. Das Lego-System ist wunderbar durchdacht. Im System passt Stein auf Stein. Durchs Bauen entfaltet sich die Kreativität.
Im Laufe der Jahre des Lego-Spielens ging diese Kreativität zurück. Lego hatte sich geändert – oder besser: Mein Interesse an Lego hat sich geändert. Nicht mehr die kreativen Baukästen mit den bunten Steinen waren im Vordergrund meines Interesses, sondern Motivsets aus der Star Wars-Reihe. Da ging es nicht mehr darum, kreativ die Steine aufeinander zu setzen, sondern exakt nach Plan ein Modell aus der Star Wars-Reihe nachzubauen. Eigene Experimente waren nicht gewünscht, sondern die exakte Kopie des vorgegeben Modells. Das Sammlerherz erblühte mit zahlreichen Ultimate Sammler-Editionen für den großen Geldbeutel.
Nach all den Baukästen zu Star Wars bin ich jetzt wieder back to the roots. Ich finde es toll, meine Star Wars-Welten mit Lego nachzubauen, aber im Grunde baue ich nur ein lizensiertes Modell nach, das Lego und mich viel Geld gekostet hat. Das ist im Grunde nicht mehr das Lego meiner Jugend, das Lego der Kreativität, sondern nur noch das Lego der Sammler.
Also zurück zu den Anfängen und überlegen, was sich aus den Klötzchen alles bauen lässt. Dazu bekam ich eine tolle Anregung durch das Buch Just Brick It! von David Scarfe. Er hat einige coole Lego-Ideen zusammengestellt, die man mit Standardsteinen bauen kann. Das Buch hat 20 Lego-Ideen, die praktisch und lustig sind. Im Grunde sind es 20 verschiedene Bauanleitungen nach dem Motto „klotz doch mal“.
Ich habe ein Video gedreht, dass den Inhalt des Buches darstellt und wieder Lust auf Lego macht.
Ich hab meiner Gattin zwar versprochen, keine größeren Lego-Sets aus Platzgründen mehr zu kaufen, aber das Set 274 musste ich haben. Es erinnert mich so sehr an meine Jugend.
Es ist ein Teil einer typischen Wohnzimmereinrichtung aus den siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts: TV-Gerät mit Fernsehsessel und Beistelltisch – herzlich spießig.
Es handelt sich um einen roten Sessel. Auf dem Beistelltisch ist ein Glas und eine Schale für Salzbrezeln. Der Fernseher ist schon ein Farbfernsehgerät – eine Fernbedienung gab es wohl nicht. Auf dem Röhrenmonitor steht eine stylische Lampe. Das Fernsehbild zeigt zwei Kinder um eine Kirche herum – Fernsehidylle pur. Da war die Welt noch in Ordnung. Das Set ist im Jahr 1974 bei Lego erschienen und ist Teil einer Wohnungs- oder Hauseinrichtung. Es aus der Serie noch ein Klavier (Lego-Set 293), einen Esstisch mit zwei Stühlen (Lego Set 275), einen Arbeitsschreibtisch (Lego Set 295) und noch vieles mehr.
Ich beschränkte mich als Medienfuzzi auf den Kauf der TV-Einrichtung samt bequemen Stuhl. Die Verpackung kommt als Quader daher. Das Cover zeigt das Lego-Logo und die Szene.
Kinder und Kirche liefen im Fernsehen.
Was hatte ich für schöne Fernsehzeiten als Kind: Lassie, Flipper, das feuerrote Spielmobil, die Rappelkiste, Pan tau – ich weiß zwar nicht mehr, ob das alles 1974 lief – die Erinnerung ist verklärt. Meine Eltern hatten 1972 sich ein Grundig-Farbfernsehgerät geleistet. Die Olympiade fand damals in München statt und meine Eltern wollten die Sportler in bunten Klamotten in Farbe sehen. Es kam anders: Der terroristische Anschlag gegen israelische Sportler und der Albtraum von Fürstenfeldbruck – meinen Wohnort – legten dunkle Wolken auf die bunten Spiele.
Jetzt kann ich die Zeit meiner Jugend mit dem Lego Set 274 wieder nachspielen.
Mir brachte die geniale Stanley Kubrick-Ausstellung im Frankfurter Filmmuseum, die nur noch bis zum 23. September 2018 läuft, eine geniale Sammelanregung. Es wurde Spielzeug, Merch sowie Produkte ausgestellt, die von Kubricks 2001: Odyssee im Weltraum inspiriert wurden.
Neben all den Bücher – das Highlight kommt aus dem Taschen-Verlag wie The Making of Stanley Kubrick’s ‚2001: A Space Odyssey‘ – und dem überzeugenden Ausstellungskatalog, finden sich Blu rays, Poster und mehr. Mein Hauptaugenmerk lag aber auf Produkte, die als Folge von 2001 entstanden sind. Allen voran waren die Actionfiguren von Executive Replicas aus dem Jahre 2017.
Hier wurden für teuer Geld die Raumanzüge der Discovery nachgebaut. Leider hatte ich das 2017 nicht mitbekommen und konnte jetzt erst meinen Dr. Frank Poole erwerben. Die Figuren sind nicht zum Spielen, sondern zum Sammeln gedacht. Mal sehen, ob ich weitere Figuren noch bekommen – die Preise sind aber astronomisch hoch. An Farben gab es violett, schwarz, grün und weiß. Ich selbst habe Frank Poole in gelb und ich muss jetzt ganz scharf überlegen, ob und wo es im Film 2001 einen weißen und einen schwarzen Raumanzug gab.
Ich habe auf jeden Fall ein Unboxing meines Frank Poole in gelb gemacht und bin stolz, dass ich als Kubrick-Fan noch eine Figur aus der limitierten Ausgabe im Maßstab 1:6 bekommen habe.
Louis XVI-Raum aus 2001 aus Lego
Dann entdeckte ich in Frankfurt ein Fan-Projekt, das offiziell nie vertrieben wurde. Der Louis XVI-Raum, das Sterbezimmer von Dave Bowman gegen Ende von 2001. Aus 695 Legosteinen baute ein gewisser Manuel Fernández Rivero im Jahre 2018 dem Raum nach, samt Sterbebett. Als Lego-Fan muss ich mal sehen, ob ich die Bauantleitung auftreibe. Manuel Fernández Rivero bietet seinen Bausatz auch in eBay an. Auf jeden Fall inspirierte mich dieses Ausstellungsstück mal wieder selbst kreativ zu werden.
Schallplattenspielers im Stile der Space Station V
Nachdem es ja verschiedene Bausätze aus Plastik der 2001 Raumschiffe gibt, die ich nicht kaufen werde, sah ich als Mensch der alten analogen Zeiten einen Vinyl-Schallplattenspieler aus dem Jahre 2013. Er wurde von Soulines aus Belgrad geschaffen. Das Design des Schallplattenspielers orientiert sich an der Space Station V aus dem Film. Über die Qualität des Schallplattenspielers kann ich nichts sagen, finde ihn aber originell.
Spielkonsole Odyssee 2001 von Philips
Als Retro-Gamer freute es mich natürlich, dass ich eine Retro-Konsole aus dem Jahre 1977 in der Frankfurter Ausstellung entdeckte. Es handelte sich um die Spielkonsole Odyssee 2001 von Philips. Ich selbst war ja Atari 2600-Fan und stieß erst später in die Welt der Videospiele ein. Diese frühe Konsole konnte Tennis, Hockey und Squash in einer pixelgrafik simulieren. Es wird wohl eine Homage an das Pong sein, ohne dass Philips die Lizenzgebühren berappen wollte. Schade, dass in Frankfurt die Konsole nicht angeschlossen war – ich hätte gerne ein paar Runden gezockt.
BMX-Fahrrad – versteh ich nicht
Dann gab es noch ein BMX-Fahrrad zu sehen. Es trägt den Namen Space Odyssee und stammt von dem französischen Hersteller Bogarde. Das Set des Louis XVI-Raums wurde nachgebaut und ein Astronaut fuhr auf dem Fahrrad zur Werbung. Naja, wenn ich ehrlich bin, haute es mich nicht vom Hocker und ist ziemlich an den Haaren herbeigezogen. Damit will ich nichts über die Qualität des BMX-Fahrrads aussagen – wobei mich BMX mehr an E.T. Der Außerirdische von Spielberg als an 2001 von Kubrick erinnert.
Über die 2001-Comics habe ich bereits gebloggt. Inzwischen habe ich alle Comics dieser Serie in einer 1a-Qualität aufgekauft und rahmen lassen. Lesenswert sind die Comics nicht unbedingt, aber Spaß machen sie allemal.
An diesem Force Friday II bleibe ich standhaft – noch zumindest. Dieser Tag hat für Star Wars-Fans eine wichtige Bedeutung, denn es wird neues Spielzeug rund um die Welt von Star Wars vorgestellt. Das Paradies für die einen, ein Groschengrab für die anderen. Als Fan von Star Wars habe ich den Tag immer im Auge und unter den zahlreichen Veröffentlichungen schlägt mein Sammlerherz für zwei Dinge: Die neue Lego-Sammleredition vom Rasenden Falken und R2-D2 von Sphero.
Das größte Lego Set überhaupt: 75192 Rasender Falke
Bisher war mein Rasender Falke Setnummer 10179 die größte Lego-Edition, die auf dem Markt kam. Die Sammlerpreise bewegen sich ab 6000 Euro aufwärts. Als Sammler besitze ich so ein stolzes Modell mit 5197 Teile. Es ist ein fettes, fettes Teil und eine Augenweide. Nun legt Lego eine Schippe drauf und veröffentlicht am heutigen Force Friday II eine größere, aktualisierte Version des Millennium Falcon.
Das Set 75192 hat das bisher Flaggschiff um 2344 Teilen übertrumpft. Das neue Set hat nun 7541 und ist damit klar das größte Lego-Set was bisher veröffentlicht wurde. Ab heute laufen die Vorbestellungen, ab Oktober erfolgt die Auslieferung. Der Preis beläuft sich auf rund 800 Euro, eine ganz schöne Stange Geld für bunte Plastiksteine. George Lucas bzw. Disney lässt sich den Markennamen einiges kosten, aber ich bin mir sicher, dass das Lego-Set 75192 innerhalb kurzer Zeit ausverkauft sein wird und wie beim Rasenden Falken 10179 die Preise anziehen werden.
Die Ausstattung meines alten Falken war überschaubar. Der neue Falke bringt einiges an Figuren. Für mich als Retro-Fan gibt es die vier Mitglieder der ursprünglichen Crew als Minifiguren: Han Solo, Chewbacca, Prinzessin Leia und C-3PO. Ebenfalls enthalten sind nun drei Crewmitglieder aus Episode VII/VIII als weitere Minifiguren: der ältere Han Solo, Rey und Finn. Ein Droid vom Typ BB-8, 2 baubare Porgs und ein baubarer Mynock sind ebenfalls als weitere Figuren enthalten. Netter Nebeneffekt: Um Leia und Han aus der ursprünglichen Crew im Cockpit ihre Atemmasken tragen zu lassen, dreht man ihre Köpfe einfach um.
Auch an die Bewaffnung wurde gedacht: Als Ausrüstung für die ursprüngliche Crew sind Hans Blaster-Pistole und Chewbaccas Bowcaster enthalten. Zur Ausrüstung für die Crew aus Episode VII/VIII gehören Hans Blaster, Reys kleiner silberner Blaster und Finns mittelgroßes Blaster-Gewehr.
Ich muss zugeben, dass ich mich mit dem Rasenden Falken aus der Episode VII schwer getan habe. Das liegt an einem kleinen Detail: Die Sensorschüssel in den alten Filmen war rund, in den neuen Filmen rechteckig. Lego legt nun beide Versionen bei und der Fan kann seine Version auf den Falken bauen.
Das Problem ist freilich die Größe. Wohin mit so einem Modell? Ein Sternenzerstörer steht bei uns im Schlafzimmer zum Leidwesen meiner Frau, aber der alte und auch neue Rasende Falke sind zu groß. Das neue Modell ist 21 cm hoch, 84 cm lang und 56 cm breit. Den alten Falken haben wir zusammengebaut und dann wieder zerlegt, weil er in der Hütte zuviel Platz wegnimmt. Das wird beim neuen Falken nicht anders sein. Leider sind um Raum München Ausstellungsräume nicht gerade preiswert zu haben, aber ich gebe meine Hoffnung nicht auf. Ich muss es sagen: Das neue Set 75192 Rasender Falke reizt mich schon sehr.
BB-8, R2-D2 und BB-9E von Sphero
Eher für den kleinen Geldbeutel sind die neuen Sphero Produkte. Ich habe die erste Version des BB-8 als Sammler von Roboterspielzeug. Zum Force Friday II kommt wohl der BB-8 aktualisiert und erhält neue Kameraden: R2-D2 und BB-9E. Der BB-9E gehört übrigens zur dunklen Seite und dient der ersten Ordnung. Gesteuert werden die Robos weiterhin via App vom Smartphone oder Tablet. Die Kameraden sind so putzig. Der R2-D2 kommt auf rund 180 Euro und ist somit auch ein teures Spielzeug.
So viele Produkte in meinem Umfeld sind weißblau oder blauweiß und ich habe eine Reizüberflutung, wenn ich an die Produkte in diesen Farben denke. Daher hatte ich Schwierigkeiten bei der Blogparade der IronBlogger München zu diesen Farben. Es war einfach zu viel. Beim Nachdenken überlegte ich mir, welche Geschichten ich zu diesem Thema bloggen könnte.
Ich muss mir das Set mal wieder kaufen.
Als Kind war ich von einer Fernsehserie fasziniert, die sich um die Reporter der fiktiven Tageszeitung Los Angeles Tribune drehte: Lou Grant – diese Serie prägte mich und meinen späteren Berufswunsch Journalist. Ich liebte die Personen und die Geschichten. Und ich spielte als Kind meine Reportergeschichten mit Playmobil nach. Meine Eltern kauften mir im Jahre 1984 das Playmobil Set 3468. Ich spielte gerne Lego und ich spielte gerne Playmobil. Und das Set 3468 war ein Kamerateam mit Übertragungswagen. Ich habe es geliebt und habe meine Art Lou Grant mit den Playmofiguren aus dem fränkischen Zirndorf nachgespielt. Die Farben waren freilich weißblau oder blauweiß. Das Team tvi Television international bestand aus einem Kameramann für eine Studiokamera, eine Ton-Dame, einen Redakteur mit Bart und einen mobilen Reporter. Vielleicht eine Art Bayerischer Rundfunk, denn die Farben waren ähnlich und die Bartträger unter den Redakteuren habe ich damals beim PresseClub München auch getroffen. Es gab einen Übertragungswagen in weiß mit einem blauen Streifen an der Seite, es gab Scheinwerfer und eine schwenkbare Studiokamera und einen Tonarm.
Am liebsten war mit allerdings der Reporter. Er hatte eine Filmkamera (wahrscheinlich 16 mm) in der Hand und einen Rucksack auf dem Rücken. Wahrscheinlich war damals der Akku-Pack untergebracht. Diesen Typen schickte ich auf meine journalistischen Reisen. Im Grunde war er so eine Art Gerd Ruge, Peter Scholl-Latour, Peter von Zahn oder Dieter Kronzucker, wie meine Helden damals in der realen Welt hießen. Den Namen meines Reporters habe ich vergessen. Ich glaube, er hieß immer wieder anders und musste ja auch in unterschiedliche Rollen schlüpfen. Mein Reporter besuchte Cowboys und Indianer, war Kriegsberichterstatter, reiste zu Piraten und er filmte auch eine königliche Playmobil-Hochzeit – Charles und Diana hinterließen auch bei mir als Jugendlicher ihre Spuren.
Irgendwann spielte ich nicht mehr mit Playmobil. Ich war zu alt. Meine Reporter verkaufte ich auf dem Flohmarkt und habe heute nur noch das Drehgestell der Studiokamera. Geblieben ist eine nette Erinnerung und ein weiterer Mosaikstein meines Berufswunsches, den ich später auch umgesetzt habe. Das Spiel mit meinem Playmobil-Reportern hat mich geprägt. Was kann es Schöneres geben?
Für mich gehört Shopping in New York einfach dazu. Große Teile meiner Familie waren der gleichen Meinung.
Früher gab es in den USA Produkte, die es in Europa nicht gab. Im Zeitalter des Internets ist das vorbei. Überraschungen beim Shopping gibt es eher weniger. Und dennoch lohnte sich für die Familie der Einkauf in der New Yorker Geschäftswelt. Die Produkte sind toll, aber das Einkaufserlebnis im Big Apple ist viel wichtiger. Hier eine kleine Auswahl von Tipps und ja, ich weiß: New York hat noch viel mehr Geschäfte zu bieten.
Rolltreppen in Macy’s
Macy’s behauptet von sich, das größte Kaufhaus der Welt zu sein. Das war sicherlich früher der Fall. Heute ist das größte Kaufhaus wohl eher der Everythingstore Amazon. Als ich mit meiner Familie in New York weilte, kam die Meldung, dass Macy’s zahlreiche Mitarbeiter entlassen wird. Von den weltweit 163.000 Mitarbeiter müssen nach einem enttäuschenden Weihnachtsgeschäft 2016 rund 4800 Mitarbeiter gehen. Das Geschäft beim Geschäft mit dem roten Stern bröckelt massiv.
Für mich bedeutet Macy’s weniger Shopping als vielmehr Rolltreppenfahren. Klingt blöd, ist aber so. In Macy’s gibt es schöne alte Holzrolltreppen, die die Stockwerke miteinander verbinden. Ich genieße es, auf diesen hölzernen Treppen zu fahren – hoch und runter. Was müssen Rolltreppen damals für eine Revolution gewesen sein? Meine Großmutter, die noch im 19. Jahrhundert geboren wurde, hatte Zeit ihres Lebens Schiss vor den fahrenden Treppen. Im obersten Stockwerk von Macy’s gibt es übrigens eine hervorragende Eisdiele.
Die bunte Welt der Lego-Steine
Als Lego-Fan muss ich Lego-Stores auf der ganzen Welt besuchen. Klar ich: Eigentlich braucht man keine Lego-Stores mehr und eigentlich ist der New Yorker Store am Flatiron überflüssig, denn es gibt den Lego Online-Store. Der Store vor Ort ist aber wichtig, um einen Eindruck von den Modellen zu bekommen und sich auszutauschen. Der AR-Scanner im Store war heftig umlagert. Hier wird der AR-Code von der Lego-Packung gescannt und das fertige Modell erscheint virtuell und kann gedreht werden. Ich habe über den AR-Scanner in München gebloggt.
Und der Lego-Store ist ideal für Ersatzteile von der Brickwall. Schön anzusehen, war ein Streifzug durch die amerikanische Geschichte anhand von Lego-Figuren. Als nette Figur fand ich eine Freiheitsstatue als Lego von ein paar Zentimeter Größe. Ich kaufte mir das Yellow Submarine der Beatles, weil es bei uns schon seltener wird und ich unbedingt Geld loswerden wollte.
Frühstück bei Tiffany
Auf dem Flug nach New York las ich den hervorragenden Roman Frühstück bei Tiffany von Truman Capote. Immer wieder habe ich den Film gesehen und ich bin in Buch und Film verliebt. Daher war es selbstverständlich, dem Juwelier Tiffany einen Besuch abzustatten. Fürs Shoppen bei Tiffany hat die Urlaubskasse nicht ausgereicht, obwohl Ehefrau und K2 sich Ringe, Ketten und Glitzer im größeren Stil angeschaut haben. K2 verstand bei den Preisen die Welt nicht mehr. Es sei unnötig, einen Ring für 4000 US-Dollar zu erwerben, so die Kapitalismuskritik von K2. Auf jeden Fall hat der Laden eine schöne Atmosphäre, auch wenn man nicht in Klunker investieren will/kann. Der Service war super freundlich. Wie sehr überschlagen die Mitarbeiter sich dann, wenn man wirklich mal was kaufen will? Irgendwann, irgendwann werde ich es mal ausprobieren – Kapitalismuskritik hin oder her.
In Gedenken bei Leia – Forbitten Planet
Als wir in New York waren, verstarb Prinzessin Leia – Carrie Fisher und tags darauf ihre Mutter Debbie Reynolds. Welcher Ort kann der beste Ort zum Trauern sein, als eine Zweigstelle von Forbidden Planet. Das ist der weltweit größte Store für Science Fiction. Und natürlich nimmt Star Wars hier eine große Rolle ein. Der erste Weg führte mich in die umfangreiche Comics- und Manga-Abteilung. Ich wollte sehen, was es so auf dem US-Markt gibt und was über kurz oder lang bei uns aufschlägt. Dann für mich ganz wichtig waren die Art of-Bücher, die ich regelmäßig in meinem Blog bespreche. Ich kaufe sie ja in der Regel blind bei Amazon und hoffe, dass sie mir gefallen. Bei Forbitten Planet hatte ich die Gelegenheit, verschiedene Bücher durchzublättern. Gekauft habe ich keines: Zum einen aus Gewichtsgründen, zum anderen aus Bequemlichkeit – denn Amazon liefert bequem nach Hause. Ich hatte gehofft, neues Material zu 2001 zu finden, aber stieß nur auf bekannte Bücher.
Dann ging es in die Welt der Action- und Sammlerfiguren. Ich stöberte nach Material zu Gigers Alien, wurde auch fündig, konnte mich aber dann doch nicht zum Kauf der 400 US-Dollar teuren Figur entschließen. Ich hatte Angst, dass die zerbrechlichen Gliedmaßen der Figur während des Flugs kaputt gehen. Außerdem war die Figur recht groß und passte nicht unbedingt in den Koffer. Mal sehen, ob ich online die Figur bekomme. Lebenswichtig ist es ja nicht.
Schön anzusehen, war allerhand Plunder rund um Star Wars. Am Witzigsten fand ich eine Reihe von Esstellern mit Star Wars-Motive. Braucht kein Mensch, sehen aber nett aus. Es war noch einmal die Gelegenheit, Prinzession Leia für ihren Kampf gegen das Imperium und die vielen Stunden der Unterhaltung zu danken.
In diese Kategorie passen übrigens auch die Dronen von Propel, die ich am Flughafen entdeckt hatte. Sie sind Spielzeugdronen mit einer Star Wars-Verkleidung. Tie-Fighter, X-Wing und Speed-Bike. Die Teile sehen gut aus, sind handgemalt und ich habe einige YouTube-Videos darüber gesehen. Ich wollte den Tie-Fighter für 200 US-Dollar erwerben, doch leider verweigerte mir die Lady am Flughafen den Verkauf. Dies sei nur für den US-Markt. Für Europa gebe es eine eigene Website. Menno – möge die Macht nicht mit euch sein.
Durfte ich leider nicht ausführen, sondern muss es online bestellen.
The Tonight Show mit Jimmy Fallon
Es ist dann doch fast 20 Jahre her, als ich Fan der Harald Schmid-Show im Deutschen Fernsehen war. Ich liebte seine Late-Night-Show und in New York war ich im Zentrum der Late-Night-Shows. Neben der legendären Radio-City-Hall sind die Studios noch NBC. Dort wird unter anderem die The Tonight Show mit Jimmy Fallon aufgezeichnet.
Gute Unterhaltung und wie sehr vermisse ich Harald Schmidt.
Jimmy Fallon kann es wirklich und ist nicht nur Entertainer, sondern auch ein hervorragender Artist. Diese Show wurde von großartigen Menschen moderiert: Johnny Carson, Jay Leno, Conan O’Brien und seit 2014 von Jimmy Fallon. Die Show wird erstmals seit 1972 aus dem Rockefeller Center übertragen, wo NBC fünf Millionen US-Dollar in ein neues Studio investierte. Wir besuchten keine Show, aber auf jeden Fall den Company-Store. Es gab nur noch Fan-Artikel von Jimmy Fallon. Neben den üblichen Tassen und Gläsern fand ich ein Kissen mit dem Senderlogo ganz nett, es braucht aber kein Mensch. Ich wollte eigentlich ein Buch über die Geschichte der Late Night-Shows, hab aber außer Plunder nichts gefunden.
Hier wurde TV-Geschichte gemacht.
Obwohl am Eingang des Stores eine Plakette in den Boden eingelassen ist, dass hier das US-amerikanische Fernsehen begann, bekommt man im Store nichts über die US-Fernsehgeschichte. Schade, hier hat sich der Kommerz durchgesetzt, was aber bei den Mieten in der Stadt durchaus nachvollziehbar ist. Der Store ist auf Umsatz getrimmt und nicht auf inhaltliche Tiefe. Dennoch lohnt sich ein Besuch und beim nächsten New York-Aufenthalt in acht Jahren werde ich mal eine Late Night-Show live besuchen. Bis dahin schau ich mir The Tonight Show mit Jimmy Fallon im Internet auf YouTube an.
Bunte Bilder vom Shopping
Hier noch ein paar Schnappschüsse, völlig durcheinander vom Einkaufen in New York. Für mich bedeutet diese Stadt immer wieder neue Inspirationen.