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Tasten in VR und AR

8. März 2023

Kennen Sie noch das Muppet-Labor von Professor Bunsenbrenner, dort wo die Zukunft schon heute gemacht wird. Daran erinnert mich eine Meldung der Universität des Saarlandes über Tastsinn im virtuellen Welten. Das Vorhaben von Jürgen Steimle, Informatik-Professor der Universität des Saarlandes, klingt fantastisch.

Der Wissenschaftler will einen Tastsinn in VR mit hauchdünnen elektronischer Folien erreichen, die wie Abzieh-Tattoos auf den Körper aufgetragen werden können. Um die Technologie, die er mit seiner Forschungsgruppe im Rahmen des EU-geförderten Projektes „InteractiveSkin“ entwickelt hat, näher zur Marktreife zu bringen, wird Steimle nun erneut durch den Europäischen Forschungsrat (ERC) mit einem so genannten „Proof-of-Concept-Grant“ unterstützt.

Virtual- und Augmented-Reality (VR und AR) bewegen sich immer mehr hinaus aus dem Nischen-Markt hin zum Massenprodukt. Die meisten Anwendungen der erweiterten Realität haben eines gemeinsam: Sie sprechen nur oder hauptsächlich den Sehsinn an. „Der Tastsinn bleibt in der Regel außen vor, obwohl er ein ganz entscheidender Faktor dabei ist, wie wir unsere Welt wahrnehmen“, erklärt der Informatik-Professor Jürgen Steimle, der die Forschungsgruppe zu Mensch-Computer-Interaktion an der Universität des Saarlandes am Saarland Informatics Campus leitet. Den Tastsinn zentral in virtuelle Welten zu integrieren, würde erheblich dazu beitragen, dass Nutzer diese immersiv erleben, so der Professor.

Bedingt geht das nämlich schon heute: Eine verbreitete Möglichkeit sind in den Händen gehaltene Controller, die durch bewegliche Teile wie Motoren haptische Eindrücke erzeugen, oder auch Handschuhe, in die ebenfalls vibrierende und anderweitig bewegliche Elemente eingebaut sind. Hier bessere Ansätze zu entwickeln, hat sich Professor Jürgen Steimle zur Aufgabe gemacht.

Herausgekommen ist dabei das Projekt „Tacttoo“: Der Name ist ein Kofferwort aus „taktil“, also den Tastsinn betreffend, und „Tattoo“ und beschreibt somit prägnant, was in dem Projekt entwickelt wurde: Eine hauchdünne, nur 35 Mikrometer (tausendstel Millimeter) dicke elektronische Folie, die wie ein Abzieh-Tattoo auf die Haut aufgetragen werden kann und dort nur durch elektrische Reize, ganz ohne bewegliche Teile, den Tastsinn stimulieren kann. Weil die Folie so dünn ist, können Gegenstände noch wie zuvor wahrgenommen und ertastet werden. Das eröffnet neue Anwendungsmöglichkeiten: Wie auch mit anderen Methoden können durch Tacttoo völlig neue haptische Erfahrungen für rein digitale Objekte erzeugt werden (wenngleich auch wesentlich realistischer dank höherer Auflösung), zusätzlich können aber auch reale Objekte um andere Sinneseindrücke erweitert werden. Ich finde die Idee grandios.

So könnte die Technik nach Angaben der Uni beispielweise beim Produktdesign zum Einsatz kommen: Mithilfe von Augmented Reality und eines physischen Prototyps könnte die Haptik verschiedener Materialien ausprobiert werden, bevor es in die Produktion geht. Oder im Falle eines elektrischen Gerätes könnten verschiedene Positionierungen von Knöpfen und anderen physischen Bedienelementen erprobt werden, indem man diese als künstliche haptische Sinneseindrücke simuliert. Auch in der Ausbildung, beispielsweise von Chirurgen, wäre die Technik denkbar. Denn bereits heute werden hier Virtual-Reality-Umgebungen eingesetzt. Diese könnten mithilfe von Steimles Methode um realistisches haptisches Feedback erweitert werden, ohne die nötige Feinmotorik der auszubildenden Mediziner einzuschränken.

Buchtipp: Chefsache Metaverse – ein Praxisbuch für Unternehmen von Julia Finkeissen und Thomas R. Köhler

23. Januar 2023

Ein wichtiges Buch zur richtigen Zeit – so lässt sich das gemeinsame Buch der beiden Professoren Julia Finkeissen und Thomas R. Köhler beschreiben: Chefsache Metaverse – ein Praxisbuch für Unternehmen. Das Buch aus dem Campus Verlag will eine Hilfestellung für Einsteiger aus der Wirtschaft geben. Zielgruppe sind also weniger Techies, als vielmehr Geschäftsleute auf der Suche nach dem 21. Jahrhundert. Daher bleibt es im Buch nicht nur bei virtuellen Welten von AR und VR, sondern NFT und Blockchain werden in diesem Rundumschlag unter dem Schlagwort Web3 angesprochen.

Köhler kommt vom IT-Journalismus – Metaverse ist sein 16. Buch – und Finkeissen aus der Startup-Szene im Medizinbereich sowie Kunst. Sie beleuchten bei ihrer Buchvorstellung im Münchner PresseClub das Thema Metaverse aus unterschiedlichen Business-Bereichen: Es gibt noch zu wenig anschauliche Beispiele aus der Praxis über die es sich zu berichten lohnt. Daher ist das Buch vielmehr eine Inspiration in dem Bereich endlich loszulegen, sonst verschlafen deutsche Unternehmen diese das Web3 ebenso wie sie Web 2.0 verschlafen haben. Die Einsatzbereiche vom Metaversum seien enorm, man müsse nur mal genau hinsehen und sein Geschäft hinterfragen. Am World Economic Forum in Davos referierte Meta-Produktchef Chris Cox zu den Erwartungen des Konzerns. Auch wenn der Hype bislang auf sich warten lässt – zu einer von der EU-Kommission organisierten Metaverse-Party tauchten gerade einmal fünf Gäste auf. Das Metaverse werde aber als Plattform eines Tages „so wichtig wie Smartphones“ sein.

Die gesamte Branche sei in Bewegung. Meta positioniert sich, gleichzeitig schließt Microsoft die Plattform AltspaceVR, Sony kommt Ende Februar mit seiner VR-Gamingplattform und alle Welt wartet darauf, was Apple als one more thing in Sachen VR-Brille vorstellen wird.

Aber dass etwas passiert, hiervon sind Julia Finkeissen und Thomas R. Köhler überzeugt. In ihrer sympathischen Buchvorstellung ohne technischen Ballast im Münchner PresseClub erklärten sie: „Wir stehen an einer technologischen Schwelle.“ Es gibt einen guten Grund über das Metaverse zu sprechen, denn es passiere eine ganze Menge. „Was kommt nach der Zoom-Konferenz oder was bedeutet es für den Endverbraucher oder Unternehmer, die intern das Metaverse einsetzen?“ fragt Thomas R. Köhler. Das Autorenduo nennt Beispiele aus den Mode- oder Lifestyle-Bereichen wie Handtaschen und Sneakers. Dort schärfen Unternehmen ihre Marken für eine neue digitale Generation, um diese auch im virtuellen Raum an sich zu binden. In der Industrie sind so genannte digitale Zwillinge keine Neuheit mehr. Bevor an einer Fertigungssstrecke in der Realität Veränderungen vorgenommen werden, lassen sich an einer virtuellen Fertigungsanlage mögliche Folgen abschätzen und entsprechende unternehmerische Entscheidungen treffen. Solche Modelle gibt es schon seit den 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts, aber heute sind diese Umgebungen in Echtzeit betretbar.

Jetzt ist das Metaverse nicht nur etwas für eine nachwachsende junge, digitale Generation, wie Julia Finkeissen betont. Die Mutter betont: „Die nächste Generation ist schon da. Aber Ethik muss auch in diesen Welten stattfinden. Dafür braucht es uns Erwachsene, um den richtigen Rahmen für junge Menschen zu bereiten.“ Finkeissen, die sich auch stark mit digitaler Kunst und Kunsthandel beschäftigt, sieht im Metaverse eine große Chance für Galerien und Künstler selbst, um Ausstellungen zu kuratieren.

Das Metaversum kann auch im Gesundheitsbereich Fuß fassen. Es herrsche ein Ärztemangel und gleichzeitig sei der Beratungsbedarf bei der Pandemiegeneration mit psychischen Problemen enorm. Hier könne eine Beratung wie mentales Coaching in der virtuellen Welt einsetzen, um die Kostenexplosion in den Griff zu bekommen. „Es gibt unheimlich tolle Erfolgserlebnisse,“ so Julia Finkeissen, aber es gebe auch viel Skepsis. Daher ihr Aufruf: „Wir müssen uns da alle einbringen und mitgestalten.“

Bei der Buchvorstellung hatten die zahlreich anwesenden Journalisten im PresseClub die Möglichkeit die Quest 2 Brille von Meta auszuprobieren. Dabei war es für manche der erste Schritt in die virtuelle Welt.

Diskussion um Meta
Bei der Präsentation anwesend war auch Tino Krause, Regional Director Central Europe bei Meta. Aus Sicht des Unternehmens nahm er zum Metaverse Stellung. Die Reise dauere locker 15 Jahre. Alle 15 Jahre gebe es eine neue Computingplattform. Auch er sieht große Potenziale in den Bereichen Gesundheit und Bildung. „Wir behalten Bilder besser als Text und bewegte Bilder bleiben besser in Erinnerung als Fotos.“ Auch im handwerklichen Bereich „glauben wir an ein großes Potenzial“. Krause mahnte: Welche Rolle könne Europa spielen? Beim Web 2.0 habe Europa und Deutschland geschlafen. „Beim Web 3.0 haben wir neue Möglichkeiten. Diese Chancen dürfen wir nicht wieder vorbeiziehen lassen.“

Facebook goes VR: Dazu mein Buchtipp Jaron Lanier Anbruch einer neuen Zeit

21. Oktober 2021

Facebook plant seinen Namen zu ändern und in den Online-Gazetten waren Metaverse und Meta als mögliche neue Firmenbezeichnungen zu lesen. Entschieden ist noch nichts, warten wir einfach ab.
Aber klar ist, wohin die Reise der US-amerikanischen Tech-Riesen geht: Klar in Richtung VR (Virtual Reality) und AR (Augmented Reality). Mark Zuckerberg ist ein Fan dieser Zukunft und hat 10.000 neue Mitarbeiter für den Bereich in Europa angekündigt. Apple arbeitet mit Hochdruck an einer AR-Brille. Google hatte mit Google Glass zu früh ein Produkt auf den Markt geworfen, ist aber noch immer im Rennen. Microsoft überzeugt mit der Hololens.

Der Begriff Metaverse ist mir 1992 das erste Mal unter gekommen. Damals las ich den Roman Snow Crash von Neal Stephenson, die literarische Grundlage von VR. Neuromancer von William Gibson ging Richtung Cyberspace. Immer die Frage im Mittelpunkt: Was kommt nach dem Internet?

Ob technisch möglich oder noch reine Zukunftsmusik ist mir im Moment egal. Die Vision nach virtuellen Welten treibt die Unternehmen voran – auch Zuckerberg mit seiner Oculus-Brille und Horizont als Plattform geht diesen Weg in virtuelle Welten konsequent. Vor Jahren bin ich in Second-Life herumspaziert und war von der Idee angetan. Horizont von Zuckerberg geht diesen Second-Life-Weg konsequent.

Wer sich mit VR beschäftigt, der muss seinen Jaron Lanier gelesen haben.

Neben den Pinonierromanen von Neal Stephenson und William Gibson hat mich das Buch Anbruch einer neuen Zeit: Wie Virtual Reality unser Leben und unsere Gesellschaft verändert von einem meiner Lieblingsautoren Jaron Lanier immer wieder zum Nachdenken gemacht. Der Friedenspreisträger des Deutschen Buchhandels hatte 2017 ein Buch geschrieben, wie VR unser Leben und unsere Gesellschaft verändert. Ich denke, Mark Zuckerberg hat dieses Buch auch gelesen.
Jaron Lanier, 1960 in New York geboren, ist Internetpionier der ersten Stunde und prägte Begriffe wie Virtual Reality oder Avatar. Laut Encyclopaedia Britannica ist er einer der 300 wichtigsten Erfinder der Geschichte. Er lehrte u.a. an der Columbia, in Yale und Berkeley. Heute arbeitet er für Microsoft Research.

Das Buch Anbruch einer neuen Zeit: Wie Virtual Reality unser Leben und unsere Gesellschaft verändert ist eine visionäre Liebeserklärung an eine Technologie, die ungeahnte Chancen bietet und gleichzeitig ein immenses Missbrauchspotential birgt. Dabei wirft er einen unvergleichlichen Blick darauf, was es im Angesicht unbegrenzter Möglichkeiten heißt, heute Mensch zu sein.

Es ist ein sehr persönliches Buch. Es geht um die Familiengeschichte. Ein Teil seiner Familie wurde im Holocaust von den Nazis getötet, seine Mutter starb bei einem Autounfall und Jaron wuchs als Außenseiter auf. Er sehnte sich nach anderen Welten. Das war sicher eine der Motivationen, als ins Valley kam und sich mit VR auseinandersetzte. Er betrieb von 1984 bis 1990 mit VPL Research ein Unternehmen zur Entwicklung und Vermarktung von Virtual-Reality-Anwendungen. Einige Geräte von VPL konnte man 1992 im Film Der Rasenmäher-Mann sehen, ein schlechter Film, aber ungemein visionär für den VR-Bereich.

Lanier diskutiert in seinem Buch Anbruch einer neuen Zeit: Wie Virtual Reality unser Leben und unsere Gesellschaft verändert sehr leidenschaftlich und verständlich über 50 verschiedene Definitionen von VR und setzt sich in unterschiedlichen Sicht- und Herangehensweisen mit der Vision VR auseinander. Es steht für mich der Satz im Mittelpunkt: Virtuelle Realität braucht den Menschen, denn immer geht es um die Erweiterung der inneren Wahrnehmung mithilfe technischer Mittel.

Bei meiner Lektüre bin ich auf einen alten Spiegelartikel aus dem Jahre 2014 gestoßen. Hier äußert sich Lanier über Mark Zuckerberg: „Mark Zuckerberg ist definitiv nicht Stalin. Er ist nicht mal Lenin. Er hat eine gewisse Arroganz, aber er ist kein schlechter Mensch. Was all diese Pioniere letztlich antreibt, ist im Grunde der Versuch, den Tod zu verleugnen.“

Ich bin gespannt, wie der neue Name von Facebook aussehen wird und welchen Weg Mark Zuckerberg gehen wird. Vielleicht trifft er sich hinter den Kulissen mit Jaron Lanier und beide diskutieren die Zukunft des Internets. Spannend bleibt es allemal.

VR-Silvesterkonzert von Jean-Michel Jarre in Notre Dame

1. Januar 2021

Er hat es wieder getan und er hat es wieder richtig gut gemacht. Zum Jahresende absolvierte der französische Altmeister der elektronischen Musik Jean-Michel Jarre in einem virtuellen Auftritt zum Jahresabschluss. Ort des Geschehens war das Netz und der ehrwürdige Sakralbau Notre Dame.

Nachdem er bereits am 21. Juni 2020 sein Alone Together Konzert in VR gespielt hatte, war nun das Silvesterkonzert an der Reihe. Und wieder blieb mir die Spucke weg, wenn ein 72jähriger der Masse der Musiker und Veranstaltungstechniker zeigt, wo es langgeht in Corona-Zeiten. Er warb damit für sein neues Album Welcome to the other Side, das es leider bisher nur Download vorliegt. Ich hoffe, ein Datenträger folgt 2021.

Jarre war schon immer ein Pionier gewesen und ging an die Grenzen, nur nich musikalisch, sondern auch dramaturgisch. Seine Mammutkonzerte sind legendär und nun sucht der Musikant aufgrund Corona neue Wege im Netz. Siehst so die Musik der Zukunft aus?

Das Konzert war aber auch ein Statement zur Virtual Reality VR. Leider, ich muss es gestehen, habe ich das Konzert nur via YouTube live in 2D verfolgen können. Freunde mit passenden VR-Brillen schwärmten von einem noch intensiverem Konzerterlebnis. Leider war das Konzert mit meiner Sony VR-Brille nicht kompatibel.
Die Musik war so enorm kraftvoll und mit Kopfhörer beamte sie uns Zuschauer so richtig weg. Genau der richtige Knaller als Auftakt für 2021 – ein gutes neues Jahr.

the next computing Plattform durch VR

27. September 2019

Die nächste Stufe

Die nächste Stufe

Durch Zufall schaltete ich in Facebook in die Übertragung der Oculus-Konferenz Connect 6 und sah das Statement von Mark Zuckerberg, wie er über die Zukunft von VR sprach. Er nannte es „the next computing plattform“.

Große Worte für eine Technik, die eher noch auf eine kleine Gruppe von Gamer, Industriearbeitern oder Visionären begrenzt ist. VR hat sich zwar etabliert, ist aber noch nicht flächendeckend in die Wohnzimmer eingezogen. Und dennoch: Wie sagte schon Isaac Asimov: Es waren die Utopisten, die diese Welt voran gebracht haben. Auch ich denke, dass VR und AR die Zukunft gehört.

VR-Navigation mit Gestern

VR-Navigation mit Gestern

Was Zuckerberg für die Oculus-Brille ankündigte, ließ mich aufhorchen. Bisher brauchte ich für die Navigation durch die VR-Welten eine Art von Controller. Bei meiner Sony VR ist es der Gamecontroller oder die Move-Sticks. Zuckerberg kündigte für Frühjahr 2020 Hand Tracking an. Das bedeutet, den Verzicht auf Controller, sondern ich arbeite mit den Händen. Der Vision von Philip K. Dicks Minority Report sind wir wieder näher gerückt: Navigation im Raum durch Handgesten, wie wir es bei Steven Spielberg im Minority Report gesehen haben. Das wäre wirklich „the next computing plattform“. Jetzt müssen wir abwarten, wie sich diese Technik in der Realität darstellt, aber die Faszination VR hat durch mehr Fahrt bei mir angenommen. 

Eine weitere Idee war Facbook Horizon, das Facebook Spaces und Oculus Rooms ablösen soll. Es ist im Grunde eine neue Form von Secound Life. Ich kann mich in eine VR-Welt einloggen und mir die Welt nach meinen Wünschen gestalten. Gemeinsam mit anderen Nutzern lassen sich diese Welten erkunden, Filme schauen, Spiele spielen. Ich stell mir schon vor, wie bei uns jeder in der Familie in einem anderem Raum sitzt und wir uns alle in einem virtuellen Wohnzimmer treffen. Ob das wirklich erstrebenswert ist? Aber ich will es mal positiv sehen: Neue Welten entdecken, neue Zivilisationen und neue Bekanntschaften machen . Mein Star Trek-Gen setzt sich durch. Dass sich nicht irgendwelche Horden in den Welten breit machen, dafür gibt es eine Art Polizei, bei Facebook Horizons Locals  genannt. Ich habe gehört, dass es auch hier eine Netikette geben soll, bei denen Neugier, Respekt und Nettigkeit an erster Stelle stehen soll. Lassen wir uns mal überraschen.

Lust der Täuschung in der Kunsthalle München

25. Dezember 2018

Wem die Zeit zwischen Weihnachten und Jahreswechsel zu langweilig wird und etwas Zerstreuung sucht, dem sei die unterhaltsame Ausstellung Lust der Täuschung in der Kunsthalle München empfohlen. Es ist ein Streifzug von der antiken Kunst bis zur VR, ideal für ein breites Publikum. Bis zum 13. Januar 2019 hat die Ausstellung Lust der Täuschung geöffnet. 

Beim ersten Durchgang war ich zugegeben etwas enttäuscht. Ich hatte mir etwas anderes erwartet, mehr Ausstellungsstücke im Stile von Maurits Cornelis Escher und seinen unmöglichen Figuren. 

Die Ausstellung fasst über vier Jahrtausende Augentäuschung zu einem Kunsterlebnis zusammen. Dabei gilt es, sowohl unbekanntere Künstler zu entdecken als auch Werke großer Meister der Kunst- und Designgeschichte zu bestaunen, darunter Cornelis Gijsbrechts, Viktor&Rolf, Laurie Anderson, Jean Paul Gaultier, Thomas Demand und viele weitere. Für mich waren Gerhard Richter und Andy Warhol sicherlich die absoluten Highlights. 

Zu Laurie Anderson konnte ich nur reinschauen, aber die Schlange der Besucher war zu lange und so hatte ich für diese großartige Künstlerin keine Zeit – und das tut mir sehr leid. Ein Foto des Raumes – mehr war nicht drin.

only you can make me feel this way von Philipp Messner

Als Medienfuzzi fand ich zwei, drei Werke sehr interessant, die mich zum Nachdenken gebracht haben. Gleich zu Beginn der Ausstellung Lust der Täuschung traf ich auf die Masken des in München arbeitenden Künstlers Philipp Messner. Der Titel: only you can make me feel this way Er fragt in unseren digitalen Zeiten nach Identität und Privatsphäre. Gesichtserkennung und digitaler Daumenabdruck sind allgegenwärtig und Messner antwortet mit seinen Masken für jedermann, denn die Überwachungskameras lassen sich täuschen. Es gibt ein ausdrucksstarkes Foto von Philipp Messner unter einer Überwachungskamera am Münchner Hauptbahnhof, der durch den Grundig-Schriftzug erkennbar ist. 

Newspaper von Robert Gober

Nachdem ich als Referent im Moment sehr viel über Fake News spreche, hat mich das Werk Newspaper von Robert Gober von 1992 angesprochen. In einer Ecke der Kunsthalle liegt ein Stapel von gebündelten Tageszeitungen. Ich verstand die Absicht von Gober nicht, beugte mich über den Zeitungsstapel und bekam eine Ermahnung von einem Guide der Kunsthalle. Erst beim Lesen der Artikel erkannte ich die Fake News. Gober manipulierte die Artikel und Fotos. Es handelt sich um die Diskriminierung von Homosexuellen durch den Vatikan. Dieses Ausstellungsstück war für mich aktueller denn je: Fake News in den Medien – der Spiegel lässt zum Jahresende 2018 grüßen.

Virtuelle Welten

Im Vorfeld des Besuchs haben mir viele Besucherinnen und Besucher den Tipp gegebenen: „Du musst dir die VR-Installation ansehen, die haut dich um.“

Nun, das tat sie nicht. Es ist eine Standard-VR-Umgebung. Das Laufen auf einem Brett in großer Höhe. In den Staaten habe ich eine ähnliche Simulation mal ausprobiert, die aber noch mit Ventilatoren arbeitete, um einen 4D-Effekt heraufzubeschwören. 

Was mich mehr in München beeindruckte, war die Reaktion der Besucherinnen und Besucher, die das erste Mal mit virtueller Realität in Beruhigung kamen. Die Probanden schreckten auf, bekamen Angst, manche riefen auf, als die wohl das erste Mal in ihrem Leben eine VR-Brille übergezogen bekamen. Als Gamer, der seit längerer Zeit VR-Spiele mit der Sony VR spielt, ließ mich die Installation in der Kunsthalle völlig kalt. Und mit mir absolvierten viele jungen Menschen, die mit Videogames aufwachsen, das Abschreiten über das Brett mit Leichtigkeit.

Aber der Kunsthalle gehört hier meine größte Hochachtung. Sie bringen das Thema VR einer breiten Schicht von Bevölkerung näher. Menschen, die absolut keine Gamer sind oder in VR-Umfeld arbeiten. Hier leistet die Kunsthalle einen großen Dienst für die Medienkompetenz, in dem sie einen kunstinteressiertem Otto Normalverbraucher die virtuelle Realität näher bringen, eine Welt, die für eine ganze Generation bereits völlig normal ist. Das ist für mich vielleicht die größte Erkenntnis des Ausstellungsbesuchs Lust der Täuschung in der Kunsthalle München.

Aktionskunst in der Kunsthalle

Am Ende der Ausstellung stieß ich auf einen wunderbaren Scherz, eigentlich war es ein doppelter Scherz. In einer Ecke war ein junges Mädchen mit Cape gelehnt. Sie blicke Richtung Wand und hatte sich ein Shirt über den Kopf gezogen. Eine Puppe? Schließlich waren wir in dem Raum der Modepuppen mit Kostümen von Gautier. 

Auf einer Bank in der Nähe saß eine zusammengesunkene junge Frau in einem Hoodie mit der Aufschrift Abitur 2017. Sie bewegte sich auch nicht. Vielleicht auch eine Puppe? Besucherinnen und Besucher blätterten im Katalog und fotografierten die beiden Damen. Ist das eine Installation? Ist das Kunst? Ich setzte mich neben die Frau, machte ein Selfie. Irgendwann fragte eine Aufpasserin die Puppe bzw. Frau auf der Bank, ob es ihr nicht gut gehe. Und da löste sich die Aktionskunst auf. Das junge Mädchen lachte und erhob sich. Freunde von ihr hatten die ganze Aktion gefilmt. Besucherinnen und Besucher, auch ich, klopften der jungen Dame auf die Schulter und beglückwünschten sie zur gelungenen Kunstaktion. Die Truppe zog weiter, nur die Dame, die sich mit dem Kopf gegen die Wand lehnte, blieb bewegungslos zurück. Vielleicht doch eine Puppe? 

Die Lust der Täuschung endete mit dieser humorvollen Lust auf Täuschung. 

Filmkritik: Ready Player One von Steven Spielberg

22. April 2018

Ready Player One - ein wirklicher Gewinn.

Ready Player One – ein wirklicher Gewinn.

Tausendsassa Steven Spielberg kann es einfach, er kann es wirklich. Der Mann ist ein absoluter Gewinn für die Kreativszene und lieferte in kurzer Folge zwei hervorragende Filme ab, die unterschiedlich nicht sein könnten: Die Verlegerin und Ready Player One. Über Die Verlegerin werde ich noch bloggen.
Mit Ready Player One knüpft Spielberg für mich persönlich an seinen Science Fiction Film A.I. – Künstliche Intelligenz von 2001 an. Dieser Film sollte ursprünglich von Meisterregisseur Stanley Kubrick verfilmt werden. Kubrick war die Tricktechnik zu kompliziert und übergab das Material an Spielberg. Leider verstarb Kubrick anschließend viel zu früh. Spielberg drehte A.I. in Gedenken an Kubrick. Und mit Ready Player One verneigt sich Steven Spielberg nochmals ganz tief vor dem großen Meister Kubrick. Spielberg schrieb in seinen außergewöhnlichen Film Reader Player One eine Hommage an Kubricks Horrorklassiker The Shining von 1980 hinein. Als im Film der Schriftzug des VR-Kinos The Overlook erschien, war ich als Kubrick-Fan gerührt. Und was Spielberg dann an ein Feuerwerk an Variationen von Shining samt Musik, Beleuchtung, Kameraarbeit, Dekors und Atmosphäre in Szene setzte, ließ mir das Herz aufgehen. Es war schlichtweg genial und zeigt, wie wichtig Kubrick noch heute für Steven Spielberg und sein Schaffen ist. Das war wirklich großartig und lohnt allein schon deswegen den Besuch des Films.
Der Film Ready Player One ist ebenso ein Festival für die Augen und nachdem ich den Roman Ready Player Onevon ‎Ernest Cline‎ verschlungen hatte, war ich gespannt auf die Verfilmung. Der Trailer hinterließ bei mir gemischte Gefühle, der spätere Kinofilm nicht. Der Zuschauer muss die Augen und Ohren ganz weit aufmachen, um die Anspielungen der Popkultur der 80er Jahre des vergangenen Jahrhunderts aufzunehmen. So viele Sinneseindrücke prasseln auf den Zuschauer ein. Vieles wird erst beim zweiten, dritten, vierten oder fünften Mal ansehen erst deutlich. Ich freue mich auf das Erscheinen der Blu ray. Dann werde ich als Retrogamer und Kind der achtziger Jahre den Film Szene für Szene durchgehen und mich erfreuen. Es sind die schier unzähligen Details, die den Film für mich zu einem Gesamterlebnis machen. Die später Geborenen können den Film anschauen und sich erfreuen, richtig genießen kann jedoch nur, wer diese Zeit der Popkultur bewusst erlebt und gelebt hat.
Wer den Blog kennt, weiß, dass ich mein Atari 2600 und die Spiele dafür liebe. Wer Atari spielte, der spielte irgendwann auch mal 1979/80 Adventure. Das Spiel war das erste Action-Adventure, und gilt auch als das erste Spiel welches ein Easter Egg enthielt. Damit ist eigentlich schon alles für Ready Player One gesagt, es geht um die Jagd nach Ostereier. Ich habe stundenlang als Kind das Labyrinth von Adventure durchstreift. In der Schule diskutierten wir über das verborgene Easter Egg bei dem Entwickler Warren Robinett seinen Namen hinterließ. Die entsprechende Szene im Film löste bei mir hohe Emotionen aus.
Die Hunderte von Hinweisen und Anspielungen in Ready Player One will ich gar nicht alle aufzählen. Es gibt Zitate aus Filmen, Spielen, Musik, Autos, Serien und vieles mehr. Vielleicht nur ein Beispiel: Nehmen wir die Fahrzeuge: Gleich zu Beginn des Film kommt bei einer Spielbergschen Autojagd verschiedene Fahrzeuge zum Einsatz wie der DeLorean aus Zurück in die Zukunft, das Batmobil von 1966 aus der Serie mit Adam West, der GMC Vandura aus das A-Team, das Lightcycle aus Tron und – für mich der absolute Hammer: Das Motorrad aus Akira, der erste Animie, den ich im Kino sah. Katsuhiro Otomo schuf dieses Bike und als Kind wollte ich diesen roten Flitzer haben. Und das alles bricht in den ersten Minuten über mich herein zusammen mit T-Rex und King Kong.

Die Firma Tentlian in einer Ecke einen Demostand aufgebaut.

Die Firma Tentlian in einer Ecke einen Demostand aufgebaut.

Eine Bemerkung noch zum Thema VR. Ich schaute mir den Film in meinem Lieblingskino Scala in der Kreisstadt Fürstenfeldbruck an. Dort hatten die Kinobetreiber zusammen mit der örtlichen IT-Firma Tentelian in einer Ecke einen Demostand aufgebaut. Dort konnten Kinobesucher VR-Brillen im Spiel ausprobieren und sich so dem interessanten Thema VR nähern, ohne irgendwelche IT-Veranstaltungen zu besuchen. Großes Lob an Lars Suhrmann von Tentlian, der so spielerisch innovative Technik im Kino unter die Bevölkerung bringt. Auch das ist ein Beitrag zur Medienkompetenz.

Microsoft Hololens: Erste persönliche Eindrücke

11. Mai 2017

Die Hololens macht Spaß und ich sehe enorme Möglichkeiten.

Die Hololens macht Spaß und ich sehe enorme Möglichkeiten.

Ich bin ein Fan von Virtueller Realität (VR) und augmented reality (AR). In der Vergangenheit habe ich verschiedene Brillen ausprobiert, die Oculus Rift, die Google Glas und die SonyVR – letztere habe ich mir zum Spielen auch gekauft. Jetzt habe ich auf der re:publica 2017 #rp17 auf Einladung von Mircosoft die Hololens für 30 Minuten ausprobieren können. Ich bin baff: Ich habe die Zukunft gesehen. Das Teil ist der Hammer und hat großen Eindruck bei mir hinterlassen.

Arbeiten im virtuellen Raum - wahnsinnige Möglichkeiten ergeben sich.

Arbeiten im virtuellen Raum – wahnsinnige Möglichkeiten ergeben sich.

Ich sehe viele Einsatzbereiche für diese Art von AR-Brillen: Unter AR – erweiterter Realität wird die visuelle Darstellung von Informationen laut Wikipedia verstanden, also die Ergänzung von Bildern oder Videos mit computergenerierten Zusatzinformationen oder virtuellen Objekten mittels Einblendung/Überlagerung.
Microsoft hat mit der Hololens etwas Wegweisendes geschaffen. Und das sage ich als überzeugter Apple Fanboy. Ich kann mir viele Einsatzorte vorstellen: Bildung, Ausbildung, Forschung, Büro und natürlich auch Gaming. Im Netz habe ich einige tolle Ideen aus Medizin, Turbinenbau, Geografie oder Chemie gesehen – mit der Holoens kann Bildung 2.0 Spaß machen.


Die Brille sitzt gut auf dem Kopf und rutscht auch bei plötzlichen Kopfbewegungen bei mir nicht herunter. Das in die Brille projizierte Bild ist scharf, rattenscharf und das Tracking im dreidimensionalen Raum klappt perfekt. Der Akku reicht für 2,5 Stunden. Weil ich den letzten Slot an dem Demotag von Mircosoft hatte, musste ich einen handelsüblichen Akku-Pack in der Hosentasche tragen. Wenn die Brille aufgeladen ist, kann ich ohne Kabel agieren. In der Brille läuft Windows 10 als OS. Interagiert wird via Microsofteigene Sprachassistenten Cortina und mit Gestensteuerung. Im Moment läuft das System nur auf Englisch, aber Microsoft will lokalisierte Versionen nachliefern. Die Gestensteuerung ist einfach zu erlernen. Ich brauchte etwa 5 bis 10 Minuten, um die Gesten zum Öffnen und Schließen von Menüs oder Klicks zu verstehen. Es ist im Grunde kinderleicht, wenn man sich auf das System einlässt. Ich bin mir sicher, dass Entwickler bereits daran arbeiten, dass einige Gesten eingeführt werden können. Das würde ich mir sehr wünschen. Die Hololens ist übrigens kein Beta-Produkt mehr, sondern wird regulär verkauft – rund 3200 Euro für Entwickler, rund 5200 Euro für Unternehmen – lieferbar in 24 Stunden. Dennoch schrauben die Entwickler noch an der Software herum, um sie benutzerfreundlicher zu gestalten.

Ich sehe Einsatzbereich in der Bildung - hier untersuche ich ein Herz.

Ich sehe Einsatzbereich in der Bildung – hier untersuche ich ein Herz.

Was habe ich ausprobiert? Ich bin in das menschliche Herz eingetaucht. Ich konnte im Raum vor mir ein menschliches schlagendes Herz sehen und hören. Erster Gedanke war das verräterischer Herz von Edgar Allan Poe. Zweiter Gedanke: Wie geil ist das denn? Ich sehe ein Herz, das Bluthochdruck verarbeiten muss. Gleich der Gedanke, ob ich meine Blutdrucktabletten genommen habe. Und siehe da: Mein Arzt könnte mir via Hololens erklären, was genau im Herzen passiert. Ich würde die Information nicht nur hören, wie bisher, sondern ich könnte sie sehen. Als visueller Mensch wirkt das mehr als mahnende Worte. Ich drehe das Herz via Gesten, ich zoome näher ran, um die einzelnen Muskeln zu betrachten. Faszination pur – leider durfte ich keine Videos von meiner Demo-Session machen.
Die nächste Demo war ein Ballerina, die sich mitten im Raum dreht. Ich skaliere sie, gehe um die tanzende Dame herum und lege sie mal auf einen realen Stuhl, dann auf einen realen Tisch ab. Die Tanzbewegungen sind fast echt und irgendwie will ich die Figur berühren, die vor mir schwebt. Ich schalte um auf einen Astronauten, der im Raum schwebt. Ich untersuche seinen Raumanzug, gehe ganz nah ran und sehe das Material, die Nähte – und wieder fallen mir Hunderte Einsatzmöglichkeiten ein.
Meine Demosession neigt sich dem Ende zu und zum Schluss wird gezockt. Aus einer Wand brechen böse Alien-Skorpione hervor, die es abzuschießen gilt. Da die fiesen Skorpione im 360 Grad Raum angreifen, muss ich mich drehen, denn der Angriff kann aus unterschiedlichen Richtungen erfolgen. Ich habe auf der Gamescom Zombieangriffe bei anderen Spielen gesehen – und das ist extrem heftig und garantiert nichts für Kinder. Die Skorpione sind allerdings harmlos und sind – ganz meiner Egoshooter-Karriere – schnell erledigt. Das jahrelange Training auf der Playstation – nicht auf der XBox – hat sich ausgezahlt.
Nach einer knappen halben Stunde ist die Demo vorbei. Die Microsoft-Mitarbeiter wollen in den Feierabend und ich bleibe begeistert zurück. Techniken wie die Hololens werden die Welt voranbringen, wenn wir uns auf diese Technologie einlassen. Ich gehe durch die Berliner Nacht und mache mir Gedanken, was alles möglich ist und wie die Technik à la Hololens mein Arbeits- und Privatleben verändern können.

Angriff von Skorpionen

Angriff von Skorpionen

Erster Eindruck Sony PlayStation 4 VR

18. Oktober 2016

Einsatz der Sony VR Brille an der heimischen Spielkonsole.

Einsatz der Sony VR Brille an der heimischen Spielkonsole.

Die Zukunft des Videospiels hat bei uns am vergangenen Wochenende Einzug gehalten. Nachdem ich sie im Mai 2016 schon bei Amazon vorbestellt hatte, traf die neue Sony PlayStation VR Brille rechtzeitig zum Verkaufsstart in Deutschland bei uns ein. 400 Euro hat das Teil gekostet. Gleichzeitig habe ich drei Spiele mit bestellt, damit wir auch zocken können: Battlezone, EVE: Valkyrie und Super Stardust Ultra VR.
Die Installation der VR Brille war überhaupt kein Problem. Die Anleitung von Sony, wann und wo welches Kabel einzustecken sei, war kinderleicht zu verstehen. Was mich allerdings stört, ist die Menge der Kabel. Ich hoffe, dass in absehbarer Zeit VR-Systeme ohne Kabel verfügbar sind. Für eine Übergangsphase sind Kabel ok, auf Dauer aber bitte nicht.


Die futuristische Brille selbst sitzt bequem und selbst für mich als Brillenträger ist es überhaupt kein Problem mit der VR-Brille zu spielen. Nach Ende eines Levels nehme ich aber meist die Brille ab, denn die Linsen und auch meine Brille auf der Nase beschlagen. Auch auf große Köpfe passt die Brille problemlos und kann angepasst werden. Zum Verkaufsstart musste ich zu denen die Sony Kamera und die Move Controller reaktivieren, die ich bisher nichts gebraucht hatte. Einige Spiele verlangen nach den Move Controllern, die meisten können aber mit Gamepad gespielt werden.

Die VR-Brille sitzt bequem auch für Brillenträger.

Die VR-Brille sitzt bequem auch für Brillenträger.

Nach der endlosen Update-Arie des Betriebssystems und der eingelegten Spiele konnten wir endlich ans Spielen in der virtuellen Welt gehen. K1 und ich haben gezockt auf Teufel komm raus. Das erste Spiel musste für mich unbedingt Battlezone sein. Es ist für mich als 8 Bit-Spieler natürlich eine Selbstverständlichkeit, dass ich mir Battlezone angeschafft habe. Ich habe das Spiel jahrelang als Jugendlicher auf einem Arkadeautomaten bei uns in der Stadt gespielt und liebte auch die Version für das Atari 2600. Über die Jahre hinweg wurde Battlezone immer weiter verbessert, aber ich bin auf dem Stand der 8 Bit-Ära stehen geblieben. So war es auch ein absoluter Hammer dieses Spiel in der Virtuellen Realität zu spielen. In quietschbunten Bildern mit grellen Farben kam diese epische Panzerschlacht daher. Es ist interessant, wie nach ganz kurzer Zeit ist im Kopf Klick macht und man wirklich in die virtuelle Realität eintaucht. Es gab im Vorfeld viel Gemecker über die schlechte Auflösung der Brille. Dies kann ich absolut nicht teilen. Andere Systeme wie die Oculus Rift sind sicherlich detailgenauer, aber die Sony Brille macht mir wirklich sehr viel Spaß. Es war atemberaubend, die VR Welt hinein zu tauchen. Die ersten Gefechte fochte ich noch konventionell aus. Mit meinem Gamepad gehen steuerte ich meinen Panzer durch die VR-Welten und versuchte wie bisher zu spielen. Hier wurde ich aber schnell Opfer meiner Gegner. Also ließ ich mich auf das VR Abenteuer ein und siehe da, ich gehe als Sieger vom Schlachtfeld. Kopf wenden, sich im virtuellen Raum zurechtfinden und die Chancen steigen, den Gegner zu besiegen, der mich in seinen roten Panzern und Fluggeräten attackiert. Besonders gemeine Angriffe startet der Gegner aus der Luft und greift meinen Panzer vom Himmel an. Meine Kinder haben immer gelacht, wenn ich den Kopf mit der VR-Brille hochreiße, um den Gegner anzuvisieren und vom Himmel zu holen. Sehr gut ist, dass K1/2 meine Aktionen am Fernseher verfolgen und mich anfeuern konnten. Sie sehen genau den Ausschnitt, den ich auf der Brille sehe. Ich saß übrigens bei meinen virtuellen Kämpfen in einem bequemen Drehsessel und konnte mich damit um 360 Grad drehen. K2 sorgte dafür, dass sich meine Kabel, die mit der Playstation 4 verbunden sind, nicht ganz verdrehten. Da war es aber wieder das Kabelproblem, dass ich in künftigen Brillen bitte nicht mehr haben will.

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Der Sound kam über Ohrhörer von Sony. Das ist ein Gemurkse. Es funktioniert zwar, aber der Klang von in-Ear-Steckern ist begrenzt. Meine teuren Studiokopfhörer konnte ich nicht anschließen, da waren die Bügel der Brille im Wege. Also drehte ich die 5.1-Anlage im Wohnzimmer voll auf, informierte vorher die Nachbarn und saß nun akustisch auch in der Panzerschlacht. Mein Nachbar ist auch Spieler und hat dafür vollstes Verständnis. So muss Nachbarschaft sein.
Schwindelig oder gar Übelkeit verspürte ich nicht, dafür ein intensives Spielerlebnis, das ich jahrelang nicht mehr hatte. Ich hatte das Gefühl, wirklich in einem Spiel zu sein. Das Gehirn ist ein wunderbares Organ und akzeptierte die virtuelle Realität nach einigen Minuten. Das kann auch eine Gefahr für instabile Menschen sein, die zwischen Realität und virtueller Welt nicht unterscheiden können. Auch muss der Jugendschutz bei VR-Spielen klar eingehalten werden. Mit K1/2 habe ich verlässliche Abmachungen getroffen, die auch eingehalten werden. Medienkompetenz fängt im Elternhaus an.

Steve Jobs – der 5. Todestag „Oh wow. Oh wow. Oh wow.“

5. Oktober 2016

Steve Jobs ist seit 5 Jahren tot.

Steve Jobs ist seit 5 Jahren tot.

Heute vor fünf Jahren erhielt ich in den frühen Morgenstunden die Nachricht, die mich sofort wach werden ließ: Steve Jobs ist tot. Der Gründer von Apple erlag seinem Krebsleiden. Mein Herz war voller Trauer und jedes Jahr gedenke ich dem IT-Guru in meinem Blog und in meinen Gedanken. Steve, du fehlst.

So viel Humor hätte ich Tim Cook gar nicht zugetraut.

So viel Humor hätte ich Tim Cook gar nicht zugetraut.

Inzwischen hat Tim Cook seinen Weg als Nachfolger gemacht. Und Cook macht es anders als die One-Man-Show Jobs. Cook scheint ein Teamplayer zu sein, der seine Mannschaft hart in die Pflicht nimmt.
Waren die Keynote von Jobs noch eine Überraschung mit One more Thing, so haben die Keynotes von Cook nur bedingt Überraschungen. Die geheimen Infos werden im Vorfeld von asiatischen Zuliefern verraten, öffentliche Beta-Programme bei den Betriebssystemen für MacOS und iOS lassen keine Überraschungen mehr zu. Und dennoch: Ich glaube daran, dass Cook Visionen hat. Für mich ist der wichtigste Kauf von Apple die Übernahme von metall aus München. Der Augmented Reality-Hersteller war einer der Big Player am Markt. Der Standort wurde von München in die USA verlegt, ein Teil der Belegschaft entlassen und bisher hat man nichts mehr gehört von AR im Mac Universum. Gestern deutete Tim Cook eine Entwicklung an: „AR is going to take a while, because there are some really hard technology challenges there“. Und Cook meint sicherlich mehr als Pokemon Go auf dem iPhone und später auf der AppleWatch.

Ich spiele gerade ein wenig mit VR herum.

Ich spiele gerade ein wenig mit VR herum.

Im Moment bin ich auf dem VR-Trip. Schon unter Steve Jobs habe ich damit gespielt. Die Technik hießt QuickTime VR. Die Technik erlaubt die interaktive Navigation um die senkrechte und die waagrechte Achse, sowie die Kontrolle der Zoomstufe. Gerade bei Fotopanoramen war dies eine starke Technologie in der Vergangenheit. Aber Apple spielt im Moment im VR-Bereich keine Rolle. Die Oculus Rift geht im Moment nicht mit dem Mac. Ich warte derweil auf meine Sony VR-Brille für die Playstation4, ich spiele mit 360 Grad-Videos in meinem YouTube-Kanal und sehe als Storyteller ein großes Potential in VR. Daran glaubt Cook wohl nicht. AR statt VR scheint seine Devise. „Es ist wahrscheinlich, dass zuerst AR im Massenmarkt erfolgreich sein wird. Eine große Zahl von Menschen wird AR-Erfahrungen im Alltag machen. Es wird wie drei Mal am Tag Essen sein. AR wird diese Bedeutung haben.“ Große Worte. Mir war die Produktion von AR bisher zu kompliziert. Da wäre es fein, wenn Apple eine leicht zu bedienende Software auf dem Markt bringen würde.
Nachdem in den sozialen Netzwerken ein pseudo Herzschmerz-Gesülze über die letzten Worte von Steve Jobs auftauchte, sollte seine Schwester Mona Simpson zu Wort kommen, die dabei war, als ihr Bruder verstarb. „Sein Atem wurde schwer, bewusst, bedeutsam. Ich spürte, dass er seine Schritte zählte und weiter ging als zuvor. Ich verstand: Er arbeitete auch an dieser Sache. Der Tod ereilte Steve nicht, Steve hat ihn erlangt“, schrieb sie. Steve Jobs letzten Worte waren „Oh wow. Oh wow. Oh wow.“