Facebook plant seinen Namen zu ändern und in den Online-Gazetten waren Metaverse und Meta als mögliche neue Firmenbezeichnungen zu lesen. Entschieden ist noch nichts, warten wir einfach ab. Aber klar ist, wohin die Reise der US-amerikanischen Tech-Riesen geht: Klar in Richtung VR (Virtual Reality) und AR (Augmented Reality). Mark Zuckerberg ist ein Fan dieser Zukunft und hat 10.000 neue Mitarbeiter für den Bereich in Europa angekündigt. Apple arbeitet mit Hochdruck an einer AR-Brille. Google hatte mit Google Glass zu früh ein Produkt auf den Markt geworfen, ist aber noch immer im Rennen. Microsoft überzeugt mit der Hololens.
Der Begriff Metaverse ist mir 1992 das erste Mal unter gekommen. Damals las ich den Roman Snow Crash von Neal Stephenson, die literarische Grundlage von VR. Neuromancer von William Gibson ging Richtung Cyberspace. Immer die Frage im Mittelpunkt: Was kommt nach dem Internet?
Ob technisch möglich oder noch reine Zukunftsmusik ist mir im Moment egal. Die Vision nach virtuellen Welten treibt die Unternehmen voran – auch Zuckerberg mit seiner Oculus-Brille und Horizont als Plattform geht diesen Weg in virtuelle Welten konsequent. Vor Jahren bin ich in Second-Life herumspaziert und war von der Idee angetan. Horizont von Zuckerberg geht diesen Second-Life-Weg konsequent.
Wer sich mit VR beschäftigt, der muss seinen Jaron Lanier gelesen haben.
Neben den Pinonierromanen von Neal Stephenson und William Gibson hat mich das Buch Anbruch einer neuen Zeit: Wie Virtual Reality unser Leben und unsere Gesellschaft verändert von einem meiner Lieblingsautoren Jaron Lanier immer wieder zum Nachdenken gemacht. Der Friedenspreisträger des Deutschen Buchhandels hatte 2017 ein Buch geschrieben, wie VR unser Leben und unsere Gesellschaft verändert. Ich denke, Mark Zuckerberg hat dieses Buch auch gelesen. Jaron Lanier, 1960 in New York geboren, ist Internetpionier der ersten Stunde und prägte Begriffe wie Virtual Reality oder Avatar. Laut Encyclopaedia Britannica ist er einer der 300 wichtigsten Erfinder der Geschichte. Er lehrte u.a. an der Columbia, in Yale und Berkeley. Heute arbeitet er für Microsoft Research.
Das Buch Anbruch einer neuen Zeit: Wie Virtual Reality unser Leben und unsere Gesellschaft verändert ist eine visionäre Liebeserklärung an eine Technologie, die ungeahnte Chancen bietet und gleichzeitig ein immenses Missbrauchspotential birgt. Dabei wirft er einen unvergleichlichen Blick darauf, was es im Angesicht unbegrenzter Möglichkeiten heißt, heute Mensch zu sein.
Es ist ein sehr persönliches Buch. Es geht um die Familiengeschichte. Ein Teil seiner Familie wurde im Holocaust von den Nazis getötet, seine Mutter starb bei einem Autounfall und Jaron wuchs als Außenseiter auf. Er sehnte sich nach anderen Welten. Das war sicher eine der Motivationen, als ins Valley kam und sich mit VR auseinandersetzte. Er betrieb von 1984 bis 1990 mit VPL Research ein Unternehmen zur Entwicklung und Vermarktung von Virtual-Reality-Anwendungen. Einige Geräte von VPL konnte man 1992 im Film Der Rasenmäher-Mann sehen, ein schlechter Film, aber ungemein visionär für den VR-Bereich.
Lanier diskutiert in seinem Buch Anbruch einer neuen Zeit: Wie Virtual Reality unser Leben und unsere Gesellschaft verändert sehr leidenschaftlich und verständlich über 50 verschiedene Definitionen von VR und setzt sich in unterschiedlichen Sicht- und Herangehensweisen mit der Vision VR auseinander. Es steht für mich der Satz im Mittelpunkt: Virtuelle Realität braucht den Menschen, denn immer geht es um die Erweiterung der inneren Wahrnehmung mithilfe technischer Mittel.
Bei meiner Lektüre bin ich auf einen alten Spiegelartikel aus dem Jahre 2014 gestoßen. Hier äußert sich Lanier über Mark Zuckerberg: „Mark Zuckerberg ist definitiv nicht Stalin. Er ist nicht mal Lenin. Er hat eine gewisse Arroganz, aber er ist kein schlechter Mensch. Was all diese Pioniere letztlich antreibt, ist im Grunde der Versuch, den Tod zu verleugnen.“
Ich bin gespannt, wie der neue Name von Facebook aussehen wird und welchen Weg Mark Zuckerberg gehen wird. Vielleicht trifft er sich hinter den Kulissen mit Jaron Lanier und beide diskutieren die Zukunft des Internets. Spannend bleibt es allemal.
Durch Zufall schaltete ich in Facebook in die Übertragung der Oculus-Konferenz Connect 6 und sah das Statement von Mark Zuckerberg, wie er über die Zukunft von VR sprach. Er nannte es „the next computing plattform“.
Große Worte für eine Technik, die eher noch auf eine kleine Gruppe von Gamer, Industriearbeitern oder Visionären begrenzt ist. VR hat sich zwar etabliert, ist aber noch nicht flächendeckend in die Wohnzimmer eingezogen. Und dennoch: Wie sagte schon Isaac Asimov: Es waren die Utopisten, die diese Welt voran gebracht haben. Auch ich denke, dass VR und AR die Zukunft gehört.
VR-Navigation mit Gestern
Was Zuckerberg für die Oculus-Brille ankündigte, ließ mich aufhorchen. Bisher brauchte ich für die Navigation durch die VR-Welten eine Art von Controller. Bei meiner Sony VR ist es der Gamecontroller oder die Move-Sticks. Zuckerberg kündigte für Frühjahr 2020 Hand Tracking an. Das bedeutet, den Verzicht auf Controller, sondern ich arbeite mit den Händen. Der Vision von Philip K. Dicks Minority Report sind wir wieder näher gerückt: Navigation im Raum durch Handgesten, wie wir es bei Steven Spielberg im Minority Report gesehen haben. Das wäre wirklich „the next computing plattform“. Jetzt müssen wir abwarten, wie sich diese Technik in der Realität darstellt, aber die Faszination VR hat durch mehr Fahrt bei mir angenommen.
Eine weitere Idee war Facbook Horizon, das Facebook Spaces und Oculus Rooms ablösen soll. Es ist im Grunde eine neue Form von Secound Life. Ich kann mich in eine VR-Welt einloggen und mir die Welt nach meinen Wünschen gestalten. Gemeinsam mit anderen Nutzern lassen sich diese Welten erkunden, Filme schauen, Spiele spielen. Ich stell mir schon vor, wie bei uns jeder in der Familie in einem anderem Raum sitzt und wir uns alle in einem virtuellen Wohnzimmer treffen. Ob das wirklich erstrebenswert ist? Aber ich will es mal positiv sehen: Neue Welten entdecken, neue Zivilisationen und neue Bekanntschaften machen . Mein Star Trek-Gen setzt sich durch. Dass sich nicht irgendwelche Horden in den Welten breit machen, dafür gibt es eine Art Polizei, bei Facebook Horizons Localsgenannt. Ich habe gehört, dass es auch hier eine Netikette geben soll, bei denen Neugier, Respekt und Nettigkeit an erster Stelle stehen soll. Lassen wir uns mal überraschen.
Der Datenskandal vor wenigen Wochen hat gezeigt: Wir haben ein Problem. Teile der Gesellschaft sind noch nicht in der Digitalisierung angekommen, einige sträuben sich sogar mit Händen und Füßen gegen den Wandel der Zeit.
Aber die neue Zeit kommt und wir sollten uns darauf vorbereiten. Für mich gilt der Ausspruch: Daten sind das Gold des 21. Jahrhunderts und die Wirtschaft wandelt sich von einer Dienstleistungsgesellschaft zu einer Informationsgesellschaft. Bürgerinnen und Bürger müssen erkennen, was ihre Daten wert sind. Aber noch zu viele füttern die Datenkrake mit dem wertvollsten was sie haben: Informationen.
Für mich persönlich ist die größte Seuche WhatsApp. Bei meinen Vorträgen begegne ich oft unglaubliche Naivität und Unwissenheit über diesen Messenger. Ja, das Ding kostet kein Geld, aber es kostet eure Daten. Wie naiv kann man eigentlich sein und die Wirtschaft des 21. Jahrhunderts nicht verstehen (wollen). Mark Zuckerberg ist für mich ein Genie. Ich denke, der Mann weiß genau was er tun und schafft seine Reichtümer durch das Verarbeiten von Daten. Die Kombination von Big Data, biometrische Scans und KI schafft perfekte Musteranalysen und künftig Mustervorhersagen. Dazu kommt das blöde Geschwätz wie: „Ich hab doch nichts zu verbergen!“ oder „Was interessiert denn den Zuckerberg, wohin ich in den Urlaub fahre!“ Blöder geht es wirklich nicht.
Zum Tag des Europäische Datenschutzes, der heute stattfindet, wird es die WhatsApp-Alternative Threema zum reduzierten Preis geben. Das war zumindest in der Vergangenheit so. Der Europäische Datenschutztag wurde 2006 auf Initiative des Europarats ins Leben gerufen und wird seit 2007 jährlich begangen.
Threema ist für mich DER Messenger schlechthin.
Threema ist für mich der Instant-Messaging-Dienst zur Nutzung auf Smartphones und Tablets. Im Jahr 2018 nutzen über 5 Millionen Privatnutzer Threema und 2 Millionen Nutzer „Threema Work“ in 3000 Firmen bzw. Institutionen. Die zugehörige Software ist für die Betriebssysteme Android (ab Version 4.1), iOS (ab Version 9.0) und Windows Phone (ab Version 8) kostenpflichtig verfügbar. Heute wird wohl Threema reduziert und damit für alle Schotten, Schwaben und Geizhälse ein Grund, Threema aus den jeweiligen Stores zu laden.
Seit einigen Jahren halte ich Vorträge zum Thema Big Data. Die Möglichkeit, alles mit allem zu kombinieren, finde ich faszinierend. Als positiver Mensch war für mich bisher immer das Glas halb voll statt halb leer. In meinem Seminaren stoße ich aber immer wieder Teilnehmer vor dem Kopf, die sie sich vor Big Data schützen wollen. Sie wollen nicht mitmachen. Da muss ich diese Teilnehmer restlos enttäuschen. Mein Credo: Sie haben nicht mehr die Entscheidung, ob Sie mitmachen oder nicht. Sie haben nur noch die Wahl, wie viel Sie mitmachen. Der Zug, ob Ja oder Nein, dieser Zug ist schon lange abgefahren.
Ich propagiere in meinem Seminaren die Datensparsamkeit. Nicht jede digitale Sau, die durchs digitale Dorf getrieben wird, macht das Lebens lebenswerter.
Aber auch mich holt die Realität ein. Die Seuche und Datenkrake WhatsApp ist allgegenwärtig. Die gleichen Leute, die nach Schutz ihrer Daten rufen, nutzen WhatsApp, weil man ja umsonst chatten kann. Gleichzeitig überspielen wir unsere Adressbücher zu Herrn Zuckerberg, der sich ins Fäustchen lacht. Der Typ hat 18 Miliarden US-Dollar dafür gezahlt, der will damit Geld machen. Wer WhatsApp nutzt, hat sich in Sachen Datenschutz disqualifiziert und hält bitte einfach mal den Mund. Ok, das war jetzt hart, aber es ist leider so.
Die Gier ist etwas Gutes, so sagte es Gordon Geko in Wallstreet. Und die Gier, etwas zu sparen, ist weit verbreitet. Geiz ist geil hat diese Gesellschaft durchsetzt. Haben eure Eltern euch nicht beigebracht, dass es nichts umsonst gibt? Wir bezahlen für alles. Nicht immer mit Geld, heute mehr und mehr mit Daten. Die Daten sind das Gold des 21. Jahrhunderts und ich ziehe vor Zuckerberg, Page und Brin meinen Hut.
Vor kurzem erreichte mich eine neue Umfrage. Deutschland bleibt ein Land der (Schnäppchen)-Jäger und (Treueherzen)-Sammler. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Cashback-Portals Shoop.de. So nutzen bereits 90 Prozent aller Deutschen immer bzw. gelegentlich Bonusprogramme beim Online- und Offlineshopping. Ganz vorne unter den beliebtesten Treueprogrammen liegt dabei Payback, das von rund 71 Prozent der Befragten bei jedem Einkauf bzw. gelegentlich genutzt wird. Bei jedem Besuch in meinem örtlichen Rewe die Frage: „Haben Sie eine Payback-Karte?“ Auf Platz zwei folgt dann die Deutschlandcard, die bei immerhin knapp 42 Prozent der Verbraucher zum Einsatz kommt.
Weitere beliebte Bonus- und Rabattaktionen der Deutschen sind die Ikea Family Card (28 Prozent), kostenlose Kundenkarten (29 Prozent) sowie Treuepunkte-Aktionen (23 Prozent) und Treueprogramme (26 Prozent) verschiedener Einkaufs- und Handelsketten wie Kaisers, Kaufland, Rossmann und Co. Weniger genutzt werden hingegen kostenpflichtige Kundenkarten (13 Prozent) und Shoppingclubs (11 Prozent). Auch das Prinzip Cashback ist bislang bei Verbrauchern noch wenig bekannt. Hier geben lediglich 14 Prozent der Befragten an, dieses immer oder gelegentlich zu nutzen.
Der Fall Target in den USA müsste eigentlich ins jedes Schulbuch gehören. Die Drogeriekette hatte die Schwangerschaft einer minderjährigen Kundin via Datenanalyse herausgefunden und der jungen Frau Werbung für Babyartikel geschickt. Big Data macht es möglich. Und was machen wir mit den Treueprogrammen? Wir geben fleißig unsere Einkaufsdaten ab zur Profilerstellung, nur um ein paar Cent zu sparen.
Interessant: Gefragt nach der generellen Nutzung von Bonus- und Rabattaktionen, fällt auf, dass speziell Einkommensstarke großen Gefallen an Treueprogrammen finden und sich als wahre Sparfüchse erweisen – ich würde sie eher als Datenschleudern bezeichnen. So nutzen knapp 94 Prozent der Befragten mit einem monatlichen Haushaltseinkommen von mehr als 3.000 Euro meistens oder gelegentlich Bonusprogramme. Verbraucher mit einem Einkommen von 1.500 bis 3.000 Euro pro Monat greifen ebenfalls zu rund 92 Prozent auf eines der vielen Vorteilsangebote zurück. In der unteren Einkommensgruppe bis 1.500 Euro sind dagegen nur noch vier von fünf Befragten (83 Prozent) an Rabatten oder Boni interessiert. Kaum Unterschiede bei der Nutzung von Treueprogrammen sind hingegen zwischen den verschiedenen Geschlechtern festzustellen. Hier greifen knapp 91 Prozent der Frauen und mehr als 89 Prozent der Männer beim Einkauf meistens oder manchmal zu einem Rabattprogramm. Lediglich die Ikea Family Card (31 Prozent Frauen, 24 Prozent Männer) und die kostenlosen Kundenkarten (33 Prozent Frauen, 24 Prozent Männer) werden deutlich häufiger von Frauen als von Männern genutzt.
Viele Kunden bevorzugen Geld-zurück statt Sachprämien
Fragt man nach den konkreten Gründen für die Nutzung von Bonusprogrammen, geben knapp 82 Prozent der Befragten an, sich darüber zu freuen, bei jedem Einkauf Sofortrabatte zu bekommen. Vier von fünf Verbrauchern (79 Prozent) schätzen es außerdem, wenn sie sich bei einer Rabatt- oder Treueaktion Geld direkt auf das eigene Konto überweisen lassen können. Dass Cashback klare Vorteile im Vergleich zu anderen Programmen hat, wurde bereits von der Stiftung Warentest bestätigt (Finanztest Ausgabe 01/2016). Das Geld-zurück-Prinzip ist für Verbraucher deutlich lohnenswerter und sie müssen auch weniger persönliche Daten angeben als bei anderen Treueprogrammen. Email-Adresse und Passwort für die einmalige Registrierung reichen und schon kann man bequem in einem der vielen Partnershops einkaufen gehen, so die Erklärung von Shoop.de.
Im Gegensatz zu Programmen werden bei Cashbackportalen wie Shoop (www.shoop.de), keine Treueherzen geklebt und auch keine Punkte gesammelt. Der Kunde erhält bei jedem Einkauf einen festgelegten Prozentsatz des Nettowarenwerts in klaren Raten bzw. konkreten Eurobeträgen zurück. Cashback bietet somit transparente Vorteile und der Verbraucher weiß immer genau, wie viel er für seinen jeweiligen Einkauf zurückbekommt. Das hat auch schon über 500.000 Nutzer von Shoop.de überzeugt, so die Pressemitteilung.
Und ich werde nicht müde in meinem Seminaren das Thema Big Data zu thematisieren. Ich halte den Verbraucherschutz in unserem Lande für wichtig.
Toller Film, aber nur für Fans: Steve Jobs von 2015.
Nahezu alleine saß ich in Essen im Kino und schaute mir den Steve Jobs Film an. Nach 2 Stunden und 2 Minuten war für mich klar: Das ist ein Film für Fans – und zwar nur für Fans.
So leid es mir tut, aber wer nur ein wenig den verstorbenen Apple CEO kennt, der ist mit diesem Film überfordert. Im Grunde erzählt dieser Film das Verhältnis von Steve Jobs zu seiner Tochter Lisa. Aber er erzählt viel viel mehr: Er zeigt dem Zuschauer die Revolution der Technik am Beispiel von vielen kleinen, gut recherchierten Details. Der gemeine Zuschauer ist jedoch mit Angaben von Prozessorenentwicklungen, Grafikkarten und anderem technischem Schnickschnack überfordert, der Geek in mir strahlt dagegen und geht nach Hause zu seiner Lisa, zu seinem Apple II, zu seinem NeXT Cube und freut sich, wie die Technikgeschichte verlaufen ist und ich noch einige Geräte besitze.
Die Darsteller Michael Fassbender als Steve, Seth Rogen als der andere Steve und vor allem sehr gut ein großartiger Jeff Daniels als John Sculley gefallen mir sehr gut. Wunderbar treffend auch Kate Winslet als Marketingchefin Joanna Hoffman, die wohl einzige Person, die Jobs ungestraft ihre Meinung sagen durfte.
Neben Regisseur Danny Boyle und den Darstellern ist vor allem Drehbuchautor Aaron Sorkin mein Held. Er schuf eine super spannende Technikgeschichte, wie bereits zuvor in der Zuckerberg-Verfilmung The Social Network von David Finsher. Aaron Sorkin ist ein absoluter Meister seines Fachs und aufgrund seines Drehbuchs von Steve Jobs verschlinge ich gerade seine Serie The West Wing. Dieser Mann kann Geschichten schreiben, die unterhalten und packen und auf ihre Art anspruchsvoll sind. So auch bei Steve Jobs. Aaron Sorkin schafft die Gratwanderung zwischen Technikgeschichte, Heldenverehrung und Hollywood ohne viel Kitsch. Die Geschichte wurde anspruchsvoll erzählt und das ist wahrscheinlich das Problem dieses Films, denn Anspruch ist nicht unbedingt das, was beim Kinopublikum in der Masse gewürdigt wird.
Heute ist es also so weit: Facebook setzt seine neuen AGB in Kraft. Der Inhalt ist mittlerweile hinlänglich bekannt: Facebook trackt auch außerhalb von Facebook unser Nutzerverhalten im Web, um entsprechende Informationen und Profildaten zu sammeln, um uns mit Verbraucherinformationen zu versorgen.
Die Aufregung im Netz ist verständlich und gerechtfertigt. Verbraucherschützer laufen gegen diese Änderungen der Allgemeinen Geschäftsbedingungen massiv Sturm. Wer den AGBs nicht zustimmen will, der solle einfach Facebook fernbleiben, so die Argumentation von Mark Zuckerberg & Co. Sie machen es sich schon sehr einfach, Herr Zuuckerberg!
Interessiert habe ich die Diskussion seitens der Politik verfolgt. Und auch mit manchem Kopfschütteln habe ich die Debatte angesehen. Immer wieder wird seitens der Politik behauptet: Das kann Facebook mit uns als Kunden nicht machen!
Doch hier irrt die Politik. Hier hat die Politik das Unternehmen Facebook komplett missverstanden. Es ist doch so:
Die User von Facebook sind nicht die Kunden, die User von Facebook sind das Produkt. Die Kunden von Facebook ist die Werbetreibende Wirtschaft. Und diese wird hervorragend, ja nahezu vorzüglich von Facebook behandelt.
So ist die Aufregung seitens der Politik ein Sturm im Wasserglas – Show oder Kalkül. Entweder sind sie dumm oder sie verkaufen uns als User für dumm. So mancher Politiker führt Scheingefechte, um potentielle Wähler zu beeindrucken.
Wahr ist doch: Die Änderung der AGBs von Facebook kommt den Kunden von Facebook komplett entgegen. Ich könnte mir vorstellen, dass die Werbetreibende Wirtschaft die Änderung der Facebook AGBs sogar unterstützt. Endlich kann ich noch mehr Daten über die User sammeln, endlich kann ich noch genauer meine Werbung schalten und habe nicht die teuren Streuverluste, wie sie bei Tageszeitungen oder Fernsehen – also bei klassischen Massenmedien – üblich sind.
Die Gefahr, dass die User im großen Stil Facebook verlassen, sehe ich nicht. Ich bin dort, wo meine Freunde sind. Das gilt bei der Datenkrake WhatsApp genauso, wie für die große Mama Facebook. Der Mark Zuckerberg hat seinen Universum schon durchdacht aufgestellt.
Was sollten die User mit Medienkompetenz tun? Nun zum einen den Browser so einstellen, dass er alle Cookies nach einer Session löscht. Auch bevor man Facebook ansteuert, sollten die Cookies gelöscht werden. Auch das Surfen im privaten Modus ist ratsam. Browser-Plugins wie Ghostery sollten eigentlich auf jedem System installiert sein (gibt es für alle Standard-Browser am Rechner und Smartphone).
Wer wirklich sicher sein will, sollte Facebook auf dem Smartphone und dem Tablet herunterwerfen. Wer das nicht will, sollte zumindest den Lokalisierungsdienst ausschalten – also keine Statusmeldungen mehr mit Ortsbezug. Und unbedingt untersagen, dass Apps auf dem Smartphone deine Werbe-ID nutzen. Hier der Link zum Einstellen für iOS und Android.
Und wehe, es schickt noch einer das folgende Bild herum: Das ist kompletter Blödsinn und zeugt von überhaupt keiner Medienkompetenz:
Es hat mich vom Hocker gehauen, mich regelrecht weggebeamt. Auf der SAE Alumni Konferenz probierte ich zum ersten Mal die Oculus Rift aus. In der Berliner Schule der SAE waren zwei Geräte zum Ausprobieren aufgebaut. Ich zockte eigentlich nur ein banales Spiel, aber die Technik schlug mich sofort in ihren Bann.
Ok, es ist alles noch etwas kompliziert, aber für mich eindeutig eine Zukunft von Gaming und – eine Zukunft von Film. Die Brille ist noch etwas unbequem, aber wow, hier passiert etwas. Es dauerte ein, zwei Minuten dann schaltete mein Gehirm um und ich war in der virtuellen Welt angekommen. Ich drehte den Kopf und wanderte durch Welten. Egal, wohin ich blickte, durch die lichtsichte Brille samt Display vor den Augen tauchte ich in eine andere Welt ein. Vor Jahren erlebte ich in Schottland an der Universtät eine frühe Phase dieser Brille, aber was da jetzt vorliegt, ist der Hammer.
Eine Demo bei der SAE schlug mich in seinen Bann.
Genial – das dachte sich Mark Zuckerberg auch und kaufte gleich mal den Hersteller der Oculus Rift. Wer nicht das Geld für eine Original-Rift aufbringen will, der sollte sich die Zeiss VR One für 99 Euro ansehen. Zeiss hat ja mit dem Cinemizer bereits gute Produkte vorgelegt. Bei der VR One wird einfach ein Smartphone von 4,7 bis 5,2 eingeschoben und der Content wird über das Smartphone eingepielt. VR for the rest of us.
VR for the rest of us: Zeiss VR One
Zu Hause überlegte ich mir Anwendungsmöglichkeiten. Naheliegend ist die Gaming-Branche. Aber noch faszinierender ist für mich auch die Filmbranche. Nachdem ich mir gerade auf Blu Ray Black Hawk Down angesehen habe, überlegte ich mir, wie so ein Film mit einer VR-Brille wirken würde. Dabei dürfte ich den Film natürlich nicht nur als klassischer Betrachter im Kinosessel ansehen, sondern ich müsste in die Story integriert werden. Hier in dem Fall von Black Hawk Down natürlich in das beklemmende Szenario von Somalia.
Ein Horrorfilm in der Brille – Wahnsinn.
Auf die gleiche Idee kamen ein paar Holländer, die den ersten Horror-Film für die Oculus Rift gedreht haben. Der Zuschauer ist dabei selbst das Opfer. Der Film heißt 11:57 und das Besondere: Bei dem Film kannst du als Zuschauer nicht wegschauen. Den Film gibt es als kostenlosen Download für Mac, iOS und Android. Ein sehr interessantes Experiment und ich werde diese Sache mal in meinen Seminaren vorstellen.
Ich kann nicht über aktuelle Entwicklungen der Medienkompetenz sprechen und live nicht dabei sein. Das tun schon zu viele. Daher nutze ich selbstverständlich Facebook und bekomme immer wieder die Krise bei so manchen Neuerungen von Mark Zuckerberg. Wieder so eine Krise bekam neulich ich als ich nach dem Update meiner Facebook-App das Auto-Play von Videos feststellen musste. Videos an meiner Pinnwand werden auf meinem iPad oder iPhone sofort gestartet Das nennt sich Auto-Play. Gut zumindest sind die Videos stumm, aber dennoch wird mein teures Datenvolumen für die Mobilgeräte aufgefressen, ohne dass ich wirklich etwas davon habe.
Da gibt es eine Abhilfe und daher dieser kleine Tipp: Das automatische Starten der Videos auf mobilen Devices kann auch teilweise abgeschaltet werden. Folgernder Workflow: Bei iOS in die Einstellungen gehen, dann Facebook auswählen.
Dort unter den Einstellungen das Feld Auto-Play nur über WLAN aktivieren und schon startet das Video in Facebook nicht mehr automatisch, wenn ich unterwegs bin.
Ein komplettes Abschalten habe ich leider nicht gefunden und im Ausland muss ich bei volumenabhängigen WLAN-Hotspots darauf achten, aber zumindest laufe ich bei meiner täglichen Arbeit unterwegs nicht in die Kostenfalle hinein.
Die Wirtschaftswelt ändert sich – auch optisch. Herrschaften wie Mark Zuckerberg (Facebook), Larry Page, Sergey Brin (Google), Steve Jobs, Steve Wosniak (Apple), Bill Gates (Microsoft), Sean Parker (Napster), John Lasseter (Pixar) prägen ihren eigenen Stil und hier meine ich nicht ihren Führungsstil als Unternehmenslenker. In meinen Seminaren stelle ich oft diese neue Wirtschaftselite aus dem IT-Bereich vor und oftmals höre ich die Reaktion aus dem Publikum: Haben die nichts Gescheites anzuziehen? Wie kann man den so rumlaufen?
Die Meinung ist auch: Künstler können ja so rumlaufen, aber Manager eines Unternehmens? Der Künstler kann sich so unkonventionell präsentieren, denn man erwartet ja, das eine eine Schrulle hat. Wie sollen wir denn diese IT-Manager ernst nehmen? Im Geschäftsleben wird derjenige ernst genommen und akzeptiert, der sich an die herrschenden (Mode-)Konventionen anpasst. Also Anzug, Krawatte und überhaupt. Übrigens: Haare müssen kurz sein.
Vielleicht liegt es daran, dass diese Herrschaften aus der IT-Gemeinde nicht nur Manager sind, sondern wahre Künstler in ihrem Bereich. Sie sind Künstler in Informatik, Design, Animation, Marketing. Und denen ist es einfach egal, wie sie herumlaufen, weil es ihnen nicht wichtig ist. Steve Jobs mit seinem Bühnendress schwarzer Rollkragenpulli und Jeans, Zuckerberg in Badeschlappen und Morgenmantel, Page und Brin in Kapuzenshirts, John Lasseter in grellen Hawaii-Hemden – sie sind die Superstars des beginnenden 21. Jahrhunderts und sie prägen eine neue Generation. Das hat auch für die Mode eine Folge. Ich bin gespannt, ob sich die Business-Mode ändert.
Nett zu sehen, wie sich die IT-Crowd herausgeputzt hat, bei einem Meeting mit US-Präsident Obama. Zumindest die meisten haben ein Hemd an, nur Steve Jobs hat sein Bühnendress nicht abgelegt.
IT-Crowd meets Obama - nett anzusehen.
Wenn wir auf den Facebook-Film „The Social Network“ zu sprechen kommen, sind meine Teilnehmer in Seminaren verwundert, wie es in den Firmen zugeht. Aber viele Zuschauer sehen nur Party, Pizza und Fun. Das ist Quatsch. Diese Firmen haben einen gewaltigen Spirit. Es gibt eine hohe Arbeitsdisziplin, hohe Leistungsbereitschaft und auch Leistungsdruck, doch irgendwie sehen die Arbeitsstätten aus wie Spielplätze. Wer bei Pixar vorbeischaut, findet kaum klassische Arbeitsplätze. Eher muten sie an wie Höhlen oder Oasen, vollgestellt mit Spielzeug, Poster, Nippes, Plunder. Die Mitarbeiter sollen sich wohlfühlen, weil sie die meiste Zeit ihres Tages in der Firma arbeiten. Ich hab es bei Pixar erlebt, dass am Freitag nachmittag noch in der Firma zusammen mit Freunden gegrillt wird. Die Bindung an das Unternehmen wird dadurch gefestigt und die Firma sieht sich als große Familie. Das ist für deutsche Großunternehmen nur bedingt übertragbar, aber dennoch sollte man diesen Teil der Industrie nicht einfach ignorieren. Wir haben ja gesehen, was aus solchen Firmen wie Pixar, Apple, Mircosoft, Facebook und Google geworden ist.