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2001 Odyssee im Weltraum und das Spielzeug dazu

21. September 2018

Mir brachte die geniale Stanley Kubrick-Ausstellung im Frankfurter Filmmuseum, die nur noch bis zum 23. September 2018 läuft, eine geniale Sammelanregung. Es wurde Spielzeug, Merch sowie Produkte ausgestellt, die von Kubricks 2001: Odyssee im Weltraum inspiriert wurden. 

Neben all den Bücher – das Highlight kommt aus dem Taschen-Verlag wie The Making of Stanley Kubrick’s ‚2001: A Space Odyssey‘ – und dem überzeugenden Ausstellungskatalog, finden sich Blu rays, Poster und mehr. Mein Hauptaugenmerk lag aber auf Produkte, die als Folge von 2001 entstanden sind. Allen voran waren die Actionfiguren von Executive Replicas aus dem Jahre 2017.

Hier wurden für teuer Geld die Raumanzüge der Discovery nachgebaut. Leider hatte ich das 2017 nicht mitbekommen und konnte jetzt erst meinen Dr. Frank Poole erwerben. Die Figuren sind nicht zum Spielen, sondern zum Sammeln gedacht. Mal sehen, ob ich weitere Figuren noch bekommen – die Preise sind aber astronomisch hoch. An Farben gab es violett, schwarz, grün und weiß. Ich selbst habe Frank Poole in gelb und ich muss jetzt ganz scharf überlegen, ob und wo es im Film 2001 einen weißen und einen schwarzen Raumanzug gab. 

Ich habe auf jeden Fall ein Unboxing meines Frank Poole in gelb gemacht und bin stolz, dass ich als Kubrick-Fan noch eine Figur aus der limitierten Ausgabe im Maßstab 1:6 bekommen habe. 

Louis XVI-Raum aus 2001 aus Lego 

Dann entdeckte ich in Frankfurt ein Fan-Projekt, das offiziell nie vertrieben wurde. Der Louis XVI-Raum, das Sterbezimmer von Dave Bowman gegen Ende von 2001. Aus 695 Legosteinen baute ein gewisser Manuel Fernández Rivero im Jahre 2018 dem Raum nach, samt Sterbebett. Als Lego-Fan muss ich mal sehen, ob ich die Bauantleitung auftreibe. Manuel Fernández Rivero bietet seinen Bausatz auch in eBay an. Auf jeden Fall inspirierte mich dieses Ausstellungsstück mal wieder selbst kreativ zu werden. 

Schallplattenspielers im Stile der Space Station V

Nachdem es ja verschiedene Bausätze aus Plastik der 2001 Raumschiffe gibt, die ich nicht kaufen werde, sah ich als Mensch der alten analogen Zeiten einen Vinyl-Schallplattenspieler aus dem Jahre 2013. Er wurde von Soulines aus Belgrad geschaffen. Das Design des Schallplattenspielers orientiert sich an der Space Station V aus dem Film. Über die Qualität des Schallplattenspielers kann ich nichts sagen, finde ihn aber originell. 

Spielkonsole Odyssee 2001 von Philips

Als Retro-Gamer freute es mich natürlich, dass ich eine Retro-Konsole aus dem Jahre 1977 in der Frankfurter Ausstellung entdeckte. Es handelte sich um die Spielkonsole Odyssee 2001 von Philips. Ich selbst war ja Atari 2600-Fan und stieß erst später in die Welt der Videospiele ein. Diese frühe Konsole konnte Tennis, Hockey und Squash in einer pixelgrafik simulieren. Es wird wohl eine Homage an das Pong sein, ohne dass Philips die Lizenzgebühren berappen wollte. Schade, dass in Frankfurt die Konsole nicht angeschlossen war – ich hätte gerne ein paar Runden gezockt.

BMX-Fahrrad – versteh ich nicht

Dann gab es noch ein BMX-Fahrrad zu sehen. Es trägt den Namen Space Odyssee und stammt von dem französischen Hersteller Bogarde. Das Set des Louis XVI-Raums wurde nachgebaut und ein Astronaut fuhr auf dem Fahrrad zur Werbung. Naja, wenn ich ehrlich bin, haute es mich nicht vom Hocker und ist ziemlich an den Haaren herbeigezogen. Damit will ich nichts über die Qualität des BMX-Fahrrads aussagen – wobei mich BMX mehr an E.T. Der Außerirdische von Spielberg als an 2001 von Kubrick erinnert. 

Über die 2001-Comics habe ich bereits gebloggt. Inzwischen habe ich alle Comics dieser Serie in einer 1a-Qualität aufgekauft und rahmen lassen. Lesenswert sind die Comics nicht unbedingt, aber Spaß machen sie allemal. 

90. Geburtstag von Stanley Kubrick – ich verbeuge mich

26. Juli 2018
Stanley Kubrick wäre heute 90 Jahre alt geworden. Hier auf einem Bild seiner Frau Christiane Kubrick. Foto: Lange

Stanley Kubrick wäre heute 90 Jahre alt geworden. Hier auf einem Bild seiner Frau Christiane Kubrick. Foto: Lange

Ich liebe Film als Medium und es gibt Regisseure, die ich für großartig und wegweisend halte. Aber es gibt nur einen schlichtweg genialen Regisseur für mich, der zudem heute seinen 90. Geburtstag feiern würde: Stanley Kubrick
Ich verehre den Meister. Seine Filme und sein Universum haben mir gezeigt, was möglich ist: Filmisch, intellektuell, emotional. Kubrick ist einer der wenigen Künstler, die ein Gesamtkunstwerk erstellt haben.

Foto: Lange

Foto: Lange

Sein Repertoire an Filmen ist übersichtlich. Er hat nicht viele Filme gedreht. Aber egal, welches Genre er sich vorgenommen hat, er hat in diesem Genre Meilensteine gesetzt, um die man nicht herumkommt. Alle – und ich betone alle seine offiziell veröffentlichten Filme sind stilprägend und setzten Maßstäbe. Und dann kommt immer die Frage, was ist mein Lieblingsfilm? Und das ist wirklich schwer. Im Jahr von 2001 muss ich 2001: A Space Odyssey sagen, aber auch The Shining und Eyes wide shut bedeuten mir sehr viel. Aber nein: Ich entscheide mich im Moment für den erhabenen Barry Lyndon. Und was ist mir dem Frühwerk? Dr. Seltsam ist ein Hammer, Wege zum Ruhm ist schockierend, Lolita ist provokativ – also ich kann mich nicht entscheiden, ich weiß nur, dass der Mann ein Genie war.
Es heißt, Kubrick war eigen, manches Mal seltsam und er soll besessen von Details gewesen sein. Mag alles stimmen, aber ich glaube, der Mann hat seine Berufung gefunden und ging konsequent seinen Weg. Kompromisse waren wohl nicht so sein Ding. Ich bewundere Kubrick, weil er auch ein besonderer Familienmensch gewesen sein muss. Bei all den Gesprächen, die ich selbst mit seinem Umfeld führen durfte, bei all den Interviews und Geschichten kommt immer wieder heraus, wie sehr er seine Familie liebte. Er hatte das Glück, dass er zu Hause arbeiten konnte, die legendäre Küche mit dem langen Tisch sind bekannt. Seine Schneideräume waren auf dem Familiensitz untergebracht und die Studios waren nicht weit entfernt.
Aber es gibt etwas, was mich wirklich ärgert: Ich habe Stanley Kubrick nie persönlich getroffen. Das ist schade, ich hätte gerne in seine Augen geschaut, ihm die Hand geschüttelt und ihm meinen Respekt gezollt.

Ich war einmal auf seinem Landsitz zu seiner bezaubernden Frau Christiane Kubrick und seinem Schwager Jan Harlan in der Nähe von London eingeladen. Diese Begegnung hat mich mit viel Ehrfurcht und Freude erfüllt. Mit dem Zug fuhr ich nach Harpenden zu St Albans in der Grafschaft Hertfordshire und spazierte ein wenig durch das kleine Städtchen. Dort erfuhr ich, dass Christiane Kubrick eine Art Kunstschule leitet, gerne wäre ich hier Gast gewesen. Sie malt sehr schöne Bilder und ich hatte die Gelegenheit, einige ihrer Bilder zu betrachten. Vielleicht findet sich mal ein Verleger, der ein Kunstbuch daraus macht. Einige ihrer Bilder kamen beispielsweise in Eyes wide shut als Set Design vor. Ihre Bilder gefallen mir und vielleicht kann ich meine Gattin mal überzeugen, eines zu kaufen.

Ich wurde abgeholt und zum Landsitz der Kubricks gefahren. Da bekam ich eine Ahnung, was es heißt, einen englischen Landsitz sein eigen zu nennen. Nicht schlecht das Gelände mit seinen Gärten, Gewässer und zahlreichen Gebäuden. In den früheren Stallungen waren die Schnittplätze untergebracht. Etwas zurückgezogen ist das stattliche Landhaus, davor eine weite grüne Wiese zum Flanieren. Das Anwesen heißt Childwickbury Manor und wurde von Kubrick 1978 gekauft.

Im Gebäude gibt es zahlreiche Repräsentationsräume, geschmackvoll eingerichtet. Die Privaträume durfte ich freilich nicht besichtigen, privat ist schließlich privat.

Ich habe viel gelacht und gelernt, ich habe die Atelier von Christiane Kubrick gesehen, von weitem die legendäre Küche, viele der Empfangssäle und ich saß in der roten Bibliothek von Stanley Kubrick. Dort führte ich ein Videointerview mit Jan Harlan und Christiane Kubrick.

Christiane Kubrick, Jan Harlan und ich. Foto: Lange

Christiane Kubrick, Jan Harlan und ich. Foto: Lange

 

Später zeigte sie mir den Garten und dann wurde mir die Ehre zuteil, das Grab von Stanley Kubrick und seiner Tochter Anya zu besuchen. Beide sind im Garten des Anwesens begraben unter beeindruckenden Affenbäumen. Stanley Kubrick verstarb am 7. März 1999. Anya verstarb im Alter von 50 Jahren am 7. Juli 2009 an Krebs. Über die andere leibliche Tochter Vivian habe ich mich nicht getraut nachzufragen. Ihren Soundtrack zu Full Metal Jacket mochte ich, will mich aber in das private Leben nicht einmischen. Auch Kubricks Stieftochter Katharina wollte ich dazu nicht befragen.
Als ich am Grab von Kubrick stand, sprach ich ein kurzes Gebet und setzte mich auf einen weißen Metallstuhl, der vor dem Grab stand.

Wahrscheinlich sitzt hier Christiane Kubrick oft und denkt über ihren Mann nach. Ich ungehobelter Klotz habe mich einfach auf diesen Platz gesetzt und an dieses Genie gedacht. Die Gräber sind Naturgräber mit einem riesigen Stein markiert. Darauf ist die Beschriftung angebracht. Es hat was Schönes, wenn der Liebste nach dem Tod noch immer in der Nähe ist – und dies nicht nur in Gedanken und im Herzen.

Der Mond über Stanley Kubricks Grab. Foto: Lange

Der Mond über Stanley Kubricks Grab. Foto: Lange

Und als ich zum Landsitz zurückging, blickte ich nach oben in den Himmel und sah einen erleuchteten Mond. Es fehlte nur die Musik von Also sprach Zarathustra. Also lieber Stanley Kubrick – ich wünsche Ihnen alles, alles Gute zu Ihrem 90. Geburtstag. Ich danke Ihnen.

Shopping in New York – Meine Reiseimpressionen Teil 9

13. Januar 2017
Für mich gehört Shopping in New York einfach dazu. Große Teile meiner Familie waren der gleichen Meinung.

Für mich gehört Shopping in New York einfach dazu. Große Teile meiner Familie waren der gleichen Meinung.

Früher gab es in den USA Produkte, die es in Europa nicht gab. Im Zeitalter des Internets ist das vorbei. Überraschungen beim Shopping gibt es eher weniger. Und dennoch lohnte sich für die Familie der Einkauf in der New Yorker Geschäftswelt. Die Produkte sind toll, aber das Einkaufserlebnis im Big Apple ist viel wichtiger. Hier eine kleine Auswahl von Tipps und ja, ich weiß: New York hat noch viel mehr Geschäfte zu bieten.

Rolltreppen in Macy’s
Macy’s behauptet von sich, das größte Kaufhaus der Welt zu sein. Das war sicherlich früher der Fall. Heute ist das größte Kaufhaus wohl eher der Everythingstore Amazon. Als ich mit meiner Familie in New York weilte, kam die Meldung, dass Macy’s zahlreiche Mitarbeiter entlassen wird. Von den weltweit 163.000 Mitarbeiter müssen nach einem enttäuschenden Weihnachtsgeschäft 2016 rund 4800 Mitarbeiter gehen. Das Geschäft beim Geschäft mit dem roten Stern bröckelt massiv.


Für mich bedeutet Macy’s weniger Shopping als vielmehr Rolltreppenfahren. Klingt blöd, ist aber so. In Macy’s gibt es schöne alte Holzrolltreppen, die die Stockwerke miteinander verbinden. Ich genieße es, auf diesen hölzernen Treppen zu fahren – hoch und runter. Was müssen Rolltreppen damals für eine Revolution gewesen sein? Meine Großmutter, die noch im 19. Jahrhundert geboren wurde, hatte Zeit ihres Lebens Schiss vor den fahrenden Treppen. Im obersten Stockwerk von Macy’s gibt es übrigens eine hervorragende Eisdiele.

Die bunte Welt der Lego-Steine
Als Lego-Fan muss ich Lego-Stores auf der ganzen Welt besuchen. Klar ich: Eigentlich braucht man keine Lego-Stores mehr und eigentlich ist der New Yorker Store am Flatiron überflüssig, denn es gibt den Lego Online-Store. Der Store vor Ort ist aber wichtig, um einen Eindruck von den Modellen zu bekommen und sich auszutauschen. Der AR-Scanner im Store war heftig umlagert. Hier wird der AR-Code von der Lego-Packung gescannt und das fertige Modell erscheint virtuell und kann gedreht werden. Ich habe über den AR-Scanner in München gebloggt.

Und der Lego-Store ist ideal für Ersatzteile von der Brickwall. Schön anzusehen, war ein Streifzug durch die amerikanische Geschichte anhand von Lego-Figuren. Als nette Figur fand ich eine Freiheitsstatue als Lego von ein paar Zentimeter Größe. Ich kaufte mir das Yellow Submarine der Beatles, weil es bei uns schon seltener wird und ich unbedingt Geld loswerden wollte.

Frühstück bei Tiffany
Auf dem Flug nach New York las ich den hervorragenden Roman Frühstück bei Tiffany von Truman Capote. Immer wieder habe ich den Film gesehen und ich bin in Buch und Film verliebt. Daher war es selbstverständlich, dem Juwelier Tiffany einen Besuch abzustatten. Fürs Shoppen bei Tiffany hat die Urlaubskasse nicht ausgereicht, obwohl Ehefrau und K2 sich Ringe, Ketten und Glitzer im größeren Stil angeschaut haben. K2 verstand bei den Preisen die Welt nicht mehr. Es sei unnötig, einen Ring für 4000 US-Dollar zu erwerben, so die Kapitalismuskritik von K2. Auf jeden Fall hat der Laden eine schöne Atmosphäre, auch wenn man nicht in Klunker investieren will/kann. Der Service war super freundlich. Wie sehr überschlagen die Mitarbeiter sich dann, wenn man wirklich mal was kaufen will? Irgendwann, irgendwann werde ich es mal ausprobieren – Kapitalismuskritik hin oder her.

In Gedenken bei Leia – Forbitten Planet
Als wir in New York waren, verstarb Prinzessin Leia – Carrie Fisher und tags darauf ihre Mutter Debbie Reynolds. Welcher Ort kann der beste Ort zum Trauern sein, als eine Zweigstelle von Forbidden Planet. Das ist der weltweit größte Store für Science Fiction. Und natürlich nimmt Star Wars hier eine große Rolle ein. Der erste Weg führte mich in die umfangreiche Comics- und Manga-Abteilung. Ich wollte sehen, was es so auf dem US-Markt gibt und was über kurz oder lang bei uns aufschlägt. Dann für mich ganz wichtig waren die Art of-Bücher, die ich regelmäßig in meinem Blog bespreche. Ich kaufe sie ja in der Regel blind bei Amazon und hoffe, dass sie mir gefallen. Bei Forbitten Planet hatte ich die Gelegenheit, verschiedene Bücher durchzublättern. Gekauft habe ich keines: Zum einen aus Gewichtsgründen, zum anderen aus Bequemlichkeit – denn Amazon liefert bequem nach Hause. Ich hatte gehofft, neues Material zu 2001 zu finden, aber stieß nur auf bekannte Bücher.


Dann ging es in die Welt der Action- und Sammlerfiguren. Ich stöberte nach Material zu Gigers Alien, wurde auch fündig, konnte mich aber dann doch nicht zum Kauf der 400 US-Dollar teuren Figur entschließen. Ich hatte Angst, dass die zerbrechlichen Gliedmaßen der Figur während des Flugs kaputt gehen. Außerdem war die Figur recht groß und passte nicht unbedingt in den Koffer. Mal sehen, ob ich online die Figur bekomme. Lebenswichtig ist es ja nicht.


Schön anzusehen, war allerhand Plunder rund um Star Wars. Am Witzigsten fand ich eine Reihe von Esstellern mit Star Wars-Motive. Braucht kein Mensch, sehen aber nett aus. Es war noch einmal die Gelegenheit, Prinzession Leia für ihren Kampf gegen das Imperium und die vielen Stunden der Unterhaltung zu danken.


In diese Kategorie passen übrigens auch die Dronen von Propel, die ich am Flughafen entdeckt hatte. Sie sind Spielzeugdronen mit einer Star Wars-Verkleidung. Tie-Fighter, X-Wing und Speed-Bike. Die Teile sehen gut aus, sind handgemalt und ich habe einige YouTube-Videos darüber gesehen. Ich wollte den Tie-Fighter für 200 US-Dollar erwerben, doch leider verweigerte mir die Lady am Flughafen den Verkauf. Dies sei nur für den US-Markt. Für Europa gebe es eine eigene Website. Menno – möge die Macht nicht mit euch sein.

Durfte ich leider nicht ausführen, sondern muss es online bestellen.

Durfte ich leider nicht ausführen, sondern muss es online bestellen.

The Tonight Show mit Jimmy Fallon
Es ist dann doch fast 20 Jahre her, als ich Fan der Harald Schmid-Show im Deutschen Fernsehen war. Ich liebte seine Late-Night-Show und in New York war ich im Zentrum der Late-Night-Shows. Neben der legendären Radio-City-Hall sind die Studios noch NBC. Dort wird unter anderem die The Tonight Show mit Jimmy Fallon aufgezeichnet.

Gute Unterhaltung und wie sehr vermisse ich Harald Schmidt.

Gute Unterhaltung und wie sehr vermisse ich Harald Schmidt.

Jimmy Fallon kann es wirklich und ist nicht nur Entertainer, sondern auch ein hervorragender Artist. Diese Show wurde von großartigen Menschen moderiert: Johnny Carson, Jay Leno, Conan O’Brien und seit 2014 von Jimmy Fallon. Die Show wird erstmals seit 1972 aus dem Rockefeller Center übertragen, wo NBC fünf Millionen US-Dollar in ein neues Studio investierte. Wir besuchten keine Show, aber auf jeden Fall den Company-Store. Es gab nur noch Fan-Artikel von Jimmy Fallon. Neben den üblichen Tassen und Gläsern fand ich ein Kissen mit dem Senderlogo ganz nett, es braucht aber kein Mensch. Ich wollte eigentlich ein Buch über die Geschichte der Late Night-Shows, hab aber außer Plunder nichts gefunden.

Hier wurde TV-Geschichte gemacht.

Hier wurde TV-Geschichte gemacht.

Obwohl am Eingang des Stores eine Plakette in den Boden eingelassen ist, dass hier das US-amerikanische Fernsehen begann, bekommt man im Store nichts über die US-Fernsehgeschichte. Schade, hier hat sich der Kommerz durchgesetzt, was aber bei den Mieten in der Stadt durchaus nachvollziehbar ist. Der Store ist auf Umsatz getrimmt und nicht auf inhaltliche Tiefe. Dennoch lohnt sich ein Besuch und beim nächsten New York-Aufenthalt in acht Jahren werde ich mal eine Late Night-Show live besuchen. Bis dahin schau ich mir The Tonight Show mit Jimmy Fallon im Internet auf YouTube an.

Bunte Bilder vom Shopping
Hier noch ein paar Schnappschüsse, völlig durcheinander vom Einkaufen in New York. Für mich bedeutet diese Stadt immer wieder neue Inspirationen.

Nick Maley – der Mann, der Yoda schuf und auch für Krull, Lifeforce und Shining arbeite, hat viel in Nürnberg vor

4. Mai 2015
Yoda, Nick Maley, Clone-Wächter und ich.

Yoda, Nick Maley, Clone-Wächter und ich.

Am 4. Mai ist Star Wars-Tag – „May the 4th be with you“. Gibt es viel zu erzählen: Die beiden Teaser zum Filmereignis sind schon genügend diskutiert worden und auch das anstehende Spiel Battlefront hab ich schon bestellt. Also berichte ich am 4. Mai über Yoda, den Jedi-Meister.
Ich traf den Yoda-Guy, den Schöpfer der Yoda-Figur, Nick Maley vor kurzen in Erlangen auf einem von mir organisierten Event des Munich ACM Siggraph Chapters. Nick Maley will in Nürnberg ein Holoseum – eine neue Art von Filmmuseum errichten. Auf rund 1000 Quadratmeter will er eine Ausstellung aus verschiedenen privaten Sammlungen schaffen. „Jedes Mal, wenn ein renommierter Film-Veteran stirbt, gehen jahrzehntelange Erinnerungen und Erfahrungen verloren und verschwinden weitgehend unbekannt“, so Nick Maley. Hier soll sein Filmmuseum FXpo einsetzen, für das Maley derzeit die Werbetrommel rührt.


Er hat einiges vor: „Mit interaktiven Licht, Stereo-Sound und Hologrammen der beteiligten Personen, werden Requisiten, Kreaturen und Miniaturmodelle präsentiert. Wir werden die ‚Inside Stories‘, wie diese Filme gemacht wurden erzählen und geben Ratschläge von den Profis, wie man in der Unterhaltungsindustrie eine Karriere starten kann.“ Ein schöner Traum – bis zum Jahresende sollen erste Exponate stehen, damit sich mögliche Sponsoren etwas vorstellen können.

Ich durfte Nick Maley zum Interview treffen.

Ich durfte Nick Maley zum Interview treffen.

Special Make-up- und Creature Effects-Designer Nick Maley wirkte in 53 Filmen mit. Allgemein ist er bekannt als “der Yoda Guy” für seinen Beitrag zur Kreation von Yoda und andern Kreaturen von Star Wars. Zudem hat er auch bei Filmen wie Superman, der Highlander-Saga, the Shining, Krull und Lifeforce mitgewirkt.


Nick Maley freut sich auf den neuen Star Wars, der im Dezember starten wird, auch wenn er nicht von der Partie ist. Digitale Effekte werden wohl das Sagen haben. Der neue Roboter BB8 sei ein digitaler Effekt und Maley war ziemlich überrascht, dass der BB8 auf der Star Wars Convention in Anaheim als funktionsfähige Puppe auf die Bühne kam. „Das ist ein Bekenntnis zu practical effects.“ Das folgt den Geist der Star Wars-Folgen 5 und 6.


Die Arbeit mit Irwin Kershner bezeichnete Nick Maley als sehr gut. Kershner drehte das Imperium schlägt zurück und führte erstmals die Figur Yoda ein. Mal sehen, ob Dagobah nicht noch andere Figuren zu Tage bringt, aber das wird eine andere Geschichte. „Irwin Kershner ist nicht gerade das, was man als Special Effects-Regisseur bezeichnet“, schmunzelt Maley. „Ich arbeite am ersten Star Wars meinst mit Alec Guiness, nicht mit George Lucas. Lucas war ein junger Regisseur mit einer Baseball-Mütze auf dem Kopf. Wir respektierten Lucas, weil er das Geld für den Film zusammenbrachte, aber er hatte eine sehr eigene Arbeitsweise.“ Er sei nicht David Lean, er sei nicht Alfred Hitchcock. Nach dem Erfolg von Krieg der Sterne zog sich Lucas vom Regiestuhl zurück und der Schauspieler-Regisseur Irwin Kershner kam und brachte Tiefe. „Irwin Kershner brachte die Sensibilität für Schauspieler mit. Lucas ist nicht gerade ein kommunikativer Mensch.“ Kershner arbeitete anders als Lucas mit den Darstellern und dies tat Imperium schlägt zurück sehr gut.


Nick Maley ging auch auf die Zusammenarbeit mit Tope Hooper bei Lifeforce ein. „Tope Hooper ist ein verrückter Junge“, so Maley. Er stolziert herum und raucht die ganze Zeit Zigarren. „Es war sehr einfach mit ihm zu arbeiten. Er vertraute seinem Team. Er kam und sagte, wie er es haben wollte und überließ es uns.“ Als Maley das Drehbuch des SF-Films las, dachte er, wie er die Kosten senken konnte. Effekte wiederholten sich in dem Film und nutzen sich damit ab. Also überarbeitete Maley das Skript und er war damit Regsisseur für die 2. Unit für die gesamten Animatronics. Lifeforce war ein Flopp, was nach Meinung Maleys daran lag, dass der Film aus Kostengründen in London und nicht in New York spielte. Zudem waren die Leistungen der Schauspieler schlecht. „Meine Animatronics waren besser als manche Schauspieler“, gestand Maley ein.

Der Meister mit seinem Werk.

Der Meister mit seinem Werk.

Bei Krull stieg Nick Maley sehr spät ein. Für die Vorproduktion waren vier Monate geplant und nach zweieinhalb Monaten Arbeit wurde das Team rausgeworfen. Nick Maley wurde engagiert und musste innerhalb sechs Wochen die ganze Arbeit leisten. „Ich musste bei Null beginnen“, erinnert sich Maley. „Ich hatte damals den Ruf, unmögliche Jobs zu meistern.“ Und weiter: „Ich arbeitete von 6 Uhr morgens bis 23 Uhr nachts und dies sieben Tage die Woche, aber nach fünf Jahren brennt man aus.“ Und dennoch: „Krull war der schönste Film, den ich jemals gemacht habe. Die Leute am Set waren ausgezeichnet. Alle zogen am gleichen Strang. Ich hatte eine Crew von 18 Leuten und es war ein tolles Erlebnis, darunter ein 16jähriger Praktikant, der heute Captain America und Maleficent – Die dunkle Fee gemacht hat“, so Maley.

Yoda ist einfach ein Klassiker

Yoda ist einfach ein Klassiker

„Das Wichtigste als junger Designer ist, dass man zu jung ist, um zu wissen, was nicht geht und es probiert und dann einen Weg findet, das Problem zu lösen.“ Ein Wahlspruch von Nick Maley ist: „Höre niemals auf die negativen Einflüsse von anderen Leuten. Die Leute geben dir gute Ratschläge, damit du normal bleist. Ein anderes Wort für normal ist durchschnittlich. Aber wenn du außergewöhnlich sein willst, dann darfst du nicht auf alle weisen Ratschläge hören.“
Auf die Zusammenarbeit mit dem Regie-Gott Stanley Kubrick ist Nick Maley nicht so gut zu sprechen. Maley arbeitete 1980 an der Stephen King-Verfilmung The Shining mit. „Kubrick war ein verdammt talentierter Verrückter.“ Maley: „Meine Erinnerung an Kubrick ist, dass er alles, alles proben und austesten wollte, wieder und immer wieder. Tests sind nichts schlechtes, aber Kubrick übertrieb es meiner Meinung nach. Wir wiederholten in diesem Film Szenen Hunderte Mal und dann nochmal. Und dann hatten wir einfache Shots, die wir wieder Hunderte Male wiederholten. Für mich waren das zu viele Wiederholungen.“ Maley arbeitete an den Geistern im Ballroom des Overlook-Hotels mit. Und er half bei der Badenwannen-Schönheit, die zur Wasserleiche in Zimmer 237 mutiert, mit. „Shining ist heute ein Klassiker und ich bin heute sehr begeistert, dass ich mit ihm in Verbindung gebracht werde.“ Und dann scherzt Maley: „Noch stolzer wäre ich, wenn ich bei 2001 – Odyssee im Weltraum mitmachen hätte können.“

Danke Yoda.

Danke Yoda.

Aufruf: Wer hat Fragen an Stanley Kubricks Erben?

1. Juni 2014

Wer mich kennt, der weiß, dass ich ein Filmfanatiker bin. Mein Regie-Gott heißt Stanley Kubrick. Kubrick ist leider bereits verstorben, doch diesen Donnerstag wird ein Traum von mir wahr: Ich treffe seine Witwe Christiane Kubrick und ihren Bruder Jan Harlan. Etwas aufgeregt bin ich schon.

Auf Vermittlung des Taschen Verlages fliege ich auf eigene Kosten nach London und lausche auf dem Landsitz der Kubricks der Präsentation eines neuen Buches: „The Making of Stanley Kubrick’s 2oo1: A Space Odyssey’“. Da gibt es auch ein Interview mit den Erben. Und ich kann sicher dem legendären Verleger Benedict Taschen die Hand drücken.

Und jetzt ist die Reihe an euch: Habt ihr Fragen, die ich in eurem Namen stellen soll? Was wollt ihr über Kubrick und 2001 wissen? Was liegt euch auf der Seele? Bitte nur Fragen stellen, die die Erben auch beantworten können. Ich sammle eure Fragen und ergänze sie um meine neugierigen Fragen. Anschließend werde ich freilich über das Ereignis mehrere Blogbeiträge verfassen.

Ein neues 2001-Buch von Taschen und ich darf mit Kubricks Erben sprechen. Foto: Taschen

Ein neues 2001-Buch von Taschen und ich darf mit Kubricks Erben sprechen. Foto: Taschen

Das Buch „The Making of Stanley Kubrick’s 2oo1: A Space Odyssey’“ kommt im Juni auf den Markt und ist auf 1500 Exemplare limitiert. Kostenpunkt 500 Euro, aber es gibt auch zwei Spezialeditionen in 250ger Auflage für jeweils 1000 Euro. Ich werde das Buch noch ausführlicher besprechen. Aber soviel steht fest: Das bisher veröffentlichte Bildmaterial ist der Hammer. Es sind wirklich neue Fotos hinter den Kulissen, Zeichnungen und Skizzen. Für jeden Science Ficition-Fan wird es der richtige Kauf sein. Über die Qualität dieses filmischen Meisterwerkes muss ich wirklich kein Wort mehr verlieren.

Dreharbeiten zu 2001 mit Regie-Gott Kubrick. Foto: Taschen

Dreharbeiten zu 2001 mit Regie-Gott Kubrick. Foto: Taschen

Das Making-of-Buch besteht aus vier Bände in einer Metallbox, die freilich an den berühmten Monolithen erinnert. Die Designer, die bereits das berühmte Napoelon-Buch von Kubrick produziert haben, haben sich jetzt auch um 2001 verdient gemacht. Das Buchcover schuf Wayne Haag.

Die vier Bände umfassen:

Volume 1: Film stills

Volume 2: Behind the scenes (including new interviews with lead actors, senior production designers, and key special-effects experts)

Volume 3: Facsimile of original screenplay

Volume 4: Facsimile of original 1965 production notes

Und zudem gibt es noch den legendären 2001 Comic, den ich schon lange gesucht habe.

Faszinierendes Material zu 2001 in vier Bände. Foto: Taschen

Faszinierendes Material zu 2001 in vier Bände. Foto: Taschen

Aber mehr, wenn ich das Buch in den Händen halte. Jetzt geht es erst einmal an Fragen sammeln für das Interview mit Christiane Kubrick und Jan Harlan. Ich freue mich wahnsinnig.

 

Star Wars-Buchkritik: Sculpting a Galaxy von Lorne Peterson

11. Januar 2014

Sculping

Obwohl ich ein großer CGI-Fan bin, komme ich aus der Welt des traditionellen Modellbaus. Schon als Kind war ich fasziniert von Modellen wie Schiffe, Flugzeuge und Fahrzeuge. Damals war Kriegsspielzeug noch nicht so sozial geächtet wie heute und so stand in meinem Kinderzimmer die Bismarck neben der HMS Victory und Tiger-Panzer neben der Me 262. Es waren irgendwie andere Zeiten.

Als meine Filmbegeisterung ausbrach, erinnerte ich mich an meine Leidenschaft für den Modelllbau. Dies lag mit Sicherheit auch an einem alten Filmbuch der damaligen Kinozeitschrift Cinema. Band 2 der Sonderreihe von Cinema widmete sich den Tricks und ich war begeistert von dem Buch und den mir eröffneten Welten. Gerade im Bereich Science Fiction-Filme kamen eine Menge Modelle zum Einsatz. Erinnert seien nur die Wunderkerzen in den Raumschiffen von Flash Gordon oder Buck Rogers. In der achtziger Jahren wurden die Basisschiffe der Zylonen in der TV-Serie Kampfstern Galactica aus Filmrollen zusammengebaut. 2001 Odyssee im Weltraum setzte absolute Standards im Modellbau. Künftig müsste sich jeder Film an der Detailversessenheit von Kubrick messen lassen. George Lucas wusste das und ging mit Star Wars seinen Weg und schuf ein eigenes Universum, dessen Faszination bis heute anhält.

Und so kaufte ich mir das wunderschöne Buch Sculpting a Galaxy: Inside the Star Wars Model Shop von Lorne Peterson. Es ist der Himmel auf Erden für Modellbauer und Freunde des alten Handwerks, Das komplette Buch dreht sich um Masken, Paintings und Modellbau. CGI von heute wäre nicht möglich, wenn wir die alten Meister damals nicht gehabt hätten. Und daher dreht sich Sculpting a Galaxy vor allem um die klassische Trilogie von Star Wars: Krieg der Sterne, Imperium schlägt zurück und die Rückkehr der Jedi-Ritter. Es kamen im Laufe der Jahre zwar Special Effects mehr und mehr aus dem Computer, doch im Grunde waren die Tricks in diesen Filmen noch klassischer Modellbau. Und so sollte man Sculpting a Galaxy auch ansehen: als eine Zeitreise in Handwerk. Mit viel Liebe zum Detail entstanden Raumschiffe wie Sternenzerstörer, X-Wing oder Tie-Fighter und natürlich die Oberfläche des Todessterns. Natürlich merkt man, dass es sich beim Anflug von Luke in den ersten Todesstern um eine Modellbaulandschaft handelt, aber was soll es? Der Trick hat funktioniert. Die Tricks in der Star Wars-Filmreihe haben so gut funktioniert, dass ganze Dialoge sich in das Bewusstsein der Filmfreunde eingeprägt haben. Die CGI-Effekte der Teile I bis III sind sicherlich perfekter, aber mich persönlich haben die Filme nicht so geprägt wie Teil IV bis VI. Und das lag mit Sicherheit auch an den Tricks.

So ist das Durchblättern von Sculpting a Galaxy eine wahre Freude. Der Text ist übersichtlich und auch bei schlechtem Englisch noch zu gut verstehen. Es geht um die Magie der Bilder, die einen Blick in den Star Wars-Modellshop werfen. ILM öffnete 2006 seine Pforten und ließ einen Blick hinter den Kulissen zu, wobei die Mehrzahl der Bilder aus der klassischen Triologie stammt. Ich empfehle das Buch Sculpting a Galaxy: Inside the Star Wars Model Shop allen Freunden der Filmreihe, die eine Liebe zum Detail haben und auch mal hinter die Kulissen blicken wollen. Meine Hochachtung vor so viel Kreativität auf Seiten der Macher.

Der Mann des Fantastischen ist tot: Richard Matheson – persönlicher Nachruf

26. Juni 2013

Vor kurzem verstarb Richard Matheson im Alter von 87. Jahren. Die meisten Leser dieses Blogs werden ihn nicht kennen, dennoch hat er großartiges geleistet. Richard Matheson war Drehbuchautor und Schriftsteller und hat meine Leidenschaft für Filme beflügelt. In meiner Jugend sah ich in den Nächten des phantastischen Films, wie die Reihe im ZDF hieß, die Poe-Verfilmungen von Rogar Corman und ich liebte sie. Viele der Drehbücher schrieb Matheson wie beispielsweise Der Rabe, oder das Pendel des Todes. Und wer Cormans Arbeitsweise kennt, der weiß, wie schnell Matheson arbeiten musste. Filme entstanden oftmals n einer Woche, da musste Matheson als Autor schnell, solide und zuverlässig liefern.

Angst machten mir die Ideen von Matheson eigentlich nie. Bis ich zu einem der ersten Spielberg-Filme kam. Duell – der Kampf Mensch gegen Maschine. Der Film zeigte den Kampf eines Menschen gegen einen Truck auf leeren Straßen. Diese Idee und die Umsetzung machte mir Angst und das Drehbuch stammte wieder mal von Richard Matheson. Dieser Mann konnte wirklich Angst erzeugen.

Als ich als Jugendlicher gerne über Flohmärkte schlich, erstand ich auch mal ein Buch „Ich bin Legende“ – Autor war ein gewisser Richard Matheson. Und schon beim ersten Durchblättern war ich von der Geschichte und dem Stil begeistert. Präzise, klar und voller Atmosphäre – der spätere Drehbuchautor schuf einen Roman, der es in sich hatte. Dreimal wurde die spannende Geschichte unterschiedlich interpretiert verfilmt, jeweils mit Stars ihrer Zeit: Vinvent Price (The last Man on Earth), Charlton Heston (The Omega Man) und Will Smith (I am Legend). Später las ich noch die „Unglaubliche Geschichte des Mister C.“, in der ein Mann auf Insektengröße schrumpfte und sich gegen Katzen, Wassertropfen und Getier zu Wehr setzen musste. 1957 erfolgte die Verfilmung durch Jack Arnold in schwarzweiß. Eine Art Reise ins Land Liliput eines Durchschnittsamerikaners. Wie ich Corman liebte, so liebe ich auch Arnold mit seinen B-Movie des kalten Krieges. Das war für mich Science Fiction pur – erst mit 2001 sollte sich alles ändern.

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Meine Bücher von Richard Matheson

Final Countdown für das Space Shuttle

9. Juli 2011
Atlantis - ready for Take off

Atlantis - ready for Take off

Ich war dabei, als vor rund 30 Jahren am 12. April 1981 sich das erste Space Shuttle Columbiain den Weltraum erhob und zu seinen Jungfernflug ins All aufbrach. Ich war auch dabei, als das letzte Shuttle am 8. Juli 2011 zu seinen letztem Flug abhob. Beide Mal verfolgte ich den Start von einem Bildschirm aus.

Vor rund 30 Jahren war es vor dem Grundig-Fernseher in meinem elterlichen Wohnzimmer. Jetzt war es vor dem Display meines MacBook Pros, als ich den Start live via Ustream im Internet verfolgte. Damals wie heute lief mir ein Schauer über den Rücken. Der Aufbruch der Menschheit in ein neues Zeitalter.

Ich war ein Fan der NASA und der Raumfahrt. Als Science Fiction Fan war es für mich immer ein Abenteuer. Meine Eltern erzählten mir, dass ich auch vor der Glotze mit ihnen als kleiner Mann dabei war, als Neil Armstrong 1969 die ersten Schritte auf den Mond unternahm. Ich weiß davon nichts mehr. Vielleicht wurde damals der Samen für meine Raumfahrt-Begeisterung gelegt, die ich später in Filmen wie  2001, Star Trek oder Star Wars auslebte.

Atlantis - all engines go

Atlantis - all engines go

Bei den Experimenten im All werden auch zwei Handys getestet: Das iPhone 4 und Android-Modell Nexus S. Hoffentlich checken die Astronauten wie schon einmal via Gowalla oder Foursquare out of Space ein. Für das iPhone soll die App „SpaceLab for iOS“ optimiert werden. Damit sollen sich – für US-User – Experimente im All simulieren lassen. Nach der Rückkehr der Atlantis-Besatzung soll die App mit den Ergebnissen der Reise aktualisiert werden. Vielleicht stopft die NASA damit die Haushaltslöcher.

Ich war persönlich sehr erschüttert, als die Challanger live 1986 vor meinen Augen verunglückte. Auch das Columbia Unglück 2003 machte mich nachdenklich. Jetzt wird das Shuttle-Programm nach 135 Flügen aus Kosten- und Sicherheitsgründen eingestellt. Atlantis wandert nach seiner Rückkehr ins Museum und Tausende von NASA-Mitarbeitern verlieren ihren Job. Um die Raumbasis Alpha 1, nein ISS, zu erreichen, wählen die Raumfahrer die russischen Sojus-Kapseln. Als Nachfolger ist das MPCV-Raumschiff in Entwicklung, das jedoch frühestens 2016 einsatzbereit ist. Die Amerikaner haben im Moment nichts zu bieten und die Weltall-Euphorie ist verflogen. Irdische Probleme haben die Faszination von der Eroberung des Weltenraums verdrängt – schade. Jetzt bleibt mir nur noch mein Traum von Science Fiction.

Atlantis - the final countdown

Atlantis - the final countdown

Buchkritik: A.I. Artificial Intelligence

9. Mai 2011
Geniales Buch - Kaufbefehl!

Geniales Buch - Kaufbefehl!

Irgendwie drängt es mich immer wieder zu diesem Film und Buch hin. Der Film, den Stanley Kubrick nicht gedreht hatte, wurde von Steven Spielberg in Szene gesetzt und schrieb (Roboter-)Geschichte. Nachdem ich gerade ein Seminar über Spielzeugroboter gehalten habe, bei dem die Suche nach Menschlichkeit im Vordergrund stand, ist es nur folgerichtig, dass ich wieder zu A.I. Artificial Intelligence greife. Ich weiß, es gibt viele Sachen, die gegen den Film sprechen – der Schluss ist übertrieben kitschig, die Robos der Zukunft haben zu viel E.T. gesehen. Egal, es ist ein Spielberg, der seinem verstorbenen Freund Kubrick einen Gefallen getan hat und ich glaube, Kubrick kann zufrieden sein.

Ich habe das Buch A.I. Artificial Intelligence from Stanley Kubrick to Steven Spielberg: The Vision Behind the Film bei einem meiner USA-Aufenthalte gekauft und in den Koffer gepresst. Ich musste es einfach haben, obwohl Amazon ja auch nach Deutschland lieferte. Auf dem Rückflug vom Land der unbegrenzten Möglichkeiten in alte Europa hörte ich den genialen Soundtrack von Altmeister John Williams und blätterte in diesem Buch. Da der Flieger nicht so stark besucht war, hatte ich zwei Plätze und die brauchte ich bei den Dimensionen des Buches (29,8 x 41,9 cm) auch.

Das Buch gibt mir einen Blick in die Visionen der Filmemacher und erschien erst acht Jahre nachdem der Film in den Kinos kam. Aber die Bilder haben nichts von ihrer Wirkung und Faszination verloren. Es beginnt mit Ausführungen des Meisters über den Film, Scripts und Notizen und geht dann über in die Vorproduktion. Besonders eindrucksvoll: Die komplette Kurzgeschichte „Super-Toys Last All Summer Long“ von Brian Aldiss wurde gescannt und abgedruckt und zwar in der von Brian Aldiss editierten Fassung. Das bekommen Normalos wie ich nie zu sehen.

Kluge Ausführungen gibt es von klugen Leuten, wie zum Beispiel dem Robo-Chef des MIT. Hier schaut der Robo-Fan in mir genau hin. Neben zahlreichen Filmszenen und seltenen Produktionsbildern macht der Reiz des Buches natürlich die Konzeptzeichnungen von Chris Baker aus. Sie zeigen, welch kreative Köpfe hinter diesem Film und Buch standen. Als Leser erlebe ich durch die 250 Illustrationen, davon 103 in Farbe die Welt der Filmemacher, die ein modernes Robotermärchen zum Leben erweckten. Leben, Gefühlen, Menschlichkeit – darum geht es in dem Film der Maschinen. Ein maschinelles, liebendes Kind auf der Suche nach Menschlichkeit. Am Ende steht die Maschine zum Menschen und findet seine Erlösung. „I love you Mommy“ ist der wichtigste Ausruf, der sich durch den gesamten Film hindurchzieht. Und wenn sich die menschlichen Eltern abwenden, stockt einem der Atem und ein verängstigtes Kind bleibt allein zurück. Das kann nur ein Steven Spielberg in Szene setzen. Diese Szenen berühren den Zuschauer und machen den Film zum Meisterwerk. Um Menschen zu erwecken genügt übrigens der Zauberspruch „Cirrus, Socrates, Particle, Decibel, Hurricane, Dolphin, Tulip“, der noch von Kubrick übernommen wurde.

Mir hat der Film A.I. Künstliche Intelligenz [Blu-ray] rundum gefallen. Nicht zuletzt durch die wahnsinnig eindrucksvollen VFX-Szenen. Die ersten Szenen mit Robotern im Labor gehören zu den besten Sachen, die ILM je gemacht hat. Und natürlich darf wieder Altmeister Stan Wilson mitmischen. Der kreative Mr. Monster von Jurassic Park gestaltete die Figuren und besonders eindrucksvoll den Teddy. Der Kampf der irrsinnige Kampf Gladiatoren offenbart die menschlichen Abgründe und der Zuschauer schämt sich für seine Rasse. In dem vorliegenden Buch werden die Effekte erläutert. Gerade diese VFX-Effekte waren es, die Kubrick abhielt, die Kurzgeschichte zu verfilmen. Er bat Spielberg um die Verfilmung, da dieser deutlich mehr Erfahrungen mit VFX hatte als der Regiealtmeister, der Computertechnik wenig einsetzte und bei 2001 lieber Modelle baute – es war auch eine andere Zeit.

Wired ist das neue Omni-Magazin

6. Mai 2011
Meine alten Omni-Ausgaben.

Meine alten Omni-Ausgaben.

Wired, die Prawda der Internetgemeinde, soll ins Deutsche übersetzt werden. Es würde mich sehr freuen und ich melde mich gleich als Abonnent (und Autor). Es heißt, der Condé Nast-Verlag will das wegweisende Magazin als einmalige Beilage des schrecklichen Männermagazins GQ auf den Markt bringen und dann regelmäßig als iPad App starten. Ich gebe Moritz von Laffert, der deutsche Cheffe von Condé Nast, recht, dass die Zeit reif sei, diese Marke nach Deutschland zu bringen.

Ich habe Wired bisher für ein Schweinegeld als Papierausgabe am Bahnhofskiosk gekauft. Als dann die iPad-Variante auf Englisch herauskam, kaufte ich mir das Magazin von Chris Anderson nur noch online. Besser aufbereitet, billiger und schneller – eben meine Prawda des 21. Jahrhunderts. Ich verstehe zwar Englisch, würde mich aber dennoch über eine deutsche Ausgabe freuen. Also Condé Nast gibt dir einen Ruck. Ich mochte Harper’s Bazaar, obwohl es am deutschen Markt nicht einschlug. Es war wohl die falsche Zeit und Papier ist nicht mehr meine Welt.

Als ich von der frohen Kunde hörte, holte ich die Prawda meiner Jugend hervor: Kennt noch jemand das Omni-Magazin? Die US-Ausgabe erschein von Oktober 1978 bis Herbst 1995. Es war ein Science Fiction-Magazin, das ich als Jugendlicher verschlang. Es gab zeitweise auch eine deutsche Ausgabe. Ich glaube, ich entdeckte Omni im Jahr 1984 als ich im Kino den Film „2010: Das Jahr, in dem wir Kontakt aufnehmen“ im Kino sah. In der Fortsetzung des legendären Kubrick-Films 2001 saß Roy Scheider als Heywood Floyd am Strand und las das Omni-Magazin. Das war der Durchbruch bei mir. Es war meine Begegnung mit der Zukunft, wie der Claim des Magazins auch hieß. Meine Kollektion hüte ich sehr und blättere die alten Hefte immer wieder gerne durch. Der Zukunftsansatz hat sich erledigt. Was damals Science Fiction war, ist heute längt Realität – vor allem die Aussagen über IT und Computer waren damals nett. Quatsch ist weiterhin die Aussagen über Außerirdischen, aber es war meine Grundlage für Akte X und Co. Ich glaube, eine deutsche Ausgabe von Wired würde ich ebenso aufheben wie die Papiervariante von Omni, wenn denn das Speichermedium der Zukunft klar ist.