Gut gemacht Sir Richard. Natürlich war ich als Raumfahrtfan dabei, als am Sonntag ein großer Schritt in Richtung kommerzieller Raumfahrt beschritten wurde. Virgin Galactic eroberte den Weltraum und ich begann zu träumen.
Die drei Milliardäre Sir Richard Branson, Jeff Bezos und Elon Musk schreiten mit ihren jeweiligen Raumfahrtfirmen voran und ich finde es großartig. Ich fühle das Feuer in mir, was ich als Jugendlicher bei den Columbia-Flügen gespürt habe. Ich habe noch Super 8 Filme von der Mondlandung und NASA-Missionen und eine kostbare Laserdisc vom ersten Columbia-Flug. Ein ähnliches Gefühl der Nervosität und Erregung spürte ich am Sonntag als ich mir die Live-Übertragung vom Flug von Virgin Galactic in YouTube ansah. Perfekte emotionale Show (a Letter to my grandchildren) und eine unglaubliche technische Leistung. Sir Richard kannte ich als Jugendlicher in erster Linie von Schallplatten – als Stichwort sei nur Mike Oldfields Tubular Bells genannt, das die Grundlage für Richard Bransons finanziellen Erfolg ausmachte.
Jeder der drei Milliardäre hat einen anderen Ansatz mit ihren Weltraumfirmen für die Raumfahrtabenteuer und mir steht es nicht zu, welcher Ansatz der richtige ist. Sie sind alle faszinierend. Ich weiß nur, dass ich unglaublich begeistert bin, von dem was ich gesehen habe. Virgin Galactic hat seinen ersten Weltraum-Flug Unity 22 mit voller Besatzung absolviert. Firmenmitgründer Sir Richard Branson war mit an Bord. Und wir waren live dabei. Es ist nicht mehr als der Startschuss für den kommerziellen Weltraumtourismus und ich war an iPhone live dabei. In welchen spannenden Zeiten leben wir eigentlich?
Das Trägerflugzeug hob am Startplatz Spaceport America im US-Staat New Mexico ab – spezielle Range Rovers brachten die Mannschaft zum Raumschiff. Das Trägerflugzeug stieg auf etwas mehr als 13 Kilometer Höhe auf. Dort klinkte der Weltraumgleiter aus und zündete sein Raketentriebwerk für 60 Sekunden. Was für ein dramatischer Moment. In dieser Minute steigt er mit mehr als dreifacher Schallgeschwindigkeit auf 90 Kilometer Höhe auf. Nach wenigen Minuten kehrte der Gleiter unbeschadet selbstständig zurück zum Spaceport America. Der Milliardenmarkt des Weltraumtourismus ist greifbarer geworden.
Jetzt folgt am 20. Juli Jeff Bezos, der mit seiner Rakete von Blue Origin ebenfalls in den Weltraum zu fliegen will. Auch ich bin wieder dabei und hoffe auf eine Übertragung.
Ach ja: Ich würde gerne mal bei einem solchen Start und Landung dabei sein – nicht als Astronaut oder Tourist, sondern als Zuschauer und Blogger vor Ort. Also, wenn dies einer der Verantwortlichen ließt: Ich bin bereit für die Zukunft.
Endlich habe ich den Film Apollo 11 auf Bluray erhalten und angeschaut. Leider hab ich zu spät gemerkt, dass es auch eine 4K-Version dieses Dokumentarfilms Apollo 11 gibt. Ich hatte zum 50. Jubiläum der Mondlandung diesen beeindruckenden Film damals im Juli im Kino gesehen und war gefesselt der Kraft der Aufnahmen. Daher wollte ich den Film auch daheim genießen.
Achtung, es ist kein Spielfilm, sondern ein Dokumentarfilm mit Originalaufnahmen – und was für starke Aufnahmen! Die Aufnahmen der NASA zeigen die Startvorbereitungen, den Start, den Flug zum Mond, die Landung auf dem Mond und die Rückkehr zur Erde – diese Stationen werden in atemberaubenden, packenden Bildern gezeigt. Das ist keine Hollywood-Inszenierung, sondern es sind authentische Aufnahmen aus einer spannenden Zeit. Nichts ist spannender als die Wirklichkeit.
Ich habe den Film als Bluray mit K2 angeschaut und wird haben uns zunächst über die Mode und Autos amüsiert. Coole Brillen, coole Autos, coole Klamotten. Dann trat der Humor zurück und die Verblüffung hervor: Was waren das für Zeiten, als der Traum des Menschen auf dem Mond Realität wurde. Die Rede Kennedys als Aufgabe und Richard Nixon und vor allem LBJ setzten die Vision um. Im Grunde leben wir heute mit den privaten Raumfahrtprogrammen in einer ähnlich spannenden Zeit. Ich hatte mit einem Kollegen im Auftrag von Erich Kornberger von der HSS zum Jubiläum der Mondlandung ein wunderbares Seminar.
Tolles Seminar zur Mondlandung.
Aber zurück zu Apopplo 11. Der Film war eine Zeitreise. Eine Reise in eine Vergangenheit, die heute aktueller denn je ist. Der Menschheitstraum, der Weg ins All, anhand von beeindruckenden Dokumentaraufnahmen fesselt das Publikum, unterstützt durch den hervorragenden Schnitt von Todd Douglas Miller und der Musik von Matt Morton und ist rasant produziert für das 21. Jahrhundert.
Ich kann den Film absolut empfehlen und ist neben Genesis 2.0 von Christian Frei für mich der Dokumentarfilm des Jahres 2019.
Dark Side of the Moon ist für mich eines der wichtigsten Alben überhaupt.
Wenn ich Leute über Pink Floyd reden höre, vernehme ich oft den Ausdruck Space Music? Was soll diese Art von Weltraummusik darstellen? Es liegt wohl den psychedelischen Sound, den Pink Floyd zu Beginn ihrer Karriere gemacht haben. Als Stammband des UFO-Clubs in London war die Band 1967/68 für ihre langen Improvisationen und Soundexperiemente bekannt geworden. Das sollte sich in den späteren Jahren nicht ändern.
Improvisationen bei Pink Floyd im Londoner UFO-Club.
Als 1969 Neil Armstrong den Mond betrat, sorgte Pink Floyd im britischen Fernsehen für die Live Musik. Die Musik dazu findet sich übrigens auf der Doppel-CD The Early Years 1967 – 1972 Cre/ation mit anderen Schätzen. Ich kaufte mir bei Erscheinen damals die komplette Box für teuer Geld und hab es nie bereut.
Kommen wir zurück zur Space Music. Im Laufe der Jahre kommen auch andere Musiker zu der Ehre solche Musik zu machen: Jean-Michel Jarre, Tangerine Dream, Klaus Schulze und mehr. Dennoch hat Pink Floyd sicherlich eine außergewöhnliche Stellung.
In der Pink Floyd-Ausstellung in Dortmund gibt es zwei Hinweise auf diese besondere Stellung. Bis 15. Februar 2019 läuft die multimediale. Erlebnis-Ausstellung: „The Pink Floyd Exhibition: Their Mortal Remains“ noch in Dortmund und ich musste sie mir einfach ansehen.
Dedicate Sound of Thunder im Weltall
Zum einen war das Live-Album Delicate Sound of Thunder im Jahr 1988 bei einem russischen Kosmonauten auf der Sojus MT-7 mit dabei. Die Band Pink Floyd ohne Roger Waters verfolgte damals den Start der Rakete. Der Kosmonaut hatte die Kassette im Gepäck, die Hülle blieb auf der Erde zurück, um Gewicht zu sparen. Damit war Dedicate Sound of Thunder wohl das erste Rockalbum im Weltall in der Geschichte, also wahre Space Music.
Dark Side im Space Shuttle
Zum anderen wird in der Pink Floyd-Ausstellung ein Dankesschreiben des britischen Astronauten Piers Sellers (1955-2016) ausgestellt. Er hatte zum 30. Geburtstag von Dark Side Of The Moon die SCAD-Version des Albums im Weltraum mit dabei. Es war der NASA-Shuttle Flug STS-132 im Jahr 2010. Sellers flog dreimal zur ISS und machte sechs Weltraumspaziergänge. Im Weltraum hörte er seine Space Music von Pink Floyd. In der Ausstellung ist das Schreiben und die Original-CD und eine Fotografie von Piers Sellers samt CD im Weltraum zu sehen.
Dankschreiben der NASA für Dark Side of the Moon.
Also jetzt verstehe ich den Begriff Space Music in Zusammenhang mit Pink Floyd.
Die Explosion der Challenger vor 25 Jahren schockierte mich.
Als jugendlicher Raumfahrtfan traf es mich damals wie ein Schock. Heute vor 32 Jahren zerbrach das Space Shuttle Challenger beim Start. Alle sieben Astronauten starben. Daher höre ich den ganzen Tag in Gedenken an dieses Unglück die Jean-Michel Jarre Aufnahme Rendez-vous und es hat einen besonderen Grund.
Die Flüge ins Weltall mit dem Space Shuttle waren zur Routine geworden. Wir hatten uns daran gewöhnt. Ich saß am 28. Januar 1986 bei meinem Kumpel Thomas Schmelzer und wir diskutierten wohl über Film, vielleicht sogar über Moonraker. Da kam plötzlich sein Vaters ins Wohnzimmer und berichtete uns, dass die Challenger beim Start explodiert sei. Thomas und ich waren beide Raumfahrt-Enthusiasten und von der Nachricht geschockt. CNN oder Breaking News im Fernsehen gab es für uns damals 1986 noch nicht, geschweige denn das Internet, daher warteten wir auf eine Nachrichtensendung im deutschen Fernsehen. Es zeigte die schrecklichen Bilder. 73 Sekunden nach dem Start explodierte das Shuttle und damit auch unser Traum von Flügen ins All.
Das Medieninteresse galt den Absturzursachen und den Astronauten, besonders der Lehrerin Christa McAuliffe. Sie war an Bord der Raumfähre und sollte zwei Unterrichtsstunden aus dem Weltall für US-Schüler halten. Es hätte eine ungeheure PR-Wirkung gehabt. Daher wurde der Start der Raumfähre in vielen US-Schulen gezeigt und auch der überraschende Tod, der live übertragen wurde.
Mein Kumpel Thomas und ich sprachen dagegen über den Tod des Astronauten Ronald McNair. Der Astronaut spielte Saxophon und er sollte aus dem All bei einem Konzert des französischen Musikers Jean-Michel Jarre musizieren. Jarre ist einer der großen Elektronikpioniere in der Musikszene. Seine Alben faszinierten mich als Jugendlicher und sie tun es noch heute.
Mit dem Tod von Ronald McNair zerplatze auch die Idee eines Stücks aus dem All. Jarre wollte das geplante Konzert zum 150jährigen Jubiläums der Stadt Houston und des 25jährigen Jubiläums des Lyndon B. Johnson Space Centers der NASA absagen, wurde aber von den Astronauten der NASA überzeugt.
Zudem wurde von Jean-Michel Jarre das Album Rendez-Vous veröffentlicht. Die Musik stammt aus unterschiedlichen Phasen von Jarre und zählt eigentlich eher zu seinen schwächeren Alben. Wäre da nicht das letzte Stück Ron‘s Peace. Das ist das Stück, das Ronald McNair aus dem Weltraum spielten sollte. Heute höre ich das über sechsminütige Stück wieder und immer wieder. Ich denke dabei an die Challenger-Katastrophe vor 25 Jahren, die jahrelang die Raumfahrt lähmte.
Erst Chris Hatfield mit Major Tom löste bei mir den Knoten und weckte mein Interesse für Raumfahrt wieder. Und es passiert ja wirklich viel durch SpaceX und Co.
Das Album Rendez-vous von Jean-Michel Jarre hat eine große Bedeutung für mich.
In welcher Welt leben wir? Ich liege gemütlich auf meinem Sofa und schau mir via iPad und iPhone die Sonnenfinsternis in den USA an – und es großartig.
Ich hatte am 11. August 1999 eine totale Sonnenfinsternis in München erlebt. Ich war damals als Pressereferent bei der Handwerkskammer für München und Oberbayern beschäftigt und alle Mitarbeiter konnten das Spektakel trotz Kernzeitverletzung betrachten. Meine spätere Frau und ich trafen uns mit Kollegen im Münchner Hofgarten und hatten unsere Pappbrillen dabei. Der Übergang von Tag zur Nacht war drastisch. Es wurde merklich kühler. Die Hunde jaulten. Die Vögel im Hofgarten verstummten – und die Menschen auch. Alle blickten nach oben und schauten zu, wie sich der Mond vor die Sonne schob. Absolut eindrucksvoll.
Das gleiche Gefühl hatte ich jetzt bei der Sonnenfinsternis in den USA wieder. Die NASA hatte eine kostenlose App Solar Eclipse bereitgestellt und übertrug das Naturphänomen live. Ich konnte zwischen verschiedenen Teleskopen in den USA hin und her schalten. Zudem gab es Erklärvideos, was da am Himmel passierte. Gleichzeitig verfolgte ich die BBC live in Facebook, las die Kommentare, drückte Like und genoss das Schauspiel.
Zur Vorbereitung auf das Ereignis am Vormittag dachte ich zunächst an Stanley Kubricks 2001 Odyssee im Weltraum und da kam mir vor der Sonnenfinsternis die Idee, meine persönliche Playlist für das Ereignis von meinem Musikserver zusammenzustellen. Hinterher habe ich gelesen, dass die Rockoma Bonnie Tyler mit Total Eclipse sogar zeitweise in der iTunes-Hitparade war. Während der Sonnenfinsternis wurde auf der NASA-App auch ein Improvisationskonzert des Kronos Quartetts übertragen. Kronos hatte ich von einigen Soundtracks.
Also hier meine Playlist rund um den Moon:
Moonage Daydream von Davide Bowie
Moon River von Audrey Hepburn
Bad Moon Rising von CCR
Moon Over Bourbon Street von Sting
Dark side of the Moon von Pink Flyod
Moondance von Van Morrison
Moonraker von Shirley Bassey
Fly Me to the Moon von Frank Sinatra
Full Moon and Empty Arms von Bob Dylan
Fay Bewitching the Moon von Tangerine Dream
Moonshadow von Cat Stevens
Ticket to the Moon von ELO
Moonchild von King Crimson
Höhepunkt war natürlich: Also sprach Zarathustra von Richard Strauss
Here comes the sun von den Beatles
Mehr als 50 Jahre nach der ersten Mondlandung eines Menschen ist der Code der damaligen Flugsoftware erstmals vollständig im Netz abrufbar. Ich hab mir die Sache als Nicht-Programmierer angeschaut und nix verstanden. Schuster, bleib bei deinen Leisten. Geschichten über Raumfahrt ist eine meiner Leidenschaften und ich habe einen Gleichgesinnten, meinen Blogger-Kollegen Thomas Gerlach.
Seine Leidenschaften sind Kochen und Raumfahrt, in dieser Reihenfolge. Nachdem wir uns einen Auftritt von Alexander Gehr in Berlin angesehen haben und immer wieder über SpaceX philosophieren, ging mir eine Idee lange im Kopf herum. Wie schmeckt eigentlich Raumfahrerkost und was sagt ein Foodblogger wie Thomas Gerlach dazu? Seine Meinung war mir wichtig. Schließlich gehört Thomas zu den großen Kochbloggern dieses Landes mit seinem Blog Thomasgerlachkoch.de.
Vor kurzem gab es sich Gelegenheit und ich überraschte meinen Kollegen mit einer kleinen Auswahl an Raumfahrerkost. Wir hatten eine Veranstaltung und ich zog ihn auf Seite, sprach ein wenig über seine Hobbys und zog dann das Weltraumfutter hervor. Es waren drei verschiedene Essen: 2x Eis und 1x Erdbeeren. Die Überraschung war gelungen, wie das Video zeigt.
Das beste waren die gefriergetrockneten Erdbeeren. Die haben ok geschmeckt, aber der Rest – ich weiß nicht. Ich muss zugeben, das Zeug schmeckte nicht besonders. Aber der Gag war es mir wert. Mich erinnerte es an die Einmannpackung, oder kurz EPa, die es bei der Bundeswehr gibt. Mein Vater besorgte sich zum einer Geburt ein EPa und als ich meinen 18. Geburtstag feierte, haben wir das Zeug gemeinsam gegessen. Bäh. So ähnlich schmeckte die Raumfahrerkost auch. Also Alexander Gehr und Kollegen, ich wünsche einen guten Appetit.
Ich mag den Ardbeg gerne, sehr gerne. Jetzt wurde mir eine besondere Ehre zu Teil. Noch vor dem offiziellen Verkaufsstart erhielt ich eine Probe des Ardbeg Supernova 2015 zum Verkosten. Vielen Dank dafür – ich habe mich gefreut und bin dankbar.
Zusammen mit meinem Kollegen und Foodblogger Thomas Gerlach habe ich dieses kostbare Schluck flüssigen Torfes verköstigt. Lecker Leute, verdammt lecker der Ardbeg Supernova 2015.
Was ist jetzt das Besondere an diesem Whisky? Im Jahr 2011 sendete die schottische Whisky Destillerie zum ersten Mal für ein Forschungsprojekt Proben mit Eichenholzpartikeln zur Reifung auf die internationale Raumstation ISS. Zur Feier der nun vorliegenden wissenschaftlichen Ergebnisse präsentiert Ardbeg nun die fünfte und finale Edition des Ardbeg Supernova – ein Traum. Es ist ein strohgoldener Single Malt, der allerdings irdisch reifte. Statt dem für Ardbeg üblich verwendeten Malz mit einem Phenolgehalt von 55ppm setzte die auf der schottischen Insel Islay beheimatete Destillerie ein torfgeräuchertes Malz mit galaktischen 100ppn ein.
Flüssiges Gold: Ardbeg Supernova 2015
Das Ergebnis war für mich als langjähriger Ardbeg-Fan eine Überraschung. In der Nase ein pfeffriges Aroma mit würzigen Kräutern, gefolgt von geräucherten Früchten, Seetang und Fenchel. Und dann kommt der erste Schluck: Zack, der explodiert. Eine wahre Geschmacksexplosion von Gewürzen, gesalzenem Karamell und Rauch, gemischt mit medizinischen Noten, schwarzem Tee und Chillischärfe. Aber damit hat der Ardbeg Supernova 2015 seine Trümpfe noch lange nicht ausgespielt. Im Nachgang ist der Whisky extrem lang und pfeffrig – ein Erlebnis für meine verwöhnten Geschmackssinne.
Der Ardbeg Supernova 2015 ist mit einem Alkoholgehalt von 54,3 Prozent Vol. nicht kühlfiltriert abgefüllt und wird jetzt verkauft. Allerdings nicht für jedermann, Nur registrierte Ardbeg Committee Mitglieder kommen in den Genuss dieses edlen und seltenen Getränkes. Aber ich hoffe, die NASA hat auch ein paar Flaschen abbekommen. Gerne würde ich zusammen mit dem Kollegen die Destillerie in Schottland einmal besuchen.
Die Reifung von Whisky im Weltraum hat weitreichende Auswirkungen auf das Geschmacksbild, wie Ergebnisse des ersten Weltraumexperiments der Ardbeg Destillerie zeigen. Im Jahr 2011 wurden Proben der schottischen Brennerei zur Internationalen Raumstation ISS geschickt, um den Einfluss der Mikrogravitation auf die Whiskyreifung und das Geschmacksprofil zu ergründen. Nach Rückkehr und erfolgter Auswertung mit Vergleichsproben, die auf der Insel Islay reiften, konnten noch nie dagewesene Aromenspektren in der im Weltraum gereiften Spirituose nachgewiesen werden. Mich wundert es, dass es die ISS-Astronauten und Kosmonauten das Zeug nicht einfach weggetrunken haben.
Das Experiment begann im Oktober 2011, als Ampullen mit ungereiftem Ardbeg Destillat und Holzpartikeln von Ardbeg Fässern vom US-Raumfahrtforschungsunternehmen Nanoracks LLC zur ISS geschickt wurden. Rund 400 Kilometer über der Erde, umkreisten die Vials die Erde mit 27.500km/h für knapp drei Jahre. Nach ihrer Rückkehr zur Erde, wurden die Ampullen, zusammen mit Kontrollproben, die im Warehouse No. 3 in der Ardbeg Destillerie reiften, von unabhängigen Whiskyexperten und Wissenschaftlern um Dr. Bill Lumsden, Director of Distilling and Whisky Creation bei Ardbeg, analysiert. In drei der vier Untersuchungen stellten sie große Unterschiede zwischen den beiden Proben fest. Dr. Bill Lumsden sagt: „Die Reifung auf der ISS verlief deutlich anders: Sowohl in der Geruchs- als auch in der Geschmacksverkostung zeigten sie mehr vom rauchigen, phenolischen Charakter und rauchige Aromen, die ich auf der Erde noch nie wahrgenommen habe. Ardbeg hat schon einen komplexen Charakter, aber die Ergebnisse unseres Experiments in der Schwerelosigkeit offenbaren einen deutlichen Gegensatz.“ Laboranalysen, die auf die Inhaltsstoffe des Destillats schauten, brachten signifikante Unterschiede der beiden Probenreihen zum Vorschein und demonstrierten, dass die Gravitation deutlichen Einfluss auf die Reifung von Destillaten hat. Dr. Bill Lumsden dazu: „Unsere Erkenntnisse könnten eines Tages auch Auswirkungen für die gesamte Whisky-Industrie haben: In Zukunft können Wissenschaftler die Bestandteile und deren Verhältnisse zueinander in Whiskys unterschiedlichen Alters vorhersagen.“
Jeffrey Manber, Vorstandsvorsitzender des Kooperationspartners Nanoracks LLC, sagt: „Es ist nicht ganz einfach, echte Pioniere im Unternehmensbereich zu finden. Mit einem Partner wie Ardbeg sehen wir zuversichtlich in die Zukunft der kommerziellen Weltraumforschung, insbesondere im Bereich der Aromenbildung und welche Veränderungen es für Konsumprodukte im Allgemeinen bedeutet.“
Ardbeg dankt der NASA und dem Weltraumprogramm, dass dieses Experiment unternommen werden konnte und stellt zur Veröffentlichung der Ergebnisse die fünfte und finale Version seines stark getorften Single Malts, den Ardbeg Supernova 2015 vor. Und ich danke Ardbeg für die Ehre einer Probe.
Ich habe lange keinen Roman mehr gelesen. Die meiste Zeit meiner Freizeit lese ich Sachbücher und Biografien, aber als Science Fiction-Fan musste ich zu Andy Weirs Roman Der Marsianer greifen. Das Buch wird von Altmeister Ridley Scott verfilmt und das war eine weitere Motivation für die Lektüre. Am 8. Oktober kommt der Film in die Kinos. Der Trailer hat noch einige Übersetzungsfehler.
Der Marsianer ist das Debüt von Andy Weir, der eigentlich Progammierer ist. Jetzt kann er diesen Job an den Nagel hängen und sich dem Schreiben widmen. Der Kerl hat Talent, absolutes Talent. Das Buch macht Spaß und fesselt. Im Grunde ist es eine Art Space-MacGyver. Der Astronaut Mark Watney wird auf dem Mars zurückgelassen und muss sich bis zu seiner Rettung durchschlagen. Not macht erfinderisch und er zimmert sich seine Welt, wie er sie benötigt und dies über 500 Seiten.
Die ersten Hundert Seiten zeigen den Überlebenskampf aus der Ich-Perspektive als eine Art Logbuch. Wir erfahren viel über die Stimmungen und Gefühle, die Geisteshaltung und lernen den Charakter des Protagonisten kennen. Erst spät wird die lineare Handlung durch weitere Erzählstränge unterbrochen und der Leser bekommt die Perspektiven aus der Sicht der NASA von der Erde und von Watneys ehemaligen Crew-Kollegen. Das ist ein gelungener dramaturgischer Schachzug von Andy Weir. Der Handlungs- und Zeitablauf bleibt klassisch linear, ein Zeitenwechsel findet nur einmal bei der Produktionsbeschreibung einer Plane statt.
Der Stil ist wissenschaftlich detailverliebt. Ein wenig Durchhaltevermögen sollte der Leser daher schon mitbringen, wenn sich Andy Weir in Physik und Chemie ergeht. Bei MacGyver war es nie so tief, aber das ist ja auch nur billige TV-Unterhaltung. Für mich als interessierten Laien klingen die Ausführungen absolut überzeugend und so liebe ich Science Fiction. Fantasie mit Science Facts, das ist die richtige Mischung.
Der Humor des Buches ist eigen, aber durchaus gut. Ich habe diesen Humor bei Wissenschaftlern und Forschern in meinem Freundeskreis kennengelernt. Das sind diese Typen, die über Schrödingers Katze lachen können. Es ist manches mal ein feiner Nerd-Humor, dann aber auch der klassische Schenkelklopfer – für mich eine gute Mischung.
Die Moral des Buches kommt zum Schluss, vielleicht ein wenig dick aufgetragen. Aber wahrscheinlich für amerikanische Leser gedacht, für mich klang es etwas pathetisch. Jeder Mensch hat den Urinstinkt einen anderen Menschen in Not zu helfen. „Das ist eine grundlegende menschliche Qualität, die man überall und ohne Ausnahmen in allen Kulturen findet.“ Das klingt doch schön und daher ein klarer Leserbefehl des Buches Der Marsianer zur Urlaubszeit.
So könnte der Audi-Flitzer auf dem Mond aussehen. Foto: Audi
Der Weltraum fasziniert mich. Im Moment verfolge ich gebannt die NASA-Aufnahmen vom Pluto, lese das tolle Buch Der Marsianer von Andy Weir und Chris Hadfield und Alexander Gerst sind sowieso meine Helden. Und ich finde das Projekt Google Lunar X faszinierend. Google will auf den Mond. Immer wieder gibt es von dort Fortschritte (und Rückschläge).
Schon 2012 unterstützte der Grafikprozessoren-(GPU)-Entwickler NVIDIA die deutsche Wissenschaftlergruppe „Part-Time Scientists“ (PTS) mit Tesla-GPUs für die Teilnahme am „Google Lunar X PRIZE“ (GLXP). Dabei handelt es sich um einen von der X PRIZE Foundation ins Leben gerufenen Wettbewerb, dessen Ziel eine zu 90 Prozent privat finanzierte Mondmission ist. Nun ist auch Audi mit von der Partie. Auch Audi will auf den Mond. Das sind mal Ziele für einen Autobauer.
Audi bricht zum Mond auf – zusammen mit dem genannten Team der „Part-Time Scientists“. 45 Jahre nach der letzten bemannten NASA-Mondmission haben sich die Kooperationspartner erneut das damalige Landegebiet der Apollo 17 als Zielmarke gesetzt. Die deutsche Ingenieurs-Gruppe der Part-Time Scientists arbeitet im Rahmen des Wettbewerbs Google Lunar XPRIZE daran, einen unbemannten Rover auf den Erdtrabanten zu bringen. Was wäre das für ein Werbeeffekt? Die Audi-Ringe tuckern auf dem Mond – Wahnsinn.
Audi lunar quattro mit den Ringen. Foto: Audi
Audi unterstützt Part-Time Scientists mit seinem Know-how auf vielen Technikfeldern – vom quattro-Allradantrieb über Leichtbau und Elektromobilität bis zum Pilotierten Fahren. „Der Gedanke einer privat finanzierten Mission zum Mond ist faszinierend“, sagt Luca de Meo, Audi-Vorstand Vertrieb und Marketing. „Und innovative Ideen brauchen Unterstützer, die sie voranbringen. Mit unserem Engagement bei den Part-Time Scientists wollen wir ein Signal setzen und auch andere Partner animieren, ihr Knowhow einzubringen.“ Luca de Meo stellte die Kooperation auf dem internationalen Innovationsforum der Cannes Innovation Days vor. Ich finde das super.
Prof. Dr. Ulrich Hackenberg, Audi-Vorstand Technische Entwicklung: „Gerne unterstützen wir dieses Projekt mit unserem Know-how, von Leichtbau über Elektronik bis hin zur Robotik.“
Der mit mehr als 30 Millionen US-Dollar dotierte Google Lunar XPRIZE ist ein Raumfahrt-Wettbewerb, der sich an Ingenieure und Unternehmer aus der ganzen Welt wendet. Um zu gewinnen, muss ein privates Team einen Rover auf den Mond bringen, der dort mindestens 500 Meter zurücklegt und hochaufgelöste Bilder und Videos zur Erde übermittelt.
Die AUDI AG unterstützt mit Technologie-Know-how bei der Optimierung des Roversder Part-Time Scientists, dem einzigen deutschen Team bei Google Lunar XPRIZE. Im bisherigen Verlauf des Wettbewerbs ist das Mondfahrzeug der Forschergruppe bereits von einer Jury aus Raumfahrtexperten mit zwei so genannten Milestone Prizes ausgezeichnet worden.
Als Kooperationspartner unterstützt Audi das Team vor allem in seinen Kompetenzfeldern Leichtbau und E-Mobilität, beim permanenten Allradantrieb quattround beim Pilotierten Fahren. Auch beim Testen, Erproben und Absichern der Qualität bietet Audi breit gelagerte Zusammenarbeit an. Zudem überarbeitet das Audi Konzept Design München den Rover, um idealem Leichtbau-Bedingungen sicherzustellen. Künftig heißt das Mondauto übrigens „Audi lunar quattro“ – ein wenig Audi-Marketing muss dann schon sein.
Vor dem Einstieg von Audi sah das Mondauto so aus.
Die Landefähre mit dem Audi lunar quattro soll bis 2017 an Bord einer Trägerrakete ins All starten und mehr als 380.000 Kilometer bis zum Mond zurücklegen. Etwa fünf Tage wird die Reise dauern. Das Ziel-Landegebiet liegt nördlich des Mond-Äquators in derNähe der Landestelle der letzten bemannten NASA-Mondmission Apollo 17 im Jahr 1972. Hier gibt es extreme Temperaturschwankungen von bis zu 300 Grad Celsius.
In verschiedenen Test-Schleifen, die unter anderem in den österreichischen Alpen und auf Teneriffa stattfanden, haben die Part-Time Scientists ihr Mondfahrzeug entwickelt, das in weiten Teilen aus Aluminum besteht. Ein verstellbares Solarpanel fängt das Sonnenlicht auf und leitet es in eine Lithium-Ionen-Batterie. Sie speist vier Radnabenmotoren. Ein Kopf an der Front des Fahrzeugs trägt zwei stereoskopische Kameras sowie eine wissenschaftliche Kamera zur Materialuntersuchung. Die theoretische Höchstgeschwindigkeit beträgt 3,6 km/h – ein Laser wird das Ding auf der Mondoberfläche dann doch nicht. Viel wichtiger auf der holprigen Mond-Oberfläche sind jedoch die Offroad-Eigenschaften und die Fähigkeit zur sicheren Orientierung.
„Mit Audi haben wir einen starken Partner gewonnen, der uns mit seiner Technologie und Mobilitäts-Kompetenz einen großen Schritt nach vorne bringen wird“, sagt Robert Böhme, der Gründer und Kopf von Part-Time Scientists.
Part-Time Scientists entstand Ende 2008 auf Initiative von Robert Böhme, der als IT-Berater in Berlin arbeitet. Die Mehrzahl der momentan etwa 35 Ingenieure kommt ausDeutschland und Österreich. Experten aus drei Kontinenten, darunter der ehemals leitende NASA-Mitarbeiter Jack Crenshaw aus Florida, verstärken das Team. Zu den Unterstützern der Gruppe gehören neben Audi zahlreiche Forschungseinrichtungen undHightech-Unternehmen, so etwa NVIDIA, die Technische Universität Berlin, das Austrian Space Forum (OeWF) und das Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt(DLR).
Google Lunar XPRIZE
Der mit mehr als 30 Millionen US-Dollar dotierte Google Lunar XPRIZE ist ein Wettbewerb, der sich an Ingenieure und Unternehmer aus der ganzen Welt wendet. Um zu gewinnen, muss ein privates Team einen Rover auf den Mond bringen, der mindestens 500 Meter auf der Mondoberfläche zurücklegt und dabei hochaufgelöste Bilder und Videos zur Erde übermittelt.
Der Google Lunar XPRIZE will innovativen, unkonventionellen und kostengünstigen Ideen zum Durchbruch verhelfen. Deshalb sollen die Teilnehmer zu 90 Prozent ohne finanzielle Hilfe durch staatliche Institutionen auskommen. Der Launch der Rakete, die den Rover über mehr als 380.000 Kilometer Entfernung auf den Mond bringen soll, kostet in der Kalkulation der Part-Time Scientists inklusive der notwendigen Versicherungen etwa 24 Millionen Euro.
Die Mission, die spätestens am 31. Dezember 2017 abgeschlossen sein muss, wird nach Berechnungen der Part-Time Scientists etwa fünf Tage dauern. Ihr Ziel-Landegebiet liegt nördlich des Mond-Äquators unweit der Landestelle der letzten bemannten NASA-Mondmission Apollo 17 im Jahr 1972. Eine wirtliche Gegend ist das nicht – die Temperaturschwankungen betragen bis zu 300 Grad Celsius.
Beim Google Lunar XPRIZE läuft derzeit die Finalrunde mit 16 Teams. Neben den Part-Time Scientists, die im Juni 2009 offiziell im Wettbewerb registriert wurden, haben vier weitere Wettbewerber in den vergangenen Monaten so genannte Milestone Prizes gewonnen, die mit insgesamt 5,25 Millionen US-Dollar dotiert sind. Darunter zwei Gruppen aus den USA (Astrobotics und Moon Express) und jeweils ein Team aus Indien (Indus) und Japan (Hakuto).
Die Part-Time Scientists
Die Part-Time Scientists, das einzige deutsche Team beim Google Lunar XPRIZE, bekamen nach erfolgreichen Testvorführungen Milestone Prizes für die Entwicklung ihres Rovers („Mobility Prize“) sowie für seine optischen Systeme und Sensoren („Imaging Prize“) zugesprochen. Das Preisgeld dafür betrug insgesamt 750.000 US-Dollar.
Ich war dabei, als vor rund 30 Jahren am 12. April 1981 sich das erste Space Shuttle Columbiain den Weltraum erhob und zu seinen Jungfernflug ins All aufbrach. Ich war auch dabei, als das letzte Shuttle am 8. Juli 2011 zu seinen letztem Flug abhob. Beide Mal verfolgte ich den Start von einem Bildschirm aus.
Vor rund 30 Jahren war es vor dem Grundig-Fernseher in meinem elterlichen Wohnzimmer. Jetzt war es vor dem Display meines MacBook Pros, als ich den Start live via Ustream im Internet verfolgte. Damals wie heute lief mir ein Schauer über den Rücken. Der Aufbruch der Menschheit in ein neues Zeitalter.
Ich war ein Fan der NASA und der Raumfahrt. Als Science Fiction Fan war es für mich immer ein Abenteuer. Meine Eltern erzählten mir, dass ich auch vor der Glotze mit ihnen als kleiner Mann dabei war, als Neil Armstrong 1969 die ersten Schritte auf den Mond unternahm. Ich weiß davon nichts mehr. Vielleicht wurde damals der Samen für meine Raumfahrt-Begeisterung gelegt, die ich später in Filmen wie 2001, Star Trek oder Star Wars auslebte.
Atlantis - all engines go
Bei den Experimenten im All werden auch zwei Handys getestet: Das iPhone 4 und Android-Modell Nexus S. Hoffentlich checken die Astronauten wie schon einmal via Gowalla oder Foursquare out of Space ein. Für das iPhone soll die App „SpaceLab for iOS“ optimiert werden. Damit sollen sich – für US-User – Experimente im All simulieren lassen. Nach der Rückkehr der Atlantis-Besatzung soll die App mit den Ergebnissen der Reise aktualisiert werden. Vielleicht stopft die NASA damit die Haushaltslöcher.
Ich war persönlich sehr erschüttert, als die Challanger live 1986 vor meinen Augen verunglückte. Auch das Columbia Unglück 2003 machte mich nachdenklich. Jetzt wird das Shuttle-Programm nach 135 Flügen aus Kosten- und Sicherheitsgründen eingestellt. Atlantis wandert nach seiner Rückkehr ins Museum und Tausende von NASA-Mitarbeitern verlieren ihren Job. Um die Raumbasis Alpha 1, nein ISS, zu erreichen, wählen die Raumfahrer die russischen Sojus-Kapseln. Als Nachfolger ist das MPCV-Raumschiff in Entwicklung, das jedoch frühestens 2016 einsatzbereit ist. Die Amerikaner haben im Moment nichts zu bieten und die Weltall-Euphorie ist verflogen. Irdische Probleme haben die Faszination von der Eroberung des Weltenraums verdrängt – schade. Jetzt bleibt mir nur noch mein Traum von Science Fiction.