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Ungewohnt, aber logisch: Ardbeg BizarreBQ ist der erste BBQ Whisky von Ardbeg

24. März 2023

Eigentlich wollte ich ja ein wenig kürzer treten, so wegen Osterfasten und so, aber bei der Meldung wurde ich hellhörig. Mein Lieblingswhisky kommt als BBQ-Variante. So ganz sicher bin ich mir nicht, was ich als Purist davon halten soll, aber neugierig bin ich auf alle Fälle.

Ardbeg startet ab 3. April in die Grillsaison 2023 mit etwas ganz Besonderem: Ardbeg BizarreBQ – der erste vom Grillen inspirierte limitierte Whisky der Destillerie. Master Distiller Dr. Bill Lumsden entwickelte zusammen mit Grill-Hero Christian Stevenson (aka DJ BBQ) diese einzigartige Rezeptur. Das Resultat ist ein Ardbeg mit würzfleischkräftigen, torfigen Noten. Wie beim Barbecue erzeugt auch beim Destillieren ein Schlüsselelement Geschmack – das Feuer. Deshalb besteht Ardbeg BizarreBQ aus zweifach gekohlten Eichenfässern, Pedro-Ximénez-Sherryfässern und den eigens erfundenen BBQ-Fässern der Destillerie, die auf einem traditionellen Feuerkorb extra stark gekohlt wurden. Die Kombination dieser Fässer sorgt für einen köstlich-süßen, würzig-rauchigen Geschmack, der perfekt zum Grillfest passt.

Das klingt sehr interessant, die Kombination klingt logisch. Allerdings muss ich gestehen, dass ich meinen Ardbeg bisher nie zum Grillfleisch genossen habe, sondern in der Regel Bier. Aber es kommt auf einen Versuch an. Ich werde die 86 Euro für die Flasche investieren.

Seit dem Jahr 2020 kooperiert die ultimative Islay Destillerie mit DJ BBQ. Die gemeinsame Passion für Rauch und reichen Geschmack vereinte Dr. Bill und DJ BBQ, einen neuen Single Malt zu gestalten, der Whisky und BBQ verbindet. Als einer der meistausgezeichneten rauchigen Whiskys weltweit ist Ardbeg für seine Rauch-Expertise bekannt. Der Ardbeg BizarreBQ markiert die nächste Phase der Zusammenarbeit, Aromen mit viel Rauch zu erwecken und zu reifen.

Es klingt einleuchtend, was Bill Lumsden von sich gibt. „Ardbeg BizarreBQ ist sicherlich eine irrsinnige Idee. Dank der Hilfe von DJ BBQ gelang es uns, ein Rezept für etwas Unglaubliches zu entwickeln. Der Duft von Holzkohle und Ruß mischen sich mit rauchigem Holz, aromatischen Kräutern und Gewürzen. Der unverkennbare Geruch von Lagerfeuer und Grill liegt in der Luft – tiefer, wärmender Rauch folgt, mit über offenem Feuer gegrillten Steak, Chili-Öl, gegerbtes Leder und Gewürznelken. Wenn ein Ardbeg ein gepflegtes Barbecue begleiten soll, dann dieser.“ DJ BBQ Christian Stevenson ergänzt: „Grillfreunde und Ardbeggians eint die Liebe zum Rauch – den Ardbeg BizarreBQ in Hülle und Fülle bietet. Seit langem entwickle ich BBQ-Rezepte, ergänzt mit Ardbeg, das auf den fundamentalen Gesetzen von Rauch, Holz und Hitze basiert. Diese neue limitierte Abfüllung hebt das Zusammenspiel auf die nächste Stufe und ich bin gespannt, was die BBQ- und Whiskycommunity dazu sagen wird.“ Wie DJ BBQ und Dr. Bill gemeinsam die Glut für diesen leckeren Single Malt auf Islay entfachten, ist auf Ardbeg.com zu sehen.

Verkostungsnotiz Ardbeg BizarreBQ

Farbe: Glühende Holzkohlenglut
An der Nase: Duft von Holzkohle und Ruß mischen sich mit rauchigem Holz und aromatischen Kräutern und Gewürzen. Melasse-Toffee, Hickory-Räucherschinken und zimtbestäubter Espresso steigen auf.
Mit einem Spritzer Wasser setzen sich unverkennbar kräftige Zitrusaromen frei, mit Kräuternoten wie Fenchel und Anis. Gegrillte Artischocken und etwas Bratfleisch lassen den Geschmackssinn brutzeln. Der unverkennbare Geruch eines Lagerfeuers und Grillglut wabert im Hintergrund.
Am Gaumen: Auf der Zunge zeigt sich Ardbeg BizarreBQ lebendig-würzig, mit Noten von in Chili eingelegten Spareribs. Eine Menge von tiefem, wärmenden Rauch folgt mit, über offenem Feuer gegrillten Steak, Chili-Öl, gegerbtem Leder und Gewürznelken. Ingwer, Anis und Teer knuspern am Gaumen mit einer aromatischen Holzrauchnote.
Nachhall: Der wuchtige, scharfe Nachhall ist langanhaltend, mit weiterer gegrillter Artischocke, schwarzen Oliven und einer rußigen Note, die sich langsam verflüchtigt.
Alkoholgehalt: 50,9 Vol.% Alk., nicht kühlgefiltert, nicht gefärbt.
Reifung: Doppelt gekohlte Ex-Bourbon, PX-Sherry-Fässer & spezielle BBQ-Fässer

18,9 Millionen Euro für ein Fass Ardbeg Whisky

17. Juli 2022

Ich will es gleich mal klarstellen: Ich war es nicht und hab damit nix zu tun. Aber ich würde so gerne mal ein Glas davon kosten. Ein Fass Ardbeg Islay Single Malt Scotch Whisky aus dem Jahr 1975, das zwei Destillerie-Schließungen überstand, ist an eine private Sammlerin in Asien für 16 Millionen Pfund (ca. 18,9 Millionen Euro) verkauft worden.

Foto: Ardbeg

Das „Cask No. 3“ ist die älteste Abfüllung von Ardbeg bislang und so kostbar, da die Destillerie in den 1970ern Jahren nur wenigen Single Malt herstellte. In den 1980ern und 1990ern Jahren war Ardbeg die meiste Zeit komplett geschlossen. Vom bekannten Whiskyexperten Charles MacLean als ein „bemerkenswertes Stück flüssiger Geschichte“ beschrieben, wird das Cask No. 3 in den nächsten fünf Jahren für die Sammlerin in Flaschen teilabgefüllt. Damit entsteht eine vertikale Sammlung gereifter Ardbegs, nicht wiederholbar für mindestens ein Jahrzehnt. Mit einer Spende von 1 Mio. Pfund (ca. 1,18 Mio.€) für mildtätige Zwecke an die Kommune der Insel Islay, der Heimat von Ardbeg, honoriert die Destillerie die fünfzigjährige Geduld und die Generationen der Destillerie-Mitarbeiter hinter dieser äußerst raren Abfüllung.

Foto: Ardeg

Der Verkauf des Cask No. 3 übertrifft bei weitem alle bisherigen Auktionsrekorde für ein Single Malt-Fass. Trotz ihrer Berühmtheit für die rauchigsten und meistprämierten Whiskys war der Weg der Destillerie oft turbulent. In den 1970ern Jahren wurde der größte Teil des erzeugten Whiskys an die Blending-Industrie verkauft und nur ein kleiner Teil für Single Malt Abfüllungen reserviert. Entsprechend rar sind die Bestände aus diesem Jahrzehnt. In den 1980ern Jahren war die Destillerie überwiegend geschlossen und die Zukunft von Ardbeg hing in der Schwebe. Wiedereröffnet und im Jahr 1996 erneut geschlossen, dachten viele, dass dies es für immer sei. Im folgenden Jahr wurde die Destillerie vor dem Aus gerettet und hat sich seitdem stetig weiterentwickelt. Heute hat Ardbeg viele glühende Anhänger, unzählige Preise gewonnen und wird in den renommiertesten Bars der Welt genossen. Doch die dunkelsten Tage von Ardbeg sind seinen Fans auch heute noch sehr bewusst.

Foto: Ardbeg

Vorstandsvorsitzender Thomas Moradpour sagt laut Pressemitteilung: „Dieser Verkauf erfüllt die gesamte Ardbeg Community, die unseren Weg begleitet, mit großem Stolz. Vor 25 Jahren stand Ardbeg kurz vor dem Zusammenbruch und heute zählen die Abfüllungen zu den begehrtesten Whiskys der Welt. Ein Ergebnis harter Arbeit mehrerer Generationen: Von den Stillmen an den Brennblasen, die unsere rauchigen Destillate herstellen, über die Mitarbeiter in den Warehouses, die die Fässer über Jahrzehnte pflegen, bis hin zu den Teams in aller Welt, die den Ruf unseres Whiskys bei Fans, Bartendern und Sammlern pflegen.“
Der rauchige, ausgewogene Single Malt des Cask No. 3 wurde am Dienstag, dem 25. November 1975 destilliert – damals mälzte Ardbeg seine Gerste noch vor Ort – und in ein Bourbon- und ein Oloroso-Sherry-Fass abgefüllt. Über 38 Jahre hinweg reiften die beiden Fässer im Ardbeg Warehouse unter aufmerksamer Kontrolle mehrerer Generationen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Am 31. März 2014 ließ Dr. Bill Lumsden, Ardbegs renommierter Director für Whisky-Kreation, beide Fässer vermählen, um einen noch außergewöhnlicheren Single Malt zu komponieren. Der Whisky reifte weiter in einem Single Refill Oloroso-Sherry-Fass, das nur geringste Holznoten abgab. Heute, mehr als 46 Jahre nach seiner Geburtsstunde, verströmt dieser Single Malt ein wahres Potpourri an Sherry- und Raucharomen sowie einen reichhaltigen, eleganten Geschmack.
Das Cask No. 3 wird für die neue Besitzerin in den kommenden fünf Jahren an einem sicheren Ort auf Islay weiterreifen. Jedes Jahr werden 88 Flaschen aus diesem Fass abgefüllt und bis zum Jahr 2026 erhält die Sammlerin eine einzigartige Reihe seltener Ardbegs aus dem Jahr 1975, die dann 46, 47, 48, 49 und 50 Jahre alt sein werden.
Experten sehen im Verkauf des Cask No. 3 einen weiteren Beweis für die besondere Anziehungskraft von Ardbeg und den Anlagewert von Single Malt Scotch generell. Charles MacLean, der Autor und international bekannte Whisky-Experte lobt die herausragende Qualität des Cask No. 3: „Dieser wirklich einzigartige Whisky ist ein bemerkenswertes Stück flüssiger Geschichte – eine eindrucksvolle Kostprobe aus einer Zeit, als Ardbeg seine Gerste noch selbst mälzte. Viele alte Whiskys können an Geschmack verlieren im Laufe der Jahre. Das Cask No. 3 hingegen ist ein wirklich wunderschöner Whisky. Er ist sehr komplex und auch nach fast einem halben Jahrhundert noch sehr lebendig.“
Zur Faszination von Ardbeg für Sammler meint er: „Es gibt drei Faktoren, die einen bestimmten Whisky als Anlage interessant machen: Seltenheit, Geschmack und Besonderheit. Sammler lieben schottischen Whisky aufgrund seiner Herkunft und Geschichte, zudem besteht großes Interesse an rauchigen Islay-Whiskys. Und Ardbeg ist besonders rar – es gibt einfach kaum mehr Abfüllungen aus dieser Zeit.“
Becky Paskin, Whisky-Expertin und Gründerin von OurWhisky, sagt, dass die Begehrlichkeit von Ardbeg noch gewachsen ist: „Das Cask No. 3 ist zweifellos faszinierend, nicht nur aufgrund seiner Rarität. Es stammt aus einer Destillerie, die den Ruf hat, hervorragende Abfüllungen zu erschaffen, weltweit Kultstatus genießt und einen festen Platz in den Herzen der Whiskyliebhaber einnimmt. Ardbeg zählt zu den wenigen Destillerien in Schottland mit Vermächtnis, Geschichte und Charme, die solch ein seltenes Fass für diesen Preis verkaufen können. Das Faszinierende ist, dass die Sammlerin nicht einfach ein Ardbeg-Fass kauft, sondern eine vertikale Reihe, die in den nächsten fünf Jahren weiterreift und sich entwickelt. Das ist eine seltene Gelegenheit, die Entwicklung eines Fasses im Laufe der Zeit zu beobachten.“

Raritäten-Whiskys
Raritäten-Whiskys sind in den vergangenen Jahren für Investoren immer beliebter geworden. Andrew Shirley, Herausgeber des renommierten Knight Frank Wealth Report, sagt: „In den vergangenen zehn Jahren ist seltener Whisky die Anlageklasse mit der höchsten Wertentwicklung in unserem Luxury Investment Index gewesen. Unser Index mit Auktionsergebnissen rarer Flaschen verzeichnete in den letzten 10 Jahren einen Wertzuwachs von 428 Prozent, allein im vergangenen Jahr 9 Prozent. Diese Rekordsumme für ein verkauftes Fass hat eine sehr interessante neue Höchstmarke gesetzt, auch wenn der äquivalente Preis für eine Flasche – 36.000 Pfund (ca. 42.500€) mit Auktionsergebnissen von seltenen Flaschen gut vergleichbar ist.“ Wisst ihr was, ich trinke meinen Whisky in erster Linie und stell ich nicht in den Tresor.

Gespanntes Warten in der virtuellen Ardbeg-Reihe

17. Februar 2021

Ich mag so was nicht, überhaupt nicht. Gemeint ist die Warterei und Anspannung beim Bestellen im Internet. Nein, ich meine nicht bei Amazon und Co. Ich werde nervös beim virtuellen Anstellen von Karten für die Richard Wagner-Festspiele in Bayreuth oder ich halte die Spannung beim Bestellen von Konzertkarten für die koreanische Kpop-Band BTS kaum aus. Mal habe ich Erfolg, mal bricht das System zusammen. Und jetzt erging es mir ebenso beim Bestellen der neuen Whiskey-Edition von Ardbeg mit dem Namen Arrrrrrrdbeg!

Ursprünglich sollte der Verkauf der limitierten Abfüllung am 9. Februar 2021 sein. Doch irgendwas lief bei Ardbeg schief und der Verkauf über die Internet-Seite wurde auf den 16. Februar 2021 verschoben. Punkt 10 Uhr sollte der Shop für so genannte Committee-Mitglieder geöffnet werden. Zwei Minuten vor 10 Uhr war ich als Committee-Mitglied online und wurde auf 10 Uhr vertröstet. Die Schotten sind pünktliche Leute.

Und als die Uhr zehn geschlagen hatte, stand ich in der virtuellen Schlange. Und ich stand und ich stand und ich stand. Mir wurde zwar nett gesagt, dass ich irgendwann an die Reihe kommen würde, doch während die Zeit verstrich, wusste ich, dass limitierter Whiskey bedeutet, dass nicht unendlich viel von dem schmackhaften Tropfen vorhanden ist. Ich würde also nervös und ich mag die Warterei überhaupt nicht.

Der interessierte Leser wird sich fragen, was ist jetzt eigentlich dieser Arrrrrrrdbeg!?

Seit dem Jahr 2007 führte Mickey Heads als Destillerie Manager das „Ardbeg-Schiff“. Zum Abschied in den Ruhestand ehrt die Islay Destillerie Mickey mit einer besonderen Edition. Arrrrrrrdbeg! ist der erste Whisky der Destillerie, der vollständig in ehemaligen Rye-Whiskeyfässern reifte. Eine besonders würzige Edition, mit einer Donnerbüchse an fruchtigen Aromen, gefolgt von sanftem Rauch im Nachhall, der lange auf dem Gaumen verweilt. Das für Ardbeg sehr außergewöhnliche Flaschenetikett zeigt eine Illustration von Mickey als furchtlosen Captain. Ein Werk von Butcher Billy, einem brasilianischen Künstler und Grafikdesigner.

Und als gegen 10:45 Uhr ein Freund mir eine SMS schickte, dass er seinen Arrrrrrrdbeg! ordnern konnte, da wurde ich bald ungehalten. Ich war mit zwei Rechnern und iPad und unterschiedlichen Browsern auf der Seite meiner schottischen Lieblingsdestillerie eingeloggt und nichts ging. Dann endlich um 10:54 Uhr – nach 56 Minuten nervenaufreibender Wartezeit war ich an der Reihe: Jeder nur ein Kreuz, nein, jeder nur eine Flasche für 150 Euro. Kauf abgeschlossen und Ende Februar soll mein Arrrrrrrdbeg! dann bei mir sein. Ich werde ihn zusammen mit meiner Frau verkosten und darüber berichten. Aber zum Trost während ich diese Zeilen tippe, habe ich meinen Standard Ardbeg Ten im Glas und trinke auf das Wohl von Mickey Heads. Ich bin für diesen Stress nicht gemacht.

Mein Sparschwein ist fällig für Ardbeg 25 Years Old

26. Januar 2021

Jetzt gilt es das Sparschwein zu schlachten und die Geschmacksnerven zu optimieren. Die neue Ardbeg-Abfüllung steht vor der Tür: Ab Februar ist von der, auf der schottischen Insel Islay gelegenen Destillerie Ardbeg die bislang älteste und prestigeträchtigste Abfüllung in ihrem permanenten Whiskysortiment verfügbar: Ardbeg 25 Years Old.

Ardbeg 25 Years Old

Alles was ich über diesen Whisky lese ist außergewöhnlich, leider auch der Preis. Das Fläschchen kostet stolze 750 Euro.

Destilliert in den 1990ern Jahren, als die Zukunft der Destillerie äußerst ungewiss war, gelang nur sehr wenig Destillat aus den Brennblasen in ehemalige Bourbon-Fässer. Ardbeg aus dieser Zeit ist entsprechend rar und nach einem Vierteljahrhundert Reife so überragend, dass er nun als permanente Abfüllung in kleinen Chargen verfügbar ist.
Die Verkostungsnotizen klingen fantastisch:

FARBE: Heller Bernstein
AN DER NASE: Ein kräftiger Schwall wie von geräucherter Sahne, Minze und Toffee mit Ardbegs klassischen Noten von Fenchel und Kiefernharz. Der Duft eines Lagerfeuers in der Ferne mischt sich mit Kräuter- und Fruchtnoten mit Bananen und Tropenfrüchten sowie duftendem Kerzenwachs.

AM GAUMEN: Ein lebendiger, würzig-scharfer Pfeffergeschmack mündet in einen süßen Schwall cremigen Zitronensorbets (mit kandierten Äpfeln, Birnen und Orangen), einem Hauch von Karbolseife und Teer, cremigem Toffee, Anis und Chili-Pfeffer.

NACHHALL: Ein langer, mild-anhaltender Nachgeschmack mit viel Sahne, Buttertoffee und delikaten, antiseptischen Noten, im elegant-wonnigen Ardbeg-Stil.

Ein Nachmittag im Hotel Adlon, Berlin

2. November 2019

Bei einem Interview-Termin in Berlin nutzte ich die Gelegenheit im Hotel Adlon vorbeizuschauen. Ich habe noch nie in diesem Traditionshaus eine Nacht verbracht und hab es dieses Mal auch nicht, aber ich wollte die Atmosphäre des Haues schnuppern. Zudem hatte ich gerade das Buch von Hedda Adlon über das Haus gelesen und wollte es mit dem Ist-Zustand des Neubaus vergleichen.

Aufgrund meiner Tätigkeit bin ich oft in Hotels unterwegs. Nein, nicht in der Liga wie das Adlon, aber ich liebe es, Hotelgeschichten zu hören, zu sehen und zu fühlen. Hotels sind für mich ein besonderer Ort.
Ich saß in der Sitzgruppe vor dem Wasserbrunnen im Adlon und genoss die Zeit. Ich hatte ein nettes Gespräch mit einer Kollegin, die dann zu einem Anschlusstermin musste und so hatte ich die Muse zur Beobachtung. Nachdem mein Tag erfolgreich verlaufen ist, bestellte ich mir einen 10 Jahres Ardbeg – die Frage an mich, ob ich Eis möge, überhörte ich beim höflichen, zuvorkommenden jungen Servicemitarbeiter, der sofort seinen Fehler eingesehen hat. Später als ich noch einen Espresso bei einem anderen Mitarbeiter orderte, bekam ich keinen. Man hatte mich vergessen, eine Schande bei so einem Haus und hatte auch nicht große Lust nachzufragen und hinterher zu rennen. Da bin ich dann zu Starbucks gegenüber gegangen.

In den sozialen Netzwerken lese ich unlängst, dass der Service und die Qualität im Adlon gelitten habe. Das kann ich nicht beurteilen und so nicht bestätigen, mein vergessener Espresso fällt nicht weiter ins Gewicht. Mir fehlen die Vergleichsmöglichkeiten zu früher. Das alte Haus kenne ich nur aus Büchern, bei der Eröffnung des neuen Adlons 1997 war ich nicht dabei.
Das Haus liegt am Boulevard Unter den Linden 77, unweit des Brandenburger Tors am Pariser Platz und gehört zu Kempinski Steigenberger Gruppe. Ich hatte in Bayreuth bei den Bayreuther Festspielen schon zweimal schlechte Erfahrungen mit Steigenberger gemacht und möchte dies aber nicht aufs Adlon übertragen. Ich habe vor kurzem das Buch Hotel Adlon von Hedda Adlon gelesen, nein verschlungen. Seit der Eröffnung 1907 war im Adlon die große Welt zu Gast: Könige und Fürsten, Politiker und Diplomaten, Künstler und Industrielle. Und Hedda Adlon weiß die Geschichten um diese Persönlichkeiten nett zu erzählen. Die Witwe von Hotelgründer Louis Adlon berichtet von kleinen und großen Geschichten in abgeschlossenen Episoden. Sicherlich, es ist keine große Literatur, aber Hedda Adlon öffnet die Türen einer für mich verschlossenen Welt. Aber das Adlon war auch immer ein Ort der Politik: Wenn die Räterepublik und Revolution über das Haus ziehen und das Ende am Ende des Zweiten Weltkriegs kommt. Das Adlon überlebte den Krieg, wurde aber anschließend geplündert und niedergebrannt. Louis Adlon wurde nach der Kapitulation von der Roten Armee verhaftet und kam zu Tode. Das Wort Generaldirektor enthielt das Wort General und das reichte wohl den sowjetischen Soldaten aus.
Das Buch von Hedda Adlon hat natürlich keine Distanz zur Geschichte und zu den Personen, muss sie auch nicht. Sie schrieb ihr Buch in den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts als die Erinnerungen an die handelnden Personen noch lebendig waren.
Also ich genoss den vergangenen Mythos vom Adlon und beim nächsten Besuch in Berlin werde ich mich wieder in der Lobby Platz nehmen, einen Ardbeg genießen und ich werde das Buch von Hedda Adlon dabei haben und darin Klatsch lesen. Und vielleicht klappt es ja auch mal mit einer Übernachtung.
Ach ja, es gab auch mal eine TV-Serie Das Adlon. Eine Familiensaga von Uli Edel. Leider hab ich sie nicht gesehen. Edel interessiert mich, weil er den Baader Meinhof Komplex sehr gut verfilmt hat. Und auch die Verfilmung Adlon aus der Werkstatt von Produzent Artur Brauner kenne ich nicht. Ich hab noch einiges nachzuholen in Sachen Adlon.

Storytelling um den Ardbeg Twenty Something 22

9. Oktober 2018

Es gibt Tage, an denen muss ich ganz schnell sein. Heute ist wieder so ein Tag, denn es ist der Tag für alle Ardbeg Committee-Mitglieder. Heute kam um 10 Uhr der limitierte Ardbeg Twenty Something 22 auf den Markt und der muss gekauft werden.
Das Ardbeg Committee ist so eine Art Trinkergemeinschaft – oder besser Genießergemeinschaft – des schottischen Whisky-Herstellers Ardbeg, der um seine Getränke eine Riesen Sause macht. Hier kommt nicht einfach eine neue Abfüllung eines Getränks auf den Markt. Nein, hier wird eine Geschichte erzählt und wir wissen ja: Storytellung verkauft Produkte.

Wunderbare Geschichte um das dritte Release aus der limitierten Ardbeg Twenty Something-Reihe.

Wunderbare Geschichte um das dritte Release aus der limitierten Ardbeg Twenty Something-Reihe.

Also heute kam das dritte Release aus der limitierten Ardbeg Twenty Something-Reihe auf den Markt. Und die Geschichte dazu ist wieder schön für mich als Whisky-Liebhaber. „Der seltene, in ehemaligen Bourbon-Fässern gereifte 22jährige Single Malt ehrt alle Visionäre, die Ardbegs Geist in den dunklen Tagen der Destillerie am Leben erhielten“, heißt es in der Mitteilung von Ardbeg. Das geht mir als Fan der schottischen Destillerie runter wie Öl. Wie gerne würde ich mal den gelobten Ort im Norden Schottlands besuchen. Die Geschichte geht weiter: „In einer Zeit, als der Name der berühmten Ardbeg Destillerie anfing in Vergessenheit zu geraten, entstand dieser rare, schottische Whisky. In einer Phase der Ungewissheit der 1980er und 1990er Jahre, als die Brennblasen schon fast erloschen waren und die Zukunft der Destillerie in den Sternen stand, hatten junge Whisky-Enthusiasten einen Traum. Voller Hoffnung destillierten und legten sie einige Fässer zur Seite, um ihre Zuversicht an Ardbeg aufrechtzuerhalten.“
Und die Geschichte nahm eine gute Wendung. Ardbeg wurde durch einen Investor gerettet und der Ardbeg Twenty Something 22 wurde zur Legende. Mickey Heads, einer der Visionäre von damals und heutiger Destillerie Manager, ließ verlauten: „Stolz, Hoffnung und eine Spur Idealismus – dies waren die wichtigsten Zutaten für diesen außergewöhnlichen Whisky.“ Gebrannt im Frühjahr 1996 in der Brennblase, die heute alle Besucher am Eingang der Destillerie empfängt und eine stolze Ikone der Insel Islay ist. So werden Geschichten gemacht, nein: So werden Legenden gemacht. An der Nase erinnert der Ardbeg 22 Jahre mit seinen Aromen an Tropenfrüchte, die in süßen Rauch, Ruß und Teer übergehen. Auf der Zunge ein Mix frischer grüner Äpfel mit Streuseln. Noten von Pfefferminztee und Vanille münden in ein langes, rauchiges Finish. Der Whisky-Fan von heute flippt aus und greift tief in die Tasche für eine Flasche. Der Preis liegt bei 480 Euro die Flasche, die mit 46,4 Volumenprozent Alkohol nicht kühlgefiltert abgefüllt ist. Ihr versteht also, warum heute so ein besonderer Tag ist.

Ardbeg Twenty Something Committee Release liegt vor

3. November 2017

Soll ich oder soll nicht? Mein Lieblingswhisky-Hersteller hat ein neues Getränk aufgelegt und ich bin mit mir im Ringen. Es kommt ein 23jähriger Single Malt aus dunkler Zeit daher und eigentlich muss ich ihn haben: Der Ardbeg Twenty Something Committee Release.
Das Getränk, das seit gestern auf dem Markt ist, reizt mich absolut, zudem es zu Ehren des Ardbeg Committees abgefüllt wurde, bei dem ich mit dabei bin. Ich kämpfe also mit mir.

Der Ardbeg Twenty Something Committee Release.

Der Ardbeg Twenty Something Committee Release.

Die Farbe des Ardbeg Twenty Something ist Altbronze. Der Geruch – süßer Holzrauch vermischt sich mit Vanillecreme, Sherrynoten, Aromen von brennenden Tannenzapfen und Schokolade. Am Gaumen setzt sich die reichhaltige Schokolade mit Vanilleschoten, getrocknete Früchte und etwas Fenchel fort. Der Nachhall ist lang und endet mit einem Hauch von Schärfe. Lecker und ich bin sehr neugierig.
Die Geschichte des Ardbeg Twenty Something ist einfach wunderbares Storytelling. Destilliert in der Brennblase, die heute Besucher im Hof der Ardbeg Destillerie begrüßt, in einer Zeit, als Ardbeg für immer verloren schien. Eine Phase mit fast komplett versiegter Produktion und ungewisser Zukunft. Trotz kalter Brennblasen und großer Stille in der Destillerie reifte der Single Malt im Warehouse und überdauerte diese dunkle Zeit. Der Beharrlichkeit einer kleinen Gruppe einheimischer Whisky-Enthusiasten damals ist es zu verdanken, dass Ardbeg gerettet wurde und bis heute besteht. Unter ihnen war auch ein junger Mann namens Mickey Heads, heute Ardbegs Destillerie-Manager. Ich habe im Frühjahr Mickey Heads gesprochen. Ich muss sagen, ein faszinierender Mann mit Geschmack.
Mickey Heads, Destillerie-Manager und Vorsitzender meines Ardbeg Committees sagt: „Der Ardbeg Twenty Something ist ein Blick zurück auf Ardbegs turbulente Vergangenheit und bestätigt eindrucksvoll, dass diese Destillerie niemals verschwinden darf.“ Ehemalige amerikanische Bourbon-Fässer und spanische Oloroso-Sherryfässer, ausgewählt von Bill Lumsden, Director of Distilling, Whisky Creation & Whisky Stocks bei Ardbeg, liefern reiche und tiefe Geschmacksnoten mit einem unglaublich rauchig-seidigen Aroma.
Wisst ihr, weshalb ich dieses Mal nicht zuschlagen werde? Es ist der Preis. Die Flasche hat mit 480 Euro ihren Preis und so sehr es mich juckt. Dieses Mal bestelle ich nicht. Ich bleibe hart – oder vielleicht doch nicht …

Musiktipp: Triplicate von Bob Dylan

31. März 2017

Das erste Dreifach-Album von Bob Dylan mit Namen Triplicate.

Das erste Dreifach-Album von Bob Dylan mit Namen Triplicate.

Um genau 1:07 Uhr erreichte mich die Mail von Amazon, dass das neue Bob Dylan Album Triplicate zum Download bereit steht. Was heißt da neues Album? Es handelt sich um ein Dreifach-Album von His Bobness mit 30 Aufnahmen klassischer amerikanischer Songs. Hier führt Bob Dylan die Serie fort, die er mit seinen beiden Vorgängeralben „Shadows in the Night“ (2015) und „Fallen Angels“ (2016) begonnen hat.
Der heute 77jährige Bob Dylan macht alles richtig. Erst bekommt er den Literaturnobelpreis zugesprochen und ist in den Medien. Dann schickt er seine alte Freundin, die wunderbare Patti Smith, um seinen Dank auszusprechen und ist in den Medien. Dann gibt er bekannt, dass er am 1. oder 2. April im Rahmen seiner Never Ending Tour in Schweden ist, den Preis in Empfang nehmen wird und er ist in den Medien. Und er wird im Juni seine vorgeschriebene Dankesvorlesung halten und er wird in den Medien sein. Und heute veröffentlicht er auf wundersame Weise sein Album Triplicate und ist wieder in den Medien. Bob Dylan weiß, wie PR in eigener Sache geht. Chapeau.
Zurück zum neuen Album Triplicate. Wenn ich nachdenke: So richtig viele Dreifach-Alben besitze ich gar nicht: Spontan fallen mir die Yessongs von Yes und Welcome back my friends … von ELP ein – beides Meisterwerke. Von Dylan besitze ich noch ein altes Dreifach-Album auf Vinyl – Masterpieces, eines der vielen Best-of Alben mit einem Foto aus Rolling Thunder-Zeiten auf dem Cover. Das ist aber ein Album, dass seine Plattenfirma veröffentlichte. Jetzt legt der Meister sein erstes richtiges Dreifach-Album vor, zehn Songs pro Album – insgesamt 90 Minuten. Und was für Klassiker sind zu finden! Dylan hat im Moment die Maske der großen amerikanischen Musiker auf. Er öffnet das große amerikanische Songbook und singt Standards. Ja, die alte Übelkrähe Bob Dylan mit einer Stimme aus käme sie über die Mauern eines Tuberkulose-Zentrums, wie es das Time Magazin einst schrieb, singt ewige Standards. Er krächzt nicht, er dehnt keine Wörter, er nuschelt nicht einmal – er singt für seine Verhältnisse lumpenrein und verbeugt sich vor der großen amerikanischen Kultur. September of My Years, As Time Goes By, Day In, Day Out, Stardust – diese Liga von Klassiker.
Und was machen die Medien? Großes Geheule – der Meister habe seine Kreativität verloren. Blabla, erinnert euch doch an die vergangenen Zeiten: Come writers and critics
Who prophesize with your pen
And keep your eyes wide
The chance won’t come again
And don’t speak too soon
Natürlich werden die alten Fans mal wieder herumjammern. Die alten Folkies, die alten Rocker, die alten Cowboy-Hüte-Träger, die Religionsjünger usw. – seit drei Veröffentlichungen liefert Bob Dylan nur seine Art von Easy Listening-Songs ab. Seine Interpretationen von den goldenen Zeiten als Frank Sinatra noch die Massen an Backfischen begeisterte. Und ja, ich mag Frank Sinatra sehr und damit mag ich auch das neue Dylan Album Triplicate sehr.
Und für mich kam es genau zur richtigen Zeit als Download. Nachts, ich kam von einer Geschäftsreise – ich reduzierte die Beleuchtung im Wohnzimmer, verkostete ein Glas wunderbaren Ardbeg Whisky und lauschte den neuen, alten Songs. Bob Dylan, das hast du wieder gut gemacht. Und beim nächsten Mal bitte wieder mehr Rock’n Roll.

Feiertag für Whisky-Freunde: der Ardbeg Kelpie Committee Release kommt

16. März 2017

Wie poliertes Gold präsentiert sich der  Ardbeg Kelpie Committee Release.

Wie poliertes Gold präsentiert sich der Ardbeg Kelpie Committee Release.

Heute ist für die Freunde der torfigen Whiskys ein besonderer Tag. Seit Donnerstag, 16. März 2017 ist der Ardbeg Kelpie Committee Release im Handel. Ich bekam das edle Getränk zwei Tage vorher für eine Verköstigung von Ardbeg zur Verfügung gestellt und als Freund von torfigen Whiskys kann ich nur sagen: Leute, greift zu, solange der Vorrat reicht.


Mit seinen 51,7 % Vol. Alkohol reicht ein kleiner Spitzer Wasser, um das Aroma zu entfalten – nur ein Spitzer. Aber kommen wir zum ersten Eindruck: Wie poliertes Gold fließt der Whisky ins Glas, so dass es eine wahre Freude ist. Dann folgt der Geruch – typisch Ardbeg, ganz so wie ich es von dem Islay Malt Scotch Whisky gewohnt bin. Die Pressemitteilung der Destillerie bezeichnet es als „wundervolle, intensiv tanzende Aromen an der Nase“. Nun ja, klingt komisch und ich weiß auch nicht, was tanzende Aromen sein sollen, aber der Ardbeg Kelpie Committee Release schmeckt, wie ein edler Ardbeg schmecken muss. Ineinander verflochten mit kräftigen Torfrauch, ölig, dunkle Schokolade (sehr intensiv), geräucherter Fisch, Algen und eine intensive Kräuternote dazu Wellen vom würzigem, schwarzen Pfeffer.
Jetzt kommt der Nachteil: Der Ardbeg Kelpie Committee Release wird nur an die Ardbeg Committee Mitglieder verkauft. Wer Liebhaber dieser torfigen Whiskys ist, der ist sowieso Ardbeg Committee Mitglied. Und wer noch kein Mitglied ist, der sollte es schnellstens werden, bevor alle Flaschen des Ardbeg Kelpie Committee Release vergriffen sind.

Glenmorangie Bacalta – für mich ein Hochgenuss

13. März 2017

Ein Hochgenuss für mich

Ein Hochgenuss für mich

Ich weiß, es ist Fastenzeit, aber ich musste diese Zeit unterbrechen für etwas ganz, ganz besonderes: Ich bekam eine Tastingprobe des neuen Glenmorangie Bacalta und bin irre stolz darauf. Vielen Dank dafür.
Glenmorangie Bacalta ist seit Februar auf dem Markt, aber ich hatte jetzt erst die Muse dieses edle Getränk zu verköstigen. Es handelt sich um die 8. Private Edition.
Zu später Stunde, die Familie war längst im Bett, verköstigte ich den Bacalta. Ich habe dazu auch ein Video für meinem YouTube-Kanal gedreht. Sorry für das Chaos beim Öffnen der Probe.

Aber die Tastingnotes sind eindeutig:
Die Farbe: Ein leichter Goldton.
An der Nase: Intensiv süßer Honig. Aromen von reifen Aprikosen und Met sowie mineralische Noten, gefolgt von weißer Schokolade. Die Zugabe von etwas Wasser bringt den typischen Rancio-Ton oxidierter Weine mit Noten von gebackenem Brot, Malzkeksen, Wiesenblumen und etwas Pfirsich-Crumble hervor.
Am Gaumen: Anfangs Minze-Toffee, gebackene Früchte mit karamellisierten Orangen und Aprikosen, viel Honig, Mandeln und Datteln. Ein reichhaltiges, sirupsüßes Finish mit Marzipan, weißem Pfeffer und Honigmelone sowie karamellisierten Zitrusfrüchten und Birne, cremiges Fudge und faszinierenden Menthol- und Eukalyptusnoten im Hintergrund.
Zugegeben, den intensiven Honig habe ich geschmeckt und genossen. Das ist auch der Grund, weshalb ich den Glenmorangie Bacalta absolut einzigartig finde. Eigentlich bin ich ja ein Freund der Torf-Whiskys aus dem Hause Ardbeg, aber mit dem Glenmorangie Bacalta kann ich mich doch schon sehr anfreunden.

Mit oder ohne e?
Meine Bekannten fragen immer wieder, ob es den Whiskey oder Whisky heißt – und auch die Autokorrektur macht manches mal was sie will. Zur Erklärung: Das Wort Whisky bedeutet so viel wie „Wasser des Lebens“. Es hat einen schottischen (beatha), als auch einen irisch-gälischen (uisce beatha) Ursprung. Und dann kam der Streit um den Buchstaben e. Heißt es nun Whisky oder Whiskey?
Bis zum 20. Jahrhunderts wurde das Destillat noch ohne e geschrieben. Dann kamen Brennereien aus dem irischen Dublin aus Marketinggründen auf die Idee ein e einzufügen, um sich von der schottischen Konkurrenz zu unterscheiden. Heute ist es so, dass es sich in Schottland und Kanada Whisky schreibt, während es in Irland und den Vereinigten Staaten Whiskey heißt. Die Amerikaner sind dabei nicht ganz so streng: Bei ihnen gelten beide Schreibweisen, je nach Tradition der Brennerei. Egal, ob mit oder ohne e, die Zutaten sind immer die gleichen: Getreide, Wasser und Hefe.
Die Regeln für Whisky sind streng. In den USA darf das Destillat als Whisky verkauft werden, wenn es mindestens zwei Jahre gereift ist. Die Schotten und Iren sind noch strenger, da müssen es mindestens drei Jahre sein. In der Regel reift Whisky aber viel, viel länger. Bei zehn bis 15 Jahren werden die meisten Whiskys für den Genießer interessant.

Aber zurück zum Glenmorangie Bacalta. Ich kann das Getränk nur empfehlen. Ich genieße es alleine, mit meiner Frau oder ein paar Freunden, die diesen edlen Tropfen zu schätzen wissen. Also klare Empfehlung für den Glenmorangie Bacalta.