Posts Tagged ‘Alkohol’

Riga Black Balsam – der Zaubertrank aus Lettland

15. Januar 2020

Er soll gegen alles helfen außer gegen Liebeskummer und Alkoholismus: Der Schwarze Balsam aus Riga, auch Riga Black Balsam genannt.
In Lettland sieht der Besucher dieses Nationalgetränk an jeder Ecke. Keine Kneipe, kein Markt, kein Fest an dem der Kräuterschnaps nicht ausgeschenkt wird. Er wird pur getrunken oder mit allem gemixt, was flüssig ist: Cola, Tee, Kaffee, Saft – ich habe ihn im Winter mit heißem Johannisbeersaft angeboten bekommen.

Der Schwarze Balsam gilt als Allheilmittel. Der Rigaer Apotheker Abraham Kunze stellte Mitte des 18. Jahrhunderts erstmals Kunzer Balsam her. Damit heilte er die Zarin Katharina die Große und das war die beste Werbung für sein schwarzes Produkt. In Windeseile verbreitete sich das Produkt durch das Russische Reich und der Rigaer Schwarze Balsam war bekannt – auch für seine abführende Wirkung.
In einem Selbstversuch habe ich den Schwarzen Balsam probiert – er schmeckt wie ein traditioneller Kräuterschnaps. Wer solch ein Getränk mag, wird am Balsam seinen Gefallen finden. Mit dem richtigen Marketing könnte das Teil auch bei uns zum Szenegetränk werden.

Im Balsam sind 25 Zutaten verarbeitet, die erste Lagerung erfolgt dabei in Eichenfässern.. Mein Reiseführer nannte darunter Lindenblüten, Birkenknospen, Honig, Arnika und Baldrian, Pfefferminze, Wermut, Kalmuswurzeln, Heidel- und Himbeeren, Eichenrinde und Orangenschalen, Ingwer, Muskat und Schwarzer Pfeffer. Ich muss zugeben, ich habe die Zutaten nicht herausgeschmeckt, wohl aber die 45 Prozent Alkohol bemerkt, die dem Riga Black Balsam inne wohnen. Mehr als zwei Gläschen tun mir nicht gut.

Storytelling um den Ardbeg Twenty Something 22

9. Oktober 2018

Es gibt Tage, an denen muss ich ganz schnell sein. Heute ist wieder so ein Tag, denn es ist der Tag für alle Ardbeg Committee-Mitglieder. Heute kam um 10 Uhr der limitierte Ardbeg Twenty Something 22 auf den Markt und der muss gekauft werden.
Das Ardbeg Committee ist so eine Art Trinkergemeinschaft – oder besser Genießergemeinschaft – des schottischen Whisky-Herstellers Ardbeg, der um seine Getränke eine Riesen Sause macht. Hier kommt nicht einfach eine neue Abfüllung eines Getränks auf den Markt. Nein, hier wird eine Geschichte erzählt und wir wissen ja: Storytellung verkauft Produkte.

Wunderbare Geschichte um das dritte Release aus der limitierten Ardbeg Twenty Something-Reihe.

Wunderbare Geschichte um das dritte Release aus der limitierten Ardbeg Twenty Something-Reihe.

Also heute kam das dritte Release aus der limitierten Ardbeg Twenty Something-Reihe auf den Markt. Und die Geschichte dazu ist wieder schön für mich als Whisky-Liebhaber. „Der seltene, in ehemaligen Bourbon-Fässern gereifte 22jährige Single Malt ehrt alle Visionäre, die Ardbegs Geist in den dunklen Tagen der Destillerie am Leben erhielten“, heißt es in der Mitteilung von Ardbeg. Das geht mir als Fan der schottischen Destillerie runter wie Öl. Wie gerne würde ich mal den gelobten Ort im Norden Schottlands besuchen. Die Geschichte geht weiter: „In einer Zeit, als der Name der berühmten Ardbeg Destillerie anfing in Vergessenheit zu geraten, entstand dieser rare, schottische Whisky. In einer Phase der Ungewissheit der 1980er und 1990er Jahre, als die Brennblasen schon fast erloschen waren und die Zukunft der Destillerie in den Sternen stand, hatten junge Whisky-Enthusiasten einen Traum. Voller Hoffnung destillierten und legten sie einige Fässer zur Seite, um ihre Zuversicht an Ardbeg aufrechtzuerhalten.“
Und die Geschichte nahm eine gute Wendung. Ardbeg wurde durch einen Investor gerettet und der Ardbeg Twenty Something 22 wurde zur Legende. Mickey Heads, einer der Visionäre von damals und heutiger Destillerie Manager, ließ verlauten: „Stolz, Hoffnung und eine Spur Idealismus – dies waren die wichtigsten Zutaten für diesen außergewöhnlichen Whisky.“ Gebrannt im Frühjahr 1996 in der Brennblase, die heute alle Besucher am Eingang der Destillerie empfängt und eine stolze Ikone der Insel Islay ist. So werden Geschichten gemacht, nein: So werden Legenden gemacht. An der Nase erinnert der Ardbeg 22 Jahre mit seinen Aromen an Tropenfrüchte, die in süßen Rauch, Ruß und Teer übergehen. Auf der Zunge ein Mix frischer grüner Äpfel mit Streuseln. Noten von Pfefferminztee und Vanille münden in ein langes, rauchiges Finish. Der Whisky-Fan von heute flippt aus und greift tief in die Tasche für eine Flasche. Der Preis liegt bei 480 Euro die Flasche, die mit 46,4 Volumenprozent Alkohol nicht kühlgefiltert abgefüllt ist. Ihr versteht also, warum heute so ein besonderer Tag ist.

Feiertag für Whisky-Freunde: der Ardbeg Kelpie Committee Release kommt

16. März 2017
Wie poliertes Gold präsentiert sich der  Ardbeg Kelpie Committee Release.

Wie poliertes Gold präsentiert sich der Ardbeg Kelpie Committee Release.

Heute ist für die Freunde der torfigen Whiskys ein besonderer Tag. Seit Donnerstag, 16. März 2017 ist der Ardbeg Kelpie Committee Release im Handel. Ich bekam das edle Getränk zwei Tage vorher für eine Verköstigung von Ardbeg zur Verfügung gestellt und als Freund von torfigen Whiskys kann ich nur sagen: Leute, greift zu, solange der Vorrat reicht.


Mit seinen 51,7 % Vol. Alkohol reicht ein kleiner Spitzer Wasser, um das Aroma zu entfalten – nur ein Spitzer. Aber kommen wir zum ersten Eindruck: Wie poliertes Gold fließt der Whisky ins Glas, so dass es eine wahre Freude ist. Dann folgt der Geruch – typisch Ardbeg, ganz so wie ich es von dem Islay Malt Scotch Whisky gewohnt bin. Die Pressemitteilung der Destillerie bezeichnet es als „wundervolle, intensiv tanzende Aromen an der Nase“. Nun ja, klingt komisch und ich weiß auch nicht, was tanzende Aromen sein sollen, aber der Ardbeg Kelpie Committee Release schmeckt, wie ein edler Ardbeg schmecken muss. Ineinander verflochten mit kräftigen Torfrauch, ölig, dunkle Schokolade (sehr intensiv), geräucherter Fisch, Algen und eine intensive Kräuternote dazu Wellen vom würzigem, schwarzen Pfeffer.
Jetzt kommt der Nachteil: Der Ardbeg Kelpie Committee Release wird nur an die Ardbeg Committee Mitglieder verkauft. Wer Liebhaber dieser torfigen Whiskys ist, der ist sowieso Ardbeg Committee Mitglied. Und wer noch kein Mitglied ist, der sollte es schnellstens werden, bevor alle Flaschen des Ardbeg Kelpie Committee Release vergriffen sind.

Silvester in New York – Meine Reiseimpressionen Teil 6

10. Januar 2017
Perfekt ausgestattet für den Silvesterabend in New York.

Perfekt ausgestattet für den Silvesterabend in New York.

Silvester war der eigentliche Grund, weshalb ich mit meiner Familie nach New York reiste. Wir wollten das neue Jahr an einem anderen Ort begrüßen und da kam uns der Big Apple gerade recht. Ich hatte K2 diese Reise versprochen, für den Fall, dass Donald Trump das US-Präsidentschaftsamt gewinnt.
Silvester in New York heißt in der Regel Silvester am Times Square. Dort findet der so genannte Ball Drop statt: Der Times Square Ball ist ein Kristallball, der seit 1907 an Silvester auf dem Dach des Wolkenkratzers One Times Square 23 Meter an einer Stange herabgelassen wird. Diese Ball Drop genannte Show beginnt 60 Sekunden vor dem Jahreswechsel. Um ehrlich zu sein: Diesen Zirkus am Times Square wollten wir uns nicht antun. Wir wollten nicht mittags auf den Platz sein und bis 0 Uhr in der Kälte warten. Der Platz ist einfach voll, richtig voll. Und außerdem ertrage ich Mariah Carey nicht, die an diesem Abend zu Silvester singen sollte. Ja sollte, aber sie tat es nicht. Mariah Careys Playback versagte und auch ihre Tänzer waren nicht so, wie es die zickige Sängerin haben wollte. Im Internet sah ich mir später die chaotische Show an und war glücklich, dass uns diese Peinlichkeit erspart bliebt. Mariah Carey brach nach sechs Minuten ab.
Also am Times Square waren uns zu viele Leute. Daher entschlossen wir uns, Silvester im Central Park zu feiern. Die grüne Lunge New Yorks bietet genug Platz zum Feiern und genug Platz für viele Leute.

Läufer aus Sindelfingen in der U-Bahn fahren zum Silvesterlauf.

Läufer aus Sindelfingen in der U-Bahn fahren zum Silvesterlauf.

Die U-Bahn brachte uns zum Central Park. In der U-Bahn begegneten uns Läufer aus aller Herren Länder. Für viele Sportler in New York ist der Silvesterlauf im Central Park die wahre Party am New Years Eve. Im Central Park startet genau um Mitternacht der Emerald Nuts Midnight Run des Läuferclubs New York Road Runners. Etwas mehr als sechs Kilometer läuft man um Mitternacht ins neue Jahr. Dabei ist viel Show wichtig. Neben mir saßen seltsame Läufer als Kakerlaken verkleidet und auch eine Seniorenläufergruppe „Midnight Madness 2017“ aus Sindelfingen fieberte dem sonderbaren Laufereignis entgegen. In der U-Bahn feuerte sich die Gruppe auf schwäbisch gegenseitig an. Ausstiegsplatz für die Gruppe war die 72. Straße beim Dakota, dem einstigen Wohnort von John Lennon, vor dem der ehemalige Beatles erschossen wurde.


Wer nicht laufen, sondern nur feiern wollte, der fand sich bei der Tavern on the Green weiter südlich ein. Die Polizei hatte Absperrungen errichtet. Am Eingang zum Central Park wurde ein großer Scheinwerfer aufgebaut und die Polizisten führten stichprobenartig Kontrollen durch. Es war auffällig, wie wenig Gedränge es trotz der großen Menschenmassen gab. Vor dem Ausflugslokal Tavern on the Green teilte sich die Menge auf und verstreute sich. Als Neuling wussten wir zunächst nicht, wo wir hinblicken sollten. Wo findet jetzt das Feuerwerk statt? Ich ging zunächst davon aus, dass die südliche Skyline von Manhattan erleuchtet wird. Leider falsch. Also mussten wir uns umdrehen. Die Besucher des Parks waren ausgelassen, aber nicht betrunken. Ich habe keine grölenden Betrunkenen gesehen. Die New Yorker-Polizei tolerierte keinen Alkohol in der Öffentlichkeit. Ein paar Besucher hatten Klappstühle dabei, einige ließen sich auf den Bänken im Park nieder. Und wir als Familie standen eben herum.


Zehn Sekunden vor Jahreswechsel ging der Countdown los: 10, 9, 8, 7, 6, 5, 4, 3, 2, 1, happy new year. Die Null ging im Jubel der Masse unter. Gleichzeitig startetet das zentrale Feuerwehr im Central Park. Rund 15 Minuten brannte ein großes Brillantfeuerwerk mit lautem Krachen und Zischen ab. Rakete um Rakete stiegen in den Himmel und explodierten mit einem Donnern. Dann war alles vorbei. Kein Geballere mehr. Die Leute lagen sich in den Armen. Unsere Familie wünschte sich ein gutes neues Jahr. Wir küssten uns, nahmen uns in die Arme und freuten uns auf ein gesundes, erfolgreiches Jahr 2017.
Nach rund 30 Minuten war alles vorbei. Die Menge löste sich auf. Auch wir gingen Richtung U-Bahn und dann zurück zum Hotel.

Kommentar: Ich will bei uns ein anderes Silvester

Nicht alles in den USA ist gut, aber im Vergleich zu unserem Silvesterfest in Deutschland hat mir Silvester im Central Park außergewöhnlich gut gefallen. Ich plädiere künftig für ein zentrales Feuerwerk in deutschen Städten. Private Feuerwerke braucht kein Mensch.
Durch das zentrale Feuerwerk gab es keinen öffentlichen Verkauf von Feuerwerkskörpern. Der Einzelhandel bei uns würde zwar kotzen, aber die Vorteile überwiegen meiner Meinung nach. Durch ein zentrales Feuerwerk gibt es keine Böllerei vor und nach dem Jahreswechsel. Es gibt keine Verletzten durch irgendwelche Deppen, der an ihren Feuerwerkskörpern herumdoktern und ihnen das Zeug um die Ohren fliegt.
Überlasst das Abbrennen doch einfach den Profis. Die Feuerwehr steht bei einem zentralen Fest bereit und kann im Ernstfall eingreifen. Bei uns passieren Brände durch Raketen, enorme Kosten durch das Ausrücken der Floriansjünger.

Frohes neues Jahr - ich plädiere für ein zentrales Feuerwehr zu Silvester.

Frohes neues Jahr – ich plädiere für ein zentrales Feuerwehr zu Silvester.

Durch das zentrale Abbrennen der Feuerwerkskörper leiden keine Haustiere in dem Maße wie bei uns in Deutschland. Meine Wellensittiche scheinen durch das Feuerwerk nicht groß gestört zu sein, die Hunde und Katzen der Nachbarn leiden durch die Böllerei.
Auch eine Konsequenz: Es gab keinen großen Raketenmüll am nächsten Tag. Die Putztruppe in New York trat gleich nach dem Abbrennen des Feuerwerks in Aktion und räumte auf. Wenn ich bei uns dagegen nach Silvester durch die Straßen gehe, treffe ich auf Müll im öffentlichen Raum. Zum Teil gibt es noch Blindgänger, zerschlagene Flaschen, ausgebrannte Feuerwerkskörper, China-Böller, Raketen.
Die Massen in New York sind groß, sehr groß sogar und dennoch ging es friedlich zu. Es gab keine besoffenen Deppen, die herumpöbeln, provozieren oder randalierten. Das sehe ich bei uns im Dorf immer wieder, dass Menschen mit Alkohol nicht umgehen können. Zwar wurde im Central Park auch mit einem Sekt angestoßen, aber öffentliche Alkoholleichen mit entsprechender Kotzerei hab ich nicht gesehen. Das fand ich sehr gut. Und bei einem zentralen Fest kommen die Leute aus der Gemeinde oder des Stadtteils zusammen und unterhalten sich, feiern zusammen und begrüßen zusammen das neue Jahr. Silvester kann auch eine gesellschaftliche Angelegenheit sein.
Gerade in Deutschland wird viel über Feinstaub diskutiert und polemisiert. Nach Abbrennen des Feuerwerks legte sich auf deutsche Straßen und Plätze eine Feinstaubglocke. Dieses Mal war bei uns im Dorf sogar Nebel mit dabei, dass einem das Atmen schwer fiel, da an jeder Ecke ein Feuerwerk abgebrannt wurde. Ich hab im Netz einen Film gesehen, bei dem München unter einer Nebelglocke lag und das Feuerwerk im Nebel explodierte. Sah interessant aus, aber der Feinstaub war enorm. Also hört endlich auf mit dieser Umweltschweinerei. Einfach mal über den Tellerrand schauen und Betrachen, wie es andere machen.

Wiesn: Anmache mit dem Bierdeckel

26. September 2014

In München läuft das Oktoberfest und für viele ist damit die Flirt-Saison eröffnet. Bester Anmachspruch: “Bist du auch auf der Wiesn?” Ein bisschen Bussi Bussi hier, ein wenig Geknutsche da – so kommt es mir manches Mal vor, wenn ich über die Wiesn schreite und zu später Stunde die Leute beobachte. Der Alkohol macht aus den Menschen seltsames. Aber jeder muss wissen, was okay ist und was nicht.

Es gehört einfach mehr geschmust - lautet die Übersetzung.

Es gehört einfach mehr geschmust – lautet die Übersetzung.

Im Käfer-Zelt unter der Bavaria hab ich zu dem Zweck der Kontaktaufnahme mit dem anderen Geschlecht eine moderne Form des Bierfilzes gefunden – Bierdeckel für die Preissn. Auf der einen Seite des runden Pappdeckels ist eine Zeichnung mit Tracht samt Schriftzug der Käfer Wiesn-Schänke. Auf der anderen Seite ist das Logo der Paulaner Brauerei mit einem QR-Code, der zu Käfer führt. Ganz nett der Schriftzug … weil i Di mog (weil ich dch mag). Sehr nett kommen dann drei Zeilen in denen man Facebook-Name, E-Mail-Adresse und Telefonnummer eintragen kann. In dieser Reihenfolge: Facebook, E-Mail und Telefon.

Bierdeckel helfen bei der Kontaktaufnahme.

Bierdeckel helfen bei der Kontaktaufnahme.

Das klassische “Gib mir mal deine Telefonnummer” ist wohl nicht mehr so hoch im Kurs. Und der Name ist auch nicht mehr so wichtig, denn der wird beim Flirten erst gar nicht abgefragt. Mal sehen, ob ich die Pageimpressions steigern kann, wenn ich einige Bierdeckel ausfülle und in auf den Tischen verteile. Irgendeiner klickt immer.

Früher hat man dem Herzblatt einfach ein Herz geschenkt.

Früher hat man dem Herzblatt einfach ein Herz geschenkt.

Countrymusik im Kino: Crazy Heart

6. Februar 2010

Bis zum 4. März ist noch ein bisschen hin, aber ich freu mich schon auf den neuen Film mit Jeff Bridges mit dem Titel Crazy Heart (Limited Deluxe Edition)
Es geht in dem Film um drei klare Sachen: Alkohol, Countrymusik und Frauen. Und die Stimmung des Films scheint sehr eindringlich zu sein. Jeff Bridges‘ mit dem Golden Globe ausgezeichnete Darstellung ist die beste Empfehlung für Scott Coopers Porträt eines ausgebrannten Country-Music-Stars. Er tingelt durch den Südwesten der USA und verliebt sich in eine Frau. Natürlich steht er sich selbst im Weg (Alkohol und Zynismus) und am Ende gibt es die heile Welt. Was ich von dem Film gesehen habe, scheint es eine saubere Produktion zu sein. Natürlich kommt aus den Staaten kein tiefsinniges Alki-Drama, aber wahrscheinlich gut gespielte Unterhaltung um einen singenden Kautz. Zur Stimmung trägt die Musik bei. Ich habe das Album bei iTunes gekauft und ich höre es intensiv. Jeff Bridges singt selbst und das gar nicht mal so schlecht. Im Moment bin ich auf dem Countrytripp, da kommt mir dieser Film gerade recht.

Galeria Kaufhof stoppt Spiele ab 18. Jahren

20. März 2009

Ab 1. April nimmt die Galeria Kaufhof alle Spiele ab 18. Jahren aus den Regalen. Offiziell reagiert damit das Kaufhaus auf das Attentat von Winnenden. Von der Kaufhof-Pressestelle war dazu zu erfahren: „Galeria Kaufhof hat aufgrund der Geschehnisse in Winnenden entschieden, USK-18-Computerspiele aus dem Verkauf zu nehmen. Dies hat bundesweit in den Filialen bereits begonnen. Werbeware aus den Prospekten März wird noch bis Ende des Monats abverkauft. Ab April 2009 wird Galeria Kaufhof keine USK-18-Computerspiele mehr im Sortiment führen.“

Prima, so kann man auch keine Geschäfte machen. Vielleicht hat das Unternehmen Angst vor angedrohten Testkäufen, die derzeit Ursula von der Leyen vorschlägt. 2007 war sie mit möglichen Testkäufen von Alkohol, Zigaretten und Gewaltvideo gescheitert. Da wäre manches Unternehmen in Verlegenheit geraten.

Die Kaufhof-Aktion ist wunderbar kurzsichtig. Man präsentiert sich als soziales Unternehmen. Ach ja, wie viele Leute habt ihr entlassen und wie viele Geschäfte mussten aufgrund von Managementfehlern schließen? Auf der Presseseite des Unternehmens wird von einer Straffung des Filialportfolios gesprochen.. Die Galeria Kaufhof GmbH wird die Standorte Krefeld am Ostwall, Leipzig-Paunsdorf, Ludwigshafen und Mülheim/Ruhr mit dem Auslaufen der Mietverträge in 2010 aufgeben.

Mit der Entscheidung über den Verkaufsstopp der Spiele ab 18. Jahren hat man wieder einen Sündenbock gefunden.

Der Kaufhof sollte ehrlich sein und weiter gehen: Endlich Alkohol und Zigaretten aus den Regalen nehmen, weil die Käufer auch nicht verantwortlich umgehen können. Käufer trinken Alkohol und setzen sich hinters Steuer und bringen Leute um. Hier gibt es viele Idioten..

Es ist ja so einfach von den wirklichen Problemen in diesem Land abzulenken. Winnenden war schrecklich, doch das tägliche Leben und die Verlogenheit in unserer Gesellschaft können es auch sein.

Eklige Stinker in der S-Bahn

7. November 2008

Wochentags nehme ich die S-Bahn von meinem Wohnort zur Arbeitsstelle in München. Das hat verschiedene Gründe: Zum einen habe ich den Bahnhof sowohl zu Hause als auch in München in Laufweite, zum anderen ist das Autofahren mir zu teuer. Andere Argumente sind Umweltbelastung, Bequemlichkeit und Anstrengung. Im Großen und Ganzen fahre ich ganz gerne Zug. Allerdings stört mich, dass die Züge morgens ziemlich voll sind. Klar, alle wollen früh in die Arbeit, Schule oder Studium. Was mir aber wirklich stinkt, sind die Raucher. Und ich meine die Herrschaften, deren Klamotten morgens stark nach Rauch stinken. Hier sitzt in den Mäntel, Jacken oder Anoraks der Gestand tief. Wahrscheinlich lüften diese Stinker ihre Kleidung nie aus und sie hängen in vollgequalmten Wohnungen aus. Eklig. Und weil die Züge morgens zu voll sind, kann man vor den Stinker in der S-Bahn nicht ausweichen. Die beste Kombination ist noch, Rauch und Alkohol. Wenn man sich gegen 8 Uhr den ersten Underberg oder das Bier reinzieht. Ich habe gesehen, dass es in Japan Zugreisende gibt, die eine Maske tragen. Diese soll Mitreisende vor Bakterien schützen. Vielleicht gibt es auch Masken, die vor Gestank schützen? Hm, ich verbuche es mal als Geschäftsidee.