Reisen in die USA sind grundsätzlich wieder möglich. Aufgrund von Corona war dies eine Zeitlang ja untersagt. Nun: Corona ist nicht besiegt, aber die Grenzen sind wieder offen. Ich habe für mich persönlich allerdings entschieden, mich mit dem Reisen erst noch zurückzuhalten. Aber ich schaue mir Übertragungen aus meiner Lieblingsstadt New York im Netz an und ich habe das Buch New York: Porträt einer Stadt von Reuel Golden zum Träumen gelesen. Gleich vorweg: Dieses Buch ist kein Reiseführer, sondern wirklich ein Porträt.

Und es ist schönes Storytelling. Es ist keine Bleiwüste an Geschichten, sondern die Geschichten werden anhand von Fotos eindrucksvoll erzählt. Ein Foto sagt eben mehr als 1000 Worte – so sagt das Sprichwort. Es bezieht sich darauf, dass komplizierte Sachverhalte oft mit einem Bild oder einer Darstellung sehr einfach erklärt werden können und ein Bild meist einen stärkeren Eindruck auf den Betrachter ausübt als ein umfangreicher Text. In der deutschen Sprache hat Kurt Tucholsky den Ausspruch 1926 als Überschrift zu einem fotoillustrierten Artikel in der Zeitschrift Uhu verwendet.
Und das weiß natürlich mein Lieblingsverlag: Der Taschen Verlag, der mir das Buch zur Verfügung gestellt hat. Auf insgesamt fast 600 Seiten voller bewegender, atmosphärischer Bilder von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis heute präsentiert dieses Buch die Geschichte von New York. Die Bilder sind nach Dekaden geordnet und zeigen damit die Entwicklung dieser großartigen Zeit: Von blühenden Zeiten über zu Zeiten der Depression und des Niedergangs bis zum Aufblühen in der Gegenwart.



Hunderte von Zitaten und Zeugnissen aus einschlägigen Büchern, Kinofilmen, Shows und Songtexten ergänzen diesen Bilderschatz. Alle guten und schlechten Zeiten werden behandelt, von den wilden Nächten der Jazz-Ära und der hedonistischen Discozeit bis zu den bitteren Tagen der Wirtschaftskrise und dem Unglück vom 11. September und seinen Folgen. Und neben einer bebilderten Stadtgeschichte ist das Buch auch eine Reise durch das Who-is-who der Fotografenszene. Einige meiner Lieblingsfotografen sind hier vertreten wie Andreas Feininger, James Nachtwey und vielen anderen.
Also wer auf Reisen zum Big Apple geht oder zu Hause an New York denkt, der greife zu New York: Porträt einer Stadt.