Posts Tagged ‘Lou Reed’

New York, wir kommen – Meine Reiseimpressionen Teil 1

5. Januar 2017

Es lag an meiner großen Klappe. Ich hatte sie im September 2016 weit aufgerissen, als ich mit K2 über die US-Präsidentschaftswahl sprach. Großspurig hatte ich K2 versprochen, dass wir Weihnachten oder Silvester nach New York reisen würden, wenn Donald Trump gewinnt. Damals lag Hillary Clinton weit vorne – uneinholbar, wie ich dachte. Aber ich hatte mich verschätzt. Der Donald hatte gewonnen und K2 hatte nichts besseres zu tun, als mir mein Versprechen aufs Brot zu schmieren. „Papa, wir fahren nach New York“, lautete die Botschaft.
Nun ja, um etwas Medienkompetenz einzuüben, suchte K2 Flüge und Hotel aus, wir überzeugten meine Frau und K1, und damit war klar: Wir verbringen Silvester im Big Apple. New York, wir kommen!

Klar zum Abflug am Flughafen München.

Klar zum Abflug am Flughafen München.

Als Fluggesellschaft wählten wir aus Preisgründen United. Als Social Media-Fuzzi natürlich nicht ohne Hintergrund, denn wir wissen ja alle „United breaks guitars“. Bitte entsprechenden Blogpost in meinem Blog verfolgen, um den Hintergrund zu verstehen.


Nun galt es im Groschengrab New York zu dieser Zeit ein bezahlbares Hotel zu finden. K2 wählte das Hotel Marrakesch, 2688 Brodway 103rd Street aus. Also kurz vor Harlem – ich beruhigte mich, dass Harlem nicht mehr das gewalttätige Harlem der Siebziger und Achtziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts sei. Außerdem waren wir in einem harmlosen Teil der Stadt. Harlem beginnt bei der 125 Straße. Bei der Buchung hatte ich allerdings übersehen, dass wir ein Zimmer mit nur einem Doppelbett haben – und das für vier Personen. Mir fiel dieser Fehler bei Booking.com erst ein paar Tage vor Abflug auf. Ein weiteres Zimmer zu Silvester in New York in dem Hotel zu bekommen, war illusorisch und auch zu kostspielig. Also mussten wir wohl improvisieren.
Beim Packen gilt: Wenig Gepäck und drei Koffer. New York hat so viel, die verkaufen uns gerne etwas. Die Damen der Familie suchen Klamotten, ich Schuhe und K1 wollte eigentlich erst gar nicht mit. Nur der Direktflug München – New York überzeugte K1.
8,5 Stunden reine Flugzeit lagen also vor uns. Tags zuvor spielte ich frische Filme auf die iPads, lud Bücher auf die Kindles, frischte die Powerbanks auf. Als musikalische Begleitung auf meinen iPhone wählte ich die großen Songs über New York.
Der Flieger war eine 22 Jahre alte Boing. Wir saßen verstreut in der Maschine, weil die Online-Sitzplatzbuchung über die Website OneTrip nicht geklappt hat. Aber mit ein wenig freundlichen Worten gelang ein Sitzplatztausch, so dass K1/2 und meine Frau und ich zusammensitzen konnten.

Tolles Entertainment-System an Bord, aber nicht, wenn man ein Lightning-Kabel hat.

Tolles Entertainment-System an Bord, aber nicht, wenn man ein Lightning-Kabel hat.

Erste Begeisterung kam auf, als ich das Entertainment-System an Bord betrachtete. Zahlreiche Filme wie Finding Dory, Snowden, Ghostbusters und mehr, die ich noch nicht gesehen hatte. Aber es scheiterte am Kopfhörer. Als iPhone 7plus-Besitzer hatte ich keinen Klinke-Kopfhörer mehr dabei. Das Lightning-Kabel passte nicht und die Bluetooth-Kopfhörer von Bose gingen natürlich auch nicht. K1/2 wollten mir ihre Kopfhörer nicht leihen, weil sie selbst schauen wollten. Zudem hatte K1 sich vorgenommen die beiden Pokémon-Spiele Sonne und Mond während des Flugs durchzuspielen. Das Nintendo 3DS wurde während des Fluges von einer USB-Steckdose am Entertainment-Center geladen. Naja und ich hatte vergessen, die freundlichen Stewardessen von United zu fragen – beim Rückflug habe ich es dann gemacht und einen kostenlosen Kopfhörer bekommen. Hätte ich nur beim Hinflug den Mund aufgemacht, wie sonst auch immer.

WLAN über den Wolken - eine Welt haben wir.

WLAN über den Wolken – eine Welt haben wir.

So hörte ich Musik: George Gershwin, Lou Reed, Bob Dylan, Velvet Underground, The Ramones, Frank Sinatra und freilich Leonard Cohens Chelsea Hotel – New Yorks Songs halt.


Als Filmunterhaltung wollte ich mir als erstes eine Arte-Dokumentation über den Abschuss des Lockerbie-Fluges ansehen, erntete aber stutzig Blicke meiner Nachbarn. Als setzte ich auf die vierte Staffel von House of Cards. Wir fliegen zwar nicht nach Washington, aber Wallstreet und die Klassiker Nie wieder New York und Frühstück bei Tiffany hatte ich schon im Vorfeld der Reise gesehen.

Über den Wolken glotzen alle Filme.

Über den Wolken glotzen alle Filme.

Ohne Verspätung gelandet und ab zur Homeland Security. Ich hatte schon lange Wartezeiten in der Vergangenheit, aber dieses Mal ging zügig voran. Eine kurze Runde noch beim Landwirtschaftsministerium, weil der Grenzer uns ein F wie Fruits auf das Einreisedokument gemalt hatte und schon waren wir im Land der unbegrenzten Möglichkeiten.

Eigentlich darf man dieses Bild nicht machen. Ich hab es aber trotzdem gemacht.

Eigentlich darf man dieses Bild nicht machen. Ich hab es aber trotzdem gemacht.

Gelandet waren wir in Newark Liberty International Airport im US-Bundesstaat New Jersey. Das war auch für mich Premiere. Um in die Stadt zu unserem Hotel zu gelangen, wählte wir ein gelbes Taxi. Die Reise mit dem Zug nahmen wir dann beim Rückflug auf uns. Jetzt hieß es nur: Ankommen im Hotel und ab nach New York.

Der gelbe Taxi-Berechtigungsschein.

Der gelbe Taxi-Berechtigungsschein.

Am Flughafen wurden Taxibestellungen auf einen gelben EWR-Wisch ausgegeben – ohne diesen Wisch kein Taxi. Ab in die Reihe, denn Amerikaner lieben die Schlange stehen und sind darin noch besser als die Briten. Taxis kamen und fuhren, aber leider kein Minivan, wie uns die beschäftigte Dame mit Trillerpfeife am Taxistand erklärte. Daher wählte sie ein ganz normales Cab aus, sehr zum Missfallen des Taxifahrers. Bei vier Personen sollte ich mich auf den Beifahrersitz setzen, was in New York absolut unüblich ist. Passagiere kommen hinten rein, denn auf dem Beifahrersitz hat der Taxifahrer seine persönlichen Gegenstände samt Pausenbrot. Mit Bleifuß ging es dann ab zum Hotel – inzwischen war es schon dunkel geworden und New York breitete sein Lichtermeer vor uns aus. Beeindruckend dieses Stadt, beeindruckend aber auch der Verkehr. Bisher war ich es gewohnt, dass ist die Mautgebühren an den Tunnels direkt zu bezahlen hatte. Unser Taxi war mit einem E-ZPass ausgestattet, eine Art elektronische Mautkarte. E-ZPass ist ein elektronisches Maut-System auf Basis von RFID-Chips, das in weiten Teilen der nord-östlichen Vereinigten Staaten von Amerika etabliert ist. Es klappte einwandfrei und so hatten wir freie Fahrt für freie Bürger. New York, wir sind da.

Taxifahren mit E-ZPass - eine Form von Mautkarte.

Taxifahren mit E-ZPass – eine Form von Mautkarte.

Persönlicher Nachruf zum Tod von David Bowie

12. Januar 2016

Ich saß beim Augenarzt als mich die traugrige Nachricht erreichte. Gerade bereitete ich die Besprechung von Blackstar vor, surfte durchs Netz als ich auf der seiner Facebookseite den Tod von David Bowie vernahm. Ein Künstler, der mich mein ganzes Leben begleitete, ist tot: Musiker, Produzent, Schauspieler, Maler, Multitalent. Ich könnte heulen – verdammter Krebs.

Die Todesmeldung von David Bowie auf der Facebookseite.

Die Todesmeldung von David Bowie auf der Facebookseite.

David Bowie war immer da und er wird es immer sein. Der Thin White Duke hatte viele Phasen und durch die meisten folgte ich ihm. Es gibt ganz wenige musikalische Helden, die über alles stehen, die eine ganze Zeit geprägt haben. Da war der Musiker David Bowie und eine ganze Zeit kam nichts. David Bowie war einer dieser Heros und niemals nur für einen Tag. Er war für mich ein Chamäleon der Musikszene. Aber er passte sich nicht dem Geschmack der Musikszene an, er schuf Kultur, er setzte Trends. Er war so wichtig, so wegweisend, so visonär und dabei auch so unglaublich unterhaltend. Für mich begann Bowie bei Ziggy Stardust, holte Major Tom nach und ich hab den Thin White Duke seither bei seinen Rollenwechseln begleitet. Er war es, der mich mit der deutschen Elektronikszene durch seine Berliner Phase bekannt machte. Dieser Mann war so kreativ und er konnte inspirieren.

Viw Twitter bestätigte sein Sohn den Tod des Vaters.

Viw Twitter bestätigte sein Sohn den Tod des Vaters.

Als wir im Gymnasium Mitte der 80er Jahre unsere Klassenfahrt ins geteilte Berlin unternahmen, war Heros bei mir im Kopfhörer des Sony Walkmans. Wir wollten auch aufs Dach des Europa-Centers, liefen durch die Gänge und wir besuchten die Disco Sound von Christiane F., natürlich nicht mehr das Original der 70er Jahre, sondern nach der Neueröffnung in den 80ern. Durch Bowie kam ich auf Lou Reed, Mott the Hoople und Iggy Pop. Ohne Bowie hätte es nie Transformer gegeben. Mott the Hoople hätte ich nie gehört und nie die Kraft von Raw Power erleben dürfen. Und ich hätte nie Klaus Nomi wahrgenommen.

  
In den 80er Jahren stutze ich: Under Pressure und Let’s dance waren beim ersten Reinhören nicht mein Fall. An Bowie im Anzug, an den feinen Zwirn musste ich mich gewöhnen – Tonight (1984) und Never Let Me Down (1987) waren nicht so mein Fall. Zur Glasspider-Tour nach Berlin ließen mich meine Eltern nicht fahren – aber This Is Not America versöhnte mich wieder. Den nächsten Richtungswechsel zu Tin Machine nahm ich anfangs erst gar nicht wahr. Erst als ich die Musik mehrmals bei Freunden hörte, erkannte ich Bowie und akzeptierte seine Rolle als Musiker unter Musiker. Dann war Bowie nicht mehr groß aktiv für zehn Jahre.
Als The Next Day erschien jubilierte ich, bei Blackstar verneigte ich mich fanz tief und dann jetzt ein paar Tage nach Erscheinen von Blackstar die Todesnachricht.
Ich bin schockiert, ich bin wütend, ich bin betroffen – heute werde ich neben seiner Musik vor allem ein paar Bücher ansehen. Über den Katalog der Bowie-Ausstellung habe ich bereits hier geschrieben, über das hervorragende Buch vom Taschen-Verlag über die Ziggy-Tour hier ebenso. Vielleicht hänge ich heute ein Foto von Bowie auf, wenn ich einen passenden Rahmen gefunden habe. Es handelt sich um einen signierten Abzug von Mick Rock, der Bowie mit dem dritten Auge auf der Ziggy Stardust-Tour zeigt. Und dazu gibt es die Musik der jüngsten Bowie-Box.

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Rockgeschichte in Bildern von Mick Rock

16. Dezember 2015
Blondie und Lou Reed - fotografiert von Mick Rock.

Blondie und Lou Reed – fotografiert von Mick Rock.

Dieses Mal werde ich ganz ruhig dasitzen und mir einfach nur die Bilder ansehen. Aber kaufen werde ich nichts, gar nichts. Aber darüber schreiben will ich allemal. Es handelt sich um eine Sammlung von streng limitierten Artprints aus der Ausstellung Mick Rock: Shooting for Stardust.
Über den Künstler Mick Rock habe ich bereits im Blog geschrieben. Er hat ein sensationelles Fotobuch über David Bowie im Taschen-Verlag herausgegeben. Mick Rock ist einer der wichtigsten Fotografen der Rockgeschichte. Er gilt als „the Man who shot the 1970s“. Nun gibt es die Fotos seiner Wanderausstellung zum Vorzugspreis – der mich allerdings zu hoch ist. Nicht weil es mir die Bilder nicht wert wären, aber das Geld ist einfach nicht da. Die Wanderausstellung eröffnete im Herbst in der Taschen Gallery in LA und ist derzeit nach einem Zwischenstopp bei der Paris Photo auf der Art Basel in Miami zu bewundern. Alles Reiseziele, die ich leider im Moment nicht auf meiner Route habe.


Um mein Interesse zu wecken, hat der Taschen Verlag mir eine Auswahl der Fotos als klassischen Papierabzug geschickt. Und ich bin begeistert. Die Fotos von David Bowie in der Ziggy Stardust-Phase kannte ich ja bereits. Aber mir war nicht bewusst, welche Ikonen Mick Rock geschaffen hat. Es sind beispielsweise DIE Aufnahmen von Lou Reed oder Iggy Pop dabei.

Die drei von der Tankstelle.

Die drei von der Tankstelle.

Ich kann schon verstehen, dass die Aufnahmen von Fotokunstsammlern heiß begehrt sind. Nun werden die Artprints in limitierter Auflage direkt in Rocks Archiv und unter dessen Aufsicht produziert. Die signierten und nummerierten Fotos sind auf alterungsbeständigen Archivpapier gedruckt und in unterschiedlichen Formen (und Preisen) erhältlich. Die Fotos im Format 16×20 kommen auf 2000 US-Dollar pro Bild. Die Bilder im Format 20×24 liegen bei 2500 US-Dollar, 24×30 bei 4000 US-Dollar, 30×40 bei 7000 US-Dollar und 40×60 bei 12000 US-Dollar. Wer also ein Weihnachtsgeschenk sucht, das im Wert steigt, ist beim Taschen-Verlag an der richtigen Adresse.

Wahnsinn, der Wahnsinnige Iggy.

Wahnsinn, der Wahnsinnige Iggy.

Ein Bob Dylan-Album, das die Fans nicht brauchen

9. Februar 2014

Gehen dem Meister die Ideen aus? Gerade lese ich als Dylan-Fan, dass his Bobness Ende Februar 2014 sein Album The 30th Anniversary Concert Celebration wieder auf den Markt bringen will. Dazu erscheint eine Doppel-DVD und eine Blu ray? Aber warum nur? Es wird wohl die erste Dylan-CD sein, die ich nicht kaufen werde.

Brauch ich (leider) beides nicht - Dylan was soll das?

Brauch ich (leider) beides nicht – Dylan was soll das?

Wir erinnern uns – am 16. Oktober 1992 feierte Bob Dylan seinen 30jährigen Plattenvertrag mit Columbia einem fetten Konzert in New York vor rund 18000 Fans. Ich war via Fernsehen live dabei. Zahlreiche Gratulanten trugen Dylan-Songs zu diesem Abend bei: Johnny Cash zusammen mit June Carter Cash, Lou Reed, The Clancy Brothers, Richie Havens, Johnny Winter, Roger McGuinn, Tom Petty & the Heartbreakers, Stevie Wonder, Willie Nelson, Kris Kristofferson, Neil Young, Eric Clapton, Ron Wood, Chrissie Hynde, The O’Jays, Eddie Vedder und eine überschätzte Sinéad O’Connor, Tracy Chapman und auch George Harrison. Der Beatle war nach 18 Jahren zum ersten Mal wieder auf einer US-Bühne zu sehen. Am Schluss kam der sichtlich angeschlagene Bob Dylan auf die Bühne und sang ein paar Lieder und stimmte ein beim großen Finale. Es war ein wirklich großartiges Konzert.

Musikalisch waren einige geniale Highlights dabei: Genannt seien nur die Auftritte von Neil Young, Eric Slowhand Clapton und Lou Reed. Ein paar Monate später veröffentlichte Comubia das Konzert auf Doppel-CD und Video. Leider war der wichtigste Song  des Abends nicht dabei: Song to Woody wurde laut Columbia nicht nicht aufgenommen. Von technischen Problemen war die Rede. Wahrscheinlich ist der Tontechniker von damals noch immer auf Jobsuche.

Jetzt kommt die Neuauflage des Konzerts. Gut, es liegt einiges neues Bildmaterial von den Proben vor. Allerdings wer bei YouTube dannach suchte, der hatte die Proben schon lange in seinen Besitz. Und als aktiver Dylan-Fan hatte man die entsprechenden Bootlegs der Veranstaltung – übrigens mit einem optimalen Song to Woody. Versteh es, wer es will.

Das im August 1993 veröffentlichte Album 30th Anniversary Concert Celebration 1993 unterscheidet sich kaum von dem neuen 30th Anniversary Concert Celebration 2014– außer im Preis, der doppelt so hoch ist. Das alte Album ist weiterhin im Handel erhältlich. So richtig neu sind eigentlich nur die Proben von  Sinéad O’Connor – I Believe In You (from sound check – previously unreleased) und von Eric Clapton – Don’t Think Twice, It’s Alright (from sound check – previously unreleased) und der War-Auftritt von Sinéad O’Connor. Das Zeug war allerdings schon auf zahlreichen Bootlegs zu hören.

Ich sage es nur ungerne. Aber diese Veröffentlichung von Bob Dylan werde ich mir nicht kaufen. Nochmals: Ein geniales Konzert und wer es nicht kennt, sollte zuschlagen. Der wahre Fan hat es bereits und bekommt sogar noch weniger als 1993.

Zum Vergleich die beiden Alben:

Die alte Version des Konzerts.

Die alte Version des Konzerts.

Die Version 30th Anniversary Concert Celebration 1993:

Like A Rolling Stone – John Mellencamp

Leopard-Skin Pill-Box Hat – John Mellencamp

Introduction By Kris Kristofferson – Kris Kristofferson

Blowin‘ In The Wind – Stevie Wonder

Foot Of Pride – Lou Reed

Masters Of War – Mike McCready;Eddie Vedder

The Times They Are A-Changin‘ – Tracy Chapman

It Ain’t Me, Babe – June Carter Cash;Johnny Cash

What Was It You Wanted – Willie Nelson

I’ll Be Your Baby Tonight – Kris Kristofferson

Highway 61 Revisited – Johnny Winter

Seven Days – Ron Wood

Just Like A Woman – Richie Havens

When The Ship Comes In – The Clancy Brothers;Tommy Makem;Robbie O’Connell

You Ain’t Goin‘ Nowhere – Shawn Colvin;Mary-Chapin Carpenter;Rosanne Cash

Just Like Tom Thumb’s Blues – Neil Young

All Along The Watchtower – Neil Young

I Shall Be Released – Chrissie Hynde

Don’t Think Twice, It’s All Right – Eric Clapton

Emotionally Yours – The O’Jays

When I Paint My Masterpiece – The Band

Absolutely Sweet Marie – George Harrison

License To Kill – Tom Petty

Rainy Day Women #12 & 35 – Tom Petty

10. Mr. Tambourine Man – Roger McGuinn

It’s Alright, Ma (I’m Only Bleeding) – Bob Dylan

My Back Pages – Bob Dylan;Roger McGuinn;Tom Petty;Neil Young;Eric Clapton;George Harrison

Knockin‘ On Heaven’s Door – Everyone

Girl from the North Country – Bob Dylan

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Das neue Album 30th Anniversary Concert Celebration 2014 aus dem Jahre 2014 umfasst

Like A Rolling Stone – John Mellencamp

Blowin‘ In The Wind – Stevie Wonder

Foot Of Pride – Lou Reed

Masters Of War – Eddie Vedder/Mike McCready

The Times They Are A-Changin‘ – Tracy Chapman

It Ain’t Me Babe – June Carter Cash/Johnny Cash

What Was It You Wanted – Willie Nelson

I’ll Be Your Baby Tonight – Kris Kristofferson

Highway 61 Revisited – Johnny Winter

Seven Days – Ron Wood

Just Like A Woman – Richie Havens

When The Ship Comes in – The Clancy Brothers and Robbie O’Connell with special guest Tommy Makem

War – Sinead O’Connor

Just Like Tom Thumb’s Blues – Neil Young

All Along The Watchtower – Neil Young

I Shall Be Released – Chrissie Hynde

Love Minus Zero, No Limit – Eric Clapton (Track Only Available on DVD/Blu-Ray Format)

Don’t Think Twice, It’s Alright – Eric Clapton

Emotionally Yours – The O’Jays

When I Paint My Masterpiece – The Band

You Ain’t Goin‘ Nowhere – Mary Chapin Carpenter/Rosanne Cash/Shawn Colvin

Absolutely Sweet Marie – George Harrison

License To Kill – Tom Petty & The Heartbreakers

Rainy Day Women #12 & 35 – Tom Petty & The Heartbreakers

Mr Tambourine Man – Roger McGuinn

It’s Alright, Ma – Bob Dylan

My Back Pages – Bob Dylan/Roger McGuinn/Tom Petty/Neil Young/Eric Clapton/George Harrison

Knockin‘ On Heaven’s Door – Everyone

Girl Of The North Country – Bob Dylan

CD Audio bonus tracks:

Sinéad O’Connor – I Believe In You (from sound check – previously unreleased)

Eric Clapton – Don’t Think Twice, It’s Alright (from sound check – previously unreleased)

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Neben 20 Minuten Proben gibt es auf der Blu ray 30th Anniversary Concert Celebration folgende Bonus Tracks:

Leopard-Skin Pill-box Hat – John Mellencamp

Boots Of Spanish Leather – Nancy Griffith with Carolyn Hester

Gotta Serve Somebody – Booker T. & The M.G.’s

Love Minus Zero, No Limit – Eric Clapton (Track Only Available on DVD/Blu-Ray Format)

Lorenzo Mattotti interpretiert Edgar Allan Poe

23. Januar 2014

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Nach dem frühen und für mich überraschenden Tod des Ausnahmemusikers Lou Reed widmete ich mich ein paar Tage lang wieder der Musik des Künstlers. Nach all den bekannten Hits landete ich auch bei den Musical über Edgar Allan Poe. Reed komponierte das Musical Poetry the raven zusammen mit Robert Wilson im Jahr 2000 für das Hamburger Thalia Theater.

Im Jahre 2003 kann eine Doppel CD von Lou Reed heraus. Leider lag dieser CD kein Booklet mit den etwas schwer verständlichen Texten von Edgar Allan Poe bei. Daher erschien später unter Mitwirkung des italienischen Illustrators Lorenzo Mattotti das Textbuch The Raven samt Illustration. Insgesamt gibt es 44 Schwarzweiß Zeichnungen und 29 Farbtafeln zu sehen. Die Schwarzweiß Grafiken sind entweder Kohle- oder Tuschezeichnungen. Ich muss zugeben, dass ich in Lorenzo Mattotti bisher aus dem Comic-Bereich und von seinen Illustrationen für den New Yorker. kannte.

Mit dem Farbtafel tat ich mir anfangs schwer. Für mich übertrug er den Stil der New Yorker Illustrationen in die Literaturtexte von Edgar Allan Poe. Mit Poe verbinde ich düstere, geheimnisvolle Gemälde. Mattotti zeigte zwar geheimnisvolles, aber nicht so richtig nach meinem Geschmack. Ich will nicht sagen, dass mir die Zeichnungen nicht berührt haben. Aber ich habe mir wohl etwas anders vorgestellt.

Aber erst im Laufe der Zeit fand ich Gefallen an den Bildern. Sie sind für mich völlig abgedreht, um es ganz einfach zu sagen. Die Bilder mussten reifen, ich musste mich an den Stil von Lorenzo Mattotti gewöhnen. Lässt man sich darauf ein, eröffnete er dem Zuschauer neue Welten. Edgar Allen Poe ist zu sehr mit Klischees behaftet – auch bei mir und das muss ich mir hinter die Ohren schreiben. Zu mindestens in meiner bildlichen Vorstellungen war ich festgefahren. Damit räumte Lorenzo Mattotti komplett auf.

Für mich sind die Bilder in dem Buch The Raven eine ideale Ergänzung zu den überarbeiteten Texten von Poe in der Interpretation von Lou Reed. Schade, dass ich das Musical einstmals in Hamburg verpasst hatte. Fazit: Das Text- und Bilderbuch von Lou Reed und Lorenzo Mattotti und die außergewöhnliche CD von Reed und Robert Wilson eröffneten mir einen sehr interessanten, verstörenden Kunstgenuss. Und dafür muss ich Lou Reed noch heute danken.

Persönlicher Nachruf auf Lou Reed

28. Oktober 2013

Das erste Mal als ich Lou Reed gehört habe, war ich ein Teenager auf der Suche nach neuen musikalischen Ufern. Bei einem Kumpel hörte ich die VU-Aufnahmen mit Nico. Die Stimme der schönen Deutschen faszinierte mich, aber noch mehr der Sound der Band. Ungemein rhythmisch, doch zugleich kalt und hart. Mein Popmusikhimmel geriet ins Wanken, als ich von der Band die ersten Bilder sah. Internet gab es damals nicht und so musste ich in Rockalmanachs stöbern, um einen Eindruck von den Kerlen zu bekommen. Typen in Lederjacken mit Sonnenbrillen – das war anders als die Sunnyboys, die ich kannte.

Ich hörte mich in VU ein und musste erst einmal schlucken. Die besungene Welt war ganz anders als die heile Welt in der ich aufgewachsen sind. Ich wartete nie auf einen Freier und spritze mir kein Heroin, machte einen Entzug oder experimentierte nicht mit Sadomaso. Obwohl ich nichts mit der Welt von VU gemeinsam hatte bis auf die Vorliebe für Andy Warhol gefiel mir der Sound. Erst auf LP und später auf CD kaufte ich mir alles von VU. Zuletzt bekam ich von meiner Frau die Bananen-Box geschenkt. Ich glaube, sie weiß gar nicht, welche Freude sie mir gemacht hat.

Box

Als Lou Reed auf Solopfaden wandelte, folgte ich ihm. Zwar war ich kein Transvestit, der von Miami nach NYC kam, sich die Beine rasierte und einen Walk of the wild Side antrat. Klar die Transformer war wichtig, aber persönlich noch wichtiger war das New York Album. Ich hatte es bei meinen Streifzügen durch Big Apple im Ohr, verschenkte die CD ein paar Mal. Das war für mich das Meisterwerk von Lou Reed. Die Gosse, die dunklen Seiten – welch Faszination.

Dann verlor ich Reed aus den Augen bzw. aus den Ohren. 1993 kam er für mich zurück als er mit Fool of Pride eine der besten Nummern des 30th Anniversary Concert Celebration von Bob Dylan ablieferte. Da war es wieder das alte Feuer, der hypnotische Sprechgesang. Ich kramte meine alten Scheiben hervor und lauschte den Worten. Reed studierte einstmals Kreatives Schreiben an der Syracuse University, und der Dichter Delmore Schwartz war sein Lehrer – das merkt man.

Von jüngeren Aufnahmen gefielen mir die Poe-Aufnahmen von 2000. Ich wollte nach Hamburg, um mir die Aufführungen anzusehen, kam aber nie dazu. Jetzt ist es vorbei. Da die CD ohne Textbuch auskam, besorgte ich mir die Buchversion The Raven mit Zeichnungen von Lorenzo Mattotti, um das alte Englisch von Edgar Allan zu verstehen. Die Worte hab ich dann verstanden, ob es mir mit dem Sinn auch so ging, sei dahingestellt.

Auch blieb mir die Sinnhaftigkeit in der Zusammenarbeit mit Metallica bei Lulu zunächst verborgen. Zu radikal war die Wendung Reeds. Rückblickend gesehen, ist es ein großartiges Album geworden. Aber sehr gewöhnungsbedürftig. Gerne hätte ich dich oder Auftritte mit seiner Frau Laurie Anderson gesehen. Sie war jahrelang ein absoluter Geheimtipp für mich. Oh Superman und Home of the Brave gehören für mich zu den Klassikern der Performanceart.