Wenn es um Scores für Videospiele geht, dann steht bei mir immer Chris Huelsbeck an erster Stelle, der heute seinen 55. Geburtstag feiert. Alles Gute Meister. Persönlich ist die Musik zu Turrican sein wichtigster Beitrag. Turrican erschien im Laufe der Jahre für verschiedene Plattformen und es gibt damit auch unterschiedliche Musik zum Spiel. Und da Chris Huelsbeck Geld verdienen muss, wurden die unterschiedlichen Scores vor kurzem auf farbigen Vinyl in einer Sammelbox veröffentlicht. Und natürlich hab ich als treuer Fan und Retrogamer hier zugeschlagen.
Es handelt sich um die 7 LP-Sammlerbox zum 30. Jubiläum von Turrican. Folgende Aufnahmen hat Strictly Limited Games zusammengefasst und gepresst: Turrican 1 Studio Recordings, Turrican 2 Studio Recordings, Turrican 3 Studio Recordings, Super Turrican 2 Studio Recordings, Turrican 1 Original Sound Version Amiga, Turrican 2 Original Sound Version Amiga, Turrican 3 Original Sound Version Amiga, Mega Turrican Original Sound Version Sega, Super Turrican 1 Original Sound Version SNES und Super Turrican 2 Original Sound Version SNES.
Und hier hab ich das Unboxing-Video von mir:
Laut Strictly Limited Games wurden nur 999 Kopien der Box hergestellt. Ein paar gibt es wohl noch. 1990 erhielt Huelsbecks Karriere einen Aufschwung mit der Musik zu dem Spiel Turrican; vor allen Dingen seine Musik zu Turrican 2 erreichte schnell Kultstatus in der Spiele-Szene. So schaffte er es beispielsweise als einer der ersten, auf dem normalerweise 3-stimmigen Commodore 64 fünf Stimmen zu erzeugen bzw. aus dem normalerweise 4-stimmigen Amiga sieben Stimmen herauszuholen. Turrican und Turrican 2 gehören daher zu den soundtechnischen Meisterwerken der Heimcomputerszene.
Fußball interessiert mich nur am Rande, aber nach dem Tod von Pelé mit 82 Jahren erinnere ich mich, dass ich Anfang der achtziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts zahllose Fußballturniere mit dieser Legende ausgetragen hatte. Tagelang spielte ich mit Pelé.
Pelé war der erste am Morgen, den ich getroffen habe und der letzte am Abend, bei dem ich mich verabschiedet habe. Ich hatte fanatisch Pelé‘s Soccer auf meinem Atari 2600 gespielt und werde die Cartridge heute als Erinnerung wieder in meine Lieblingskonsole schieben. Und nein, ich habe Pelé natürlich nie live getroffen, sondern nur virtuell als 8-Bit-Grafik. Pelé’s Soccer, ursprünglich als Championship Soccer veröffentlicht, ist ein Sportspiel von Atari, Inc. aus dem Jahr 1981 für das Atari Video Computer System. Es wurde vom berühmten Fußballer Pelé empfohlen und bietet Ballhand- und Torwarttechniken mit dem Joystick.
Das Spiel von Steve Wright war das erste Lizenzspiel im Sportbereich, aber das erste Videospiel überhaupt, für das eine Person der Zeitgeschichte auf dem Cover wirbt. Ich mag die Coverzeichnungen von Atari sehr. Das war wohl der Grund, warum ich meinen Eltern auf die Nerven ging, dass ich dieses Spiel unbedingt haben musste. Fußball interessierte mich sonst nur am Rande und tut es heute noch immer nicht.
Atari nahm sein bestehendes Spiel Championship Soccer und änderte den Titel einfach in Pelé’s Soccer. Werbevertrag wurde unterschrieben und kleine Jungs wie ich, dachten, dass Pelé wirklich in dem Spiel auftaucht. Dabei waren die drei-Spieler-Formation samt Torwart nur die 8-Bit-Klötze, aber für mich waren sie Pelé. So funktioniert Werbung. Es war die erste VCS-Kassette mit Vertical-Scrolling.
Pelé soll übrigens schwer begeistert von dem Spiel gewesen sein, so dass er 1981 bei einem Deutschlandbesuch den Kaiser Franz Beckenbauer zum Duell auf dem Atari 2600 herausforderte. Pelé gewann gegen Beckenbauer 1:0. Diese wunderbare Geschichte gibt es hier nachzulesen.
Funstock hat sein Versprechen gehalten: Im Mai 2021 habe ich bestellt und genau zu Weihnachten wurde sie zugestellt: Die linierte schwarze Evercade VS Founders Edition. Entspannendes Retrogaming über die Weihnachtsfeiertage ist also gerettet.
Ich bin ein bekennender Retrogamer. Aufgewachsen mit dem Atari 2600 und Atari Lynx zockte ich mich durch meine Jugend: Gameboy, N64, Sega Mega Drive, Nintendo SNES – nur das Atari Jaguar habe ich ausgelassen. Vor Jahren entdeckte ich die Evercade Emuationen: Ein mobiler Handheld mit Cartridges mit verschiedenen Retrospielen verschiedener Hersteller. Das macht Spaß, das bringt Freude – Unterhaltung für Zwischendurch.
Dann machte mich ein Leser meines Blogs darauf aufmerksam, dass es eine Evercade VS Founders Edition geben wird. Also kein Handheld, sondern eine richtige Konsole mit Controllern mit einer Sammlung an Spielen sowie Schlüsselanhänger und Poster. Die (Plastik-)Konsole kommt in schwarz daher. Ich bestellte bei Funstock in Großbritannien – hatte zwar Bedenken wegen der sich anbahnenden Chipkrise und wegen des Brexits sowieso. Das Versprechen von Funstock: Genau zu Weihnachten sollte geliefert werden. Was soll ich sagen? Funstock hielt sein Versprechen und die in China produzierte Evercade Founder Edition in Schwarz traf termingenau ein. Die Weihnachtstage sind also gerettet.
Die Evercade VS Founders Edition ist auf 5000 Exemplaren limitiert. Die Evercade VS Founder Edition Konsole ist komplett in schwarz mit zwei zusätzlichen schwarzen Controllern und schwarzen USB-Kabeln sowie einem schwarzen Link-Kabel für den Evercade Handheld zum Anschließen an die Spielkonsole. Es gibt die gleiche Konsole in weiß als Evercade VS Premium White für den Massenmarkt bei den gängigen Händlern. Vielleicht hole ich sie mir ab Januar 2022 auch noch, wobei die schwarze Variante in meinen Augen einfach eleganter ist.
Enthalten sind zudem ein Zertifikat zur Founder Edition, zwei exklusive Karten, ein exklusives Founder Edition Poster, ein Steelbook für sechs Module und ein Founder Edition Schlüsselanhänger. Als Spiele sind dabei: Intellivision Collection 1 (21), Bitmap Brothers Collection 1 (22), Technos Arcade 1 (01), Data East Arcade 1 (02), Gaelco Arcade 1 (03) und Atari Arcade 1 (04). Vor allem auf die Atari-Spiele bin ich neugierig. An technischen Daten gibt es zu finden: 1,5 Ghz Quad-Core Prozessor, 512 MB RAM, 4 GB Speicherplatz, Grafikprozessor unterstützt 32bit-Spiele, 4 USB-A-Ports für bis zu vier Controller für lokalen Multiplayer, zwei Modulschächte, WiFi, HDMI Ausgang mit 1080p.
Die bisherigen Evercade Module vom Handheld werden bis auf die beiden Nаmco Museum Collections unterstützt. Da hab ich nur die erste Version, die muss ich halt weiterhin auf dem Handheld zocken.
Gamedesigner können große Künstler sein, aber auch Games werden oft zum Gegenstand von Kunst. Das ist mir auf der Gamescom 2019 in Köln wieder bewusst geworden, als ich die Ausstellung von Pixelethics besuchte. In der Retro-Halle hatte er seine Kunstwerke aufgehängt und kam mit den Leuten ins Gespräch. So auch mit mir und ich bin sehr angetan von den Exponaten.
Hinter Pixelethics verbirgt sich der Leipziger Ivo Zibulla. Er sucht in einer zeitgenössischen visuellen Sprache ein Medium für den intimen, gleichsam meditativen Weg der Selbsterfahrung und Transformation. Aus Videospiel-Klassikern entlehnte Motive werden in einem fixierten Raster durch manuelles Setzen monochromer Farbquadrate in retrospektiver Pixel-Ästhetik dargestellt. Die aus der Computerspielegrafik der 1980 und frühen 1990er Jahren entnommenen Spiele-Items, Power-Ups, Porträts bekannter Pixelhelden werden zu ikonischen, quasi archetypischen Repräsentationen ethischer Konzepte und Werte: Sünde und Tugend, mythische Erzählungen innerer Vorgänge. Meine Frau und ich haben uns für das Bild Hochmut entschieden. Es geht nächste Woche zum Rahmen bei Galerie für Bild und Rahmen Reinegger.
Ich habe mich für Hochmut entschieden.
Die digitalen Motive werden in unsere analoge Welt überführt, indem die händisch gestalteten Vorlagen in unterschiedlichen Kunsttechniken wie Acryl- oder Aquarellmalerei umgesetzt, auf Stickern im öffentlichen Raum verteilt oder auch in eine gänzliche Körperlichkeit überführt werden. Aus farbig lackierten Holzwürfeln werden Skulpturen in analoge Körper verwandelt.
Die „tägliche Anbetung“dieser Objekte, so Ivo Zibulla, sei es in der Herstellung, sei es in der Rezeption, deren Existenz zwischen nostalgischem Spielzeug und rituellen Artefakt pendelt, regt zum eigenständigen Nachdenken und Reflektieren über die so materialisierten Werte an.
Mir hat das Gespräch mit Ivo Zibulla sehr viel Spaß gemacht und hoffe, dass ich mehr von ihm sehe. Wenn ich in Leipzig bin, schau ich auf jeden Fall bei ihm vorbei, Auf Instagram bringt er mir neue Anregungen durch seine Kunst.
Mit dem Gameboy Classic und dem Atari Lynx begann bei mir zu Hause das mobile Gaming. Der Gameboy gehörte in den Schulranzen genauso wie mein Casio Taschenrechner fx100 für den Matheunterricht. Jetzt wird der Gameboy 30 Jahre alt und so alt ist mein Modell von 1989.
Mein Gameboy ist grau und ich bekam ihn von meinen Eltern geschenkt. Damit war es um mich geschehen. Ich daddelte ganze Nachmittage hindurch. Ich hatte Spaß, während Freunde meiner Eltern meinten, ich sollte an die frische Luft oder zu Freunden gehen. Ich bin dann zu meinen Freunden gegangen und wir haben da zusammen Gameboy gespielt. Zunächst Tetris, dann kamen andere Games – wie beispielsweise R-Type, ein frühes Ballerspiel.
Der Gamesboy war ein geniales Mobilgerät, lange vor Handygames. Und wer Gameboy spielte, der fand schnell Anschluss. Andere Kinder setzten sich zu mir oder ich setzte mich zu anderen, wir zogen unsere mobilen Gamekonsolen und wir spielten in der Gruppe. Zelda, Donkey Kong, Mario – ab und zu Pokémon.
Für mehr Spielepower sorgte der Atari Lynx, der in Farbe war und ein fetter Batteriefresser. Wenn unsere Familie in den Urlaub gefahren ist, schloss ich meinen Lynx von Atari am Zigarettenzünder im Auto an (so hieß es das Ding damals) und konnte von München bis zum Gardasee problemlos zocken. Der Lynx war zwar auch mobil, hatte die bessere Grafik, war allerdings ein wenig unhandlich. Der Gameboy passte besser in meine Tasche und war eher Mainstream, der Lynx war eher exotisch und nicht so verbreitet.
Jetzt wird der Gameboy 30 Jahre alt und ich habe meine graue Kiste wieder aus dem Archiv geholt. Ein Batteriekontakt war defekt, aber Caramba und ein wenig Alu-Folie brachten die Lösung. Ich schob Tetris rein und meine Jugend kam zurück. Und wenn ich mich richtig erinnere, dann lieh sich meine Mutter meinen Gameboy und spielte Abends Tetris. Vielleicht war dies der Grund, weshalb meine Eltern gegenüber Videogames grundsätzlich aufgeschlossener waren.
Ein paar Jahre später kam der Gameboy Advance in mein Jugendzimmer. Er war kleiner, in Farbe und man konnte die alten Gameboy-Spiele damit weiterhin zocken. Noch heute lieben K1 und ich die alten Retrospiele. Das 8-Bit-Fieber hat uns erfasst.
Eigentlich kenne ich teddynash nicht und dennoch sind wir über soziale Netzwerke verbunden. Wir haben Gemeinsamkeiten, mögen beispielsweise ähnliche Musik wie Jean Michel Jarre und führen hier immer wieder Dialoge.
teddynash ist Künstler und durch seinen Instagram-Account habe ich an seiner Kunst Gefallen gefunden. Je mehr Bilder teddynash postete, desto neugieriger bin ich geworden. Die Stilrichtungen sind unterschiedlich. Nachdem heute unser gemeinsames Musikidol heute ein neues Album auf den Markt bringt, hat tedddynash unglaubliche Fanarbeiten veröffentlicht, die von Jean Michel Jarre aufgegriffen und weiterverbreitet wurden – das nenne ich mal Marketing.
teddynash ist ein Fan von Jean Michel Jarre.
All das machte mich neugierig auf diesen Künstler. Also reifte der Entschluss, teddynash eines Tages einmal anzuschreiben und zu fragen, ob er nicht durch Zufall ein Buch mit seinen Bildern veröffentlicht habe. Schließlich bietet er das eine oder andere Bild als digitalen Druck zum Kauf an. Also, so meine Meinung, hatte der Künstler vielleicht mal eine Ausstellung oder einen Katalog gemacht.
Und siehe da, ich hatte Glück. Teddynash hatte ein Buch im Selbstverlag herausgebracht „10 Jahre Kunstbilder“ von teddynash. Natürlich hab ich mir das Buch sogleich bestellt, samt Widmung. Vor kurzem drehte ich ein Video über das Buch von Teddynash in YouTube in dem ich das Buch „10 Jahre Kunstbilder“ vorstellte.
Quasi als Dankeschön, fertigte er ein Kunstwerk von mir selbst an. Ungewöhnlich, wenn man sich selbst durch die Augen eines Künstlers sieht. Er nahm meine Hobbys Retrogaming, Wellensittich (auf dem Bild sieht man Sinatra), Macs (hier der Mac von 1984), Musik und Hüte auf. Wahnsinn, mich hat es vom Hocker gehauen und ich werde das Bild bei mir zu Hause aufhängen.
Ein Portrait von mir. Danke an teddynash.
Also schaut euch die Website, den Instagram-Feed und die Postings in Facebook an, es lohnt sich. Die Kunst ist experimentell. K2 hat bei uns sofort Postits ins Buch gemacht, welche Bilder am besten gefallen. Manche Bilder erinnern mich an Lost Places. „Ich bin fasziniert von alten Dingen, die Risse haben, leicht kaputt und mit Farbspritzer bedeckt sind“, schreibt er in dem Vorwort zu seinem Buch.
Die reinen Farbexperimente gefallen mir am besten. Wenn sich teddynash vom Gegenständlichen löst und in die Abstraktion geht, bin ich absolut begeistert. Und natürlich wäre er kein Social Media-Künstler, wenn er nicht unglaublich eindrucksvolle Katzenbilder machen würde – Catcontent kommt immer an. Sein Model ist der Kater Diesel. „Er ist nie schlecht gelaunt und bleibt immer brav sitzen, wenn ich mit der Kamera ankomme“, so teddynash weiter. Also klar Anschaubefehl.
„Es ist ein Hammer, was hier jedes Jahr im Retrogaming-Bereich aufgebaut wird.“ Mit diesen Worten lobt Komponist Chris Hülsbeck die Retrogaming-Area auf der weltgrößten Spielemesse gamescom in Köln.
Der Komponist und sein Fan: Chris Hülsbeck (r.) und Matthias J. Lange
Für einen Tag ist Hülsbeck aus den USA auf der gamescom zu Gast, um alte Freunde zu treffen, neue Kontakte zu schließen und vor allem mit seinen Fans ins Gespräch zu kommen. Und da komme ich ins Rennen. Ich bin ein großer Fan des Komponisten und hatte ihn in der Vergangenheit immer wieder verpasst. Aber dieses Mal sollte ich ihn treffen. Chris Hülsbeck ist der deutsche Komponist für Videospielsoundtracks. Er komponierte zahlreiche Klassiker, sein Meisterwerk ist die Musik zur Videospielreihe Turrican. Die Musik wurde in zahlreichen Versionen veröffentlicht, unlängst als opulente Orchesterversion mit klassischen Sinfonieorchester. Also traf ich ihn auf der gamescom, ließ mir ein paar Autogramme geben und machte ein Videointerview mit ihm.
Deutschland hat eine starke Heimcomputerszene
In den USA gibt es auch eine große Spielegemeinde, aber so Hülsbeck in meinem Interview, aber die Amerikaner seien mehr Konsolenspieler. Das Besondere in Deutschland sei die Begeisterung für die Heimcomputer der 80er und 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Chris Hülsbeck arbeitet im Moment an einem Bonus-Amiga-Album für Turrican. Hier wird mit alten Amiga-Tools und Rechner neuer Sound für ein imaginäres Turrican 4-Spiel erzeugt.
Fans halten Chris Hülsbeck die Treue
„Ich bin super dankbar, dass mir die Fans die Treue halten und diese Projekte möglich machen“, gibt Hülsbeck zu. Und er verrät einen Traum: Chris Hülsbeck würde gerne einen klassischen Filmscore für einen Spielfilm komponieren. Er klopft schon in Hollywood an und hat inzwischen auch eine US-Agentin. Bisher noch ohne Ergebnisse, aber Chris Hülsbeck arbeitet weiter an seinem Traum. Große Vorbilder gibt es schon: Michael Giacchino oder Jesper „Jakobson“ Kyd arbeiten für beide Welten – Kino und Videogames.
Hülsbeck als Wegbereiter
Musik im Film und im Spiel sei extrem wichtig, so Hülsbeck weiter. Wenn man bei einem audiovisuelles Medium die Musik abschaltet, dann fehlt auf jeden Fall etwas. Hülsbeck hat inzwischen sein 36. Album veröffentlicht und ist seine eigene Plattenfirma. Er war damit ein Wegbereiter in der Musikproduktion. Während andere Musiker große Musikstudios buchen mussten, produzierte Hülsbeck in den eigenen vier Wänden. Er sah damit den Tod der großen Studios voraus. Heute wohnt und fährt er mit seinem Wohnmobil durch die USA und arbeitet von unterwegs – ein musikalischer Nomade.
Chris Hülsbeck dankt den Fans.
Die Kampagnen in Kickstarter sind für Hülsbeck sehr wichtig. Einerseits ist es eine Art Wasserstandsmelder, um zu prüfen, ob seine Kunst noch nachgefragt wird. Andererseits könnte er große Projekte wie die Orchestermusik nicht aufziehen, ohne die Unterstützung der Fans zu haben. „Die Liveaufführung zu erleben, war der totale Wahnsinn“, so Hülsbeck weiter. „Ich wünschte, meine Großmutter hätte das erleben können.“ Sie war immer diejenige, die Chris ermutigte, seine Musik zu machen. „Meine Großmutter wäre total aus dem Häuschen gewesen, wenn sie das erlebt hätte.“
Beim Thema Wertschätzung der Soundtrackmusik hat Chris Hülsbeck einen Vorschlag: So könnte eine Kategorie „der beste Soundtrack“ beim Deutschen Computerspielpreis aufgenommen werden.
Hinweis: Dieser Text entstand ursprünglich im Rahmen eines Bloggerseminars für das Arbeitnehmer-Zentrum Königswinter (AZK) in Königswinter.
K2 weiß, dass ich ein Retro-Gamer bin und so bekam ich von Kind 2 eine Nintendo Game Boy Tasse geschenkt. Das Besondere: Die Tasse hat einen Thermoeffekt.
Ich besaß früher schon einmal eine ähnliche Tasse wie diese. Es war eine Tetris-Tasse, die ich aufgrund eines Vortrags in einem Studentenfernsehen erhalten habe. Leider ist mir diese Tasse heruntergefallen und zu Bruch gegangen. Daher kam die Nintendo Game Boy Tasse von K2 genau zur richtigen Zeit. Das Kind denkt eben mit.
Was ist nun das Besondere an der Tasse? Das Bild auf der Tasse zeigt ein Motiv aus Super Mario aus dem Zeitalter des Game Boys. Wenn jetzt eine heiße Flüssigkeit in die Tasse kommt, dann verfärbt sich der Bildschirm und es treten zwei Szenen aus Super Mario zu Tage. Ich finde es einen netten Effekt und als Retro-Game liebe ich solche harmlosen Spielereien. Danke nochmals an Kind 2 für die Aufmerksamkeit und es gilt: Retrogaming forever.
Schaut euch in dem Video an, wie das Ganze funktioniert:
Weil ich wohl Retrogames so gerne habe, kam Enno Coners mit seinem CSW Verlag auf mich zu und bat mich, das unlängst erschienene Buch Und dann kam Tetris einmal näher anzuschauen. Machte ich doch gerne und verschlang die Kapitel des Buches auf einer Geschäftsreise mit dem Zug.
Das Buch ist genau für so Leute wie mich. Retrogamer der alten Schule. Ich habe als Kind den Atari-Virus gehabt und bin in der goldenen Ära der Videospiele groß geworden. Ich kenne Super Mario besser als Karl den Großen und ich weiß, dass Atari kein japanischer General aus dem Zweiten Weltkrieg ist. Über meine Leidenschaft habe ich ausführlich gebloggt.
Mit allerhand Vorwissen ausgestattet, führte ich mir das Buch zu Gemüte. Und ich muss es zugeben, ich war zunächst irritiert. Der Buchtitel versprach mir eine Geschichte über Tetris, aber auf den ersten Kapiteln ging es keinen Buchstaben um das russische Spiel. Nichts, kein Wort. Nun, der Untertitel des Buches lautet auch: Wie Nintendo innerhalb eines Jahrzehnts den Videospielmarkt eroberte.
Aber auch hier das Problem: In den ersten Kapiteln ging es auch nicht um Nintendo. Wieder kein Wort. Was soll jetzt das? Was mich aber beruhigte und zugegeben höchst erfreute, ging es in den besagten Kapiteln um meine heimliche Liebe: Es ging um die Geschichte des Atari 2600. Ich liebe diese Kiste, war es doch mein Einstieg in das Videospielzeitalter. Das Buch zeigte die Irrungen und Wirrungen von Atari, das Auf und Ab des einstmals innovativen Unternehmens. Die Idee von Atari war, preiswerte Hardware auf den Markt zu bringen und fett dann bei den Spielen zu verdienen. Ein Konzept, was bei Atari schief ging, bei Nintendo später für Millionenerlöse sorgte.
Dann im ersten Drittel taucht Nintendo dann doch mal auf. Ausführlich und nett zu lesen wird erzählt, wie Nintendo langsam auf dem wichtigen US-Markt Fuß fasst und den Markt aufrollt. Und dann kam Tetris. Im letzten Teil des Buches dreht es sich dann alles um Tetris. Für mich war Tetris der Auslöser für den Kauf eines Game Boys von Nintendo. Videospiele waren bis zur Veröffentlichung von Tetris nur etwas für Kinder gewesen, in meinem Umfeld waren es hauptsächlich Jungs, die sich mit Videospielen beschäftigten. In unserer Klasse gab es nur ein Mädchen, was cool war und zockte. Mit Mario kamen die Mädchen an die Konsole und mit Tetris war die Erwachsenenwelt dabei. Sogar meine Eltern spielten so dann und wann Tetris. Der Bann war gebrochen.
Das Buch ist sehr schön geschrieben. In den letzten Kapiteln, als es um die Lizenzschwierigkeiten von Tetris ging, kommen endlich einige Zitate herein, das das Büchlein deutlich lebendiger macht. Mehr Zitate hätte ich mir gewünscht. Autor Christian Gehlen ist ein Insider der Branche. Gehlen, Jahrgang 1982, begann seine Laufbahn als freier Journalist in der Online-Community 2001 für diverse Videospielportale, 2005 stieg er beim Super Nintendo-Fanportal snesfreaks.com ein. Hauptberuflich ist der gelernte Großhandelskaufmann im öffentlichen Dienst tätig. Vielleicht hätte Verleger Enno Coners dem Autoren noch einen Kollegen zum Recherchieren zur Seite stellen sollen, damit das Buch Und dann kam Tetris noch leibhaftiger wird. Und dennoch mir hat es gut gefallen. Danke Enno für das Freiexemplar und ich kann das Buch gerne weiterempfehlen.
Nach meinem fulminanten Pac Man-Anzug habe ich als Retrogamer etwas dezenteres gefunden, um auf mein Retro-Hobby aufmerksam zu machen: Tetris-Turnschuhe.
Auf der re:publica #rpTEN gab es im Eingangsbereich den Stand von getDigital, ein Gadget-Versender mit allerlei Nerd-Produkten. Hin und wieder hab ich in meinem Blog über den Laden berichtet. Mein Interesse lag zunächst auf einen Einhornkopf, der sich allerdings für den Alltag als unbrauchbar herausstellte. Ich hab nichts durch den Kopf gesehen und bin gestolpert.
Schöner Kopf, aber ich hab nix gesehen.
Bei den Tetris-Turnschuhen habe ich dagegen sofort zugegriffen. Sie sind eine preiswerte Kopie der legendären Converse-Chucks. Auf der #rpTEN kosteten die Schuhe 30 Euro am Stand, im Online-Store liegen sie bei rund 50 Euro. Es gab zwei Versionen der Schuhe, einmal mit aufgedruckten Periodensystem, einmal mit aufgedruckten Tetris-Klötzchen. Trotz ehemaligen Chemie-Leistungskurs an einem bayerischen Gymnasium entschied ich mich für die Tetris-Variante. Es sind die farbenfrohe Steine auf der Seite und auf der Oberseite aufgedruckt. Insider entdeckten sofort den Retrocharme und ich musste zugreifen. Die Geschichte der Schuhe gibt es im Blog von getdigital zu lesen.
Ich musste die Wirkung sofort ausprobieren. Bei meinem Seminarvortrag In der darauffolgenden Woche wurde ich auch auf die Schuhe angesprochen und wir hatten sofort im Retrogaming ein gemeinsames Thema. Wer sagt, dass Schuhe nicht verbinden können, der irrt. Ich kann die Schuhe nicht überall anziehen, aber für IT-Messen oder Retrogaming-Abende gehören sie auf jeden Fall dazu.