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Musiktipps: Meine jüngsten Vinyl-Einkäufe von Soundtracks

10. November 2021

Der Kauf einer Vinyl-Platte ist für mich immer noch etwas besonderes. In der Regel leiste ich mir Jazz als Langspielplatte. Aber auch Soundtracks kommen bei mir wieder verstärkt auf den Plattenteller.Sonst haben sich CD und Streams durchgesetzt. Und weil Vinyl irgendwie besonders ist, habe ich meine aktuellen Neuerwerbungen in Sachen Filmmusik mal zusammengestellt.

Mit dem neuen James Bond Film Keine Zeit zu sterben habe ich ja meine Probleme und habe auch darüber geschrieben. Probleme habe ich auch mit dem Komponisten des Scores: Hans Zimmer – ich mag seine Musik einfach nicht. Aber ich muss eingestehen, die Musik ist dieses Mal das Beste an dem Bond-Film (neben den Autos). Ich habe mir die verschiedenen Ausgaben der Picture Disc gekauft und ich habe mir den Score No Time to Die als Doppel-LP mit goldenen Vinyl angeschafft, der mehr Titel umfasst als die CD oder das Download-Angebot.


Ich habe zwei Videos zu dem Thema gedreht. Das erste zeigt den Überblick über die verschiedenen Versionen von No Time to Die.

Das zweite Video zeigt ein Unboxing meiner ersten Picture Disc des Films.

Ach ja, weil wir gerade bei James Bond sind. Ich mag die Titelsongs der Filme im Großen und Ganzen. Als Jugendlicher hatte ich mir eine Schallplatte mit diesen Songs gekauft, die allerdings beim Roger Moore Bond Octopussy (1983) geendet hatte. Also wurde es Zeit für ein Update. 1983 kaufte ich mir eine LP mit den 13 bisher erschienen Titelsongs der James Bond Filme. Im Jahre 2021 sind inzwischen 26 James Bond Titelsongs erschienen und es wurde Zeit für eine 3fach-LP mit den besten Bond Liedern. Also hier ein Unboxing von The Best of Bond…James Bond.

Der neue Bond war für mich ja Horror, aber kommen wir besser zu einer wirklichen Horrorfilmreihe. Kommen wir zu Halloween. Der Killer Michael Myers ist seit 1978 unterwegs, als John Carpenter diesen Slasher in die Kinos brachte. Es gab zahlreiche Fortsetzungen und es kam zu einem Reboot. Von diesen Reboot kaufte ich mir die Vinyl-Platten zu Halloween und Halloween Kills. Bei beiden hat Familie Carpenter in die Tasten gegriffen. Bei Halloween habe ich eine Sonderausgabe ergattern können als Doppel-LP. Eine Scheibe kommt in kürbisfarbenen Orange daher. Halloween Kills ist klassisch in schwarzen Vinyl. Hier das Video.

Filmkritik: Halloween Kills

27. Oktober 2021

Der zweite Teil einer Trilogie hat es immer schwer. Während im ersten Teil die Story aufgebaut und die Figuren eingeführt werden und im dritten die Geschichte mit einem großen Knall endet, so muss im Sandwich-Teil die Spannung gehalten und die Story weitergesponnen werden. Dies gelingt in wenigen Ausnahmen in der Filmgeschichte. Und es gelingt bei Halloween Kills. Es ist zwar nicht so, dass Halloween Kills in die Filmgeschichte als Meisterwerk eingehen wird, aber es ist ein solides Storytelling um Michael Myers und seine blutigen Taten.

Der Film hält, was der Filmtitel verspricht. Kills en masse, im Grunde alles was zwei Beine hat, wird vom absoluten Bösen gemeuchelt, erstochen, zerhackt, erwürgt, erschlagen – einfach gekillt. Der Film schließt dort an, wo sein Vorgänger Halloween aufgehört hat. Wer den nicht gesehen hat oder gar nicht weiß, wer Michael Myers überhaupt ist, der hat schlichtweg verloren. Aber Halloween hat seine Fans, wie Jason oder Freddy ihre Fans haben und sie wissen, was an Halloween in Haddonfield passiert wird. Also ohne lange Vorrede geht es an den Bodycount, Zack Rübe ab. Zimperlichkeiten oder gar Rücksichtnahme gibt es bei Halloween Kills nicht – der Name ist Programm.

Halloween Kills ist mehr
Aber Halloween Kills ist mehr als ein brutaler Slasher. Er hat eine tiefere Ebene, die interessant ist. Er stellt die wichtige Frage, von wem geht eigentlich der Terror aus? Im Film wird mehrmals darauf hingewiesen, dass der Staat versagt habe, die Bürger von Haddonfield zu schützen. Die Konsequenz ist das Aufstellen einer Bürgerwehr, die Jagd auf Michael Myers macht. Dabei geraten die besorgten Bürger in einen wahren Blutrausch. Die Staatsgewalt, in Form des schwarzen Sheriffs mit Stetson-Hut, bleibt erschöpft auf der Treppe zurück. Die Bürger nehmen ihr Schicksal alleine in die Hand und wehren sich.

Ist damit Halloween Kills eine Parabel über Trump und mit all seinen Konsequenzen wie den Sturm aufs Kapitol im Januar 2021? Vielleicht im Geiste, wobei der Film vorher schon im Kasten war. Und dennoch zeigt Halloween Kills die Verführbarkeit der Massen und der Ruf nach einem starken (An-)Führer. Und der Film zeigt die Fehlbarkeit: Statt Michael wird ein Unschuldiger gejagt, der vor dem wütenden Mob in den Tod springt.
Und damit ist Halloween Kills bei Zitieren der Filmgeschichte. Natürlich darf Jamie Lee Curtis als Laurie Strode, die inzwischen aussieht wie Patti Smith, sich immer wieder selbst zitieren. Es macht Spaß, sie anzusehen, wobei ihr Schauspiel auf das Krankenhaus in Haddonfield beschränkt bleibt und damit wohl einen Ausblick auf den dritten Teil des Halloween-Gemetzels gibt, der Halloween Ends heißen wird. Der Kinostart von Halloween Ends steht schon fest: Der nunmehr 14. Film aus der „Halloween“-Reihe kommt am 13. Oktober 2022 in die Kinos, fast genau ein Jahr nachdem Halloween Kills in den Kinos startete. Ich vermute mal, dass Halloween Ends im Krankenhaus spielen wird und damit die Erinnerung an Halloween II – Das Grauen kehrt zurück von 1981 aufkommt.

Patti Smith? Nein es ist unsere Scream-Queen

Aber ein klares Filmzitat und große Verbeugung kommt von Regisseur David Gordon Green. Die Szenen mit den wütenden und schreienden Mob erinnern mich an die großen Frankenstein-Filme. Wenn sich die Dorfbewohner aufmachen und das Monster Frankenstein zur Mühle jagen, dann hat Regisseur David Gordon Green genau hingeschaut. Das macht Spaß anzusehen, dass Green hier die Klassiker zitiert.
Und ebenso scheint er seinen Tolkien gelesen und die Herr der Ringe-Verfilmungen gesehen zu haben. Als Michael Myers im Park nach seinem Opfer Ausschau hält, verkriecht sich das weibliche Opfer unter einer Baumwurzel. Myers als Schwarzer Reiter aus dem HdR-Universum, der auf der Suche nach den Hobbits ist, sie aber nicht entdeckt und weiterzieht.
Aber natürlich ist Halloween Kills nur ein Film für eingefleischte Fans der Reihe. Erinnert sei an dieser Stelle an den Halloween-Klassiker Halloween – Die Nacht des Grauens von John Carpenter von 1978, ein Slasher, der anders als Halloween Kills ohne Blut auskommt. Immer wieder sehenswert.

Filmkritik: Halloween 2018

14. November 2018

Als Fan des fantastischen Films musste ich mir die Neuauflage des Halloween-Streifens unbedingt ansehen. Das Franchise hat ja gute und schlechte Teile der Geschichte um Michael Myers herausgebracht und um es vorweg zu sagen, Halloween 2018 ist einer von den besseren Versionen.

Besuch bei Michael Myers.

Besuch bei Michael Myers.

In der fast ausverkauften Spätvorstellung meines Lieblingskinos, dem Scala in Fürstenfeldbruck, Platz genommen, bereitete ich mich auf einen klassischen Slasher vor. Und den bekam ich auch serviert. Michael mit der Maske mordet sich durch den Film, ganz wie es zu erwarten war. Allerdings waren alle die Morde zwar ausgefallen, aber nicht überraschend. Die Momente des Schocks blieben aus. Blut floss reichlich und die Arten einen Menschen zu Tode zu bringen, wurden von Herrn Myers ausgekostet, aber ein Angstgefühl stellte sich mir bei diesem Horrorfilm nicht ein. Das heißt nicht, dass es ein schlechter Film geworden ist. Der Film macht Spaß, wenn ein Horrorstreifen überhaupt Spaß machen kann.
Es war im Grunde ein Treffen mit einem alten Bekannten. Michael Myers mordet seit Jahren, nein seit Jahrzehnten über die Kinoleinwand. Er begründete die Tradition des schwarzen Manns, wie später auch Freddy oder sein Kollege Jason. Teil um Teil müssen sie auferstehen und auf der Leinwand ihr vorhersehbares Unwesen treiben.
Was macht Halloween 2018 aber so besonders? Nun, es ist das vierte Mal, dass Jamie Lee Curtis, die Tochter von Tony Curtis und Janeth Leigh (das Duschopfer aus Hitchcocks Psycho) gegen Michael Myers antritt. Und Jamie Lee Curtis ist einfach wunderbar. Dieses Mal ist sie nicht die Screaming Queen alter Tage, sondern im Grunde eine Art Sarah Conner aus Terminator, die auf den Ausbruch von Michael Myers aus der Anstalt wartet. Laurie hat sich vorbereitet und stellt Michael eine Falle – mehr wird aber nicht verraten. Ich mag die gealterte Jamie Lee Curtis einfach gerne. Ich mochte sie im Original Halloween von John Carpenter, in der brutaleren Fortsetzung von 1981, in Halloween H20 (1998 – also vor 20 Jahren und 20 Jahre nach dem Original) und ich mag sie jetzt. Der Halloween von 2018 knüpft im übrigen an den ersten Teil der Serie von 1978 Halloween – Die Nacht des Grauens an. Das ist für Fans der Serie kein Problem, für den unbedarften Horrorfan schafft es vielleicht etwas Verwirrung.
Dieses Mal erfahren wir eigentlich wieder nichts über Michael Myers. Der Charakter bleibt im Dunkeln. Es ist einfach das Böse. Wenn ich ehrlich bin, dann haben mich die Terror-Filme Rob Zombie’s Halloween oder Halloween 2007 von Rob Zombie weiter gebracht. Diese beiden Filme sind brutalster Trash und ich hatte hier wirklich mal Angst, nicht wegen der Handlung, sondern wegen dem White Trash, dem Zombie auf den Leinwand brachte.
Was mich als Fan aber wirklich wieder erschauern ließ, war der Score. Endlich, endlich griff John Carpenter selbst mal wieder in die Tasten und steuerte den Soundtrack zu Halloween 2018 bei. Der letzte Soundtrack der Halloween-Reihe stammt von unterschätzten 1982 Film Halloween III: Season of the Witch.
Jetzt Carpenter ist Executive Producer, Creative Consultant und Soundtrack-Komponist in einem. Letzteres zusammen mit Cody Carpenter und Daniel Davies, seinen Mitstreitern auf seinen Soloalben. Der neue Soundtrack Halloween 2018 ist eine Hommage an die klassische Halloween-Partitur, die Carpenter 1978 komponierte und aufnahm, als er mit seinem Low-Budget-Film das Horrorkino veränderte. Der Score wurde dem Zeitgeist etwas angepasst, aber Fans werden zugreifen. Zwar hat die CD einen Pappschuber, aber das Booklet selbst ist bis auf ein Bildchen mehr als dünn. Und danke, dass es sich um den Score handelt und nicht um den Soundtrack mit den unnötigen Popsongs.

Filmtipp: Halloween III zu Halloween

31. Oktober 2015

Bei uns im Dorf macht der örtliche Künstler eine Halloween-Aufführung.

Bei uns im Dorf macht der örtliche Künstler eine Halloween-Aufführung.

Zu Halloween gehört ein Gruselfilm einfach dazu. Ich hab nicht zu Hause und kann daher auf mein Filmarchiv nur bedingt zugreifen. Zu Halloween habe ich mir einen unterschätzen Film herausgesucht, der komplett gefloppt ist: Halloween 3 – ich hab ihn damals im Kino als Halloween – Die Nacht der Entscheidung gesehen.
Ich war total enttäuscht, weil mir der Film suggeriert hatte, in der Tradition von Michael Michi Myers zu sehen. Nix da. Es ist eine komplett neue Geschichte, die nichts mit den Splitterfilmen von John Carpenter zu tun hat. Michael Meyers starb ja vorerst im Teil II. Jahrelang verdammte ich den Film Halloween III, weil ich damals so getäuscht wurde und sauer war.
Der Film kam 2014 wieder auf den DVD-Markt und ich kaufte mir die Silberscheibe trotz meines Zorns von damals. Vielleicht werde ich altersweise, aber ganz so schlecht, ist Halloween III dann doch nicht. Großes Kino ist der Film allerdings auch nicht. Im Grunde ist es lockeres Popcorn-Kino. Der Inhalt: Die böse Firma „Silver Shamrock“ stellt Halloween-Masken her, die an Halloween den Maskenträger töten. Der Tötungsbefehl wird über einen TV-Werbespot aktiviert – so eine Art Schläfer in Maskenform. Der Held bekämpft „Silver Shamrock“, scheitert aber am Ende und das Massaker nimmt seinen Lauf (was der Zuschauer allerdings nicht mehr sieht).
Beim Wiedersehen ging mir als erstes der schräge Halloween 3 Soundtrack von John Carpenter und Alan Howarth ins Ohr. Der schreckliche Werbesingle bleibt im Gehörgang und nistet sich dort ein. Anders als die stimmungsvollen Vorgängersoundtracks von Carpenter ist Halloween 3 eher eine Experimentaltour von Tönen und Klängen, eben sehr schräg.
Die Filmhandlung war eigentlich eine nette Idee. Jedes Jahr wollte Carpenter einen eigenen, abgeschlossenen Halloween-Film ins Kino bringen. Die Idee scheiterte – und ab Halloween IV gingen die Produzenten zum Slasher-Konzept zurück. Michi kam wieder und die Story ging den Bach runter. Es gab später mal interessante Halloween-Variationen wie Halloween H20 und vor allem die beiden harten Rob Zombie-Filme, die es ungeschnitten wirklich in sich haben.
Regie bei Halloween 3 führte der Carpenter-Kumpel Tommy Lee Wallace, der schon den zweiten Teil ablieferte. Doch keiner wollte damals diese Version von Halloween sehen – ich auch nicht. Aber man sollte den Film eine Chance geben und den Michael Myers endlich aus dem Kopf verbannen. Der Mann mit der weißen Maske kommt in Halloween III nur einmal kurz im Fernsehen vor. Ich habe lange gebraucht, mich mit diesem Film anzufreunden und er wird sicherlich das Horror-Genre nicht verändern. Aber es ist solide Hausmannskost und eine nette Abwechslung am Halloween-Abend. Atmosphäre hat er – wer allerdings auf Blut und Terror steht, der sollte die Halloween-Filme von Rob Zombie wählen, eine blutige Wahl.
Ich habe noch ein paar Eindrücke vom Verkauf von Halloween-Material in München als Stimmung angefügt. Bei uns im Dort veranstaltet der örtliche Künstler eine Halloween-Aufführung und schade, dass ich nicht dabei sein kann. Aber meine Familie geht hin und ich hoffe, sie nutzen ihre Smartphones nicht nur zum Telefonieren.

Kompletter Müll: Film und Soundtrack zu Murderrock

23. Juni 2014

murderrock

Ich bin ja als Fan vieles gewöhnt und hab auch für vieles Verständnis. Die Kombination Lucio Fulci und Keith Emerson hätte funktionieren können. Hätte, hätte, Fahrradkette – die Kombination ist absoluter Schrott, wie das Beispiel des Films und Soundtracks Murderrock zeigt.

Lucio Fulci ist ein großer Meister des italienischen Horrorfilms, eigentlich des Gorefilms oder dessen Italo-Version die Giallo. Jugendschützer hatten Schaum vor dem Mund, wenn man in den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts seinen Namen nannte. Derb, billig und provokativ waren seine Filme und immer ein bisschen zu viel des Guten. Jetzt kam ich dazu, die restaurierte Fassung seines Films von 1984 anzusehen: Murderrock.

Ganz, ganz großer Mist ist der Film – im Original hieß der Streifen Uccide a passo di danza, in den USA hieß der Film Dancing Death, The Demon Is Loose oder Slashdance. Wobei Slashdance dem Thema am besten entsprach. Geprägt von dem Tanzfilm Flashdance wurde Lucio Fulci vom Produzenten eine Art Tanzfilm mit Gore-Elementen zu drehen. Das war einfach Mist.

Und für den Soundtrack eines Tanzfilms den großen Tastenzauberer Keith Emerson zu wählen, war eine vorhersehbare Fehlbesetzung. Emerson ist ein großes Talent und hat die Rockmusik mit ELP bewegt, doch Tanzmusik der 80er Jahre konnte und kann er einfach nicht. Aber Keith Emerson brauchte wohl Geld. Seine große Zeit war vorbei und er klimperte sich durch zahlreiche Soundtracks, die interessant oder absolut katastrophal waren. Murderock war einer der letzteren. Die Originalfassung des Soundtracks hatte ich noch mit 11 Tracks auf Langspielplatte und vor kurzem entdeckte ich eine erweiterte Version aus dem Jahre 1993. Das japanische Label SLC brachte die Fassung mit Archivmaterial aus dem Cinevox-Archiven heraus. Es handelt sich um Hintergrundmusik zu den Slasher-Szenen – ohne Gesang, sondern rein Keith Emerson. Wegen dieser vier Stücke mit einer Gesamtlänge von rund sieben Minuten hab ich mir das Album Murderock nochmal gekauft. Und – so ungern ich es als Fan sage: Es war ein Fehlkauf.

Hier der deutsche Trailer zum Film

Und hier ein Auftritt von Keith Emerson im italienischen Fernsehen