Archive for the ‘Medien’ Category

Sag Nein zu Metas KI – bevor deine Daten zur Trainingsmasse werden

6. Mai 2025

Ja, ich bin ein Fan von KI, aber was Meta vorhat, empfinde ich persönlich als Sauerei und ich fordere euch auf, jetzt zu handeln. Bis zum 27. Mai kann man den Meta-Plänen widersprechen. Unter Trump hat sich das politische Klima gedreht. Verbraucher bleiben auf der Strecke, die Gewinner sind die Tech-Firmen um Trump.

Für mich ist KI eine Revolution und wird unser aller Leben verändern, privat und beruflich. Wir dürfen das Thema nicht auf die leichte Schulter nehmen. Ich bin seit Jahren in Sachen Medienkompetenz unterwegs und es ist wieder an der Zeit auf die Pauke zu hauen.

Was ist los?
Meta, also Facebook, Instagram, WhatsApp, plant unsere Nutzerdaten wie Texte, Kommentare, Bilder zum Training der eigenen Künstlichen Intelligenz zu verwenden. Es sei denn, wir widersprechen aktiv. Also keine Wurst fotografieren, sondern aktiv handeln und nicht jammern.

Die Politik hat hier für mich versagt, jetzt muss jeder Einzelne ran, wenn er Metas KI-Weg nicht mitgehen will. Wer nach dem 27. Mai widerspricht, der hat Pech gehabt. Da hat die KI bereits die Daten gesaugt und verarbeitet.

Was ist zu tun?
Jeder, der mit den Plänen von Mark Zuckerberg nicht einverstanden ist, muss aktiv Wiedersprechen. Es reicht den Widerspruch bei einer der Plattformen einzureichen. Der Widerspruch gilt dann im kompletten Zuckerberg-Universum.

Ich zeige den Weg mal in Facebook in der Smartphone-App auf. Unter Einstellungen • Privatsphäre-Center aufrufen. Dort steht etwa in der Mitte: „Du kannst der Verwendung deiner Informationen zu diesen Zwecken widersprechen.“ Das Wörtchen widersprechen anklicken.

Dann kommt die Bestätigung von Facebook. Es dauert ein paar Minuten, dann wird der Widerspruch auch per Mail bestätigt.
Also: Widersprich! Denn Schweigen heißt Zustimmung zu Metas KI-Agenda. Natürlich darf dieser Beitrag geteilt werden.

Kommentar: Kino ist kein Ort, Kino ist ein Gefühl“

5. Mai 2025

Ich liebe Kino. Kino ist für mich pure Leidenschaft. Wenn das Licht erlischt und der erste Ton durch den dunklen Raum hallt, schlägt mein Herz schneller. Jeder Film ist ein Versprechen: auf große Gefühle, auf Abenteuer, auf Schmerz und Glück. Im Kino wird die Welt größer, bunter, wilder – und manchmal auch wahrer. Ich verliere mich in Bildern, lebe hundert Leben, liebe, leide, träume mit jeder Szene. Kino ist nicht einfach ein Ort – es ist ein Herzschlag, ein Feuer, das niemals erlischt.

Dieses Gefühl, wenn das Licht langsam ausgeht, die Gespräche verstummen und der Vorhang sich hebt – es ist wie der Beginn einer Reise in eine andere Welt. Im dunklen Saal verschwimmen Zeit und Raum, und für zwei Stunden gibt es nur noch die große Leinwand, flimmernde Geschichten und das Rauschen der eigenen Gedanken. Kino ist mehr als Unterhaltung; es ist Trost, Aufbruch, Magie. Ein Ort, an dem Träume greifbar werden und die Wirklichkeit für einen Moment leise draußen bleibt.

Soviel meine Träume. Unlängst wurde ich wieder jäh in die Realität geholt als ich mit pubertierenden Karnickel einen Film schauen sollte. Die lästigen Störenfriede waren zwei Reihen vor mir und stolzierten Testosterongeschwängerten in den Saal, lächerlich in Jogging- und Trainingshose. Kino ist für mich ein heiliger Ort. Ein Raum, in dem man eintauchen darf, wo jede Sekunde zählt, jede Szene berührt. Und genau deshalb trifft es mich wie ein Schlag, wenn Menschen reden, den Film kommentieren, auf ihr Handy starren oder ständig aufstehen und aufs Klo rennen, um die Konfirmandenblase zu leeren oder um neue Cola zu holen. Jeder Lichtschein aus einem Display, jedes tuschelnde Gespräch, jede knarrende Sitzreihe reißt mich aus einer Welt, in die ich mit Herz und Seele eingetaucht bin. Es ist, als würde man ein Lied zerreißen, ein Gemälde beschmutzen. Kino ist Magie – und diese Achtlosigkeit zerstört sie, Szene für Szene, Moment für Moment. Und ja, es ärgert mich, weil ich glaube: Wer im Kino ist, sollte bereit sein, sich ganz auf das Wunder einzulassen – ohne Störung, ohne Flucht, einfach mit offenem Herzen. Außerdem ist es unverschämt und rücksichtslos.

Homekino ist kein Ersatz für Kino
Und natürlich schaue ich auch Filme in meinen vier Wänden, über den 4K Beamer mit fetten Sound. Ja, ich kann auch aufdrehen, aber ein Kinofeeling kommt nur bedingt auf.
So bequem ein Heimkino auch sein mag – mit weicher Couch, Snacks in Reichweite und der Lieblingsplaylist im Hintergrund – es ist kein Ersatz für das echte Kinoerlebnis. Denn Kino ist mehr als nur ein Ort, an dem ein Film abgespielt wird. Es ist ein Raum, der uns aus dem Alltag reißt, der unsere Sinne bündelt und uns mit anderen Menschen verbindet – selbst wenn wir kein Wort miteinander sprechen.

Im Kinosaal herrscht eine besondere Atmosphäre. Das Licht geht langsam aus, die Gespräche verstummen, ein kollektives Einatmen – und dann beginnt die Reise. Auf der großen Leinwand wirken Bilder intensiver, Gesichter größer, Emotionen greifbarer. Der Sound durchdringt den Körper, das Dröhnen, Flüstern oder Knistern wird nicht nur gehört, sondern gespürt. Man sitzt mitten im Film – nicht davor.

Und dann ist da dieses gemeinsame Erleben, das im Wohnzimmer fehlt: ein ganzes Publikum, das gleichzeitig lacht, erschrickt, den Atem anhält oder Tränen verdrückt. Fremde Menschen, die für zwei Stunden dasselbe fühlen wie man selbst – das ist Magie. Es ist ein Gefühl, das kein noch so teures Heimkino reproduzieren kann. Kino ist nicht nur Technik, es ist Kultur und Gemeinschaft.

Zu Hause lenkt so vieles ab – das Handy, die Türklingel, die Spülmaschine, bei mir die Ehefrau. Im Kino dagegen ist man da, ganz im Moment. Der Film bekommt den Raum, den er verdient, und wir schenken ihm unsere ungeteilte Aufmerksamkeit. Das ist ein Akt des Respekts gegenüber der Kunst – und eine Wohltat für die Seele.

Homekino ist wunderbar. Aber echtes Kino ist unersetzlich. Es ist ein Erlebnis, das berührt, verbindet und bleibt – tief im Herzen und manchmal sogar für ein Leben lang.

Welt-Passwort-Tag: Der trügerische Schutz der KI-Passwörter

1. Mai 2025

Für die einen ist der 1. Mai der Tag der Arbeit, für fällt der Tag auf ein Datum, an dem an ein wichtiges Thema erinnert werden sollte: An jedem ersten Donnerstag im Mai begeht die Online-Gemeinschaft den Welt-Passwort-Tag. Der Tag wird zum Anlass genommen, um auf die Sicherheit von Passwörtern hinzuweisen. Und eben das möchte ich auch tun.

Und heute mal mit einem Denkanstoß von Kaspersky. Der russische Hersteller von Anti-Viren-Software warnt vor KI-generierten Passwörtern. Denn Kaspersky-Experten haben KI-Tools wie ChatGPT, Llama und DeepSeek überprüft und dabei festgestellt, dass diese keine echten Zufallspasswörter erzeugen, sondern Muster aus bestehenden Daten immer wieder imitieren. Das Ergebnis? Scheinbar zufällige Passwörter, die durch ihre vorhersehbaren Muster jedoch von Cyberkriminellen viel schneller geknackt werden können, als es auf den ersten Blick scheint.

In einem Test durch den Cybersicherheitsexperten Alexey Antonov, Data Science Team Lead bei Kaspersky, zeigte sich: 88 Prozent der von DeepSeek und 87 Prozent der von Llama generierten Passwörter waren nicht stark genug, um Angriffen durch hochentwickelte Cyberkriminelle standzuhalten. Auch bei ChatGPT war das Ergebnis wenig ermutigend – 33 Prozent der generierten Passwörter bestanden den Kaspersky-Test nicht und waren somit ebenfalls anfällig für Angriffe.

Eigentlich sollte es klar sein, wenn man über Training von KI ein wenig nachdenkt. Alexey Antonov, Data Science Team Lead bei Kaspersky, erklärt: „Künstliche Intelligenz kann vieles, aber eines nicht: wahre Zufälligkeit. Die generierten Passwörter folgen Mustern, die Angreifer recht leicht erkennen können – sie sind nicht annähernd so sicher, wie sie aussehen. Anstatt uns zu schützen, bieten durch KI generierte Passwörter nur eine trügerische Sicherheit.“

Die Analyse von 1.000 KI-generierten Passwörtern hat gezeigt, dass viele Modelle typische Muster verwenden: Zahlenersetzungen wie in „S@d0w12“ oder „P@ssw0rd!“, häufig wiederkehrende Zeichenfolgen wie „x“, „p“ und „l“ oder Substitutionen der Zahl „0“ durch den Buchstaben „o“. Solche Muster können durch Brute-Force-Angriffe leicht und schnell entschlüsselt werden und heben den erhofften Schutz solch vermeintlich sicherer und starker Passwörter problemlos auf.

Beispiele für typische Muster in KI-generierten Passwörtern:
DeepSeek: P@ssw0rd1, P@ssw0rdV, S@d0w12, M@n@go3, B@n@n@7
Llama: K5yB0a8dS8, S1mP1eL1on, P@ssw0rd1, P@ssw0rdV
ChatGPT: qLUx@^9Wp#YZ, LU#@^9WpYqxZ, YLU@x#Wp9q^Z

Auch die Sicherheitsexperten von Acronis erinnern an diesen Tag, um zu sensibilisieren. Wie wichtig dieser Tag ist, zeigen aktuelle Zahlen des Sicherheitsexperten Acronis: Nur 63 Prozent der Nutzer in Deutschland (weltweit 68 Prozent) setzen auf starke, einzigartige Passwörter für ihre Konten; etwa ein Drittel vernachlässigt somit das Thema. Der Rest verwendet oft dasselbe Passwort für mehrere Plattformen – ein erhebliches Risiko. Wird ein Passwort auf einer Seite gehackt, können Angreifer damit auch zu anderen Konten vordringen, die mit dem gleichen Passwort geschützt sind.

Zusätzlich nutzt nur die Hälfte der Nutzer (51 Prozent in Deutschland, 46 Prozent weltweit) die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA), obwohl diese eine zusätzliche Sicherheitsebene bietet. Bei 2FA muss neben dem Passwort ein zweiter Bestätigungsschritt erfolgen, etwa ein Code aus einer App oder per SMS, was das Eindringen von Unbefugten erheblich erschwert.

Ein weiteres Problem: 25 Prozent der Nutzer (weltweit 30 Prozent) warten entweder, bis sie gezwungen werden, oder aktualisieren ihre Passwörter gar nicht. Wer Passwörter über längere Zeiträume hinweg unverändert lässt, erhöht das Risiko, dass sie im Falle eines Sicherheitsvorfalls wiederholt ausgenutzt werden. Hacker bedienen sich häufig gestohlener Passwörter aus Datenpannen, um sich Zugang zu weiteren Konten zu verschaffen.

Und wann haben Sie das letzte Mal Ihre Passwörter gewechselt?

Neues Leder, altes Herz – Die Wiedergeburt meiner beiden Polaroid-Legenden

10. April 2025

Ich bringe meine alten beiden Polaroid SX-70 wieder zurück ins (Foto-)Leben. Eigentlich sind sie technisch noch gut erhalten, haben aber äußerlich gelitten. Ich besitze zwei Modelle Polaroid SX70 landcamera Model 3 und SX-70 Sonar PolaSonic Model 2 aus dem Jahre 1978. Es handelt sich um Sofortbildkameras. Filme habe ich in Berlin bestellt.

Das Kunstleder der Kameras ist krümelig geworden und ich musste es ersetzen. Bei eBay erwarb ich neue Kunstleder-Überzüge, einmal in Rot (mit Stativloch), einmal in Braun (ohne Stativloch).

Dazu musste ich das poröse alte Kunstleder entfernen. Das war eine zähe Sache. Bei der Sonar OneStep ging es vergleichsweise einfach, doch beim Model 3 war es ein Gefummel. Das alte Leder ließ sich nur teilweise lösen. Messer nutzten nichts, also kam ein Ceranfeld-Schaber zum Einsatz, um das Leder zu lösen. Das hat nicht überall geklappt, also blieb teilweise das alte Kunstleder weiter an der Kamera.

75 Jahre PresseClub München

5. April 2025

Seit 30 Jahren oder mehr bin ich Mitglied in dieser Institution in München. Ich hab mein Eintrittsdatum vergessen. Nun feierte der Internationale PresseClub München seinen 75. Geburtstag mit einem Festakt in der bayerischen Residenz zu der Bayerische Staatsminister für Bundesangelegenheiten und Medien, Florian Herrmann geladen hatte. Bei allen vielen schönen Worten gab es eine besondere Überraschung: Charlotte Knobloch wurde zum Ehrenmitglied des Clubs ernannt. Charlotte Knobloch ist seit 1985 Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern und eine streitbare Mahnerin.

Alle Redner betonten die Wichtigkeit einer demokratischen Presse, wiesen aber auch darauf hin, dass die Medienbranche in einem Umbruch ist. Gastgeber und Mutmacher Florian Herrmann meinte zwar, dass die besten Zeiten des Journalismus noch vor uns liegen würde. Zurückgeschaut hat Medienunternehmer und Journalist Helmut Markwort, der an eine der vielen Club-Reisen erinnerte. Damals ging es nach China, das noch unter Mao die Kulturrevolution verkraften musste. In Erinnerung blieb mir, dass der großartige Gerd Runge seinen Hund nachts Gassi führen musste, weil die Chinesen Geschmack an Hund gefunden hatte. Ich hinterfragte die Story des Geschichtenerzählers nicht.

Der amtierende Vorsitzende Uwe Brückner stellte die Leistungsfähigkeit der Münchner Institution am Marienplatz heraus, die sich weiterentwickeln würde. In den PresseClub ging beispielsweise der Bloggerclub hervor und der Verband der Nachwuchsjournalisten in Bayern geht in den PresseClub auf. In beiden Vereinen war ich aktiv tätig.

Gelungen war die Überraschung der Ehrenmitgliedschaft von Charlotte Knobloch. Ich habe die 92jährige Dame immer wieder im Club getroffen und finde es ein richtiges Zeichen vom Vorstand, sie als Ehrenmitglied aufzunehmen. Hier hier Ansprache und sorry für den schlechten Ton in den Hallen der Residenz.

Ich habe mich an diesen Abend prächtig unterhalten mit vielen Weggefährten. Meine tiefe Verbeugung vor dem ehemaligen Club-Vorsitzenden Norbert Matern und auch vor meinen guten Freund Gero Himmelsbach. Ich unterhielt mich mit u.a. Markus Kaiser, Christopher Nordhoff, Tobias Russ, Susanne Himmelsbach, Michael Schmatz, Rudolf Reisbeck, Petra Schmieder-Runschke und Eva Moser. Klatsch und Tratsch

Es gibt ein schönes Sonderheft zur Clubgeschichte, in der ich sogar abgebildet bin und ein Foto beisteuern konnte.

Schreibmaschinen, Fernschreibern und Telefonen
Der PresseClub München e.V. feierte also im Jahr 2025 sein 75-jähriges Bestehen und blickt auf eine bewegte Geschichte zurück, die eng mit der Entwicklung des Journalismus in Deutschland verbunden ist. Gegründet wurde der Club am 16. März 1950 unter dem Namen „Verein Auswärtige Presse“ von 41 Journalisten, die sich bereits am 2. August 1948 zur Arbeitsgemeinschaft Auswärtige Presse im Verband der Berufsjournalisten in Bayern zusammengeschlossen hatten. In den ersten Jahren nach seiner Gründung diente der Club vor allem als Arbeitsstätte für Journalisten, ausgestattet mit Schreibmaschinen, Fernschreibern und Telefonen.Seit seiner Gründung haben zahlreiche prominente Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Sport den PresseClub besucht, darunter Hildegard Knef, Franz Josef Strauß, Hans-Dietrich Genscher, Olof Palme, August Everding, Mario Adorf, Gerhard Schröder und Helmut Kohl. Diese Besuche unterstreichen die Bedeutung des Clubs als zentrale Plattform für den Austausch zwischen Medienschaffenden und Entscheidungsträgern.

Heute zählt der PresseClub München rund 800 Mitglieder, darunter Journalistinnen und Journalisten, Pressesprecher und Medienverantwortliche aus verschiedenen Bereichen. Der Club versteht sich als unabhängige und überparteiliche Institution, die Themen zur Diskussion stellt und journalistische sowie gesellschaftspolitische Entwicklungen begleitet. Mit jährlich bis zu 300 Veranstaltungen, darunter Pressekonferenzen, Diskussionsrunden und Workshops, bietet der Club ein vielfältiges Programm.

Ein besonderes Anliegen des PresseClubs ist die Förderung des journalistischen Nachwuchses. Seit 2004 bietet der Club ein Mentoring-Programm an, bei dem erfahrene Journalistinnen und Journalisten junge Kolleginnen und Kollegen auf ihrem beruflichen Weg begleiten und beraten. Dieses Engagement unterstreicht die Verpflichtung des Clubs zum Qualitätsjournalismus und zur Unterstützung der nächsten Generation von Medienschaffenden.

Für mich steht fest: Mit seiner reichen Geschichte und seinem kontinuierlichen Engagement bleibt der PresseClub München eine zentrale Institution für den Journalismus und die Medienlandschaft in Deutschland. Und ich bin stolz darauf, ein wenig zu der Geschichte beigetragen zu haben.

Buchtipp: Das Churchill-Prinzip von Helge Hesse

1. April 2025

Eigentlich bin ich bei Ratgeberbüchern immer etwas skeptisch. Da werden Binsenweisheiten zur großen Philosophie aufgebauscht, dabei hilft oftmals der normale Menschenverstand. Aber nachdem Winston Churchill nicht irgendwer ist, zudem vergangenes Jahr der 150. Geburtstag war, war ich dann doch neugierig auf das Churchill-Prinzip. Die Ideen stammen aus dem vergangenen Jahrhundert und ich wollte prüfen, ob die Aussagen der Vergangenheit heute in einer anderen Welt noch Bestand haben.

Helge Hesses Buch Das Churchill-Prinzip beleuchtet die Lebensgeschichte von Winston Churchill und destilliert daraus Prinzipien für Erfolg und Führung. Churchill, sicherlich eine der prägendsten Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts, wird als Vorbild dargestellt, insbesondere durch Eigenschaften wie Entschlossenheit, strategisches Denken, Durchhaltevermögen und seine Fähigkeit, Menschen zu motivieren. Das Buch zeigt, dass Churchill diese Fähigkeiten nicht angeboren hatte, sondern sie sich mühsam erarbeitete – vom Schulversager und Stotterer bis hin zum visionären Führer, der Hitler im Zweiten Weltkrieg trotzte.

Hesse kombiniert eine Biografie mit praktischen Lebensweisheiten, die Manager und Führungskräfte inspirieren können. Dabei bleibt er differenziert und beleuchtet auch Churchills Schwächen. Die chronologische Darstellung seines Lebensweges wird genutzt, um universelle Prinzipien für persönliche und berufliche Entwicklung abzuleiten

Die zentralen Thesen des Buches Das Churchill-Prinzip von Helge Hesse basieren auf den Führungs- und Lebensprinzipien von Winston Churchill, die als Inspiration für persönliches und berufliches Wachstum dienen. Für mich die wichtigsten Punkte sind:

Entschlossenheit und Durchhaltevermögen:
Churchill zeigte außergewöhnliche Resilienz und die Fähigkeit, auch in schwierigen Zeiten standhaft zu bleiben. Sein Motto „Never give up“ wird als Schlüssel zum Erfolg betont.

Vision und strategisches Denken:
Churchill war ein Meister darin, langfristige Ziele zu setzen und Strategien zu entwickeln, um diese zu erreichen. Er verstand es, Chancen zu erkennen und Risiken einzugehen. Das klingt sehr mutig, war aber manches Mal auch fast tödlich, wenn es um sein eigenes Ego ging.

Krisenmanagement:
Das Buch hebt hervor, wie Churchill Krisen analysierte und entschlossen handelte. Er bewies Führungsstärke, indem er klare Entscheidungen traf und andere motivierte.

Kommunikation und Überzeugungskraft:
Churchills rhetorische Fähigkeiten waren entscheidend, um Menschen zu inspirieren und hinter sich zu vereinen. Seine berühmten Reden sind Beispiele für effektive Kommunikation.

Also für mich steht fest. Das Buch verbindet diese Prinzipien mit praktischen Tipps für modernes Leadership und persönliche Weiterentwicklung. Es hat mir Spaß gemacht, aber jetzt ist auch wieder gut mit Ratgeberbüchern.

Magie zwischen Polaroid und KI – mein Kunstprojekt der besonderen Art

28. März 2025

Das jüngste Update von ChatGPT lässt mich sprachlos zurück. Die Fortschritte der Bildgenerierung hauen mich vom Hocker. Im Moment gibt es das neue Feature in Sprachmodell 4o und bisher nur in der Pro-Version. ChatGPT-4o ist das neue Multimodal-Modell von OpenAI. Es kann Text, Bild, Audio und Video verarbeiten – und nun auch Bilder erstellen.

Jetzt kommt es natürlich auf den richtigen Prompt an und die Ergebnisse können sich wirklich sehen lassen. In meinen Seminaren vermittle ich das notwendige Praxiswissen zu Promst, da kommt mir meine Erfahrung als Bildjournalist zu gute. Ich probierte gleich mal ein paar neue Stile aus – hier verwandelte ich ein Foto von mir in den Gibli-Stil.

Beim Herumspielen und Testen des neuen Features kam mir eine Idee: Wie wäre es, wenn ich anloge und digitale Technologie mit meinem Fotos verbinde – so als eine Art Kunstprojekt.

Im Moment arbeite ich viel mit Polaroids. Ich habe meine alte Polaroid SX 70 wieder im Einsatz. Sie stammt aus dem Jahre 1974. Für mich zeichnen sich Polaroid-Fotos durch ihre Einzigartigkeit und Unmittelbarkeit aus. Jedes Bild ist ein Unikat – direkt nach der Aufnahme entwickelt, ohne Nachbearbeitung oder Filter. Die analoge Technik verleiht den Fotos eine besondere Ästhetik mit charakteristischen Farben und Bildfehlern, die den Moment authentisch und unverfälscht festhalten. In einer zunehmend digitalen Welt bieten Polaroids für mich ein haptisches, entschleunigtes Erlebnis der Fotografie.

Ich habe beispielsweise ein Selfie mit einer meiner Polaroid SX 70 gemacht.

Dann habe ich das Papierfoto mit dem Smartphone abfotografiert und ein wenig optimiert, ohne den Charakter zu verändern.

Der nächste Schritt war es, das Foto in die neue Version von ChatGPT hochzuladen und ein Vintage-Bild daraus zu genieren.

Im nächsten Schritt kam per Prompt das Einfärben des braunen Hutes (ein Barbisio von 1940) in einen roten Hut.

Der letzte Schritt war wiederum das Einfärben des Bildes. Aus den durchsichtigen Gläsern wurden gelbe Gläser, wie ich sie in Wirklichkeit trage.

Und weil es so schön war, noch ein Morphing-Film dazu:

Buchtipp: Oscar von Dr. David Dosa

27. März 2025

Ja ich bin mittlerweile ein Katzenfan. Zeit meines Lebens hatte ich Wellensittiche, aber seit Corona sind zwei Kater auf Wunsch der Familie bei uns eingezogen. Und als Selbstständiger, der zu Hause arbeitet, hängen nun Parsifal und Atari bei mir rum – und ich liebe die Herrschaften.

Und so lese ich auch immer wieder Bücher rund um die Katzen. Ein Buch, was ich verschlungen habe, war Oscar
Das Buch Oscar von Dr. David Dosa erzählt die berührende Geschichte einer außergewöhnlichen Therapiekatze namens Oscar, die im Steere House Pflege- und Rehabilitationszentrum in Rhode Island lebt. Oscar besitzt die bemerkenswerte Fähigkeit, zu erkennen, wann Patienten kurz vor ihrem Tod stehen. In diesen Momenten bleibt er an ihrer Seite, spendet Trost und bietet sowohl den Sterbenden als auch ihren Angehörigen emotionale Unterstützung. Das hat mich bewegt, denn auch meine beiden Katzen haben ein Gespür, wenn sie mich aufheitern müssen. Sie kommen und kuscheln.

Die Erzählung verbindet die Geschichten der Patienten, die Oscar begleitet, mit den Erfahrungen der Pflegekräfte und Angehörigen. Dabei beleuchtet Dosa Themen wie Mitgefühl, die Bedeutung von zwischenmenschlichen Verbindungen und die Herausforderungen des Lebensendes. Oscars Verhalten regt den Autor dazu an, über die Rolle von Tieren in der Altenpflege und die emotionalen Aspekte des Sterbens nachzudenken.

Das Buch ist eine Mischung aus wissenschaftlicher Reflexion und persönlichen Geschichten, die zeigen, wie Oscar durch seine intuitive Präsenz eine Quelle des Trostes und der Hoffnung in schwierigen Zeiten wird. „Wenn wir sterben, zählt allein die Wärme, die uns begleitet“, dieser Satz hat mich tief getroffen. Klare Buchempfehlung.

Smart, stylish, sozial – wenn meine Brille mehr kann als gut aussehen!

26. März 2025

Leider gibt es die Apple Vision Pro nicht in meiner Brillenstärke, aber bei einem Seminar habe ich die Meta-Brille mal ausprobiert. Vielen Dank Ingo. Vor Jahren testete ich die Google Glass, die zwar innovativ war, aber technisch noch nicht so weit war. Die Meta-Brille hat dagegen heute einen gewaltigen Schritt nach vorne gemacht.

Im Moment gibt es neue Ray-Ban Versionen, die eine Kooperation mit Meta eingegangen sind.
Die Ray-Ban Meta Smart Glasses sind eine Kooperation zwischen Meta und Ray-Ban, die klassische Brillen mit smarten Funktionen kombiniert. Diese Brillen richten sich an Social-Media-affine Nutzer und bieten eine funktionale Erweiterung für Smartphones, ohne jedoch Augmented- oder Virtual-Reality-Funktionen zu integrieren.

Ich habe die Zukunft auf der Nase - Google Glass
Ich habe die Zukunft auf der Nase – Google Glass

Design und Varianten
Die Brillen im Meta-Shop sind in den Designs „Wayfarer“ und „Headliner“ erhältlich und bieten insgesamt 21 Variationen, einschließlich Optionen mit Sehstärkekorrektur. Sie wiegen je nach Modell zwischen 48,6 und 50,8 Gramm und sind in verschiedenen Farben wie Schwarz, Blau, Braun und Transparent verfügbar. Das Design bleibt klassisch und elegant, wodurch sie sich optisch kaum von einer regulären Ray-Ban-Brille unterscheiden.

Ich hatte als Ray Ban-Fan die Wayfarer auf, empfand sie aber vom Design als ungewohnt. Im Netz meinte man, ich sähe aus wie Heinz-Rudolf Kunze. Die ist optisch nicht mein Fall. Ich trage seit Jahrzehnten die Clubmaster und solange dieses Modell nicht smart ist, kaufe ich nichts. Allerdings trägt sich die Wayfarer sehr gut.

Technische Ausstattung
Die Ray-Ban Meta Smart Glasses verfügen über eine 12-Megapixel-Ultraweitwinkelkamera, die Fotos mit einer Auflösung von 3024 x 4032 Pixeln sowie Videos in 1440 x 1920 Pixeln bei 30 Bildern pro Sekunde aufnimmt. Die Kamera ist mit einer Aufnahme-LED ausgestattet, um die Nutzung sichtbar zu machen. Für Audio sorgen zwei offene Ohrlautsprecher und fünf Mikrofone, die eine immersive Aufnahme ermöglichen. Die Brille bietet außerdem Bluetooth 5.3 und Wi-Fi 6 für kabellose Konnektivität sowie einen internen Speicher von 32 GB, der Platz für bis zu 500 Fotos oder etwa 100 kurze Videos bietet.

Funktionen und Bedienung
Die Bedienung erfolgt über Sprachsteuerung, Touchflächen an den Bügeln oder Tasten. Nutzer können Fotos und Videos aufnehmen, Livestreams auf Plattformen wie Facebook und Instagram starten oder Musik über integrierte Lautsprecher hören. Die Brille ist mit der Meta View App kompatibel und erfordert ein Smartphone mit Android 10 oder iOS 14.4 oder höher.

Akku und Preis
Die Akkulaufzeit beträgt etwa vier Stunden bei aktiver Nutzung, wobei das Ladeetui zusätzliche Energie für bis zu 36 Stunden liefert. Der Einstiegspreis liegt bei 329 Euro, was im Vergleich zu regulären Sonnenbrillen deutlich höher ist, jedoch durch die zusätzlichen Funktionen gerechtfertigt erscheint.

Einschränkungen
Obwohl Meta AI in einigen Ländern als Assistenzsystem verfügbar ist, sind diese Funktionen aufgrund europäischer Datenschutzbestimmungen in Deutschland nicht integriert. Die Brille bleibt somit ein reines Wearable ohne KI-gestützte Features.

Insgesamt bieten die Ray-Ban Meta Smart Glasses eine stilvolle Kombination aus klassischem Design und moderner Technologie, die sich besonders für Social-Media-Enthusiasten eignet. Ich warte noch ab – vor allem auf die Clubmaster und vielleicht überlege ich mir auch Kontaktlinsen. Mal sehen, was die Familie dazu sagt.

Thorsten – die kostenlose KI-Stimme

25. März 2025

Ich experimentiere tagtäglich mit KI herum: ChatGPT und Perplexity sind in meinen Alltag übergegangen. Nun ist Thorsten erschienen, eine kostenlose KI-Stimme.

Thorsten-Voice ist eine Text to Speech (TTS), bzw. künstliche Sprachausgabe ohne Internetzugriff. Wer die Stimme erstmal in hochdeutsch, hessisch oder emotional ausprobieren möchte, kann dies direkt im Browser machen. Hier der Link. Das hab ich bei der Vertonung eines Videos über das Corgi-Modell „Little Nellie“ ausprobiert. Das Ergebnis seht ihr hier.

Das System ist nicht perfekt, aber schon beachtenswert. Entwickler Thorsten Müller aus Florstadt hat sich viel Mühe gegeben und uns das Werkzeug geschenkt. Die kostenlose künstliche Thorsten-Voice TTS Sprachausgabe steht auf Basis von zwei unterschiedlichen KI-Programmen zur Verfügung. Und es macht einfach Spaß und ich sag Danke. Ich werde Thorsten in meine Seminare integrieren und im nächsten Schritt das System für längere Texte auf den Mac laden. Die genaue Anleitung gibt es hier.