Posts Tagged ‘FC Bayern’

Meine Premiere: Tannhäuser am Grünen Hügel

1. August 2019
Ich bin dankbar, dass mich meine  Frau zu Wagner begleitet.

Ich bin dankbar, dass mich meine Frau zu Wagner begleitet.

Das für mich wichtigste Kulturereignis in Deutschland ist angelaufen: Die Wagner-Festspiele auf dem Grünen Hügel in Bayreuth. Als glühender Fan des Musikers (NICHT des politischen Wagners) fiebere ich an diese Tage der Hochkultur hin und versuche zumindest eine Vorstellung live vor Ort zu genießen. Dieses Mal hatte ich besonderes Glück: Zusammen mit meiner Frau (kein Wagner-Fan) bekam ich Karte für die Premiere. Gegeben wurde die Neuinszenierung von Tannhäuser.

Tannhäuser ist eher eine eingängige Oper des Meisters und mit etwas unter drei Stunden erfordert sie nicht das Sitzfleisch auf den unbequemen Holzstühlen in Bayreuth. So sehr ich mich über die Karten zur Premiere freute, hatten wir dieses Mal Plätze in der letzten Reihe in der Galerie ganz, ganz hinten. Zunächst hatte ich Angst, dass ich nichts sehen würde und hab mir daher ein Fernrohr mitgebracht. Das brauchte ich nicht: Mein Platz war ideal: Gute Sicht und ein wunderbarer Klang der göttlichen Musik. Aber nachdem die Premiere zu heißen Temperaturen stattfand, es waren rund 38 Grad Celsius vor der Türe – geschweige denn im Zuschauerraum. Bei uns in der letzten Reihe staute sich die Wärme und so kam es zur doppelten Premiere: Alle männlichen Zuschauer in der Galerie entledigten sich ihrer Jackets. Und: Es durften Fächer ausgepackt und genutzt werden. Letzteres ist ein Novum und habe ich am Grünen Hügel noch nie erlebt. Das Gefächere stört sonst den Kulturgenuss, aber dieses Mal hatten wir die Wahl zwischen Leben und Tod – mit und ohne Fächer. Wir entschieden uns für Leben, für den Fächer. 

Premiere in Bayreuth bedeutet auch immer den Aufmarsch von Prominenz. Bei hohen Temperaturen ohne Schatten stellte ich mich vor den Haupteingang und beobachtete das Treiben. Die Kanzlerin habe ich nicht gesehen, wohl aber Ministerpräsident Markus Söder samt Gattin und Digitalministerin Dorothee Bär. Alle drei aber nur von hinten, in der Pause traf ich Doro Bär mit Gatten Oliver und machte das obligatorische Selfie. Nach Tannhäuser sah ich sie nocheinmal in energischen Gespräch mit Edmund Stoiber samt Karin. Ob sie über Wagner oder den FC Bayern (arrrg) diskutiert haben, weiß ich nicht und geht mich auch nichts an – ich hoffe, es war Wagner. 

Beim Warten auf die Prominenz traf ich eine ehemalige Volontärin, die jetzt für die Landespolitik einer großen süddeutschen Zeitung schreibt. So sieht man sich nach Jahren wieder. Sie versuchte den Bayreuther Modetrend auf die Spur zu kommen. Nun, ich trug dieses Mal ein wunderbares Tweed-Jacket von Felbinger Herrenausstatter aus Immenstadt, kam aber trotzdem nicht in die Zeitung. Für die Kameras waren die Standplätze genau markiert und es war wieder ein schönes Geschrei, damit jeder seinen Schuss bekam. 

Kamerapositionen am Boden.

Kamerapositionen am Boden.

I ch sah ein bisschen A,B und C-Prominenz. Am meisten freute ich mich über die Maus samt Schöpfer. Schauspieler Günter Maria Halmer mit Frau Claudia, Schauspielerin Michaela May, die ehemalige Bundestagsabgeordnete Dagmar Wörl, SPD-Landtagsabgeordneter Markus Rinderspacher und einige mehr. 

Als Medienmensch war es für mich eine Freude Axel Brüggemann zu sprechen. Ich habe den Musikjournalisten seit 2012 im Kino bei den Wagner-Übertragungen genießen zu dürfen. Toller Mann, tolle Ausstrahlung und vor allem tolles Fachwissen.

Schön, den Axel Brüggemann mal persönlich zu treffen.

Schön, den Axel Brüggemann mal persönlich zu treffen.

Natürlich gab es wieder ein paar Demonstranten, die bei der Prominenz sich selbst inszenierten. Dieses Mal lagen einige Demonstranten am Boden. Ich glaube, es ging um das wichtige Thema Klima. Ob die Damen und Herren aufgrund der hohen Temperaturen am Boden lagen, weiß ich nicht. So richtig interessiert hat diese Demo aber keinen, so zumindest mein Eindruck.

Kleine Demo am Rande.

Kleine Demo am Rande.

Das Treiben am Grünen Hügel fasziniert mich, denn die Wagner-Fans sind schon ein eigenes Völkchen. Mal tragen sie die Mode aus den Siebzigern auf (ist doch noch gut), mal sind die modisch komplett verrückt. Sehr schön, die asiatischen Gäste mit der Kleidung ihrer Heimat – gefällt mir gut, ein paar Oberbayern habe ich in Lederhosen gesehen (wer’s mag bei Wagner). Die Kollegin vom Bayrischen Rundfunk Abteilung Klassik beschloss gleich mal in der Moderation die Schuhe auszuziehen und barfuß ihren Job zu machen. Dazwischen war Le Gateau Chocolat (der Schokokuchen), eine bärtige Dragqueen aus London, die in Tannhäuser mitspielte. 

Zwischen den Aufzügen war entweder große, teure Fresserei bei Steigenberger oder man konnte Theater im Park erleben. War beides nicht mein Fall, aber ich musste natürlich das Selfie vor der Leiter machen, die zum Balkon reichte. Hier wurde die reale Welt mit der Welt der Oper verbunden – nette Idee der Inszenierung. 

Und da wären wir bei der Inszenierung. Bayreuth-Debütant Tobias Kratzer inszenierte provokativ und tags darauf machte das rechte Pack im Netz gegen die Inszenierung mobil. Kratzer machte aus Tannhäuser ein Spektakel und ritt durch bundesdeutsche Symbole. Da war Oskar aus der Blechtrommel und Ottmar Hörl nur eine Kleinigkeit. Naja, die Inszenierung beschäftigte den Geist. Das Dirigat von Walerij Gergijew war ebenfalls nicht der Hammer, so dass es viel Buh am Ende gab. Aber schaut selbst: 

HP druckt: HP Designjet T920 und der große Bruder T1500 – Großformatdrucker

20. Juni 2013
Die neuen von HP.

Die neuen von HP.

Seit kurzem sind die neuen webfähigen Flaggschiffe von HPs-Großformatdrucker im Handel erhältlich. Es handelt sich um den HP Designjet T920 und den großen Bruder T1500. Der HP Designjet T1500 ePrinter wurde zudem gezielt für den Einsatz in der Multiuser-Umgebungen entwickelt. Er arbeitet mit zwei Rollen, ist mit einer automatischen Papierausrichtung ausgestattet und bietet eine intelligente Umschaltfunktion zur Verarbeitung mehrerer Druckaufträge mit verschiedenen Medientypen und -größen. Vorgestellt wurden sie in der Allianz-Arena, dem Heim des FC Bayern. Und das zeigt auch das Dilemma von HP.

Das FC-Bayern-Problem

Der FC Bayern hat dieses Jahr alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. Und so geht es auch mit HP. Anders als die Tablet- oder PC-Unit steht die Sparte Großformatdrucker bombensicher. Mit Abstand liegt HP im Bereich Großformatdrucker vor der Konkurrenz. Das Unternehmen verkauft weltweit 3 Millionen Großformatdrucker und damit achtmal soviel wie der nächste Mitbewerber. 80 Prozent aller Großformatdrucke werden auf HP Designjets erstellt. Und die Zielgruppe von Architekten, Ingenieure, Konstrukteure und Designer wächst auch nicht berauschend.

Dennoch muss HP neue Modelle auf den Markt bringen. Die Neuheiten haben es in sich und berücksichtigen die Wünsche der User. Eine Truppe von Architekten hat HP nach Barcelona eingeladen, um den idealen Drucker zu bauen. Und die Verbesserungen sind nicht nur im Detail. sondern haben es in sich, so Andreas Tschunkert von HP.

Andreas Tschunkert von HP.

Andreas Tschunkert von HP.

Ergonomischen Features

Die wohl entscheidendsten Neuheiten sind die ergonomischen Features: Im Gegensatz zu den bisherigen Produkten auf dem Markt sind die neuen Designjets so konstruiert, dass sie bis zu 50 Plots im A4- bis A0-Format sauber aufeinander ablegen können und schaffen damit System in die Druckausgabe für kleinere und mittlere Arbeitsgruppen. Auch bei der Nachladung gibt es eine Vereinfachung: die Papierrollen lassen sich von vorne einlegen. Das hat zum einen den Vorteil, dass Anwender die Modelle komfortabel im Sitzen befüllen können und zum anderen müssen die Drucker so nicht mehr frei im Raum stehen oder für das Beladen von der Wand weg bewegt werden. Weniger Schritte sorgen damit für einen schnelleren Arbeitsablauf und ein problemlose Handhabung der Druckmedien. In der Praxis zeigt sich, dass die Drucker meistens von Praktikanten bedient werden. Der Architekt delegiert diese lästigen Arbeiten des Ausdruckens. Das bedeutet, dass die Drucker so einfach als möglich zu bedienen sein müssen. Es soll keine große Zeit damit verbracht werden, dem Prakti den Drucker zu erklären oder sogar noch ein Anleitungsbuch zu lesen.

Auf Kundenwunsch hin sind die neuen Druckerserien zudem für 36“-Rollen (914mm, DIN A0) ausgelegt worden. Das neue Industriedesign stellt zudem eine freie Arbeitsfläche oben an den Geräten bereit, auf der die Anwender die Ausdrucke ablegen können, um sie bequem und schnell zu prüfen. Ein weiterer Vorteil des Ablagefachs ist, dass sich der Nutzer nicht mehr bücken muss, um Blätter aus dem Drucker zu nehmen.

Drucken aus dem Web

Durch die Web-Konnektivität behalten Anwender von überall auf der Welt einen Überblick über die Druckaufträge, da die Daten automatisch in der Cloud gespeichert werden. Bei der Cloud handelt es sich um eine eigene HP-Cloud. Wo die Daten dann liegen, konnten die HP-Manager bei der Vorstellung nicht sagen. Um den deutschen Datenschutz bei sensiblen Projekten einzuhalten, lassen sich aber auch eigene FTP-Server einbinden.

Die neuen Drucker unterstützen ePrint&Share, einen kostenlosen Webdienst, der den Abruf, die Anzeige und den Ausdruck von Großformatdokumenten mit einem Android oder Apple Tablet, einem Smartphone oder einem Notebook ganz einfach macht. In Verbindung mit HP Designjet ePrint & Share ermöglichen die webfähigen HP Designjet T920 und T1500 ePrinter Modelle den Nutzern, ihre Projektdokumente beim Drucken automatisch in der Cloud zu speichern. Die Anwender können auch Projekte per E-Mail an den ePrinter schicken, indem sie die Druckdaten als PDF oder in einem anderen Format an eine E-Mail-Nachricht anhängen und anschließend an die druckereigene Adresse schicken. Im Test in der Allianz-Arena klappte dies tadellos.

Gedruckt wird weiterhin über sechs Tintenpatronen: Das klassische CMY und drei verschiedene Schwarztinten für verschiedene Einsätze (Konstruktion, Foto, Zeichnung). Die HP-Manager empfehlen ausdrücklich den Einsatz von Originaltinte, da sonst die Garantie verfällt. Waren nicht Tintenpatronen die teuersten Flüssigkeiten der Welt, aber das ist ein anderes Thema.

Braucht ihr die Playstation 4?

1. Juni 2013

Seit dem Champions-League-Finale steht es fest: Die Playstation 4 kommt noch im Jahr 2013 in den Handel. Sony schaltete bei dem Spiel des FC Bayern gegen eine andere Mannschaft entsprechende Banner am Spielfeldrand.

Die PS4 kommt noch in diesem Jahr.

Die PS4 kommt noch in diesem Jahr.

Ein paar Tage später gab es die PlayStation 4 auch schon bei Amazon zum Vorbestellen für rund 600 Euro. Es handelt sich freilich um einen Fantasiepreis und auch das Veröffentlichungsdatum steht noch nicht einmal fest, aber vorbestellen kann man die Konsole schon. Die Marketingmaschinerie beginnt anzulaufen, nachdem Microsoft die XBox one angekündigt hat. Amazon schaltet für die PlayStation 4 eine großzügige Landingpage und zeigt uns ein paar Spiele zur Auswahl. Mich interessiert natürlich die neue Version von Killzone.

Die neue Landingpage bei Amazon zur PS4.

Die neue Landingpage bei Amazon zur PS4.

Stückweise werden auch technische Daten der neuen Spielkonsole im Netz veröffentlicht. Klingt alles überzeugend und trotzdem habe ich ein Problem. Die PS4 hat keine Abwärtskompatibilität zu PS3-Spielen. Nun, das war beim Schritt von der PS2 zur PS3 im Grunde auch nicht anders. Zwar gab es übergangsweise einige PS3-Konsolen zu Beginn, die die alten PS2-Scheiben gefressen haben. Bei der PS4 soll es diese Übergangsphase aus technischen Gründen nicht geben. Es laufen nur die neuen PS4-Spiele und damit basta.

Nun, natürlich kaufe ich mir eine neue Konsole, um neue Spiele zu spielen und nicht um die alten zu zocken. Dennoch sind mittlerweile doch ein paar Regalmeter PS3-Spiele im Heim zu verzeichnen. Und langsam platzt die Technik im Wohnzimmer aus dem Rahmen. Neben Playstation 2 und 3 sind noch ein Game Cube und eine Wii U zu finden. Als Retro-Fan habe ich noch C64-Spiele auf einem speziellen Gamestick. Daneben zahlreiche Verstärker, Surround-Anlagenzeugs, Monitore und Sat-Reciever. Und da soll jetzt noch eine PS4 rein? Ich weiß nicht.

Nintendo hat es bei der Wii U elegant gelöst, denn K1 und K2 wollten ihre alten Wii-Spiele weiter spielen. Diese Abwärtskompatibilität war der Kaufgrund für die Wii U, die bisher kaum gute Spiele hervorgebracht hat, von Lego City Undercover mal abgesehen. Sony geht diesen Weg mit der PS4 nicht und zwingt uns zur Wegwerfgesellschaft.

Und ein zweites Problem habe ich: Gebrauchtspiele sollen nicht mehr funktionieren. Viele meiner PS3-Spiele sind Spiele aus zweiter Hand. Hier stirbt eine ganze Branche. Ich werde mir gewiss deutlich weniger Spiele kaufen, wenn sie nicht gebraucht billiger her gehen. Natürlich kann es den Herstellern egal sein, mir ist es nicht. Ich bin nur ab und zu bereit 60 Euro und mehr für ein neues Spiel auszugeben, aber dann muss das Spiel auch wirklich Top sein. Die Masse der Spiele ist es nicht und künftig kaufe ich diese dann eben nicht. Das Ausschalten des Gebrauchtmarktes kann natürlich dazu führen, dass die Spielequalität steigt, weil mehr Energie in die Spieleentwicklung gelegt wird. Aber daran glaube ich nicht.

Und zudem wird eine stärke Internet-Verbindung für die PS4 benötigt. Cloud und Download sollen zunehmen – das ist grundsätzlich fein. Dennoch hab ich als Landei massive Probleme damit, denn der Netzausbau ist nicht so, wie man es sich vorstellt. Ich bin damit noch auf Datenträger angewiesen.

Mir stellt sich die Frage: Brauche ich die Playstation 4 eigentlich? Wie geht es euch?

UPDATE: 11. Juni 2013: auf der E3 hat Sony die PS4 angekündigt: 399 Euro und Gebrauchspiele sollen anders als der XBox funktionieren. sehr gut. Jetzt wird das Teil interessanter. Und die PS4 verlangt keine Internetverbindung – Sony, das haste richtig gemacht.

Social Media: Deutschland versagt im Twitter-Fußball

22. Mai 2012

So leid es mir persönlich tut: Twitter ist und bleib in Deutschland wohl eher eine Randerscheinung – zumindest wenn man den internationalen Vergleich heranzieht. Der Kurznachrichtendienst hat im Land der Dichter und Denker eher ein Nischendasein. Dies wird wieder deutlich, wenn man die jüngste Untersuchung von ExactTarget beim Lieblingsthema der Deutschen anschaut: Fußball

Das Unternehmen ExactTarget untersuchte die Tweets bei der zurückliegenden Champions League. Sowohl im Netz als auch auf dem Fußballfeld unterlag der FC Bayern  dem glücklichen Gewinner Chelsea London. Mit rund 73 Prozent von weltweit insgesamt 1,8 Millionen Tweets ist Chelsea London der klare Social Media-Gewinner der Champions League.

ExactTarget, Anbieter von E-Mail-Marketing- und interaktiver Marketing-Lösungen, hat eine Woche lang weltweit alle Tweets zum Finale Bayern gegen Chelsea erfasst: Das Monitoring ergab unter anderem: Insgesamt gab es weltweit rund 1,8 Millionen Tweets zur Auseinandersetzung, davon 1,12 Millionen am Finaltag der Champions League. In 73 Prozent der Tweets wurde Chelsea London genannt, Bayern München dementsprechend nur in 27 Prozent der Tweets. Rund 70 Prozent der Beiträge auf Twitter wurden in Englisch verfasst, gefolgt von etwa 16 Prozent in Spanisch und nur 3,5 Prozent in Deutsch.

Fußball am Hauptbahnhof in München, aber ohne Twitter.

Fußball am Hauptbahnhof in München, aber ohne Twitter.

Das zeigt mir, dass Twitter noch nicht richtig in Deutschland angekommen ist. Während Facebook für die Masse ist, scheint Twitter mit seinen 140 Zeichen in Deutschland wohl nur ein Netzwerk für eine gewisse sprachliche Elite zu sein. Die hat entweder mit Fußball nichts am Hut, oder – und das glaube ich vielmehr – die Masse ist eben nicht auf Twitter unterwegs. Meine Timeline am Abend der Champions League war voll von Fußball, aber wohl zu wenig im internationalen Vergleich.

Spannung pur, aber Twitter war nicht gefragt.

Spannung pur, aber Twitter war nicht gefragt.

Organisierte Proteste gegen Neuer: FC Bayern braucht solche Fans nicht

4. März 2011

Protest gegen Manuel Neuer.

Protest gegen Manuel Neuer.

Leute, so führt man sich nicht auf! So meine Meinung zu den Aktionen mancher Bayern Fans beim jüngsten Pokalspiel FC Bayern gegen Schalke, die meine Mannschaft leider 0:1 verlor. Aber das ist ein anderes Thema. Alle Jubeljahre komm ich mal in die Allianz-Arena zum Fußball. Das zeigt leider auch, welchen Stellenwert Fußball bei mir hat. Dank an Michael für die Karten.

Ich weiß, dass der klassische Fußballfan im Grunde der bessere Trainer ist und entsprechende Kommentare normal sind. Aber irgendwann wird eine Grenze überschritten. Vielleicht sind Äußerungen wie „du A-Loch“ spontane Willenserklärungen und vielleicht gehören sie auch zum Fußball dazu – vor allem wenn die eigene Mannschaft verliert.

Aber beim Pokalspiel war die Wut mancher Bayern-Fans auf Torwart Manuel Neuer deutlich zu spüren. Pfiffe beim Ballkontakt und Neuer war wirklich gut. Und es war ein organisierter Zorn festzustellen – und den halte ich für gefährlich. In der Fankurve des FCB wurden Hunderte von Plakate verteilt und hochgehalten. Aufschrift „Koan Neuer“ – Kein Neuer für die Nichtbayern. Das war eine geplante Aktion gegen den Nationaltorhüter. Zugegeben, die Aktion wurde generalstabsmäßig durchgeführt. Schilder drucken, in den Fanblock der Südkurve schmuggeln, verteilen und gleichzeitig hochhalten – dazu gehört gute Koordinationsarbeit und es gehört Vorsatz dazu. Andere Schilder lauteten: „Neuer, du bist und bleibst Gast.“

Wenn Hunderte Schilder gegen einen Spieler hochgehalten werden, dann ist das nicht die Form von Umgang, den ich eigentlich von der Libertas Bavariae kenne. Leben und leben lassen. Das stört mich. Und scheinbar bin ich nicht alleine. Bayern-Gonzo Karl-Heinz Rummenigge meinte dann auch: „Das ganze Land Bayern und auch der FC Bayern ist bekannt für seine Gastfreundschaft. Manuel Neuer hat nichts getan. Ich möchte mich im Namen des FC Bayern bei ihm entschuldigen. Ich habe für das Verhalten kein Verständnis.“ Recht hat er.

Da gibt sich der FC Bayern wirklich große Mühe ein familienfreundlicher Fußballverein zu sein. Viele Fußballer sind Helden bei den Kindern in den örtlichen Fußballclubs. Da werden vom FC Bayern für den Nachwuchs starke Aktionen auf die Beine gestellt. Aber wie soll ich meinem Nachwuchs erklären, warum so viele Idioten gegen die Kinderstube verstoßen, an die sich meine Kinder als zivilisierte Mitglieder der Gesellschaft halten sollen? Mit dieser Aktion haben sich manche Bayern-Fans keinen Gefallen getan. Ich brauche so eine Art von Fan nicht.

Blick auf das Spielfeld

Blick auf das Spielfeld

Doof oder genial? Hitzfeld und sein iPhone

3. März 2009

hitzfeld

Das es in der Werbung nicht immer mit rechten Dingen vor sich geht, dass ist schon klar. Aber dennoch sollte man wenigstens die Grundlagen beachten. Jüngstes Beispiel der ehemalige Bayern-Coach Ottmar Hitzfeld. Er ist derzeit Trainer der Schweizerischen Nationalmannschaft und wie sein Kollege Franz Beckenbauer („Ja ist denn schon Weihnachten“) eine prominente Figur, auch in der Werbung.

Und weil das liebe Geld so lockt, macht General Hitzfeld auch Werbung für Green.ch, ein Schweizer Internet-Dienstleister. Laut Werbetext versendet er gerade das aktuelle Spieleraufgebot via iPhone. Doch ist nur, dass der General sein iPhone falsch herum hält. Es steht auf den Kopf. Die schweizerischen und die Mac-Medien machen sich derzeit lächerlich über Ottmar Hitzfeld.

Vielleicht war es sogar Absicht, denn so doof kann man nicht sein. Wahrscheinlich war es von der Agentur ein genialer Coup das iPhone falsch zu halten und die Medien darauf aufmerksam zu machen. Jetzt wird europaweit über Hitzfeld und Green.ch geschrieben, inklusive dieses Blogs. Wer weiß? Mir persönlich ist es egal, ob Hitzfeld richtig telefonieren kann oder nicht. Er sollte vielmehr zum FC Bayern zurückkommen. 

Veränderungen im Hallenbad

2. Januar 2009

Im Urlaub war ich nach langen Jahren, ach was Jahrzehnten, einmal wieder im Hallenbad der großen Kreisstadt Fürstenfeldbruck. Und es hat sich einiges verändert, obwohl es grundsätzlich ein Hallenbad geblieben ist. Zum allerersten hat die Stadt, ich glaube es war der Werkausschuss, dem Ganzen einen neuen Namen gegeben. Aus dem schlichten Hallenbad Fürstenfeldbruck ist die AmperOase geworden. Klingt nett und neue Kleider sind immer gut.

Im Inneren habe ich mich in meine Kindheit zurückversetzt gefühlt. In diesem Bad habe ich Schwimmen gelernt. Außerdem hatte ich Schulschwimmen. Es wurde ein neuer Liegebereich geschaffen mit coolem Blick auf das anliegende Eisstadion vom EVF. Das Babybecken wurde verlegt. Der Sprungturm ist weg. Das Kinderbecken und das Becken für die Erwachsenen sind aber gleich geblieben. Insgesamt haben die Betreiber mehr Farbe verwendet. CD ist nun die Farbe Gelb und man hat einige Rohre in Postgelb angestrichen. Und die Bademeister, so hießen sie zumindest früher, heißen heute Aufsicht und tragen gelbe T-Shirts. Baywatch-Feeling ist es aber nicht, obwohl Solariumgebräunte Hüter über die Schwimmer wachen.

Hauptsächlich waren die Becken mit Familien mit Kindern und ein paar Teenager bevölkert. Außerdem gab es noch ein paar vereinzelte Schwimmer. Einer trug sogar noch eine Schwimmkappe im schlichten Grau.

Ich weiß noch, als Bademützen im Bad Pflicht waren. Ich hatte eine blaue mit weißem Streifen. Diese wurde aber schnell ausgetauscht, als Fan des FC Bayern musste es eine rote Kappe mit weißem Streifen sein. Ganz schlimm: Meine Mutter hatte eine Badekappe aus Plastik mit Kunststoffblumen drauf. Eklig, schreckliche siebziger Jahre. Im Laufe der Zeit löste sich die Badekappe auf und vereinzelt schwammen die Blumen durchs Becken. Mein Vater und ich mussten die verloren gegangenen Blumen wieder einfangen.