Wer zu gamescom nach Köln gekommen ist und ganz früh mit dabei sein wollte, für den hieß es Warten. Lange Schlangen bildeten sich vor den Eingängen, weil zusätzliche Taschenkontrollen aus Sicherheitsgründen angesetzt waren. So hatten die Wartenden Zeit, sich umzusehen und ihnen wurden Flyer in die Hand gedrückt. Auf dem Weg zur Spielemesse protestierte ein so genanntes „Antimilitärisches Aktionsbündnis Köln“ gegen den Auftritt der Bundeswehr auf der gamescom. Neben lauter Punkmusik wurden die Wartenden mit einer Postkarte versorgt mit der Aufschrift „Krieg ist kein Spiel“. Die Leute wurden aufgefordert, vor dem Stand der Bundeswehr in Halle 10.2 ein Foto von sich zu machen und es mit #NotAGame zu versehen.
Weiter heißt es auf dem Flyer: „Lasst euch nicht verarschen. Sprechen wir uns hier und überall gegen die Bundewehr aus, denn Krieg ist kein Spiel!“
Ich wollte bei der Bundeswehr auch die andere Seite hören.
Aufgrund dieser Postkarte bin ich an den Bundeswehr-Stand gegangen und wollte mir die andere Seite anhören. Die Bundeswehr, für mich ein klarer Teil der wehrhaften Demokratie, fuhr Material auf und warb für eine Karriere bei der Bundeswehr. Bis auf die eindrucksvollen Panzerwägen, darunter der leichte Wiesel, habe ich keine Waffentechnik gesehen. Die geschulten Soldatinnen und Soldaten erklärten den Jugendlichen die Karrieremöglichkeiten in der Armee. Unter dem Motto „Projekt digitale Kräfte“ wirbt die Bundeswehr für IT-Soldaten. Diese sind allerdings weniger mit Panzer als vielmehr mit Laptop ausgerüstet und ziehen hier in den digitalen Krieg, der derzeit stattfindet. „Gegen virtuellen Terror hilft kein Dislike-Button“ heißt es in der Broschüre der Bundeswehr. Die aufgefahrenen Panzer dienen wohl eher als Eyechater und weniger als Ausrüstung für die IT-Soldaten. Insgesamt hat die Bundeswehr eine Milliarde Euro IT-Bugdet, sieben IT-Studiengänge, 1,1 Millionen E-Mails pro Tag, 700 Admins werden 2016 gesucht und es gilt über 21000 IT-Stellen zu besetzen und 800 spezielle IT-Soldaten werden 2016 eingestellt. Interessante Zahlen, die ich aus Zeitgründen aber nicht mehr hinterfragt habe.
Mir persönlich stellte sich die Frage nicht, ob die Bundeswehr auf der gamescom oder anderen Messen für eine Karriere werben darf. Natürlich darf sie es meiner Meinung nach. Das hat sie in der Vergangenheit auch und tut es weiterhin. Auf der gamescom kann sie junge Leute erreichen. Das veranstaltet sich nicht, wie ich es bei der US-Army auf US-Messen gesehen habe, mit martialischen Auftreten und Ballerspielen, sondern die Bundeswehr tut es mit Information. Damit habe ich kein Problem.
Einst habe ich gelernt, die Soldaten seien Bürger in Uniform und so wurde die Wehrpflicht begründet. Lügenbaron von Guttenberg hat die Wehrpflicht ausgesetzt und eine Freiwilligenarme eingeführt. Und da junge Männer nicht mehr automatisch zum Bund müssen, muss die Bundeswehr über Veranstaltungen und Anzeigen Leute für eine Karriere interessieren – auch auf der gamescom. Das halte ich legitim. Anders als dieses „Antimilitärisches Aktionsbündnis Köln“ stehe ich zur Bundeswehr und ihren Aufgaben. Bis auf technische Hilfsleistungen beispielsweise bei Hochwasser möchte ich die Bundeswehr aber nicht im Inland eingesetzt haben. Aktuelle Pläne in diese Richtung lehne ich ab. Rüstet die Polizei entsprechend aus, so meine Forderung. Militär im Inneren – damit haben wir keine guten Erfahrungen in Deutschland.
Security vor dem Bundeswehrstand auf der gamescom.
Der Stand der Bundeswehr wurde von Security-Personal der Kölnmesse geschützt, falls es zu Übergriffen oder Pöbeleien kommen sollte. Ich habe allerdings keine gesehen. Die Bundeswehr warb neben dem Cosplayer-Village und so gab es interessante Szenen, wenn ein Engel mit Flügeln, in Leder und Strapse gekleidete Damen oder Pikaschus sich bei der Bundeswehr über Jobmöglichkeiten informierten.
Viel mehr Bedenken hatte ich, dass mancher Aussteller sich nicht an die ausdrückliche Bitte der Kölnmesse gehalten hat. Waffen sollten zu Hause bleiben. Leider stieß ich gegenüber dem Bundeswehrstand auf schwer bewaffnete (Gamer-)Einheiten in voller Ausrüstung. Wenn diese Herrschaften Richtung Bundeswehrstand marschierten, wurden sie von der Security gebeten, einen anderen Weg zu nehmen. Das ist richtig. Noch besser wäre es gewesen, ihnen die Spielzeugwaffen abzunehmen.
Es war mir ein Bedürfnis bei meinem jüngsten Besuch in Bayreuth das Grab von Richard Wagner zu besuchen. Schließlich will ich an der Blogparade meines IronBlogger-Kollegen Florian Westermann Sehenswürdigkeiten in Deutschland teilnehmen. Ich höre gerne Klassik und es gibt für mich vier absolute Musikgötter: Bach, Beethoven, Mozart und Wagner. Und da ich in Bayreuth weilte, wollte ich das Grab von Richard Wagner besuchen. Es liegt hinter der Villa Wahnfried („Hier wo mein Wähnen Frieden fand – Wahnfried – sei dieses Haus von mir benannt.“), die inzwischen renoviert ist. Die Villa und das Museum habe ich mir aus Zeitgründen nicht angesehen, aber dem Grab wollte ich einen kurzen Besuch abstatten.
Mit den Opern von Richard Wagner verbinde ich tiefe Gefühle. Wagner hatte sich mir nicht gleich erschlossen. Da tat ich mir mit Bach, Beethoven und vor allem Mozart viel leichter. Für die Musik von Wagner brauchte ich eine lange Zeit. Den politischen Wagner lehne ich strikt ab, aber den musikalischen Wagner verehre ich auf jeden Fall.
Immer wieder werde ich gefragt: Was ist denn gut von Wagner? Naja, irgendwie alles ist meine Antwort, aber man muss es für sich selbst herausfinden. Es gibt kaum etwas zum Mitschunkeln oder Klatschen. Wagner eignet sich auch nicht zum Entspannen in der Badewanne – zumindest für mich nicht. Zum Einstieg würde ich den Neulingen immer den fliegenden Holländer und Tannhäuser empfehlen. Gerade Tannhäuser hat mich emotional berührt. Mehr Zeit brauchte ich für Tristan und Isolde mit dem genialen Tristan-Akkord und den wunderschönen Lohengrin. Der Ring selbst ist gewaltig, aber richtig schwere Kost. Wer am Ring scheitert, der braucht sich nicht zu schämen. Am Meistersinger kann ich mich immer noch nicht statthören, aber das eindrucksvollste Werk ist für mich das Bühnenweihfestspiel Parsifal. Parsifal ist auch das letzte Werk des Meisters und es war ihm so wichtig, dass er testamentarisch verfügte, dass Parsifal ausschließlich im Bayreuther Festspielhaus aufgeführt werden sollte. Naja, die Erben hielten sich nicht daran, der schöne Mamon lockt. Mein Einstieg zu dem Werk Parsifal war sicher eine Verfilmung von Hans-Jürgen Syberberg.
Nun stand ich also zum ersten Mal vor dem Grab von Richard Wagner. Die Stadt Bayreuth, der Festspielchor und die Richard Wagner-Gesellschaft hatten Kränze vor dem Grab aufgebaut. Auf der Grabplatte lagen Blumen.
Am 18. Februar 1883 wurde er hier begraben, nachdem er am 13. Februar in Venedig verstarb. Die Asche seiner Frau Cosima wurde 1930 an der Südseite des Grabhügels bestattet. In der Nähe liegt auch der Hund von Wagner Russ. Und welche Gedanken hatte ich am Grab? Ich muss entsetzt zugeben, dass ich nichts dachte. Keine Melodie ging mir durch den Kopf. Sicherlich spürte ich eine gewissen Ergriffenheit. Mein Kopf war leer. Ich betrachte die Grabplatte, umrundete das Grab zwei-, dreimal und ging dann wieder. Das war es dann. Vielleicht beim nächsten Mal.
Wagners Musik lässt der Romantik zuordnen und er hat sicherlich die moderne Musik revolutioniert. Berühmte Filmkomponisten wie John Williams verehren Wagner und haben die Leitmotive aus seinen Werken übernommen. Vielleicht kommt daher auch meine Verehrung für die großen Filmkomponisten und mein Abscheu vor Kitschkomponisten wie Hans Zimmer.
Ich bin immer neuen Taschen gegenüber aufgeschlossen. Leider – denn ich habe einen eigenen Schrank nur für Taschen. Als Klassiker habe ich immer meine Booq am Mann, aber ich nutze auch eine Reihe von anderen Taschenhersteller. Mit Rucksäcken habe ich so meine Probleme, aber ich wollte mal wieder einen neuen Rucksack ausprobieren und entschied mich für den Fancyshion Rucksack Citybag.
Der Fancyshion Rucksack Citybag vorne im Praxiseinsatz.
Ich stellte mir einen leichten Rucksack für das urbane Leben vor, in dem Laptop, iPad Pro 12, Kabel und ein paar Unterlagen passen. Es muss kein Rucksack für eine Wanderung sein. Und er sollte nicht so Outdoormäßig wirken, sondern etwas eleganter sein. Er soll zum Anzug oder Business-Dress passen. Ich habe mich ein bisschen umgesehen und bin auf den Fancyshion Rucksack Citybag gestoßen.
Mit 15 Litern reicht der Fancyshion Rucksack Citybag wunderbar für das urbane Leben in der Großstadt aus. Mit 560 Gramm ist das Teil nicht allzu schwer und es fasst mit seinem Volumen von 40x30x11,5 Zentimeter die wichtigsten Unterlagen. Das gesamte Material ist Polyester.
Das Hauptfach ist unterteilt für ein großes Fach und ein Laptopfach, in dem die Technik durch ein extra Klettverschluss nochmals gesichert ist. Ich hätte mir an dieser Stelle mehr Polsterung am Boden gewünscht. Wenn die Technik, in meinem Fall ein MacBook Pro 15 und ein iPad Pro 12, zu Boden gehen, dann hab ich bei der schwachen Polsterung Angst. Daher habe ich beim MacBook Pro noch eine extra stoßfeste Schale und das iPad liegt in einem Case.
Der Rucksack verfügt über zwei Seitentaschen, die für mich komplett unbrauchbar sind. Sie sind 11 Zentimeter breit und ca. 14 Zentimeter tief ist. Es passt keine Wasserflasche hinein und wertvolle Gegenstände können schnell einen neuen Eigentümer finden. Bisher habe ich nur Taschentücher, Billigkugelschreiber und Vistitenkarten dort verpackt.
Die beiden Fächer werden mit jeweils einen Reißverschluss geschlossen. Der ist prima verarbeitet, läuft hervorragend. Dennoch ist mir ein Reißverschluss zu wenig für einen Citybag. Ich hätte gerne zwei Zipper gehabt, die ich mit einem kleinen Schloss verschließen kann. Gerade in der Großstadt – und es soll ja ein Citybag sein, herrscht oft Gedränge in der Bahn. Da möchte ich nicht, dass mir ein böser Bube Sachen aus dem umgeschnallten Rucksack mopst.
Gut gelöst ist das helle Innenfutter des Der Fancyshion Rucksack Citybag
Großer Vorteil: Ich finde schnell meine Sache im Rucksack wieder. Das Innenfutter ist hell und ermöglicht das Auffinden meiner Unterlagen. Ich verstehe nicht, warum helles Innenfutter nicht längst zum Standard bei Taschen und Rucksäcken gehört. Hier ist der Fancyshion Rucksack Citybag ideal und nahezu vorbildlich. Auch mit den gepolsterter und verstellbarer Schultergurte kann ich gut leben.
Nach langer Zeit einmal steht wieder die gamescom bei mir auf dem Programm. Ich hab es K1 und K2 versprochen und wir schauen einen Tag auf die wichtige Spielemesse. Ich war einige Male in Leipzig und einmal in Köln als Journalist von der Partie. Dieses Mal bin ich als Privatperson auf der Messe, ohne Termine, ohne Verpflichtungen.
Ich will mich einfach mit meiner Familie durch die Messehallen treiben lassen, ein paar Gespräche führen und mich umsehen. Große Ankündigungen wird die gamescom nicht zu bieten haben. Sowohl Mircosoft als auch Sony halten keine Pressekonferenzen im großen Stil ab. Sony wird Anfang September mit Infos über den PS4-Nachfolger rüberkommen.
Fest auf dem Programm steht bei mir ein Besuch bei den Retrogamern. Als Fan der alten Maschinen will ich den Freaks einen Besuch abstatten und vielleicht treffe ich auch den legendären Chris Hülsbeck. Ich will diesem Giganten der Videospielmusik die Hand schütteln und mir ein Autogramm holen. Oder ich sehe Constantin Gillies, um ihm für deine Retroland-Romane zu danken.
Richtig fette Messe mit vielen Leuten
Eigentlich erschreckt mich die gamescom. Das Ding ist groß, riesig groß und zeigt, welchen Rahmen Games in der Gesellschaft einnehmen. Für die gamescom 2016 rechnet die Messe Köln sowohl mit Blick auf die Ausstellerzahlen als auch in puncto Internationalität mit neuen Rekordergebnissen. 850 Unternehmen aus dem Games-Bereich zeigen ihre Neuheiten. Aussteller aus 53 Ländern haben sich gemeldet, auch die Türkei ist dieses Jahr Partner der Messe – ob diese Wahl so glücklich war? Es erwarten mich in der entertainment area 137.000 Quadratmeter (fast 20 Fußballfelder) mit neuesten Hard- und Software-Releases sowie allen wichtigen Blockbuster-Titel und hunderte Premieren.
Alle jubeln über die Zahlen – und ich zucke zurück. Kommt bei einer Massenveranstaltung die Information zu kurz? Habe ich eine Chance bei dem Gedränge? Von offitizieller Seite wird alles getan, um den Hype zu befeuern. „Mehr Aussteller, mehr Spiele, mehr Besucher, mehr Vernetzungsangebote für die Branche – die gamescom scheint auch in diesem Jahr wieder alle ihre Rekorde zu brechen“, so Petra Müller, Geschäftsführerin der Film- und Medienstiftung NRW. Karten für die Veranstaltung sind schon lange so gut wie ausverkauft, ein paar Nachmittagskarten für die Publikumstage gibt es noch. Hotels sind ausgebucht und die Zimmer werden zu horrenden Preisen vermietet. Ich selbst schlafe jetzt in Bonn, meinem alten Arbeitsplatz als Journalist. Alternativen wie Airbnb blühen. Dies ist für mich ein Zeichen, dass die Stadt eine solche Messe eigentlich nicht mehr verträgt.
In der Vergangenheit war ich immer auch auf der gleichzeitig stattfindenen Entwicklerkonferenz. Europas größte Entwicklerkonferenz und Networking-Plattform für Spieleentwickler, die GDC Europe, bietet Einblicke in die Spieleentwicklungs- und Geschäftstrends des gesamten Kontinents und macht NRW zum Zentrum der europäischen Entwicklerszene. Die Konferenz bietet einen Business-, Marketing- und Management, Design- und Programming-Track. Da ich dieses Mal meine Kinder mit dabei habe, spare ich mir diese Konferenz, die wirklich vom Austausch etwas gebracht hatte.
Nachdem das Thema VR und AR voll im Kommen sind und ich bei Besuchen von metaio in München Blut geleckt habe in Sachen Augmented-Realit werde ich mir bei Panini die Romane zum Augmented-Reality-Game Sumerland ansehen. Sumerland gilt als anspruchsvolle und technisch innovative Unterhaltung und ist eine Verknüpfung zwischen Buch und Augmented-Realit.
VR wird durch Games erst möglich. Foto: Kölnmesse
Sicherheit wird großgeschrieben
Ich habe zahlreiche Post vom Aufbau der Messe gesehen in denen immer wieder das Thema Sicherheit vorkommt. Ich finde das richtig. Aufgrund der Attentate hat auch die Kölnmesse reagiert. Es erging der Appell: „Lasst, wenn nicht zwingend erforderlich, Taschen und Rucksäcke sowie Gegenstände aller Art, die ihr nicht zwingend für den Besuch der gamescom benötigt, bitte zu Hause, um die Wartezeiten so gering wie möglich zu halten.“ An den Eingängen werden noch vor Betreten des Messegeländes Kontrollmaßnahmen, inkl. Taschenkontrollen, durchgeführt. Die Kontrollen sind variabel angelegt und richten sich nach kurzfristigen Rücksprachen mit den Sicherheitsbehörden. Das bedeutet längere Wartezeiten. Die Sicherheitskontrollen starten ab 07:00 Uhr. Ich habe eine Tasche mit Technik dabei und werde wohl durch die Sicherheitskontrolle müssen.
Sehr nett: Gerolsteiner ist offizieller Sponsor der gamescom und wird während der Wartezeiten an den Eingängen kostenfrei für Erfrischung sorgen. Cosplayer ohne Waffen
Die gamescom lebt auch von der Kreativität der Kostüme und daher sind Cosplayer herzlich willkommen. Allerdings stellt die Köln Messe klar, dass alle Nachbildungen von Waffen oder waffenähnliche Elemente in den Kostümen der Cosplayer auf der gamescom 2016 nicht zugelassen sind. „Wir möchten euch bitten, auch in der Stadt auf das Tragen von Nachbildungen von Waffen oder waffenähnlichen Gegenständen mit Rücksicht auf die Bewohner und Besucher der Stadt Köln zu verzichten“, heißt es. „Sämtliche Nachbildungen von Waffen oder waffenähnliche Bestandteile eures Kostüms − unabhängig von Material und Größe − werden euch vor Eintritt in das Gelände abgenommen.“
Cosplayer bitte dieses Mal ohne Bewaffnung. Foto: Kölnmesse
Ein Kassenautomat in der Metzgerei Böbel in Rittersbach.
Nutzen Sie einen Parkautomaten? Oder einen Geldautomaten? Eigentlich selbstverständlich, sollte man meinen. Jetzt begegnete ich in der Metzgerei Böbel im fränkischen Rittersbach einen Kassenautomaten. Da muss ich in die fränkische Provinz fahren und so etwas anzutreffen.
Wozu braucht eine Metzgerei oder Fleischerei eigentlich einen Kassenautomaten? Ich denke, zwei Dinge sind da besonders wichtig: Hygiene und Abrechnung. Die Metzgereifachverkäuferin musste bisher bedienen, die Fleisch- und Wurstwaren anfassen, abwiegen, abschneiden, einpacken und sie musste dann noch kassieren. Geldscheine sind nicht gerade dafür bekannt, dass sie sauber sind, denn sie gehen durch viele, viele Hände. Natürlich gibt es im Metzgerhandwerk Vorkehrungen beim Kassieren wie Handschuhe – und dennoch. Jetzt überreicht die Metzgereifachverkäuferin den Kassenbon an den Kunden, der dann am Automat bezahlt. Jetzt wird sofort wieder einer aufschreien: Es sei so unpersönlich und der menschliche Kontakt bleibe auf der Strecke. Blödsinn! In der Metzgerei wird genau soviel gequatscht und Smalltalk gehalten, wie zuvor. Habt doch nicht immer Angst vor Veränderung.
Der zweite Grund ist die interne Abrechnung in der Metzgerei selbst. Am Abend wird nur ein Knopf gedrückt und die Kassenabrechnung ist gemacht. Das spart Zeit und viele Nerven des Unternehmers. Die Buchführung wird dadurch vereinfacht, das lästige Zählen von Bargeld entfällt. Und: Das Thema schwarze Kassen kann es bei einem Kassenautomaten nicht geben – wobei ich ausdrücklich betonen will, dass ich Claus Böbel nicht mit schwarzen Kassen in Verbindung bringen will. Kassenautomaten sind einfach nicht bestechlich.
Und wie läuft nun der Bezahlvorgang? Zusammen mit meiner Frau habe ich es ausprobiert. Wir haben für etwas über 50 Euro Fleisch und Wurst bei der Metzgerei Böbel eingekauft. Sonst kaufe ich über die Website umdiewurst.de, aber da ich nun schon mal live im Laden war, nehme ich die Waren natürlich in Rittersbach mit. Monika Böbel überreicht mir am Ende meiner Einkaufstour einen Bon mit einem Barcode. Während ich bezahle, verpackt sie meinen Einkauf.
Der Bon wird an einen Scanner beim Kassenautomaten gehalten, der den Betrag sofort einliest und anzeigt. Jetzt kann ich den Automaten mit Banknoten und Münzen füttern. Auch wenn ich zuviel einwerfe, wird mir das Restgeld ausgeworfen. Die Quittung wird ausgedruckt, die ich der Metzgereifachverkäuferin überreiche und dafür meine Ware bekomme.
Das System ist einfach und auch ältere Mitbürger haben keine Schwierigkeiten. Natürlich steht auch menschliche Hilfe zur Seite, falls es doch einmal zu Unsicherheiten kommen sollte. Ich habe mit einigen älteren Herrschaften gesprochen. Sie finden es prima, dass Claus Böbel so etwas in Rittersbach anbietet. „Oder haben Sie schon so was in München gesehen?“ fragte mich eine Dame.
Der Automat nimmt kein Plastikgeld. Dafür gibt es einen Kartenterminal zum Bezahlen. Was mich besonders freut, Claus Böbel nimmt nicht nur die Maestro-Karten, sondern auch Kreditkarten wie Master oder Visa. Diesen Service vermisse ich bei vielen Metzgereien.
K1 und ich spielen No Man’s Sky seit ein paar Tagen.
Nachdem der Hype um das Spiel immer stärker wurde, hat er auch die Gamer unserer Familie erfasst. Seit der Erstveröffentlichung in Deutschland spielen K1 und ich No Man’s Sky auf der PS4. Erstes Fazit: Macht Spaß, wenn man sich darauf einlässt.
Die Handlung ist einfach: Erkunde das Universum – nicht mehr, nicht weniger. Der Spieler muss auf seinem Ursprungsplaneten Bodenschätze sammeln und seine Startdüsen und Impulsantrieb reparieren. Dann startet man erst mit seiner Rostlaube von Raumschiff names Rasamama S36, in die Weiten des Weltraums. Dort landet er auf unerforschte Planeten, nimmt Kontakt zu Außerirdischen auf, handelt mit ihnen, löst Rätsel, sammelt wiederum Bodenschätze und startet tiefer und tiefer in das unendliche All. Ziel ist es, den Mittelpunkt des Universums zu finden. Insgesamt gibt es 18.446.744.073.709.551.616 Planeten zu entdecken, reicht also für ein, zwei Tage intensiven Spiels. Je weiter der furchtlose Spieler vorstößt, desto schwieriger werden die Missionen und man muss sich mit allerhand aggressiven Zeitgenossen herumschlagen.
Als Trekkie mag ich dieses Spiel von Hello Games, denn es ein Spiel für Entdecker, für Träumer, für Reisende. K1 mag das Spiel, weil es an Mindcraft und Simulationen erinnert. Das Entdecken steht im Vordergrund, da Reisen zu fremden Welten, die nie ein Mensch zuvor betreten hat – oh, das war der Star Trek-Claim. Anders als Ego-Shooter sollte der Spieler entspannt an die Sache herangehen. Hektiker werden bei No Man’s Sky nicht froh. Entdecker brauchen Zeit, sollten sich umsehen können und sollten Eindrücke sammeln – das macht den Reiz des Spiels aus. Wer Gefechte und Action will, sollte bei Doom bleiben. No Man’s Sky ist anders und genau tut gut in unserer hektischen Zeit. Das Spiel entschleunigt.
Sammeln ist dabei das Stichwort. Der Spieler verfügt ein Multifunktionswerkzeug, das mal als Waffe, vor allem aber zum Ressourcen-Abbau verwendet wird. Dann gibt es noch einen Raumanzug und das Raumschiffchen. Mehr braucht es nicht, um neue Welten zu erkunden. Das geht übrigens nach dem Laden von Patch 1.03 deutlich besser. Die PC-Gamer scheinen Probleme zu haben, auf der PS4 läuft alles butterweich. Die zu erforschenden Welten erfreuen mein Herz als Space Opera-Fan, obwohl an der Grafik einiges zu meckern ist. Doch die wirklich guten Bilder entstehen im Kopf. Es gibt alle Arten von Flora und Fauna in unterschiedlichen Landschaften: Mal Wüste, mal Wald, mal Gewässer. Ich finde es beispielsweise faszinierend in Höhlen einzusteigen und sogar Stollen voranzutreiben. Immer bin ich auf der Suche nach Rohstoffen, nicht wie bei EVE um Handel zu treiben und nebenbei BWL zu studieren, sondern um voranzukommen und mehr zu forschen. Pflanzen enthalten freilich Kohlenstoff (Kohlenstoffeinheit Kirk kennen wir noch aus Enterprise), die Felsen sind aus Gold (!), Eisen, Kupfer und ab und zu gibt es auch Plutonium. Der Stoff liegt in roten Kristallsteinchen einfach so herum. Tiere, ähnlich Saurier, durchziehen die Landschaften. Wenn sie zahm sind, quietschen sie übrigens sehr nett.
Je mehr ich Kontakt mit Außerirdischen habe, desto mehr lerne ich ihre Sprache. Die einzelnen Wörter werden dann in Sätze eingebaut und im Laufe des Spiels werden die Aussagen der Außerirdischen verständlicher. Ich finde es eine nette Spielidee.
Dazu kommt ein gelungener Game-Soundtrack zu No Man’s Sky: Music for An Infinite Universe. Von der Band 65daysofstatic hatte ich noch nie etwas gehört. Im Soundtrack-Umfeld waren die Herrschaften bisher noch nicht tätig. 65daysofstatic ist eine instrumentale Math-Rock (?)- und Postrock-Band aus Sheffield, Großbritannien. Ihr Sound klingt gewaltig und passt auf jeden Fall zum Spiel No Man’s Sky. Der Soundtrack erschien als Doppel-CD. Es ist kein Vergleich zu klassischen Filmscores, aber zum Videospiel passt er allemal.
Gestern ist Kenny Baker gestorben, der den R2D2 verkörpert hat.
R2D2 ist tot. Nein, natürlich nicht, aber der Schauspieler, der den kleinen Roboter verkörpert hat, ist gestern nach langer Krankheit gestorben: Kenny Baker. Er wurde 83 Jahre alt. Sein Tod ist sehr schade, denn unsere Familie liebt R2D2. Ich muss allerdings auch zugeben, dass ich den Schauspieler Kenny Baker nur in den wunderbaren Streifen Time Bandits von 1980 als Fidgit wahrgenommen habe, ihn dort sofort mochte. Monty Python Terry Gilliam setzte den Film von Zeitreisenden Kleinwüchsigen gekonnt in Szene.
Wie ja den Star Wars-Fans bekannt ist, wollte Kenny Baker nicht in die Blechdose schlüpfen, wie George Lucas es sich vorgestellt hatte. Am Ende überredete Lucas den 1,12 Meter großen Schauspieler dann doch. Baker musste keine Zeile Text sprechen und verlieh in der Blechdose dem Roboter R2D2 doch menschliche Züge. Durch Kenny Baker lebte der Roboter, er bewegte sich nicht nur, nein er lebte wirklich.
Unsere Familie liebt R2D2. Vor allem meine Frau sammelt den Roboter in verschiedenen Ausführungen, mal aus Plüsch, mal aus Lego in unterschiedlichen Größen. Wir haben einen Wecker, Kaffeetassen, Keksdosen und vielleicht auch bald einen Mülleimer im R2D2-Deisgn. Unser Hausschlüssel hängt an einem R2D2-Anhänger und ich gönnte mir vor Jahren einen Nikko Beamer, DVD-Player und iPod-Dock in Form eines R2D2.
R2D2 ist Teil meiner Roboterspielzeugsammlung.
Das Ding war damals schon sündteuer und heute legen Star Wars-Freaks für den mobilen Gesellen viel Geld auf den Tisch. Gerade vor kurzem haben K1 und ich die Star Wars-Ausstellung Identities in München angesehen und über das Verhältnis BB-8 und R2D2 gefachsimpelt. Also ihr seht: R2D2 ist Thema in unserer Star Wars-verrückten Familie.
R2D2 und BB-8 in einer Ausstellung.
Wenn ich zurückdenke, hat die Schauspielkunst von Kenny Baker den Roboter so genial zum Leben erweckt, dass er wohl 1977 meine Liebe zu einem neuen Hobby auslöste: Ich sammelte über mehrere Jahre hinweg Roboterspielzeug. In meiner Sammlung durfte R2D2 natürlich nicht fehlen. Die Roboter, an der Spitze mehrere Aibos von Sony, stehen hier überall herum. Im Garten fährt übrigens ein Mähroboter Automower von Husqvarna. Wir haben ihn in der Familie R2Mäh2 getauft und ihm Augen aufgeklebt, um ihn menschlicher zu machen. Das brauchte der R2D2 im Film durch die Schauspielkunst von Kenny Baker nicht, er in seiner Dose war menschlich.
Vor kurzem hatte ich ein Mail-Problem mit meinem iPhone. Unter iOS 9 hing eine eMail im Mailausgang und wurde vom Internet-Provider nicht abgeholt und zugestellt. Die Folge war: Apple Mail probierte immer wieder die Mail zu versenden, der Mailaccount war blockiert und die Batterie wurde arg strapaziert.
Die Mail hängt und hängt und Apple Mail arbeitet sich einen Wolf.
In der Vergangenheit konnte ich einfach die eMail im Ausgang löschen und damit hatte es sich. Nicht in diesem Fall. Die eMail konnte nicht angeklickt werden und es ging nichts mehr. Auch das bewährte Abschießen der Mail-App und/oder das iPhone auszuschalten, brachte nicht das gewünschte Ergebnis. Also eine andere Lösung muss her.
Ich versuchte über mein Webinterface meines Mail-Providers die eMail im Postausgang zu löschen. Auch das war nicht möglich, weil das Webinterface keinen Postausgangs-Ordner anzeigte.
Als letzte Möglichkeit sah ich nur, mein IMAP-Konto des Accounts zu löschen, alles Mail und Ordner zu entfernen und dann wieder neu zu installieren. Das wollte ich aber nicht, denn das kostet bei meiner Internet-Verbindung hier auf dem Land Stunde um Stunde – von wegen Laptop und Lederhose.
Aber es gibt noch einen Workaround, der am Ende wunderbar funktioniert hat.
Nach ein bisschen Nachdenken kam ich auf folgendes Vorgehen. Step 1 Apple Mail deaktivieren
Dies geschieht über die Einstellungen unter Mail, Kontakte, Kalender. Hier den richtigen Account wählen und den Schieberegler betätigen. Also Mail deaktivieren.
Also Mail deaktivieren.
Step 2 Flugmodus aktivieren
Flugmodus aktivieren
Step 3 Apple Mail: aktivieren
Genau wie Step 1 aber jetzt Apple Mail wieder einschalten.
Apple Mail wieder aktivieren
Step 4 Entsprechende eMail löschen
Jetzt in die Mail App und Postfach Ausgang wählen und die entsprechende eMail löschen.
Über dem Projekt brüte ich schon eine ganze Weile. Meiner Meinung nach, brauchen wir Blogger eine Interessenvertretung. Seit gestern nimmt das Projekt konkrete Formen an. Der Bloggerclub wurde als Verein gegründet und nimmt in den nächsten Wochen seine Arbeit auf. Viele Leute haben sich über Monate Gedanken gemacht und intensiv hinter den Kulissen gearbeitet, Meetings durchgeführt, Satzungen erarbeitet und enorm viel geleistet. Großartig.
Klar ist doch, dass wir Blogger die deutsche und internationale Medienlandschaft stark prägen. Die Blogossphäre ist voll mit tollen Menschen mit tollen Ideen und tollen Blogs. Die Spanne ist enorm: Kleine private Blogs, Hobbyblogs, spitze Blogs zu allerlei Fachthemen, Wissenschaftsblogs bis hin zu Corporate Blogs, wie Unternehmensblogs heute heißen.
Während die Journalisten, Grafiker, PR-Leute alle ihre eigenen Verbände haben, hatten wir Blogger keine Interessenvertretung. Das ist seit gestern anders. Mit der Gründung des Bloggerclubs möchten wir diesen Missstand beheben.
Ein Teil des Vorstands des Bloggerclubs. Foto: Lohmeyer
Ich bin sehr dankbar, meinen alten Kollegen und Freund Franz Neumeier an meiner Seite zu haben. Foto: Goldmann
Bloggerclub nimmt Fahrt auf
Natürlich werden wir klein anfangen und nicht den zweiten Schritt vor den ersten machen. Gut Ding will Weile haben. Die nächsten Schritte nach den Gründungsformaliäten ist der Aufbau von Kommunikationskanälen. Klar im Fokus der Vereinstätigkeit ist die Aus- und Fortbildung von Bloggern. Der Verein hat sich zum Ziel gesetzt, Blogger zu organisieren, zu schulen und weiter zu vernetzen. Mit dem PresseClub München haben wir hier einen hervorragenden Partner an der Seite.
Die ersten Gesprächsrunden für Mitglieder drehen sich um Monetarisierung, Affiliate, Google Adsense für Blogs, Newsletter für Blogs und bessere Videos für Blogger. Zudem wird sich der Bloggerclub auf weitere Städte ausbreiten – und freilich neue Mitglieder gewinnen.
Gemeinsame Basis ist dabei ein verbindlicher Bloggerkodex, zu dem sich alle Mitglieder verpflichten. Transparenz ist unser oberstes Gebot. Der Bloggerkodex regelt etwa klare Verhaltensmaßnahmen im Umgang mit Werbung, Unterstützung, Sponsoring und Verlosungen.
So wird man Mitglied im Bloggerclub
Der Verein befindet sich derzeit in der Gründung, der Mitgliedsbeitrag beträgt 60 Euro pro Jahr (ab 30. Juni 30 Euro). Seinen Sitz hat der Bloggerclub in den Geschäftsräumen des Internationalen PresseClub München e.V. (Tal 12/II, 80331 München). Hier gibt es die Satzung, Beitragsordnung und den Kodex unter bloggerclub-dokumente_08-08-2016. Und hier gibt es den Antrag auf Mitgliedschaft bloggerclub-mitgliedschafts-antrag. Gerne stehe ich für Fragen zur Verfügung.
Julia Böbel fertigt als Dankeschön Wurstpostkarten an.
Eine junge Kollegin braucht eure Hilfe. Julia Böbel, Tochter des Internetsmetzgers Claus Böbel aus Rittersbach, schreibt für die Schule ihre Seminararbeit im Fach Wirtschaft am Gymnaisum Roth. Das Thema lautet: Neue Vertriebswege als Zukunftschance – am Beispiel der Metzgerei Böbel.
Dazu hat die engagierte Schülerin einen kleinen Fragebogen ausgearbeitet. Der lässt sich als Word-Datei laden. Auch Nichtkunden der Metzgerei Böbel können teilnehmen. Die Daten und Angaben werden selbstverständlich anonymisiert verwendet.
Im Herbst werde ich über die Ergebnisse berichten. Also mitgemacht. Als Dankeschön habe ich eine Wurstpostkarte von Julia Böbel erhalten.