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„Ganz nah dran“ – Ein Abend voller Einsichten, Ideen und Herz für Maisach

14. Juni 2025

Vor kurzem fand im Bistro Sixtyfour in der Maisacher Zentrumspassage der erste Maisacher Bistrotalk statt – ein neues kommunalpolitisches Gesprächsformat von Matthias J. Lange, das live auf YouTube übertragen wurde. Zu Gast war der Maisacher Bürgermeister Hans Seidl, der sich in entspannter Atmosphäre den Fragen des Moderators stellte. Im Fokus standen zentrale Themen der Kommunalpolitik, die aktuelle Lage in der Gemeinde sowie persönliche Einblicke in das Leben und Wirken des Bürgermeisters.

Hier ist der komplette Live-Stream in YouTube zum Nachsehen:

Das Gespräch eröffnete Bürgermeister Seidl mit einem Rückblick auf die Motivation, warum er sich vor 17 Jahren für das Amt des Bürgermeisters beworben hat – getragen von seiner Verbundenheit zu „Land und Leuten“, wie er es formulierte, und einer tiefen Begeisterung für das Gemeinwesen. Die Resonanz aus der Bevölkerung habe ihn in seiner Entscheidung über die Jahre immer wieder bestärkt.

Ein zentrales Thema des Abends war das erste Maisacher Brauereifest, das am Pfingstwochenende stattfand und nach Einschätzung Seidls ein voller Erfolg war. Es habe eine neue Form des Miteinanders geschaffen und sei mehr als nur Repräsentationspflicht gewesen – vielmehr die Verwirklichung einer Vision, die im Vorjahr entstanden sei. Seidl sieht in dem Fest eine moderne Alternative zum früheren Volksfest, das in der bisherigen Form wohl keine Zukunft mehr in Maisach hat. Auch aus dem Kreis der Bürgermeisterkollegen habe es durchweg positives Feedback gegeben. Der Bürgermeister betonte, dass das neue Format nicht nur organisatorisch, sondern auch emotional eine neue Marke für Maisach etabliere.

In weiteren Gesprächsthemen ging es um den strukturellen Wandel und die Herausforderungen der kommunalen Arbeit. Seidl sprach über die zunehmende Komplexität seiner Aufgaben: Energie, Klimaschutz, Digitalisierung und nicht zuletzt die Vielzahl von Krisen – von Corona über die Ukraine- bis hin zur Energie- und Wirtschaftskrise – hätten die Amtsführung in den vergangenen Jahren geprägt. Dabei hob er den Zusammenhalt im Gemeinderat hervor, in dem trotz parteipolitischer Unterschiede in Krisenzeiten gemeinsam an Lösungen gearbeitet werde.

Ein weiteres Anliegen des Bürgermeisters ist es, Wohnen und Arbeiten näher zusammenzubringen, um Lebensqualität zu erhöhen und ehrenamtliches Engagement vor Ort zu stärken. Der tägliche Pendlerstrom schade nicht nur der Umwelt, sondern auch dem sozialen Gefüge der Gemeinde. Seidl plädierte dafür, gezielt hochwertige Arbeitsplätze vor Ort zu schaffen.

Das Thema Integration von Neuzugezogenen – ein drängendes Thema angesichts des Wachstumsdrucks im Ballungsraum München – wurde ebenfalls ausführlich behandelt. Seidl warb für gegenseitigen Respekt, Offenheit und die Bereitschaft, sich in bestehende Strukturen einzubringen. Integration sei keine Einbahnstraße, sondern ein beidseitiger Prozess.

Auch zur finanziellen Lage der Gemeinde nahm Seidl Stellung: Trotz sinkender Gewerbesteuereinnahmen befinde sich Maisach im Vergleich zu anderen Kommunen noch auf solidem Niveau. Dennoch seien freiwillige Leistungen wie Vereinsförderung inzwischen auf das Nötigste reduziert. Der anstehende Umbau und die Sanierung des Bürgerzentrums Gernlinden sei dennoch gesetzt – ab 2027 soll es losgehen. Die Maßnahme sei notwendig, um langfristig kulturelle Infrastruktur zu sichern.

Kritische Themen wie die angespannte Diskussion rund um den Standort der Feuerwehr wurden nicht ausgespart. Seidl zeigte Verständnis für emotionale Reaktionen, betonte aber, dass letztlich der Gemeinderat Entscheidungen treffen müsse – auch gegen Widerstände. Die Diskussionen seien Ausdruck demokratischer Prozesse, die jedoch irgendwann in eine gemeinsame Linie münden müssten.

Im weiteren Verlauf des Gesprächs ging es auch um Herausforderungen im Ehrenamt, zunehmende Respektlosigkeit gegenüber kommunalen Amtsträgern, den Umgang mit populistischen Parteien sowie Seidls persönliche Strategien zum Energieauftanken: Spaziergänge in der Natur, ein wenig Landwirtschaft, Zeit mit der Familie und seinen Enkelkindern.

Großen Raum nahm auch das Thema Digitalisierung ein. Zwar sei Maisach im Vergleich zu anderen Gemeinden gut aufgestellt, doch insbesondere der Glasfaser- und 5G-Ausbau lasse noch zu wünschen übrig. Seidl kritisierte dabei auch die Rahmenbedingungen durch die Bundespolitik und eine verfehlte Privatisierungsstrategie im Bereich der digitalen Infrastruktur.

Ein besonderes Zukunftsprojekt ist für den Bürgermeister das Regionalwerk, das derzeit mit acht Kommunen aufgebaut wird. Ziel sei es, regionale Energieerzeugung (etwa durch Windkraft und Photovoltaik) in kommunaler Verantwortung umzusetzen. Damit soll Unabhängigkeit von Großkonzernen entstehen – eine Investition in Nachhaltigkeit und Versorgungssicherheit.

Zum Schluss kam das Gespräch noch auf das Tierheimprojekt und die Kastrationsverordnung für Katzen. Seidl sprach sich klar für ein neues Tierheim aus, betonte aber zugleich die finanziellen Grenzen und die Notwendigkeit, politisch klug vorzugehen. Auch bei der Integration von Geflüchteten plädierte er für realistische und humane Ansätze, die auf Integrationsfähigkeit und soziale Verträglichkeit vor Ort achten.

Den Abschluss bildete ein Blick auf die kommunale Informationspolitik. Seidl nutze soziale Medien wie Facebook und Instagram bewusst, um Bürger direkt zu erreichen. Klassische Medien und das Mitteilungsblatt verlören zunehmend an Reichweite, neue Formate wie digitale Plattformen seien die Zukunft der Bürgerkommunikation.

Mit diesem ersten Bistrogespräch wurde nicht nur ein neues Diskussionsformat in Maisach gestartet, sondern auch ein offener und persönlicher Einblick in die kommunalen Herausforderungen, Visionen und Werte vermittelt. Fortsetzung folgt: Am 30. Juli ist mit Thomas Köck der Vorsitzende der Bürgerenergie Maisacher Land zu Gast. Die Veranstaltung wird wieder in YouTube übertragen. Danke an Uwe Flügel vom Sixytfour, dass ich die Bar als Übertragungsort nutzen durfte.

Fest der Gemeinschaft – wie Maisach beim ersten Brauereifest zusammengewachsen ist

7. Juni 2025

„Es gibt viele Volksfeste im Landkreis, aber nur ein Brauereifest – und das ist in Maisach“, so fasste Bürgermeister Hans Seidl den gelungenen Auftakt zum ersten Brauereifest Maisach zusammen. Die örtliche Brauerei, 30 Vereine aus dem Gemeindebereich und die Gemeinde wagten mit dem dreitägigen Brauereifest etwas Neues und legten einen fulminanten Start im Landkreis Fürstenfeldbruck hin.

Das Fest im Hof der historischen Brauerei wurde hervorragend angenommen, und es waren auffällig viele jüngere Besucher vor Ort – alle in bester Feierlaune und guter Stimmung. Das Konzept eines Brauereifestes aus Kühbach wurde auf Maisach übertragen und ging am ersten Abend voll auf. Die frohe Kunde, dass die Maisacher feiern können und eine wahre Attraktion haben, verbreitete sich im Landkreis, sodass auch auswärtige Besucher angelockt wurden und zufrieden waren.

Das Wetter war am Freitag auf der Seite des Partyvolks. Eröffnet wurde das Fest durch den Einzug des Fanfarenzugs Gernlinden. Der traditionsreiche Musikverein pflegt seit seiner Gründung die historische Fanfarenmusik und tritt bei regionalen und überregionalen Veranstaltungen auf. Der Fanfarenzug besteht aus engagierten Musikerinnen und Musikern verschiedener Altersgruppen, die auf Naturfanfaren und Trommeln spielen. Neben der musikalischen Ausbildung legt der Verein großen Wert auf Gemeinschaft.

Und da ist es wieder, das Wort „Gemeinschaft“. Nachdem das örtliche Volksfest nach Corona nicht mehr überzeugen konnte, setzten sich die Verantwortlichen zusammen und überlegten: Wie kann eine Gemeinschaft in der oberbayerischen Gemeinde im Speckgürtel von München durch ein Fest erhalten und wieder gestärkt werden?

Und nachdem vor rund einem Jahr der Kühbacher Brauereichef Freiherr Umberto von Beck-Peccoz in die strauchelnde Brauerei Maisach von Martina Wieser-Sedlmayr eingestiegen ist und das weitere Brauen vor Ort garantierte, war ein idealer Partner gefunden. Was in Kühbach, dem Stammsitz derer von Beck-Peccoz, funktioniert, kann in Maisach auch funktionieren – und zwar nur mit der Unterstützung der örtlichen Vereine. Vereine aus sechs Ortsteilen sorgten für die kulinarische Verpflegung in Buden, die vom Bauhof der Gemeinde aufgestellt wurden. Und die gesamte Gemeinde rührte die Werbetrommel, damit das Fest der Gemeinschaft ein Erfolg wurde.

Dass nicht alles beim ersten Mal rund lief, zeigte sich beim Bieranstich des Bürgermeisters. Der sonst routinierte Hans Seidl bekam den Zapfhahn nicht ins Fass. Das lag jedoch nicht an den kraftvollen Schlägen des Rathauschefs, sondern schlichtweg daran, dass ein falscher Hahn verwendet wurde. Nachdem der richtige Zapfhahn unter Applaus der Bevölkerung besorgt worden war, brauchte Seidl zweieinhalb kraftvolle Schläge, bis das Bier lief.

Die Ansprachen von Bürgermeister Hans Seidl, Brauereichef Freiherr Umberto von Beck-Peccoz und Martina Wieser-Sedlmayr zur Eröffnung drehten sich um den Zusammenhalt der Gemeinde. Besonders bedankt wurde sich bei den Nachbarn des Brauereigeländes, die nun drei Tage lang von Musik und Gesängen des Partyvolkes beschallt wurden. Die Nachbarn schauten winkend vom Balkon zu und nickten freundlich.

Der Einzige, der etwas verwirrt vom ganzen Trubel war, war der Storch auf dem Schornstein der Brauerei. Er schaute immer wieder umher, fand sich aber mit Musik und Menschen ab und ließ sich in seinem Nest nieder.

Die Getränke flossen, die Partyband Volxxbeat rockte die Hütte, die Menschen feierten – das erste Brauereifest Maisach war erfolgreich gestartet.

Ein Brauereifest aus der Mitte der Gemeinde – Maisach hofft auf eine neue Tradition

28. Mai 2025

Vom 6. bis 8. Juni 2025 feiert die Brauerei Maisach erstmals ihr eigenes Brauereifest – ein neues, gemeinschaftliches Veranstaltungsformat, das als künftige Tradition etabliert werden soll. Initiiert wurde das Fest als Reaktion auf den Wegfall des bisherigen Maisacher Volksfests. „Das Volksfest ist tot, es lebe das Brauereifest“, fasste es Bürgermeister Hans Seidl zusammen. Die Gemeinde Maisach ist meine Wohnortgemeinde im oberbayerischen Landkreis Fürstenfeldbruck.

In einem Gespräch mit mit Blog stellten man das Fest ausführlich vor. Die Verantwortlichen – allen voran der neue Brauereichef Umberto Freiherr von Beck-Peccoz samt Familie, Marlies Wieser-Sedlmayr von der eingesessenen Maisacher Brauereifamilie und zahlreiche Ehrenamtliche – haben gemeinsam mit der Gemeinde ein Konzept entwickelt, das weit über ein gewöhnliches Fest hinausgeht. „Es ist auch ein klares Bekenntnis der Gemeinde Maisach und der Vereine zu ihrer Brauerei“,so Gemeinderat Gottfried Obermair.

Das geplante Brauereifest vereint bürgerschaftliches Engagement, regionale Identität und die Wertschätzung für die ortsansässige Braukultur. Das Maisacher Brauereifest setzt auf Gemeinschaft, Ehrenamt und ein vielfältiges Programm – ein Fest, das die Region bereichern und vielleicht zur neuen Tradition werden könnte. Alle Vertreter in dem Pressegespräch mit mir betonten das „Gefühl der Zusammengehörigkeit und des Miteinanders.“

Engagement der Vereine
Besonders bemerkenswert ist die breite Beteiligung: Rund 30 Vereine aus den sechs größten Ortsteilen der Gemeinde Maisach wirken aktiv an der Organisation und Durchführung mit. Sie betreiben eigenverantwortlich Getränkestände und Verpflegungsbuden, kümmern sich um Programmbeiträge und helfen bei der Logistik. „Es ist eine Art Hochzeitsfest zwischen Brauerei und Gemeinde“, so Bürgermeister Hans Seidl mit Augenzwinkern. Das habe sich in München auch gut bewährt. Entstanden ist damals das Oktoberfest. Die Gemeinde Maisach unterstützt das Fest mit erheblichem personellen und finanziellen Aufwand, etwa durch die Bereitstellung der Infrastruktur, der Stände und der grundlegenden technischen Ausstattung. Ziel ist es, den Vereinen die Möglichkeit zu geben, sich ohne große finanzielle Hürden einzubringen und gleichzeitig das bürgerschaftliche Miteinander zu fördern. Jeder Ortsteil betreibt mit seinen Vereinen eine eigene Schenke, sodass die Vielfalt Maisachs auch im Angebot der Getränke und Speisen spürbar wird.

Idealer Rahmen
Das Festgelände befindet sich auf dem Gelände der Brauerei, das mit seiner historischen Bausubstanz und dem geschlossenen Innenhof den idealen Rahmen für ein Fest dieser Art bietet. Sechs verschiedene Ausschankstationen bieten eine große Auswahl an Biersorten – vom klassischen Hellen über dunkles Bier bis hin zu Weißbieren und alkoholfreien Getränken. Besonders hervorzuheben ist die Hauptschenke, in der die Maisacher Perle direkt aus dem Lagerkeller gezapft wird – ein Alleinstellungsmerkmal, das selbst beim traditionsreichen Kühbacher Brauereifest nicht geboten wird. Ergänzt wird das Angebot durch eine Flaschenschenke mit Spezialbieren, eine Weinschenke in der alten Pichlerei und eine Bar mit Mischgetränken und Spritz-Variationen.

Kulinarischen Meile
Ein vielseitiges kulinarisches Angebot entlang der „Kulinarischen Meile der Emmeringer Straße“ bietet Speisen für jeden Geschmack – von traditionellen Würsteln über vegetarische Optionen bis hin zu regionalen Spezialitäten. Dieses wird größtenteils von den beteiligten Vereinen organisiert, die ihre Stände entlang der Straße betreiben und für die Verpflegung der Gäste sorgen. Aber auch der Wirt des Bräustüberls Harry Faul bietet seine Speisen an.

Rahmenprogramm
Das Rahmenprogramm ist vielfältig und auf alle Altersgruppen zugeschnitten. Das Fest beginnt am Freitagabend um 18 Uhr mit dem traditionellen Anstich durch Bürgermeister Hans Seidl, begleitet vom Fanfarenzug Graf Toerring Gernlinden. Im Anschluss sorgt die bekannte Wiesnband Volxxbeat für ausgelassene Stimmung. Am Samstag stehen ab 14 Uhr die Luitpold-Musikanten mit zünftiger Blasmusik auf der Bühne, während für die kleinen Gäste eine Hüpfburg bereitsteht. Parallel dazu können Besucher das historische Sudhaus und die denkmalgeschützte Dampfmaschine besichtigen oder im kleinen Museum Geschichten vom legendären Räuber Kneißl lauschen. Am Abend heizt die Partyband GETTHAT! die Stimmung weiter an.

Der Sonntag startet um 10:30 Uhr mit einer ökumenischen Festmesse unter freiem Himmel, musikalisch begleitet von der Blaskapelle Maisach. Anschließend gibt es einen Frühschoppen mit Weißwürsten. Der Nachmittag gehört den Familien: Neben Hüpfburg und Kinderschminken findet um 14:30 Uhr eine Mitmach-Konzert-Party mit DONIKKL statt, gefolgt von Tanzaufführungen der KAY Motion Dance Gruppe. Den krönenden Abschluss bildet am Abend die Partyband S.O.S.

Werbung und Marketing
Beworben wird das Brauereifest durch Flyer und Plakate. Im Brauereifest Kühbach werde auf das Brauereifest hingewiesen. „Wer Weiterfeiern will, ist herzlich nach Maisach eingeladen“, so Brauereichef Umberto Freiherr von Beck-Peccoz, der sich sichtlich auf das Brauereifest freut. Klassische Massenmedien werden mit Infos versorgt, auch regionale Blogger wie ich wurden nicht vergessen und es wird auf Social Media gesetzt. Vereinsvertreter werden vor ihren Ortschildern für das Brauereifest werben. Marlies Wieser-Sedlmayr nannte das Hastag der Veranstaltung #brauereifestmaisach – mal messen, wie und ob der Hastag dann auch verwendet wurde.

Sicherheit
Auch in puncto Sicherheit und Organisation ist das Brauereifest gut vorbereitet. Das Gelände ist durch seine Lage weitgehend abgeschlossen und durch gezielte Maßnahmen – wie mobile Absperrungen und kontrollierte Zugänge – gesichert. Ein erprobtes Sicherheitskonzept, das in Anlehnung an das größere Brauereifest in Kühbach entwickelt wurde, sorgt für einen reibungslosen Ablauf. Der Bauhof steht mit seinen Fahrzeugen bereit um die Zugangswege zu blockieren. Security werden eingesetzt. Zusätzlich stehen ausreichend Parkplätze zur Verfügung, die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr ist gesichert, und eine Sammeltaxistelle besteht.

Festtradition
Das Brauereifest soll nicht nur eine einmalige Veranstaltung bleiben. Ziel ist es, eine neue Maisacher Festtradition zu etablieren, die langfristig das kulturelle und gesellschaftliche Leben der Gemeinde bereichert. Dabei steht nicht der kommerzielle Erfolg im Vordergrund, sondern die Gemeinschaft: das Miteinander der Ortsteile, die Anerkennung ehrenamtlichen Engagements und die Freude am gemeinsamen Feiern. Die erste Ausgabe soll dafür den Grundstein legen – mit viel Herzblut, Teamgeist und einer ordentlichen Portion Vorfreude.

Organisation
Das Brauereifest ist eine Open-Air-Veranstaltung mit über 1.000 Sitzplätzen, geschützt durch Sonnenschirme. Der Eintritt ist frei, und die Maß Bier kostet 9,50 Euro. Wenn das Wetter nicht mitspielt, dann können Gäste unter den Schirmen Schutz suchen. „Allerdings haben wir bei dem ersten Brauereifest ein Gottvertrauen beim Wetter“, so Seidl.

Screenshot

Maisacher Gespräch zur Popkultur: James Bond – Der unsterbliche Mythos eines Gentleman-Spions am Mittwoch, 19. März

16. März 2025

Ich möchte mich in meiner Gemeinde engagieren, denn die Gemeinschaft lebt vom Ehrenamt. Daher darf ich in der örtlichen Bücherei von Maisach dieses Jahr vier ehrenamtliche Vorträge zur Populärkultur halten und ich hoffe auf hohe Resonanz. Meine Reihe Maisacher Gespräche zur Popkultur startet am Mittwoch, 19. März um 18 Uhr mit einem Vortrag über James Bond. Der Eintritt ist freilich kostenlos.Überall in der Gemeinde ist plakatiert und ich habe der Süddeutschen Zeitung ein Interview gegeben.

Warum James Bond?
James Bond ist eine der bekanntesten und langlebigsten Filmfiguren der Kinogeschichte. Seit der erste Film „Dr. No“ (1962) der offiziellen Reihe erschien, zieht der britische Geheimagent Millionen von Fans weltweit in seinen Bann. Doch was macht die ungebrochene Faszination für 007 aus?

Der perfekte Held mit Ecken und Kanten
James Bond verkörpert den idealisierten Agenten: Er ist intelligent, charmant, mutig und stets Herr der Lage. Gleichzeitig bleibt er menschlich – er macht Fehler, zeigt Emotionen und entwickelt sich je nach Darsteller weiter. Während frühere Bonds, etwa Sean Connery oder Roger Moore, eher unantastbare Gentleman-Agenten waren, zeigten spätere Darsteller wie Daniel Craig eine verletzlichere und komplexere Version des Helden. Diese Mischung aus Coolness und Tiefgang macht Bond für verschiedene Generationen ansprechend.

Exotische Schauplätze und spektakuläre Action
Jeder Bond-Film ist eine Reise um die Welt: Ob die Strände von Jamaika, die Wolkenkratzer von Shanghai oder die verschneiten Alpen – 007 bewegt sich stets in aufregenden und glamourösen Kulissen. Dazu kommen spektakuläre Verfolgungsjagden, atemberaubende Stunts und innovative Action-Szenen, die den Adrenalinspiegel des Publikums in die Höhe treiben.

Stil, Eleganz und der Mythos der britischen Coolness
Bond ist mehr als ein Geheimagent – er ist eine Stilikone. Seine Maßanzüge, die eleganten Casinos, exklusive Uhren und teuren Autos verkörpern eine Welt voller Luxus und Perfektion. Gleichzeitig steht er für britische Coolness: Seine lässige Art, selbst in brenzligen Situationen einen trockenen Spruch zu liefern, ist ein Markenzeichen, das Fans weltweit begeistert.

Die ikonischen Gadgets und Autos
Ein Bond-Film wäre nicht komplett ohne spektakuläre Technik. Ob das legendäre Jetpack aus „Feuerball“ oder das unsichtbare Auto in „Stirb an einem anderen Tag“ – die kreativen Erfindungen von Q sorgen immer wieder für Staunen. Der Aston Martin DB5, Bonds berühmtestes Fahrzeug, wurde selbst zum Kultobjekt und steht sinnbildlich für den Mix aus Stil und Action, den die Filme bieten.

Unvergessliche Gegenspieler und Bond-Girls
Jeder Held braucht starke Widersacher – und Bond hatte sie: Von Blofeld über Goldfinger bis hin zu Raoul Silva – die Bond-Bösewichte sind charismatisch, oft megalomanisch und stets mit einer Prise Wahnsinn ausgestattet. Ebenso legendär sind die „Bond-Girls“ – von Ursula Andress bis Léa Seydoux. Auch wenn sich ihre Darstellung im Laufe der Jahrzehnte weiterentwickelt hat, bleibt ihr Einfluss auf die Faszination der Filme unbestreitbar.

Wandel und Zeitgeist
Ein Erfolgsgeheimnis von James Bond ist seine Fähigkeit zur Anpassung. Während die frühen Filme von Kaltem Krieg und klassischem Agentenflair geprägt waren, rückten mit „Casino Royale“ (2006) oder „Skyfall“ (2012) tiefere Charakterstudien und zeitgemäße Bedrohungen wie Cyberkriminalität in den Fokus. Bond bleibt immer modern, ohne seine Wurzeln zu verlieren.

Also ich freu mich, wenn mein ehrenamtliches Angebot für Populärkultur in meiner Wohnortgemeinde ankommt. Wir sehen uns am Mittwoch, 19. März um 18 Uhr in der Gemeindebücherei. Danke an die Gemeindebücherei für die Möglichkeit.

Erfolgreiche Lesung in der Eisdiele: Alberto – ein italienisches Herz in Maisach

21. Juli 2024

Gerne versuche ich mich ehrenamtlich auch bei meiner Wohnortgemeinde Maisach im oberbayerischen Landkreis Fürstenfeldbruck einzubringen. So arbeite ich beispielsweise im Arbeitskreis der Geschichte der Gemeinde Maisch gerne mit und darf auch das Layout des jährlich erschienenen Sammelbandes Meisaha erstellen. Ich halte es wichtig sich ehrenamtlich zu engagieren, um der Gemeinschaft etwas zurückzugeben.

Im vergangenen Jahr schrieb ich dort den Artikel Alberto – ein italienisches Herz in Maisach. Er handelt von Alberto Pontil, der Besitzer unserer Eisdiele in Maisach. Alberto verstarb 2022 und hätte dieser Tage seinen 58. Geburtstag begangen. Aus diesem Grund durfte ich eine Lesung in seiner Eisdiele durchführen, die heute von seiner Frau Romina und den beiden Kindern weitergeführt wird.

Etwa 25 Zuhörer sind erschienen und lauschten meiner Lesung. Der Betrieb der Eisdiele lief während meiner Lesung weiter, weshalb man in der Videoaufzeichnung auch das eine oder andere Kindergeschrei hört. So ist eben das Leben. Hier das Video von der Lesung.

Familie Pontil ist in Maisach besser bekannt als Alberto und Romina, die Inhaber des Eiscafés Alberto in Maisach. Die beiden stammen aus dem Cadore-Tal, das zur Gemeinde San Pietro in der Provinz Belluno gehört. Es ist die Gegend Italiens, in der die moderne Geschichte des Speiseeises in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ihren Anfang fand. Sie gilt als die europäische Wiege des Speiseeises, sagte Alberto Pontil immer gerne. Denn von dort kommen rund zwei Drittel der 4000 Eisverkäufer in der Bundesrepublik. Ich zeige die Entwicklung der Eisdiele auf, die eine enorme regionale Bedeutung hat.

Das Heft Meisaha gibt es über die Gemeinde Maisach und lokalen Händlern zu beziehen.

Erfolgreiche Premiere „meines“ Imagefilms der Bürgerenergie Maisacher Land

10. Juni 2024

Es war ein schönes Stück Arbeit und aus meiner Sicht kann sich das Ergebnis sehen lassen. Nun wurde der Imagefilm der Bürgerenergie Maisacher Land auf der Generalversammlung der Genossenschaft erstmals vorgestellt. Der Applaus war sehr ermutigend und nun wird das Video Zug um Zug auf den Kanälen der Genossenschaft verbreitet und bei Veranstaltungen eingesetzt. Hier das Video.

Und hier die Präsentation des Videos bei der Premiere.

Die Bürgerenergie Maisacher Land ist eine Genossenschaft, die die Energiewende in unserer Gemeinde Maisach im oberbayerischen Landkreis Fürstenfeldbruck. In der Genossenschaft Bürgerenergie Maisacher Land haben sich Gemeindemitglieder zusammengeschlossen, um vor Ort nachhaltige Energie zu organisieren, zu erzeugen und zu nutzen. Die Energiewende gelingt am besten vor Ort in der Gemeinde und gemeinsam. Unabhängig, transparent, in demokratischer Teilhabe und mit einer rentablen Beteiligung treibt die Genossenschaft erneuerbare Energie voran und hält die Wertschöpfung in der Gemeinde. Ziel ist der Ausbau der regenerativen und unabhängigen Energieversorgung vor Ort in der Gemeinde Maisach.

Ich darf die Bürgerenergie bei der Kommunikation unterstützen und habe auch an dem Film mitgewirkt, Ideen eingebracht, mitgedreht und den Film nach Absprache mit der Kommunikationsbeauftragten der Genossenschaft geschnitten. Es war ein gutes Stück Arbeit, um den Film durch die ehrenamtliche Arbeit der Genossenschaftsmitglieder zu stemmen. Ziel war es, bei der Generalversammlung den Imagefilm zu präsentieren und das haben wir gemeinsam geschafft. Hier habe ich im Vorfeld ein Making of der Dreharbeiten gemacht.

Wie es natürlich so bei einem Projekt sein muss, wurde das Skript immer wieder umgeworfen, verworfen, verbessert und es wurde gemeinsam darum gerungen. Wie es bei solchen Projekten üblich ist, wurde der finale Schnitt erst am Tag der Präsentation fertig. Bei der eigentlichen Endabnahme gab es noch Korrekturen und auch die Schreibweise der Namen in den Bauchbinden wurde nochmal überarbeitet.

Per Wetransfer wurden die Daten hin und her geschickt, wenn der Rechner mit dem Rendern des Films fertig war. Die Kommunikation in der Gruppe lief über Signal als sicheren Messenger. Bei den Genossenschaftsmitglieder alles in ihrer ehrenamtlichen Freizeit. Im Mai fand ein Großteil der Dreharbeiten statt. Ich drehte ein kleines Making-off vor dem Wasserwerk der Gemeinde. Ich finde, dass Video unterstreicht sehr gut die Kollegialität untereinander.

Die ganze Sache zeigt, was man stemmen kann, wenn alle Hand in Hand arbeiten und an einen Strang ziehen. Und das alles für einen sehr guten Zweck, der Energiewende in einer kleinen Gemeinde.

Gedanken zum Tag des Ehrenamtes

5. Dezember 2022

Heute ist der Tag des Ehrenamtes. Und ich möchte mich bei allen bedanken, die sich ehrenamtlich für unsere Gesellschaft engagieren. Ehrenamtliches Engagement ist wichtig und notwendig, denn dieses Land funktioniert nur so. Die Mehrzahl der ehrenamtlichen Arbeit findet oftmals im Verborgenen oder im Stillen statt, ohne dass sie mit Ordnen oder Empfängen von der Politik gewürdigt wird. Einfach mal Danke sagen für diese Tätigkeiten.

Doch ein paar kritische Gedanken bei all den Feierlichkeiten: Es kann nicht sein, dass jemand, der sich engagiert mit Ämter überhäuft wird, weil sich sonst niemand findet. Unsere Gesellschaft wird kälter, das gefällt mir nicht. Ich will nicht den alten Kennedy zitieren, aber er hatte recht mit seinen Ausspruch: Frage nicht, was dein Land für dich tun kann. Frage lieber, was du für dein Land tun kannst.

Auf der anderen Seite gibt es aber auch Menschen, die sich Ehrenämter anhäufen, um wichtig zu sein und ihr Ego pflegen. Auch das ist abschreckend. Viele sind in vielen Vereinen Mitglied, können aber keines dieser Ehrenämter richtig ausfüllen. Das ist unglaubwürdig und schadet der jeweiligen Organisation oder Verein – und der ganzen Gesellschaft. Und es gibt viele Mitmenschen, die nicht loslassen können, die sich am Ämter klammern und zwar immer schwadronieren, dass kein Nachwuchs da sei – wenn aber Nachwuchs auftritt, ihn sofort wegmobbt, um ja an den Futterkrippen der ehrenamtlichen Einladungen dabei zu sein.

Unsere Familie
Blicke ich auf unsere Familie, dann sehe ich zahlreiche Ehrenämter, vielleicht sogar zuviele. Meine Gattin engagiert sich vielfältig in unserer Wohnortgemeinde, in der ehemaligen Schule unser Kinder, in der Kirchengemeinde und wir beide sind in der Aktion PiT Togohilfe tätig und werden von unseren Kindern hier unterstützt.

Ich hatte mich immer in Berufsorganisationen engagiert, wie in der Vergangenheit bei den Nachwuchsjournalisten in Bayern oder dem Bloggerclub. Bei mir sind unlängst zwei neue ehrenamtliche Tätigkeiten hinzukommen: Zum einen bin ich in den Beirat des Internationalen PresseClubs München gewählt worden, zum anderen wurde ich stellvertretender Vorsitzender des Vereins BEST e.V. Beratungs- und Koordinationsstelle für russischsprachige Eingewanderte.

Beruflich arbeite ich mit vielen Leuten zusammen, die sich für die Handwerksorganisation engagieren: Ich unterstützte hier das Ehrenamt im Landesinnungsverband des bayerischen Friseurhandwerks und ich mache Social Media für den Bäckermeister Martin Reicherzer, der sich auf Innungsebene für sein Handwerk massiv einsetzt. Hier kann ich viel lernen, das imponiert mir und sehe aber auch: Weil sich wenige einsetzen, profitieren ganz viele – und auch ganz viele sind undankbar und fordern und fordern und fordern. Bei mir erzeugt dieser dumme Egoismus Wut und Frust. Ich dachte, dass sich die Gesellschaft durch die Corona-Erfahrungen geändert hat. Fehlanzeige.

Dennoch: Alles Gute zum Tag des Ehrenamtes und lasst euch nicht unterkriegen.

Der letzte Container nach Togo ging auf die Reise – für 2021

25. Oktober 2021

Vor wenigen Tagen ging der letzte Container für 2021 auf die Reise ins westafrikanische Togo. Die Aktion PIT Togohilfe aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck in Oberbayern hat wieder alle Kräfte mobilisiert. Der Inhalt waren Schulmöbel die vor Weihnachten in Togo eintreffen und auf die Dorfschulen verteilt werden.

Diese Möbel stammen aus der Schule an der Heckenstraße in Olching. Die Schule wurde vor Jahren aufgelassen und die Möbel sollten ursprünglich entsorgt werden. Die Schule war zu einem Lost Place geworden.

Margret Kopp, die Vorsitzende der Aktion PIT, hörte davon und bekam von der Stadt Olching den Zuschlag für das Mobiliar: 126 Tische und 167 Stühle können nach Togo verschifft werden.

Die Herausforderung: Die Tische und Stühle mussten aus zwei Gebäuden über zwei Stockwerke zusammengetragen und anschließend in einen Container verladen werden. Viele Schritte und Handgriffe für die ehrenamtlichen Helfer der Togohilfe und Kolpingfamilie sowie den Profis vom Bauhof Olching. Alles kein leichtes Unterfangen, zudem es noch anfing zu nieseln.

Aber mit vereinten Kräften und Maschineneinsatz vom Bauhof wurde auch diese Herausforderung bewältigt. Nach zwei Stunden Ladezeit konnte die Plombe geschlossen und der Container auf die Reise geschickt werden. Dank wieder an alle Helferinnen und Helfer für diese schweißtreibende Aktion.

Drei Container für Togo beladen

17. September 2021

Drei Container mit Schulmöbel aus der Stadt Olching gingen auf die Reise ins westafrikanische Togo. Organisiert und koordiniert wurde der Transport von der Aktion PiT Togohilfe, die seit September 2019 in Fürstenfeldbruck ist. Ich bin seit Jahren für den Verein ehrenamtlich tätig und hab bei der Beladung richtig angepackt. Insgesamt reisen nun über 500 Stühle, 350 Tische, 50 Spinde, 30 Regale, 30 Tafeln, 200 Schultaschen, diverse Kartons mit Kindersachen, Schuluniformen, Schuhen, Stoffen und natürlich Geschenke für die Patenkinder nach Togo.

Olchings Bürgermeister Andreas Magg stellte dem Verein eine Halle in Gut Grasslfing zur Verfügung, in der gebrauchte und ausgemusterte Schulmöbel aus dem ganzen Stadtgebiet gesammelt wurden. Ehrenamtliche Helfer der Togohilfe verluden mit Unterstützung des Bauhofs die Bänke, Tische, Stühle und Schränke. Die drei Container, die in den vergangenen Tagen beladen wurden, machen sich jetzt per Schiff auf die sechswöchige Reise nach Togo, wo sie in der Hauptstadt Lomé von Mitarbeitern der Aktion PiT Togohilfe in Empfang genommen werden. Dort werden die Möbelspenden auf zehn Modelldörfer im ganzen Land verteilt.
„Wir sind sehr dankbar für die Unterstützung der Stadt Olching“, so die Vereinsvorsitzende Margret Kopp. Nach dem Umzug von Maisach nach Fürstenfeldbruck stand dem Verein kein Lager mehr für regelmäßige Hilfstransporte zur Verfügung. Die Container-Lieferungen wurden erst einmal auf Eis gelegt werden. „Durch die Gelegenheit in Olching konnten wir diese drei Transporte auf den Weg bringen. Für den Herbst steht noch eine Containerladung mit den Schulmöbeln der ehemaligen Schule an der Heckenstraße an.“

Vor ein paar Wochen schaute sich Margret Kopp das Lager in Graßlfing an und wir nahmen ein Video dazu auf:

Seit 1980 engagiert sich die Aktion PiT Projekt in Togo im Gesundheitsbereich, Schulbildung, Kinderhilfe sowie Dorfentwicklung. Dank der beständig wachsenden Unterstützung durch Spender und Förderer ist aus einer kleinen Privatinitiative heute der größte Togo-Hilfsverein Deutschlands Aktion PiT – Togo­hilfe e.V. geworden, gemeinnützig anerkannt und Mitglied im „Eine Welt Netzwerk Bayern“.
Drei Videos von drei Beladungen habe ich gedreht. Hier der erste Tag:

Hier der zweite Tag:

Und hier der dritte Tag und die letzte Beladung:

Dass diese Arbeit der Togohilfe gewürdigt wird, zeigt sich an zahlreichen Auszeichnungen: Die Togohilfe gewann den 1. Preis des Bayerischen Eine Welt-Preises. Die Preisträger wurden von einer Jury ausgewählt, die aus Vertretern der Kommunalen Spitzenverbände, des Bayerischen Landtags, des Eine Weltnetzwerks Bayern e.V. und der Staatskanzlei bestand. Es wurde die intensive Teilhabe der ländlichen Bevölkerung in den Dörfern in Togo herausgestellt – vom ersten Schritt des Dorfentwicklungsprogramm Village Aimes-Afrique – das lebenswerte Dorf an, die wissenschaftliche Begleitung der Projektmaßnahmen und die hervorragende Zusammenarbeit mit dem Partner-Verein Aimes-Afrique. Die Projekte der Aktion PiT Togohilfe sind sehr gut durchdacht, arbeiten mit den Partnern auf Augenhöhe zusammen und mobilisieren dadurch die vorhandenen Kräfte und Kapazitäten zur Selbsthilfe in hervorragender Weise.

Erinnerungen an das Hochwasser in Passau 2013

30. Oktober 2019

Über das dramatische Hochwasser in Niederbayern 2016 habe ich schon mal aus der Sicht von Simbach am Inn geschrieben. Bei meinem jüngsten Besuch in Passau mit dem PresseClub München wurde mir wieder bewusst, welche Naturgewalten hier aufgetreten und wieder auftreten werden. Ich hörte in Passau viele Geschichten vom Hochwasser des Jahres 2013.

12,89 Meter stand das Wasser hoch

12,89 Meter stand das Wasser hoch

Bereits 1954 hatte Passau mit einem so genannten Jahrhunderhochwasser zu kämpfen, aber es dauerte kein Jahrhundert bis die Flut brutal wieder nach Passau kam und die Stadt versank. Am 3. Juni 2013 erreichte das Wasser seinen Höchststand in der drei Flüsse Stadt. Aus dem bayerischen Venedig wurde ein Katastrophengebiet.
Als ich vor der Markierung am Rathausplatz stand, dem ehemaligen Fischmarkt, reichte mir die Wasserstandsmarkierung weit über meinen Kopf hinaus. Durch Passau wälzte sich damals eine Lawine von Wasser, Schlamm und Dreck. Hinzu kam Diesel und Heizöl aus den überfluteten Kellern. Auch am Ort, so heißt die Stelle, war die Markierung an einem Haus weit oben. Insgesamt reichte das Wasser an der höchsten Stelle 12,89 Meter hoch – es gilt als zweitschlimmste Hochwasserkatastrophe der Stadt. Nur das Wasser von 1501 war mit 13,20 Meter noch etwas höher.
Eine Schulfreundin von mir wohnte einstmals in der Höllgasse im Zentrum von Passau. Sie machte den Witz, dass sie Sachen, die sie nicht mehr braucht, einfach in den Keller stellen würde. Das Wasser würde schon kommen und die Sachen unbrauchbar machen, so dass es einem leichter fiel, sie wegzuwerfen. Sie hatte mit ihrem Spruch recht, aber 2013 war es nicht nur Müll, sich die Flut holte, sondern viel Hab und Gut von Passauer Bewohnern.

Unsere Stadtführerin Anneliese Hertel erzählte uns viele Geschichten vom Kampf gegen das Wasser. Hauptamtliche und ehrenamtliche Hilfe standen zusammen im Kampf gegen das Wasser. Studenten organisieren sich und halfen mit ihre Studentenstadt zu retten. Es war eindrucksvoll, wie in der Not diese Stadt zusammenstand. Ich habe damals in den sozialen Netzwerken den Kampf der Bürger beobachtet. Was mich bei all der Not faszinierte, war der Zusammenhalt einer Gemeinschaft in einer Notsituation. Und es waren viele ehrenamtliche Helfer im Einsatz, die von hauptamtlichen Helfern ergänzt wurden. „Helfer sind meine Helden“, meinte der damalige Bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer und er hat recht.

Wasserstandsmarkierungen am Passauer Fischmarkt.

Wasserstandsmarkierungen am Passauer Fischmarkt.

Um ein Gefühl für die Situation zu bekommen, habe ich mir einen Sonderband der Passauer Neuen Presse mit dem schichten Titel „2013 Hochwasser in Passau und Deggendorf“. Hier hat das Team der PNP mit ihren zahlreichen Lokalausgaben einzigartiges Bildmaterial zusammengetragen, um die Flut von 2013 zu dokumentieren. Ich habe den Bildband 2013 Hochwasser: in Passau und Deggendorf in unseren Hotel gesehen und mir spontan einen bei Amazon geordnert. Als ich von der Reise zurückkam, konnte ich gleich das Buch lesen.

Interessanter Bildband zum Passauer Hochwasser.

Interessanter Bildband zum Passauer Hochwasser.

Nun, die Stadt ist heute wieder aufgebaut. Doch ist das Hochwasser gebannt? Ich denke nicht. Sicherlich hat man den Hochwasserschutz optimiert, doch wenn es wieder so stark regnen sollte wie 2013, dann wird Passau oder andere Städte überflutet. Mich würde interessieren, wie die Passauer über den Hochwasserschutz in ihrer Stadt denken.