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Persönliche Rückschau auf die Animagic 2022 in Mannheim

10. August 2022
Tausende von Anime- und Manga-Fans strömten nach Mannheim und wir waren auch dabei.

Mannheim und ich werden dieses Jahr wohl keine Freunde mehr. Bauarbeiten wohin mein Auge schaute – und diese schränkten meinen Genuss der Animagic ein wenig ein. Der Rosengarten um den Wasserturm war teilweise eine Baustelle, ebenso meine Straßenbahnlinie vor dem Hotel oder das ganze Umfeld des Hauptbahnhofes mit seinen kaum funktionierenden Schließfächer. Aber egal: Die Animagic 2022 hat sich inhaltlich wieder gelohnt.

Gleich vorweg ein großes Lob: Selten habe ich ein so freundliches und diszipliniertes Publikum erlebt, wie Cosplayer, Manga- und Animefans. Vielleicht liegt es an den japanischen Gepflogenheiten andere Leute nicht zu berühren oder gar zu drängeln. Es waren viele Leute auf der Veranstaltung, sehr viele. Aber Rücksicht war oberstes Gebot. Vielen Dank dafür.

Nachdem die Veranstaltung aufgrund Corona ja zweimal ausfallen musste, zogen es die Veranstalter dieses Jahr durch. Und nachdem Maske tragen in Japan kein Problem ist, liefen viele Besucher mit einer Mund-Nasenbedeckung herum. Nach der Veranstaltung schlug die Corona-Warn-App nur geringfügig an. Mehrere Tests bei mir zeigten: Kein Corona.

Mein Ablauf auf der Animagic
Ich machte meine Runden. Zunächst erster Stopp im Second-Hand-Markt Bring & Buy, um nach Schnäppchen Ausschau zu halten. Ich habe mir eine Manga-Ausgabe von Ghost in the Shell aus dem Jahr 1991 gekauft, die ich noch nicht hatte. Ich liebe diese Geschichte und habe schon verschiedene Shell-Ausgaben zu Hause.

Freundliche Gesichter wohin man schaut.

Dann ging es für mich natürlich die Händler-Halle wo meine Kinder entsprechende Figuren kaufen mussten. Viele der Exponate kannte ich nicht, weil Animes der neueren Zeit nicht unbedingt zu meinem Steckenpferd gehörten. Ich bin ein eher ein Ghibli-Fan der alten Zeit, aber egal. Die Preise waren komplett unterschiedlich, von annehmbar bis ruinös, aber immer faszinierend. Da ich nur Figuren aus dem Umfeld von Stanley Kubrick und Nosferatu sammle, war ich in Mannheim an der falschen Adresse, aber dennoch machte es Spaß. K2 erklärte mir die jeweiligen Charaktere und so lernte ein alter Mann etwas dazu.

Dann folgte der Abstecher in die Verlagshalle. Ich schaute bei Steffen Volkmer von Panini vorbei und amüsierte mich beim Schrei-o-Mat.

Ich machte netten Smaltalk mit den Sychronsprecherinnen Nicole Silbermann und Lisa Cardinale – und ließ mir gleich ihre Autogramme geben. Von den japanischen Gästen erhielt ich Autogramme von Shigeru Saito und Shinichiro Hatta (beide Free!). Sabrina Schmatz fertigte für mich eine Zeichnung an und wir sprechen über ihr Werk München 1945.

Natürlich hatte ich meinen Spaß und tanzte mit dem Sponsorpartner eine Nudelsuppe, blickte aus der Mario Röhre und machte verschiedene Selfies mit Cosplayern. Danke für die Zeit und ich bewundere die Liebe zum Detail dieser Branche.

Die Abende verbrachte ich im Animagic-Kino und schaute mir Teile vom witzigen Anime Abyss an und genoss eine Aufführung des Klassikers Akira, den ich gefühlt schon 1000 Mal gesehen hatte.

Die Workshops von Manga Hamburg waren fein. Ich interessierte mich vor allem für Vorträge zum Storytelling, das ich für meine tägliche Seminararbeit brauche. Den Tattoo-Bereich, der daneben war, lehne ich ab.

Tagsüber besuchte ich Vorträge und Konzerte. Das Anime in Concert des Musikvereins Siersheim unter der Leitung von Michael Roski war für mich ein absolutes Highlight und zeigt, wie Fans Stimmung machen können. Dem Topact Aimer konnte ich dagegen nicht viel abgewinnen. J-Pop ist einfach nicht mein Ding, aber den Leuten hat es sehr gefallen. Ich hatte die Frau schon vor Jahren auf der Animagic gehört und wollte hören, wie sie sich weiterentwickelt hat.

In viele Workshops und Konzerte kam ich nicht hinein – und das ist die Kritik an dieser Animagic. Die Sessions waren voll und die Räume zu klein. Die Menschenmassen waren auch das Problem dieser Animagic. Die Veranstaltung ist zu groß oder die Location Mannheim ist zu klein. Auch das Hotelangebot der Stadt war die Leistungsgrenze gekommen. Und auch die Preise auf der Veranstaltung für Speis und Trank waren gesalzen – Zielgruppe ist ja vor allem jugendliche Fans mit knappen Geldbeutel. Hier habe ich ein wenig Kritik gehört. Wir sind einfach in die Stadt zum Essen gegangen.

Aber ein Lob an die Organisatoren und Veranstalter von meiner Seite. Sie hatten die Massenveranstaltung sehr gut im Griff. Das Team war jederzeit freundlich und hilfsbereit, so wie ich die Animagic eben vor Corona kenne.

Corona-Virus: Tag 21 der Ausgangsbeschränkung – Selbstversuch mit dem Tragen von Masken

11. April 2020

Nachdem Ministerpräsident Söder anmerkte, dass Masken wohl kommen werden, wollte ich mich schon gleich mal daran gewöhnen. „Natürlich wird es am Ende eine Form von Maskenverpflichtung geben, die dann notwendig ist“, sagte Söder nach einer Kabinettssitzung in München.
Nachdem ich meine Kinder immer wieder auf Cosplay- und Animie-/Manga-Veranstaltungen wie die Animuc in Kloster Fürstenfeld begleite, bin ich an das Tragen von Masken gewohnt. Jetzt wollte ich im Rahmen der Ausgangsbeschränkung durch Corona testen, wie die Maisacher reagieren.
Mein Testfeld war der Einkauf für meine Eltern im Edeka Leich in Maisach. Ein freundlicher Mitarbeiter bat uns, unser Auto in der Tiefgarage zu parken. Machen wir eigentlich immer, aber scheinbar haben noch immer viele Maisacher das Problem: Was ist eine Tiefgarage und wie fährt man da rein und wie kommt man wieder raus. Apropos Masken: Beim Autofahren muss keine Maske getragen werden, außer man ist Batman, Spiderman oder fährt zum wöchentlichen Banküberfall.


Also legten wir unsere Masken im Aufzug an. Die Gattin hatte eher die medizinische Variante, ich wählte das Modell Windschutz Fleece. Kurz noch ein Wort zu Masken: Für den Privatgebrauch – um die Ansteckung anderer zu vermeiden – eignet sich ein handelsüblicher Mund-Nasen-Schutz. Viele Menschen nähen sich solche Masken selbst. Ich werde in Kürze ein Interview mit einer Maskennäherin aus dem Dorf in meinem Blog veröffentlichen. Das ist im Grunde wie ein vor dem Mund getragener Ellenbogen. Ich kann damit etwa im Supermarkt verhindern, dass sich meine Tröpfchen etwa im Kassenbereich ausbreiten, wenn ich mit dem Kassierer rede. Da kommt es nicht auf 100-prozentige Wirkung an, sondern darauf, dass der überwiegende Anteil an Tröpfchen-Ausscheidung aus dem Mund verhindert wird.


Interessant meine Beobachtungen im Edeka: Einige Kundinnen trugen Masken. Corona scheint Männer nicht zu befallen. Es waren vor Frauen, die Masken trugen. Wenn sich unsere Blicke trafen, dann ein kurzes Nicken und jeder ging seiner Wege. Da war nichts peinliches oder eine Unsicherheit festzustellen. Scheinbar gibt es einen gewissen Kundenkreis für die Masken in der Öffentlichkeit kein Problem sind. Das finde ich gut. Ich traf auf zwei Jugendliche, die hatte Masken von Kpop-Bands umgebunden. BTS, G-Dragon und wie die Gruppen hießen. Endlich konnten die jungen Damen ihre Fanartikel offen in einem Supermarkt tragen. Ich fand’s okay.
Wenn ich auf einige Vertreter der älteren Generation traf (übrigens, ich bin selbst über 50 Jahre), dann fiel die Reaktion anders aus. So mancher zuckte zurück – was mir auch recht war, dann klappt das Abstandsgebot von 2 Meter wunderbar. Ich erntete aber auch Kopfschütteln und Aussagen wie „san se jetzt im Fasching?“. Ich möchte nicht pauschalieren und Generationen gegeneinander ausspielen, aber Aufgeschlossenheit sieht anders aus.
Zudem merke ich, dass Maskenträger einige Leute erschrecken. Der ungewohnte Anblick sorgt dafür, dass Leute zurückweichen. Vielleicht weil sie denken, man sei mit dem Virus infiziert. Oder werden durch die Maske daran erinnert, dass sie eigentlich Abstand halten sollten.


Ich denke, wir sollten uns an den asiatischen Weg gewöhnen und Masken bei Ansammlungen tragen. Corona ist kein Spaß. Leute, nehmt die Abstandsrichtlinien ernst.
Heute am Samstag ist übrigens wieder der Foodtruck Bayerntruck von Lars Mrsek mit seinen Burgern vor dem Edeka. Ich nehm die Maske nicht ab und verzehre meinen Burger zu Hause.

Am Samstag gibt es wieder Burger. Am Samstag gibt es wieder Burger.

Wie sind eure Erfahrungen mit dem Tragen von Masken?

Mein Fazit: Animagic 2019 in Mannheim

9. August 2019

Germe komme ich auf die Animagic wieder.

Germe komme ich auf die Animagic wieder.

Die Animagic in Mannheimer Rosengarten ist ein Pflichttermin für Manga-, Anime- und Cosplayer-Fans. Die Veranstaltung 2019 war für meine Familie und mich wieder ein voller Erfolg. Dieses Mal besuchte ich mehr Sessions und Konzerte.

Das jährige Selfie.

Das jährige Selfie.

Vor dem Veranstaltungsgebäude traf sich die Cosplayer-Szene friedlich am Wasserturm. Immer wieder schaute ich mir die dargestellten Charaktere an – und natürlich traf ich auch Michi Bernhard mit seiner bezaubernden Tochter, die als Obi Wan und Padmé Amidala gingen. Die Location um dem Wasserturm in Mannheim bietet sich für Fotografen an. Über die Würdigung des Animagic-Publikums gegenüber den Toten von Kyoto AnimationToten von Kyoto Animation habe ich bereits gebloggt.

Autogramme nach stundenlangem Warten

Bei den Veranstaltungen war für mich das persönliche Highlight das Zusammentreffen mit SHIN CHAN-Regisseur Yuji Muto. Er war Ehrengast auf der Veranstaltung und ich musste zweimal anstehen, um ein Autogramm von ihm zu erhalten. Am ersten Autogrammtag kam ich zu spät, wartete und wurde dann wieder weggeschickt, am zweiten Tag stellte ich mich zwei Stunden vor Terminstart in die Reihe und war Zwölfter. Crayon Shin-Chan ist eine von 1990 bis Februar 2010 laufende Manga-Serie des japanischen Zeichners Yoshito Usui, die auch als Anime-Fernsehserie mit über 990 Folgen, mehrere Spin-off-Serien, über 80 Specials und 27 Kinofilmen umgesetzt wurde. Nach Usuis Tod im September 2009 wird sie seit August 2010 als Shin Crayon Shin-Chan fortgeführt.

Yuji Muto ist ein Profi und auf der Animagic zeugte ich ihm Respekt. Bei der Autgrammstunde tauchte ein behindertes Kind im Rollstuhl auf. Die Begleiter schoben das Kind an den Autogramm-Stand des Regisseurs heran. Yuji Muto unterbrach das Signieren der Autogrammkarten, stand auf, ging um seinen Stand und wechselte ein paar Worte mit den Begleitern des Kindes. Dann gab Yuji Muto dem Kind ein Autogramm und die Begleiter machten ein Erinnerungsfoto. Die Reihe der Autogrammjäger applaudierte bei der Geste. Ich habe aus Respekt gegenüber dem Kind kein Bild gemacht. Yuji Muto ist hier sehr in meiner Gunst gestiegen. 

Japanische Musikstars

Mein zweiter Autogrammwunsch ging an TRUE. Nach ihrer Europapremiere im Rahmen der AnimagiC 2017 kehrte Violet Evergarden-Opening-Sängerin TRUE nach Mannheim zurück. Ich versuche mich gerade in japanische Pop- und Rockmusik einzuhören und habe mir deshalb die Konzerte von Anly, True, Mika Kobayashi und vor allem Konomi Suzuki besucht. Konomi Suzuki, Jahrgang 1996, gewann 2011 den japanweiten Anisong Grand Prix von ANIMAX und debütierte daraufhin 2012 im Alter von nur 15 Jahren mit dem Song CHOIR JAIL, der auch hiesigen Anime-Fans als Theme-Song der TV-Serie Dusk Maiden of Amnesia bekannt ist. Es folgten zahlreiche weitere Anime-Hits, darunter This game zu No Game No Life und Redo zu Re:ZERO -Starting Life in Another World-. Für den No Game No Life-Prequel-Movie sang Konomi Suzuki wiederum den emotionalen Theme-Song There Is a Reason ein. Sie war bereits zweimal bei der Animagic zu Gast und dieses Mal habe ich mir mehr Zeit für ihre Songs und ihre Show gegönnt. 

Konomi Suzuki

Konomi Suzuki

Besuch im Maid Café 

Natürlich durfte bei der Animagic der Besuch im Maid-Café nicht fehlen. Meine Frau und ich unterhielten uns sehr nett mit unserer Maid über Studium und Verkehrsplanung. Eine andere Maid zeichnete uns Figuren auf unsere Teller mit Donuts. Ich hab das Mal auf Video festgehalten. 

Zeichnen von Yunas Geisterhaus

Und natürlich gab es einige Q&A und Workshops, die ich interessant fand. Interessant fand ich die Arbeit von  Manga-ka Tadahiro Miura, den Schöpfer der aktuell 15-teiligen Shonen JUMP-Reihe Yunas Geisterhaus. Er hatte seinen ersten Europa-Auftritt und ich beobachtete ihn bei der Arbeit am Wacom Tablet. Er arbeitet auf einem Wacom MobilePro 13 und mich interessierte der Workflow am meisten. Während einer Q&A-Session zeichnete er ein Panel von Yunas Geisterhaus, das dann später am Stand von Kaze ausgestellt wurde. Im Mittelpunkt waren leicht bekleidete Hauptdarstellerinnen, die im Manga schon mal die letzten Kleidungsstücke fallen lassen. 

Rückblick auf die AnimagiC 2018 in Mannheim

10. August 2018

Die AnimagiC feierte ihr 20jähriges Bestehen und nachdem ich zwei Kinder im Manga- und Anime-Fieber habe, musste ich mit meiner Familie zu der Cosplayer-Veranstaltung nach Mannheim unbedingt hin. Fazit: Es hat sich voll gelohnt und wir kommen wieder.

Wir haben in diesem Jahr bereits die Animuc in Fürstenfeldbruck besucht und ich habe darüber gebloggt. Jetzt wollte ich die Sache zwei Nummern größer ansehen und wir kauften uns im Frühjahr bereits drei Tages Karten für die AnimagiC in Mannheim samt Hotel. Die Veranstaltung wird vom Team der Zeitschrift Animania veranstaltet. Wie meine alte Zeitschrift geht die Zeitschrift mehr und mehr den Weg zu Veranstaltungen, nachdem Print nicht mehr so gut läuft wie in alten Zeiten. Ich war also auch berufsmäßig interessiert, wie die Kolleginnen und Kollegen so ein Event aufziehen. Und es war der Hammer. Die bunt gemischte Zielgruppe kam in Scharen, zum Teil waren wunderbare Cosplayer darunter. Ich erfreute mich an ihren Outfit und wenn man nett fragte, durfte ich auch zahlreiche Bilder machen. 

 

Eine freundliche und friedliche AnimagiC

Die Stimmung war freundlich und das bei der Hitze und den Massen. Ich mag diese Art von Leuten, die ich bereits in K-Pop- und J-Pop-Konzerten kennen und schätzen gelernt habe. Da gibt es keine bösen Worte, die Besucherinnen und Besucher sind ausgesprochen höflich zueinander. Der Umgang untereinander ist rücksichtsvoll, vielleicht hat sich die japanische Mentalität auf die Besucherinnen und Besucher übertragen. Es gab kein großes Schupsen trotz Massenandrang und ich habe noch nie so viele Wörter wie „Verzeihung“, „darf ich mal bitte“ auf einer Großveranstaltung gehört. Wenn sich Schlangen bildeten, setzten sich die Wartenden einfach auf den Boden und unterhielten sich. Es war eine rücksichtsvolle Veranstaltung. 

Einkaufen auf der AnimagiC

Im Händlerbereich gab es zumeist Mangas, Anime und Figuren zum Kaufen. Der Himmel auf Erden! K1 und K2 deckten sich ein, Papa zahlt schon. Die Gattin erwarb japanisches Geschirr und ich fand eine Sonderausgabe eines Mangas, das ich sowieso mal kaufen wollte. Und ich deckte mich mit japanischen Kochbüchern aus der Mangaküche ein, werde dazu aber noch separat bloggen. Für mich das interessanteste Produkt im Händlerbereich war ein Tachikoma. Und ich geb es zu, drei Familienmitglieder haben sich Kimonos gekauft. 

Dann galt es an Veranstaltungen teilzunehmen, denn nur Einkaufen kann ich im Internet auch. Netzwerken war angesagt und schauen. Das umfangreiche Programmheft erwies sich als wunderbarer Planer. Nachdem ich mit zahlreichen Cosplayern gesprochen hatte und ihr Outfit gelobt hatte, traf ich mich mit einem Kollegen aus Bayern, der seine Tochter begleitete. Er trat als Obi-Wan auf. 

Vorträge und Workshops auf der AnimagiC

Um meinen Horizont zu erweitern, besuchte ich einige Sessions, wie beispielsweise den ausgezeichneten Workshop von Angelina Paustian über „Bento – japanische Lebensfreude in der Box“ oder „der Lolita Stil – bittersüße Mode aus Japan“. Die Vorträge und Workshops waren unterschiedlich besucht und es machte Spaß, mit den Referentinnen zu diskutieren. Mich haben die Vorträge außerordentlich inspiriert. Im nächsten Jahr will ich mir noch mehr Vorträge anhören. Die Pausen verbrachte ich übrigens im Maid Cafe und habe auch hier schon ausführlich darüber gebloggt.

Die Preisverleihung auf der AnimagiC

Aber ich war ja auch beruflich auf der AnimagiC. Nachdem ich früher für die Veranstaltung animago AWARD & CONVERENCE verantwortlich war und die Preisverleihung des animago AWARDS im Mittelpunkt stand, wollte ich sehen, wie es das Team der Animania machte.

Nun, sie machen es ganz, ganz anders mit viel mehr Rock‘n Roll. Es wurde gleich zu Beginn kräftig gesungen. Die Auszeichnungen und Gewinner der einzelnen Kategorien wurden schnell abgefeiert und es wurde mehr Zeit auf die ausländischen Gäste verwendet.

Und was ich sehr sympathisch fand, die japanischen Gäste haben sich bedankt. Die Sängerin  Konomi Suzuki sang sogar auf der Bühne sehr Ständchen zum 20. Geburtstag der Animagic. Mir hat es sehr gefallen. 

Konzerte auf der AnimagiC

Es gab auch zahlreiche Konzerte auf der Animagic. Ich besuchte ein paar von ihnen und war beeindruckt von der Qualität. Die japanische Prog-Rock-Band eufonius war mir komplett neu. Ich ließ mich auf die experimentellen Stücke ein, erwarb sofort eine CD der Band. Großartig und würde sogar ein separates Konzert der Band anschauen. 

Es gab zwei klassische Konzerte von Yuna Shinohara (Violine) und Ken Nakasako (Klavier) und die hauten mich wirklich vom Hocker. Ich dachte zunächst, dass das jugendliche Publikum gelangweilt in Saal sitzt, doch ich habe mich vollkommen geirrt. Die Jugendlichen waren begeistert von der Darbietung klassischer Musik, sie klatschten wie wild und zeugten ihre Anerkennung. Liebe Musiklehrer, so muss klassische Musik der Jugend näher gebracht werden. Ich war auf jeden Fall komplett aus dem Häuschen und erwarb auch eine CD von Yuna Shinohara und kann sie jedem empfehlen. 

Autogramme auf der AnimagiC

Schlange stehen hieß es auf der AnimagiC, wenn man ein Autogramm der Ehrengäste ergattern wollte. Die Signierstunden sind Teil des umfangreichen Programms und bei den Fans sehr, sehr beliebt. Da ich eigentlich keinen der Künstler kannte, weil ich ja nur meine Kinder zur AnimagiC begleitete, konnte ich ganz entspannt sein. Allerdings im Laufe der drei Tage kernte ich diese faszinierende Welt der Manga- und Anime-Welt kennen. Leider verfüge ich über zu wenig Fachwissen und kenne nur einige Klassiker. Aber ich bin neugierig und deckte mich mit Informationen ein. Ich besuchte Konzerte, las den einen oder anderen Manga und sprach vor allem mit Leuten. Und dann stellte ich mich an bei den zahlreichen Autogrammstunden. Yuna Shinohara Begeisterte mich und ich wechselte mit der sympathischen Künstlerin ein paar Worte, die ihr Pianist Ken Nakasako im ausgezeichneten Deutsch übersetzte. Und ein Selfie war auch möglich – danke dafür. 

Wer ein Manga oder eine DVD/Blu ray hatte, der konnte sich darauf sein Autogramm geben lassen. Ich kaufte mir CDs und ließ es mir höflich von den Musikern unterschreiben. Es gab aber auch ein Blanko-Autogramm-Blatt, das AnimagiC-Shikishi, eine universelle Autogrammkarte zum Unterschreiben – ein toller Service. Bei manchen Signierstunden durfte ich man nicht fotografieren, was ich schade fand. Bei Akihito Tsukushi, dem Schöpfer der Reihe Made in Abyss gab es beispielsweise ein solches Fotografierverbot. Wir beiden tauschten ein paar freundliche Worte über mein T-Shirt aus, auf dem Totoro abgebildet war. Ein längeres Gespräch gab es mit Angelina Paustian, einer Buchautorin von japanischen Kochbüchern. Sie schrieb mir ihr Autogramm ins Buch und drückte mir ihren japanischen Namensstempel hinein. 

Und vieles mehr

Zudem gab eine Halle, in der Nachwuchskünstler ihre Sachen anboten. So viel Kreativität auf einen Haufen. Ich bin von Stand zu Stand gegangen und habe mir angeschaut, mit welchem Engagement die Fans ihrem Hobby oder ihrer Berufung nachgehen. So eine Convention wie die AnimagiC ist großartig, um sich einen Überblick zu verschaffen. Es gab Möglichkeiten am Grafiktablett zu zeichnen oder Stifte auszuprobieren. Und ich spielte eine Partie Go gegen einen jungen Mann, der mich hoffnungslos abzockte – Spaß hat es dennoch gemacht. 

Meine Kinder haben noch einige Filmvorführungen in den zahlreichen Kinos angesehen. Leider habe ich Mary und die Blume der Hexe verpasst, der im September erst nach Deutschland kommt. Ich habe in London viel über diesen Film gelesen und werde mir wohl die Blu ray bei Erscheinen kaufen. K2 war zudem von dem Film Fireworks sehr angetan.

Diese Zusammenfassung meiner subjektiven Eindrücke ermutigen mich nächstes Jahr wieder auf die AnimagiC zu fahren. Es hat sich gelohnt und nächstes Jahr bereite ich mich besser vor und bin nicht nur das Begleitprogramm meiner Kinder. 

 

Maid Cafe auf der AnimagiC 2018 in Mannheim

7. August 2018

Der Besuch im Maid Cafe auf der Animagic 2018 brachte ein wenig Japan-Feeling nach Mannheim. Und als Japan-Interessierter wollte ich diese besondere Art der Gastlichkeit unbedingt ausprobieren. 

Tolle Idee: Ein Maid Cafe auf der Animagic.

Tolle Idee: Ein Maid Cafe auf der Animagic.

Was unterscheidet ein Maid Cafe von einem klassischen Cafe? Das sind freilich die Maids und die Gentlemen, die sich um ihre Gäste kümmern. Sie nehmen die Bestellungen via Tablet auf, unterhalten sich mit ihren Gästen und spielen sogar Spiele mit ihnen wie einfache Karten- oder Würfelspiele. Von den Spielen habe ich in Mannheim nichts mitbekommen, was aber sicherlich an der Masse der Gäste lag, die in das Maid Cafe drängten. Daher wurde von den Organisatoren die Aufenthaltszeit der Gäste auf eine halbe Stunde begrenzt, damit mehr Besucher in den Genuss des Maid Cafés kommen konnten. Das ist eine sinnvolle Idee, scheiterte aber in der Praxis, denn die Maids nahmen zwar die Bestellungen auf, aber das Thekenpersonal kam nicht mit dem Ausliefern der Speisen und Getränke nach. Nun, so hatte ich eben mehr Zeit, das Team von Maido-no Kisetsu zu beobachten und mit meinen Maids zu sprechen. Ich hatte das Gefühl, dass das Personal unterbesetzt war und die Mannschaft aber das Beste aus dem Personalnotstand machte. Das Maido-no Kisetsu versteht sich nach eigenen Angaben als deutsches Maid Cafe, das sich an den japanischen Vorbildern aus Akihabara orientiert. Mittlerweile besteht das Maido-no Kisetsu zehn Jahre – Gratulation von meiner Seite. Die Deko mit Kirschbäumen, niedrigen Tischen und Bambusmatten, der Stil der Speisekarte sowie die Speisen und Getränke sind der Jahreszeit und Thema der Veranstaltung angepasst. Nun bei der AnimagiC gab es klassische Softgetränke und Tee/Kaffee, abends gab es nichtalkoholische Cocktails.

Maid und ich - ich hab mich prima im Maid Cafe auf der AnimagiC unterhalten.

Maid und ich – ich hab mich prima im Maid Cafe auf der AnimagiC unterhalten.

Ich war bei meinen beiden Besuchen mit meinen Maids sehr zufrieden und wir haben in einem Fall prima gequatscht und gut verstanden. Ich durfte sogar ein Selfie machen. Ich sprach direkt mein Lob aus, aber notierte auch mein Lob auf kleinen Zetteln, die ich in Kästchen auf den Tisch steckte. Nach Ende der Schicht sammeln die Maids ihre Zettel ein und bekommen so auch ein schriftliches Feedback vom Kunden. Und natürlich geben die Maids ihre Handynummer u.a. nicht heraus, wo sind wir denn? Die Restaurantleitung wies darauf hin, dass die Maids mit Respekt zu behandeln seien, was eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein sollte. Bei meinen Besuchen habe ich keine Zwischenfälle gesehen. Die Besucherinnen und Besucher der AnimagiC waren aus meiner Sicht höchst diszipliniert und höflich. Das liebe ich an Cosplayer-Veranstaltungen. 

10. Animuc – Cosplay in Kloster Fürstenfeld

9. April 2018

Das Veranstaltungsforum Fürstenfeld war Gastgeber für die Animuc 2018.

Das Veranstaltungsforum Fürstenfeld war Gastgeber für die Animuc 2018.

Es war meine erste richtige Cosplay-Veranstaltung und es wird nicht die letzte sein. Ich war begeistert von der Animuc 2018 in meiner Heimatstadt Fürstenfeldbruck. Es war die zehnte Animuc und ich hab mich richtig wohl gefühlt. Diese Art von Menschen sind sympathisch und äußerst engagiert. Und Fürstenfeldbruck präsentierte sich bei strahlendem Sonnenschein von seiner besten Seite.  

Eigentlich begann für mich die Animuc bereits einen Tag vorher. Meine Frau und ich waren von einem älteren Ehepaar zum Geschäftsessen eingeladen. Zu später Stunde kamen zu unserem Italiener eine Gruppe von Cosplayer samt Kostüme zum Speisen. Unsere Gastgeber waren von den jungen Leuten sehr angetan und fragten mich aus, was es denn mit diesen Figuren auf sich habe. Die Bildungsbürger staunten nicht schlecht über das Engagement der jungen Leute. Die Welt von Manga und Animie war ihnen bisher verschlossen geblieben. 

Kostüme aus dem Schrank

Am nächsten Tag hieß es für die ganze Familie: Auf gehts zur Animuc ins Kloster Fürstenfeld. K1 und Ehefrau zogen sich keine Kostüme an, K1 hängte sich einen grünen Umhang von Attack on Titan um und ich zwängte mich in die Offiziersuniform von Captain James Tiberius Kirk. Ich habe dieses Outfit vor Jahren teuer als Trekkie erstanden und irgendwie muss es über die Jahre im Schrank eingegangen sein. Naja, hilft nichts – ein bisschen Cosplay muss auch für mich sein. 

Am Veranstaltungsforum Fürstenfeld, dem Kloster Fürstenfeld, angekommen stellte ich fest: Mein Star Trek-Outfit passt nur ungefähr ins Ambiente. Ich war der einzige Trekkie, hab aber zu meiner Ehrenrettung noch ein paar Star Wars-Fans mit ihren Outfit als Sturmtruppen, Darth Vader oder imperiale Offiziere getroffen.

Großes Lob für meinen Bloggerkollegen Michi Bernhard, der altersgemäß als Obi Wan ging. Er musste drei Tage lang seine Tochter begleiten, die ein starkes Kostüm aus Black Butler trug. Und da waren schon meine Probleme. Viele der dargestellten Charaktere kannte ich gar nicht. Ich bin nicht die Generation, die mit Mangas und Animies aufgewachsen ist, meine Kinder dagegen schon.

Ich kannte freilich die japanischen Zeichentrickfilme meiner Jugend wie Heidi, Captain Future und Co, kenne die großen Filme der Ghibli-Studios, bin auch vertraut mit zahlreichen Figuren aus der Videospielewelt – allen voran natürlich Pokémon und Super Mario, doch bei den Feinheiten aus dem Cosplayer-Universum muss ich passen. Ich lese zwar, wie jeder Einsteiger Death Note (find ich gut), traue ich an Corpse Party heran, liebe abgöttisch Akira, aber dann wird es schon eng. K1 und K2 horten Hunderte von Mangas und kennen die Entwicklungen der Figuren genau. K2 ist Spezialist für Tokyo Ghoul, während K1 mehr auf Attack on Titan aus ist. 

Death Note muss sein.

Death Note muss sein.

Egal, ich habe mich mit der Masse der Cosplayer mitbewegt und bin in ihnen untergetaucht. Immer wieder habe ich von den freundlichen Wesen Fotos gemacht. Dabei haben sich die meisten in Szene gerückt und nett posiert. Ein paar gab es, die wollten nicht in ihren Kostümen fotografiert werden – warum sie dann auf eine Cosplay-Veranstaltung wie die Animuc gehen, weiß ich nicht, ist mir aber auch egal. 

Ich habe gesehen, mit welcher Detailliebe die Cosplayer an ihren Kostümen basteln, nähen, kleben. Es gibt sogar eine Art Erste Hilfe Stand mit Nähmaschinen und Stoffen, um kleinere Unfälle an Ort und Stelle zu richten. Dort wollte man nicht, dass fotografiert wird, dabei fand ich dies eine schöne Geschichte. 

Bei der Animuc spürt der Besucher soviel Zuneigung und Liebe, dachte ich mir immer wieder. Dann und wann tauchten auch junge Menschen auf, die man einfach umarmen konnte – schließlich trugen sie ein Schild „Hug me“ um den Hals. Ich umarmte nur einen zwei Meter Bären oder Tiger, um als alter Mann nicht in Erklärungsnöte zu kommen, warum ich ein junges Mädchen umarme. Da bin ich einfach zu alt, finde aber die Geste wunderbar. Ein paar pubertierende Jugendliche nützten es freilich aus mit dem anderen Geschlecht in Berührung zu kommen. 

Foto von Serge und Kicka auf der Animuc

Zudem gab es auf der 10. Animuc in Kloster Fürstenfeld ein umfangreiches Programm. Es gab beispielsweise zwei Ehrengäste Serge und Kicka – mit denen konnten Fans ein Foto machen. Dazu haben sich die Gattin und ich in eine lange Schlange eingereiht. Natürlich wurden wir angesprochen und junge Menschen wollten mit uns über Serge und Kicka reden. Selbstverständlich hatte wir keine Ahnung, wer Serge und Kicka überhaupt sind, also improvisierten wir. Als wir an der Reihe kamen, wurden wir in die Mitte genommen und Serge und Kicka postierten sich um uns herum. So bekam ich mit, dass Serge als Russland kam und Kicka aus Italien und beide irgendwie berühmt sind. Also gibt es jetzt ein Foto von meiner Frau und mir mit zwei Berühmtheiten aus der Cosplayer-Szene. K1/2 staunten nicht schlecht und die Likes des Fotos auf Facebook und Instagram sprechen Bände. 

Go-Spielen auf der Animuc

Gerne hätte ich auch einen Kochkurs-Workshop besucht, denn asiatisches Essen liebe ich und freue mich immer über Inspiration. Leider kamen wir zu spät. Nächstes Jahr muss ich dahin und mir Impulse für meine Küche holen. 

Richtig etwas gelernt habe ich beim Go-Kurs. Go ist ein asiatisches Brettspiel und was so leicht aussieht, ist saumäßig kompliziert. Meine Frau und ich haben uns von Thomas Furtner die Grundregeln erklären lassen und Thomas Furtner ist ein guter Lehrer selbst bei so begriffsstutzigen Schülern wie ich einer bin. Und ich muss sagen: Go macht Spaß und strengt die kleinen grauen Zellen gehörig an. Ich hatte mir eine Woche zuvor die Dokumentation AlphaGo angeschaut für ein Seminar zur Künstlichen Intelligenz. Dort tritt Software gegen Weltklasse-Go-Spieler an und fegt die Menschen vom Platz. Wirklich faszinierend und ich habe mir gleich eine Go-App für das iPad geladen.

Shoppen was das Cosplayer-Herz begehrt auf der Animuc

Und natürlich musste geshoppt werden. In der Tenne der Klosteranlage gab es zahlreiche Stände verschiedener Händler. Kostüme, Bücher, Schmuck, Waffen, Spielfiguren, Anhänger, Perücken – alles, was das Cosplayer-Herz begehrt. Die Preise sind nicht ohne und K1/2 warfen sich gleich in die Schlacht. Ich hatte im Flohmarktbereich die 19teilige Manga-Serie Battle Angel Last Order in Blick, aber 175 Euro waren es mir die sicherlich tollen Bücher nicht wert.

Froh war ich übrigens, dass ich keinen Stand mit Anime-Score und Soundtracks im größeren Stil gefunden habe. Das wäre garantiert mein Groschengrab geworden. K2 hat zwar viel BTS-Klamotte gefunden, aber kaum K-Pop CDs, oder wir haben sie übersehen. Das wäre auch noch eine Bereicherung gewesen.

Friedliche Animuc

Immer wieder schlenderte ich durch die Gärten des Klosters, unterhielt mich und war begeistert über die Liebe zum Detail. Ich traf auf Gandalf und andere Figuren wie Desmond Miles aus Assassin’s Creed.

Ich dachte mir: Wenn eine Gruppe von Hunderten von Erwachsenen auf einem Fleck sind, dann gibt es immer Ärger, Besoffene und Rangeleien. Bei der zehnten Animuc habe ich davon nichts gesehen. Cosplayer sind ein bezauberndes Volk und die nächste Veranstaltung in Mannheim ist bereits gebucht. Mir gefällt das Spektakel.

 

 

Buchtipp: Star Wars: Die Kostüme der klassischen Trilogie

12. Dezember 2016

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Der neue Star Wars steht vor der Tür und Rogue One behandelt ja die Vorgeschichte von Krieg der Sterne. Keine Frage, ich freue mich sehr auf diesen Film, der zwischen Episode III und IV spielt. Das Warten hat mir wieder Lust auf die Original-Trilogie gemacht. Also nochmal ein Marathon-Screening angesetzt und alle Filme auf Blu ray reingezogen. Hier die Star Wars: The Complete Saga . Eine Wohltat kann ich nur sagen.
Als Erinnerung an die alten, guten Filme schenkte mir meine Frau ein schönes Buch über die Kostüme der Originaltriologie. Die deutsche Ausgabe lautet: Star Wars: Die Kostüme der klassischen Trilogie, ich bekam die US-Originalausgabe Star Wars Costumes: The Original Trilogy.
Nachem ich ja bereits ein absoluter Fan der Kostüme von Teil I-III und die entsprechende Umsetzung als Buchform war, freute ich mich doch sehr als Fan auf die neue Lektüre. Hier eine Buchvorstellung des Kostümbuches der Episoden I-III.

Nachdem die Kostüme (nicht die Filme) 1-3 absolut genial waren, enttäuschte mich dann das Buch über die Kostüme der Original-Trilogie. Es liegt einfach daran, dass wohl nicht genügend gutes Material aufzutreiben war. Krieg der Sterne, wie Teil IV ja bei uns hieß, war kostümmäßig eher schwache Kost. Es war ein bisschen Muppet-Show und Wüstenlook à la Mad Max. Hier mein Video über das Buch:

Natürlich war nicht alles schlecht. Es gibt ein paar Highlights. Für die Kostüme des Imperiums nahmen die Designer ihre Anleihen beim Dritten Reich und bauten sie auf die Zukunft um. Einzig Chewbacca, Darth Vader und die Sturmtruppen hatten es mir angetan. R2D2 und C3PO spielen freilich in einer anderen Kostümliga. Genauer konnte ich mir die Kostüme bei der Star Wars Ausstellungen Identities ansehen, die eine Zeitlang in München lief. Hier das Kostüm von Vader.

Wie drchschnittlich die Kostüme im Teil IV waren, merkt man im Film weniger, allerdings im Buch gewaltig. Die Kostüme wirkten zusammengeschustert, was sich am Budget des damaligen Films ablesen ließ. Bei Imperium schlägt zurück und Rückkehr der Jedi-Ritter war mehr Geld vorhanden, was sich auch auf die Kostüme auswirkte. Hier macht das Buch auch deutlich mehr Spaß.
Viele der Kostüme haben sich ins kollektive Gedächtnis unserer Gesellschaft eingebrannt. Kaum ein Fasching, Karneval oder sonstiger Verkleidungsaktion vergeht ohne Star Wars-Kostüme. Sehr nett sind auf den Conventions die absoluten Fans im Cosplay-Look. Ich bewundere solche Menschen und hab solche Hardcore-Fands im vergangenen Jahr in Nürnberg kennengelernt. Vielleicht nehme ich auch mal Kontakt zur deutschen Garison der 501st Legion auf. Ich habe die Herrschaften öfters mal im Legoland Günzburg getroffen. Die 501st Legion ist ein weltweiter Star Wars Kostümclub, der ausschließlich aus Fans zusammengesetzt ist und von diesen eigenverantwortlich betrieben wird. Sicherlich gehören die Kostümbücher zur Standardlektüre der Mitglieder.

Aber natürlich gibt es auch in diesem Buch ein Highlight. Ein Highlight, das mich als Jugendlicher begeistert hat: er goldene Bikini von Prinzessin Leia. Er wird in dem Buch vorgestellt und war auch einer der Höhepunkte der Star Wars-Ausstellung. Hier ein Video von der Ausstellung:

Cosplayer auf der gamescom2016

23. August 2016

Massenweise kamen die Gamer zur gamescom. Spiele ist nicht mehr was für Freaks, sondern sie sind in den Familien angekommen.

Massenweise kamen die Gamer zur gamescom. Spiele ist nicht mehr was für Freaks, sondern sie sind in den Familien angekommen.

Schade, dass ich schon so alt bin. Entweder gab es die Szene in meiner Jugend nicht oder ich hab es schlichtweg verpennt. Ich meine Cosplay. Die Cosplayer gaben sich auf der gamescom 2016 in Köln ein Stelldichein. Im Grunde ist Cosplay ein Verkleidungstrend aus dem fernen Japan. Vereinzelt tauchte er in den neunziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts bei uns auf. Heute ist eine zwar immer noch keine Massenbewegung, aber eine wunderbare Art für manche seine Zeit zu verbringen. Beim Cosplay stellt der Teilnehmer einen Charakter – aus Manga, Anime, Computerspiel oder Film – durch Kostüm und Verhalten möglichst originalgetreu dar. Und auf der gamescom2016 in Köln kamen sie zu Massen herbei geströmt. Versammlungsort war unter anderem das Cosplayer-Village in Halle 10.

Japanische Kirschblüte - ein beliebtes Motiv für Cosplayer.

Japanische Kirschblüte – ein beliebtes Motiv für Cosplayer.

Es war witzig, die Cosplayer inmitten des hauptsächlich jüngeren Publikums auf der gamescom zu sehen. Und das Besondere: Die Cosplayer waren für die Messebesucher nichts besonderes. Man ging neben verkleideten Menschen daher und akzeptierte das wundersame Aussehen. Auf der gamescom wird eben Toleranz großgeschrieben und das ist für mich die schönste Botschaft der gamescom. Gamer sind absolut tolerante Menschen. Stellt euch mal eine Massenveranstaltungen wie die gamescom mit Erwachsenen vor: Es käme sicher zu Rempeleien und mehr. Nicht so bei den Gamern. Eine ähnlich friedliche Atmosphäre habe ich auch auf Hardrockfestivals beobachten können. Wacken sei nur als Beispiel genannt.


Es gab in dem Cosplayer-Village eine Bühne. Hier wurden verschiedene Shows gezeigt. Ich schaute mir den richtigen Umgang mit dem Laserschwert an. Als Star Wars-Fan interessierte es mit der Kampf mit den bunten Lichtschwerter sehr und ich lernte: Geschlagen wird über den Kopf, damit das Ganze auch eine entsprechende Showwirkung hat. Am Rande des Cosplayer-Village gab es übrigens auch eine Notfallstation. Hier konnten kaputte Kostüme genäht und geflickt werden. Nähmaschinen, Klebstoff und vieles mehr stand für akute Notfälle bereit.

Für Notfälle standen Nähmaschinen bereit.

Für Notfälle standen Nähmaschinen bereit.

Ich freute mich über die abwechslungsreichen Verkleidungen. So dann und wann bat ich einen Cosplayer um ein Foto – mal mit mir und mal ohne. Ich muss zugeben, ich bin in der Manga- und Anime-Szene nicht so zu Hause. Ich kenne einige Klassiker, aber das tiefere Wissen geht mir ab. Und daher fragte ich die Cosplayer, wen oder was sie darstellten. Und sie gaben mir alten Mann bereitwillig Auskunft. Das finde ich bemerkenswert. Immer wieder traten Engel in den Gängen zu den Hallen auf, dann die Attentäter aus Assassin’s Creed, dann Saurier und viele andere mehr. Aus Sicherheitsgründen wurden die Cosplayer von der Kölnmesse gebeten, dieses Jahr die Bewaffnung zu Hause zu lassen.

Oftmals lässt sich nicht unterscheiden, ob es eine echte Waffe ist oder ein Fake. Daher wurden laut Kölnmesse Waffen am Eingang abgenommen. Natürlich kam es immer wieder zu Vermischungen: Die Stand-Babs (gibt es sie also immer noch) mischten sich mit den offiziellen Spielfiguren der Hersteller wie Pikaschu, Super Mario oder Harry Potter – insgesamt ein buntes Völkchen.


Bei den Ausbildungsinstituten schaute ich Manga-Zeichnern bei der Arbeit zu und ich traf im Cosplay-Village den Zeichner Christian Allmann. Seit elf Jahren zeichnet er und einige Zeit auch auf Messen. Damit die Leute nicht warten müssen, schießt er mit dem Smartphone ein Porträt. Und nach diesem digitalen Bild zeichnet er analog sein Bild – und verkauft es freilich. Ich habe mir sein Vorgehen angesehen. Sicherlich sind für Manga-Zeichner ein paar Tipps enthalten.

Schminktipps zu Halloween

27. Oktober 2015

Halloween kommt und ich muss arbeiten. Ich darf ein Seminar halten und kann mich nicht als Zombie, Vampir oder Mumie verkleiden. Meine Familie fiebert derweil einer Hausparty entgegen und wenn ich die Timeline in Facebook sehe, dann üben einige Freunde schon das Schminken. Und natürlich gibt es wieder die Spaßbremsen, die den Zeigefinger oberlehrerhaft nach oben richten und den Kulturverfall beklagen.

Ich (nicht maskiert) im Horrorladen - Maskworld.com in Berlin.

Ich (nicht maskiert) im Horrorladen – Maskworld.com in Berlin.

Experten für Halloween sind für ich die Typen von maskworld.com in Berlin. Wenn ich in der Hauptstadt bin, besuche ich immer das Fachgeschäft. Ich habe bereits darüber gebloggt. Jetzt gab Julia Kirchner, die Maskenbildnerin von maskworld.com ein Interview zum Thema Halloween. Übrigens – hier der Werbeblock: Wer bei maskworld.com am 30.10. bis 19:30 Uhr per Express bestellt, bekommt übrigens sein komplettes Halloween-Outfit auch noch pünktlich zur Party am 31.10. zugestellt.

Hohe Wirkung. Foto: maskworld.com

Hohe Wirkung. Foto: maskworld.com

Halloween, Karneval, Mottopartys, Cosplay… die Gelegenheiten sich zu schminken und zu verkleiden sind heute vielfältiger denn je. Was glaubst Du, woher die in den vergangenen Jahren so enorm gestiegene Begeisterung fürs Verwandeln kommt?


Julia Kirchner: Die Leute sind offener und lockerer geworden, sie wollen gerne mal jemand anderes sein. Es gibt heute viel mehr Auswahl im Bereich Verkleidung und Schminke als früher. Außerdem macht es einen Riesenspaß, gemeinsam in andere Rollen zu schlüpfen und zu feiern – man kann einfach mal wieder Kind sein! Und bei der Vielzahl von Kostüm-Events ist heutzutage für jeden Menschen was dabei.

Maskenbildnerin Julia Kirchner. Foto: maskworld.com

Maskenbildnerin Julia Kirchner. Foto: maskworld.com

Es ist kurz vor der Party und ich habe noch keine Verkleidung. Was mache ich, wenn die Zeit so knapp ist? Hast Du einen Last-Minute-Schminktipp? 


Julia Kirchner: Ja, es gibt durchaus ein paar schnelle Kostüm- und Make-up-Ideen: Man kann etwas Weißes anziehen und eine Flasche Blut über den Kopf kippen. Hört sich radikal an, ist aber schnell und effektiv. Mit Wundschorf kann man auch ohne Übung täuschend echte Verletzungen zaubern. Einfach mit einer Messerrückseite oder einem Spatel ein paar Kratzer auf die Wange auftragen und etwas Blut unter den Nasenlöchern verteilen. Dazu noch mit Creme Make-up in den Farben Blau, Lila und Braun ein blaues Auge schminken und schon kann man sich sehen lassen.


Was würdest Du anspruchsvollen Leuten empfehlen, die im Hinblick auf ihre Verkleidung sehr ambitioniert und im Umgang mit Make-up geübt sind?


Julia Kirchner: Wer etwas Ausgefallenes sucht und sich mit der Materie insgesamt schon recht gut auskennt, dem lege ich unsere Special FX-Masken aus Schaumlatex ans Herz. Diese haben den Vorteil, dass sie die Mimik des Trägers auf die Maske übertragen und dadurch extrem realistisch aussehen. Sie werden selbst eingeschminkt und gestaltet, weshalb sie zwar etwas mehr Arbeit machen, dafür aber neue Maßstäbe in Sachen Verkleidung setzen. Ultra-realistische 3D-Klebewunden bescheren sowohl Profis als auch Laien extrem echt wirkende, dreidimensionale Verletzungen. Diese hat der amerikanische Maskenbildner Christian Tinsley für Hollywood-Filmproduktionen entwickelt und wurde damit sogar mit einem Oscar prämiert.

Welche Vorbereitung empfiehlst Du für das Make-up?


Julia Kirchner: Auf jeden Fall sollte man sich vorher sicher sein, was man machen will. Extrem wichtig, um unliebsame Überraschungen oder Enttäuschungen zu vermeiden, ist ein Probeschminken. So ein Testlauf hilft ungemein, die Zeit für das Schminken am Tag der Party abzuschätzen. Außerdem kann man dann eher noch Dinge korrigieren, die einem nicht gefallen und man sieht auch gleich wie viel Zeit man braucht. Je aufwändiger der Look, desto mehr Zeit sollte man einplanen. Ich selbst lege viel Wert auf gutes Licht, einen großen Tisch und einen großen Spiegel. Und es ist auf jeden Fall hilfreich, alle benötigten Sachen übersichtlich zu platzieren und in Reichweite zu haben.

Vielleicht dieses Mal als Reptil ? Foto: maskworld.com

Vielleicht dieses Mal als Reptil ? Foto: maskworld.com

10 Tipps für ein gelungenes Halloween-Make-up

Julia Kirchner gibt 10 Tipps für ein gelungenes Halloween-Make-up. Da ich viel für das Friseurhandwerk und die Beautybranche arbeite, gebe ich die Tipps gerne weiter – die Tipps zu Halloween klappen auch, wenn man ein Make-up-Experte ist.

1. Entscheidet Euch für einen Charakter, dessen Make-up einfach gehalten ist, z.B. Saw Puppet.

2. Sucht Inspiration und Hilfe im Internet. maskworld.com hat z. B. einen eigenen YouTube-Kanal mit Schminktipps und auch beim Online-Magazin Halloween.de gibt es jede Menge Schritt-für-Schritt-Anleitungen.

3. Haltet es schlicht: Ein paar weiße Kontaktlinsen zusammen mit Wundschorf (wirkt wie verkrustetes Blut) und Blutspray ergeben schon einen tollen Effekt.

4. Setzt bei Kunstblut eher auf kleine Akzente anstatt zu übertreiben. Ein paar gut platzierte Kratzer mit Kunstblut machen oft mehr her, als wenn man sich das ganze Gesicht lieblos vollschmiert.

5. Benutzt einfach anzuwendende Spezialeffekte, z.B. Scary Skin (wirkt wie abgeplatzte, rissige Haut), Horrorhaut (eignet sich sehr gut, um aufgerissene Haut zu modellieren) oder Collodium Narbenfluid (erzeugt realistische Narben). Diese erzeugen überzeugende Ergebnisse.

6. Nehmt fertige Klebewunden. Die Latexwunden sehen täuschend echt aus und kommen mit Blut und Hautkleber, so dass Ihr schon alles für eine perfekte Wunde habt.

7. Begnügt Euch mit wenigen Schminkfarben (aqua make-up oder Creme Make-up), allein mit Schwarz und Weiß kann man sich schon prima als Skelett schminken.

8. Tragt Zahnlack auf Eure Zähne auf oder besorgt Euch Horror-Zähne, um ein echt gruseliges Gebiss zu bekommen.

9. Setzt Euch eine Perücke auf oder nehmt farbiges Haarspray für eine Typverwandlung.

10. Greift zu temporären und praktischen Gesicht-Klebetattoos, wenn Ihr Euch nicht schminken wollt. Die Klebetattoos sind eine einfache und zeitsparende Alternative.