Für mich gibt es zwei Anime-Filme, die mir die Türe zu diesem wunderbaren Genre eröffnet haben. Akira und Ghost in the Shell. Über die 4K-Veröffentlichung von Akira hab ich bereits geschrieben und nun kommt die 4K-Version von Ghost in the Shell zu mir nach Hause – endlich.
Ghost in the Shell habe ich als Laserdisc, als DVD, als Bluray und nun auch als 4K. Leider hat der Verleih den Film nur in einer Sammlerbox veröffentlicht mit Manga und Soundtrack auf CD. Laut Publisher gibt es den Film nicht als Stand alone, so musste ich mir die Sammlerbox kaufen, obwohl ich den Inhalt eigentlich schon habe. Soundtrack liegt bei mir auf Vinyl und CD bereits vor und vom Manga habe ich verschiedene deutsche Veröffentlichungen.
Bis heute erschienen insgesamt vier Kinofilme, zwei Fernsehserien, ein Fernsehfilm sowie weitere drei Videospiele aus dem Ghost-Universum, die sich rund um den Manga von Masamune Shirow drehen oder davon weiterentwickelt worden sind. Ghost in the Shell ist kulturhistorisch ein enorm visionärer Stoff. Gerade im beginnenden Zeitalter von KI bietet die Geschichte viel Stoff zum Diskutieren. Im Jahr 2029 sind viele Menschen Cyborgs, die ihren Körper ganz oder teilweise durch künstliche Implantate ersetzt haben. Sogar das Gehirn lässt sich bis auf einige wenige Zellen durch ein sogenanntes Cyberbrain ersetzen. Verpackt in einer Biokapsel (der sogenannten Shell) stecken in jedem Cyborg menschliche Gehirnzellen mit seinem Geist (Ghost), der Identität und seiner Persönlichkeit, so Wikipedia. Ich finde Das Thema sehr spannend und die Umsetzung grandios. Der Cyborg-Fantasy-Film befasst sich mit der Frage, was den Menschen beziehungsweise die menschliche Persönlichkeit ausmacht.
1995 erschien der Anime von Mamoru Oshii. Ich kannte den Film anfangs nur im japanischen Original mit englischen Untertiteln. Später kam eine deutsche Übersetzung bei mir hinzu. Dennoch schau ich den Film gerne als Original mit deutschen Untertiteln. Inzwischen gibt es zwei deutsche Sychros, die vom VHS-Veröffentlichung und später eine neue Version für die DVD-Veröffentlichung. Auf der Blue-Ray-Version sind beide deutsche Fassungen enthalten.
Der Film selbst ist gespickt mit Zitaten und Anspielungen zahlreicher Klassiker. Filme von Godard werden ebenso erwähnt wie Kubrick. Literarische Verbeugungen vor William Gibson sind zu finden wie J. D. Salinger. Ich kann Manga und Anime uneingeschränkt empfehlen.
Manga- und Anime-Fans hielten inne als sie gestern vom Tod via Leiji Matsumoto erfuhren. Mir ging es auch so, als mir Twitter die Nachricht brachte. Im Alter von 85 Jahren ist dieser wichtige Künstler verstorben, der Wegbereiter der japanischen Kunst in der Welt war. Seine Tochter Makiko schrieb, der Vater sei „zum Meer der Sterne aufgebrochen“ – sehr schön, sehr passend.
Mir persönlich hatte es sein Captain Harlock angetan, eine Art Weltraumpirat. Eine kleine Gruppe um den legendären Captain Harlock, setzt alles daran die Menschheit zu retten. Mit ihrem Weltraumkreuzer, der Arcadia operieren sie im All zum Wohle der gefährdeten Menschheit. Harlock war wie Captain Future, nur nicht so strahlend.
Lange schaute ich die Serie von Captain Harlock und ertrug in der deutschen Fassung sogar den Titelsong von Nicole, der nicht mehr aus dem Ohr ging: „Captain Harlock, Helfer aus dem All, Captain Harlock hilf uns noch einmal.“ Nachdem ich Nicole nicht mehr hören wollte, kaufte ich mir die sinfonische Fassung der Filmmusik aus Japan auf CD. Ich spielte mal mit dem Gedanken, eine Figur des Captain auf der Animagic in Mannheim oder der Animuc in Fürstenfeldbruck zu kaufen, konnte mich bislang nicht durchringen.
Ich hatte vier Teile der Serie auf Lasedisc und später einen Film auf Bluray. Bei YouTube gibt es eine fünf-Stunden-Fassung. Weil ich eben bei Musik war. Erinnern wir uns an die französischen Electronic-Rocker Daft Punk. Im Jahr 2000 koppelten sie aus ihrem zweiten Album die Single One More Time aus. Das Video dazu schuf Leiji Matsumoto. Damit wurde er Musikfreunden bekannt.
Zum Gedenken schau ich mir am Aschermittwoch seine Serie Star Blazers 2202 – Space Battleship Yamato auf Amazon Prime an und denke an den wegweisenden Künstler Leiji Matsumoto.
Akira war nach Heidi, Captain Future und Co der erste Anime-Film den ich Ende der achtziger Jahre im Kino gesehen hatte.Ich war neugierig als Teenager, denn ich kannte zwar Anime aus dem Fernsehen, aber ohne zu wissen, dass es Anime-Filme sind. Heidi und Co waren für mich einfach Zeichentrickfilme.
Doch dann kam Akira und haute mich aus den Socken. Der Film von Katsuhiro Otomo hatte eine enorme Wirkung auf mich, dass ich über die Jahre verschiedene Medien des Films zusammenkaufte: Laserdisc, DVD, Bluray und 4K – irgendwo liegt noch die VHS. Für mich ist der Anime in seiner Wirkung nur noch mit Ghost in the Shell vergleichbar, der einen ähnlichen Faszination auf mich ausübte. Nach dem Kinoerlebnis lieh ich mir die Videokassette aus der Videothek aus und schaute den Film mehrmals hintereinander an. Der Streifen besticht durch eine Detailgenauigkeit und immanente Bewegung im Bild. Das ist mir bei der unscharfen VHS-Version gar nicht so aufgefallen – in der 4K-Fassung erschlägt einen die Optik des Films mit seine über 160.000 Einzelbildern enorm.
Der Film Akira von Katsuhiro Otomo basiert auf seinem Manga und gilt als Klassiker dieser Literaturgattung. Es ist wunderbar, dass Manga und Anime den gleichen Schöpfer haben, so kommt die Idee perfekt rüber, obwohl der über 2000 Seiten umfassende Manga an vielen Stellen gekürzt wurden. 2017 erschien zum 35. Geburtstag ein wunderbares Anniversary Box Set. Momentan kam die englischsprachige Version als Box nochmals auf den Markt mit einem Auf 2532 Seiten wird die fantastische und pessimistische Geschichte von Tetsuo und Kaneda erzählt. Tokyo wurde durch einen Krieg vernichtet und wieder aufgebaut. Die Freunde Tetsuo und Kaneda sind typische Jugendliche eines künftigen Neo-Tokyos im Jahre 2019. Als Mitglieder einer Motorradgang machen sie nachts die Straßen unsicher und liefern sich harte Kämpfe mit rivalisierenden Gangs. Bei einem dieser Konflikte stößt Tetsuo mit einer seltsamen Gestalt zusammen. Kurz darauf taucht das Militär auf, nimmt Tetsuo gefangen und führt an ihm Experimente durch, die unglaubliche psychische Kräfte in ihm wecken. Während Kaneda verzweifelt versucht, Tetsuo zu befreien, geraten dessen neugewonnene Kräfte immer mehr außer Kontrolle und drohen nun ein zweites Mal Tokyo zu vernichten. Telepathie, Egoismus und Freundschaft spielen eine wichtige Rolle in diesem fantastischen Film.
Ungewöhnlich ist, dass sich Film und Vorlage auf keinen Hauptcharakter einigen können und so Leser/Zuschauer hin- und hergerissen sind. Die Dystopie wirkt, denn unter der glänzenden Oberfläche von Neo-Tokyo brodelt es.
Manga und Anime hatten einen enormen Einfluss auf die Pop Kultur. Ready Player One von Steven Spielberg wäre ohne Akira nicht möglich, erinnert euch an das rote Motorrad zu Beginn des Films. Viele Künstler haben den Film – und vor allem das Motorrad zitiert und in ihren Werken verewigt. Das Buch ist OTOMO: A Global Tribute to the Mind Behind Akira und ich hab darüber gebloggt. Hier verneigen sich Künstler aus aller Welt vor dem großen Werk von Katsuhiro Otomo und sie interpretieren Akira auf ihre Weise. Der Schwerpunkt dieser Hommage sind Zeichner aus francophilen Umfeld.
Der Film besticht durch sehr schöne Bilder, die aufgrund ihrer Effekte und Wirkung heute noch immer spektakulär sind, eine faszinierende Geschichte sowie der Tatsache, dass dieser Film auch maßgeblich dazu beitrug, Animefilme weltweit populär zu machen.
Tausende von Anime- und Manga-Fans strömten nach Mannheim und wir waren auch dabei.
Mannheim und ich werden dieses Jahr wohl keine Freunde mehr. Bauarbeiten wohin mein Auge schaute – und diese schränkten meinen Genuss der Animagic ein wenig ein. Der Rosengarten um den Wasserturm war teilweise eine Baustelle, ebenso meine Straßenbahnlinie vor dem Hotel oder das ganze Umfeld des Hauptbahnhofes mit seinen kaum funktionierenden Schließfächer. Aber egal: Die Animagic 2022 hat sich inhaltlich wieder gelohnt.
Gleich vorweg ein großes Lob: Selten habe ich ein so freundliches und diszipliniertes Publikum erlebt, wie Cosplayer, Manga- und Animefans. Vielleicht liegt es an den japanischen Gepflogenheiten andere Leute nicht zu berühren oder gar zu drängeln. Es waren viele Leute auf der Veranstaltung, sehr viele. Aber Rücksicht war oberstes Gebot. Vielen Dank dafür.
Nachdem die Veranstaltung aufgrund Corona ja zweimal ausfallen musste, zogen es die Veranstalter dieses Jahr durch. Und nachdem Maske tragen in Japan kein Problem ist, liefen viele Besucher mit einer Mund-Nasenbedeckung herum. Nach der Veranstaltung schlug die Corona-Warn-App nur geringfügig an. Mehrere Tests bei mir zeigten: Kein Corona.
Mein Ablauf auf der Animagic Ich machte meine Runden. Zunächst erster Stopp im Second-Hand-Markt Bring & Buy, um nach Schnäppchen Ausschau zu halten. Ich habe mir eine Manga-Ausgabe von Ghost in the Shell aus dem Jahr 1991 gekauft, die ich noch nicht hatte. Ich liebe diese Geschichte und habe schon verschiedene Shell-Ausgaben zu Hause.
Freundliche Gesichter wohin man schaut.
Dann ging es für mich natürlich die Händler-Halle wo meine Kinder entsprechende Figuren kaufen mussten. Viele der Exponate kannte ich nicht, weil Animes der neueren Zeit nicht unbedingt zu meinem Steckenpferd gehörten. Ich bin ein eher ein Ghibli-Fan der alten Zeit, aber egal. Die Preise waren komplett unterschiedlich, von annehmbar bis ruinös, aber immer faszinierend. Da ich nur Figuren aus dem Umfeld von Stanley Kubrick und Nosferatu sammle, war ich in Mannheim an der falschen Adresse, aber dennoch machte es Spaß. K2 erklärte mir die jeweiligen Charaktere und so lernte ein alter Mann etwas dazu.
Dann folgte der Abstecher in die Verlagshalle. Ich schaute bei Steffen Volkmer von Panini vorbei und amüsierte mich beim Schrei-o-Mat.
Ich machte netten Smaltalk mit den Sychronsprecherinnen Nicole Silbermann und Lisa Cardinale – und ließ mir gleich ihre Autogramme geben. Von den japanischen Gästen erhielt ich Autogramme von Shigeru Saito und Shinichiro Hatta (beide Free!). Sabrina Schmatz fertigte für mich eine Zeichnung an und wir sprechen über ihr Werk München 1945.
Natürlich hatte ich meinen Spaß und tanzte mit dem Sponsorpartner eine Nudelsuppe, blickte aus der Mario Röhre und machte verschiedene Selfies mit Cosplayern. Danke für die Zeit und ich bewundere die Liebe zum Detail dieser Branche.
Die Abende verbrachte ich im Animagic-Kino und schaute mir Teile vom witzigen Anime Abyss an und genoss eine Aufführung des Klassikers Akira, den ich gefühlt schon 1000 Mal gesehen hatte.
Die Workshops von Manga Hamburg waren fein. Ich interessierte mich vor allem für Vorträge zum Storytelling, das ich für meine tägliche Seminararbeit brauche. Den Tattoo-Bereich, der daneben war, lehne ich ab.
Tagsüber besuchte ich Vorträge und Konzerte. Das Anime in Concert des Musikvereins Siersheim unter der Leitung von Michael Roski war für mich ein absolutes Highlight und zeigt, wie Fans Stimmung machen können. Dem Topact Aimer konnte ich dagegen nicht viel abgewinnen. J-Pop ist einfach nicht mein Ding, aber den Leuten hat es sehr gefallen. Ich hatte die Frau schon vor Jahren auf der Animagic gehört und wollte hören, wie sie sich weiterentwickelt hat.
In viele Workshops und Konzerte kam ich nicht hinein – und das ist die Kritik an dieser Animagic. Die Sessions waren voll und die Räume zu klein. Die Menschenmassen waren auch das Problem dieser Animagic. Die Veranstaltung ist zu groß oder die Location Mannheim ist zu klein. Auch das Hotelangebot der Stadt war die Leistungsgrenze gekommen. Und auch die Preise auf der Veranstaltung für Speis und Trank waren gesalzen – Zielgruppe ist ja vor allem jugendliche Fans mit knappen Geldbeutel. Hier habe ich ein wenig Kritik gehört. Wir sind einfach in die Stadt zum Essen gegangen.
Aber ein Lob an die Organisatoren und Veranstalter von meiner Seite. Sie hatten die Massenveranstaltung sehr gut im Griff. Das Team war jederzeit freundlich und hilfsbereit, so wie ich die Animagic eben vor Corona kenne.
Die Animagic in Mannheimer Rosengarten ist ein Pflichttermin für Manga-, Anime- und Cosplayer-Fans. Die Veranstaltung 2019 war für meine Familie und mich wieder ein voller Erfolg. Dieses Mal besuchte ich mehr Sessions und Konzerte.
Das jährige Selfie.
Vor dem Veranstaltungsgebäude traf sich die Cosplayer-Szene friedlich am Wasserturm. Immer wieder schaute ich mir die dargestellten Charaktere an – und natürlich traf ich auch Michi Bernhard mit seiner bezaubernden Tochter, die als Obi Wan und Padmé Amidala gingen. Die Location um dem Wasserturm in Mannheim bietet sich für Fotografen an. Über die Würdigung des Animagic-Publikums gegenüber den Toten von Kyoto AnimationToten von Kyoto Animation habe ich bereits gebloggt.
Autogramme nach stundenlangem Warten
Bei den Veranstaltungen war für mich das persönliche Highlight das Zusammentreffen mit SHIN CHAN-Regisseur Yuji Muto. Er war Ehrengast auf der Veranstaltung und ich musste zweimal anstehen, um ein Autogramm von ihm zu erhalten. Am ersten Autogrammtag kam ich zu spät, wartete und wurde dann wieder weggeschickt, am zweiten Tag stellte ich mich zwei Stunden vor Terminstart in die Reihe und war Zwölfter. Crayon Shin-Chan ist eine von 1990 bis Februar 2010 laufende Manga-Serie des japanischen Zeichners Yoshito Usui, die auch als Anime-Fernsehserie mit über 990 Folgen, mehrere Spin-off-Serien, über 80 Specials und 27 Kinofilmen umgesetzt wurde. Nach Usuis Tod im September 2009 wird sie seit August 2010 als Shin Crayon Shin-Chan fortgeführt.
Yuji Muto ist ein Profi und auf der Animagic zeugte ich ihm Respekt. Bei der Autgrammstunde tauchte ein behindertes Kind im Rollstuhl auf. Die Begleiter schoben das Kind an den Autogramm-Stand des Regisseurs heran. Yuji Muto unterbrach das Signieren der Autogrammkarten, stand auf, ging um seinen Stand und wechselte ein paar Worte mit den Begleitern des Kindes. Dann gab Yuji Muto dem Kind ein Autogramm und die Begleiter machten ein Erinnerungsfoto. Die Reihe der Autogrammjäger applaudierte bei der Geste. Ich habe aus Respekt gegenüber dem Kind kein Bild gemacht. Yuji Muto ist hier sehr in meiner Gunst gestiegen.
Japanische Musikstars
Mein zweiter Autogrammwunsch ging an TRUE. Nach ihrer Europapremiere im Rahmen der AnimagiC 2017 kehrte Violet Evergarden-Opening-Sängerin TRUE nach Mannheim zurück. Ich versuche mich gerade in japanische Pop- und Rockmusik einzuhören und habe mir deshalb die Konzerte von Anly, True, Mika Kobayashi und vor allem Konomi Suzuki besucht. Konomi Suzuki, Jahrgang 1996, gewann 2011 den japanweiten Anisong Grand Prix von ANIMAX und debütierte daraufhin 2012 im Alter von nur 15 Jahren mit dem Song CHOIR JAIL, der auch hiesigen Anime-Fans als Theme-Song der TV-Serie Dusk Maiden of Amnesia bekannt ist. Es folgten zahlreiche weitere Anime-Hits, darunter This game zu No Game No Life und Redo zu Re:ZERO -Starting Life in Another World-. Für den No Game No Life-Prequel-Movie sang Konomi Suzuki wiederum den emotionalen Theme-Song There Is a Reason ein. Sie war bereits zweimal bei der Animagic zu Gast und dieses Mal habe ich mir mehr Zeit für ihre Songs und ihre Show gegönnt.
Konomi Suzuki
Besuch im Maid Café
Natürlich durfte bei der Animagic der Besuch im Maid-Café nicht fehlen. Meine Frau und ich unterhielten uns sehr nett mit unserer Maid über Studium und Verkehrsplanung. Eine andere Maid zeichnete uns Figuren auf unsere Teller mit Donuts. Ich hab das Mal auf Video festgehalten.
Zeichnen von Yunas Geisterhaus
Und natürlich gab es einige Q&A und Workshops, die ich interessant fand. Interessant fand ich die Arbeit vonManga-ka Tadahiro Miura, den Schöpfer der aktuell 15-teiligen Shonen JUMP-Reihe Yunas Geisterhaus. Er hatte seinen ersten Europa-Auftritt und ich beobachtete ihn bei der Arbeit am Wacom Tablet. Er arbeitet auf einem Wacom MobilePro 13 und mich interessierte der Workflow am meisten. Während einer Q&A-Session zeichnete er ein Panel von Yunas Geisterhaus, das dann später am Stand von Kaze ausgestellt wurde. Im Mittelpunkt waren leicht bekleidete Hauptdarstellerinnen, die im Manga schon mal die letzten Kleidungsstücke fallen lassen.
Es war eine fröhliche Animagic 2019 im Rosengarten in Mannheim. Die Manga-, Anime- und Cosplayer-Szene kam zusammen, um Spaß zu haben. Auch meine Familie war dabei. Bei all dem Frohsinn schafften es die Veranstalter um Thomas Webler dennoch einen würdevollen Rahmen vor dem aktuellen Geschehen zu schaffen: 33 Menschen starben im Juli 2019 bei einem Brandanschlag auf Kyoto Animation in Japan. Ihnen und ihren Hinterbliebenen wurde auf der Animagic gedacht.
Im Juli 2019 versprühte ein Mitarbeiter des renommierten Animationunternehmens eine brennbare Flüssigkeit und entzündete sie mit den Worten „Sterbt“. Bei diesem Anschlag kamen 33 Menschen ums Leben, der Attentäter wurde mit Brandverletzungen gefasst. Als Grund für seine Tat gab er an, dass er sich von Kyoto Animation um sein Werk betrogen gefühlt habe. In Japan werden Brandstifter hart gestraft, denn noch immer wohnt ein Teil der Japaner in Holzhäuser.
Thomas Webler fand die richtigen Worte.
Die Menschenleben gingen verloren, die Daten aus dem Studio wurden inzwischen wieder hergestellt. Kyoto Animations Präsident Hideaki Hatta gab nach Medienberichten bekannt, dass er überlege, das ausgebrannte Gebäude abzureißen und einen Gedenkpark an der Stelle zu errichten.
Die Animagic ist traditionell eng mit Kyoto Animation verbunden. Zahlreiche Speaker des Studios kommen immer wieder aufs die Veranstaltung nach Deutschland, um ihre Werke vorzustellen und mit den Fans zu diskutieren. Animagic-Veranstalter Thomas Webler hielt vor der Auftaktveranstaltung der Animagic einen bewegende Rede im Mozartsaal im Mannheimer Rosengarten vor Hunderten von Fans. Es wurde eine Schweigeminute eingelegt und es war eindrucksvoll, wenn ein ganzer Saal sich erhob und der Toten gedachte. Vielen Dank dafür.
Webler fand die richtigen Worten. Es war jeden Besucher klar, dass die einige Ehrengäste von Kyoto Animation ihre Teilnahme in Mannheim vor diesem Hintergrund abgesagt hatten. Die Screenings zu Violet Evergarden und Free! fanden auf ausdrücklichen Wunsch des Studios aber statt. Wie stark die Bindung der Fans zu ihren japanischen Stars ist, zeigte eine kurze Episode. Yui Ishikawa begrüßte das Publikum in ihrer Stimme aus Violet Evergarden. Die Fans waren begeistert.
Im Vorfeld der Veranstaltung wurde in sozialen Medien diskutiert, wie man würdevoll die Fans in die Trauer miteinbeziehen könnte. Es wurde über Spendenaktionen für die Opfer der Hinterbliebenen diskutiert. Ich brachte das Auslegen von Kondolenzbücher in die Diskussion ein.
Die Veranstalter entschieden sich über eine ähnliche Variante:
Neben der Signing-Wall im Untergeschoss lagen Animagic-Kondolenzkarten aus. Hier konnte jeder Fan seine Gedanken niederschreiben. Die Karten wurden gesammelt und dann an Kyoto Animation übergeben.
Brauche ich Actionfiguren? Nein! Brauche ich weitere Filmbücher? Nein! Brauche ich weitere Comics? Nein! Was habe ich in Forbidden Planet in London gekauft? Actionfiguren, Filmbücher und Comics! Oh der Megastore von Forbidden Planet ist einfach das Paradies für mich.
Die erste Adresse in London, wenn es um Merchandise, Comics, Manga und Graphic Novels geht, ist eindeutig für mich der Forbidden Planet Megastore in der 179 Shaftesbury Avenue, London, WC2H 8JR. Bei jedem London-Besuch schaue ich vorbei, auch dieses Mal wieder. Ich könnte zwar die Produkte im Web anschauen und online bestellen, aber live vor Ort hat mehr Atmosphäre. Vor allem im Bereich Manga, Comics und Graph Novels möchte ich mich vorher von den Produkten überzeugen, ein bisschen reinlesen und dann sowieso alle kaufen.
Der Megastore hat zwei Etagen. Im Parterre gibt es Merch und im Kellergeschoss die ganzen Holzmedien. Der Besuch folgt bei mir einem Ritual. Erst in den Schaufenstern die teueren Auslagen ansehen. Dieses Mal fiel mir eine schöne Alien-Figur ins Auge – und ein Handschuh von Thanos. Alien top, Avengers interessiert mich nicht, aber ein Foto musste gemacht werden.
Wenn sich die Türen öffnen kommt auf der linken Seite ein großes Glasregal mit allerlei Figuren. Hier gilt es genau zu schauen, denn oftmals hat Forbidden Planet besondere Ausgaben – aber auch zu besonderen Preisen.
Hab ich Alex oder hab ich ihn nicht?
Sammlerfiguren sind ein schönes, aber auch teueres Hobby. Ich muss mich also zusammenreißen, damit ich nicht zuschlage. Leider entdeckte ich dann doch eine Figur. Alex aus Uhrwerk Orange von Mezco. Ich finde die Figur aus Kubricks Film sieht grandios aus. Aber ich war mir nicht sicher, ob ich diese Version von Alex nicht bereits besitze. Ich denke schon, hab aber als Sammler meinen Alex nie ausgepackt. Er liegt sicher verwahrt in meinem Archiv. Eigentlich doof, wenn man nicht mehr weiß, was man eigentlich besitzt. Absolutes Luxusproblem, ich weiß. Also: Notiz an mich, meine Figurensammlung mal dokumentieren und in der Cloud ablegen, damit man im Zweifelsfall darauf zurückgreifen kann.
Beim Stöbern in einer Ecke habe ich das aktuelle Godzilla-Material entdeckt. Unser Lieblingsmonster in verschiedenen Größen und Ausführungen. Mich interessierte die Version von Godzilla Final Wars von 2004 mit den roten Augen. Er passt nicht ins Handgepäck, also wird er online bestellt. Die Musik zu diesem Film machte übrigens der leider verstorbene Keith Emerson von ELP.
Dann ging es ab in den Keller. Neben den Sale Angeboten interessiert mich vor allem die signierten Buch- und Comic-Ausgaben. Sehr oft finden in Forbidden Planet Autogrammstunden statt und signierte Ausgaben werden verkauft. Ich war einmal bei so einer Autogrammstunde und habe darüber gebloggt. Dieses Mal kaufte ich mir Anno Dracula – 1895: Seven Days in Mayhem mit den Unterschriften von Kim Newman (Autor) und Paul McCaffrey (Illustrator). Schöner Comic von 2017. K2 deckte sich zudem mit einigen Manga ein. Das Paradies kann nicht schöner sein.
Die AnimagiC feierte ihr 20jähriges Bestehen und nachdem ich zwei Kinder im Manga- und Anime-Fieber habe, musste ich mit meiner Familie zu der Cosplayer-Veranstaltung nach Mannheim unbedingt hin. Fazit: Es hat sich voll gelohnt und wir kommen wieder.
Wir haben in diesem Jahr bereits die Animuc in Fürstenfeldbruck besucht und ich habe darüber gebloggt. Jetzt wollte ich die Sache zwei Nummern größer ansehen und wir kauften uns im Frühjahr bereits drei Tages Karten für die AnimagiC in Mannheim samt Hotel. Die Veranstaltung wird vom Team der Zeitschrift Animania veranstaltet. Wie meine alte Zeitschrift geht die Zeitschrift mehr und mehr den Weg zu Veranstaltungen, nachdem Print nicht mehr so gut läuft wie in alten Zeiten. Ich war also auch berufsmäßig interessiert, wie die Kolleginnen und Kollegen so ein Event aufziehen. Und es war der Hammer. Die bunt gemischte Zielgruppe kam in Scharen, zum Teil waren wunderbare Cosplayer darunter. Ich erfreute mich an ihren Outfit und wenn man nett fragte, durfte ich auch zahlreiche Bilder machen.
Eine freundliche und friedliche AnimagiC
Die Stimmung war freundlich und das bei der Hitze und den Massen. Ich mag diese Art von Leuten, die ich bereits in K-Pop- und J-Pop-Konzerten kennen und schätzen gelernt habe. Da gibt es keine bösen Worte, die Besucherinnen und Besucher sind ausgesprochen höflich zueinander. Der Umgang untereinander ist rücksichtsvoll, vielleicht hat sich die japanische Mentalität auf die Besucherinnen und Besucher übertragen. Es gab kein großes Schupsen trotz Massenandrang und ich habe noch nie so viele Wörter wie „Verzeihung“, „darf ich mal bitte“ auf einer Großveranstaltung gehört. Wenn sich Schlangen bildeten, setzten sich die Wartenden einfach auf den Boden und unterhielten sich. Es war eine rücksichtsvolle Veranstaltung.
Einkaufen auf der AnimagiC
Im Händlerbereich gab es zumeist Mangas, Anime und Figuren zum Kaufen. Der Himmel auf Erden! K1 und K2 deckten sich ein, Papa zahlt schon. Die Gattin erwarb japanisches Geschirr und ich fand eine Sonderausgabe eines Mangas, das ich sowieso mal kaufen wollte. Und ich deckte mich mit japanischen Kochbüchern aus der Mangaküche ein, werde dazu aber noch separat bloggen. Für mich das interessanteste Produkt im Händlerbereich war ein Tachikoma. Und ich geb es zu, drei Familienmitglieder haben sich Kimonos gekauft.
Dann galt es an Veranstaltungen teilzunehmen, denn nur Einkaufen kann ich im Internet auch. Netzwerken war angesagt und schauen. Das umfangreiche Programmheft erwies sich als wunderbarer Planer. Nachdem ich mit zahlreichen Cosplayern gesprochen hatte und ihr Outfit gelobt hatte, traf ich mich mit einem Kollegen aus Bayern, der seine Tochter begleitete. Er trat als Obi-Wan auf.
Vorträge und Workshops auf der AnimagiC
Um meinen Horizont zu erweitern, besuchte ich einige Sessions, wie beispielsweise den ausgezeichneten Workshop von Angelina Paustian über „Bento – japanische Lebensfreude in der Box“ oder „der Lolita Stil – bittersüße Mode aus Japan“. Die Vorträge und Workshops waren unterschiedlich besucht und es machte Spaß, mit den Referentinnen zu diskutieren. Mich haben die Vorträge außerordentlich inspiriert. Im nächsten Jahr will ich mir noch mehr Vorträge anhören. Die Pausen verbrachte ich übrigens im Maid Cafe und habe auch hier schon ausführlich darüber gebloggt.
Die Preisverleihung auf der AnimagiC
Aber ich war ja auch beruflich auf der AnimagiC. Nachdem ich früher für die Veranstaltung animago AWARD & CONVERENCE verantwortlich war und die Preisverleihung des animago AWARDS im Mittelpunkt stand, wollte ich sehen, wie es das Team der Animania machte.
Nun, sie machen es ganz, ganz anders mit viel mehr Rock‘n Roll. Es wurde gleich zu Beginn kräftig gesungen. Die Auszeichnungen und Gewinner der einzelnen Kategorien wurden schnell abgefeiert und es wurde mehr Zeit auf die ausländischen Gäste verwendet.
Und was ich sehr sympathisch fand, die japanischen Gäste haben sich bedankt. Die SängerinKonomi Suzuki sang sogar auf der Bühne sehr Ständchen zum 20. Geburtstag der Animagic. Mir hat es sehr gefallen.
Konzerte auf der AnimagiC
Es gab auch zahlreiche Konzerte auf der Animagic. Ich besuchte ein paar von ihnen und war beeindruckt von der Qualität. Die japanische Prog-Rock-Band eufonius war mir komplett neu. Ich ließ mich auf die experimentellen Stücke ein, erwarb sofort eine CD der Band. Großartig und würde sogar ein separates Konzert der Band anschauen.
Es gab zwei klassische Konzerte von Yuna Shinohara (Violine) und Ken Nakasako (Klavier) und die hauten mich wirklich vom Hocker. Ich dachte zunächst, dass das jugendliche Publikum gelangweilt in Saal sitzt, doch ich habe mich vollkommen geirrt. Die Jugendlichen waren begeistert von der Darbietung klassischer Musik, sie klatschten wie wild und zeugten ihre Anerkennung. Liebe Musiklehrer, so muss klassische Musik der Jugend näher gebracht werden. Ich war auf jeden Fall komplett aus dem Häuschen und erwarb auch eine CD von Yuna Shinohara und kann sie jedem empfehlen.
Autogramme auf der AnimagiC
Schlange stehen hieß es auf der AnimagiC, wenn man ein Autogramm der Ehrengäste ergattern wollte. Die Signierstunden sind Teil des umfangreichen Programms und bei den Fans sehr, sehr beliebt. Da ich eigentlich keinen der Künstler kannte, weil ich ja nur meine Kinder zur AnimagiC begleitete, konnte ich ganz entspannt sein. Allerdings im Laufe der drei Tage kernte ich diese faszinierende Welt der Manga- und Anime-Welt kennen. Leider verfüge ich über zu wenig Fachwissen und kenne nur einige Klassiker. Aber ich bin neugierig und deckte mich mit Informationen ein. Ich besuchte Konzerte, las den einen oder anderen Manga und sprach vor allem mit Leuten. Und dann stellte ich mich an bei den zahlreichen Autogrammstunden. Yuna Shinohara Begeisterte mich und ich wechselte mit der sympathischen Künstlerin ein paar Worte, die ihr Pianist Ken Nakasako im ausgezeichneten Deutsch übersetzte. Und ein Selfie war auch möglich – danke dafür.
Wer ein Manga oder eine DVD/Blu ray hatte, der konnte sich darauf sein Autogramm geben lassen. Ich kaufte mir CDs und ließ es mir höflich von den Musikern unterschreiben. Es gab aber auch ein Blanko-Autogramm-Blatt, das AnimagiC-Shikishi, eine universelle Autogrammkarte zum Unterschreiben – ein toller Service. Bei manchen Signierstunden durfte ich man nicht fotografieren, was ich schade fand. Bei Akihito Tsukushi, dem Schöpfer der Reihe Made in Abyss gab es beispielsweise ein solches Fotografierverbot. Wir beiden tauschten ein paar freundliche Worte über mein T-Shirt aus, auf dem Totoro abgebildet war. Ein längeres Gespräch gab es mit Angelina Paustian, einer Buchautorin von japanischen Kochbüchern. Sie schrieb mir ihr Autogramm ins Buch und drückte mir ihren japanischen Namensstempel hinein.
Und vieles mehr
Zudem gab eine Halle, in der Nachwuchskünstler ihre Sachen anboten. So viel Kreativität auf einen Haufen. Ich bin von Stand zu Stand gegangen und habe mir angeschaut, mit welchem Engagement die Fans ihrem Hobby oder ihrer Berufung nachgehen. So eine Convention wie die AnimagiC ist großartig, um sich einen Überblick zu verschaffen. Es gab Möglichkeiten am Grafiktablett zu zeichnen oder Stifte auszuprobieren. Und ich spielte eine Partie Go gegen einen jungen Mann, der mich hoffnungslos abzockte – Spaß hat es dennoch gemacht.
Meine Kinder haben noch einige Filmvorführungen in den zahlreichen Kinos angesehen. Leider habe ich Mary und die Blume der Hexe verpasst, der im September erst nach Deutschland kommt. Ich habe in London viel über diesen Film gelesen und werde mir wohl die Blu ray bei Erscheinen kaufen. K2 war zudem von dem Film Fireworks sehr angetan.
Diese Zusammenfassung meiner subjektiven Eindrücke ermutigen mich nächstes Jahr wieder auf die AnimagiC zu fahren. Es hat sich gelohnt und nächstes Jahr bereite ich mich besser vor und bin nicht nur das Begleitprogramm meiner Kinder.
Wenn eine Anime- und Manga-Convention wie die AnimagiC stattfindet, dann sind die Händler ein zentraler Bestandteil so einer Veranstaltung. So auch in Mannheim, als die AnimagiC ihr 20jähriges Bestehen feierte. Mitten in den großen Händlerbereich fand ich einen Verkaufsgegenstand, der mein Interesse weckte: Einen Tachikoma.
Für die Leute, die nicht wissen, was ein Tachikoma ist, denen sei geholfen. Es ist ein Kampfroboter aus dem Manga- und Anime-Universum Ghost in the Shell – the Stand alone Complex, der mit KI und Stimme ausgestattet ist und die Helden der Serie unterstützt. Das Ding sieht ein wenig aus wie eine blaue Spinne, hat eine umfangreiche Bewaffnung, zwei Arme und vier Beine.
Ich fand den Tachikoma im untersten Regal eines Händlers. Dort stand er einzeln herum, dazu ein paar Flyer des Herstellers Cerevo. Der Roboter hatte das Größenverhältnis 1/8. Die meisten Besucher der AnimagiC interessierten sich nicht stark für das Gerät. In der Vitrine darüber war eine fette Knarre mit Namen Dominator aus Psycho Pass ausgestellt, die eher den Geschmack des jugendlichen Publikums traf. Als älterer Herr erinnere ich mich noch an die Klassiker des Genres und da gehört Ghost in the Shell einfach für mich dazu, sowohl als Manga, als Anime und als Realfilme.
Dieser Tachikoma war aber nicht ein einfaches Spielzeug, wie es viele gibt, sondern es war ein ausgeklügeltes Stück Robotertechnik. Diese Replica kann sich bewegen und auf die Umwelt reagieren. Es kann via App für iOS und Android gesteuert werden, hat 600 Antworten aus Ghost in the Shell im Speicher. Die Stimme kommt von Sakiko Tamagawa – und ich muss sagen, dass sie mir im Anime und jetzt bei der Replica auf den Geist gehen. Aber so ist es eben. Das Objekt wird von 21 kleinen Elektromotoren angetrieben und ist mit einer Kamera ausgestattet, die Objekte erkennt. Dabei ist der Tachikoma lernfähig, also eine Mini-KI. Tachikoma kann sich aus der Cloud zudem Aktienkurse, die Wettervorhersage und den Kalender holen und aufsagen.
Alles in allem Sachen, die mich als Roboterfan stark interessierten und die ich unbedingt ausprobieren wollte. Ab und zu halte ich Vorträge zum Thema Roboterspielzeug und zeige auch Teile meiner umfangreichen Sammlung. Dieses Teil wäre eine wunderbare Bereicherung meiner Sammlung und meiner Vorträge geworden. Ich habe mir den Tachikoma auf der AnimagiC dennoch nicht gekauft. Auf der Website des Herstellers wurde der Preis mit rund 2000 US-Dollar angegeben. Den Händler in Mannheim habe ich gar nicht erst nach dem Preis gefragt, denn der Tachikoma ist kein Aibo und mir nicht soviel Geld wert. Daher nur ein paar Fotos und ein Video als schöne Erinnerung.
Der Besuch im Maid Cafe auf der Animagic 2018 brachte ein wenig Japan-Feeling nach Mannheim. Und als Japan-Interessierter wollte ich diese besondere Art der Gastlichkeit unbedingt ausprobieren.
Tolle Idee: Ein Maid Cafe auf der Animagic.
Was unterscheidet ein Maid Cafe von einem klassischen Cafe? Das sind freilich die Maids und die Gentlemen, die sich um ihre Gäste kümmern. Sie nehmen die Bestellungen via Tablet auf, unterhalten sich mit ihren Gästen und spielen sogar Spiele mit ihnen wie einfache Karten- oder Würfelspiele. Von den Spielen habe ich in Mannheim nichts mitbekommen, was aber sicherlich an der Masse der Gäste lag, die in das Maid Cafe drängten. Daher wurde von den Organisatoren die Aufenthaltszeit der Gäste auf eine halbe Stunde begrenzt, damit mehr Besucher in den Genuss des Maid Cafés kommen konnten. Das ist eine sinnvolle Idee, scheiterte aber in der Praxis, denn die Maids nahmen zwar die Bestellungen auf, aber das Thekenpersonal kam nicht mit dem Ausliefern der Speisen und Getränke nach. Nun, so hatte ich eben mehr Zeit, das Team von Maido-no Kisetsu zu beobachten und mit meinen Maids zu sprechen. Ich hatte das Gefühl, dass das Personal unterbesetzt war und die Mannschaft aber das Beste aus dem Personalnotstand machte. Das Maido-no Kisetsu versteht sich nach eigenen Angaben als deutsches Maid Cafe, das sich an den japanischen Vorbildern aus Akihabara orientiert. Mittlerweile besteht das Maido-no Kisetsu zehn Jahre – Gratulation von meiner Seite. Die Deko mit Kirschbäumen, niedrigen Tischen und Bambusmatten, der Stil der Speisekarte sowie die Speisen und Getränke sind der Jahreszeit und Thema der Veranstaltung angepasst. Nun bei der AnimagiC gab es klassische Softgetränke und Tee/Kaffee, abends gab es nichtalkoholische Cocktails.
Maid und ich – ich hab mich prima im Maid Cafe auf der AnimagiC unterhalten.
Ich war bei meinen beiden Besuchen mit meinen Maids sehr zufrieden und wir haben in einem Fall prima gequatscht und gut verstanden. Ich durfte sogar ein Selfie machen. Ich sprach direkt mein Lob aus, aber notierte auch mein Lob auf kleinen Zetteln, die ich in Kästchen auf den Tisch steckte. Nach Ende der Schicht sammeln die Maids ihre Zettel ein und bekommen so auch ein schriftliches Feedback vom Kunden. Und natürlich geben die Maids ihre Handynummer u.a. nicht heraus, wo sind wir denn? Die Restaurantleitung wies darauf hin, dass die Maids mit Respekt zu behandeln seien, was eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein sollte. Bei meinen Besuchen habe ich keine Zwischenfälle gesehen. Die Besucherinnen und Besucher der AnimagiC waren aus meiner Sicht höchst diszipliniert und höflich. Das liebe ich an Cosplayer-Veranstaltungen.