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Akira – eine optische Offenbarung als Manga und Anime

12. Dezember 2022

Akira war nach Heidi, Captain Future und Co der erste Anime-Film den ich Ende der achtziger Jahre im Kino gesehen hatte.Ich war neugierig als Teenager, denn ich kannte zwar Anime aus dem Fernsehen, aber ohne zu wissen, dass es Anime-Filme sind. Heidi und Co waren für mich einfach Zeichentrickfilme.

Doch dann kam Akira und haute mich aus den Socken. Der Film von Katsuhiro Otomo hatte eine enorme Wirkung auf mich, dass ich über die Jahre verschiedene Medien des Films zusammenkaufte: Laserdisc, DVD, Bluray und 4K – irgendwo liegt noch die VHS. Für mich ist der Anime in seiner Wirkung nur noch mit Ghost in the Shell vergleichbar, der einen ähnlichen Faszination auf mich ausübte. Nach dem Kinoerlebnis lieh ich mir die Videokassette aus der Videothek aus und schaute den Film mehrmals hintereinander an. Der Streifen besticht durch eine Detailgenauigkeit und immanente Bewegung im Bild. Das ist mir bei der unscharfen VHS-Version gar nicht so aufgefallen – in der 4K-Fassung erschlägt einen die Optik des Films mit seine über 160.000 Einzelbildern enorm.

Der Film Akira von Katsuhiro Otomo basiert auf seinem Manga und gilt als Klassiker dieser Literaturgattung. Es ist wunderbar, dass Manga und Anime den gleichen Schöpfer haben, so kommt die Idee perfekt rüber, obwohl der über 2000 Seiten umfassende Manga an vielen Stellen gekürzt wurden. 2017 erschien zum 35. Geburtstag ein wunderbares Anniversary Box Set. Momentan kam die englischsprachige Version als Box nochmals auf den Markt mit einem Auf 2532 Seiten wird die fantastische und pessimistische Geschichte von Tetsuo und Kaneda erzählt. Tokyo wurde durch einen Krieg vernichtet und wieder aufgebaut. Die Freunde Tetsuo und Kaneda sind typische Jugendliche eines künftigen Neo-Tokyos im Jahre 2019. Als Mitglieder einer Motorradgang machen sie nachts die Straßen unsicher und liefern sich harte Kämpfe mit rivalisierenden Gangs. Bei einem dieser Konflikte stößt Tetsuo mit einer seltsamen Gestalt zusammen. Kurz darauf taucht das Militär auf, nimmt Tetsuo gefangen und führt an ihm Experimente durch, die unglaubliche psychische Kräfte in ihm wecken. Während Kaneda verzweifelt versucht, Tetsuo zu befreien, geraten dessen neugewonnene Kräfte immer mehr außer Kontrolle und drohen nun ein zweites Mal Tokyo zu vernichten. Telepathie, Egoismus und Freundschaft spielen eine wichtige Rolle in diesem fantastischen Film.

Ungewöhnlich ist, dass sich Film und Vorlage auf keinen Hauptcharakter einigen können und so Leser/Zuschauer hin- und hergerissen sind. Die Dystopie wirkt, denn unter der glänzenden Oberfläche von Neo-Tokyo brodelt es.

Manga und Anime hatten einen enormen Einfluss auf die Pop Kultur. Ready Player One von Steven Spielberg wäre ohne Akira nicht möglich, erinnert euch an das rote Motorrad zu Beginn des Films. Viele Künstler haben den Film – und vor allem das Motorrad zitiert und in ihren Werken verewigt. Das Buch ist OTOMO: A Global Tribute to the Mind Behind Akira und ich hab darüber gebloggt. Hier verneigen sich Künstler aus aller Welt vor dem großen Werk von Katsuhiro Otomo und sie interpretieren Akira auf ihre Weise. Der Schwerpunkt dieser Hommage sind Zeichner aus francophilen Umfeld.

Der Film besticht durch sehr schöne Bilder, die aufgrund ihrer Effekte und Wirkung heute noch immer spektakulär sind, eine faszinierende Geschichte sowie der Tatsache, dass dieser Film auch maßgeblich dazu beitrug, Animefilme weltweit populär zu machen.

Einsendestart zum animago AWARD 2018

18. April 2018

Obwohl ich schon lange nicht mehr unter Vertrag bin, mag ich den animago AWARD sehr. Es ist für mich einer der wichtigsten Preise aus dem Bereich Animation, visuelle Effekte, Visualisierung und Design. Vor Jahren war ich als Chefredakteur der DIGITAL PRODUCTION auch Projektleiter des animago AWARD und moderierte die Preisverleihung. 

Ich bin zwar nicht mehr in Verantwortung, habe aber noch viele Bekannte in der Branche und mag den Preis. Und jetzt gilt es wieder Beiträge für den animago AWARD 2018 einzureichen. Insgesamt zwölf Kategorien, die alle Disziplinen des CGI abbilden, sind ausgeschrieben. Die Teilnahme ist kostenfrei und bis 30. Juni 2018 möglich. Also, ihr Kreativen da draußen: Hintern hoch und Material einsenden.

Lang, lang ist es her als ich den animago AWARD moderierte.

Lang, lang ist es her als ich den animago AWARD moderierte.

Die Preisverleihung findet am 25. Oktober im Rahmen von animago AWARD & CONFERENCE (25./26. Oktober 2018) im Münchener Gasteig statt. Gleichzeitig sind die Medientage München und somit wird der Preis viele viele Medienmenschen erreichen. 

Die Kategorien

Unter den zwölf Kategorien, in denen das Fachmagazin DIGITAL PRODUCTION den animago AWARD ausgelobt hat, finden sich in diesem Jahr zwei neue Kategorien: Beste VR/AR/360°-Produktion  und Beste Kinoproduktion 

Beste VR/AR/360°-Produktion 

Es wird ein technisch herausragendes Projekt im Bereich Virtual Reality Experience, insbesondere mit Blick auf Interaktion, technischen Fortschritt und Innovation ausgezeichnet. Diesen Preis halte ich für sehr sehr wichtig. 

Beste Kinoproduktion 

Die Fachjury nominiert gemeinsam mit der Redaktion der DIGITAL PRODUCTION drei aktuelle und visuell ansprechende Kinoprojekte anhand von Gestaltung, Gesamteindruck und visueller Effekte. Der Preisträger wird via Public Voting ermittelt. 

Und die bewährten Kategorien: 

Beste Nachwuchs-Produktion (dotiert mit einem Preisgeld von 3.000 Euro durch die DIGITAL PRODUCTION) 

Bestes Still (Die Fachjury nominiert aus allen Still-Einsendungen drei Projekte, in einer öffentlichen Online-Abstimmung wird der Preisträger ermittelt). 

Beste Visual Effects 

Bester Kurzfilm 

Bester Charakter 

Bestes Game Cinematic 

Bestes Motion Design 

Beste Werbeproduktion 

Beste Visualisierung 

Sonderpreis der Jury 

Seit der Existenz des Wettbewerbs hat eine unabhängige Jury aus Experten der Bereiche Film, Entwicklung, Industrie und Postproduktion rund 24.000 Werke, eingesandt von Digital Artists aus fast 90 verschiedenen Nationen, gesichtet und bewertet. 

Also auf gehts und mitmachen. 

Bewegungstipps zum Start der Monster Uni auf Blu ray

5. November 2013

Leider kommt der Blu ray-Start von der Die Monster Uni für den Semesterstart in Bayern ein paar Tage zu spät, aber dennoch wird der Film für unter anderem Animationsstudenten eine Bereicherung zum Studienstart sein. Am 14. November kommt der jüngste Pixar/Disney-Film auf Blu ray/DVD und zum Download.

Monster

Ich habe ja bereits zum Kinostart des Films meine Meinung über das Pixar-Werk geäußert. Und natürlich werde ich als Pixar-Fan mir den Film zulegen. Aber ich muss eben noch ein paar Tage warten. Derweil mache ich ein paar Übungen.

Art ist einfach ein cooler  Typ.

Art ist einfach ein cooler Typ.

Als Bildschirmarbeiter muss ich mich mehr bewegen und da gibt mir Monster Uni die richtige Anregung. Angespannt sitze ich am Mac, die Schulter sind hochgezogen, der Rücken rund – das führt zu Verspannungen und Schmerzen. Art, das denkbar merkwürdigste Mitglied der Omega Kreischma-Studentenvereinigung, hat damit keine Probleme – und das liegt nicht nur daran, dass er gar keinen Rücken hat. Er studiert New-Age Philosophie an der Monster Uni, führt ein Traumtagebuch und ist überaus gelenkig. Art hat für uns Pixar-Fans ein paar Übungen zusammengestellt.

1. Pflücken Sie Äpfel! Stellen Sie sich vor, diese hängen hoch über Ihrem Schreibtisch (geht im Sitzen oder im Stehen). Recken und strecken Sie sich tüchtig danach, abwechselnd mit dem linken und dem rechten Arm (jeweils 5x).

Bildschirmfoto 2013-11-03 um 18.03.27

2. Stellen Sie sich nun aufrecht hin, heben die Arme und winkeln Sie die Ellenbogen im rechten Winkel ab (wie ein U). Jetzt beide Ellenbogen gleichzeitig nach hinten ziehen. Einen Moment lang halten, nach vorn führen und wiederholen (10x).

3. Legen Sie Ihre Handflächen locker auf Ihre Schultern (linke Hand auf die linke Schulter, rechte Hand auf die rechte Schulter) und kreisen sie dann langsam die Ellenbogen. Erst beide gleichzeitig nach hinten, dann noch vorne (je 5x). Lassen Sie die Arme locker hängen und kreisen anschließend jede Schulter einzeln (je 5x)

Bildschirmfoto 2013-11-03 um 18.03.45

4. Spätestens jetzt müssen Sie sich wirklich hinstellen: Achten Sie auf stabilen Stand, etwas mehr als schulterbreit, Knie leicht angewinkelt. Beugen Sie sich leicht nach vorne, stützen Sie sich auf den Oberschenkeln ab und mobilisieren Sie Ihren Rücken, indem Sie ihn im unteren Teil abwechselnd runden und vorsichtig leicht ins Hohlkreuz gehen (5x).

5. Und zum Abschluss machen Sie es wie Art (l.) und lassen beide Arme und den Kopf einmal hängen und schütteln sie aus.

Bildschirmfoto 2013-11-03 um 18.03.58

Ich hab das Ganze mal in einem meiner Seminare ausprobiert. Ja, die Leute haben saudoof geschaut und sie haben noch mehr geschaut, als ich erklärte, dass ich die Tipps von Art habe. Ich stelle fest: Die Leute haben absolut keinen Humor. Was soll’s, ich freu mich derweil auf Die Monster Uni auf Blu ray.

Filmtipp: Feuer und Eis

12. September 2012

Bis der kleine Hobbit in die Kinos kommt, brauch ich ein wenig Fantasy-Stoff zum Überbrücken: Als kleinen Happen hab ich mir den Zeichentrickfilm Feuer und Eis – 3-Disc Limited Collectors Edition angeschaut. Ich habe den Film seinerzeit 1982 im Kino gesehen und hatte schon immer ein Fabel für Ralph Bashki. Hier arbeitete er mit dem großen Frank Frazetta zusammen.

Heute wirkt das Rotoskop-Verfahren antiquiert und auch die Handlung des Films ist eher seicht. Rotoskopie bedeutet, dass der Film mit realen Darstellern gefilmt und anschließend Bild für Bild übermalt wurde. Eine gute Idee, die Bashi schon bei seiner Verfilmung von Herr der Ringe anwandte. Bei Feuer und Eis wurde sie verfeinert, rasante Schwertkämpfe vor schöner Kulisse, dennoch was der Film damals ein finanzieller Misserfolg. Daher ist es bemerkenswert, dass der Streifen in einer liebevoll gemachten Metalledition von Capelight auf den Markt gekommen ist. Sammler werden/müssen zugreifen, denn im Laufe der Zeit wird das Teil unter Sammler einen hohen Wert haben.

Feuer und Eis hatte er eigentlich alles, was so ein Zeichentrickfilm abseits von Disney so alles brauchte: Edle Recken, leichtbekleidete Prinzessinnen, ganz böse, verrückte Fieslinge, den geheimnisvollen Rächer und viel blutige Klopperei. Die Handlung war seicht, aber straff, schnell erzählt und klar strukturiert. Als Kind habe ich die versteckte Ironie und Anspielungen (auch sexueller Art) nicht verstanden, heute grinse ich darüber. Fans des Genres können unbesorgt zugreifen, aber immer bedenken: Dieser Film kommt aus den achtziger Jahres des vorigen Jahrhunderts ohne CGI und Animationssoftware. Der Film Feuer und Eis – 3-Disc Limited Collectors Edition wurde von Capelight in einer exzellenten Fassung auf den Markt gebracht. Sowohl Blu ray als auch DVD sind technisch astrein und mit viel Zusatzmaterial angereichert. Viel Infos über die schöne Zusammenarbeit von Ralph Bakshi und Frank Frazetta.

Als Kind war ich von dem Plakat beeindruckt, bei dem ein einsamer Reiter mit Akt auf seinem Pferdchen sitzt und grimmig dreinblickt. Die Südstaatenkapelle Molly Hatchet hatte das Motiv als Schallplattencover ihres ersten Albums Molly Hatchet gewählt. Aufgrund des martialischen Covers wurde die Schallplatte von meiner Mutter immer als Heavy Metal identifiziert und natürlich als wilde Männer-Musik abgekanzelt.

Buchtipp: Cinema 4D 13 – das Kompendium von Arndt von Koenigsmarck

28. Mai 2012

Wer mit der 3D-Animationssoftware Cinema 4D zu tun hat, der kommt an Arndt von Koenigsmarck in Deutschland nicht vorbei. Ich habe den Artist und Buchautor zu meiner Zeit als Chefredakteur der Magazine Creative Live und DIGITAL PRODUCTION kennengelernt und immer gerne mit ihm gearbeitet: Professionell, freundlich und vor allem kompetent.

Immer wieder ist Arndt von Koenigsmarck mir über den Weg gelaufen, auf Veranstaltungen, Messen, Seminare und auch bei Verlagstreffen von Buchverlagen, denn Arndt von Koenigsmarck ist auch ein geschätzter Buchautor. Ich erinnere mich: Wir haben uns sehr ausgiebig über sein Buch Digital Beauties unterhalten, das gegen 2002 erschien. Ich erinnere mich, dass das Buch durch die nackte Haut auf einer Siggraph in San Diego für Aufmerksamkeit gesorgt hatte. Soviel nackte Haut war für die Amerikaner manches Mal zuviel. Durch seine vielfältigen Veröffentlichungen wurde Arndt von Koenigsmarck zur wertvollen Marke im 3D-Bereich.

Arndt von Koenigsmarck ist ein Fachmann, aber er litt wie viele Fachbuchautoren wohl daran, dass er von seinen Werken nicht gerade reich wird, obwohl seine Bücher im höheren Preissegment liegen und sich gut verkaufen. Buchhandel, Verlage, Zwischenhandel – alle halten die Hand auf und beim Content-Erzeuger bleibt am Ende nur noch wenig hängen. Das ist ärgerlich. Und so hat Arndt von Koenigsmarck genau das Richtige gemacht: Er hat mit Rodenburg seinen eigenen Verlag gegründet und verlegt seine eigenen Bücher. Nun muss sich Arndt von Koenigsmarck zwar um alles kümmern, hat aber auch die Kontrolle und bei Erfolg die Mehreinnahmen.

Das erste Buch in seinem Verlag Rodenburg ist bereits ein inhaltlicher und optischer Knaller: CINEMA 4D 13, Das Kompendium . Der Band 1 dreht sich um Modellieren, Texturieren und Rendern und dies auf 836 Seiten (!). Für knapp 70 Euro bekommt der Leser richtig gute Fachinformation, die didaktisch gut aufbereitet ist. Arndt von Koenigsmarck versteht eben sein Handwerk und ich kann jeden deutschen C4D-Fan die Lektüre nur empfehlen. Das Buch ist kein Einsteigerbuch, obwohl sich Einsteiger durch die hervorragende Didaktik gleich zurechtfinden können. Das Buch ist eine Lektüre für jeden Cinema 4D-Nutzer. Die Maxon-Software ist gerade in Deutschland populär und hält gegen die mächtige Firma Autodesk mit ihren Produkten gut dagegen. Ich habe erlebt, wie treu die 3D-Gemeinde sein kann, denn es sind viele feine Leute darunter. Nun gilt es den Autoren Arndt von Koenigsmarck mit seinem Eigenverlag zu unterstützen. Das Produkt CINEMA 4D 13, Das Kompendium überzeugt allemal.

Filmtipp: Das wandelnde Schloss von Hayao Miyazaki

4. März 2012

Das wandelnde Schloss - ein toller Film vom japanischen Walt Disney.

Das wandelnde Schloss - ein toller Film vom japanischen Walt Disney.

Im Moment schaue ich immer wieder die Filme von Oscar-Preisträger Hayao Miyazaki an. Nach „Chihiros Reise ins Zauberland“ steht bei mir „Das wandelnde Schloss“ auf dem Programm. Ich habe ihm im September 2005 im Kino gesehen, mir später auf DVD gekauft und entdecke ihn jetzt wieder. Dieser magischer Film für die ganze Familie erzählt die Geschichte der Hutmacherin Sophie aus Kinderaugen. Nach Irrwegen und Verwandlungen findet Sophie sich in dem wandelnden Schloss wieder einem gigantischen mechanischen Ungetüm, das sich auf insektenähnlichen Beinen bewegt, aus allen Löchern pfeift und seine Türen in vier verschiedenen Welten und Zeiten öffnen kann. Aber im Mittelpunkt steht die wachsende Liebe des Mädchens zu einem Zauberer, die die Welt am Ende vor der Zerstörung bewahrt.

Also eher eine fantasievolle Geschichte, die mit genialen Einfällen gespickt ist. Daher war es für mich wichtig, auch hinter die Kulissen des Filmes zu schauen. Den Blick bekam ich beim Lesen der spannenden Lektüre „The Art of Howl’s Moving Castle“ Schließlich basiert der Film auf den Roman „Sophie im Schloss des Zauberers“ der britischen Schriftstellerin Diana Wynme.

Hayao Miyazaki genießt in seiner Heimat absoluten Kultstatus und ist dort eine Art japanischer Walt Disney. Er bekam im September bei den Internationalen Filmfestspielen in Venedig den Goldenen Löwen für sein Lebenswerk. Die märchenhafte, romantische, von atemberaubenden Fantasie-Kreaturen bevölkerte Welt des wandelnden Schlosses entstand in Miyazakis Ghibli-Studios. John Lasseter, Cheffe von Pixar, berichtete einmal, dass er die Struktur des Studio Ghibli als Modell für den Aufbau von Pixar übernommen hat. „Jetzt ist es ganz einfach, wenn sich en Problem mit einer Pixar-Produktion ergibt, schauen wir uns einfach einen Miyazaki-Film an. Und nach und nach finden wir dann darin die Lösung für unser Problem“, so Lasseter.

Blick in das schön gestaltete Buch.

Blick in das schön gestaltete Buch.

Das Buch „The Art of Howl’s Moving Castle“ ist ein optischer Leckerbissen. Es enthält Skizzen, Storyboards und fertige Filmbilder. Die japanischen Anweisungen wurden – Gottlob – ins Englische übersetzt. Anders als klassische Art of-Bücher gibt es ausführliche Texte, wie die einzelnen Szenen produziert wurde. Die Künstler verraten, welche Techniken und warum sie eingesetzt wurden. Animation oder CG, welche Werkzeuge für die Hintergründe wurden geschaffen – das Buch verrät kleine und große Geheimnisse der Optisch Großartiges ist in dem Buch herausgekommen. Ein Bilderbuch für die Sinne. Und was mir besonders gefällt, die Welt der Geschichte wurde der Optik elsässischer Städte und Landschaften nachempfunden. Es ist der Hammer, wie Asiaten unsere Architektur und Kultur sehen. Hier bekommen wir von einem Japaner einen animierten Spiegel vorgehalten. Auch mal sehr heilsam.

Neue Zeitschrift „3D Total“ – Tierisches Vergnügen

18. Januar 2011

Stereo 3D für Kinder - ich probiere es mal aus.

Stereo 3D für Kinder - ich probiere es mal aus.

Der deutsche Micky Maus-Verlag geht in Richtung 3D. Es gab ja schon immer wieder Versuche Stereobilder in Zeitungen abzudrucken. Ich erinnere mich an Animationsmagazine auf der Siggraph 2009 oder auch an eine Extraausgabe der BILD-Zeitung mit dem Verteidigungsminister auf dem Cover.  Nach Aufklärungsbildchen in der Bravo kommt jetzt Stereo 3D für die Kleinen und ich werde mal eine Ausgabe kaufen. Mit dem Magazin „3D Total“ aus dem Egmont Ehapa Verlag kommen die Tiere nach Hause, und das scheinbar zum Anfassen nah. Ab dem 21. Januar 2011 ist das erste speziell für Kinder entwickelte 3D-Magazin im Handel erhältlich.

Mit einer 3D-Brille ausgestattet, startet das Magazin in das Abenteuer Wildnis. Durch den dreidimensionalen Effekt steht der Leser inmitten der aufregenden Tierwelt in den Wäldern, Wüsten und Meeren der Erde.

Die erste Ausgabe ist natürlich nicht nur mit den beeindruckend lebensecht wirkenden Bildern gefüllt, sondern auch mit einer Menge Wissenswertem zu den unterschiedlichsten Tieren und deren Lebensräumen. So erfährt man das Interessanteste zu den Rekordhaltern im Tierreich, den cleveren Tarnspezialisten und den geschicktesten Jägern. Die Poster, die in dreidimensionaler Optik begeistern, lassen die Kinder in das Tierreich eintauchen. Außerdem können mit der richtigen Lösung und einer Prise Glück beim großen Rätsel tolle 3D-Preise gewonnen werden. Darüber hinaus gehören zum Magazin Sammelkarten mit den wichtigsten und spannendsten Infos sowie den schönsten Aufnahmen der dargestellten Tiere.

Übrigens, der Titel 3D Total hat nichts mit der gleichnamigen Fachzeitschrift von früher zu tun: Andere Zielgruppe

 

Krachmacher Iron Man 2

22. Oktober 2010

Viel Krach in Iron Man 2.

Viel Krach in Iron Man 2.

Als Fan der klassischen Marvel-Comics beobachte ich die Verfilmungen meiner Jugendhelden sehr kritisch. Es gibt es paar Perlen, aber die meisten Verfilmungen bringen mir nicht den Zauber meiner Comiclektüren zurück. Ich versuchte es unlängst wieder, als ich mir  Iron Man 2 auf Blu ray kaufte. Nachdem Teil 1 eigentlich unterhaltsam war, wollte ich wissen, wie es weitergeht. Es zeigte sich nämlich in Teil 1 von Iron Man , dass Iron Man seine Identität der Öffentlichkeit verriet. Daraus hätte man einen interessanten Teil 2 machen können – ja: hätte können, tat man aber nicht. Story war wirr und mein Marvel-Feeling kam nicht auf.

Allerdings hat der Film auch seine hervorragenden Momente: Hier vor allem zwei: Einmal braucht Iron Man eine Stütze und nimmt aus einem Haufen Schrott das zerbeulte Schild eines meiner anderen Marvel-Helden: Captain America. Sein Film wird nächstes Jahr in die Kinos kommen und ich musste laut lachen, als ich den Gag verstand. Der zweite Hammer kommt nach dem Abspann des Films. Es wird in der Wüste der Hammer von Thor gefunden, auch ein versteckter Hinweis auf die nächste Marvel-Verfilmung.

Hervorragend sind die Tricks von Iron Man 2. Software-Riese Autodesk geht in Hollywood ein und aus. Dank der Technologie von Autodesk ist Prävisualisierung inzwischen Bestandteil der Filmproduktion geworden. Für „Iron Man 2“ hat das in Los Angeles ansässige Previsualisierung-Studio „The Third Floor“ Autodesk Maya und Autodesk MotionBuilder eingesetzt. Damit war es den Filmmachern möglich, detailreiche Prävisualisierungen ihrer kreativen Ideen zu realisieren.

Die Produktion von Kinohits wird mit wachsenden Budgets, immer ausgefeilteren visuellen Effekten und ständig enger werdenden Postproduktionsterminen zunehmend komplex. Filmemacher haben sich schon immer auf Storyboards, künstlerische Entwürfe und reale Modelle gestützt, um sich ihre Filme im Vorhinein vergegenwärtigen zu können. In den vergangenen 25 Jahren hat sich nun die digitale Previsualisierung (kurz „Previs“ genannt) zum Bestandteil der Filmproduktion entwickelt. Inzwischen beauftragen Filmemacher häufig spezielle Previs-Unternehmen, die dann mithilfe hoch entwickelter Computer-Animationsverfahren eine digitale Präsentation der Akteure und der Filmkulisse erstellen.

The Third Floor arbeitete dabei Hand in Hand mit dem „Iron Man 2“-Regisseur Jon Favreau und den verschiedenen Produktionsbereichen und erstellte nahezu 700 Einstellungen mit jeweils drei bis vier Varianten, so dass insgesamt mehrere Tausend Einstellungen produziert wurden. Während der gesamten Produktion half der Previs-Prozess, den Film im Voraus zu visualisieren, die Produktion strategisch zu planen und die kreativen Vorstellungen der Filmemacher umzusetzen.

Nicholas Markel, bei Third Floor für die Previsualisierung von „Iron Man 2“ zuständig, erklärte: „Previs verschafft allen an der Filmproduktion Beteiligten – angefangen beim Regisseur und Produktionsdesigner über den Kameramann und Supervisor für visuelle Effekte bis hin zum Editor und Art Direktor – eine größere künstlerische Freiheit. Autodesk Maya ist das Rückgrat unserer Previs-Pipeline, wobei MotionBuilder eine hervorragende Ergänzung für die virtuelle Filmproduktion darstellt. Dank der Autodesk FBX Technologie können wir Material problemlos zwischen Maya und MotionBuilder austauschen. Das bietet dem Filmemacher die notwendige Flexibilität, sowohl seine Vorstellungen als auch sein Budget zu handhaben, so dass am Ende der bestmögliche Film zustande kommen kann.“

„They Will Come to Town” siegt bei Visual Effects Society

9. April 2010
Es ist schön zu sehen, dass man nicht falsch liegt. Nachdem der Kurzfilm „They Will Come to Town” von Thilo Ewers beim animago AWARD super abgeschnitten hat, erhielt der Streifen jetzt einen begehrten VES Award der renommierten Visual Effects Society in LA. Damit ist Ewers in prominenter Runde: Zu den weiteren Preisträgern zählten Oscar-Gewinner James Cameron , der den VES Lifetime Achievement Award erhielt, und   Ed Catmull, Präsident der Walt Disney und Pixar Animation Studios, der den George Méliès Award für Pionierarbeit erhielt.
Ewers begann sein preisgekröntes Projekt, bei dem er sich von einem Foto der Brooklyn Bridge inspirieren ließ, indem er der Aufnahme mithilfe einiger Schattierungen eine größere Tiefenwirkung verlieh. Dabei wollte er es aber nicht belassen, da er die Absicht verfolgte, eine tiefgründigere Botschaft zu verbreiten. Mithilfe der Software Autodesk Maya für 3D-Modellierung, Animation, visuelle Effekte und Compositing machte sich Ewers an die Arbeit und gestaltete ein Projekt mit größerem Tiefgang rund um die Themen Umwelt und globale Erwärmung. Ewers lernte von einem Kommilitonen, wie Maya in der Praxis eingesetzt wird, während er an seinem Projekt weiterarbeitete. Ewers absolvierte ein Studium an der Filmakademie im baden-württembergischen Ludwigsburg (Deutschland) und arbeitet mittlerweile bei Pixomondo in Santa Monica iin Kalifornien.
Die Visual Effects Society ist eine professionelle Gruppierung, die aus ehrenamtlichen Mitgliedern besteht und sich dem Ziel verschrieben hat, die Künste, die Wissenschaften und die praktische Anwendung visueller Effekte zu fördern und dabei die höchsten Standards und Verfahrensweisen der Visual-Effects-Branche aufrecht zu erhalten. Die VES ist die einzige offizielle Organisation der Unterhaltungsbranche, die Fachleute aus dem erweiterten Kreis des Visual-Effects-Bereichs, darunter künstlerische Leiter, Künstler, Produzenten, Entwickler von Technologien, Ausbilder sowie Führungskräfte aus Produktionsstudios, als Berufsgruppe vertritt.
„Diese Auszeichnung ist eine riesige Ehre“, sagte Ewers. „Die Umsetzung dieses Projekts bot mir die Möglichkeit, meine Fähigkeiten zu verbessern und dabei zu lernen, wertvolle technologische Neuerungen zielgerichtet einzusetzen. Gleichzeitig konnte ich die Filmproduktion aus nächster Nähe erleben. Bei meinem weiteren beruflichen Werdegang werde ich mich dem Ziel verschreiben, Filme zu produzieren, die nicht nur technologische Grenzen überschreiten, sondern auch eine tiefere Bedeutung haben. Ich wünsche mir, dass die Filme, an denen ich arbeite, eine besondere Wirkung auf den Zuschauer haben, um sie auf diese Weise inspirieren zu können.”
Stolz ist aber auch Autodesk, mit deren zugekaufter Software Maya das Projekt gestaltet wurde. Im Rahmen seiner Bemühungen, Studenten zu inspirieren und mit den nötigen Hilfsmitteln auszustatten, um bei der Realisierung von Filmprojekten ihre selbst gesteckten Ziele sogar übertreffen zu können, trat Autodesk als Sponsor in der Kategorie „Hervorragende visuelle Effekte in einem Studentenprojekt“ der zweiten jährlichen Preisverleihung der Visual Effects Society auf. Autodesk agierte als Sponsor dieses jährlichen Wettbewerbs, um Studenten mit der passenden Software auszustatten und ihnen die nötige praktische Erfahrung zu bieten, damit ihre weitere Laufbahn auch tatsächlich von Erfolg gekrönt ist.
Mal sehen, ob Autodesk beim diesjährigen animago AWARD als Sponsor wieder mit dabei ist. Im vergangenen Jahr war unter anderem Maxon mit Cinema 4D einer der Sponsoren des wichtigsten europäischen Animationspreises.
Autodesk bietet Studenten und Bildungseinrichtungen die nötigen Hilfsmittel und Ressourcen für eine fachliche Ausbildung und eine umfassende Vorbereitung auf ihre weitere berufliche Laufbahn. Autodesks Online Education Community, die aus mehr als einer Million Mitgliedern besteht, bietet Studenten und Professoren Zugang zu kostenloser Software, Autodesk MasterClasses und Ressourcen. Darüber hinaus existiert ein Lizenzprogramm für Studenten, an dem auch Ewers teilnahm und so seine eigene Version von Maya erhielt.

Locomotion-Kinospot für den Südkurier

12. März 2010
Zeitungen befinden sich  unbestreitbar in einer Krise. Da ich ein gelernter Zeitungsmann bin, freue ich mich über Initiativen zum Wege aus dieser Krise. Einen sehr schönen Spot für das Kino das der Südkurier produzieren lassen. Die Animationen besorgte der 3D-Spezialist Locomotion, über den ich schon öfters geschrieben habe und zu meiner Zeit als DP-Chefredakteur viel gemacht habe.
Die Tageszeitung Südkurier präsentiert sich mit neuem Layout. Dazu startet ab sofort im süddeutschen Raum eine Kinokampagne, die mit dem Slogan „Der neue Südkurier. Weil Zukunft Tradition hat“ auf die beständige, aber zugleich innovative Haltung des Blattes hinweist. In dem 35sekündigen Spot, dessen Konzept von Director Can Yoldas entwickelt wurde, sind die Animationen, die im Düsseldorfer Produktionshaus Locomotion entstanden, der Höhepunkt: Die „Welt der Wörter“ der renommierten Tageszeitung wird im Film erst in die Bestandteile, bestehend aus einzelnen Buchstabenketten, zersplittert, um sich in einer zukunftsweisenden Umgebung neu zu sortieren. Symbolhaft werden im Film Buchstaben in Quadraten wie durch einen Windstoß weggefegt und „schwirren“ als Partikelwolke im Bild.
Die Herausforderung bestand für die Kreativen in der Entwicklung einer beweglichen Geometrie. Um die gewünschten Animationen zu erzeugen, erweiterte das Locomotion-Team die ihre Maya Software durch eine eigens entwickelte Software-Lösung. „Selten haben wir soviel hausinterne Software eingesetzt“, beschreibt der zuständige Producer René Blumberg. Die  Entwicklung eines „Image-Desolve“-Tools hat letztlich die gezielte Steuerung der verschiedenen Quadrate ermöglicht.
Die Projektverantwortlichen bei Locomotion waren folgende hervorragende Artists. Super gemacht Jungs:
René Blumberg, inhouse Producer
Lee Miller, inhouse Art Director
Timo Wilke, inhouse Motion Graphics Artist
Dirk Bialluch, Programmierer für maßgeschneiderte Software-Lösungen
Kai Poprawe, Render Artist
Marco Windrich, Modelling Artist
Thomas Ziegler 3d-Freelancer
Thorsten Ulbrich, Freelance Creative