Ich mag den britischen Landhausstil in der Kleidung und bei meinem Besuch in Schottland deckten meine Frau und ich uns mit Tweed in allen Formen ein.
Für mich ist der gehobene britische Kleidungsstil mit Tweed mehr als nur Mode – er ist Ausdruck einer Lebenshaltung, die Tradition, Qualität und Understatement vereint. Ursprünglich in den ländlichen Regionen Großbritanniens beheimatet, diente Tweed einst als robuster Stoff für Jagd, Reitsport und Outdoor-Aktivitäten. Heute steht er für mich für eine zeitlose Eleganz, die sowohl auf dem Land als auch in der Stadt geschätzt wird. Mit Tweed fühle ich mich nie falsch angezogen.
In Schottland besuchte ich zahlreiche Herrenausstatter, aber am wohlsten fühlte ich mich in Glasgow bei Walker & Slater. Leider hatte ich nicht die Zeit, um Maß zu nehmen, also kaufte ich nur ein Einstecktuch, aber bei einem längeren Aufenthalt, ist das mein Laden.
Zentrales Element dieses Stils ist das Tweed-Sakko – meist maßgeschneidert, aus schwerem Wollstoff gefertigt und häufig in klassischen Mustern wie Fischgrat, Hahnentritt oder dem berühmten Prince of Wales Check gehalten. Farblich dominieren natürliche, gedeckte Töne wie Moosgrün, Graubraun, Rostrot oder Senf, die sich harmonisch in das britische Landschaftsbild fügen und eine warme, geerdete Wirkung entfalten.
Der typische Look kombiniert das Sakko mit einer passenden Weste, einem Hemd – oft mit Button-Down-Kragen oder dezenter Musterung – sowie einer Krawatte oder Fliege. Dazu werden hochwertige Lederschuhe getragen, etwa Brogues oder Chelsea Boots, die den traditionellen Charakter des Outfits unterstreichen. Wer den Stil vollständig leben möchte, ergänzt ihn mit klassischen Accessoires wie Schiebermütze, Einstecktuch, Tweed-Cape oder sogar einem Gehstock – stets mit Bedacht gewählt, niemals übertrieben.
Was diesen Stil für mich besonders macht, ist seine Haltung: Er wirkt gepflegt, aber nicht affektiert; distinguiert, aber nicht protzig. Er transportiert eine Form von Noblesse, die nicht auf Etikette, sondern auf Charakter beruht. Tweed erzählt Geschichten – von alten Herrensitzen, Teestunden am Kamin, verregneten Herbstjagden und Spaziergängen über nebelverhangene Felder.
Für mich bleibt britische Kleidungsstil mit Tweed aktuell – nicht als Trend, sondern als beständiger Ausdruck von Stil, Qualität und Persönlichkeit. Wer ihn trägt, wählt bewusst: gegen Schnelllebigkeit, für Authentizität.
Bei uns im Dorf dürfen sich Schüler an der dunklen Bahnunterführung mit ihren Malkünsten austoben, damit bei diesen traurigen Zustand optisch etwas ändert. Ähnliches hab ich auf meiner Schottland-Tour durch Glasgow beobachtet.
Glasgow gilt heute als eine der bedeutendsten Street-Art-Städte Europas – ein Ruf, der nicht aus Vandalismus oder willkürlicher Schmiererei hervorgegangen ist, sondern aus einem bewussten Wandel in der Stadtentwicklung und Kulturpolitik. Die vielen Graffitis und Wandbilder, die sich über Häuserfassaden, Unterführungen, Brückenpfeiler und ganze Gebäudewände ziehen, sind Ausdruck einer kreativen Auseinandersetzung mit dem städtischen Raum, seiner Geschichte, den Menschen und sozialen Themen. Es macht unheimlichen Spaß durch diese Stadt zu spazieren und immer neue Graffitis zu entdecken.
Ein wesentlicher Grund für die Vielzahl an Graffitis liegt in der gezielten Förderung durch die Stadt selbst. Seit den 2000er Jahren unterstützt Glasgow aktiv Street-Art-Projekte, nicht zuletzt im Rahmen größerer Stadtverschönerungs- und Revitalisierungsmaßnahmen. Früher für Industrie und Schwerarbeit bekannt, hat sich Glasgow in den vergangenen Jahrzehnten neu erfunden – als Kulturstadt, Kreativmetropole und Zentrum für Design, Musik und zeitgenössische Kunst. Graffiti und Mural Art wurden dabei nicht als Problem, sondern als Potenzial gesehen: als Möglichkeit, leere oder heruntergekommene Flächen zu beleben und Identität zu stiften.
Ein Paradebeispiel dafür ist das Projekt City Centre Mural Trail, das von der Stadt in Zusammenarbeit mit lokalen Künstlern und Organisationen wie Art Pistol Projects initiiert wurde. Es handelt sich dabei um einen offiziell ausgewiesenen Rundgang durch die Innenstadt, auf dem man über 25 großformatige Wandbilder entdecken kann – von detailreichen Porträts über surrealistische Kompositionen bis hin zu politischen oder sozialkritischen Werken. Viele dieser Murals sind nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern erzählen Geschichten aus Glasgow: über lokale Berufe, Migration, Musikgeschichte oder den Alltag im Viertel.
Hinzu kommt, dass Glasgow eine lebendige Underground-Kunstszene hat. In Vierteln wie Finnieston, Trongate oder entlang des Clyde findet man viele kleinere, nicht offiziell geförderte Werke, die oft ebenso eindrucksvoll und gesellschaftlich relevant sind. Die tolerante Haltung der Stadt gegenüber Street Art hat dazu beigetragen, dass Künstler aus ganz Großbritannien und darüber hinaus Glasgow als Bühne nutzen. Dabei verschwimmen die Grenzen zwischen „legaler“ und „illegaler“ Graffiti zunehmend – in vielen Fällen werden einst illegale Arbeiten heute als kulturelles Kapital betrachtet.
Nicht zuletzt spiegelt die Fülle an Graffitis in Glasgow auch den Stolz und den Humor seiner Bewohner wider. Die Wandkunst ist oft augenzwinkernd, manchmal melancholisch, aber fast immer geprägt von einem starken Lokalbezug. Sie macht die Straßen der Stadt zu einem offenen Museum und bringt damit Kunst dorthin, wo sie jeder sehen kann – ohne Eintritt, ohne Schwelle, mitten im Alltag.
Ich kann nicht von mir behaupten, dass ich ein sehr religiöser Mensch im Sinne der Amtskirche bin, aber dennoch fasziniert mich das Mysterium des Glaubens. Etliche Male bin ich an der Autobahnkapelle vorbeigefahren und habe mir immer mal gedacht, wie es dort wohl aussieht. Nun sind meine Frau und ich herausgefahren und haben zum ersten Mal die Autobahnkapelle „Maria am Wege“ in Windach, Landkreis Landsberg am Lech besucht.
Sie ist ein bedeutendes architektonisches und spirituelles Bauwerk an der Autobahn A96 nahe der Ausfahrten Schöffelding und Windach. Erbaut wurde die Kirche zwischen 1968 und 1971 nach den Plänen des renommierten Architekten Josef Wiedemann aus München. Die Weihe erfolgte im Jahr 1971 durch den damaligen Diözesanbischof Josef Stimpfle.
Ich muss sagen, die Architektur hat mich beeindruckt. Ursprünglich wurde das Gebäude als katholische Pfarrkirche für die örtliche Gemeinde geplant. Aufgrund ihrer verkehrsgünstigen Lage an einer stark Frequentierten Autobahn wurde die Kirche 1992 auch offiziell als Autobahnkapelle für Reisende geöffnet.
Die Architektur der Kapelle verzichtet auf Prunk und Symbolüberladung und setzt stattdessen auf Schlichtheit, Offenheit und Natürlichkeit. Das hat mich beeindruckt und fasziniert.
Architektonisch zeichnet sich „Maria am Wege“ durch ihre außergewöhnliche Zeltform aus – ein Symbol für das Unterwegssein, das die Nähe zur Reisebewegung der Autobahnreisenden betont und im Namen „Maria am Wege“ seine Entsprechung findet. Die Kapelle wirkt von außen schlicht und modern, während der Innenraum von sakraler Stille und ausgewählten Kunstwerken geprägt ist. Die Tageslichtführung durch einen schmalen Lichtschlitz an der Decke lenkt den Blick nach oben und schafft eine ruhige, spirituelle Atmosphäre. Die Innenausstattung ist bewusst schlicht gehalten – ein Holzkreuz, reduzierte Bänke und eine Statue der Maria laden zum stillen Verweilen und Gebet ein.
Besonders auffällig ist die Marienstatue aus dem 13. Jahrhundert, die einen direkten Bezug zur Namenspatronin und zur langen Tradition der Marienverehrung herstellt. Ergänzt wird die Ausstattung durch einen ebenso romanischen Ambo und einen Taufstein, die auf die historischen Wurzeln der Kirche hinweisen.
Ein weiteres Highlight stellt der Osterkerzenleuchter dar, der ein mittelalterliches Steinfragment aus der Normandie beinhaltet. Dieses Steinfragment zeigt Christus, Maria und einen schützenden Engel und gibt dem Raum eine besondere spirituelle Tiefe. Die 17 eigens für die Kapelle angefertigten, farbenfrohen Kreuzwegbilder sind künstlerisch interessant und eröffnen den Besuchern einen Zugang zur Passion Christi. Die Orgel wurde 1976 aufgestellt, ein Werk der Firma Anton Staller, Grafing, mit 31 Registern, verteilt auf drei Manuale und Pedal.
Mit etwa 500 Sitzplätzen bietet die Kapelle ausreichend Raum für größere Gottesdienste und ist vollständig barrierefrei zugänglich. Dies macht sie sowohl für Gemeindemitglieder als auch für das breite Spektrum der Reisenden attraktiv. Als wir dort das Gotteshaus besuchten, war die Kirche leer. Besucher finden umfangreiche Parkmöglichkeiten direkt vor der Kapelle, darunter auch Stellplätze für Busse und Lastkraftwagen. Die ganztägigen Öffnungszeiten von 8:00 bis 18:00 Uhr ermöglichen es auch Reisenden mit engem Zeitplan, die Kirche zur Ruhe, Meditation oder zum Gebet zu nutzen.
Die Lage der Autobahnkapelle ist zudem landschaftlich reizvoll: Sie liegt in unmittelbarer Nähe zum Ammersee, rund 45 km westlich von München und nicht weit vom berühmten Benediktinerkloster St. Ottilien entfernt. Dadurch wird sie nicht nur zu einem geistlichen und architektonischen Anziehungspunkt, sondern auch zu einem touristisch interessanten Ziel in der Region. Die Kombination aus moderner Architektur, spiritueller Tiefe und praktischer Ausrichtung auf Reisende macht die Kapelle „Maria am Wege“ zu einem einzigartigen Ort, an dem Glaube, Kunst und Erholung zu einer harmonischen Einheit verschmelzen. Sie ist ein Beispiel für gelungene Integration sakraler Räume in den Kontext der Mobilitätsgesellschaft und leistet einen wichtigen Beitrag zur christlichen Präsenz im öffentlichen Raum der Gegenwart.
Es war der 21. Mai 1960, ein Samstagabend im noch frischen Frühsommer der schottischen Highlands, als eine junge Band namens The Silver Beetles im Northern Meeting Ballroom in Inverness auftrat. Niemand ahnte damals, dass diese fast namenlose Begleitgruppe wenige Jahre später die bekannteste Band der Welt werden sollte: The Beatles. An diesem Abend aber waren sie einfach nur fünf junge Männer auf Tour, erschöpft, schlecht bezahlt – aber voller Musik und Hoffnung. Durch Zufall stand ich bei meinem Streifzug durch das schottische Inverness vor diesem Veranstaltungsort, der heute ein Frühstückslokal ist.
Die Silver Beetles begleiteten den englischen Sänger Johnny Gentle auf einer einwöchigen Schottland-Tournee, die später unter dem Namen “The Beat Ballad Show” in die Popgeschichte eingehen sollte. Inverness war die zweite Station dieser kleinen Tour, die durch abgelegene Orte wie Fraserburgh, Forres, Nairn und Keith führte – fernab von Glanz, Ruhm oder großer Bühne.
Der Northern Meeting Ballroom war ein typischer Mehrzwecksaal seiner Zeit. Neben der Rock’n’Roll-Show mit Johnny Gentle und seinen Silver Beetles traten dort an diesem Abend auch Ronnie Watt & The Chekkers Rock Dance Band auf. In einem Nebenraum spielte eine Tanzkapelle traditionelle Musik für ein älteres Publikum – eine typische Doppelnutzung, wie sie für lokale Säle in Schottland damals üblich war. Der Eintritt kostete vor 20 Uhr drei Schilling, danach fünf. Der Abend begann um 19:30 Uhr und ging bis Mitternacht – Unterhaltung für jeden Geschmack.
Die Beatles, wie wir sie heute kennen, traten hier noch unter Pseudonymen auf: John Lennon nannte sich „Long John“, Paul McCartney war „Paul Ramon“, George Harrison firmierte als „Carl Harrison“, Stuart Sutcliffe als „Stuart de Staël“, und ihr damaliger Schlagzeuger Tommy Moore blieb schlicht Tommy. Sie waren unsicher, grün hinter den Ohren – aber hungrig auf Musik. Während sie Gentle begleiteten, improvisierten sie, lernten, wie man sich auf der Bühne verhält, wie man ein Publikum mitreißt – und wie hart das Musikerleben sein kann.
Johnny Gentle erinnerte sich später, dass John Lennon in Inverness abends in einem Hotelzimmer half, an einem Song zu schreiben: I’ve Just Fallen For Someone. Lennon bastelte spontan einen Mittelteil. Es war das erste Mal, dass er an einem „fremden“ Song mitarbeitete. Vielleicht war es auch der erste Moment, in dem seine Fähigkeit, andere mit seiner Kreativität zu inspirieren, in vollem Licht aufblitzte.
Doch hinter den Kulissen war nicht alles glänzend. Die Band war müde, das Tourmanagement chaotisch, die Bezahlung unregelmäßig. John Lennon soll in dieser Zeit wütend an ihren damaligen Promoter Larry Parnes geschrieben haben: “We’re fuckin’ skint up here. We haven’t got a pot to piss in. We need money, Larry!” – ein wütender Hilferuf aus der Realität des Musikeralltags.
Und doch war diese Nacht in Inverness ein Schritt. Einer von vielen, der zur Legende führen sollte. Es war ein Abend, an dem fünf junge Männer vor einem kleinen, ahnungslosen Publikum spielten – mit Gitarren, Energie und Träumen. Ein Abend, der heute kaum dokumentiert, aber nicht vergessen ist. Denn hier, im Schatten der Highlands, an den Ufern des River Ness, begann eine der größten Geschichten der Popmusik.
So sieht der Laden heute aus:
Und die Beatles spielen in GB noch immer medial eine Rolle.
Ich mag ja den besonderen Humor der Schotten. Er ist etwas eigen, wenn man sich darauf einlässt. Und als Star Wars-Fan hab ich diesen Humor im Botanischen Garten entdeckt.
Als wir eine Brücke überquerten und uns orientieren wollte, entdeckte ich Wegweiser und musste lachen. Dort stand Kessel → 20 parsecs / 12 parsecs, einmal für den X-Wing, einmal für den Rasenden Falken. Dann gab es noch Tatooine mit Cantina in der Stadt Mos Eisley 52 parsecs / 30 parsecs, Endor → 64 parsecs / 48 parsecs und dann noch Dagobah → 200 parsecs / 140 parsecs. Köstlich, ich hab mich prächtig amüsiert.
Zeichnungen von Robert Bailey Und in der Castle Fine Art fand ich wirkliche Star Wars-Schätze. Es waren Zeichnungen von Robert Bailey. Robert Bailey ist ein renommierter Künstler, der eine besondere Rolle im erweiterten Star-Wars-Universum spielt – nicht als Schauspieler oder Filmschaffender, sondern als offiziell von Lucasfilm autorisierter Illustrator.
Seine präzisen, von Hand gezeichneten Werke zeigen Szenen und Charaktere aus der klassischen Star-Wars-Trilogie in beeindruckender Detailtiefe. Besonders markant ist sein Stil: Bailey arbeitet fast ausschließlich mit Bleistift und feinen Schraffuren, wodurch seine Bilder eine besondere Tiefe und Textur erhalten. Beim nächsten Besuch werde ich zuschlagen.
Seine Verbindung zur Star-Wars-Welt reicht bis in das Projekt „Star Wars: Visions“ zurück, bei dem verschiedene Künstler ihre persönliche Interpretation des Franchise präsentierten. Seine Arbeiten überzeugten auch George Lucas persönlich, der mehrere Originale von Bailey erwarb. Auch Schauspieler wie Harrison Ford, Carrie Fisher und John Travolta zählen zu den Besitzern seiner Kunst.
Bailey lebt heute in Kanada und ist über seine Star-Wars-Motive hinaus für seine realistischen Darstellungen historischer Kriegsflugzeuge bekannt. Innerhalb der Star-Wars-Community gilt er als einer der gefragtesten Zeichner, dessen Werke nicht nur Sammler, sondern auch langjährige Fans der Saga begeistern. Seine Arbeiten sind in ausgewählten Galerien, etwa bei Castle Fine Art, erhältlich und verbinden cineastische Erinnerung mit handwerklicher Präzision.
Was zum Himmel stimmt mit manchen Menschen nicht?! Da steht sie – orangefarben, freundlich, übergroß und mit einem Lächeln, das seit über 50 Jahren Generationen von Kindern durch die Kindheit begleitet – die Maus. Und jemand zündet sie einfach an. Die Maus! Nicht ein Verkehrsschild, nicht eine Mülltonne, nicht ein Werbeplakat – die Maus. Ein Symbol für Bildung, Neugier, Freundlichkeit. Ein Wesen, das nie jemandem wehgetan hat. Und doch fällt sie einem feigen Akt von Vandalismus zum Opfer. Mir platzt der Kragen.
Wie abgestumpft muss man sein, um so etwas zu tun? Wer hat so wenig Respekt vor all dem, was die Maus verkörpert? Diese Figur steht für all das, was in dieser Welt noch gut ist – für kindliches Staunen, für Zusammenhalt, für Verständlichkeit in einer oft viel zu komplizierten Welt. Und nun steht da eine verkohlte Maus – weil jemand offenbar meinte, das sei ein passendes Ziel für Frust, Langeweile oder stumpfe Zerstörungswut.
Das ist kein Kavaliersdelikt. Das ist ein Anschlag auf unsere Kindheitserinnerungen, auf ein kulturelles Erbe. Man zündet kein Stück Herz an. Und das ist die Maus: Herz, Wärme, Verlässlichkeit. Für viele Kinder, auch für ich, war die Maus der erste Kontakt mit Wissenschaft, Technik, Sprache – liebevoll erklärt, nie von oben herab, immer mit Respekt für das kindliche Denken. Und jetzt steht da nur eine angebrannte Maus.
Es ist nicht einfach nur eine Statue. Es ist ein Ort, zu dem Kinder mit leuchtenden Augen kamen, wo Familien Fotos machten, wo Passanten kurz stehenblieben, lächelten, und sich an ihre eigene Kindheit erinnerten. Und ein Idiot hat beschlossen, das alles soll in Flammen aufgehen.
Nein, das dürfen wir nicht hinnehmen. Es reicht nicht, einfach nur betroffen zu sein. Wir sollten wütend sein. Wütend über die Respektlosigkeit, über diese Herzlosigkeit, über einen Angriff auf das, was uns alle als Gesellschaft miteinander verbindet: unsere gemeinsame Erinnerung an das Staunen und Lernen mit der Maus.
Was bleibt? Unsere Entschlossenheit. Die Maus wird zurückkommen. Bunter, schöner, stärker als je zuvor. Denn das, wofür sie steht, lässt sich nicht verbrennen. Aber vergessen dürfen wir diesen Angriff nicht. Es war mehr als Sachbeschädigung. Es war ein Schlag ins Herz unserer Kindheit. Ich hoffe, dass der oder die Täter gefasst werden.
Nach dem Brand der Maus-Figur vor dem WDR in der Kölner Innenstadt soll die Maus jetzt ganz schnell wieder gesund werden: „Viele Maus-Fans haben bereits Erste Hilfe geleistet und Pflaster geklebt. In den nächsten Tagen schicken wir sie dann in eine längere Kur, damit die Brandwunden gut versorgt werden können. Die Maus kommt auf jeden Fall so schnell wie möglich wieder“, verspricht Matthias Körnich, Leiter des Kinderprogramms.
Noch ist es ein trauriges Bild: Die beliebte Figur ist am rechten Arm und im Gesicht stark verkohlt. Nicht nur Pflaster symbolisieren die Anteilnahme, auch über die sozialen Medien erreichen die Maus viele liebe Genesungswünsche, darunter auch von der Seamstraße.
Der River Ness entspringt am Nordostende des Loch Ness bei Fort Augustus und fließt dann nur etwa 11 Kilometer in nordöstlicher Richtung bis zur Stadt Inverness, wo er in den Moray Firth (eine Bucht der Nordsee) mündet.
Meine Frau und ich verbrachten einen Nachmittag bei diesem Fluß, gingen spazieren und schauten auf den Fluss. Natürlich hielten wir Ausschau nach Nessie – vergeblich übrigens.
Der River Ness fließt nicht einfach – er gleitet, still und würdevoll, wie ein alter Erzähler, der seine Geschichten nur jenen anvertraut, die mit offenem Herzen lauschen. Zwischen den Hügeln der schottischen Highlands, wo der Nebel morgens wie ein silberner Schleier über dem Wasser liegt, beginnt seine kurze, aber bedeutungsvolle Reise: vom tiefdunklen Loch Ness bis zur Nordsee, durch das Herz von Inverness.
Hier, wo der Fluss geboren wird, beginnt auch die berühmteste Legende Schottlands. Denn in den dunklen Tiefen des Loch Ness – dort, wo das Licht kaum den Grund erreicht – soll sie leben: Nessie, das scheue Ungeheuer, das mehr Sehnsucht als Schrecken in sich trägt. Und wenn sie sich wirklich zeigt, dann nicht aus Gier oder Wut, sondern vielleicht aus Neugier, aus Einsamkeit – oder aus Liebe zur Stille, wie sie nur dieser Fluss kennt.
Manche sagen, Nessie bewege sich manchmal durch die Mündung des Lochs in den River Ness, fast wie ein heimlicher Gruß an die Stadt, die ihren Namen trägt. Vielleicht, so flüstert der Wind in den Zweigen, folgt sie nicht nur Strömungen, sondern Erinnerungen – an eine Zeit, in der Magie und Natur noch untrennbar waren. Manchmal, in besonders klaren Nächten, wenn der Mond silberne Wege auf das Wasser malt, meint man, sie gesehen zu haben: einen sanften Schatten, eine Bewegung, die sich nicht erklären lässt – nur erträumen. Nun ja, im Traum, aber vor allem in Souvenir-Läden habe ich Nessie gefunden.
Der River Ness ist mehr als Wasser zwischen zwei Ufern. Er ist ein Fluss aus Geschichten, aus Liedern und Blicken, aus stiller Sehnsucht. Verliebte spazieren an seinen Ufern entlang, Hand in Hand, während Möwen rufen und das Wasser leise gegen das Ufer schlägt. Und vielleicht – nur vielleicht – trägt der Fluss auch ihre Träume fort, hinab in den Moray Firth, hinaus in die Welt.
Denn wer den River Ness sieht, sieht nicht nur einen Fluss. Er sieht ein Band zwischen Mythos und Wirklichkeit, zwischen Herz und Himmel. Und irgendwo tief darin – zwischen Wasserpflanzen, Nebel und jahrhundertealter Legende – lebt vielleicht wirklich ein Wesen, das unsere Fantasie nährt. Nicht, weil es Angst macht. Sondern weil es uns glauben lässt, dass es im Verborgenen noch Wunder gibt.
Circle of Wise Der Circle of Wise ist ein eingerichteter Steinkreis, eingebettet in die üppige Vegetation der Ness Islands. Der Name suggeriert Verbindung zu alten Traditionen: Steinkreise stehen in Schottland symbolisch für uraltes Wissen und spirituelle Zentren. Er erinnert symbolisch an historische Kreisformen und zieht Besucher in seinen Bann.
Der Bereich dient als Freiluftbühne oder Versammlungsort für kulturelle Veranstaltungen, kleine Performances oder meditative Momente in der Natur. Umgeben vom ruhigen Flusswasser, alten Bäumen und durchgehend grünem Uferbereich ist der Circle of Wise ein Lieblingsplatz für Spaziergänger, Nachdenkliche und Fotobegeisterte – besonders bei Sonnenuntergang entfaltet sich hier eine fast magische Atmosphäre.
Mitten im historischen Herzen von Stirling, unterhalb der mächtigen Mauern des Stirling Castle und eingebettet in den alten Friedhof der Stadt, erhebt sich ein ungewöhnliches Denkmal: die Star Pyramid, auch bekannt als „Salem Rock“. Auf den ersten Blick wirkt sie wie ein fremdes Element in der schottischen Friedhofslandschaft – eine massive Sandsteinpyramide, die an altägyptische Formen erinnert. Doch ihre Bedeutung ist tief verwurzelt in der schottischen Geschichte, genauer gesagt in der Zeit der Reformation und des Kampfes um Glaubensfreiheit.
Errichtet wurde die Star Pyramid im Jahr 1863 vom Landvermesser und gläubigen Protestant William Drummond. Er war ein Verfechter der schottischen Reformation und wollte mit diesem Denkmal den sogenannten Märtyrern der Reformation und den Covenanters ein sichtbares, dauerhaftes Andenken setzen. Diese Männer und Frauen hatten im 16. und 17. Jahrhundert für ihren protestantischen Glauben gelitten, wurden verfolgt, inhaftiert oder hingerichtet, weil sie sich gegen die religiöse Vormachtstellung der anglikanischen oder katholischen Kirche stellten. Die Pyramide ist somit nicht nur ein ästhetisches Monument, sondern ein Symbol für Freiheit des Gewissens, des Glaubens und der Überzeugung.
Die Pyramide besteht aus rotem Sandstein und steht auf einem quadratischen, mehrstufigen Sockel. An jeder ihrer vier Seiten sind Bibelverse eingemeißelt, flankiert von christlichen und nationalen Symbolen wie der schottischen Distel, der englischen Rose und der Königskrone. In einer kleinen Kammer im Inneren der Pyramide ließ Drummond eine Bibel und das „Westminster Confession of Faith“, ein grundlegendes Bekenntnisschriftwerk des Presbyterianismus, einmauern – als stilles Vermächtnis für kommende Generationen. Die Spitze der Pyramide wird von einem in Stein gehauenen fünfzackigen Stern gekrönt, der dem Bauwerk seinen Namen verleiht.
Doch Drummond beließ es nicht bei der Pyramide. Er gestaltete auch die umliegende Grünfläche, die er „Pleasure Ground“ nannte. Dort legte er Wege an, pflanzte Bäume und ließ sogar einen kleinen Teich – den „Pithy Mary Pond“ – anlegen. Ursprünglich standen in diesem Bereich auch Statuen und Gedenksteine, unter anderem ein Denkmal für die Bibelübersetzer William Tyndale und John Wycliffe. Drummond selbst wurde nur wenige Meter von der Pyramide entfernt beigesetzt.
Die Star Pyramid ist heute ein stiller, aber eindrucksvoller Ort der Erinnerung. Sie verbindet religiöse Überzeugung, kulturelle Identität und persönliche Leidenschaft auf eindrucksvolle Weise. Inmitten eines Friedhofs, der von Jahrhunderten schottischer Geschichte durchdrungen ist, steht sie als stummer Zeuge eines Kampfes, der mit dem Schwert und dem Wort geführt wurde – und dessen Bedeutung bis heute nachhallt. Besucher, die sich zwischen den Grabsteinen und Denkmälern des Stirling Old Town Cemetery bewegen, spüren in der Nähe der Pyramide jene besondere Atmosphäre, die entsteht, wenn Gedenken und Geschichte aufeinandertreffen.
Ein Hügel voller Geschichten: Es gibt Orte, die sprechen nicht laut – sie flüstern. Der Friedhof ist so ein Ort. Eingebettet in das grünende Herz der schottischen Highlands, zwischen alten Bäumen, moosbedeckten Mauern und verwitterten Grabsteinen, ruht er still und würdevoll am Rand der Stadt, als wolle er sich der Zeit nicht in den Weg stellen, sondern ihr lauschen.
Heute wird der Friedhof mit großem Respekt gepflegt. Er ist ein Ort für Spaziergänger, für Nachdenkliche, für Historiker – und für alle, die spüren, dass die Geschichte einer Stadt oft an ihren stillsten Orten am lebendigsten ist.
Da steh ich in Stirling im Paradies und kann nicht vom Apfel abbeißen. Bei meiner Rundreise durch Schottland machte ich auch in Stirling Station und entdeckte einen Schallplattenladen, ach was schreibe ich: Den Schallplattenladen schlechthin.
Europa Music heißt das Geschäft und ist in der 10 Friars Street, Stirling, FK8 1HA. Es gibt dort mindestens 20.000 7′′-Singles, 10.000 12′′-Singles und mindestens 20.000 LP-Schallplatten. Und nun der Nachteil: Ich war mit dem Rucksack unterwegs und konnte keine Vinyl-Platten transportieren. Also blieben die Schätze erst einmal da.
Die jungen Menschen im Geschäft erklärten mir, dass jeden Tag neue Platten eintreffen und daher lohnt sich der tägliche Besuch, man wisse ja nie, welches Juwel gefunden werden könnte. Für mich natürlich Salz in der Wunde, denn ich hatte nur zwei Tage Zeit in Stirling.
Europa Music ist der größte Schallplattenladen in Schottland. Er wurde 1976 in Alloa gegründet und zog 1992 nach Stirling um. Mitten im Herzen der schottischen Kleinstadt Stirling, versteckt zwischen Kopfsteinpflaster und historischen Mauern, findet sich ein Ort, an meine Musikträume lebendig werden: Europa Music. Schon beim Eintreten umweht einen die Magie der Vergangenheit – und der leise Zauber der Leidenschaft für Musik.
Der Duft alter Plattenhüllen vermischt sich mit der unbändigen Neugier nach neuen Schätzen. Überall sind sie zu finden: Vinyl, soweit das Auge reicht. Die Regale biegen sich unter der Last tausender LPs, Single-Veröffentlichungen, Raritäten und Musikschätze, von Jazz bis Punk, von Folk bis Rock. Hier hängt ein seltenes Beatles-Album von der Decke, dort blitzen signierte Cover von schottischen Legenden zwischen den Reihen hervor. Jeder Besucher spürt sofort: Dies ist kein gewöhnlicher Laden, sondern ein Ort, an dem Erinnerungen und Träume sich begegnen. Und es ist ein Laden, in dem ich mein Geld lassen könnte.
Europa Music ist nicht nur eine Ladenzeile, sondern ein Erlebnis. Wer sich auf das Abenteuer einlässt, der fühlt sich wie auf einer Schatzsuche. Mit jedem Blättern durch die dicht gepackten Kisten wächst die Spannung – vielleicht findet man genau jene Platte. Ich habe ein paar Vinyl-Scheiben gefunden, aber aus besagtem Transportengpässen im Geschäft gelassen. Zwischen den knarrenden Holzböden, den einladenden Melodien aus den Boxen und den liebevoll erzählten Geschichten des Besitzers spürt man: Hier bleibt die Zeit für einen Moment stehen. Musik wird nicht zur Ware, sondern zur Brücke – zwischen Generationen, Ländern, Herzen. Und ja, ich komme wieder mit leeren Koffern.
Ich lasse nur zwei Länder zu, die es wirklich verstehen, einen guten Whiskey zu erschaffen: Japan und Schottland. Nun in Japan war ich (noch) nicht, aber ich liebe Schottland.
In Schottland ist Whiskey keine bloße Spirituose – er ist ein Gedicht in flüssiger Form, eine stille Liebeserklärung an das Land, das ihn hervorbringt. Zwischen nebelverhangenen Highlands, sanften Hügeln und schroffen Küsten wird der schottische Whiskey nicht nur destilliert, sondern gelebt. Er wächst aus den klaren Bächen, dem torfigen Boden und der salzigen Meeresluft – und trägt in jeder Nuance die Seele einer jahrhundertealten Kultur in sich. Natürlich – und da gibt es keine Diskussion: Whiskey ist Alkohol und nur in Maßen zu genießen – nicht in Massen.
Schon das Betreten einer Destillerie hat etwas Magisches: der warme Duft von Gerste, das sanfte Gluckern des Brennens, das Knistern alter Holzfässer in dunklen Lagerhäusern. Hier, wo Zeit kein Feind ist, sondern ein Verbündeter, reift der Whiskey langsam – Jahr für Jahr, Tropfen für Tropfen. Er nimmt das auf, was ihn umgibt: das Klima, das Holz, die Geschichte. Und manchmal scheint es, als ob er auch die Sehnsucht seiner Schöpfer in sich bewahrt. Dieses Mal habe ich keine Destillerie besucht, sondern beschränkte mich auf das Konsumieren des Getränks in Restaurants, Pubs und Bars.
In jeder Region zeigt sich der Whiskey von einer anderen Seite. Der Süden gibt sich mild und zugänglich, wie ein Lächeln am Kamin. Die Speyside ist süß, fruchtig, voller Leichtigkeit – ein Frühlingstag im Glas. Die Inseln, vor allem Islay, erzählen von Stürmen, Feuer und Salz – rau, intensiv, unvergesslich. Und in den Highlands begegnet einem die ganze Wucht und Weite der Landschaft: kraftvoll, würzig, voller Tiefe.
Ein Glas schottischer Whiskey ist ein Moment der Stille in einer lauten Welt. Er verlangt keine Eile, kein Spektakel – nur Aufmerksamkeit, Hingabe, vielleicht das leise Klingen zweier Gläser in der Dämmerung. Getrunken in guter Gesellschaft mit meiner Frau, am besten mit Blick auf einen See oder ein knisterndes Feuer, entfaltet er seine volle Romantik: nicht aufdringlich, sondern ehrwürdig. Wie eine Liebe, die langsam wächst und bleibt. Wir genossen das Getränk bei jeder Mahlzeit, bei jeden abendlichen Ausflug in den Pub. Und wir probierten viel aus. Im Malt Room in Inverness testeten wir Whiskey-Flights. Whiskey-Flights sind Verkostungssets, bei denen mehrere verschiedene Whiskeys in kleinen Mengen nebeneinander serviert werden – meist in Gläsern à 1–2 cl. Ziel ist es, die Unterschiede in Geschmack, Aroma, Farbe und Stil bewusst zu erleben und miteinander zu vergleichen. Die Flights wurden auf einem Holzbrett oder Tablett serviert, manchmal mit Beschreibungen oder in geführten Tastings. Sie eignen sich perfekt für mich, um den eigenen Geschmack zu entdecken und um Nuancen zu vergleichen. So etwas stelle ich mir in Deutschland auch vor, um Whiskey unters Volk zu bringen. Und ich meine nicht Whiskey-Cola.
Vielleicht ist es das, was schottischen Whiskey so besonders macht: Er ist mehr als Genuss. Er ist Erinnerung, Vertrautheit, ein Versprechen. Ein Gefühl, das man nicht benennen, nur spüren kann – wie die Hand eines geliebten Menschen, die sich wortlos in die eigene legt. Wer einmal in Schottland einen Whiskey getrunken hat, weiß: In diesem goldenen Glanz schimmert nicht nur das Licht – sondern ein Stück Heimat, ein Hauch Ewigkeit, ein leiser Kuss auf der Zunge.
Whiskey – das flüssige Gold Schottlands – ist weit mehr als ein Getränk. Für die Schotten ist Whiskey Teil ihrer Identität, ein Symbol des Stolzes und ein Bindeglied zwischen Geschichte, Natur und Mensch. Die rauen Landschaften, von Nebelschwaden umhüllt, schenken dem Wasser und dem Getreide ihren einzigartigen Charakter. In den Destillen, oft schon seit Jahrhunderten in Familienhand, lebt das Wissen alter Generationen fort. Jede Flasche erzählt von Leidenschaft, Heimatgefühl und der Liebe zur eigenen Kultur.
Whiskey begleitet unzählige Momente: er wird zur Geburt des ersten Kindes verschenkt, als Trostspender in schweren Zeiten geteilt und bei Hochzeiten voller Freude ausgeschenkt. Wenn das Torffeuer brennt und der Regen an die Fenster trommelt, wärmt ein guter Scotch Herz und Seele gleichermaßen. Für viele Schotten gehört ein Dram zum Alltag, aber auch zu großen Feierlichkeiten – ein Ritual, das verbindet.
Schon das gälische Wort für Whiskey, „Uisge Beatha“ – das „Wasser des Lebens“ – bringt zum Ausdruck, wie tief das Getränk verwurzelt ist. Es steht für die unbändige Natur, die Gemeinschaft und den Stolz eines kleinen Landes mit großer Seele. Whiskey bedeutet für die Schotten Erinnerung, Tradition und Zukunft zugleich. Ein Stück Moder in jedem Glas, aus Schottland für die Welt.