Ich liebe Spukgeschichten seit ich ein Kind bin. Die Vorstellung von Geistern lässt mir einen Schauer über den Rücken laufen und übt eine Faszination auf mich aus. Da bin ich in Schottland ja an der richtigen Stelle und bin in Edinburgh in der Mary King’s Close fündig geworden. Danke Isi für den Tipp.
In den Schatten unterhalb der Royal Mile, tief in den Gewölben von Mary King’s Close, lebt eine Geschichte, die so leise beginnt wie ein Atemzug – und doch von einer Traurigkeit durchdrungen ist, die den Raum erfüllt wie kalter Nebel: die Geschichte von Annie, dem verlorenen Kind.
Mary King’s Close ist eine historische Gasse im Herzen der Altstadt von Edinburgh, die heute unter der Royal Mile liegt. Im 17. Jahrhundert war sie ein belebter Wohn- und Handelsort, benannt nach der wohlhabenden Händlerin Mary King. Durch den Bau des heutigen Rathausgebäudes wurde die Gasse teilweise überbaut und geriet lange in Vergessenheit. Heute gilt sie als faszinierende Touristenattraktion, die Besuchern einen authentischen Einblick in das Leben der Menschen im mittelalterlichen Edinburgh bietet – inklusive Geschichten über Pest, Aberglauben und das harte Alltagsleben der damaligen Zeit.
Man sagt, der Geist von Annie sei dort – in einem kleinen, abgetrennten Raum, verborgen hinter den Mauern der Vergangenheit. 1992 war es die japanische Spiritistin Aiko Gibo, die als Erste ihre Gegenwart spürte: Ein kleines Mädchen, verlassen in einer Zeit der Pest, voller Sehnsucht nach etwas, das mehr war als ein Spielzeug – ihre Puppe, ihre Familie, ihre Heimat in einer Welt, die sie vergessen hatte. Gibo spürte ein Ziehen an der Hand, am Bein, als würde ein Kind um Aufmerksamkeit bitten – nicht aggressiv, sondern einsam. Und so hinterließ sie eine Geste der Versöhnung: eine Puppe im Tartan-Kleid. Eine kleine Barbie, die fortan Frieden brachte. Seither nennen sie den Ort Annie’s Room. Ich habe einen Film von der vermeintlichen Geisterbegegnung gefunden.
Und etwas geschah. Besucher aus aller Welt begannen, Gaben zu hinterlassen – Stofftiere, Kinderzeichnungen, kleine Erinnerungsstücke. Feuerwehrabzeichen, als wolle jemand das verlorene Kind retten. Der Boden des Raumes ist heute übersät mit Puppen, als hätte man das Leid mit Anteilnahme überschreiben wollen. Der Raum atmet schwer, sagen einige. Andere berichten von plötzlicher Kälte, vom Gefühl, beobachtet zu werden, vom Ziehen an der Wade, als würde ein kleines Mädchen dich bemerken, wenn du nicht achtsam bist. Ich muss zugeben, ich habe nichts gespürt außer meinem journalistischen Interesse für die Geschichte.
Historisch ist Annie kaum greifbar. Es gibt Hinweise auf ein Kind zur Zeit der Pest, die Tochter einer Jean McKenzie, doch nichts Konkretes. Vielleicht ist Annie ein modernes Märchen, geboren aus Düsternis und dem Bedürfnis nach einer greifbaren Seele inmitten der Kälte alter Steine.
2018 verschwand die ursprüngliche Puppe. Niemand weiß, wohin. Die Öffentlichkeit reagierte mit Bestürzung. Der Hashtag #BringBackTheDoll verbreitete sich wie ein digitales Gebet. Ob sie zurückkam, bleibt ungeklärt – aber der Raum füllt sich weiter. Die Puppen, die Geschichten, das Gefühl.
Wer den Close betritt und sich in Annie’s Room wiederfindet, spürt mehr als nur feuchte Luft und gedimmtes Licht. Es ist, als ob der Raum atmet. Als würde er beobachten. Vielleicht ist Annie nichts weiter als ein Gedanke. Vielleicht ist sie alles, was bleibt, wenn man ein Kind vergisst.
Ich liebe die Briten für ihren grünen Daumen. Sie geben sich wirkliche Mühe mit ihren Gärten, was durch das Klima begünstig wird. Das ist in Schottland ebenso: Alle vier Jahreszeiten in einer Stunde sorgen für Wachstum.
In Glasgow besuchte ich den botanischen Garten und hatte dabei The Kinks mit ihrem Album Are the Village Green Preservation Society im Ohr. Im Jahr seiner Veröffentlichung wurde dieses Konzeptalbum, eine nostalgische Hommage an das beschauliche englische Landleben, das ein fiktives britisches Vorstadtidyll und spießiges Kleinbürgertum beschreiben, fast nicht beachtet. Das hat sich heute geändert.
Inmitten der rauen, von Wetterlaunen geprägten Landschaft Schottlands blüht eine Gartenkunst, die sich von den wilden Highlands bis in die Herzen der Städte erstreckt. Nirgends wird die Liebe der Schotten zur Natur und ihre Kunst, sie zu zähmen und zu verschönern, so deutlich wie im Botanischen Garten von Glasgow – einer grünen Oase, die seit über 200 Jahren Besucher verzaubert und Pflanzenliebhaber begeistert.
Ein Paradies aus Glas und Grün Wer durch das große Tor am Rand der belebten Great Western Road tritt, betritt eine andere Welt: Die Glasgow Botanic Gardens sind ein Ort der Stille, des Lichts und der Farben. Alte Bäume spenden Schatten, die Wiesen laden zum Verweilen ein, und in den viktorianischen Glashäusern wachsen seltene Pflanzen aus aller Welt. Hier vergisst man schnell, dass man sich mitten in einer pulsierenden Großstadt befindet. Ich war begeistert von den fleischfressenden Pflanzen, die als Killer Plants bezeichnet wurden. Hier als VR 360 Video.
Ich wanderte durch die Sukkulenten und durch die Farne der Welt. Auch hier zwei VR 360 Videos dazu.
Das Herzstück des Gartens ist der Kibble Palace – ein Meisterwerk der viktorianischen Architektur, errichtet aus filigranem Gusseisen und Glas. Ursprünglich als Ausstellungsort und Konzertsaal geplant, beherbergt er heute einen Wald aus Baumfarnen, Orchideen und tropischen Gewächsen. Das Sonnenlicht, das durch die schimmernden Scheiben fällt, taucht die Pflanzen in ein zauberhaftes Licht und lässt die Besucher eintauchen in eine Welt, wie sie exotischer kaum sein könnte. Ich war im Sommer in Schottland und es waren draußen überraschende 27 Grad Celsius. In den Gewächshäusern waren tropische Temperaturen, was man auch in meinen VR 360 Videos an meinem verschwitzten Gesicht sieht.
Von der Wissenschaft zur Schönheit Die Geschichte des Gartens ist eng mit der Universität Glasgow verbunden. Gegründet 1817 von Thomas Hopkirk, sollte der Garten ursprünglich Pflanzen für den Unterricht liefern. Doch schon bald wurde er zu einem Ort, an dem Wissenschaft und Schönheit Hand in Hand gingen. Unter der Leitung berühmter Botaniker wie William Hooker wuchs die Sammlung rasant an, und Missionare, Forscher und Abenteurer brachten Pflanzen aus fernen Ländern mit, die hier ein neues Zuhause fanden.
Im Laufe der Zeit entwickelte sich der Garten zu einem Treffpunkt für die Oberschicht, die sich an den farbenprächtigen Blumenbeeten und exotischen Pflanzen erfreute. Heute ist der Garten ein Ort für alle – ob als Rückzugsort für Ruhesuchende, als Bühne für Konzerte oder als beliebtes Ziel für Familienausflüge.
Gartenkunst als Ausdruck von Heimat Die Schotten haben eine besondere Beziehung zu ihren Gärten. Sie sind Orte der Erholung, der Inspiration und des Stolzes. Im Botanischen Garten von Glasgow spiegelt sich diese Haltung wider: Die Mischung aus heimischen und exotischen Pflanzen, die sorgfältig gepflegten Rasenflächen und die historischen Gebäude schaffen eine Atmosphäre, die sowohl vertraut als auch aufregend ist.
Im Sommer verwandelt sich der Garten in ein Blütenmeer, im Winter bieten die Glashäuser Schutz und Wärme. Die Rosenzucht, die alten Bäume und die kleinen Teiche mit Fischen laden zum Träumen ein. Sogar eine Plakette mit einer Rose im Stil von Charles Rennie Mackintosh erinnert daran, dass Glasgow im Jahr 2003 die Stadt der Rosen war – ein weiteres Zeichen für die Verbundenheit der Schotten mit ihrer Gartenkunst.
Ein Ort für die Seele Wer durch die Glasgow Botanic Gardens spaziert, spürt die Seele Schottlands. Hier, zwischen alten Bäumen und modernen Gewächshäusern, zwischen heimischen und exotischen Pflanzen, findet man Ruhe, Inspiration und Freude an der Schönheit der Natur. Die Gartenkunst der Schotten ist mehr als nur das Anlegen von Beeten und das Pflanzen von Blumen – sie ist eine Liebeserklärung an das Leben selbst.
Grüner Daumen Die Schotten haben ein besonderes Händchen für Gartenkunst, das sich nicht nur in ihren berühmten Anlagen wie dem Botanischen Garten in Glasgow oder dem Inverewe Garden zeigt, sondern auch in der Vielfalt und Pflege ihrer Parks und Gärten insgesamt. Ein Grund dafür ist die lange Tradition der Gartenkultur, die eng mit der britischen Gartenkunst verbunden ist und sich bis ins 17. Jahrhundert zurückverfolgen lässt. Schon früh wurden Gärten als Orte der Wissenschaft, Erholung und Repräsentation angelegt – oft inspiriert von europäischen Vorbildern, aber mit eigenen schottischen Akzenten.
Die Gärten der Schotten sind prächtig Trotz des notorisch rauen Klimas und der kargen Böden, die eine besondere Herausforderung darstellen, ist es den Schotten gelungen, eine breite Palette an Pflanzen aus aller Welt zu kultivieren. Die Gärtner nutzen geschickt natürliche Gegebenheiten wie Windschutz, Mauern und die wärmespeichernde Wirkung von Steinen, um empfindliche Pflanzen zu schützen und das Mikroklima zu verbessern. Darüber hinaus ist die Gartenkunst in Schottland eine Mischung aus wissenschaftlichem Interesse, ästhetischem Anspruch und praktischer Nutzung – viele Gärten waren ursprünglich Gemüse- und Obstgärten, bevor sie zu repräsentativen Anlagen umgestaltet wurden.
Die schottische Gartenkunst zeichnet sich durch ihre Anpassungsfähigkeit und Kreativität aus. Gärten werden nicht nur als reine Zierobjekte, sondern als lebendige Räume verstanden, die sich harmonisch in die oft dramatische Landschaft einfügen. Die Schotten schätzen sowohl traditionelle Elemente wie „walled gardens“ und kunstvoll geschnittene Hecken als auch exotische Pflanzen und moderne Gestaltungsideen. Diese Vielfalt und die Bereitschaft, sich den Herausforderungen der Natur zu stellen, machen die schottische Gartenkunst einzigartig und erfolgreich.
Queen Anne Garden von Stirling Castle Der Queen Anne Garden von Stirling Castle ist ein historisch bedeutsamer Gartenbereich an der Südseite der Burganlage. Er liegt auf einer Terrasse mit freiem Blick über das umliegende Tal und gilt als einer der ältesten formal gestalteten Gärten Schottlands. Der Garten wurde vermutlich im 16. Jahrhundert angelegt und diente in späteren Jahrhunderten insbesondere als Rückzugsort für die weiblichen Mitglieder des Hofes, darunter auch Königin Anne, nach der der Garten benannt ist.
Heute präsentiert sich der Queen Anne Garden als gepflegte Grünfläche mit symmetrisch angelegten Blumenbeeten, dekorativen Buchsbaumhecken und Rasenflächen, die an die Gartengestaltung der Renaissance und frühen Neuzeit erinnern. Die Bepflanzung orientiert sich an historischen Vorbildern, wobei Frühjahrs- und Sommerblumen das Bild bestimmen. Der Garten ist ein bedeutender Teil der Besucherführung durch Stirling Castle und bietet einen Eindruck vom höfischen Leben abseits der militärischen und politischen Funktionen der Burg.
Nun, als ich vor 25 Jahren das letzte Mal in Schottland war, empfand ich die Küche als bescheidend. Meine Frau und ich besuchten ausschließlich asiatische Restaurants. Das ist heute komplett anders. Die schottische Küche hat sich komplett gewandelt und ist hochwertig, ohne ihre Traditionen zu verlieren.
Das schottische Frühstück Wir aßen in kleinen Cafés oder gleich in Pubs, um ein wenig kulinarische Authentizität auf den Teller zu erhalten. Ein typisches schottisches Frühstück ist herzhaft, sättigend und besonders vielfältig. Es besteht meist aus Eiern – als Spiegelei oder Rührei –, gebratenem Bacon und würzigen Frühstückswürstchen. Eine regionale Spezialität ist die sogenannte Lorne Sausage, eine flache, quadratische Wurstscheibe, die gebraten wird.
Der Lorne Sausage, auch bekannt als Square Sausage, Flat Sausage oder Slice Sausage, ist eine Spezialität: ein rechteckiger Bratling aus einer Mischung von gehacktem Rind‑ und Schweinefleisch, Paniermehl (Rusk) und Gewürzen – ganz ohne Wursthülle. Die Masse wird in eine rechteckige Form gepresst und in etwa einen Zentimeter dicke Scheiben geschnitten, die in der Pfanne knusprig gebraten werden.
Ebenfalls charakteristisch ist der Black Pudding, eine kräftig gewürzte Blutwurst mit Hafermehl. Ergänzt wird das Frühstück durch gebackene Bohnen in Tomatensauce, gegrillte Tomaten und Pilze sowie Hash Browns oder gebratene Kartoffelscheiben. Eine weitere typisch schottische Beilage sind die Tattie Scones – flache Kartoffelfladen, die in der Pfanne erhitzt werden. Dazu reicht man Toast oder gebratenes Brot sowie schwarzen Tee oder Kaffee.
Ich freue mich immer auf Haggis. Für mich das traditionelle schottische Nationalgericht, das aus einer kräftig gewürzten Mischung von Schafsinnereien (Herz, Leber, Lunge), Hafermehl, Zwiebeln, Rindernierenfett und Gewürzen besteht. Ursprünglich wurde die Masse in einem Schafsmagen gekocht, heute wird meist eine künstliche Hülle verwendet. Trotz seines rustikalen Rufs ist Haggis für viele ein kulinarisches Highlight – besonders in Kombination mit „neeps and tatties“ (Steckrüben und Kartoffeln). Haggis schmeckt herzhaft, leicht nussig und ist überraschend fein in der Konsistenz – ein Stück schottische Identität auf dem Teller.
Beim schottischen Frühstück sind “Rolls” weiche, meist leicht bemehlte Brötchen, die oft als Grundlage für verschiedene warme Beläge dienen. Besonders beliebt sind sogenannte “Breakfast Rolls”, die mit Zutaten wie Bacon, Wurst, Black Pudding, Ei oder Lorne Sausage gefüllt werden. Sie sind fester Bestandteil vieler Frühstückstheken und Bistros in Schottland und gelten als schnelle, sättigende Variante des klassischen Frühstücks – praktisch zum Mitnehmen oder für unterwegs. Besonders verbreitet ist die Kombination „Bacon Roll“ oder „Sausage and Egg Roll“. Rolls sind damit keine süßen Brötchen, sondern herzhafte Begleiter des typisch schottischen Frühstücks.
Mittag- und Abendessen Wir haben viel ausprobiert und vieles war hervorragend. Hier ein paar Lokaltipps und eine Warnung. Die Preise sind in Schottland hoch, wenn man aber aus München kommt, dann sind sie keine Überraschung.
Golden Ambal South Indian Restaurant, Edinburgh Wie wir es von Schottland aus der Vergangenheit gewohnt waren, war das erste Essen indisch. Als Inder aus Australien vor dem Golden Ambal South Indian Restaurant in Edinburgh standen und uns die Speisen empfohlen, war klar: Hier müssen wir rein. Das Golden Ambal North & South Indian Restaurant, gelegen an der Leith Walk in Edinburgh, ist bekannt für seine authentisch indischen Aromen, die sowohl aus Nord- als auch Südindien stammen. Das Lokal kombiniert landestypische Gerichte wie Masala Dosa, Idly, Vadai, Korma, Jalfrezi und Biryani. Das Restaurant gilt als besonders gut für seine Südindischen Speisen. Die Dosas (knusprige Pfannkuchen aus Reis und Linsen) werden vielfach gelobt, ebenso wie die Vielfalt an Füllungen – vom klassischen Masala-Dosa über Mysore-Varianten bis hin zu Gemüse- oder Käsefüllungen. Auch die Nordindischen Gerichte wie Chicken Tikka Masala oder Lammgerichte genießen Lob, etwa in Rezensionen mit der Beschreibung „tikka masala curry“ als besonders gelungen.
Fishers, Edinburgh Das Fishers Restaurant, mit seinen zwei Standorten – dem ursprünglichen am historischen Hafen von Leith und der Filiale Fishers in the City in der Altstadt –, gilt als feste Größe der edlen Seafood-Szene Edinburghs. Beide Häuser teilen sich eine Leidenschaft: frischeste Meeresspezialitäten mit überzeugender Qualität und kreativem Anspruch zu kombinieren.
Wir waren im Zentrum von Leith essen, in einem 17. Jahrhundert-Wachturm an der Water of Leith, befindet sich das ursprüngliche Fishers Restaurant. Laut Harden’s, einem renommierten UK-Gastronomieführer, liefert das Haus „great fresh fish, beautifully cooked in a kitchen the size of a 50p piece“ – gemütlich, authentisch und direkt am Wasser gelegen. Das Lokal ist bekannt für seine Fischgerichte aus schottischer Herkunft, wie z. B. Lochgilphead Crab oder frische Muscheln aus Shetland. Gäste loben die Qualität als „fabulous“, den Service als „wonderful“ und beschreiben das Essen als „outstanding“. Unbedingt reservieren, sonst wartet man ewig.
Amber, Edinburgh Eigentlich habe ich an dieser Stelle einen Touristennepp erwartet. Aber ich wurde enttäuscht und bin extrem positiv überrascht. Das Amber Restaurant & Whisky Bar, zentral gelegen am Royal Mile, ist Teil des bekannten Scotch Whisky Experience in Edinburgh – direkt unterhalb des Edinburgh Castle. Seit über 20 Jahren hat sich das Restaurant als kulinarische Botschaft schottischer Küche etabliert, die traditionelle Gerichte modern interpretiert und mit einer umfassenden Whisky-Kultur verbindet. Über Whisky schreibe ich ein anderes Mal. Amber bietet saisonal inspirierte Menüs, darunter das berühmte „Taste of Scotland“-Tasting-Menü sowie Scottish Tapas. Die Gerichte stammen aus regionalen Zutaten – von Wildlachs, Rind und Lamm bis zu saisonalem Gemüse. Die Küche zeigt klassisch-schottische Aromen mit kreativer Note, etwa bei Haggis mit Whisky-Sauce oder lokal produzierten Tapas-Variationen. Das Restaurant vermittelt eine warme und einladende Atmosphäre mit rustikal-industriellem Flair. Holzdetails, gedimmtes Licht und schottisches Dekor schaffen ein Ambiente, das gleichzeitig historisch verwurzelt und modern wirkt. Der angrenzende Barbereich bietet Raum für gesellige Tastings und Treffen in überraschend stilvoller Umgebung.
Drygate, Glasgow Das Drygate Brewing Co. verbindet Kunst des Craft-Beer-Brauens mit einer modernen, unaufdringlich gastfreundlichen Küche – perfekt für ein entspannteres Mittag- oder Abendessen. Das Bar & Kitchen im Erdgeschoss ist hell, großzügig gestaltet und bietet einen direkten Blick in die Brauerei, was eine lebendige Atmosphäre schafft. Die Speisekarte präsentiert regional inspirierte, gleichzeitig international geprägte Gerichte. Klassiker wie der Drygate Beef Burger mit Jerk-Ox-Cheek überraschen durch saftiges Rindfleisch und intensiv aromatische Ochsenschulter – kombiniert in einem fluffigen Brioche-Bun und serviert mit knusprigen, dreifach frittierten Pommes. Vegetarische Varianten wie der Falafel-Burger auf Paprika-Chips oder der Vegan Burger mit Plant‑Based-Patty bieten eine sorgfältige pflanzliche Alternative.
Für Liebhaber von Pub‑Gerichten sind Bearface Lager Fish & Chips mit knusprigem Bierteig, zarten Haddock‑Stücken, “mushy peas” und hausgemachter Tartarsauce eine gute Wahl; ergänzt durch Curry‑ oder Brown-Sauce auf Wunsch. Zu weiteren Highlights zählen saisonale Currys wie das Thai Red Curry mit Süßkartoffeln, Bohnen und Jasminreis (optional mit Huhn oder Garnelen), sowie der aromatische Ayrshire Beetroot Orzotto, bei dem Perl-Gerste, Rote Beete, Walnüsse und Ziegenkäse harmonisch kombiniert werden.
Butchershop, Glasgow Hochwertige Steaks fand ich hier. Im The Butchershop im West End von Glasgow spielt das Steak die Hauptrolle – und das aus gutem Grund. Das Restaurant setzt ausschließlich auf hochwertiges, schottisches Grasfutter-Rindfleisch, das „on the bone“ gereift und dry aged wird, um seine Aromen zu intensivieren. Damit genießt es den Ruf, möglicherweise die besten Steaks der Stadt anzubieten.
Die Auswahl umfasst sowohl Cuts to Share (Steaks zum Teilen, abgerechnet pro 100 g) wie Porterhouse, Rib, Bone‑in Sirloin, Filet oder Chateaubriand als auch Individual House Cuts (Einzelportionen) wie Fillet, Sirloin, Rib‑Eye, D‑Rump und das besonders große Cote de Boeuf. Jedes Gericht wird mit Beilagen und einer Auswahl an Soßen serviert – etwa Pfeffersoße, Bearnaise, Knoblauchbutter oder Chimichurri – sowie optionalen Toppings wie gegrilltem Knochenmark oder Blue Cheese Butter.
McBain’s By The River, Inverness Im McBain’s By The River, einem familiengeführten Restaurant direkt am Ufer des River Ness in Inverness, steht jeweils saisonal regionales Fleisch im Fokus – darunter auch Rindfleisch, das mindestens 28 Tage gereift und von lokalen Produzenten bezogen wird . Die Steak-Auswahl auf der À-la-carte-Karte umfasst qualitativ hochwertiges und trocken gereiftes (dry‑aged) Sirloin Steak. Dieses wird klassisch zubereitet und meist mit Champignons und gegrillten “vine cherry” Tomaten serviert, typisch garniert für die Steak‑Gerichte im Lokal.
Ich mag das Gesamtkonzept: Eine Mischung aus lokal inspirierten Zutaten, sorgfältiger Zubereitung und persönlicher Gastlichkeit – die Mahlzeiten in diesem kleinen Restaurant, das an seinem festen Standort auf Bank Street ansässig ist, schließen dabei oft mit optisch ansprechenden Desserts wie Eton Mess . Insgesamt präsentiert McBain’s eine elegant-sachliche Küche, die traditionellen Ansprüchen gerecht wird. Die Steaks sind klar das Herzstück: sorgfältig gereift, geschmacklich differenziert und mit klassischer Begleitung serviert – bei hoher Konstanz in Qualität und Gargrad.
Prime, Steak & Seafood, Inverness Eine absolute Enttäuschung. Man hat uns dieses Speiselokal empfohlen, aber von der Atmosphäre und Lautstärke war es wie eine Bierkneipe. Das Brot zur Suppe war steinhart und musste noch mal neu geordert werden, dann war es in Ordnung. Das Fleisch des Tomahawk Steaks war kalt, der Sud der Muscheln sollte Harissa sein, war aber fad. Das Lokal positioniert sich als erstes reines Steak- & Seafood-Restaurant der Stadt. Die Steaks – etwa das 140 g Rump-Steak – werden mit Pommes („skin-on fries“) und verschiedenen Soßen serviert, darunter Peppercorn, Red Wine Jus oder Chimichurri. Die Zutaten stammen laut Betreiber von lokalen, nachhaltigen Erzeugern.
Allerdings berichten mehrere Gäste von ungeregeltem Service und langen Wartezeiten, besonders bei der Bestellung von Getränken und Speisen trotz freier Tische – was zu allgemeiner Unzufriedenheit beitrug. Auch Kritiken bei Yelp erwähnen, dass die Burger zäh und das Ambiente heiß und eng gewesen sein sollen, was indirekt für mangelnde Qualität im Gewerbe sprechen könnte. Ich rate ab und würde nicht noch einmal hingehen.
Green Gates Authentic Indian Restaurant, Stirling Der kulinarische Start der Reise war indisch und das Ende in Stirling auch. Das Restaurant ist zentral gelegen in der Altstadt und dort erwartet Gäste eine authentische indische Küche mit klarem Fokus auf Qualität und Geschmack. Das Ambiente ist ruhig und angenehm, mit warmen Farben und moderner, unaufdringlicher Einrichtung.
Die Speisekarte deckt traditionelle Gerichte aus Nord‑ und Südindien ab, mit einem ausgewählten Angebot, das bewusst bewusst nicht auf Masse geht. Stattdessen werden Spezialitäten mit Sorgfalt zubereitet – oftmals frisch vom Tandoor oder als Streetfood-Varianten à la Indo-Chinese Fusion.
Als Vorspeisen sind etwa Vegetable Pakora, Paneer Tikka oder Auberginen-Fritters beliebt. Der Gemüse-Pakora wird wiederholt als besonders leicht und aromatisch hervorgehoben – dünn paniert und gut gewürzt. Auch der Vegetable Karahi – ein würziges Schmorgericht mit Gemüse – zählt zu den „best Indian meals“. Die Portionen sind üppig, trotz moderater Preise und sorgen somit oft für ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis . Die Auswahl umfasst darüber hinaus Hauptgerichte mit Fleisch, Fisch oder vegetarische Optionen. Klassiker wie Chicken Tikka Masala und Biryani werden besonders positiv erwähnt, ebenso wie Tandoori-Scallops, Lammshanks im Bag, oder frische Meeresfrüchte vom Spezialitätenmenü – stets mit aromatischen Marinaden und Kompositionen.
Kriegsverbrechen gab es schon immer. Das rechtfertigt sie nicht, sondern sollte uns mahnen, dass sie nicht mehr vorkommen. Ich möchte in meiner Schottland-Berichterstattung an ein Kriegsverbrechen aus vom April 1746 berichten. Der Old High Church Friedhof (Kirkyard) in Inverness – direkt neben der alten St.-Stephans- oder “Old High Church” – wurde nach der vernichtenden Schlacht von Culloden im April 1746 zum Schauplatz grausamer Massenhinrichtungen von gefangenen Jakobiten.
144 Gefangene wurden hier – nach raschen Feldgerichtsverfahren im nahegelegenen Kirchturm – direkt zwischen den Grabsteinen erschossen. Viele waren verwundet oder entkräftet. Statt sie nach England zu bringen, entschieden die Truppen der Hanovarianer, sie vor Ort zu richten. Die Kugeln sind heute noch im Turm als stumme Zeugen zu sehen.
Die Rolle des Friedhofs nach Culloden Nach der vernichtenden Niederlage der Jakobiten bei Culloden wurden zahlreiche gefangene Jakobiten nach Inverness gebracht. Viele von ihnen waren verwundet oder krank und wurden in der Kirche und ihrem Turm eingesperrt. Die Bedingungen waren katastrophal: Kälte, Hunger und Krankheiten forderten viele Todesopfer. Die britischen Regierungstruppen unter dem Herzog von Cumberland entschieden sich, die Gefangenen nicht nach England zu transportieren, sondern sie direkt in Inverness zu verurteilen und zu exekutieren. Die Gerichtsverfahren waren kurz, die Urteile meist tödlich – viele Gefangene wurden im Kirchhof der Old High Church hingerichtet. Einige Leichen wurden wohl unter dem späteren Gehweg neben dem Kirchgarten verscharrt.
Die Funktion der Grabsteine bei den Hinrichtungen Besonders markant auf dem Friedhof sind zwei Grabsteine, die eine zentrale Rolle bei den Exekutionen spielten. Die Hinrichtungen wurden so arrangiert, dass sie von den Fenstern des Balnain House auf der anderen Seite des Flusses beobachtet werden konnten, wo verwundete Regierungssoldaten lagen.
Henkerstein Die Gefangenen wurden einzeln herausgeführt, ihnen wurden die Augen verbunden, und sie mussten sich oder wurden – wenn zu schwach – an einen kleinen Grabstein am westlichen Ende des Friedhofs gelehnt. Dieser Grabstein existiert heute noch. Heute heißt der Grabstein Stützstein.
Er diente als Stütze für die zum Tode Verurteilten. Gefangene, die nicht stehen konnten, wurden an diesen Stein gelehnt oder gesetzt. Der Stützstein befindet sich hinter dem Familiengrab der Shaws, ein später hinzugefügtes Monument.
Zielstein Ein Soldat positionierte seine Muskete in einer Kerbe eines anderen, etwa neun Schritte östlich stehenden Grabsteins, um einen möglichst präzisen Schuss abzugeben. Der Zielstein hat eine markante V-förmige Kerbe. Er wird als „heart-shaped cleft“ beschrieben. Scharfschützen der Regierungstruppen nutzten diese Kerbe, um ihre Musketen zu stabilisieren und präzise Schüsse abzugeben Der Grabstein davon weist eine markante V-förmige Kerbe auf, die als Auflage für die Muskete diente.
Diese beiden Grabsteine sind bis heute erhalten. Die Steine stehen als stumme Zeugen dieser grausamen Episode und erinnern an die hier exekutierten Highlander. Die meisten Gefangenen, die nicht hingerichtet wurden, starben an Hunger, Krankheit oder wurden in die Kolonien deportiert, wo sie oft ebenfalls ums Leben kamen. Die beiden Steine symbolisieren somit:
Militärische Systematik: Die präzise Nutzung der Grabsteine zeigt die kalkulierte Brutalität der Exekutionen. Menschliches Leid: Der Stützstein steht für die Wehrlosigkeit der verwundeten Gefangenen. Historische Unrechtserfahrung: Als originale Relikte verkörpern sie die Gewalt der Niederschlagung des Jakobitenaufstands.
Ein Ort der Erinnerung Der Friedhof der Old High Church ist heute ein Ort der Stille und des Gedenkens. Die beiden Grabsteine, die einst als Werkzeuge der Hinrichtung dienten, sind Mahnmale für die Grausamkeit jener Zeit und die Opfer der Jakobitenaufstände. Sie machen die Geschichte an diesem Ort greifbar und erinnern daran, dass der Weg Schottlands zur Moderne von tragischen und oft vergessenen Schicksalen geprägt wurde.
Die Old High Church, auch Old High Kirk genannt, gilt als das älteste Kirchengebäude in Inverness und steht auf dem St. Michael’s Mount mit Blick auf den River Ness. Bereits im 6. Jahrhundert soll der irische Missionar Columban von Iona hier gewirkt und den Piktenkönig Brude zum Christentum bekehrt haben. Die heutige Kirche stammt im Wesentlichen aus dem späten 18. Jahrhundert, wobei der Turmunterbau bis ins 14. Jahrhundert zurückreicht.
Das Scala Fürstenfeldbruck geht zusammen mit der VHS Maisach einen neuen Weg: Mario Kart World auf der Kinoleinwand. Wir veranstalten am Sonntag, 13.Juli von 9:30-12 Uhr mit der brandneuen Switch 2 einen Renn-Wettbewerb mit Mario Kart World auf der großen Kinoleinwand im Scala. Mamma Mia!
Je nach Altersklasse treten die jungen Rennfahrer gegeneinander an und fahren gegen die Zeit. Ein Erlebnis für Auge und Ohr auf der Kinoleinwand. Hier geht es zur Anmeldung bei der VHS.
Es ist ein Gefühl, das man nicht vergisst: Wenn sich der Kinosaal verdunkelt, das Summen der Lautsprecher einsetzt und plötzlich die riesige Leinwand vor einem aufleuchtet – nicht mit einem Film, sondern mit dem neuen Spiel Mario Kart World auf der neuen Switch2. Kein passives Zuschauen, kein Rücklehnen. Stattdessen: Controller in der Hand, Daumen auf dem Stick, Herzklopfen im Takt der Motoren. Ich kann versprechen: Es ist mehr als nur ein Spiel. Es ist eine Erfahrung. Wir haben das System jetzt ein paar Mal getestet, damit keine Probleme beim Spiel passieren. Die Funkübertragung läuft stabil ohne Latenz und Aussetzer.
Videospiele leben von Immersion, von diesem Moment, in dem man die reale Welt vergisst und ganz in eine andere eintaucht. Aber auf der großen Leinwand ist das etwas anderes. Die Kurven wirken weiter, das Tempo rasender, jede Berührung mit dem Asphalt klingt wie ein Donnerhall. Jeder Drift, jeder Fehler, jeder Sieg – all das wird nicht nur gespielt, sondern gefühlt, gesehen, erlebt. Wenn man mit Vollgas durch virtuelle Rennstrecken von Mario jagt, während sich die Strecke in 4K-Klarheit über dutzende Quadratmeter erstreckt, dann ist das nicht mehr bloß Gaming. Es ist Kino. Und du bist nicht der Zuschauer – du bist der Hauptdarsteller.
Das, was sonst auf dem heimischen Bildschirm stattfindet, wird in diesem Moment zur Show. Man hört das Publikum im Hintergrund raunen, lachen, mitfiebern. Der Wettbewerb wird zur gemeinsamen Emotion, der Kinosaal zum Schauplatz eines digitalen Rennens, das alles ist – nur nicht virtuell. Denn die Gefühle sind echt. Die Spannung, wenn du an der letzten Kurve noch einen Platz gutmachst. Die Freude, wenn du als Erster über die Ziellinie schießt. Und das Wissen: Das war kein Film – das warst du.
Es ist ein Spiel. Aber für diesen einen Moment ist es mehr. Es ist Kino, Wettbewerb, Leidenschaft – und pure Faszination auf 15 Metern Leinwandbreite.
Über den Dächern Glasgows, wo der Wind die Geschichten der Vergangenheit mit sich trägt und die Sonne am Abend die Stadt in goldenes Licht taucht, erhebt sich ein Ort von erhabener Schönheit und stiller Würde: der Glasgow Necropolis.
Wie ein steinernes Gedicht liegt dieser viktorianische Friedhof auf einem Hügel, dem sogenannten „Cathedral Hill“, gleich neben der ehrwürdigen St Mungo’s Cathedral. Von hier aus schweift der Blick über die pulsierende Metropole, doch der Necropolis selbst scheint in einer eigenen Welt zu existieren – einer Welt, in der Zeit und Raum ineinanderfließen und die Stimmen der Geschichte niemals ganz verstummen. Meine Frau und ich wanderten einen halben Tag über diesen Ort der Ruhe und hingen unseren Gedanken nach.
Die Entstehung des Necropolis ist untrennbar mit dem Aufstieg Glasgows im 19. Jahrhundert verbunden. Die Stadt wuchs, getrieben von Handel, Industrie und Innovation, zu einer der wichtigsten Metropolen Großbritanniens heran. Mit dem Wohlstand kam auch der Wunsch nach einem würdevollen Ort, an dem die Bürger ihre letzte Ruhe finden konnten. Inspiriert vom Pariser Père Lachaise, wurde 1832 der Grundstein für den Necropolis gelegt. Schon bald entwickelte sich der Friedhof zu einem Spiegelbild der Gesellschaft: Hier ruhen Kaufleute und Industrielle, Künstler und Wissenschaftler, Geistliche und einfache Bürger – jeder Grabstein, jedes Mausoleum erzählt seine eigene Geschichte.
Mehr als 50.000 Menschen sind im Glasgow Necropolis begraben, doch nur etwa 3.500 Gräber sind durch aufwändige Monumente und kunstvolle Inschriften gekennzeichnet. Viele der Namen, die man hier liest, sind untrennbar mit der Geschichte Glasgows verbunden. Da ist zum Beispiel John Knox, der berühmte schottische Reformator, dessen imposantes Denkmal hoch oben auf dem Hügel thront – auch wenn er selbst nicht hier begraben liegt, sondern symbolisch für die protestantische Tradition Schottlands steht. In unmittelbarer Nähe finden sich die Gräber von William Miller, dem Dichter des berühmten Kinderliedes „Wee Willie Winkie“, und Charles Tennant, einem Chemiker und Industriellen, der mit seiner Erfindung der Bleichpulverproduktion Glasgows wirtschaftlichen Aufstieg maßgeblich mitprägte.
Auch Frauen, die in ihrer Zeit Herausragendes leisteten, fanden hier ihre letzte Ruhe, wie etwa Isabella Elder, eine der ersten Förderinnen der Frauenbildung in Schottland. Ihre Grabstätte ist ein stilles Zeugnis für Mut und Engagement in einer von Männern dominierten Welt.
Wer durch die gewundenen Pfade des Necropolis wandelt, begegnet einer Vielzahl architektonischer Stile: von neoklassizistischen Tempeln über gotische Türme bis hin zu ägyptisch inspirierten Obelisken. Die Monumente sind oft mit Symbolen geschmückt – Anker für Hoffnung, gebrochene Säulen für ein zu früh beendetes Leben, und Efeuranken als Zeichen unvergänglicher Erinnerung. Zwischen den Gräbern wachsen uralte Bäume, deren Wurzeln sich tief in die Erde graben, als wollten sie die Geschichten der Toten bewahren und weitertragen.
In den frühen Morgenstunden, wenn Nebel über den Hügel zieht und die Stadt noch schläft, scheint der Necropolis von einer fast überirdischen Stille erfüllt. Es ist eine Atmosphäre, die zum Nachdenken und Träumen einlädt. Viele Besucher berichten, dass sie hier eine besondere Nähe zur Vergangenheit spüren – als ob die Mauern und Statuen selbst Geschichten flüstern würden, von Liebe und Verlust, von Hoffnung und Vergänglichkeit. Ich muss zugeben, ich habe davon nichts gespürt. Ich war einfach nur überwältig von der Größe und der Pracht. Ich erinnerte mich an die Beerdigung meiner Eltern, hing diesen Gedanken nach.
Und wie es sich für einen Ort von solcher Geschichte und Aura gehört, ranken sich zahlreiche Märchen und Legenden um den Necropolis. In den Pubs der Stadt erzählt man sich, dass in mondlosen Nächten die Geister der alten Kaufleute und Dichter durch die Alleen wandeln.
Besonders bekannt ist die Sage vom „grauen Gentleman“, einem freundlich gesinnten Geist in viktorianischer Kleidung, der einsamen Spaziergängern Gesellschaft leisten und sie sicher durch das Labyrinth der Grabmale führen soll. Manche schwören, in windigen Nächten das leise Lachen von Kindern zu hören – vielleicht die Stimmen der kleinen Seelen, die hier ihre Ruhe fanden. Natürlich sind diese Erzählungen nichts als Märchen, geboren aus der Fantasie und dem Zauber dieses einzigartigen Ortes, doch sie verleihen dem Necropolis einen Hauch von Magie, der Besucher aus aller Welt in seinen Bann zieht. Ich habe bei meinen Spaziergängen durch die Gräberreihen nichts davon gespürt, obwohl ich für solche Spukgeschichten empfänglich bin.
Der Glasgow Necropolis ist mehr als ein Friedhof – er ist ein lebendiges Museum, ein Garten der Erinnerung, ein Ort, an dem die Geschichte Glasgows in Stein gemeißelt und doch voller Leben ist. Wer hier verweilt, spürt nicht nur die Ehrfurcht vor den Generationen, die vor uns gingen, sondern auch die Schönheit des Augenblicks. Zwischen den Gräbern, unter den alten Bäumen und im goldenen Licht der untergehenden Sonne wird der Necropolis zu einem Ort der Versöhnung zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen Leben und Tod, zwischen Realität und Märchen.
So bleibt der Glasgow Necropolis ein stiller, aber kraftvoller Zeuge der Zeit – ein Ort, der die Herzen seiner Besucher mit Staunen, Ehrfurcht und einer leisen Sehnsucht erfüllt. Wer den Mut hat, sich auf seine besondere Atmosphäre einzulassen, wird reich beschenkt: mit Geschichten, mit Inspiration und mit dem Gefühl, Teil eines großen Ganzen zu sein, das über Generationen hinweg Bestand hat.
Im Glasgow Necropolis gibt es keine offiziell ausgewiesenen Bereiche, die ausschließlich für bestimmte Gruppen oder besonders viele Tote reserviert sind, wie man das von manchen Friedhöfen mit klar getrennten Sektionen kennt. Der gesamte Friedhof ist ein weitläufiges Gelände mit zahlreichen Grabstätten und Monumenten, die sich über die Hügel und Wege verteilen. Die meisten Gräber sind also anonym oder nur durch kleine, schlichte Markierungen sichtbar.
Mein letzter Besuch in Glasgow liegt rund 25 Jahre zurück und seitdem hat sich diese schottische Arbeiterstadt stark verändert. War Glasgow früher eine gefährliche Stadt, so hat die Stadtführung einiges getan, um das Verbrechen einzudämmen. Im Zentrum spürt man wenig vom rauen Ton der Vergangenheit.
Und als Studentenstadt hat Glasgow das Radfahren für sich entdeckt. Ich habe auf meiner Reise die meisten Radler in Glasgow entdeckt.
Glasgow entwickelt sich tatsächlich zunehmend zu einer Fahrradstadt, und diese Entwicklung ist sowohl in der Infrastruktur als auch im Nutzungsverhalten der Bewohnerinnen und Bewohner spürbar. Der Wandel wird durch eine Vielzahl von Maßnahmen und Investitionen vorangetrieben, die darauf abzielen, das Radfahren als alltägliches Fortbewegungsmittel zu etablieren und die Stadt lebenswerter sowie nachhaltiger zu machen.
Ein wesentlicher Grund für diese Entwicklung ist die konsequente Ausweitung und Verbesserung der Radinfrastruktur. Glasgow hat in den vergangenen Jahren erhebliche Investitionen in sichere, getrennte Radwege getätigt – etwa durch Projekte wie den South City Way, der eine direkte, geschützte Verbindung zwischen dem Süden der Stadt und dem Zentrum schafft. Diese Routen werden sehr gut angenommen: So nutzen etwa 900 Menschen täglich die neue aktive Route im Südosten, und auf der Victoria Road sind bereits rund 13% aller Wege mit dem Rad zurückgelegt worden. Solche Zahlen zeigen, dass mehr Menschen das Fahrrad nutzen, wenn sie sich sicher fühlen und die Infrastruktur vorhanden ist.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist die politische und gesellschaftliche Unterstützung. Die Stadtverwaltung, die schottische Regierung und lokale Organisationen fördern aktiv den Ausbau des Radnetzes und setzen auf eine integrative Mobilitätsstrategie, die auch andere nachhaltige Verkehrsmittel wie das Zufußgehen und öffentliche Verkehrsmittel einbezieht. Zudem werden gezielt Initiativen für unterrepräsentierte Gruppen wie Frauen, Menschen mit Behinderungen oder einkommensschwache Familien gefördert, um die Teilhabe am Radverkehr zu erhöhen.
Die Kombination aus moderner Infrastruktur, finanzieller Förderung, politischem Willen und gesellschaftlicher Akzeptanz führt dazu, dass immer mehr Menschen in Glasgow das Fahrrad als praktische, gesunde und klimafreundliche Alternative zum Auto nutzen. Die Stadt ist mit dem UCI Bike City Label ausgezeichnet worden und verfolgt ehrgeizige Ziele: Bis 2030 soll niemand weiter als 800 Meter von einer sicheren Radroute entfernt wohnen, und Schulen sollen maximal 400 Meter entfernt sein.
Insgesamt ist Glasgow auf dem besten Weg, eine der fahrradfreundlichsten Städte Europas zu werden – auch wenn noch einige Herausforderungen bleiben, etwa bei der weiteren Vernetzung der Radwege und der Integration des Radverkehrs in das gesamte Mobilitätssystem der Stadt.
Der Glasgow Necropolis übt auf Gothic-Fans eine ganz besondere Faszination aus, da er wie kaum ein anderer Ort die Ästhetik, Symbolik und Atmosphäre der Gothic-Kultur widerspiegelt. Bei meinem Streifzug durch diesen faszinierenden Friedhof traf ich verschiedene Gothic-Fans, die die Atmosphäre für fotografische Aufnahmen nutzen.
Ich sprach die Leute ohne Vorbehalte an. Die Schotten antworteten wir begeistert, nachdem wir auch ein bisschen über Gothic-Musik geplaudert hatten. Die asiatischen Frauen reagierten eher verschüchternd, sprachen aber dann auch, als sie etwas Vertrauen gewonnen hatten. Als Journalist war ich neugierig und wollte wissen, warum dieser Friedhof zu einem Magneten für Liebhaber des Düsteren und Romantischen ist. Hier die Antworten auf meine Fragen.
Architektur und Stilvielfalt Die Necropolis ist ein Paradebeispiel viktorianischer Friedhofskultur und beeindruckt durch eine Mischung aus gotischer, ägyptischer und griechischer Revival-Architektur. Über 3.500 kunstvoll gestaltete Grabmäler, Mausoleen und Skulpturen verteilen sich über die Hügel und Terrassen. Besonders die zahlreichen spitzen Obelisken, verwitterten Engel, melancholischen Statuen und monumentalen Familiengräber schaffen eine Kulisse, die wie aus einem Gothic-Roman entsprungen scheint. Hier findet jeder schnell sein spezielles Fotomotiv.
Die Lage und Atmosphäre Der Friedhof liegt auf einem Hügel östlich der St Mungo’s Cathedral, selbst ein Meisterwerk gotischer Baukunst. Die erhöhte Lage bietet dramatische Ausblicke über die Stadt und verstärkt das Gefühl, sich in einer eigenen, entrückten Welt zu befinden. Nebel, Wind und das wechselhafte schottische Wetter verleihen der Necropolis eine mystische, manchmal fast übernatürliche Stimmung – ideal für alle, die sich von der Melancholie und Schönheit des Vergänglichen angezogen fühlen.
Symbolik und Kunst Die Grabmale sind reich an Symbolen, die für die Gothic-Szene eine besondere Bedeutung haben: gebrochene Säulen, Totenschädel, Efeuranken und Engel, die über die Toten wachen. Die kunstvollen Inschriften und die morbide Schönheit der verwitterten Steine regen die Fantasie an und laden zum Nachdenken über Leben, Tod und Unsterblichkeit ein.
Historische Bedeutung und Geschichten Der Necropolis ist nicht nur ein Ort der Trauer, sondern auch ein „Museum unter freiem Himmel“, das die Geschichte Glasgows und seiner Menschen erzählt. Viele Persönlichkeiten, Künstler und Industrielle sind hier begraben, ihre Geschichten spiegeln sich in den Monumenten wider. Ich muss leider zugeben, dass ich die wenigsten Verstorbenen kannte. Aber die reiche Historie und die vielen Legenden, die sich um den Friedhof ranken, bieten Stoff für düstere Erzählungen und Inspiration für die Gothic-Subkultur.
Märchen und Legenden Wie es sich für einen so alten und eindrucksvollen Ort gehört, ranken sich zahlreiche Märchen um den Necropolis. So wird erzählt, dass in nebligen Nächten Geister durch die Alleen wandeln – Geschichten, die von der Gothic-Szene gerne aufgegriffen und weitergesponnen werden. Diese Legenden sind natürlich als Märchen zu verstehen, tragen aber zur besonderen Aura des Ortes bei. Ich war bei strahlendem Sonnenschein vor Ort und traf auf keine Geister, sondern nur auf durstige Seelen.
Der Glasgow Necropolis vereint alles, was das Herz eines Gothic-Fans höherschlagen lässt: spektakuläre Architektur, düstere Symbolik, eine melancholische Atmosphäre und eine reiche Geschichte voller Geheimnisse und Geschichten. Wer sich für die Ästhetik des Morbiden und die Schönheit des Vergänglichen begeistert, findet hier einen der eindrucksvollsten Orte Europas. Und wer ohne Vorurteile auf die Gothic-Szene zugeht und das freundliche Gespräch sucht, der hat mehr vom Leben. Und die Toten hat die Fotosessions nicht mehr gestört.
Die Musik Schottlands ist eng mit der Geschichte und Kultur des Landes verbunden und zeichnet sich durch eine besondere Vielfalt aus. Neben traditionellen Volksliedern und Tanzmusik haben vor allem die Dudelsäcke, auch Pipes genannt, eine herausragende Bedeutung erlangt. Sie gelten weltweit als musikalisches Symbol Schottlands und sind untrennbar mit dem Bild der Highlands und der schottischen Identität verbunden.
Natürlich sind viele Pipes-Spieler für die zahlreichen Touristen da. Vor allem rund um das Edinburgh Castle. Auf dem Weg zum Schloss wird man immer wieder unterhalten. Trotz Touri-Attraktion, mir hat es gefallen, ich bin ja schließlich ein Tourist.
Die Faszination der Pipes liegt in ihrem einzigartigen Klang, der gleichzeitig kraftvoll, klagend und feierlich wirkt. Dieser Klang entsteht durch das Zusammenspiel mehrerer Pfeifen: einer Melodiepfeife (Chanter) und in der Regel drei Bordunpfeifen, die kontinuierlich einen tiefen, gleichbleibenden Ton erzeugen. Der konstante Klangteppich der Bordune bildet den charakteristischen Hintergrund, über den sich die Melodie mit rhythmischer Präzision und ornamentreicher Verzierung legt.
Besonders in der traditionellen Militär- und Zeremonienmusik spielen die Great Highland Bagpipes eine zentrale Rolle. Sie werden bei Paraden, Staatsakten, Begräbnissen und kulturellen Festen eingesetzt und erzeugen dabei eine eindrucksvolle emotionale Wirkung. Auch im zivilen Bereich, etwa bei den Highland Games oder regionalen Festivals, tragen Pipe Bands maßgeblich zur Atmosphäre bei und stärken das Gemeinschaftsgefühl. Am bekanntesten ist sicherlich das Royal Edinburgh Military Tattoo, vor dem Castle. Ich war gerade da als die Tribünen aufgebaut wurden.
Neben der traditionellen Verwendung finden Pipes zunehmend Eingang in moderne Musikgenres. Künstler integrieren den Dudelsack in Rock-, Pop- oder Folk-Produktionen und schlagen so eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Diese Vielseitigkeit sowie der unverwechselbare Klang machen die Pipes zu einem musikalischen Element, das weit über Schottlands Grenzen hinaus fasziniert. Es gab in verschiedenen Pubs so genannte Open Mics Veranstaltungen. Dort kommen Musiker mit ihrem Instrument und spielen zur Unterhaltung auf. Oft lassen sich dort wahre Perlen genießen.
Die traditionelle schottische Folkmusik bildet das musikalische Herz der schottischen Kultur und ist eng mit dem Alltagsleben, den Landschaften und der Geschichte des Landes verbunden. Sie umfasst ein breites Repertoire an Liedern und Instrumentalstücken, die oft mündlich überliefert wurden und von Generation zu Generation weitergegeben werden. Oft begegnete ich verschiedenen Straßenmusikanten. Interessant ist, dass man einen Obolus per eCash entrichten konnte. In die Gitarrenkästen wurden weiterhin Münzen geworfen, aber in einem digitalisierten Schottland konnte man überall elektronisch spenden, was auch gemacht wurde.
Ein zentraler Bestandteil der schottischen Folkmusik sind die Balladen – erzählende Lieder, die von historischen Ereignissen, tragischen Liebesgeschichten oder dem Leben der einfachen Leute berichten. Diese Lieder zeichnen sich durch ihre melodische Schlichtheit, eindringliche Texte und eine große emotionale Tiefe aus. Viele der Balladen stammen aus dem späten Mittelalter und spiegeln die mündliche Erzähltradition der Clans wider.
Instrumental spielt neben den Pipes besonders die Fiddle, eine dem klassischen Geigenbau ähnliche Violine, eine bedeutende Rolle. Sie wird oft virtuos gespielt und ist ein zentrales Instrument bei traditionellen Tänzen wie dem Reel, dem Jig oder dem Strathspey. Auch andere Instrumente wie die Tin Whistle, das Akkordeon, die Bodhrán (eine Rahmentrommel) oder die Harfe – insbesondere die keltische Clàrsach – tragen zum typischen Klangbild der schottischen Folkmusik bei.
Charakteristisch ist zudem das Zusammenspiel von Musik und Tanz: Die Musik dient nicht nur dem Zuhören, sondern ist eng mit geselligen Zusammenkünften, sogenannten Ceilidhs, verbunden, bei denen getanzt, gesungen und musiziert wird. Diese Abende sind ein lebendiger Ausdruck kultureller Identität und sozialer Verbundenheit.
In den vergangenen Jahrzehnten hat die schottische Folkmusik eine Renaissance erlebt. Junge Musiker greifen traditionelle Stücke auf, interpretieren sie neu und verbinden sie mit zeitgenössischen Einflüssen. So bleibt die Folkmusik in Schottland nicht nur ein Zeugnis vergangener Zeiten, sondern auch ein lebendiger, sich stetig weiterentwickelnder Teil des kulturellen Lebens. Hier mal etwas aus meiner Jugend. An einem Abend im Juni trat der schottische Liedermacher Jim Murray in Glasgow in der Bar The Piper Bar auf und sang den Police Song Roxanne.
Nachdem US-Präsident Trump gegen die LGBTQ+-Community zu Felde zieht und viele Firmen eingeknickt sind, wollte ich mal sehen, wie die Stimmung in Schottland zu diesem Thema ist. Ich persönlich halte es wie Friedrich II.: „Jeder soll nach seiner Fasson selig werden.“
In Schottland wird der Christopher Street Day (CSD), im englischsprachigen Raum meist als „Pride“ bezeichnet, in mehreren Städten groß und vielfältig gefeiert. Die beiden größten und bekanntesten Pride-Events finden in Edinburgh und Glasgow statt. Jedes Jahr ziehen diese Veranstaltungen tausende Menschen an und bieten ein buntes Programm mit Paraden, Musikfestivals, Partys und kulturellen Angeboten. Mein Eindruck: Die weltoffenen und sicherlich auch störrischen Schotten lassen sich von Trump nur wenig beirren. Überall wo ich in Schottland ein paar Tage unterwegs war, sind Regenbogenfahnen zu sehen. Und das nicht nur in Geschäften oder Kneipen, sondern auch auf Burgen und Schlössern.
Pride in Edinburgh und Glasgow In Edinburgh findet die Pride seit 1994 statt und ist damit die älteste kontinuierliche kostenfreie LGBT-Feier Schottlands. Die Parade zieht durch die Innenstadt und wird von zahlreichen Veranstaltungen begleitet, darunter das „Pride Village“ mit Ständen, Diskussionsrunden und künstlerischen Darbietungen. Die Parade startet traditionell am Samstag, führt an zentralen Orten vorbei und endet mit großen Feierlichkeiten, bei denen sich die Community und ihre Unterstützer:innen versammeln. 2025 fand die Edinburgh Pride vom 20. bis 22. Juni statt, mit dem Hauptmarsch am 21. Juni, an dem über 10.000 Menschen teilnahmen.
Glasgow Pride ist ebenfalls ein großes und beliebtes Event, das als das größte LGBTQ+-Festival Schottlands gilt und jedes Jahr tausende Besucher anzieht. Die Parade in Glasgow zieht durch die Stadt und wird von einem zweitägigen Musikfestival begleitet, das nationale und internationale Acts bietet. 2025 beginnt die Glasgow Pride am 19. Juli. Besonders ist, dass auch in kleineren Städten und auf den Inseln Pride-Events stattfinden, was die breite Akzeptanz und Sichtbarkeit der Community in ganz Schottland unterstreicht.
Akzeptanz in der Bevölkerung Schottland gilt als eines der tolerantesten Länder Europas für LGBTQ+-Personen. Die Akzeptanz in der Bevölkerung ist hoch, was sich in der breiten Teilnahme an Pride-Events, der Unterstützung durch Politik und Wirtschaft sowie in gesetzlichen Fortschritten widerspiegelt. Seit 2014 wird die Gleichstellung von LGBTQ+-Personen aktiv gefördert, und 2021 führte Schottland als erstes Land weltweit LGBTQ+-inklusive Bildung landesweit in den Lehrplan ein. Die schottische Regierung hat zudem Maßnahmen ergriffen, um Barrieren für nicht-binäre und trans Menschen in Bereichen wie Gesundheitsversorgung und Recht abzubauen.
Die Pride-Events sind nicht nur Feiern, sondern auch politische Demonstrationen für Gleichberechtigung und gegen Diskriminierung. Sie werden von vielen Menschen unterschiedlicher Hintergründe besucht, darunter auch Familien, Jugendliche und ältere Menschen, was die breite gesellschaftliche Unterstützung unterstreicht.