Einmal hoch – einmal quer, was will man mehr? So lautete eine alte Fotografenregel in meiner Ausbildung zum Redakteur. Und ich freue mich, dass diese alte Regel jetzt auch für Periscope gilt.
Software-Update von Periscope laden.
Nach dem jüngsten Software-Update auf Version 1.2 wurde Periscope weiterhin professionalisiert. Für mich ist es ein interessantes Tool für mobilen Journalismus. Der BILD-Chef Kai Diekmann macht es vor und penetriert uns mit Periscope-Übertragungen. Vielleicht ist es manches mal zu viel, aber zumindest experimentiert er damit herum. Viele der Journalistenkollegen haben noch nicht verstanden, wohin der Zug fährt. Wer draußen auf Termin ist, kann von dem Termin senden – der Ü-Wagen ist durch das Smartphone in der Hosentasche.
Interessant ist, dass Facebook auf die Herausforderung von Periscope reagiert. Für verifizierte Accounts gibt es die Möglichkeit auf Sendung via Facebook zu gehen. Die Funktion heißt Mentions. Ich verfolge mit Interesse die Sendungen beispielsweise von Guy Kawasaki, ehemals Apple-Evangelist und heute Buchautor.
Ob und wann Facebook die Mentions-Funktion für uns Normalbürger freischalten, war nicht herauszubekommen. Aber ich sehe diese Aktion als klare Reaktion auf Periscope und dem verbundenen Twitter-Netzwerk.
Aber die aktuelle Medienpolitik macht es uns schwer. In Bayern heißt die Hürde die BLM – die Bayerische Landeszentrale für neue Medien. Im Grunde brauche ich für meine Periscope-Sendungen eine Sendelizenz der BLM. Was in alten analogen Zeiten und mit dem verbundenen Mangel an Frequenzen richtig war, ist heute im digitalen Zeitalter einfach nur lächerlich. Leute, ändert dies.
Ich habe neulich ein Gespräch von Bayern Finanzminister Markus Söder mit dem BLM-Chef und CSU-Parteikollegen Siegfried Schneider mitbekommen, als sich Söder für die Überarbeitung der Rundfunkverträge einsetzte. Die BLM ist in Bewegung, aber konkrete Beschlüsse gibt es nicht.
Also befinden wir uns in einer Grauzone und ich werde weiter Periscope für meine Arbeit einsetzen. Mal senden, wann ich wieder auf Sendung gehe – dieses Mal im Querformat Landscape-Mode.
Ich mag den Ardbeg gerne, sehr gerne. Jetzt wurde mir eine besondere Ehre zu Teil. Noch vor dem offiziellen Verkaufsstart erhielt ich eine Probe des Ardbeg Supernova 2015 zum Verkosten. Vielen Dank dafür – ich habe mich gefreut und bin dankbar.
Zusammen mit meinem Kollegen und Foodblogger Thomas Gerlach habe ich dieses kostbare Schluck flüssigen Torfes verköstigt. Lecker Leute, verdammt lecker der Ardbeg Supernova 2015.
Was ist jetzt das Besondere an diesem Whisky? Im Jahr 2011 sendete die schottische Whisky Destillerie zum ersten Mal für ein Forschungsprojekt Proben mit Eichenholzpartikeln zur Reifung auf die internationale Raumstation ISS. Zur Feier der nun vorliegenden wissenschaftlichen Ergebnisse präsentiert Ardbeg nun die fünfte und finale Edition des Ardbeg Supernova – ein Traum. Es ist ein strohgoldener Single Malt, der allerdings irdisch reifte. Statt dem für Ardbeg üblich verwendeten Malz mit einem Phenolgehalt von 55ppm setzte die auf der schottischen Insel Islay beheimatete Destillerie ein torfgeräuchertes Malz mit galaktischen 100ppn ein.
Flüssiges Gold: Ardbeg Supernova 2015
Das Ergebnis war für mich als langjähriger Ardbeg-Fan eine Überraschung. In der Nase ein pfeffriges Aroma mit würzigen Kräutern, gefolgt von geräucherten Früchten, Seetang und Fenchel. Und dann kommt der erste Schluck: Zack, der explodiert. Eine wahre Geschmacksexplosion von Gewürzen, gesalzenem Karamell und Rauch, gemischt mit medizinischen Noten, schwarzem Tee und Chillischärfe. Aber damit hat der Ardbeg Supernova 2015 seine Trümpfe noch lange nicht ausgespielt. Im Nachgang ist der Whisky extrem lang und pfeffrig – ein Erlebnis für meine verwöhnten Geschmackssinne.
Der Ardbeg Supernova 2015 ist mit einem Alkoholgehalt von 54,3 Prozent Vol. nicht kühlfiltriert abgefüllt und wird jetzt verkauft. Allerdings nicht für jedermann, Nur registrierte Ardbeg Committee Mitglieder kommen in den Genuss dieses edlen und seltenen Getränkes. Aber ich hoffe, die NASA hat auch ein paar Flaschen abbekommen. Gerne würde ich zusammen mit dem Kollegen die Destillerie in Schottland einmal besuchen.
Die Reifung von Whisky im Weltraum hat weitreichende Auswirkungen auf das Geschmacksbild, wie Ergebnisse des ersten Weltraumexperiments der Ardbeg Destillerie zeigen. Im Jahr 2011 wurden Proben der schottischen Brennerei zur Internationalen Raumstation ISS geschickt, um den Einfluss der Mikrogravitation auf die Whiskyreifung und das Geschmacksprofil zu ergründen. Nach Rückkehr und erfolgter Auswertung mit Vergleichsproben, die auf der Insel Islay reiften, konnten noch nie dagewesene Aromenspektren in der im Weltraum gereiften Spirituose nachgewiesen werden. Mich wundert es, dass es die ISS-Astronauten und Kosmonauten das Zeug nicht einfach weggetrunken haben.
Das Experiment begann im Oktober 2011, als Ampullen mit ungereiftem Ardbeg Destillat und Holzpartikeln von Ardbeg Fässern vom US-Raumfahrtforschungsunternehmen Nanoracks LLC zur ISS geschickt wurden. Rund 400 Kilometer über der Erde, umkreisten die Vials die Erde mit 27.500km/h für knapp drei Jahre. Nach ihrer Rückkehr zur Erde, wurden die Ampullen, zusammen mit Kontrollproben, die im Warehouse No. 3 in der Ardbeg Destillerie reiften, von unabhängigen Whiskyexperten und Wissenschaftlern um Dr. Bill Lumsden, Director of Distilling and Whisky Creation bei Ardbeg, analysiert. In drei der vier Untersuchungen stellten sie große Unterschiede zwischen den beiden Proben fest. Dr. Bill Lumsden sagt: „Die Reifung auf der ISS verlief deutlich anders: Sowohl in der Geruchs- als auch in der Geschmacksverkostung zeigten sie mehr vom rauchigen, phenolischen Charakter und rauchige Aromen, die ich auf der Erde noch nie wahrgenommen habe. Ardbeg hat schon einen komplexen Charakter, aber die Ergebnisse unseres Experiments in der Schwerelosigkeit offenbaren einen deutlichen Gegensatz.“ Laboranalysen, die auf die Inhaltsstoffe des Destillats schauten, brachten signifikante Unterschiede der beiden Probenreihen zum Vorschein und demonstrierten, dass die Gravitation deutlichen Einfluss auf die Reifung von Destillaten hat. Dr. Bill Lumsden dazu: „Unsere Erkenntnisse könnten eines Tages auch Auswirkungen für die gesamte Whisky-Industrie haben: In Zukunft können Wissenschaftler die Bestandteile und deren Verhältnisse zueinander in Whiskys unterschiedlichen Alters vorhersagen.“
Jeffrey Manber, Vorstandsvorsitzender des Kooperationspartners Nanoracks LLC, sagt: „Es ist nicht ganz einfach, echte Pioniere im Unternehmensbereich zu finden. Mit einem Partner wie Ardbeg sehen wir zuversichtlich in die Zukunft der kommerziellen Weltraumforschung, insbesondere im Bereich der Aromenbildung und welche Veränderungen es für Konsumprodukte im Allgemeinen bedeutet.“
Ardbeg dankt der NASA und dem Weltraumprogramm, dass dieses Experiment unternommen werden konnte und stellt zur Veröffentlichung der Ergebnisse die fünfte und finale Version seines stark getorften Single Malts, den Ardbeg Supernova 2015 vor. Und ich danke Ardbeg für die Ehre einer Probe.
Heute jährt sich der Jahrestag der Anschläge zum 11. September. Und wieder denke ich an die Opfer des Anschlags. Während meine Eltern wissen, was sich am Tage von Kennedys Ermordung gemacht haben, weiß meine Generation, was wir am 11. September gemacht haben, als die Türme fielen. Ich habe darüber mehrmals gebloggt.
Heute will ich mich an die Hilfszentrale erinnern, die am 11. September eine symbolische Rolle gespielt hat. Und damit will ich mich an die St. Paul’s Chapel in Manhattan erinnern. In deutschen Reiseführern wird sich auch als Paulus-Kapelle bezeichnet. Trotz ihrer direkten Nähe zu den Zwillingstürmen wurde sie beim Einsturz nicht beschädigt. Alle Scheiben blieben ganz. Die Kirche ist das älteste in Manhattan bestehende und genutzte Kirchengebäude und wurde 1764 errichtet. Die St. Paul’s Chapel hat ein lange Geschichte, die es auf der Website nachzulesen gilt.
Mich interessierte aber die neuere Geschichte der Kirche: Während des 11. September diente das Gotteshaus als Hilfszentrale für die Rettungskräfte. Es gab für die Feuerwehrleute ein warmes Essen und einen Platz zum Ausruhen. Das komplette Gebäude war mit Staub eingedeckt, blieb aber unbeschädigt. Die Rettungskräfte hatten einen Ort der Geborgenheit im Chaos. Das haben die New Yorker nicht vergessen.
Bis heute wird in der Kirche mit zahlreichen Tafeln und Fahnen an die Attentate zum 11. September erinnert. Feuerwehren aus der ganzen Welt besuchen diesen Ort und lassen Hoheitszeichen als Respekt für die enormen Leistungen da. Auch Wehren aus Deutschland habe ich dort gesehen. Ich habe mit meiner Frau einen ganzen Nachmittag in der Kirche und auf dem Friedhof verbracht, um der Toten zu gedenken und die Leistungen der Rettungskräfte zu würden. Ich kann jedem New York-Besucher den Kirchenbesuch ans Herz legen. Es wird eine intime Erinnerung an den 11. September werden.
Neben an das das großzügige Mahnmal und nationale Gedenkort am neuen World Trade Center. Dort ist mir zu viel Trubel. Die Erinnerung wurde würdevoll gestaltet, aber mich einfach zu voll. Für meinen europäischen Geschmack ist es manches Mal zu viel mit dem Pomp. So ist eben die amerikanische Art und es steht mir nicht an, darüber zu urteilen.
Wieder einmal griff ich zu alter Männer-Musik und wieder einmal wurde ich nicht enttäuscht. Seit ein paar Tagen stehen Deep Purple auf meiner Playlist mit einem interessanten Experiment. Sie veröffentlichten gleichzeitig zwei Konzerte ihrer NOW What?!-Tour. Und sie geben uns Fans das komplette Paket: Doppel-CD und DVD.
Deep Purple im Doppelpack
Es handelt sich den 2013 Mitschnitt von Wacken unter dem netten Titel „From The Setting Sun … (In Wacken)“ und endet mit der April 2014 in Tokyo „…… To The Rising Sun (In Tokyo)“ – einmal Open Air – einmal Halle.
Wacken ist ein Phänomen. Ich war nie dort und habe alle Infos nur via Massenmedien. Dieses Jahr war es wohl etwas nass, aber 2013 hatten Deep Purple ideale Bedingungen. Damals sah ich das Konzert live im Fernsehen und fand den Auftritt als DP-Fan wunderbar. Allerdings vermisste ich natürlich Jon Lord, der von weiter oben zusah. Das Konzert am 12. April in Tokyo 2014 fand an historischem Platze statt: Ich sage nur: Made in Japan. Deep Purple gastierten wieder im Nippon Budokan in Tokyo mit einer Bomben-Akustik.
Welche der Aufnahmen sind nun besser? Klangtechnisch sind beide Doppelalben astrein. Gerade Live-Alben von Deep Purple können aufnahmetechnisch ein Schrott sein. Diese hier sind allererste Sahne. Wie zu hören war, wurden die Audioaufnahmen beider Shows von Eike Freese und Alex Dietz (Heaven Shall Burn) gemeinsam mit Roger Glover in Hamburg gemischt.
Musikalisch sind die Songs keine Überraschung. Alles solide und auch Ian Gillan kann wieder singen. Mir macht aber das Wacken-Konzert deutlich mehr Spaß. Das merke ich vor allem, wenn ich die Videos zu den Konzerten ansehen. Technisch ist Budokan besser, bei Wacken rauscht das Bild manches Mal. Aber die Hardrock- und Metalfans in Wacken sind einfach mit dabei, wenn die Kapelle aufspielt. Da wird gesungen, gerockt – da wird einfach mitgemacht. In Japan ist es eher eine steife Angelegenheit. Vielleicht liegt es an der japanischen Mentalität, aber die richtige Stimmung kommt eher in Wacken als in Budokan auf. Zudem nervt der japanische Typ im Publikum mit seinem Schild mit der Aufschrift „I wish your Stick Ian“. Ha, und am Schluss gibt Ian Paice den Knaben die Sticks nicht – gut gemacht. Der Fan hätte das Konzert genießen sollen, anstatt dauernd das doofe Schild hoch zu halten.
Herauszustellen ist bei beiden Konzerten wieder einmal Steve Morse. Während Richtie Blackmoore immer im dunklen Dress die Bühne betrat, erscheint Herr Morse mit Indianer T-Shirt. Anders als der Griesgram Blackmore schaut Steve Morse freundlich durch die Gegend und verdammt, der Typ kann einfach Gitarre spielen. Trotz langer Tour, trotz der ewig gleichen Songs legen Deep Purple eine wahre Spielfreunde an den Tag. Es macht Spaß den alten Herren zu zuhören. Ich empfehle den Kauf beider Alben, wobei meine Vorliebe aber das Wacken-Konzert ist.
Als ich vor kurzem mit meiner Frau im Allgäu Urlaub machte, stieß ich auf einen Streit: Sind Kuhglocken eine Tierquälerei oder sind sie Kulturgut?
Die Kuh im Allgäu trägt in dieser Saison Glocke.
Wir kennen die bayerische Idylle: Auf einer grünen Wiese weiden gefleckte Kühe. Die Sonne strahlt über die Alm herab und die Kühe haben um den Hals eine Kuhglocke. Gebimmel in der Ferne. Die Stadtmenschen kennen so eine Kuhglocke vielleicht aus der Stammkneipe. Die Glocke wird dann immer geläutet, wenn es eine Lokalrunde gibt. In einem Verlag bei dem ich einst gearbeitet hatte, gab es eine Kuhglocke, die geläutet wurde, wenn ein wichtiger Anzeigenauftrag hereinkam – in den vergangenen Jahren habe ich diese Glocke allerdings nicht mehr im Verlagsumfeld gehört.
Tierquälerei oder Kulturgut oder beides?
Nun jetzt wollen schweizer Wissenschaftler der Eidgenossenschaftlichen Technischen Hochschule in Zürich in einer Studie herausgefunden haben, dass der Klang einer läutenden Kuhglocke den Träger, nämlich die dazugehörige Kuh stört. Dies sei sogar eine Form von Tierquälerei, argumentieren Tierschützer, die auch gleich eine entsprechende geschlossene Facebook-Gruppe gegründet haben. Der Allgäuer Bauer argumentiere eher in die andere Richtung, um es einmal höflich auszudrücken. Die Kuhglocke sei Kulturgut und sorge dafür, dass er die Kuh auf der Weide wiederfindet.
In diesem Video stören die Kühe mit ihren Glocken eine Hochzeit in Bad Hindelang – Landleben eben.
Und schon ist der Kulturkampf um die Kuhglocke im Netz voll entbrannt. Befürworter und Gegner der Kuhglocke haben sich in Facebook organisiert und hauen aufeinander ein. Gleich wurde auch eine Online-Petition zum Erhalt der Kuhglocke gestartet. Und dann kommen auch noch die, die eine schweizerische Verschwörung sehen und Angst haben, dass ihnen von ihrer Kultur etwas genommen wird. Erinnern wir uns, es geht ursprünglich um Tierschutz.
Was wäre denn eine Alternative? Die Kuhglocke ist nicht dazu da, damit sie Unterhaltung für den Touristen darstellt. Zugegeben, beim Viehscheid ab Herbst finde ich es als Tourist auch stimmungsvoll, wenn die Kuh die Glocke in der fünften Allgäuer Jahreszeit trägt. Aber ernsthaft: Es geht schlicht und einfach darum, dass der Bauer die Kuh wiederfindet. Darum hat die Kuh die Glocke um den Hals. Lösungen in Form von GPS-Sendern gibt es zwar in landwirtschaftlichen Lehranstalten, aber auf den Allgäuer Wiesen habe ich keine gefunden. Ich finde aber ein Navi für die Kuh mal einen überlegenswerten Gedanken. Interessant ist, dass der bayerische Landwirtschaftsminister Brunner (CSU) der Sache kritisch gegenübersteht. Gegenüber dem Münchner Merkur sagte er: „Die Überwachung mit GPS-Sensoren könnte langfristig durchaus ein Thema werden, das ist aber technisch noch nicht ausgereift“
Seine hauseigene bayerische Landesanstalt für Ernährung unterstützt derweil entsprechende Versuche. Dort heißt es: Aufgrund der weiten Verbreitung von Navigationssystemen und dem Einsatz von GNSS- (Global Navigation Satellite System-) Empfängern in vielen elektronischen Geräten ist deren Preis und Strombedarf in der jüngsten Vergangenheit stark gesunken. Aus diesen Gründen erscheint ein Einsatz von Ortungssystemen mittlerweile auch bei Weidetieren als möglich. Auf Jungviehalmen bindet die Arbeit mit Tieren einen großen Teil des gesamten Arbeitsaufwands. Vor allem die Viehsuche ist dabei schwierig zu planen, da sie unregelmäßig anfällt und im Extremfall den ganzen Tag in Anspruch nehmen kann. Die physisch anstrengende Arbeit der Hirten könnte durch den Einsatz eines Ortungssystems erleichtet werden. Aus den Gründen wurde am Institut für Landtechnik und Tierhaltung der LfL in Freising ein dreijähriges Verbundprojekt, dass durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft gefördert wird, in Kooperation mit Industriepartnern zum Thema „GPS-Weidemanagementsystem“ gestartet. Das System läuft noch bis 2016. Infos gibt es hier.
Ich selbst habe noch keine Meinung zu dem Thema, sehe aber schon wieder die Emotionen auf allen Seiten hochkochen. Alle geben ihre Meinung ab – nur die Kuh hat bisher noch keiner gefragt.
Heute am 6. September 2015 hätte Franz Josef Strauß seinen 100. Geburtstag gefeiert. Ich bin gerade zu diesem Zeitpunkt in Wildbad Kreuth. Ein Ort, der eng mit Strauß verbunden ist und es regnet in Strömen. Der Himmel beweint FJS. Kreuth bedeutete Franz Josef Strauß den Kreuther Geist, das Aufkündigen der Fraktionsgemeinschaft CSU/CDU und viele Geschichten mehr. Das Ehepaar Strauß wohnte in den 1980er Jahren in Kreuth. Kreuth ist aber auch ein tragischer Ort für die Familie Strauß. Am 22. Juni 1984 verunglückte Marianne, die Ehefrau von FJS, kurz nach der Brücke bei Scharling mit ihrem Fahrzeug tödlich. Gestern Nacht besuchte ich bei einer Fahrt nach Rottach-Egern die Todesstelle von Marianne Strauß. Es war eine eigenartige Stimmung, muss ich zugeben, keine Kerzen, nichts.
In den vergangenen Wochen beschäftigte ich mich ein wenig mit FJS und ging auf eine Reise in meine/seine Vergangenheit. Ich habe bereits darüber gebloggt.
Als politisch interessierter Mensch wollte ich mehr über den umstrittenen Übervater der CSU und bayerischen Ministerpräsidenten erfahren. Ich bin 1968 geboren und bekam als Kind und Jugendlicher den Streit um die Person FJS mit. Wo Strauß auftrat, da polarisierte er. Politisch habe ich ihn nicht bewusst erlebt, den Streit um ihn dafür um so mehr. In Gesprächen mit Zeitzeugen wurde mir nur deutlich: Er war umstritten, und das ist vornehm ausgedrückt. Von Verehrung bis Hass auf seine Person habe ich in den vergangenen Tagen viele Stimmen vernommen. Was habe ich alles gehört und gelesen: Übervater der CSU, Gauner, Schöpfer des modernen Bayern – auf jeden Fall war er eine faszinierende Persönlichkeit mit Ecken und Kanten. Ich denke, diverse Vorfälle wie Fibag, Lockheed oder dem Verkehrspolizisten Hahlbohm, die Spiegel-Affäre oder die Wienerwald-Rede von 1976 sind ganz schön heftig.
Strauß-Vortrag bei der HSS
Zum 100. Geburtstag von Franz Josef Strauß veranstaltete die CSU-nahe Hanns Seidel Stiftung eine Vortragsveranstaltung „Franz Josef Strauß – Staatsmann und Freund“ mit Wilfried Scharnagl. Wilfried Scharnagl, ehemaliger Chefredakteur der CSU-Mitgliederzeitschrift Bayernkurier und politischer Publizist, genoss das besondere Vertrauen von Strauß, der dies mit dem Satz zum Ausdruck brachte: „Scharnagl schreibt, was Strauß denkt, und Strauß denkt, was Scharnagl schreibt.“
Diskussion mit dem Publikum
Diskussion mit dem Publikum
Alles ok mit der Aufnahme?
Wilfried Scharnagl beim Vortrag
Hans Peter Niedermeier organisierte den Abend.
Ich habe den Vortrag von Scharnagl und die anschließende Diskussion mit Prof. Hans Peter Niedermeier von der HSS für Youtube mitgeschnitten.
Ich war überrascht, dass Scharnagl in seinem Rahmen kritisch mit dem Übervater Strauß umging. Entsetzt war ich allerdings in der anschließenden Podiumsdiskussion über so manche Wortmeldung aus dem Publikum. Schaut euch die Videos mal an, wenn ihr ein bisschen Zeit habt.
Horst Möller: Herrscher und Rebell
Am Rande der Veranstaltung wies Scharnagl auf das Buch von Horst Möller hin: Franz Josef Strauß: Herrscher und Rebell. Das Buch erschien im Piper-Verlag, der mir das Buch zur Rezension zur Verfügung stellte. Vielen Dank dafür.
Wilfried Scharnagl stellte das Buch Herrscher und Rebell besonders heraus.
Das 832 Seiten dicke Buch wurde von Horst Möller verfasst, der einst das Institut für Zeitgeschichte in München leitete. Anfangs befürchtete ich ein trockenes Werk eines deutschen Professors, aber er orientiert sich an der angelsächsischen Erzählweise und an vier Tagen hatte ich das Buch gelesen. Vom Stil her flüssig, aber wissenschaftlich, gleitet mir das Werk in so mancher Formulierung in eine Art Heldenverehrung ab.
Und dennoch ist es ein wichtiges Zeitdokument, das Leben und Werk von Strauß vortrefflich beleuchtet. Allerdings mit Detailfehler, die einem Direktor des renommierten Instituts für Zeitgeschichte nicht passieren dürfen – Stichwort ist die berühmte Put Put-Rede. Hier hätte spätestens der Lektor besser aufpassen müssen. Auch Strauß außereheliche Affäre mit einer 17jährigen Schülerin wird mir zu wenig kritisch hinterfragt. Gut, ich war nicht dabei und das Privatleben soll privat bleiben, wenn es das öffentliche Amt nicht berührt.
Mir wurde das Buch von Horst Möller von Wilfried Scharnagl ans Herz gelegt.
Mir hat das Lesen dieses detailreichen Werkes große Freude gemacht, auch wenn ich mit der kommentierenden Form des Autors nicht einverstanden bin. Verfehlungen von Strauß müssen bei so einem Werk stärker berücksichtigt und klar benannt werden. Dennoch: Ohne FJS wäre Bayern nicht dort, wo sich der Freistaat heute wirtschaftlich befindet. Hervorragend unterstreicht das Buch, wie umstrittenen FJS war und heute noch immer ist. Erwähne ich bei der älteren Generation den Namen Strauß, schlägt mir Begeisterung oder Ablehnung entgegen – dazwischen scheint es nichts zu geben. Alle betonen aber übereinstimmend, welch Redner Strauß gewesen war – Redeschlachten zwischen Wehner und Strauß gehören in die Kategorie deutliche Worte. Immer wieder wurde mir gesagt, dass es solche Politiker wie Strauß heute bräuchte. Ja, sie bräuchte es, aber sie würden mit ihrer Art nur eine Zeitlang in ihren gewählten politischen Ämtern überleben. Wir als Volk fordern zwar deutliche Worte und Charakterköpfe – kommt es mal zu ihnen, dann ist die Aufregung aber groß.
Wirtschaftspolitik und Standortpolitik
In dem Vortrag der HSS wurde Wilfried Scharnagl gebetsmühlenartig vom Publikum gefragt, wie Strauß denn heute diese oder jene Sachen sehen würde. Wilfried Scharnagl lässt sich auf dieses Glatteis nicht führen und wiegelt zurecht ab. Und dennoch ist es in der Biografie von Horst Möller interessant nachzulesen, wie intensiv sich Strauß für Airbus gegen Boing einsetze und damit aktive Wirtschaftspolitik für den Freistaat machte. Solche klaren Worte bräuchten wir gegenüber Google und Facebook aus Deutschland (oder Bayern). Das System Strauß brauche ich heute nicht mehr, die Ecken und Kanten eines Politikers wie Franz Josef Strauß sehne ich herbei.
Originelles FJS-Plakat von Peter Gauweiler. Strauß wirkt noch heute in der Öffentlichkeit.
Wie steht es um die E-Mail? Ich stelle bei meinen Seminaren fest, dass sich Kommunikation verlagert. Die analoge Generation ist nun im E-Mail-Zeitalter angekommen, während eine digitale Generation über soziale Netze kommuniziert: Instant Messaging via Whats App oder Nachrichten über Facebook und Twitter. Auch eine Steigerung von Threema stelle ich fest sowie in der Apple Welt der iMessage. Die E-Mail-Nutzung geht zurück, aber abschreiben darf man sie noch lange nicht. Für mich ist Mail das Zentrum meiner digitalen Kommunikation und vor allem im Geschäftsalltag hat E-Mail seinen festen Platz.
Das stellt auch Adobe in einer Studie fest: Totgesagte leben scheinbar wirklich länger: Selbst in Zeiten boomender Collaboration und umgreifender „Simplify your life“-Strategien verbringen die Deutschen nahezu 5 Stunden pro Tag damit, ihre E-Mails zu checken. Auf die Arbeitswoche gesehen sind das immerhin beachtliche 25 Stunden! Kein Wunder: Für knapp jeden fünften deutschen Büroarbeiter gilt die E-Mail auch heute noch als bevorzugter Kanal, um mit den Kollegen zu kommunizieren. Jetzt muss man klären, was Kommunikation ist. Ist es die eher formale Anfrage oder geschäftliche Kommunikation, da bevorzuge ich E-Mail. Ist es Klatsch und Tratsch oder der informelle Austausch, da nutze ich andere Dienste. Fest steht: E-Mail lebt: Und das wird in naher Zukunft wohl auch so bleiben, zumindest, wenn es ums Büro geht: Jeder Zweite ist zumindest fest davon überzeugt, dass seine E-Mail-Nutzung in den kommenden zwei Jahren weiter zunehmen wird. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Adobe-Studie, für die mehr als 400 deutsche Büroangestellte befragt wurden.
Die E-Mail begleitet die Deutschen durch ihren Tag – und das nicht nur am Arbeitsplatz. Es ist schon erstaunlich, wo die Befragten der Adobe-Studie überall ihre E-Mails checken: Rund jeder Zweite durchforstet seinen Posteingang regelmäßig beim Fernsehen (46%) oder während des Urlaubs (43%), ein Drittel erledigt den Mail-Check am liebsten im Bett (33%). Aber auch im Badezimmer (19%) oder – die gefährliche Variante! – während des Autofahrens (13%) beschäftigen sich die Deutschen mit ihrer digitalen Post.
Für das Marketing ist die E-Mail somit nach wie vor ein relevanter Touchpoint, um potenzielle Interessenten zu erreichen. Und mehr noch: Für 68% der Befragten ist sie sogar der bevorzugte Weg, um von einer Brand kontaktiert zu werden!
Weitere Ergebnisse der Adobe-Studie im Überblick:
Mehr als ein Drittel der Deutschen verfügen über mehrere E-Mail-Accounts
14% der Befragten glauben, dass sie ihre E-Mails zu häufig checken
66% nutzen ihr Smartphone für den regelmäßigen E-Mail-Check
Endloses Scrollen (30%), ein mobil-unfreundliches Layout (21%) und lange Ladezeiten (19%) sind die größten Nerv-Faktoren beim E-Mail-Check auf dem Smartphone
Instragram, das Fotonetzwerk von Facebook, hat seit dem jüngsten Update ein neues Feature. Fotos können jetzt auch im Querformat gepostet werden. Keine Revolution wird man sagen. Aber ich finde, damit verliert Instagram seinen Charme. Ich fand es schon nicht richtig, dass das mobile Tool Instagram seit längeren via Website erreichbar ist.
Der Schieberegler auf der linken Seite macht aus dem Quadrat ein Querformat.
Wenn jemand Instagram noch nicht kennt: Hier eine (ganz kurze) Erklärung. Es ist ein kostenloser Online-Dienst zum Teilen von Foto und Videos. Instagram gehört zum Zuckerberg-Imperium. Wer Instragam nutzen will, muss die kostenlose App für Android, iOS und Windows Phone laden. Der Reiz sind die zahlreichen Filter mit denen der User die Fotos und Videos verändern kann. Es erinnert alles an die Aufnahmen vergangener Zeiten. „In Anlehnung an die Kodak Instamatic und an Polaroid-Kameras haben mit Instagram gemachte Fotos und Videos eine quadratische Form“, so steht es bei Wikipedia zu lesen.
Mit dem Update kam die Änderung: Jetzt kann ich Fotos und Videos nicht nur als Quadrat veröffentlichen, sondern auch im Landscape-Modus, also im Querformat. Bisher geht es nur mit Fotos aus meiner Smartphone-Bibliothek. Dazu muss dann ein Schieberegler auf der linken Seite betätigt werden, dann wird das Foto oder Video im Querformat gepostet. Meiner Meinung nach, verliert Instagram dadurch ein wenig von seinem Retro-Charme.
Als Pressfotograf weiß ich natürlich, dass quadratische Fotos meist die langweiligsten Fotos sind. Spannung in Fotos kommt in der Regel durch den richtigen Anschnitt. Der Satz bei meiner Ausbildung als Bildberichterstatter bei der Tageszeitung lautete: „Einmal hoch, einmal quer, was will man mehr!“ Nun, für mich waren Instagram-Fotos wie Polaroid-Fotos und die hatten ihre eigenen Stil und etablierten sich sogar zur eigenen Kunstform.
Ich denke hier beispielsweise an die Polaroids von Andy Warhol. Der Taschen-Verlag hat vor kurzem ein wunderbares Buch herausgegeben. Andy Warhol. Polaroids. In der Einführung des Buches gibt es ein treffendes Zitat von Warhol: „Ein Foto bedeutet, dass ich von jeder Minute weiß, wo ich war. Deshalb mache ich Fotos. Das ist eine Art visuelles Tagebuch.“ – Damit nimmt Andy Warhol die Instagram- und Selfie-Bewegung der heutigen Zeit vorweg. Wenn sich heutige Kritiker darüber aufregen, dass an allen Ecken und Enden Selfie geschossen werden und dies als neuen Trend bezeichnen, dann sollten sie mal beim alten Andy Warhol vorbeischauen, der diesen Trend schon vor etlichen Jahren seit den 60er Jahren etablierte. Dieses Buch, das in Zusammenarbeit mit der Andy-Warhol-Stiftung entstand, enthält Hunderte dieser Sofortbilder, von denen viele niemals zuvor ventlicht wurden. Porträts von Berühmtheiten wie Mick Jagger, Alfred Hitchcock, Jack Nicholson, Yves Saint Laurent, Pelé, Debbie Harry sind ebenso zu sehen wie Fotos seiner Entourage und seines High Life, Landschaftsfotos und Stillleben, die von Cabbage Patch Dolls bis zu den unverwechselbaren Suppendosen reichen. Klarer Kaufbefehl übrigens.
Vor kurzem durfte ich dem Online-Portal GMX ein Interview geben über die Macht der Kardashians in sozialen Netzwerken. TV- und Modestar Kim Kardashian nutzt Instgram und setzt sich (und ihre beiden schlagenden Argumente samt Hintern) für ihre Fans in Szene. „Mit gezielten Aktionen wird der Hype am Köcheln gehalten“, sagte ich meiner Interviewpartnerin Miriam Zöllisch. „Solche Influencer sind Meinungsführer in ihrem Gebiet, sei es Mode, Computer, Autos, Tourismus oder Medien. Sie werden auch als Social Hub bezeichnet, weil sie optimal vernetzt sind“, sagte ich weiter „Wenn diese Wortfühhrer ein Produkt oder eine Meinung pushen, dann finden sie in ihrer Community Gehör. Wie enorm die Reichweite ist, sehen wir an ein paar Promi-Accounts. Kim Kardashian, Paris Hilon, Miley Cyrus oder gerade Avril Lavigne, die ihre Scheidung via Instragram verkündete.
Mit diesen Auftritten machen die Stars und Sternchen die klassischen Promi-Fotografen arbeitslos. Früher war es ein Bild wert, welches Kleid welcher Star bei einer Party anhat. Heute postet der Star dieses Bild selbst und stellt es seinen Fans zur Verfügung und die Promi-Fotografen werden arbeitslos. Das ist auch das Verdienst von Instagram.
Im Moment habe ich das Gefühl, dass Instagram explodiert. Auch ich empfehle meinen Kunden dort Flagge zu zeigen und sich und ihre Marke zu etablieren. Durch die Verbindung zu Twitter und Facebook ist Instagram auch ein schönes Tool, um Content zu verbreiten. Auch das Plugin zu WordPress kann wunderbar genutzt werden. Durch das Querformat biedert sich Instagram den Massengeschmack an. Zuvor zog man mit Videos nach, nachdem Twitter mit Vine eine Videoplattform gestartet hat. Vine Videos sind sieben Sekunden, Instagram-Videos nun 15 Sekunden. So richtig innovativ ist das Ganze nicht.
Bei einem Besuch zur Games Lounge im Münchner Werk 1 konnten interessierte Gamer den ganzen Abend auf Einladung des Vereins VideoSpielKultur zocken. Der VSK hat sich zur Aufgabe gemacht, Videospiele als Kulturgut zu fördern und zur Anerkennung von Videospiele als Kulturgut beizutragen. Da bin ich sofort Mitglied geworden, denn so etwas muss ich unterstützen.
Sparbüchsen im Pac Man- und im Space Invaders-Design.
Den Abend über gab es neben Videospiele auch etwas zu trinken und zu knabbern. Für Speis und Trank waren Sparbüchsen aufgestellt, in dem man seine Münzen (oder Scheine) werfen konnte. Aber nicht so ein klassisches Sparschwein, nein das Ganze musste Stil haben. Die aufgestellten Sparbüchsen waren im Stil von Pac Man und von Space Invaders. Cool. Wenn man die Münze einwirft, gibt so noch einen hippen 8 Bit-Sound der damaligen Zeit. Toshihiro Nishikado schuf Space Invaders 1978 und ich hatte die Version für mein Atari 2600.
So eine Sparbüchse musste ich haben. So finden die Münzen in meiner Tasche ein neues Heim. Ich wähle die Version Space Invaders in giftgrün in den Maßen 14 x 10 x 10,5 cm. Es ist ein wunderbares Alien aus Space Invaders, ein Spiel, dass ich seit meiner Jugend gerne spiele. Als Retro-Gamer macht die Sparbüchse mit 8 Bit-Sound mir einfach Spaß und zaubert mir ein Lächeln ins Gesicht, wenn ich den Sound höre. Allerdings, das musste ich auch lernen, darf das Alien nicht in später Nacht gefüttert werden. Es ist zwar ein Gremlin, aber der Sound war doch so laut, dass es meine schlafende Ehefrau aufweckte. Dann doch besser das alte Sparschwein.
Als ich noch bei Verlagen angestellt war, nutze ich in der Regel den IT-Park des Unternehmens. Größter Nachteil: Das Zeug war in der Regel veraltet und nicht flexibel. Für einen Chefredakteur und meinen Mitarbeitern von IT-Zeitschriften also ein Alptraum. Also nutzen wir Zug um Zug auch eigene IT-Infrastruktur, um unsere Arbeit richtig machen zu können. Das Schlimmste war für mich die Nutzung eines Uralt-Blackberry, der in der Schublade lag, während ich das erste iPhone benutzte. Wir wussten, was wir da tun.
Bei Wearables wird der Einsatz Privat und Beruflich noch schwieriger
Dass dies nicht überall zu so, zeigt eine Studie von Centrify, ein Anbieter von Lösungen für Identity & Access Management (IAM). Hier wurde die Compliance von Apple Geräten am Arbeitsplatz hinsichtlich bestimmter Sicherheitsrichtlinien untersucht. Die Studie bezieht sich zwar auf die USA, aber lässt sich teilweise auch auf Deutschland übertragen. Die in Zusammenarbeit mit Dimensional Research durchgeführte Studie zeigte, dass mittlerweile viele US-amerikanische Anwender Apple Geräte am Arbeitsplatz nutzen. Allerdings sind Unternehmen durch die mangelnde Sicherheit und die fehlende Verwaltung der Geräte hohen Risiken ausgesetzt.
Von insgesamt 2.249 befragten Arbeitnehmern gab knapp die Hälfte an, beruflich mindestens ein Apple Gerät zu benutzen. Darüber hinaus zeigte sich:
Die meisten dieser Apple Geräte (63%) sind kein Firmeneigentum, sondern in Privatbesitz und werden für die Arbeit mit Firmenmails, Dokumenten und Geschäftsapplikationen verwendet.
59% der Mac Computer greifen auf vertrauliche Unternehmensinformationen zu, bei sensiblen oder reglementierten Kundendaten sind es sogar 65%.
51% der iPhones und 58% der iPads werden am Arbeitsplatz genutzt, um auf Geschäftsapplikationen zuzugreifen.
Trotz der hohen Popularität von Apple Geräten am Arbeitsplatz investieren Unternehmen nicht genug in die Sicherheit und Verwaltung dieser Geräte.
Über die Hälfte (51%) aller Geräte ist lediglich von einem einfachen Passwort wie einem einzigen Wort oder einer Zahlenfolge gesichert.
Auf den meisten Geräten (58%) ist keine Software installiert, die komplexere Passwörter erzwingt.
Über die Hälfte der Anwender (56%) gibt an, ihre Passwörter anderen mitgeteilt zu haben.
Nur 17% der Apple Geräte verfügen über einen vom Unternehmen gestellten Passwort-Manager.
Unternehmenseigene Geräte-Management Lösungen sind nur auf 28% der Apple Geräte installiert.
Nur bei 35% der Geräte erzwingen Unternehmen eine Verschlüsselung der gespeicherten Daten.
Ebenfalls wurde festgestellt, dass es keinen erkennbaren Zusammenhang zwischen der Komplexität des Passwortes und der Sensibilität der Daten gibt, die das Passwort schützt.
Ich will nicht den schwarzen Peter in die eine oder andere Richtung schieben. Aber für mich steht zweierlei fest: Unternehmen müssen attraktiver in ihrer IT-Infrastruktur werden und Mitarbeiter brauchen ein Bewusstsein für IT-Sicherheit.
Hier nutze ich mein privates iPhone für meine berufliche Arbeit.
„Die Apple Studie von Centrify verdeutlicht die großen Sicherheitslücken die entstehen, wenn Geräte nicht den Sicherheitsrichtlinien eines Unternehmens entsprechen”, sagt Bill Mann, Marketingchef bei Centrify. „Besonders Kundendaten stellen eine große Verantwortung für die Unternehmen dar. Wenn vertrauliche Informationen wie zum Beispiel Krankenakten bekannt werden, können Geldbußen und weitere rechtliche Schritte gegen das Unternehmen die Folge sein. Dabei gibt es bereits heute Lösungen, mit denen sich Apple Geräte sehr einfach sichern lassen, ohne die Produktivität der Nutzer einzuschränken. IT-Abteilungen sollten jetzt handeln.“ Freilich bietet Centrify die entsprechenden Lösungen, wie es in der Pressemitteilung des Unternehmens heißt.
Mir ist aber die Medienkompetenz innerhalb eines Unternehmens wichtig. Ich hatte für kurze Zeit Mitarbeiter, die immer nur von ihrem Arbeitgeber Leistungen eingefordert haben: Nach dem Motto „Ohne Schulung während der Arbeitszeit kann ich das nicht.“ Selbstinitiative war nicht vorhanden. Diese Mitarbeiter waren die längste Zeit meine Mitarbeiter. Sowohl Unternehmen als auch Mitarbeiter müssen ein Bewusstsein entwickeln oder schärfen. Medienkompetenz gehört da dazu.