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Das Apple Putztuch gab es schon vor rund 20 Jahren

20. Oktober 2021

Nachdem alle über das 25 Euro teure Poliertuch aus dem Apple Onlinestore berichtet haben, hat Apple sein Ziel erreicht: Das Unternehmen aus Cupertino ist wieder in aller Munde. Ich erinnere mich noch an das Jahr 2002 als es schon mal so ein Tuch gab.

Als meine Bestellung für die mobile Höllenmaschine MacBook Pro raus gegangen ist, schaute ich noch durch den Shop, ob es ein Schnäppchen gab: Apple und Schnäppchen – ein Widerspruch in sich. So stieß ich also auch wie viele andere auf das Poliertuch, das mir mein Optiker als kostenloses Geschenk beim Brillenkauf dazugibt, bei Apple ich aber bezahlen soll, auch wenn ich für Tausende von Euro ein M1Max-Biest gekauft habe.

25 Euro für ein Putztuch – ich liebe den Humor von Apple.

Poliertuch aus dem Jahre 2002
Aber in diesem Moment erinnerte ich mich an die Keynote des Jahres 2002. Apple hatte mich damals nach San Francisco auf die MacWorld Expo zur Bericterstattung eingeladen. Ich saß ziemlich weit vorne. Vorgestellt wurde damals der iMac im Sonnenblumen- oder Lampendesign. Steve war noch am Leben, Jon hatte das Design nach einem Spaziergang durch ein Sonnenblumenfeld entworfen und es war eine gute Zeit, es war eine andere Zeit. Ich liebte diesen Computer. Hier die Keynote als Steve Jobs den Rechner, the new iMac genannt, vorstellte.

Eskalation im Tech-Briefing
Anschließend gab es Tech-Briefings. Apple Ingenieure erklärte uns Journalisten den technischen Aufbau der damals mit dem G4 ausgestatteten Rechner. Die Nerven unseres Apple Ingenieurs und des dazugehörigen PR-Mannes wurden in unserer Session mit europäischen Journalisten extrem strapaziert.

Ein Kollege aus Deutschland hatte einen Schraubenzieher dabei und wollte den iMac vor den Augen der Apple Mitarbeiter aufschrauben, was bei Todesstrafe verboten war. Er war schwer davon abzubringen, um zu schauen, wie die RAM-Bausteine ausgewechselt werden können.

Aber richtig lustig wurde es dann als sich in meiner Session der Vertreter der französischen Vogue meldete. Apple öffnete sich damals in Richtung Luxusmarke. Der angesehene Kollege aus der Modebranche war weniger an den technischen Innereien des iMac interessiert als vielmehr an der Beilage zum iMac. Zum Lieferumfang gehörte nämlich ein graues Poliertuch, ganz so, wie es heute von Apple im Onlinestore angeboten wurde.
Warum dieses Tuch grau sei, wollte der Kollege wissen. Er könne sich sehr gut dagegen ein weinrotes Poliertuch vorstellen. Dafür erntete er verständnislose Blicke der Apple-Verantwortlichen. Deren Gesichtszüge entglitten.

Da musste man erst mit dem nervigen Deutschen und seinem Schraubenzieher fertig werden und dann kam der Modejournalist dazu und wollte eine Begründung für das graue Tuch. Dabei muss man wissen, dass US-Briefings damals so abliefen: Die Verantwortlichen stellten etwas vor und Fragen waren weniger erwünscht. US-Tech-Journalisten hielten sich daran, wir Europäer waren unsere Pressekonferenzen mit Frage – Antwort gewöhnt, Kulturunterschiede eben. Als die Stimmung in der Session zu eskalieren drohte, weil sowohl der deutsche Kollege mit seinem Schraubenzieher als auch der französische Kollege mit seinem weinroten Poliertuch keine Ruhe gaben, wurde die Session abgebrochen und wir vor die Türe geschickt. Quasi ohne Abendessen ab ins Bett.

Der deutsche Apple-PR Manager, der legendäre Georg Albrecht, der uns begleitete, konnte sich vor Lachen nicht mehr zurückhalten und entschuldigte sich bei seinen US-Kollegen, die schweißgebadet waren. Den new iMac samt Tuch hab ich noch. Vielleicht sollte ich bei Apple mal nachfragen, warum es das 25 Euro teure Putztuch nicht in Weinrot gibt.

Apple geht den kabellosen Weg

10. September 2016

Bei der Vorstellung des neuen iPhones 7 trat mal wieder Apples Chefdesigner Sir Jonathan Ive nicht vor das Publikum in San Francisco. Seine Stimme kam in den Videoeinspielungen zur neuen Hardware. Bei der Vorstellung der neuen kabellosen Kopfhörern AirPods sagte er sinngemäß den Satz: „Das ist erst der Beginn …“ Für mich ist damit der Weg klar: Apple beschreitet konsequent den kabellosen Weg.
Im Netz wurde viel über die Kopfhörer gespottet. Als meine Kinder und ich die Keynote ansahen, sagte K2 gleich: „Die Teile habe ich in zehn Minuten verloren!“ K1 meinte, wir wollen uns keinen Fön ins Ohr stecken. Und fünf Stunden Akku-Zeit sei bei der Dauernutzung der Kopfhörer durch K1/2 auch nicht das Gelbe vom Ei. Nun, wir werden sehen, wie sich die Kopfhörer machen. Es liegt den neuen iPhone-Geräten kostenlos ein Adapter zum Anschließen der Klinke an Lightning bei, wobei sich die Frage dann stellt, wie lade ich das iPhone auf, wenn der Lightning-Port durch den Kopfhörer besetzt ist. All das wird sich zeigen.

airpod

Und was ist mit Bluetooth?
Ich habe einen Teil meiner Kopfhörer auf Bluetooth umgestellt und war erfreut, dass Apple den kabellosen Weg beschreitet. Aber Apple geht seinen eigenen Weg. In der gesamten Keynote und den Unterlagen steht nichts von Bluetooth. Wird dem Blauzahn wurde der Zahn gezogen? Nein. Zwar ist Bluetooth weiterhin an Bord beim neuen iPhone, doch Apple hat wohl einen eigenen Standard gezaubert, der an iCloud gebunden ist.
„Mit dem neuen Apple W1 Chip bieten sie (die AirPods) innovative Funktionen, darunter hochwertigen Klang, großartige Batterielaufzeit und automatisches Setup“, sagte Philip Schiller, Senior Vice President Worldwide Marketing von Apple. „Ganz ohne Schalter oder Tasten verbinden sie sich automatisch und nahtlos mit allen Apple-Geräten und ermöglichen Zugang zu Siri mit einem doppelten Fingertipp. Wir können es kaum erwarten, dass Nutzer diese mit iPhone 7 und Apple Watch Series 2 ausprobieren.“
Interessant ist, warum die Technik auch zur Apple Watch kommt. Bisher wurden die Apps der Uhr langsam via Bluetooth auf die Apple Watch überspielt. Sollte dies jetzt schneller gehen? Apple selbst hat in den bisherigen Veröffentlichungen dazu nicht geäußert.
Apple setzt bei seinen neuen Kopfhörer auf einfache Bedienung. „Setup und Nutzung kabelloser Kopfhörer waren nie unkomplizierter als mit AirPods. Man öffnet einfach das Ladecase in der Nähe des iPhone und mit einem Fingertipp sind die AirPods umgehend für alle im iCloud-Konto eines Nutzers angemeldeten Geräte, inklusive iPad und Mac, eingerichtet. AirPods sind stets verbunden und einsatzbereit, wenn man sie braucht“, heißt es bei Apple.
Der neue neue Apple W1 Chip scheint ein Wunderding zu sein. Jeder AirPod besitzt duale optische Sensoren und Beschleunigungssensoren, die im Zusammenspiel mit dem W1 Chip erkennen, ob sich die AirPods im Ohr befinden, sodass nur dann eine Wiedergabe stattfindet, wenn der Nutzer bereit zum Hören ist. Um die Musik automatisch zu pausieren nimmt man sie einfach heraus. Oder man entfernt nur einen der beiden Ohrstöpsel der AirPods, um ein Gespräch zu führen und, sobald er wieder eingesetzt wird, wird die Wiedergabe der Musik automatisch fortgesetzt. Ein doppelter Fingertipp auf die AirPods aktiviert Siri, um Musik auszuwählen und zu steuern, die Lautstärke zu regeln, die Batterielaufzeit zu prüfen oder jede andere Siri-Aufgabe auszuführen. Ein zusätzlicher Beschleunigungssensor in jedem AirPod erkennt, wenn man spricht und aktiviert zwei wellenbündelnde Mikrofone, die den Klang der Stimme hervorheben und externe Geräusche herausfiltern, sodass die Stimme des Nutzers klarer als je zuvor klingt.
Und auch auf den Energieverbrauch wurde bei Apple geachtet. Der Apple W1 Chip verbraucht nur ein Drittel des Stroms herkömmlicher kabelloser Chips, sodass AirPods mit einer Ladung ein Hörerlebnis von bis zu fünf Stunden ermöglichen. Ich muss mal schauen, wie lange meine Bluetooth-Kopfhörer halten. Das speziell entwickelte Ladecase bietet zusätzliche Lademöglichkeiten für eine gesamte Hördauer von mehr als 24 Stunden.

Und was ist mit Beats?
Die Apple Firma names Beats hat zur Keynote auch neue Kopfhörer auf den Markt gebracht, wie neue Beats X, Powerbeats 3 Wireless und Beats Solo 3 Wireless. Bei diesen drei neuen Kopfhörern setzt Beats auf den neuen Apple W1 Chip. Für iOS10-Nutzer bietet der W1-Chip von Apple eine mit einem Schritt einzurichtende Bluetooth-Verbindung und zusätzlich die Möglichkeit, nahtlos zwischen auf der iCloud angemeldeten Geräten hin- und herzuwechseln.

1 Milliarde iPhone – 1 Milliarde Mal das Leben verändert

30. Juli 2016

Apple Chef Tim Cook und das erfolgreiche Apple Produkt. Foto: Apple

Apple Chef Tim Cook und das erfolgreiche Apple Produkt. Foto: Apple

Apple hat mit dem iPhone mein Leben verändert. Vor kurzem hat Apple-CEO Tim Cook den Verkauf von einer Milliarde iPhones verkündet. Er sagte: „iPhone ist zu einem der wichtigsten und erfolgreichsten Produkte in der Geschichte geworden und hat die Welt verändert. Es ist mehr als nur ein ständiger Begleiter. iPhone ist ein fester Bestandteil unseres täglichen Lebens und ermöglicht vieles von dem, was wir den ganzen Tag machen.“
Zeit also sich zu erinnern, wie die Zeit vor dem iPhone war. Ich schleppte damals viele viele Geräte zu einem Termin mit. Heute trage ich viel leichter und fühle mich als mobiler Journalist mit dem iPhone im Zentrum meiner Arbeit.
Als ich vor neun Jahren in der Keynote auf der Macworld Expo in San Francisco saß auf der Steve Jobs damals das iPhone präsentierte, erahnten wir irgendwie, was das auf uns zukommt. Nach der Revolution um den Personalcomputer und des iPods erfand das Apple das Telefon neu. Jobs kündigte es im Stile von 2001 an und er hat Recht behalten. Es kam zu einem neuen Abschnitt in der Technikgeschichte, die unser Leben veränderte. Das iPhone war schlichtweg eine Revolution.
Wir saßen nach der Keynote mit Kollegen beim Kaltgetränk zusammen und darunter war auch ein Manager eines bekannten Handyherstellers (Firma spielt Rolle). Er verabschiedete sich kurz von unserer Runde, um mit Verantwortlichen seiner Firma zu telefonieren. Ich stand neben ihn und bekam nur zwei Sätze mit: „Da muss ein Computerhersteller kommen und uns zeigen, wie man ein Telefon baut.“ Und der zweite Satz war (sorry für die Sprache): „Da hat uns Apple richtig in den Arsch getreten.“ Dann kam der Kollege zu uns zurück an den Tisch und betrank sich.

Smartphone-Spiel in der Schule
In meinem Schulungen zur Medienkompetenz mache ich bei Grundschülern und Unterstufenschüler ein Spiel. Das ist die Generation, die eine Welt vor dem Smartphone nicht kannte. Ich frage die Schülerinnen und Schüler, welche Geräte das Smartphone ersetzt hat und es kommt eine ganze Menge zusammen: Kalender, Wecker, Taschenrechner, Taschenlampe, Fotoapparat, Videokamera, Kompass, Spielkonsole, Brief, MP3-Player, Wetterbericht und viele, viele mehr.
Die Kinder haben ihre Smartphone immer dabei, es ist ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens geworden. Und die Kinder kennen auch den Spruch ihrer Eltern: „Leg halt endlich das Smartphone weg!“ Eltern, die noch in einer anderen Zeit aufgewachsen sind und damals sozialisiert wurden. Durch das Smartphone ist eine Zeitenwende bei den Mediennutzung eingetreten. Apple hat mal wieder die Welt revolutioniert und ich bin gespannt, ob die Revolution weitergeht.

Einladung: Schüler aus Bayern fliegt zur Apple WWDC-Konferenz

10. Juni 2016

Think different: Bastian Aigner fliegt auf die WWDC, spricht vorher aber mit Matthias J. Lange von redaktion42.

Think different: Bastian Aigner fliegt auf die WWDC, spricht vorher aber mit Matthias J. Lange von redaktion42.

Über ein Losverfahren wurden die Tickets zur diesjährigen WWDC von Apple in San Francisco vergeben. Die WWDC ist die World Wide Developers Conference, die weltweite Entwicklerkonferenz des IT-Riesen aus Cupertino. Eine Woche lang werden im Messezentrum Moscone Center von San Francisco tausende von IT-Nerds Software-Probleme diskutieren. Zum dritten Mal ist der 17jährige Schüler Bastian Aigner vom Rhabanus-Maurus-Gymnasium St. Ottilien mit dabei. Das Besondere: Er ist Student Scholarship Recipient, das bedeutet, Apple lädt ihn kostenlos auf die WWDC ein und fördert den jungen IT-Nerd. Das ist eine besondere Ehre, denn es werden nur rund 300 Student Scholarship Recipients von Apple eingeladen – Bastian Aigner ist einer von ihnen.

Apple hat erkannt, welches Potenzial in dem jungen Mann steckt und bietet ihm jetzt zum dritten Mal die Teilnahme an der WWDC an. Das ist unter den Apple-Freaks eine hohe Ehre und Auszeichnung. Flug und Unterkunft in San Francisco muss der 17jährige Schüler des Rhabanus-Maurus-Gymnasiums St. Ottilien allerdings selbst zahlen. Via Airbnb hat er zusammen mit einem Kollegen aus Stuttgart in San Francisco eine Unterkunft gefunden, die bezahlbar ist.

Das Webteam vom  Rhabanus-Maurus-Gymnasium St. Ottilien.

Das Webteam vom Rhabanus-Maurus-Gymnasium St. Ottilien.

Die Schulbefreiung hat er zudem bekommen. Michael Häußinger, Direktor des Rhabanus-Maurus-Gymnasiums St. Ottilien, steht voll und ganz hinter Bastian Aigner, der auch im Webteam der Schule mitarbeitet. Aigner hat zahlreiche Apps programmiert, wie ein Vertretungsplan-App. Im Moment arbeitet er an einer Lateinnachhilfe-App für die Schule. „Wir sind extrem stolz auf so eine Leistung und unterstützen unseren Schüler bei seinem Weg“, so Direktor Michael Häußinger, selbst ein Apple-Anhänger der ersten Stunde.
Neben den technischen Schulungen und Seminaren der ganzen Woche reizt Bastian Aigner vor allem das Zusammentreffen mit Apple Größen. Natürlich wird er bei der Keynote von Tim Cook am kommenden Montag ganz vorne mit dabei sein. Es sind Ehrenplätze für die Student Scholarship Recipients reserviert. Zudem gibt es spezielle Einladungen für die Gruppe. Apple weiß, wie wichtig der Nachwuchs ist und pflegt ihn entsprechend. Bastian Aigner hat auch die Möglichkeit mit dem Management von Apple zu sprechen und zu fachsimpeln. Leute wie Apple Chef Tim Cook, die Software-Entwickler des Unternehmens aber auch Marketingchef Phil Schiller und Design-Papst Sir Jonathan Ive sprechen mit dem 17jährigen Mann und hören sich seine Ideen an. Wenn das keine Ehre ist ….

Wasserschaden – reinigende Wirkung und Verlust zugleich

31. August 2015

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Ich hatte in meinem persönlichen Archiv einen Wasserschaden. Ein Kaltwasserventil war undicht und es tropfte in einen meiner Archivräume im Keller. Es muss schon eine ganze Weile getropft haben, denn der Schaden war enorm. Es erwischte einen Teil meiner Sammlung, die komplett aufweichte. Um die paar Holzregale war es mir nicht schade, aber um viele Inhalte tut es mir weh, persönlich und materiell.

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Was wurde alles getroffen? Zunächst zahlreiche Bücher. Sie sogen das Wasser auf und sind komplett unbrauchbar. Es handelte sich in der Regel um Fotobücher. Darunter waren Erstausgaben von Büchern über den 11. September von Magnum, Fotobände von Annie Leibovitz, die BILD-Sonderausgabe und Wirtschaftswunder-Ausgabe von Taschen in der Erstauflage, ein paar Bücher von Helmut Newton, ein Sammelband von Tween-Ausgaben und eine Originalausgabe von The end of Print von David Carson. Zudem erwischte es den schweren Ausstellungskatalog zur Documenta aus Kassel und einen Gutenberg-Katalog aus Mainz.
Ein Opfer des Wassers wurden zahlreiche Seminarunterlagen, die ich für meine Arbeit benötige, wie verschiedene Zeitschriften seit den sechziger Jahren, an denen ich die Layoutentwicklung zeige. Sehr ärgerlich, denn ich hatte die Layouts nicht gescannt, weil ich in den Seminaren immer gerne die Originale gezeigt hatte. Außerdem waren einige Bücher über die Geschichte der Fotografie und erste Experimentalbücher über digitale Fotografie darunter. Signierte Ausgaben von Sonderveröffentlichungen sind für den Müll.


Es erwischte auch einen Teil meiner Schallplattensammlung. Ich habe, nein ich hatte, eine große Sammlung von Vinyl-Schallplatten der sechziger und siebziger Jahre. Viele Erstveröffentlichungen von Pink Floyd (noch mit Poster), Emerson, Lake & Palmer als sie noch bei Atlantic unter Vertrag waren, Klaus Schulze Unikate versanken in den Fluten. Mehrere kostbare Dylan-Bootlegs, viele seltene Schallplatten von den Doors, Fats Domino, Buddy Holly und viele mehr wie eine Who Leeds-Ausgabe mit Fotos und Vertragstexten kann ich wegwerfen. Ich habe in den vergangenen Tagen eine Auflistung für die Versicherung gemacht. Mir blutet das Herz als ich die Original-Elvis Scheiben im Wasser sah. Die Covers waren aufgelöst und sogar die Labels von den LPs hatten sich bei einigen Platten gelöst. Der Sammlerwert ist heute nach dem Wasserschaden gleich null.
Einen tiefen Stich gab es im Herzen, als ich sah, dass es auch meine Postersammlung erwischt hatte. Als passionierter Apple Fanboy litten einige Think different-Plakate und 20 Plakate von der MacWorld Expo aus San Francisco mit dem iMac G4 2002 sind unwiderruflich verloren. Sie waren nur noch ein Klumpen. Einige teuere Plakate der ersten iPhone-Kampagne waren auch darunter. Ich bin also in Trauer.
Es wurden die Sachen Zug um Zug fotografiert und eine Liste für die Versicherung geschrieben. Ich hoffe, der Münchener Verein kann den materiellen Schaden ausgleichen. Meine Frau hat sofort unseren Ansprechpartner bei MV informiert. Der immaterielle Schaden ist enorm. Der Schadensregulierer vom Münchener Verein war schon vor Ort und wir haben den Schaden aufgelistet.
Aber bei all den Schattenseiten gibt es auch positives. Ich gehe jetzt daran, mein Archiv neu zu ordnen und zu strukturieren. Zudem haben meine Frau und ich viele Altkleider, Schuhe zu Kleidersammlungen gebracht. Auch Kuscheltiere der Kinder wurden an syrische Kinder gespendet, ich habe darüber gebloggt. Wir haben viele Regalmeter an durchweichten Bretter zum örtlichen Wertstoffhof gefahren und Teile des Kellers und der Garage aufgeräumt. Das hätte ich nicht in Angriff genommen ohne Wasserschaden. Aber ehrlich: Auf dieses Dreckwasser hätte ich verzichten können.

DeLorean DMC-12 – Traumauto aus dem Kino auf der IHM

16. März 2015

Ein DeLorean DMC-12 auf der IHM 2015.

Ein DeLorean DMC-12 auf der IHM 2015.

Für viele, unter anderem auch mich, ist der DeLorean DMC-12 ein Traumwagen. Zum ersten Mal habe ich das Automobil in dem wunderbaren Streifen Zurück in die Zukunft gesehen. Ausgestattet mit dem von Dr. „Doc“ Emmett L. Brown erfundenen Fluxkompensator (richtig übersetzt Flusskondensator da englisch flux capacitor) konnte man mit dem DeLorean Zeitreisen unternehmen. Mit 140 km/h (88 mph) sorgte der Fluxkompensator dafür, dass der wegen der DeLorean mit seiner Edelstahl verkleideten Karosserie durch die Zeit reisen konnte. Der Film hatte einige Wahnsinn gute Gags, und wahnsinnig gute Einfälle. Und er hatte eben einen wahnsinnig coolen Wagen, den DeLorean DMC-12. Das Auto selbst war wohl ein Flop, aber es hat im Herzen der Filmfreunde immer einen Platz.


Das erste Mal live habe ich den DeLorean DMC-12 auf einer Veranstaltung in San Francisco gesehen. Dort stand im Gamesbereich auf der MacWorld Expo das umgebaute Fahrzeug zum Anschauen. Anfassen, oder gar einsteigen war strengstens verboten. Laut Wikipedia gibt es von den 8583 gebauten Exemplaren gibt es weltweit noch rund 4000.
Jetzt vor kurzem habe ich wieder eine Variation des Autos entdeckt, auf der Internationalen Handwerksmesse in München. Die Messe selbst war relativ langweilig. Nicht im Kfz-Bereich, sondern in der Gartenausstellung wurde ich fündig. Im Gartenbereich hatte ein Landschaftsgärtner das Fahrzeug ausgestellt. Und das war ein absoluter Hingucker. Vor allen Messebesucher um die 40 gingen um den Wagen herum und diskutierten über ihre Jugenderinnerungen. Als sie damals Zurück in die Zukunft mit Michael J. Fox gesehen hatten. Hier zeigte sich einmal wieder, wie sehr Filmmotive sich in das kollektive Gedächtnis einer Gesellschaft entbrennen. Der DeLorean DMC-12 war so ein Filmmotiv. Ganze Generationen von Kinobesuchern träumten von diesem Auto. Leider bin ich noch nie einen DeLorean DMC-12 gefahren, geschweige denn durch die Zeit gereist. Das hat auch die Internationale Handwerksmesse IHM nicht geändert.

Mach’s gut und danke für alles: MacWorld Expo ist am Ende

30. Dezember 2014

Alles hat sich geändert. Keine Keynote mehr von Steve in SF.

Alles hat sich geändert. Keine Keynote mehr von Steve in SF.

Jahrelang wusste ich, was ich in der ersten Januar-Woche eines neuen Jahres machte. Ich flog nach San Francisco zur MacWorld Expo, die Hausmesse von Apple. MacWorld Expo hieß sie damals und unter uns Fans war es einfach die MWSF. Es war wie ein großes Klassentreffen, wenn Mac-Begeisterte aus allen Ländern zusammenkamen und die Köpfe zusammensteckten. Mittelpunkt war natürlich immer der Auftakt der Messe, die obligatorische Keynote von Apple CEO Steve Jobs. Was gab es nicht alles für geile Produkte: 2003: PowerBook 12″, PowerBook 17″, Safari, AirPort Extreme, 2004: iPod mini, XServe G5, GarageBand, 2005: Mac mini, iPod shuffle, iWork 2006: Erster Intel-Mac, 2007: iPhone, Apple TV, 2008: MacBook Air, Time Capsule und ohne Steve dann 2009: iLife und iWork ’09, 17″ MacBook Pro Unibody, iTunes ohne DRM. Doch mit all dem ist Schluss, schon seit einiger Zeit.

MacBook Air war der Hammer in SF

MacBook Air war der Hammer in SF

Apple hatte einen fetten Stand in dem Messehalle. Als Anlaufpunkt für alle, als Treffpunkt für Gespräche. Apple war letztmals 2009 als Aussteller vertreten, eine Keynote von Apple gab es dort nicht mehr, Steve Jobs ist tot und der Messe ging es Jahr für Jahr schlechter. Die weitere Messen in Boston und New York, Paris und Tokyo waren schon lange gestorben. Ich war noch in Paris 2007 und es war ein Trauerspiel, weil Apples französischer Europa-Chef Pascal Cagni zur Messezeit nach London abberufen wurde und Journalisten nach London mitnahm. Die Franzosen waren stocksauer. Cagni verließ Apple im Jahre 2012.


Und jetzt ist San Francisco die MWSF an der Reihe. Inzwischen hieß die MWSF dann Macworld/iWorld – The ultimate iFanEvent. Veranstalter IDG gab ein Aussetzen der Messe bekannt. Für mich bedeutet dies ein Absetzen der Messe. 2016 soll statt der Messe eine Konferenz kommen. Der Markt hat sich geändert.

Im Apple Retail Store kommen mehr Leute als auf eine Messe. Produktvorstellungen und Keynotes werden heute live ins Netz gestreamt. Facebook und Twitter erreichen die Massen. Die Zeit von Messen in dieser Form für diese IT-Zielgruppe ist abgelaufen. Apple ist zwar erfolgreicher denn je und trotzdem bricht der bisherige Markt im Apple Umwfeld zusammen. In Deutschland schloss beispislweise die mStore-Kette.
Der Medienwandel zeigt überall. Die legendäre Mac-Zeitschrift Macworld ist in Papierform tot. Sie erscheint seit September nur noch digital. Meine ehemalige Zeitschrift MACup, einstmals Europas älteste Mac-Zeitschrift, ist schon lange tot.
Aber wenn es etwas stirbt, folgt etwas neues. Ich bin schon gespannt darauf. Aber was mache ich blos in der ersten Januar-Woche?

Warten aufs iPhone 6 – Fotos von der Schlange

19. September 2014

Warten auf das iPhone 6 in München. Der Abend vor dem Verkaufstag.

Warten auf das iPhone 6 in München. Der Abend vor dem Verkaufstag.

Wir Apple-Fanboys sind schon eine eigenartige Spezies von Mensch. Jetzt gehöre ich schon fast zu den älteren Hasen in dem Apple-Business, aber das Fieber um den Apfel packt mich immer noch.
Dabei ist das Spiel doch eigentlich immer das gleiche. Heftig wird das ganze Jahr darüber spekuliert, was Cupertino wohl ausheckt, welche Geräte kommen und welche Features denn herbeigesehnt werden. Durch geschickte PR und sicherlich absichtliche Leaks und Hinweise aus gut unterrichteten Kreisen werden die Spekulationen angeheizt und in verschiedene Richtungen gelenkt. Leider werden aus Fernost immer mehr Bauteile schon vorher veröffentlicht, so dass kaum noch eine richtige Überraschung gelingt. Nur bei der Apple Watch hat Apples strikte Informationssperre funktioniert und die Uhr war als one more thing eine wirkliche Überraschung.
Dann werden zwei Wochen vor einer Veranstaltung die Einladungen verschickt und die Community orakelt über die Bedeutung der Claims und Farben. Schließlich kommt der Tag der Keynote und die Streamingserver brechen zusammen. Dieses Mal brachte das Twitter Plugin auf der Streamingseite den Stream aus Kalifornien zum Erliegen. Begleitet werden die Keynote und die Tage danach von heftigen Auseinandersetzungen zwischen Apple Fanboys und Apple Verweigerern. Die Massenmedien berichten allesamt über die Veranstaltung – inklusive kostenloser PR für die Produkte. Apple hat den Medienzirkus fest im Griff. Freilich müssen etablierte deutsche Massenmedien immer ein Haar in der Suppe finden und den Untergang von Apple herbeischreiben. Es ist ja so schick, dagegen zu sein. Es sind die gleichen Massenmedien übrigens, die immer mehr an Auflage und Reichweite verlieren. Die Leser laufen ihnen weg. Die Zeit und der Markt werden es richten.

Die Ersten vor dem Münchner Apple Retail Store.

Die Ersten vor dem Münchner Apple Retail Store.

Dann kommt der Bestelltag. Die einen haben über die Apple Website oder einen Distri geordert. Wer unter den ersten ist, hat die Chance am Erstverkaufstag das Produkt in den Händen zu halten. Am Beispiel des iPhone waren die Vorbestellungen richtig gigantisch – aber ich lese ja in den Massenmedien, Apple sei am Ende. Vier Millionen iPhones innerhalb von 24 Stunden wurden übrigens vorbestellt.

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Und dann kommt der lang ersehnte Tag der Tage. Das vorgestellte Devise kommt auf die wichtigsten Märkte – weltweit am gleichen Tag. Die Logistik dahinter ist gewaltig. Zuvor tauchen Bilder von Logistikunternehmen auf, die den Versand der Ware zeigen. Im Falle des iPhones war es der Laderaum eines Jumbos Boing 747 voller iPhones mit Ziel Anchorage in Alaska.

Mit Bändern werden die Wartenden vom normalen Volk getrennt.

Mit Bändern werden die Wartenden vom normalen Volk getrennt.

Ich geb es zu, ich bin faul und habe mir das neue iPhone 6+ bei den Telekomikern telefonisch geordert, natürlich lang zuvor eine Vorreservierung abgeschickt. Mir wird das iPhone per UPS oder DHL nach Hause geliefert. Ich hoffe, dass ich mein iPhone 6+ in Gold mit 128 GByte am Erstverkaufstag in den Händen halten werde und ein Unboxing-Video drehen kann – auch so ein ewiges Ritual.

Das Ende der Rosenstraße in München und die Schlange macht einen Knick.

Das Ende der Rosenstraße in München und die Schlange macht einen Knick.

Und dann gibt es die Kultur der Schlangesteher. Die Spezies von Fans, die mit Klappstuhl und Sonnenschirm vor den Apple Retail Stores öffentlichkeitswirksam campieren. Mit Thermoskanne, Broten, in Anorak gehüllt wird sich in die Reihe gestellt bzw. gesetzt und gewartet. Stunde um Stunde. Minute um Minute. Manches Mal war ich dabei und habe mit den Fans gesprochen, um den Spirit zu spüren. Es ist wie Adrenalin, ein Konsumkick der besonderen Art. Ich habe mit den Fans gelacht, spekuliert, gescherzt, gefachsimpelt. Ich habe allerdings nie eine ganze Nacht vor einem Apple Retail Store verbracht.

Die Schlange in der Fürstenfelderstraße.

Die Schlange in der Fürstenfelderstraße.

Gut, einmal hab ich vor einer Keynote in San Francisco in vorderer Reihe gestanden. Das Wichtigste für die Camper ist freilich die Versorgung mit Strom, denn das bisherige iPhone ist natürlich immer dabei und wartet nur darauf, am nächsten Morgen durch ein neues Gerät ersetzt zu werden. Der Akku muss halten, Ersatzakkus hat im Grunde jeder der Schlangesteher im Gepäck. Fotos von der Schlange werden gepostet, Selfies mit Gleichgesinnten, alten und neuen Freunden. Alles unter dem Symbol des angebissenen Apfels.

Nicht Sozialismus, sondern Kapitalismus.

Nicht Sozialismus, sondern Kapitalismus.

Die Schlange gestern Abend um 17 Uhr vor dem Münchner Store an der Rosenstraße war übrigens über 300 Meter lang. Und wir sind nicht in der DDR.

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Willst du den Computergrafik-Veteran Paul Debevec treffen?

14. September 2014

Meine Herz gehört nach wie vor der 3D-Community und obwohl ich kein klassischer Artist bin, fasziniert mich die Branche noch immer. Zu meiner aktiven Tätigkeit als Chefredakteur der DIGITAL PRODUCTION und Projektleiter des animago AWARD war ich einige Male auf der wichtigsten Konferenz für Animation, der Siggraph. Mich hat jede Siggraph begeistert, ob in LA, New Orleans oder San Diego.

Dort gab es nicht nur allerhand zu berichten, sondern es gab auch tolle Gespräche mit kreativen Leuten.
Daher bin ich der Siggraph noch heute verbunden und ich werde sicherlich mal wieder hinfahren und staunen. Bis es soweit ist, habe ich mich dem Munich ACM SIGGRAPH Chapter angeschlossen und unterstütze ausdrücklich diese Vereinigung. Ich mag eigentlich keine Clubs oder Vereine, aber bei ein paar mache ich eine Ausnahme. Wie hier. Das Munich ACM SIGGRAPH Chapter hat sich zum Ziel gesetzt Wissenschaft, Forschung, Kunst, Kultur und Bildung zu fördern. Ich will ein wenig in Sachen PR dort mitarbeiten. Insbesondere durch die Durchführung von wissenschaftlichen Veranstaltungen im Bereich Computergrafik, interaktiver Technologien und deren Anwendungsgebieten bieten die Leute einen breiten Zugang zu neuen Erkenntnissen auf diesen Gebieten und Ermöglichen deren Verbreitung. Und das alles ohne kommerzielles Interesse. Also bin ich hier Mitglied geworden und helfe ehrenamtlich mit.

Paul Debevec bekommt nen Oscar.

Paul Debevec bekommt nen Oscar.

In Bayern haben sich Gleichgesinnte aus dem Bereich Computergrafik zum Munich ACM SIGGRAPH Chapter zusammengeschlossen. Am Sonntag, 21. September, präsentiert sich das Munich ACM SIGGRAPH Chapter von 14:30 bis 18 Uhr im Audimax der Hochschule für Fernsehen und Film (HFF) am Bernd-Eichinger-Platz 1, München erstmals dem interessierten Fachpublikum.
Stargast der ersten öffentlichen Veranstaltung des Munich ACM SIGGRAPH Chapters in der bayerischen Landeshauptstadt ist Paul Debevec. Debevec ist ein Veteran der Computergrafik, insbesondere im Bereich HDR Rendering sowie Lighting, und arbeitete unter anderem für Special Effects von Hollywood-Blockbustern wie Spiderman, Superman return und King Kong. Er war auch für die optimale Ausleuchtung in Avatar zuständig. In München spricht er über seine umfangreichen Erfahrungen, referiert zu Advances in Creating Photoreal Digital Actors, gibt einen einmaligen Blick hinter die Kulissen und zeigt inspirierende Ausschnitte aus verschiedenen Filmen.
Die Veranstaltung ist kostenlos, setzt aber eine Anmeldung zum Event auf der Website des Munich ACM SIGGRAPH Chapters voraus.
Eröffnet wird die Veranstaltung von Alain Chesnais, dem ehemaligen Präsidenten der Siggraph sowie Association for Computing Machinery und Mashhuda Glencross, die für die europäischen Chapters zuständig ist. Alain Chesnais spricht über neue Entwicklungen beim 3D Content für das Web.
Mit dabei ist auch Geek’s home, ein von Thomas Harbers gegründetes Museum zum Anfassen und Mitmachen. Das Vorbild ist das Exploratorium, ein Museum in San Francisco, das sich besonders auf die Vermittlung von Naturwissenschaften konzentriert. Den Abschluss bilden aktuelle Filme vom CAF – dem Computer Animation Festival.

Wie das iPad meinen Arbeitsalltag verändert

24. Juli 2014

Der Apple-CEO Tim Cook erledigt nach eigenen Angaben rund 80 Prozent seiner Arbeiten am iPad und nutzt nicht mehr einen Mac dazu. Aus diesem Grund und der Tatsache, dass Apple und IBM in Sachen Firmen-Apps kooperieren, habe ich mir meine Arbeitsweise mal näher angesehen und bewusst reflektiert.

Apple und IBM hatten ja vor kurzem eine exklusive Partnerschaft bekannt gegeben, die die marktführenden Stärken beider Unternehmen zusammenführt, um die Mobilität in Unternehmen durch eine ganz neue Kategorie an Apps zu verändern, die IBMs Big Data und Analytik-Fähigkeiten auf iPhone und iPad bringen.

Nun, 80 Prozent der Arbeiten sind es bei mir nicht, da hat Herr Cook wohl ein anderes Nutzerverhalten als ich – dachte ich zumindest am Anfang, Grundsätzlich hat der Apple-Chef recht. Das iPad hat mein privates und berufliches Leben verändert. Aber bis ich den Mac in Rente schicken kann, wird noch einige Zeit vergehen.

Meine hauptsächlichen Arbeiten am Mac, sei es jetzt das MacBook Pro oder der Mac Pro, sind Videoschnitt, DTP und Bildbearbeitung. Auch PDF-Erstellung und Fotoarchivierung läuft noch über den schnellen Maschinen. Das Thema 3D möchte ich gar nicht erst ansprechen. Aber wenn ich meinen Arbeitsablauf ansehen, dann brauche ich Video, DTP, Foto, aber nicht den ganz Tag.

Das iPad ist aus meinem Leben nicht mehr wegzudenken. Ich diktiere sehr viel, surfe durchs Netz und konsumiere Musik und Filme. Auch soziale Netzwerke nutze ich hauptsächlich über das Apple-Device.

Meine Präsentationen, wie hier vor 500 Lehrern beim regionalen Schulentwicklungstag in Niederbayern, mache ich nur noch mit dem iPad.

Meine Präsentationen, wie hier vor 500 Lehrern beim regionalen Schulentwicklungstag in Niederbayern, mache ich nur noch mit dem iPad.

Jetzt ist der Übergang zwischen Berufs- und Privatleben bei mir als Freiberufler fließend. Auf dem Sofa checke ich schon mal am iPad in meiner Freizeit meine beruflichen Mails oder reagierte auf Kommentare auf meiner beruflichen Facebook-Seite redaktion42. Aber so richtig macht sich der Zeitenwechsel bei meiner Arbeit unterwegs bemerkbar. Ich bin für Vorträge viel auf Reisen und früher schleppte ich den Rechner mit, um meine Vorträge zu halten. Das ist in der Regel vorbei. Ich habe heute nur noch mein iPad mini dabei, wenn ich meine Keynote-Präsentationen halte. Nach dem letzten Update ist Keynote für mich das ultimative Präsentationsstool, zudem die wichtigsten Präsentationen von mir in der iCloud liegen. Damit hat die Schlepperei ein Ende. Das iPad mini mit den VGA- und HDMI-Adapeter ist überall einsatzbereit. Als nächstes werde ich mir noch ein Apple TV besorgen, um das iPad mini drahtlos an die HDMI-Beamer anzuschließen. Allerdings: Die Verbreitung von HDMI-Beamer ist bei meinen Kunden eher noch ein Mangel. Verdammt: Also hier hat Mister Cook komplett recht behalten: Bei meiner Präsentationsarbeit nutze ich das iPad nahezu zu 100 Prozent. Beim Erstellen allerdings nutze ich den Mac, weil ich auf meine Foto- und Filmdatenbank zurückgreifen muss.

Tim Cook hat recht. Ich wollte es zunächst nicht glauben.

Tim Cook hat recht. Ich wollte es zunächst nicht glauben.

Ich saß in der Macworld-Keynote in San Francisco als Steve Jobs das iPad vorgestellt hat. Wir waren als Publikum begeistert, dass der Guru zu uns sprach. Aber wir wussten allerdings nicht recht so, wozu das iPad gut sein sollte. Kaum hatten wir es in den Händen und einige Zeit genutzt, war uns klar: Es ist ein perfektes Konsumgerät. Nach und nach stellte sich heraus, dass es aber auch ein exzellentes Produktionsgerät ist. Mein Alltag als mobiler Journalist wäre ohne iPhone/iPad nicht mehr vorstellbar. Erst neulich habe ich einen ausgebuchten Kurs zum Thema Mobile Journalismus gegeben und zeigte dort, wie sich die Welt verändert.

Das iPad gehört heute zum Alltag meiner Familie. K1/2 nutzen es, deutlich mehr als den Rechner. Sogar das lästige Latein-Volkabeltraining passiert am iPad von K1. Und immer wieder kommt die Frage, warum das Kind noch Schulbücher schleppen muss? Warum können diese Bücher nicht einfach als eBook vorliegen und die elende Schlepperei der Kinder hätte ein Ende? Wer verhindert eigentlich hier schon wieder im Land von Laptop und Lederhose? K1 und K2 werden in eine Welt wachsen, in der ihr Rechner nur noch eine untergeordnete Rolle spielt. Schon heute sind ihre iPod touch der ständige Begleiter. Sie dienen als Fotoapparat oder Musikabspielgerät. Die Kommunikation von zu Hause erfolgt über FaceTime, wenn ich unterwegs bin. Im Moment stellt sich die Frage, brauchen die Kinder überhaupt noch einen Mac oder reicht nicht einfach ein iPad Air?