Posts Tagged ‘Apfel’

Koreanisches Tatar in der Goldenen Traube

15. November 2019

Gerne schlüpfe ich in die Rolle des Foodbloggers und gehe auf eigene Kosten essen. Vor einiger Zeit kehrte ich in der Goldene Traube in Coburg ein und probierte Koreanisches Tatar.
Das klingt interessant. K2 mag koreanische Küche, was sicherlich an K-POP und ähnliches liegt. Tatar ist Hackfleisch vom Rind, das aus hochwertigem, sehnenfreiem und fettarmem Muskelfleisch wie Filet hergestellt wird und feiner zerkleinert ist als einfaches Rinderhackfleisch. Als Gericht wird es meist roh als Beef- oder Hacksteak Tatar zubereitet.

Die Goldene Traube hat allerdings die koreanische Variante mit Apfel, Sojamarinade, Koriander und Reiscracker auf der Speisekarte. Es gibt das Tatar als Vorspeise (100 Gramm) für rund 15 Euro oder Hauptgericht (180 Gramm) für rund 25 Euro. Das Gericht wird frisch am Tisch zubereitet und auf Nachfrage erklärt. Ich habe ein kleines Video von der Zubereitung gedreht. Guten Appetit.

Warten aufs iPhone 6 – Fotos von der Schlange

19. September 2014
Warten auf das iPhone 6 in München. Der Abend vor dem Verkaufstag.

Warten auf das iPhone 6 in München. Der Abend vor dem Verkaufstag.

Wir Apple-Fanboys sind schon eine eigenartige Spezies von Mensch. Jetzt gehöre ich schon fast zu den älteren Hasen in dem Apple-Business, aber das Fieber um den Apfel packt mich immer noch.
Dabei ist das Spiel doch eigentlich immer das gleiche. Heftig wird das ganze Jahr darüber spekuliert, was Cupertino wohl ausheckt, welche Geräte kommen und welche Features denn herbeigesehnt werden. Durch geschickte PR und sicherlich absichtliche Leaks und Hinweise aus gut unterrichteten Kreisen werden die Spekulationen angeheizt und in verschiedene Richtungen gelenkt. Leider werden aus Fernost immer mehr Bauteile schon vorher veröffentlicht, so dass kaum noch eine richtige Überraschung gelingt. Nur bei der Apple Watch hat Apples strikte Informationssperre funktioniert und die Uhr war als one more thing eine wirkliche Überraschung.
Dann werden zwei Wochen vor einer Veranstaltung die Einladungen verschickt und die Community orakelt über die Bedeutung der Claims und Farben. Schließlich kommt der Tag der Keynote und die Streamingserver brechen zusammen. Dieses Mal brachte das Twitter Plugin auf der Streamingseite den Stream aus Kalifornien zum Erliegen. Begleitet werden die Keynote und die Tage danach von heftigen Auseinandersetzungen zwischen Apple Fanboys und Apple Verweigerern. Die Massenmedien berichten allesamt über die Veranstaltung – inklusive kostenloser PR für die Produkte. Apple hat den Medienzirkus fest im Griff. Freilich müssen etablierte deutsche Massenmedien immer ein Haar in der Suppe finden und den Untergang von Apple herbeischreiben. Es ist ja so schick, dagegen zu sein. Es sind die gleichen Massenmedien übrigens, die immer mehr an Auflage und Reichweite verlieren. Die Leser laufen ihnen weg. Die Zeit und der Markt werden es richten.

Die Ersten vor dem Münchner Apple Retail Store.

Die Ersten vor dem Münchner Apple Retail Store.

Dann kommt der Bestelltag. Die einen haben über die Apple Website oder einen Distri geordert. Wer unter den ersten ist, hat die Chance am Erstverkaufstag das Produkt in den Händen zu halten. Am Beispiel des iPhone waren die Vorbestellungen richtig gigantisch – aber ich lese ja in den Massenmedien, Apple sei am Ende. Vier Millionen iPhones innerhalb von 24 Stunden wurden übrigens vorbestellt.

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Und dann kommt der lang ersehnte Tag der Tage. Das vorgestellte Devise kommt auf die wichtigsten Märkte – weltweit am gleichen Tag. Die Logistik dahinter ist gewaltig. Zuvor tauchen Bilder von Logistikunternehmen auf, die den Versand der Ware zeigen. Im Falle des iPhones war es der Laderaum eines Jumbos Boing 747 voller iPhones mit Ziel Anchorage in Alaska.

Mit Bändern werden die Wartenden vom normalen Volk getrennt.

Mit Bändern werden die Wartenden vom normalen Volk getrennt.

Ich geb es zu, ich bin faul und habe mir das neue iPhone 6+ bei den Telekomikern telefonisch geordert, natürlich lang zuvor eine Vorreservierung abgeschickt. Mir wird das iPhone per UPS oder DHL nach Hause geliefert. Ich hoffe, dass ich mein iPhone 6+ in Gold mit 128 GByte am Erstverkaufstag in den Händen halten werde und ein Unboxing-Video drehen kann – auch so ein ewiges Ritual.

Das Ende der Rosenstraße in München und die Schlange macht einen Knick.

Das Ende der Rosenstraße in München und die Schlange macht einen Knick.

Und dann gibt es die Kultur der Schlangesteher. Die Spezies von Fans, die mit Klappstuhl und Sonnenschirm vor den Apple Retail Stores öffentlichkeitswirksam campieren. Mit Thermoskanne, Broten, in Anorak gehüllt wird sich in die Reihe gestellt bzw. gesetzt und gewartet. Stunde um Stunde. Minute um Minute. Manches Mal war ich dabei und habe mit den Fans gesprochen, um den Spirit zu spüren. Es ist wie Adrenalin, ein Konsumkick der besonderen Art. Ich habe mit den Fans gelacht, spekuliert, gescherzt, gefachsimpelt. Ich habe allerdings nie eine ganze Nacht vor einem Apple Retail Store verbracht.

Die Schlange in der Fürstenfelderstraße.

Die Schlange in der Fürstenfelderstraße.

Gut, einmal hab ich vor einer Keynote in San Francisco in vorderer Reihe gestanden. Das Wichtigste für die Camper ist freilich die Versorgung mit Strom, denn das bisherige iPhone ist natürlich immer dabei und wartet nur darauf, am nächsten Morgen durch ein neues Gerät ersetzt zu werden. Der Akku muss halten, Ersatzakkus hat im Grunde jeder der Schlangesteher im Gepäck. Fotos von der Schlange werden gepostet, Selfies mit Gleichgesinnten, alten und neuen Freunden. Alles unter dem Symbol des angebissenen Apfels.

Nicht Sozialismus, sondern Kapitalismus.

Nicht Sozialismus, sondern Kapitalismus.

Die Schlange gestern Abend um 17 Uhr vor dem Münchner Store an der Rosenstraße war übrigens über 300 Meter lang. Und wir sind nicht in der DDR.

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Urlaub in Südtirol (4/10): Speck auf dem Tisch

27. August 2009

Strudelessen in Südtirol

Der richtige Südtiroler braucht zum Abendessen eine Platte mit geräucherten Speck, würzigem Bergkäse, dazu Vinschgerl und ein süffigerer Rotwein wie der Kalterersee. Dieses Klischee vom urigen Südtiroler wird heute noch gepflegt. Mir schmeckt so eine einfache Kost ein paar Tage schon. Dann will mein Gaumen aber auch Varianten von Speck am Brettl und Marende (Speck- und Käsebrotzeit). So gibt die Kalorienbomben der Vergangenheit: Speckknödelsuppe, hausgemachter Strudel, Schlutzkrapfen. Zwar treibe ich in meinem Urlaub in Burgeis in Südtirol viel Sport, doch ich hab das Gefühl, dass ich fett werde. Ich würde gerne einmal ein Salatbuffet des 21. Jahrhunderts erleben. Leider sind viele der Speisekarten hier in Burgeis noch wie in den siebziger Jahren, inklusive der Forelle blau am Freitag. Salat wird als Beilage gesehen und so auch dargeboten. Gurke, Tomate, Blatt, Karotte. Ich habe in München ein tolles Südtiroler Lokal: La Bruschetta in der Nymphenburgerstraße 53. Dort gibt es traditionelle Südtiroler Kost, aber geschickt variiert und verfeinert. Bitte liebe Südtiroler Gastwirte: Lasst euch die Speisekarte schicken und bringt eure Küche in die kulinarische Moderne.

In Burgeis haben wir unsere Erfahrungen mit der örtlichen Küche gemacht. Hervorragendes traditionelles Essen gibt es im Gasthof Mohren der Familie Theiner. Der Vorspeisenteller hat es in sich: Käsespatzen, Spaghetti, Knödel – Kalorienbombe pur, aber mit viel Geschmack. Früher wurde der lokale Wein in Karaffen serviert. Heute steht plump die Halbliterflasche mit Schraubverschluss auf dem Tisch, das hat keinen Stil. Leider ist die Bedienung oft gestresst und überfordert. Kaum saßen wir, da war der Ober für die Getränkebestellung da. Bestellt haben wir, doch das Servieren kam erst auf Nachfrage. Als wir gegessen hatte, fragte keiner, ob es denn geschmeckt habe oder ob wir noch etwas bestellen möchten. Wir mussten aktiv auf den Ober zugehen und um einen Kaffee bitten. Schade, der Service kann besser sein, das Essen ist gut. Es ist ratsam, einen Tisch zu reservieren, denn Burgeis hat nicht so viel Lokalitäten zu bieten.

Gleich gegenüber vom Gasthof Zum Mohren ist der Gasthof Weisses Kreuz zu finden. Als wir zum Essen gehen wollten, wurden wir hinauskomplimentiert: Heute nur für Hausgäste. Leider war diese Information nirgends im Haus zu finden. Komisch, wenn man in der Urlaubssaison kein Geschäft machen will.

Absolut abzuraten vom Service ist das Gasthaus Gerda. Die Bedienung ist unfreundlich und komplett überfordert. Das Hotel wurde zwar vergrößert, das Restaurant aber nicht. Von der Bedienung wurden wir in den Speisesaal gebeten, vom Besitzer wieder herausgeschickt: „Wir haben nichts frei, wer hat Sie denn geschickt?“ So sollten wir im ungastlichen Nebenraum Platz nehmen. Nein danke. Ich kann meine Euro gerne wo anders ausgeben und nicht im Gasthaus Gerda.

Wer übrigens auf Äpfel steht, findet im Vinschgau seine Erfüllung. Es gibt so um die 15 verschiedene Sorten mit Geschmack und Färbung. Genannt seien der Golden Delicous, (süßlich, säuerlicher Geschmack, saftig und würzig), der Red Delicous (knackig, saftig und süß), der Jonagold (säuerlich. aromatisch) oder der Gala (süß, fruchtig). Die Äpfel sind wahre Powerspender von Vitamin C und B, Mineralstoffe und Spurenelemente. Und das nur bei 70 Kilokalorien pro Apfel – das ist gegen den dicken Bauch auch gut.