Posts Tagged ‘Konzertkritik’

Konzertkritik: Claudio Simonetti’s Goblin live in Berlin

4. November 2019

Es war eine Reise in meine Vergangenheit. Als Filmfan genoss ich eine Phase des italienischen Horrorfilms der siebziger und achtziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Regisseure wie Dario Argento oder Lucio Fulci standen bei mir hoch im Kurs. Und weil ich diese schrägen, zumeist blutigen Filme mochte, hörte ich auch die entsprechenden Soundtracks von u.a. Claudio Simonetti und seiner Band Goblin.

Jetzt bekam ich die Gelegenheit, Claudio Simonetti’s Goblin live in Berlin im ehemaligen Kino Lido in Kreuzberg zu hören. Ich war überrascht, wie gut Simonettis Musik funktioniert. Als Fan von Filmscore bewundere ich Meister wie John Williams oder Jerry Goldsmith. Diese schufen große orchestrale Werke. Claudio Simonettis Musik ist anders – es war Bandmusik. Musiker wie der leider verstorbene Keith Emerson von einer meiner Lieblingsbands ELP hämmerten ein paar Soundtracks herunter, darunter auch für italienische Horrorstreifen, aber Claudio Simonetta’s Goblin blieb eine besondere Ausnahme.

Es war ein theatralischer Prog-Rock mit starken Synthesizer-Elementen, mal gefühlvoll, mal hart. Damit wurde die Musik von Streifen wie Rosso – Farbe des Todes (Profondo rosso), Suspiria, Tenebrae (Tenebre), Phenomena oder Terror in der Oper (Opera) von Dario Argento untermalt. Mein Gott, was waren dies für brutale stilvolle Filme – eine Mischung zwischen Gothic Horror und verrückten Hexenmärchen. Ich habe noch einige der Filme auf VHS, DVD, Bluray und sogar seltene Laserdisc im Archiv. Besonders mag ich die Regiearbeit von Dario Argento. Vielleicht ist sein Suspiria sogar mein Lieblingsfilm des italienischen Horrors, weil er in Freiburg dem „Mekka der Parapsychologie“ und München spielt. Der Film macht mir Angst und wirkt vor allem durch die Musik von Goblin hervorragend. Schön ist, dass es auch andersherum funktioniert: Ich höre die Musik von Suspiria und reise geistig ins Horrorkino zurück. Suspiria wurde auch gegen Ende des Konzerts gespielt und das Publikum miteinbezogen – Claudio Simonetta wir danken dir dafür.

Das Konzert der Band fand am Halloween-Abend in Berlin statt. Einige Besucher erschienen verkleidet. Meine Nachbarin brachte eine (Plastik-)Sense in ihrer Handtasche mit. Im Publikum waren allerhand Grufties und Gestalten der Nacht anzutreffen, wobei ich mir nicht sicher war, ob sie sich zu Halloween extra herausgeputzt haben oder ob es ihre Standardbekleidung war.

Auch ein Michael Myers mit weißer Maske war im Publikum. Als Claudio Simonetti ihn entdeckte, brach er vom regulären Konzertprogramm ab und spielte unter dem Jubel der Fans die Titelmelodie von John Carpenter Halloween – damit hatte Simonetti einen klaren Pluspunkt bei seinem Publikum.

Die Band spielte vor einer Leinwand. Per Beamer wurden visuelle Effekte und Filmausschnitte der jeweiligen Horrorstreifen ohne Ton eingespielt. So bekamen wir die italienische Gewaltorgie zu sehen: Das Abtrennen des Kopfes in Profondo rosso, der Verfall und das Verwesen der Körper von Demoni und mehr. Wenn kein Film vorhanden war, dann kamen einfach bunte Effekte wie bei einer neueren Aufnahme wie Roller.

Kurz, nur ganz kurz, besinnlich wurde es, als Dawn of the Dead gezeigt und von der Band gespielt wurde. Goblin hat Argento viel zu verdanken, aber internationale Bekanntheit bekam die Band durch George R. Romero und seiner Zombie-Version. Das wusste auch Claudio Simonetta, der sich ausdrücklich beim verstorbenen Romero auf der Bühne bedankte. Nein, lieber Claudio Simonetta wir haben zu danken für einen außergewöhnlichen Abend, der mir sehr viel Spaß gemacht hat.

Am Merch-Stand nutzte ich die Möglichkeit, ein paar CDs noch zu erwerben. Ich hatte zudem einige CD-Covers nach Berlin mitgebracht und wollte ein Autogramm. Mir gelang es und fand den Weg in die Garderobe der Band und wechselte ein paar freundliche Worte mit Claudio Simonetta. Im Nachhinein ärgere ich mich, dass ich meine Laserdiscs und Picture-Discs nicht zum Unterschreiben mit nach Berlin genommen habe. Aber ich hoffe auf ein Wiedersehen mit Claudio Simonetta’s Goblin irgendwann. Die Band hat eine kleine Tour in den USA und Japan hinter sich, spielte nur ein einziges Konzert in Deutschland und zieht dann weiter. Aber sie werden sicher wiederkommen und ich werde dann wieder die Musik von Claudio Simonetta’s Goblin genießen. Bis es soweit ist, schaue ich mir Suspira nochmals an.

Konzertkritik: Bob Dylan in Stuttgart 2019 – Jazz Open

12. Juli 2019

Bereits zum zweiten Mal habe ich Bob Dylan live in diesem Jahr gesehen. Nach Augsburg jetzt vor kurzem in Stuttgart beim Jazz Open. Bereits zum zweiten Mal war es ein herausragendes Konzert. Mit 78 Jahren rockt er zusammen mit seiner bewährten und famosen Combo die Hütte.

Routiniert begann der Bühnenaufbau. Auf der linken Seite (von der Bühne aus gesehen) stand die Statue aus Tempest und dahinter der Oscar für Things have Changed. Die Clubscheinwerfer waren zunächst während der Abendsonne über Stuttgart ausgeschaltet. Dylan sprach wie immer kein Wort in Richtung Publikum.

Oscar links, Tempest rechts

Oscar links, Tempest rechts

Und dennoch war es anders als sonst: Ich habe viele Dylan-Konzerte in aller Herren Länder gesehen, doch dieses war anders: Es gab links und rechts neben der Bühne zwei große Display-Wände, die Dylan den rund 7000 Zuschauern auf dem Stuttgarter Schlossplatz näher brachten. Ich hatte Dylan noch nie zuvor auf einer Monitorwand gesehen. So nah war ich optisch den Meister noch nie begegnet.

Zwar hatte ich in Stuttgart Front of Stage Karten, aber der Bühnenaufbau in Stuttgart war katastrophal. Wer vorne stand, sah Dylan aufgrund der hohen Bühne kaum, der die meiste Zeit hinter seinem Klavier stand oder saß. Ab und zu kam bis Bobness hervor und sang posend hinter dem Standmirko – wunderbar seine Gesten. Daher genoss ich es, Dylan auf den Großbildleinwänden zu sehen. Und wenn der Kameramann bei Charlie Sexton vielleicht die Sache mit der Schärfe hinbekommen hätte, wäre es perfekt gewesen. 

Und was anderes war neu: Der erste Song des Abends war Ballad of a Thin Man. Damit wich Dylan von der klassischen Setlist seiner Tour ab und machte Stuttgart zu einem Highlight unter uns Dylan-Fans.

Ich hatte den Eindruck, dass es Dylan auch gut gefallen hat. Er hatte Spiellaune. Ab und zu sah es fast so aus, als ob er zu uns Fans was sagen wollte, was er freilich nicht tat. Er grinste, zog Grimassen und genoss scheinbar den Abend. Als er im letzten Drittel des Konzerts seinen Hut abnahm und die wilde Lockenpracht des 78jährigen hervorkam, wurde heftig applaudiert. Offiziell gibt es keine Fotos, denn der Meister hat wie immer ein Fotoverbot ausgesprochen. Das wird von den Ordnern auch durchgesetzt – und von den Fans. Als eine Reihe vor mir ein Mann sein Smartphone zücken will, raunzt ihn ein Fan an. Wir wissen ja, was vor kurzem in Wien passiert ist. Und ich will mir den Abend wegen eines solchen Deppen nicht versauen lassen. Fans überwachen Fans – so beginnt es. 

Keine Fotos bei Bob Dylan.

Keine Fotos bei Bob Dylan.

Musikalisch war Bob Dylan top. Neue Arrangements seiner alten Lieder, wunderbar verändert, dass man sie zunächst nur am Text erkannte. Er gab uns ein Best-of, ohne uns ein Best-of der alten Sachen zu geben. Genau so etwas erwartet der Fan von Dylan. Alte Songs in neuen Kleidern – damit mögen ein paar neue Fans in Stuttgart nicht gerechnet haben. Hinter mir maulte eine Mitfünfzigerin in breitesten Württembergschwäbisch, dass es anders sei als auf CD. Ja gute Frau und deshalb gehen wir zu einem Dylan-Konzert. A daube Nuss und halt dei Gosch.

Die Band war wieder grandios. Tony Garnier am Bass hat den Chef im Auge und gibt die Kommandos weiter. Die Combo ist so perfekt eingespielt, wie selten eine Tourband. Schlagzeuger George Recile, Gitarrist Charlie Sexton und Multiinstrumentalist Donnie Herron sind eine Einheit. Dylan dirigiert sie mit Blicken, Handzeichen – alles ist aufeinander abgestimmt und sie rocken, was das Zeug hält. 

Nach einer Zugabe ist alles vorbei. Exakt 1 Stunde 45 Minuten war vereinbar und bezahlt, exakt 1 Stunde 45 Minuten wurde gespielt. Am Ende verbeugt sich die Band und Abgang. Vielleicht sagt Dylan in London im Hyde Park etwas, wenn er mit seinem Kumpel Neil Young auftritt. Karten hab ich keine, aber das Netz wird uns Fans versorgen. 

Hier die Setlist vom Stuttgarter Konzert: 

Ballad of a Thin Man

It Ain’t Me, Babe

Highway 61 Revisited

Simple Twist of Fate

Can’t Wait

When I Paint My Masterpiece

Honest With Me

Tryin‘ to Get to Heaven

Scarlet Town

Make You Feel My Love

Pay in Blood

Like a Rolling Stone

Early Roman Kings

Girl From the North Country

Love Sick

Thunder on the Mountain

Soon After Midnight

Gotta Serve Somebody

Zugabe:

Blowin‘ in the Wind

 

Konzertkritik: Neil Young in München, Olympiahalle 2019

7. Juli 2019

Ja, Neil Young war gut aufgelegt, trotz der persönlichen Rückschläge in jüngster Zeit. Der Kanadier zog in der Münchner Olympiahalle eine Show ab, die einfach gepasst hat: Laut, intensiv, melodiös – mal Punk, mal Folkie, mal Hardrock, genau wie ich es mir von dem musikalischen Chamäleon Neil Young gewünscht hatte. Ok, Jazz war nicht dabei, aber egal. Unterstützt wurde er dieses Mal nicht von Crazy Horse, aber die jungen Männer von Promise of the Real standen dem Meister perfekt zur Seite.

Das Bühnenset war wie bei den meisten Shows von Neil Young eher schlicht gehalten. Bei meinen letzten Konzert war es eher eine Country-Umgebung. Dieses Mal mal waren die Instrumente da und das wars. Neil Young – und ein Großteil seines gealterten Publikums  erinnert sich noch an die Zeiten des Röhrenfernsehers. Und so hingen die Monitorwände links und rechts von der Bühne in Verkleidung als Röhrenfernseher mit Neil Young-Testbild. Schöner Humor. 

Einziges Showelement am Ende des Konzerts war eine Art Engel, der sich in die Lüfte zu einem genialem Like a Hurrican schwebt. 

Schön ist, dass Neil Young auf ein umfangreiches Repertoire an Songs zurückgreifen kann, deren Hits er an einem Abend gar nicht alle spielen kann. So gibt es eine Auswahl aus vielen Perioden des grimmigen Herrn. Es begann mit Buffalo Springfield und ihrem Mr. Soul. Kein großes Geblubber wie „ich liebe dich München“ und so Zeug, sondern Licht aus, Musik an – los gehts. Und Neil Young kann es: Mit der „Old Black“, seiner legendären Les Paul, und der Gretsch „White Falcon“ zauberte er den typischen Neil Young Sound. Mit was er an dem Münchner Abend akustisch gespielt hatte, konnte  ich nicht erkennen. 

Die einen nennen es Krach, ich nenne es Musik, die Young und seinen Mannen da ihren Instrumenten entlocken. Und wenn schon beim zweiten Song Mansion on the Hill das gesamte Auditorium mitsingt und mitwippt, dann hat Neil Young etwas richtig gemacht. There’s a mansion on the hill – Psychedelic music fills the air – Peace and love live there still – In that mansion on the hill – und muss es sein und nicht anders. 

2014 wurde der nächste Song im Rolling Stone Sonderheft Neil Young als sein bester Song ausgezeichnet. Gemeint ist natürlich Powderfinger, 1979 auf Rust Never Sleeps zum ersten Mal öffentliche und immerfort ein extrem starker Song samt Text. Hätte Neil mal besser die Knarre nicht abgeschossen. 

Harvest Moon ist für mich persönlich eines der schönsten Lieder von Neil Young. Sehr schön interpretiert mit Mond und Love auf den Großbildmonitoren und der Bühne. Spätestens hier hat Neil Young sein Publikum in der Hand und sein Publikum weiß, dass sich der heftige Eintrittspreis gelohnt hat. Ein paar Songs spielte er Words (Between the Lines of Age), für mich einer der besten Songs von Harvest, der es aber nie richtig zur Berühmtheit gebracht hatte. 

Neil Young wurde als Papa des Grunge bezeichnet, was ich für Quatsch halte. Dennoch war Mirror Ball ein Album, dass der jungen Holzfällerhemd-Generation zeigte, wo der Hammer hängt. Throw Your Hatred Down interpretierte er einst mit Pearl Jam, heute mit seinen Mitmusikanten und es ist nachwievor ein intensiver Song. Hart und klar – so wollen wir das, danke Neil.

Fuckin‘ Up war immer mein Gassenhauer-Song von 1990 aus Ragged Glory neben Mansion on the Hill. Promise of the Real gingen ab wie ein Zäpfchen und schaukelten sich mit Neil Young in den Rock‘n Roll Himmel. Tolle, eindringliche Interpretation, wie ich meine. 

ok, dann ging es Schlag auf Schlag und Neil Young ließ uns keine Luft mehr. Cortez the Killer und später Cinnamon Girl. 

Und wer bei Rockin‘ in the Free World noch nicht weggedreht wahr, der ist bereits tot. Der Song kam aus einer Phase, in der Young nicht unbedingt wegweisend war, aber hier schuf er ein Meisterwerk. Die Halle sang mit und der Ohrwurm setzte sich für den Heimweg fest. Und schön, wie die Band mit dem Publikum spielte. 

Die Zugaben waren I’ve Been Waiting for You und Like a Hurricane mit dem Vocoder aus Trans von 1982, eines der unterschätzen Alben. Like a Hurricane ist der Live-Klassiker von Neil Young und ein wirklicher Abschluss eines eindrucksvollen Konzerts in München. In anderen deutschen Städten habe ich gemischte Kritiken von dortigen Kritiken gelesen, von München kann ich sagen. Obwohl Hey Hey, My My (Into the Black) nicht gespielt wurde, war es immer präsent: „it’s better to burn out than to fade away“

Hier nochmals die komplette Setlist:

Mr. Soul

Mansion on the Hill

Powderfinger

Harvest Moon

Winterlong

Walk On

Words (Between the Lines of Age)

Lotta Love

Throw Your Hatred Down

Milky Way

Fuckin‘ Up

Cortez the Killer

Cinnamon Girl

Change Your Mind

Rockin‘ in the Free World

Zugaben:

I’ve Been Waiting for You

Like a Hurricane

Konzertkritik: Rainbow in München Juni 2019

14. Juni 2019
Rainbow in München - ich wollte Herrn Blackmore nochmal sehen.

Rainbow in München – ich wollte Herrn Blackmore nochmal sehen.

Memories of Rock – so war die Tour betitelt und wenn ich mich an Rainbow erinnere, dann kommt mir als erstes der legendäre Auftritt der Jungs um Ritchie Blackmore von 1977 in der Münchner Olympiahalle in den Sinn. Gleich vorweg: So ein Auftritt ist es im Juni 2019 am gleichen Ort nicht geworden.
Ich war kein Freund von Blackmores Mittelalter Gedöns und so freute ich mich, dass der ehemalige Guitar Hero wieder mit seiner Hardrock Combo Rainbow auf Tour ging. Und er kam für ein einziges Konzert nach Deutschland und sogar in meine Heimatstadt München. Die bayerische Landeshauptstadt bedeutet für Blackmore viel und er strengte sich an.
Nachdem Ronnie James Dio und Cozy Powell von 1977 ja nicht mehr unter uns weilen, musste Blackmore seine Band neu aufbauen und es ist ihm gelungen. Die Spielfreude der Band ist ihnen hoch anzurechnen.
Aber was ist aus unserem Helden Blackmore geworden? Einst ein Berserker auf der Bühne, der musikalisch provozierte, der den meisten der heutigen Gitarristen „den Arsch“ abspielen konnte (Zitat Blackmore) – ja was ist aus ihm geworden? Der launische Mann an der weißen Stratocaster ist ruhig geworden. Keine emotionalen Ego-Ausbrüche mehr wie zu alten Zeiten. Er steht ruhig da und konzentriert sich auf sein Gitarrenspiel. Sein Instrument beherrscht er noch, ohne Zweifel. Aber lieber Ritchie – schau mal zu Steve Morse rüber und da sieht man wie man heute Gitarre in einer Hardrock-Band spielt.

Aber nachdem ich mit Fans gesprochen habe, die sich die letzten Konzerte von ihm angetan haben, ist München wohl dagegen ein Hochgenuss gewesen. Blackmore hat sich bemüht, aber mit Arthritis spielt sich halt nicht mehr meisterhaft Gitarre. Mit den Hochgeschwindigkeitssolos ist es vorbei, aber für eine Memories in Rock-Tour reicht es dann noch. Experimente ließen sich nicht erwarten, dennoch hatte ich den Eindruck, dass viele Songs spontan angestimmt wurden. Sänger Ronnie Romero ist nicht Dio, aber er machte seine Sache sehr, sehr gut. Manches wirkte für mich uninspiriert, wie die Solos in Mistreated – ich habe immer David Coverdale im Ohr.

Schön war, dass ein Brite Freude schöner Götterfunken in Difficult to Cure zitierte. Ein Synthesizer mag in den Siebzigern und Achtzigern noch eine Innovation gewesen sein, aber das Thema ist durch, egal welche Improvisation da Jens Johansson abgibt.

Die Setlist variierte im Vergleich zu früheren Konzerten der Tour. Und natürlich bei Memories in Rock durften die Gassenhauer nicht fehlen. Das meist ältere Publikum feierte ihren Helden, wippte mit und nachdem die Plattencover auf der Videowand eingespielt wurden, konnte man sich erinnern, was so die Klassiker sind, die man haben musste. Emotional wurde es dann noch zum Schluss – eine Verbeugung an den alten Kumpel Jon Lord und als Abschluss noch Smoke on the Water. Was will man mehr?

Bei der Heimfahrt mit dem Auto legte ich erst einmal Live in Munich 1977 ein. Das war eben noch ein richtig gutes Konzert, eben Rock Memories von 1977 und nicht ein gutes Konzert von 2019.

No Filters: The Rolling Stones in München

14. September 2017
Zum neuen Mal in München: The Rolling Stones

Zum neuen Mal in München: The Rolling Stones

It’s only Rock’n’Roll but I like it – Die Rolling Stones in München und ich war mitten drin. Zum wiederholten Male habe ich die britischen Rocker gehört und zum wiederholten Male habe ich ein Vermögen für die Karten ausgegeben – und zum wiederholten Male hat es mir sehr gut gefallen. No Filters heißt ihre Tour und wenn man das Alter der Stones anschaut, dürfte es sich um ihre letzte Tour handeln. Und dennoch sind sie fit: Mick Jagger springt mit seinen 74 Jahren besser herum als ich es je konnte. Keith Richards bringt es auf 73 Jahren – hier hat der Lebenswandel seine Spuren hinterlassen, aber seine Riffs kann er noch. Charlie Watts sah schon immer alt aus und mit seinen gesegneten 76 Jahren ist er es auch. Ron Wood, ist dem Krebs entkommen, kommt als Jungspund auf 70 Jahre und hält die Stones am Laufen.

Von 9. September bis 25. Oktober läuft in Europa die No Filters Tour und die Konzerte sind fast ausverkauft. Hamburg war ein grandioser Auftakt und München wurde von den Stones hinweggerockt. Zum neunten Mal waren die Stones in München und Mich Jagger postete am Nachmittag ein Foto eines Spaziergangs im Englischen Garten. So etwas gefällt den Münchner natürlich.

Mick Jagger flaniert durch den englischen Garten in München.

Mick Jagger flaniert durch den englischen Garten in München.

Die Show im Olympiastadion war großartig, wie man es von den Herren gewohnt war und doch war es dieses Mal anders als die Jahre zuvor. Die Band spielte ruppiger als früher. Die Songs klangen nicht so einstudiert, wie in den früheren Jahren. Es rumpelte mehr, die Musik hatte mehr Ecken und Kanten als in früheren Shows, die mir fast zu perfekt und zu glatt waren. Natürlich sind die Abläufe bei einer Band dieser Größe geplant, aber es kam mir vor, als ob nicht alles gescript war wie in den früheren Jahren. Und ich habe den Verdacht, dass Keith Richards gar nicht Gitarre spielen kann und das meine ich mit dem höchsten Respekt. Gebeugt steht der Darsteller aus Flucht der Karibik auf der Bühne und schlägt ein Riff nach dem anderen an. Das klassische Gtarrenspiel überlässt Herr Richards den jüngeren Kollegen Ronnie Wood, der die Arbeit machen muss. Es ist ein Genuss dieses Zusammenspiel anzuschauen.
Sorgen mache ich mir immer wieder um Charlie Watts hinter der Schießbude. Der Mann zieht sein Ding durch, obwohl ich ab und zu denke, schafft er es noch, ein zweieinhalb ständiges Konzert durchzuspielen. Er schafft es und es ist prima – aber ein Showman wird Charlie Watts in seinem Alter nicht werden.
Showman pur dagegen ist natürlich Mick Jagger. Er springt, zappelt, hüpft, rockt die meiste Zeit auf der Bühne umher – es ist eine Wohltat ihm zuzusehen. Was allerdings der dauernde Klamottenwechsel soll, weiß ich nicht. Humor bewies der Sänger mit seinem letzten Outfit. Dort stand auf dem Shirt ganz groß Stones – damit auch jeder weiß, wo er ist. Jagger ist nicht Laga Gaga und muss keine Teenager mit seinem Outfit begeistern. Apropos Outfit: Die silbernen Glitzerturnschuhe von Ronnie Wood waren der Hammer.
Die Setlist von München unterschied sich nur wenig von der in Hamburg. Positiv finde ich bei den Stones, dass sie immernoch den Blues huldigen, auch wenn er nicht hitparadentauglich ist. Ein bisschen mehr Mut würde ich mir von den Herren wünschen – also nicht nur die Hits spielen, sondern mehr Experimente bitte. Aber die Stones geben das, was die meisten Fans hören wollen: Hits am laufenden Band. Dabei startete es nicht ideal: Sympathy for the Devil war der etwas wacklige Einstand, der sofort wieder wett gemacht wurde durch ein fabelhaftes It’s Only Rock ’n’ Roll (But I Like It). Das Publikum wählte Beast of Burben und wenn man ehrlich ist, war es eine eher unglückliche Wahl, ebenso Dancing with Mr. D.

Die Publikumswahl fand ich nicht perfekt dargebracht.

Die Publikumswahl fand ich nicht perfekt dargebracht.

So richtig fand die Band hier nicht den Zugang. Wenn dann auch noch Keith Richards zum Mikro greift, ist es in der Regel für mich die Zeit Biernachschub zu holen. Und meiner Meinung nach ging Happy gerade noch, während Slipping Away einfach daneben war. Anschließend übernahm Jagger wieder das Mikrofon und die Band trumpfte im letzten Teil der Show nochmals auf und alle durften mitsingen. Ein Feuerwerk musikalisch und optisch noch am Ende und fein war es. Sehr nett fand ich am Konzertende den Hinweis „Bis bald“. Sollte es doch nicht die letzte Tour der Rolling Stones gewesen sein?

Bis bald - doch nicht die letzte Tour?

Bis bald – doch nicht die letzte Tour?

Ein Wort noch zur Sicherheit: Der Zugang zum Olympiastadion war mit hohen Sicherheitsauflagen versehen. Das finde ich gut, sehr gut. Keine Rucksäcke und Taschen oder Regenschirme (es regnete allerdings zeitweise heftig) waren erlaubt. In meiner Reihe wurde scharf kontrolliert, Abtasten und Metalldetektor. Einige Besucher in der Schlange fanden das nervig, aber ich halte es für zeitgemäß. Lob also an die Sicherheitsleute und die Polizei, die zudem noch ein Spiel des FC Bayern bewachen musste.

Die Setlist von München, soweit ich es mitbekommen habe:
Sympathy for the Devil
It’s Only Rock ’n’ Roll (But I Like It)
Tumbling Dice
Out of Control
Just Your Fool
Ride ’Em on Down
Dancing with Mr. D
You Can’t Always Get What You Want
Beast of Burben
Paint It Black
Honky Tonk Women
Vorstellung
Happy keith mit Zigarette
Slipping Away Keith
Midnight Rambler
Miss You
Street Fighting Man
Start Me Up
Brown Sugar
(I Can’t Get No) Satisfaction
Gimme Shelter
Jumpin’ Jack Flash

Konzertkritik: Roger Waters: The Wall – Frankfurt 2013

29. Dezember 2013
 Die vollbesetzte Commerzbank-Arena in Frankfurt.


Die vollbesetzte Commerzbank-Arena in Frankfurt.

Das Jahr 2013 brachte für mich ein paar Konzerte, aber wirklich in Erinnerung blieb mir die gigantische Show von Roger Waters. Mit modernster Technik umgesetzt konnte ich die Wall-Show des Egomanen Waters bestaunen und mich haute es regelrecht von den Socken. Als das letzte Mauerteil gefallen ist, konnte ich es noch gar nicht glauben, welches Spektakel ist gerade erlebt habe. Roger Waters präsentiert den Pink Floyd-Klassiker The Wall in Frankfurt vor 28000 begeisterten Fans und ich bin einer von ihnen.

Mit dem explodierenden Flieger ging es los.

Mit dem explodierenden Flieger ging es los.

Als Pink Floyd in den 80er Jahren in der Dortmunder Westfalenhalle gastierten, durfte ich nicht hinfahren. Meine Mutter hatte es verboten. Ich hatte als Floyd-Fan immer über die damaligen Show gelesen und ärgerte mich, dass ich sie nie selbst erleben durfte. Wir Fans wissen ja: Eigentlich war The Wall ja kein Gemeinschaftswerk der Band mehr, sondern der Beginn des Egotripps von Roger Waters, der dann in The final Cut enden sollte. Die Rest-Floyds waren eigentlich nur noch Gastmusiker. Dann kam der Bruch und Jahre später die Reunion von Pink Floyd ohne Waters. The Wall blieb Geschichte. Es gab die extrem katastrophale Aufführung von Waters zur Deutschen Wiedervereinigung in Berlin, über die hüllen wir besser den Mantel des Vergessens. Songs von The Wall wurden von David Gilmour und Roger Waters immer wieder vorgetragen, aber nicht mehr die komplette Show.

Als der 69jährige Rogar Waters angkündigte, die komplette Show noch einmal mit heutigen technischen Mitteln auf die Bühne zu bringen, musste ich dabei sein. Es wird wohl aufgrund des Alters des Musikers das letzte Mal sein, die Bombast-Show zu erleben. Und es war ein Erlebnis. Ich habe die Genesis gesehen, ich habe die Stones gesehen und ich habe U2 gesehen und habe jedes Mal geglaubt, es geht nicht größer. Doch! Es geht! Roger Waters hat es mit The Wall bewiesen. Er zeigt wo der Bombast-Hammer hängt und hat die Besucher in Frankfurt von den Stühlen gerissen.

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Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Mehr als 1000 Steine bilden die zwölf Meter hohe, bis zu 150 Meter breite Mauer. Der Aufbau mit Hilfe von zwei Autokränen braucht vier Tage und es werden 32187 Meter Kabel verlegt und 82 Scheinwerfer installiert, 41 Projektoren werfen die Bilder, Filme und Effekte auf die Mauer und Leinwand. Zwei Terabyte Daten verbrauchen die Effekte, 730 Pyro-Effekte werden verballert und natürlich kommen die Show-Elemente der alten Show zum Einsatz: Überlebensgroße Marionetten, das Flugzeug und das fliegende Schwein.

Das Motto ist heute aktueller denn je.

Das Motto ist heute aktueller denn je.

Aber nur Effekte machen noch keine gute Show aus. Die Musik gehört dazu. Und was soll ich nach all den Jahren noch über die Musik sagen? Ja, es ist ein schreckliches Selbstmitleid und ein Egotrip von Herrn Waters, eine Anklage gegen Krieg und Gewalt. Und natürlich kommt im ersten Drittel gleich der legendäre Hit We don’t need no education! Musikalisch hat sich The Wall nicht weiter entwickelt, aber das wollen wir auch nicht. Wir wollen die Schau, die wir 1980 verpasst haben, aber mit der Technik von heute. Die Musiker, die Herrn Waters begleitet haben, waren alle samt hervorragend. Aber natürlich hätte ich gerne die alten Recken von Floyd gesehen, allen voran natürlich David Gilmour. Aber in Frankfurt mussten wir auf Herrn Gilmour verzichten. Auch gut.

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Nicht verzichten müssen wir gottseidank auf die Puppen, Marionetten und Ballons aus dem Jahre 1980. Die Show beginnt mit dem Abfackeln eines eindrucksvollen Feuerwerks. Hinzu kommt der Flieger, der sich durch die Halle der Commerzbank Arena in Richtung Bühne bewegt und dort mit lauten Bum explodiert. Ja, so wird Bombastrock der Superlative eingeleitet. Was bei anderen Shows am Ende steht, kommt bei Waters gleich zu Beginn. Aber es geht noch mehr. Und weiter ging es Schlag auf Schlag.Der Lehrer, der den bekannten Schüler-Protestsong einleitet, war für mich einer der ersten Höhepunkte.

Ich kann mein Glück kaum fassen, als ich endlich im zweiten Teil der Show das legendäre fliegende Schwein erblicke. Im Vorfeld der Show gab es Diskussionen, warum Roger Waters auf das Schwein verschiedene Symbole gekritzelt hat. Es kam zum Vorwurf des Antisemitismus an Waters, da er auch den Davidstern auf das Schwein malte. Das halte ich für Quatsch. Ja, Roger Waters war immer ein politischer Musiker. Erinnert sei nur an seine Positionen gegenüber Margaret Thatcher – Maggie what have we done? Aber ich glaube nicht, dass er antisemitisch ist. Im Konzert in Frankfurt war auf jeden Fall nichts davon zu bemerken.

Zu bemerken war eine offene Politik des Veranstalters. Die Zuschauer wurden nahezu dazu aufgefordert vom Konzert Fotos zu machen. Einzige Bedingung: kein Blitz. Das ist für mich ein absolutes Novum. Ich kenne noch Konzerte, wo ein absolutes Fotografierverbot herrschte. Zuletzt bei Dylan, wo es Greiftrupps unter dem Publikum gab, um illegale Fotografen aufzubringen. Aber der Konzertveranstalter weiß genau, dass er Smartphones im Konzert nicht verbieten kann. Und er nutzt die Chance der neuen Kommunikation. Viele der Bilder von the Wall landen mit dem Hashtag #Wall auf Facebook oder Twitter. Der Radiosender hr1 macht daraus sogar eine hervorragende Social Media-Aktion und bringt die Wall-Show ins Netz. So geht Cross Media.

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Hier mein Fazit gleich nach der Show – die Dame, die sich ins Bild drängt, gehört nicht zu mir. Aber so ist nun mal Berichterstattung:

Joan Baez live in Concert in München

13. Juni 2012

Diese Frau ist ein Phänomen. Mit ihren 71 Jahren füllt die US-amerikanische Folksängerin Joan Baez immer noch große Konzertsäle und dies obwohl sie sich seit Jahrzehnten nicht weiterentwickelt. Mit einem Repertoire eines gewöhnlichen Lagerfeuer-Entertainers schafft sie es ihr Publikum zu verzaubern. Ihr Publikum sind für mich Leute, die noch am Tropf der sechziger Jahre hängen. Nach dem Motto „Weißt du noch, wie wir damals dagegen waren …“ versammeln sich die Jünger um die Hohepriesterin des Folks, obwohl ihr Einfluss kaum noch vorhanden ist und ihre Bewegung längst verstummt ist. Wie in der Münchner Philharmonie gilt es zusammenzurücken und gegen die Ungerechtigkeit in der Welt anzusingen und dann in den Mercedes SLK einzusteigen und nach Hause zu fahren. Ok, ich übertreibe.

Stimmlich ist Joan Baez ihrem Alter noch sehr gut auf der Höhe. Natürlich klappen die hohem Tremolos nicht mehr so ganz wie früher, und auch eine Erkältung in München sorgte nicht immer für astreine Töne, aber was soll es. Die Frau ist 71 Jahre alt und macht ihren Job, so gut sie ihn kann. Und das ist das Dilemma von Joan Baez. Sie hatte immer etwas zu sagen, aber sie musste meist die Werke anderer bemühen, um ihrer Meinung Ausdruck zu verleihen. Joan Baez war eine begnadete Sängerin, aber sie war leider nie eine begnadete Songwriterin. Ihre selbst geschriebenen guten Songs lassen sich an zwei Händen abzählen.

Und sie ist es wohl leid, dass sie immer wieder auf ihre Beziehung zu Bob Dylan angesprochen wird. Sie hat den jungen Mann entdeckt, holte ihn auf die Bühne, verliebte sich in ihn und er ließ sie fallen und machte Karriere. Aber noch immer singt sie seine Songs, voller Inbrunst. Und sie äfft ihn nach bei „Love ist just a four letter Word“. Es muss nach all den Jahren noch weh tun. Aber sie wehrt sich. In ihrem eigenen Song „Diamond & Rust“ änderte sie in München eine Textzeile: Aus „Er schoss direkt in mein Herz“ machte sie einfach „er schoss mir direkt in die Augen“. Auf ihren anderen berühmten Lover Steve Jobs geht sie nicht ein, obwohl zeitgleich während ihres Konzertabends in München die WWDC von Apple in San Francisco läuft, aber ohne Jobs, der im Oktober verstarb.

Naja, aber Joan Baez ist eine Überlebende. Sie war zwar Teil der Gegenkultur, aber immer auf der braven Seite zu finden. Sie wagte viel, aber bleib immer noch im Rahmen. Keine Revolution wie Hendrix, Morrison oder Joplin, dafür lebt sie noch und sieht hervorragend aus. Sie sang immer Lieder, die sich um den Tod drehen. Sie erinnerte an den Ehemann ihrer 2001 verstorbenen Schwester Mimi: Der Schriftsteller und Sänger/Songwriter Richard Fariña kam 1966 bei einem Motorradunfall ums Leben.

Ihre Karriere begann mit Folk-Standards, die sie auch in München wieder darbot. Und der Tod zog sich durch den Abend: Robbie Robertson und auch John Lennon und das Publikum sang brav mit. Und genau das ist das Langweilige, Vorhersehbare. Sie singt Jahr ein, Jahr aus die gleichen Lieder. Ob ich 1984 Joan Baez gesehen habe, oder 2012 – es ist von der Interpretation und der Auswahl der meisten Songs egal. Und das ist eigentlich das Tragische. Immer wieder holt sie Nachwuchsleute wie einstmals Dylan auf die Bühne und gibt ihnen ein Forum. In München war es die französische Sängerin Marianne Aya Omac. Freilich muss die Dame barfuß die Bühne betreten – wir erinnern uns: Joan Baez gab früher auch ihre Konzerte ohne Schuhe und fuhr dann in ihren Rolls Royce davon. Marianne Aya Omac brachte auch Stimmung in den Kulturtempel Gasteig. Gypsi-Klänge, lateinamerikanische Musik, ja das mag das Münchner Publikum, das brav mitklatschte und sich auf seine Art richtig gehen ließ. Immer brav die Gegenkultur vorantreiben.

Die Setliste zeigt Standards: Setlist God Is God | Be Not Too Hard | Lily Of The West | Railroad Boy | Scarlet Tide | Hard Times | Jerusalem | Catch The Wind | Swing Low, Sweet Chariot | [3 spanische Songs mit Marianne Aya Omac] | The House Of The Rising Sun | Long Black Veil | Suzanne | Gracias A La Vida | Diamonds & Rust | The Night They Drove Old Dixie Down | Imagine | Sag mir wo die Blumen sind | Donna Donna

Zu Beginn und am Ende des Konzerts bedankte sich Joan Baez mit den Worten: „Sie machen es mir leicht.“ Das ist richtig. München liegt der Grand Dame des Folkssongs zu Füßen, obwohl es eigentlich nichts neues gab.