Posts Tagged ‘King Kong’

Filmtipp: King Kong – Produktionstagebücher

23. April 2014

Irgendwann habe ich in einer DVD-Ramschkiste die Doppel-DVD King Kong – Produktionstagebücher mitgenommen und jetzt wieder im Rahmen meines King Kong-Fiebers ausführlich angeschaut.

Kong_Produktion

Ich muss schon sagen: Peter Jackson hat es einfach begriffen. Er sammelte bei der Produktion mit Herr der Ringe wichtige Erfahrungen, wie ein Film schon während der Produktion zu vermarkten ist und legte eine Fanseite im Netz an. Bei King Kong ging er einen Schritt weiter und veröffentliche auf einer speziellen Website und in YouTube umfangreiche Making of-Berichte und ließ die Fans während der Produktion einen Blick hinter die Kulissen werfen. Trotz aller Geheimniskrämerei bei solchen Großproduktionen war das Webteam von Peter Jackson bei den Dreharbeiten und der Postproduktion mit dabei und dokumentierte das Geschehen. Das gesamte Material wurde als Produktionstagebücher im Web veröffentlicht und es gab es auch als Doppel-DVD.  Ingesamt gibt es  237 Minuten Humorvolles und Interessantes über die Produktion von King Kong zu erfahren.

Es ist im Grunde genial. Der Filmfan Peter Jackson veröffentlicht ein Making of mit den Mitteln des Films. So sollten im Grunde Making of-Inhalte von Filmen dargebracht werden. In der Regel werden Filmbücher veröffentlicht, die auch ihre Berechtigung haben. Aber Hintergrundmaterial in solcher Hülle live im Netz zu einem Blockbuster ist eher eine Seltenheit. Ich finde den Schritt sehr mutig und zeigt, welches Gespür hier Jackson hat.

In der Zeit von September 2004 bis April 2005 kann der Zuschauer zwischen den Drehtagen zu King Kong wählen, die entweder nach Datum oder Drehort sortiert anwählbar sind. Jackson oder Teile seiner Crew berichten, an was sie gerade arbeiten, wie die Umstände der Produktion ablaufen. So erfahren wir aus erster Hand die Infos über eine Großproduktion.

Interessant auch, wie die Darsteller reagieren, als sie die Kamera der Tagebücher-Crew das erste Mal sehen. Sofort kommen die Fragen wie “dürfen die das überhaupt?” Und auch Peter Jackson war im ersten Spot zunächst kurz angebunden und er kannte aber später das riesige Potential der Produktionstagebücher im Web.

Also King Kong-Fans: King Kong – Produktionstagebücher Ansehen und genießen. Und alle Filmverantwortlichen: King Kong – Produktionstagebücher Ansehen und vom Meister Jackson lernen.

 

Buchkritik: Der neue King Kong von Bruce Bahrenburg

22. April 2014

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Ich gebs zu, ich mag die King Kong-Verfilmung von 1976 nicht. Ich saß damals als Kind im Kino und wollte “das aufregendste Kino-Erlebnis aller Zeiten” genießen und es war eine große Enttäuschung. Auch als ich mir den Film Jahre später auf DVD wieder angeschaut habe, konnte ich den Film nicht genießen. Ich war einfach nur genervt. Am meisten nervten mich die Darsteller Jessica Lange und Jeff Bridges. Es war wie viele Produktionen von Dino De Laurentis, die groß angekündigt waren, sich aber am Ende nicht als Knaller, vielmehr als Knallerbse entpuppten.

Heute habe ich mir den Film wieder angesehen und muss zugeben, die kurzen Robotertricks waren nicht von schlechten Eltern und vor allem die Musik von John Barry war fabelhaft. Ich werde über den Soundtrack wohl einen gesonderten Blogpost schreiben. Dennoch bleibe ich dabei: Für mich ist der Film eine Enttäuschung, anders als sein Nachfolger King Kong von Peter Jackson.

Kong in Action.

Kong in Action.

In meinem Archiv entdeckte ich aber ein wunderbares Filmbuch von Bruce Bahrenburg: Der neue King Kong. Es war das damals einzig autorisierte Buch zur Neuverfilmung und bei aller Kritik an dem Film: Das Buch macht Spaß. Anders als die heutigen Filmbücher, die im Grunde eine Art opulentes Bilderbuch mit etwas längeren Bildunterschriften sind, ist dieses Buch ein umfangreiches  Lesebuch. Es ist sehr flüssig geschrieben und Fans können es an einem Nachmittag lesen. Natürlich wird der Film durch eine rosarote Brille gesehen, aber wer zwischen den Zeilen lesen kann, erfährt eine Menge über den Hintergrund des neuen King Kongs und wie Produktion ablief. Groß wollte Dino De Laurentis einsteigen, musste aber dann sparen, sparen, sparen. Es gibt von dem Film eine deutlich längere TV-Fassung, die ich allerdings nie gesehen habe und meines Wissens bisher nur im US-Fernsehen lief. Vielleicht würde mich diese Fassung versöhnlicher machen, die Kinofassung von rund 134 Minuten mag ich einfach nicht. Und die Fortsetzung ein paar Jahre später ist ebenso schrecklich.

Wir erfahren viele, viele Details, darunter dass Roman Polański und Sam Peckinpah die Regie des Filmes ablehnten. Nicht im Buch steht die Geschichte, dass Meryl Streep vorsprach, aber von De Laurentis in italienischer Sprache abgelehnt wurde, was aber Meryl Streep wiederum verstand und sauer abzog. Ob die Geschichte wirklich stimmt, weiß ich nicht, aber sie passt zur Arbeitsweise von De Laurentis, der zahlreiche Flops ablieferte, aber auch enorm wichtige Filme wie La Strada produzierte.

Ich mochte den Roboterarm von Kong, aber ich mochte nicht die schreiende Jessica Lange.

Ich mochte den Roboterarm von Kong, aber ich mochte nicht die schreiende Jessica Lange.

Das Buch von Bruce Bahrenburg bringt neben einigen schwarzweiß Filmfotos auch eine paar Blicke hinter die Kulissen. Am meisten hat mich natürlich die Robotertechnik von King Kong interessiert. Leider ist der Robo-Kong nur ein paar Sekunden im fertigen Film zu sehen, denn ein Darsteller im Affenkostüm wirkte einfach glaubwürdiger. Aber über den Roboter wurde damals richtig Wirbel gemacht, so dass ich Kino über eine Stunde auf King Kong warten musste, um die Bestie dann auf der Leinwand zu erleben. Carlo Rambaldi konstruierte den Roboter. Rambaldi ist Mitglied der Akademie der Schönen Künste, Maler und Bildhauer und arbeite zuvor 24 Jahre für VFX in italienischen Filmen. King Kong war sein größtes Projekt bis dahin und er scheiterte. In dem Buch wird der Produktionsprozess des Roboters schön beschrieben. Vielen Filmzuschauern wird vor allem die Roboterhand in Erinnerung sein, in der Jessica Lange Platz nehmen und schreien durfte. Im Grunde war der Roboter aus heutiger Sicht nicht mehr als eine bewegliche Figur aus der Geisterbahn. Die Tricktechnik der damaligen Zeit war eben nicht soweit und der Meister der mechanischen Objekte bliebt nun einmal für mich Stan Wilson.

Aber das Buch Der neue King Kong macht Spaß und ich kann es allen Filmfans ans Herz legen. Ich hätte gerne die bildgewaltigen Filmbücher von heute mit dem langen und ausführlichen Text von früher. Ich hoffe, es muss kein Traum bleiben.

Es gab unterschiedliche Plakate - hier mit Flugzeug, obwohl Hubschrauber den Kong angriffen.

Es gab unterschiedliche Plakate – hier mit Flugzeug, obwohl Hubschrauber den Kong angriffen.

 

Monchhichi – die Horror-Affen sind wieder da

27. Januar 2014

Die Horror-Affen sind wieder da: ich meine nicht King Kong oder Donkey Kong, ich meine auch nicht Chewbacca oder Cheetah. Ich meine die Affen meiner Jugend, die Monchhichi. Ich war so froh, als die putzigen Äffchen aus Japan endlich aus meinem Kinderzimmer verschwunden waren. Irgendwann in den achtziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts hatten wir von den Viechern genug – und nun kommen sie wieder.

Das sind die Horror-Affen wieder.

Das sind die Horror-Affen wieder.

Ich weiß noch als 1979 das ausgeklügelte japanische Marketing auf mich unverdorbene Kind niederging. Monchhichi weckte ein Bedürfnis von dem nach Affen. Ein Produkt, von dem ich gar nicht wusste, dass ich es unbedingt haben musste. Es gab von Bina&Nina ein Monchhichi-Lied. Von meiner Mutter bekam ich die Single geschenkt und das Gedudel wimmerte durch mein Kinderzimmer. Der psychologische Nährboden für die Affen war bereitet. Ich bekam mein erstes Monchhichi mit Schnuller.

Die Monchhichi-Viecher vermehrten sich im Laufe der Zeit. Ich hatte eine ganze Familie – große und kleine Vertreter ihrer Spezies. Übertrieben habe ich es aber nie. Anders als meine Freunde in der Straße. Freunde von mir verfielen in einen regelrechten Sammeleifer. Sie kauften auf Flohmärkten und Sammlerbörsen unterschiedliche Varianten der Monchhichi-Figuren. Gottseidank bin ich diesen Sammlerwahn nie verfallen.

Die Affen verschwanden aus meinem Leben genauso schnell wie sie gekommen sind. Irgendwann waren sie weg. In meine Ehe brachte meine Frau ihr Monchhichi mit. K2 integrierte es in die Sammlung ihrer Kuscheltiere, schenkte dem Tier aber keine große Beachtung. Erst beim Bummeln durch einen örtlichen Spielwarenladen entdeckten wir die Renaissance der Monchhichi.

Da standen sie in Reih und Glied in den Regalen. In roten Schachteln zu rund 20 Euro das Stück schauten sie mich mit ihren Kulleraugen an. Anime-Terror live. Im Regal warteten sie auf neue Opfer, die sie niederkuscheln wollten. Der Schnuller und der Daumen war wieder da. Dieses Mal gab es gleich unterschiedliche Varianten des Viehs.

Die Reaktion der heutigen Kinder war aber eher verhalten. In Ekstase gerieten nur deren begleitetenden Mamas und Papas. So bildete sich eine Traube von Eltern vor dem Monchhichi-Regal. Die Gespräche drehten sich um ihre eigene Vergangenheit, wann sie welches Monchhichi hatten. Mir fiel dabei ein, dass ich einen Schlüsselanhänger mit dem Viehzeug hatte, an dem der Wohnungsschlüssel meiner Eltern hing, Interessant war auch die Reaktion der Kinder. Sie verstanden die Aufregung ihrer Eltern nicht. Monchhichi lockte sie nicht mehr. Sie haben heute andere Helden und nicht mehr das Äffchen aus Japan. Eigentlich schade, oder?

Kauf mich - Monchhichi

Kauf mich – Monchhichi

Buchtipps: Bücher von und zu Ray Harryhausen

18. Mai 2013
Für mich die beiden besten Bücher über Harryhausen.

Für mich die beiden besten Bücher über Harryhausen.

Nach dem Tod von Ray Harryhausen und meinem Nachruf habe ich mir viele seiner Filme wieder angeschaut: Was für ein Genie er doch war und welchen Einfluss auf die Animationsszene er doch hatte. Seine Stop Motion-Effekte waren grandios, leider waren es die Filme nicht immer.

Wer sich mehr mit der Arbeit von Ray Harryhausen befassen will, dem empfehle ich zwei wunderbare Bücher: Ray Harryhausen an animated life und the Art of Ray Harryhausen. Beide Bücher gehören in den Schrank von Filminteressierten, VFX-Machern oder 3D-Artists.

Ray Harryhausen an animated life – zeigt dokumentarisch die Filme des Meisters auf und versorgt uns mit Hintergrundinfos sowie seltenen Fotomaterial. Harryhausen schrieb das Buch selbst und hatte dabei Unterstützung von Filmhistoriker Tony Dalton. Herausgekommen ist eine Art Autobiografie, die sich aber meist auf die Kunst beschränkt und Privates größtenteils außen vor lässt. Freundlich ist auch das Vorwort von Ray Bradbury, in der SF-Szene wahrlich kein Unbekannter.

Natürlich beginnt es mit dem Klassiker schlechthin: Als der junge Harryhausen zum ersten Mal King Kong im Kino sah, war klar, was künftig sein Leben ausmachen würde. Für King Kong schuf Willis O’Brien die Effekte und Harryhausen ging beim Meister in die Lehre. Harryhausen war auf ein aufmerksamer Schüler und entwickelte die Technik von Willis O’Brien weiter. Vom finanziellen Deaster von Mighty Joe Young (Panik um King Kong) erholte sich Willis O’Brien nicht mehr, aber es kam die große Stunde von Ray Harryhausen. Er arbeitete wie ein Besessener und perfektionierte die Stop Motion-Technik bis zu seinen letzten Film Kampf der Titanen im Jahre 1981. Neue Techniken kamen auf, die später in CGI endeten. Gegen computergenerierte Bilder konnten die ruckelnden Monster, Drachen, Skelette von Harryhausen nicht viel ausrichten. Was bleibt, ist ein großartiges Gesamtkunstwerk, das beim Durchblättern von Ray Harryhausen an animated life auf jeder Seite deutlich wird.

Im Buch the Art of Ray Harryhausen geht es dann mehr um die Zeichnungen. Auch hier wurde Harryhausen beim Schreiben von Tony Dalton unterstützt. Das Vorwort steuerte Peter Jackson bei. Und das zeigt auch, welchen Status Harryhausen in der Filmwelt einnimmt. Ohne die Arbeit von Harryhausen hätte es Herr der Ringe oder die Arbeiten von George Lucas oder Steven Spielberg nie gegeben. Schön dass Zitat auf der Rückseite des Buches von Kermit dem Frosch: „One of the world´s great manipulators …“ Das Buch ist ein Blick auf die PreProduction der Filme. Zeichnungen und Ideen zu den Filmen sind hier zu finden aus einer Zeit, als Film und Animation noch ein klassisches Handwerk waren.

Beide Bücher sind die ideale Kombination, um sich dem Werk von Ray Harryhausen zu näheren. Ich kann beide Bücher empfehlen.

New York: Mein Empire State Building

18. März 2013

Natürlich gibt es höhere Gebäude, natürlich gibt es schönere Gebäude, aber für mich gehört das Empire State Building einfach zu New York dazu. Bei meinen Besuchen in Big Apple ließ ich immer wieder von der Magie des Gebäudes begeistern.

Der Zauber beginnt bereits in der Lobby. Sie gilt als Meisterwerk des Art Deco. Sobald ich die Türen des Empire State Buildings durch den Eingang an der Fifth Avenue betrete, wirkt der Zauber. Der Raum protzt mit 23 Karat Gold, Aluminium und viel, viel Marmor aus Belgien, Frankreich, Deutschland und klar Italien.

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Überall wird natürlich auf King Kong verwiesen. Der Affe ist überall anzutreffen. Das macht den Charme der USA aus. Sie verbinden klassische Architektur mit schriller Unterhaltung. Sicherlich war das Empire State Building schon vor King Kong berühmt. Aber sicher wurde es durch den Film aus dem Jahre 1933 weltbekannt. Der Riesenaffe hatte dort seinen letzten Auftritt. Nach seinem Engagement am Broadway zog es den Affen zu dem damals größten Gebäude New Yorks, schnappte sich seine weiße Frau und bestieg das Gebäude.  Doppeldecker schossen es von der Spitze des Empire State Buildings, doch wir Filmfreunde wissen es besser: Die Schöne hat die Bestie getötet.

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King Kong begegnet uns hinter Glas im Eingangsbereich und zum Zugang zum 86th Floor, wo die erste Besichtigungsplattform liegt. Wer Glück hat, trifft auf einen Schauspieler im Affenkostüm. Ein Typ mit Tropenhelm macht Fotos für uns Touris. Die Besichtigungsplattform in einer Höhe von 320 Metern (1050 ft). Hier hat man einen wunderbaren 360 Grad Blick über ganz New York- alle Stadtteile liegen im Blick. Bei guten Wetter können die Touristenmassen über 80 Miles weit blicken. Leider sind bei guten Wetter auch ein paar Touristen mehr anzutreffen. Bei schlechten Wetter bleibt der Außenbereich der Plattform geschlossen und es bleibt nur der Blick durch die Fenster.

Wer höher hinaus will und tiefer in die Tasche greift, der fährt zum 120. Stock zur nächsten  Besichtigungsplattform hoch. Mit 381 Meter ist es der höchste Punkt des Empire State Buildings für uns Touristen. Natürlich King Kong stieg höher hinaus, als er mit den Doppeldeckern kämpfte.

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Unbedingt sollte man das Gebäude auch in den Abendstunden besuchen. Die Spitze ist in verschiedenen Farben erleuchtet. Das kennen wir aus romantischen Hollywood-Filmen, wie beispielsweise Schlaflos in Seattle. Allerdings stellt man fest, der Film aus dem Jahre 1993 mit Tom Hanks und Meg Ryan ist nicht authentisch. Die beiden finden ihre große Liebe auf der Aussichtsplattform des Empire State Buildings. Allerdings müssen Tom Hanks und Meg Ryan nicht so viele Fahrstühle und Rolltreppen über sich ergehen lassen, um ihre Liebe zu finden. Die Filmemacher haben einfach ein paar Treppen weggelassen – Hollywood macht es möglich. Wer ein wenig Romantik trotzdem haben will: Für uns Touris spielt Donnerstag, Freitags und Samstags ein Saxophonspieler live oder im Zweifelsfall aus der Konserve.

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Abwärts lohnt sich natürlich der Besuch des Andenkenshops. Wer Kitsch in seiner reinsten Form mag, der findet hier sein Paradis. Allerhand Nippes gibt es in Regalen, Ständern und Magazinen. Das Modell des Empire State Buildings in verschiedenen Größen, aus verschiedenen Materialien, als Glaskugel oder Spieluhr. Mal mit Affe, mal ohne Affe, in Kristall mit Uhr, auf Tassen, Teller, Poster, DVDs und Bücher. Wenn King Kong das gesehen hätte, dann wäre er wohl gleich gesprungen. Filmfreunde finden neben der Verfilmung von 1933 auch zahlreiche Kong-Varianten sowie die Verfilmung von Peter Jackson. Natürlich fehlt die Verfilmung aus dem Jahr 1976 von John Guillermin mit einer schrecklichen Jessica Lange als weiße Frau. Warum? Ganz einfach – King Kong besteigt in dieser Verfilmung nicht das Empire State Building, sondern das World Trade Center und stürzt dort herunter. Beides, Film und World Trade Center, sind inzwischen Geschichte.

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Buchtipp: The world of Kong: A natural history of Skull Island

5. März 2013

Kong

Irgendwie mag ich den Affen. Ich geb es ja zu, ich bin ein Fan von King Kong. Mir gefällt die Geschichte und ich liebe natürlich die alte Schwarzweiß-Fassung von 1933. Aber kaum einer wusste, dass die Geschichte auf den Krimi-Autoren Edgar Wallace zurückgeht. Die Verfilmung von 1976 fand ich kompletten Müll – was bei mir vor allem an der weißen Frau Jessica Lange lag. Gespannt wartete ich daher auf die Neuverfilmung im Jahr 2005 von Peter Jackson.

Ich verschlang die Produktionstagebücher, liebte die Effekte und den Affen. Darsteller Andy Serkis – vielen bekannt als Gollum – spielte den Kong grandios und wurde durch Motion Capturing auf die Leinwand gebracht.

Und so interessierte ich mich auch für die Bücher von Weta Workshop, der Vfx-Firma von Peter Jackson. Und ich griff auch zum Buch: The World of Kong: A Natural History of Skull Island . Ich muss zugeben: Ich war enttäuscht. Ich hatte mir etwas anderes erwartet. Wer diesen Blog kennt, weiß, dass ich die Art of …-Bücher mag. Ich bin an den visuellen Hintergründen interessiert und wie es zu den Effekten kam.

Dies habe ich mir auch bei dem Buch A natural history of Skull Island erwartet. Aber ich hätte den Titel einfach lesen und verstehen sollen. Erst Jahre später als ich das Buch wieder aus dem Archiv holte, erkannte ich den Humor von Peter Jackson. Erinnert sei an den frühen Peter Jackson-Film Braindead, als es dort eine Insel names Skull Island gab.

Das Buch sollte nicht das übliche Fan-Buch sein. Es erinnerte mich an Charles Darwins Klassiker Über die Entstehung der Arten. Das Buch ist ein Reiseführer durch die fiktive Insel Skull Island. Es zeigt die Geografie und die Tiere, große und kleine. In farbigen Zeichnungen wird wie in Kinderbüchern Informationen über die tierischen Bewohner der Insel gegeben. Humorvoll werden klimatische und geomorphologische Studien über 200 Seiten für bare Münze dargeboten. Das ist der versteckte Humor von Peter Jackson, den ich aber erst Jahre später bemerkte. Ich begab mich bei der Lektüre auf eine wunderbare Entdeckungsreise: Ich erfuhr viel über: The crumbling coast and village, The shrinking lowlands, The winding swamps and waterways, The steaming jungle, The Abyssal Chasms und The Barren Uplands. Natürlich kommt Meister Kong in diesem Buch auch vor, leider nur auf acht Seiten.

FMX 2011: Ich komm gerne wieder

10. Mai 2011

Nach vier Tagen voller Präsentationen, Workshops und Screenings zieht die 16. Ausgabe der FMX eine erfolgreiche Bilanz und ich bin auch restlos fertig. Mit täglich über 3.500 Besuchern übertraf die wichtigste europäische Konferenz für Animation, Effekte, Games und interaktive Medien ihren eigenen Besucherrekord aus dem Vorjahr. Das Stuttgarter Haus der Wirtschaft reichte nicht aus, und man nahm das muffige Gewerkschaftshaus hinzu. Am meisten freute es mich, dass die Firma Weltenbauer weiter am Ball ist. Nachdem ihr Chef Robert Mayer verstorbenen ist, hielten die Mitarbeiter zusammen und machten weiter. Und das ist prima.  Ich habe einige Videos auf der Veranstaltung gedreht.

Weltenbauer zeigt auf der FMX Flagge - das ist gut.

Weltenbauer zeigt auf der FMX Flagge - das ist gut.

Neben Animationsfilmen wie „Rango“, „Cars 2“ oder „Rio“, Oscar-Abräumern wie „Black Swan“ und „The King’s Speech“ sowie Blockbustern wie „Anonymous“, „Hindenburg“ oder „Harry Potter“ standen auf der FMX 2011 die jüngsten Entwicklungen im Bereich von 3D Stereo Games und technische Aspekte wie Transmedia, Global Production, Open Source und Virtual Humans zur Diskussion – Themen also, die die Branche zur Zeit nachhaltig beeinflussen und verändern. Die FMX griff in den Vorträgen und Workshops auch in diesem Jahr die Trends und die Konvergenz der verschiedenen Plattformen auf.

Prof. Thomas Haegele, FMX Conference Chair, zum diesjährigen Erfolg: „Die FMX 2011 war ein Riesenerfolg. Ich freue mich, dass wir den FMX-Besuchern wieder außergewöhnliche Gelegenheiten zum Networken liefern konnten und so ein lebhafter Gedankenaustausch unter den Referenten stattfand. Es ist einfach wunderbar, wie Stuttgart jedes Jahr für vier Tage zur europäischen Hauptstadt des Animationsfilms und zum Treffpunkt für Branchenexperten aus aller Welt wird.“ Recht hat der Herr Professor.

Volker Engel, VFX Supervisor von Roland Emmerichs neuem Film „Anonymous“ und Co-Gründer von Uncharted Territory, formulierte es so: „Es macht mich superglücklich, dass mehr und mehr großartige Künstler und Top-Referenten aus aller Welt zur FMX kommen und sich gegenseitig beeinflussen.“

Volker Engel - unser Mann für VFX.

Volker Engel - unser Mann für VFX.

Bereits zwei Monate vor dem Kinostart lieferten Nico Scapel (Framestore), Christoph Hery (Pixar), Alex Wuttke (Double Negative), Tim Alexander (ILM), Michele Sciolette (Cinesite) und Chris Roberton (MPC) den FMX-Besuchern die im Vorfeld heiß erwartete VFX-Preview zum letzten Potter-Film „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes – Teil 2“. Die Zuschauer durften zum weltweit ersten Mal auf der Leinwand bestaunen, wie ein imposanter Drache durch die riesige Kuppel der Gringotts Wizarding Bank ausbrach und über London seine Bahnen zog. Die VFX-Experten erläuterten im Rahmen des Harry Potter-Tributes auch die visuelle Weiterentwicklung der Effekte anhand von ausgewählten VFX-Sequenzen der erfolgreichen Filmreihe.

Anhand von zahlreichen Case Studies präsentierte die FMX 2011 ihrem Publikum spannende Entwicklungen im Lighting und Rendering und die jüngsten Entwicklungen im Bereich der Visual Effects. Mohit Kallianpur (Walt Disney Animation) erläuterte die Arbeit an „Rapunzel – Neu verföhnt“ und schilderte dabei die besonderen Herausforderungen, die das Lighting von Rapunzels langer Haarpracht an das Disney-Team stellte. Andrew Beddini (Blue Sky Studios) sprach über Blue Skys neuesten Animationsspaß „Rio“, Tim Alexander (ILM) und Patrick Cohen (Lucasfilm Singapore) diskutierten über ILMs ersten Animationsfilm „Rango“ und Thomas Zauner (ScanlineVFX) besprach die aufwendigen visuellen Effekte in Clint Eastwoods „Hereafter“. Zu den diesjährigen Highlights der FMX 2011 zählte zweifellos die exklusive VFX-Präsentation von Volker Engel (Uncharted Territory), der den in Scharen in den Saal geströmten Zuschauern schon fünf Monate vor dem Kinostart spektakuläre Einblicke in Roland Emmerichs neuen Film „Anonymous“ gewährte.

Immer mehr große Hollywood-Studios setzen heute auf Open Source-Technologie, deren Einfluss in der Hardware- und Softwareindustrie rapide zunimmt. Dan Candela, Director of Technology der Walt Disney Animation Studios, kündigte im Rahmen des Open Source-Tracks auf der FMX 2011 exklusiv einige für dieses Jahr geplante Disney-Projekte an: dazu zählt neben dem Ready-to-Animate-Character „Dee“ auch die Universalsprache „SeExpr“, die bei Disney bereits erfolgreich Anwendung findet. Darüber hinaus diskutierte Candela mit renommierten Fachleuten und Leitern aktueller Open Source-Projekte die vielversprechende Zukunft dieser Technologie: Auch Marc Petit (Autodesk), Sebastian Sylwan (Weta Digital) und Rob Bredow (Sony Pictures Imageworks) wagten Ausblicke auf die nächsten Jahre.

Im Rahmen des AIAS Visual Arts-Tracks  und der Quo Vadis-Reihe diskutierten die Experten die jüngsten Entwicklungen in der Welt der Spiele. Benjamin Joffe (Cmune) präsentierte „Uberstrike“, den ersten 3D First-Person-Shooter auf Facebook. Sebastien Schertenleib (Sony Computer Entertainment Europe Limited) erklärte, wie 3D-Spiele für die Playstation 3 technisch realisiert werden können, und Dr. Bill Kapralos (University of Ontario, Institute of Technology) diskutierte die Ergebnisse von „The U-Decide Initiative“, der bislang größten Studie zu der Frage, was sich Spieler von zukünftigen 3D Stereo-Games wünschen. Boyd Multerer (Xbox Platform, Microsoft) widmete sich in seinem Vortrag der Frage, wie die zunehmend bedeutendere transmediale Konvergenz die Spieleindustrie auch im Hinblick auf mobile Endgeräte und Fernsehen verändert.

Dass 3D Stereo-Technik sich nicht länger auf die Kinoleinwand beschränkt, zeigten unter anderem die VFX-Legenden von Weta Digital aus Neuseeland. Sebastian Sylwan präsentierte den staunenden Besuchern im Rahmen des „3D for Theme Parks“-Tracks das spektakuläre Fahrerlebnis „King Kong 360 3D“. Der VFX-Experte erläuterte das Design der preisgekrönten Freizeitpark-Attraktion, die dem Fahrgast den Kampf zwischen King Kong und Dinosauriern dank modernster 3D-Technik hautnah miterleben lässt. David Cohen (Variety) bilanzierte in seinem Vortrag die Geschichte von 3D Stereo-Technologie, die sich als einstige Nischentechnologie mittlerweile fest etabliert hat.

Einstieg in die Boombranche

24. März 2009

 

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Kein Film im Kino und Fernsehen kommt heute mehr ohne digitalen Effekte aus. Sie sorgen dafür, dass King Kong auf das Empire State Building klettert, Gollum in „Der Herr der Ringe“ lebensecht wirkt und die Ratte Remy in „Ratatouille“ den Kochlöffel schwingt. Doch wer macht diese Tricks und wie findet man einen Einsteig in die Berufsfelder 3D, Audio & Video in Deutschland, Österreich und der Schweiz?

Antworten auf diese Fragen gibt das 112 Seiten starke Sonderheft „ DP Karriere: Dein Job in 3D, Audio & Video “ der Fachzeitschrift DIGITAL PRODUCTION. Schwerpunkt des Magazinsist ein Überblick von rund 60 Ausbildungsinstitutionen in Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie die wichtigsten englischsprachigen Schulen. Das Ausbildungskompendium ist einzigartig im deutschsprachigen Raum. Die private und öffentliche Hochschulen und Studiengänge stellen sich selbst dar und zeigen, welche Studieninhalte im Vordergrund stehen.

Der Leser erfährt, welche Anforderungen Arbeitgeber aus der Branche an ihre Einsteiger haben. Welche persönlichen Voraussetzungen und technisches Know-how ist notwendig, um in dieser spannenden Branche zu bestehen. Zudem gibt es Tipps für das Showreel als Eintrittskarte, Finanzierung des Studiums und Kooperationen zwischen Industrie und Studenten sowie eine umfangreiche Praktikantenbörse.

Das Heft gibt es am Bahnhofskiosk oder auch hier online zu bestellen. 

Meine Blu ray-Wunschliste

24. Februar 2009

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Immer wieder fachsimple ich mit einem Kollegen, welche Blu rays denn als nächstes veröffentlicht werden sollten. Die Anzahl der Filme ist gewaltig, doch kristallisieren sich bei uns ein paar Übereinstimmungen heraus. Da wäre als absolute Nummer ein: die komplette Langfassung von „Herr der Ringe“. Das Werk von Peter Jackson hat mich im Kino gebannt und als Tolkien-Fan absolut aus den Socken gebeamt. Ich denke, in HD-Auflösung und fetten Sound kommen die Kämpfe um Mittelerde nochmals grandios daher. Doch leider hat New Line Cinema noch keinen Veröffentlichungstermin angegeben. Ich stehe zwar auf der Amazon-Merkliste, doch das war es auch schon. Ich kann mir vorstellen, dass „Herr der Ringe“ auf Blu Ray veröffentlicht wird, sobald „Der kleine Hobbit“ in die Kino kommt. Die Dreharbeiten laufen ja bereits.

Nummer zwei der Wunschliste ist natürlich die Star Wars Trilogie und zwar die ursprünglichen Filme: „Krieg der Sterne“, „Das Imperium schlägt zurück“ und „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“. Von mir aus, kann es die neuen Sachen dazu geben, aber die sind nicht wichtig. George Lucas hat sich nicht geäußert, wann die Filme herauskommen und so heißt es warten. Aber die Kämpfe von Luke Skywalker und Darth Vader („Luke, ich bin dein Vater“) gehören einfach dazu. Die Sachen muss man haben auf Blu Ray, also George leg einen Zahn zu und veröffentliche eine geile Box.

Auf dem dritten Platz der Wunschliste steht „King Kong“ in der Verfilmung von Peter Jackson. Zwar hat der Film natürlich seine Schwächen, wie der Affentanz auf dem Eis im Central Park, doch die Fights auf der Totenschädelinsel sind sicherlich eindrucksvoll. Das Warten auf den Affenfilm hat ein Ende. Am 26. März 2009 kommt der Film auf Blu Ray. Ich hab ihn schon bei Amazon vorbestellt. Die Briten sind bereits am 9. März an der Reihe, aber ich weiß nicht, ob die Scheibe eine deutsche Tonspur hat.

Dann kommen auf den nächsten Plätzen meine persönlichen Favoriten. Da wäre der erste Teil von „Jurassic Park“. Die Dinos fand ich im Kino geil, Michael Critchon hat mir immer schon gefallen und ich denke, dass die Viecher in meinem Wohnzimmer richtig reinpassen. Und dann warte ich noch auf die Veröffentlichung zweier Kubrick-Filme. Zum einen „Dr. Seltsam“ und zum anderen auf „Barry Lyndon“. Bei „Dr. Seltsam“ habe ich gelesen, dass Sony den Film im Juni im Format 1:66:1 Widscreen veröffentlichen will. Den Film habe ich als Kind gesehen und richtig Angst bekommen. Parallel sah ich ein Double Feature mit „Angriffsziel Moskau“, der ein ähnliches Thema hatte, aber längst nicht so elegant daher kam. Jahre später habe ich auf einem Filmsammlermarkt mir einen Satz Produktionsfotos von „Dr. Seltsam“ gekauft. Nicht Aushangbilder, sondern wirkliche Produktionsfotos vom Set. Sie hingen eine zeitlang in meinem Jugendzimmer bis sie in einem Ordner verschwunden sind (Archiv). Vor allem natürlich Peter Sellers hat einen vom Hocker. Das ist Schauspielerei.

„Barry Lyndon“ ist mein absoluter Lieblingsfilm. Wieder und immer wieder haben ich mir den Film angeschaut, das Licht und die Atmosphäre genossen. Ein Film der aus Gemälden besteht, packende Handlung und packende Regie. Ich habe von Kubrick so gut wie alles und warte sehnsüchtig auf die Blu ray dieses Meisterwerkes. Ich gelobe, ich bestelle den Film und werde mich zurückziehen und diesen Film ganz in Ruhe genießen, die ganzen drei Stunden und vier Minuten. Also Christine Kubrick, geben Sie das Erbe Ihres Mannes bitte frei. Und wenn möglich, geben Sie im Extra-Bereich die entfallenen Szenen dazu nach denen die Kinowelt dürstet. Ich habe ein Bild dieser Cut-Sequenzen hier angefügt. Und ich will jetzt nicht hören „Ich bin Spartacus“ – den Witz kenne ich schon. 

 

ZDF-Vorspann „Der phantastische Film“

14. November 2008

Als Jugendlicher entwickelte sich meine Liebe zu klassischen Science-Fiction- und Horror-Filmen. Es bedurfte langen Diskussionen mit meinen Eltern, dass ich mir entsprechende Filme im familieneigenen Grundig-Fernseher ansehen durfte. Mein Vater nannte diese Art von Filmen immer „Spökel-Filme“ und lehnte sie grundsätzlich ab. Na ja, aber ich setzte mich durch und durfte mir am Freitag Abend im ZDF die Reihe „Der phantastische Film“ ansehen. Meine Eltern gingen nach dem Aktuellen Sportstudio ins Bett und ich hatte zu vorgerückter Stunde den Fernseher für mich. Mit Chips und Mineralwasser bewaffnet machte ich es mir in den Wohnzimmersesseln bequem. Eine Decke hatte ich immer am Mann. Zum einen wegen der nächtlichen Kälte, zum anderen als Notbehelf für den Kopf, wenn der Film doch grusliger war als gedacht. Im nachhinein waren die Filme doch recht harmlos, aber allesamt große Klassiker: „King Kong“, die Dracula-Reihe mit Christopher Lee (letzter Teil war der unsägliche „die Herren Dracula“). Eindruck machte auf mich „Ich folgte einem Zombie“, „Fluch der Mumie“ oder „Rosemaries Baby“. Richtig Angst hatte ich aber vor allem bei dem ZDF-Teaser „Der phantastische Film“. Wenn ich diesen Vorspann überstanden hatte, dann war der anschließende Film gar nicht mehr so schlimm. Das war wirklicher Horror: Da verwandelte sich ein Mann in einen Werwolf, ein Kopf brannte, Hörner wuchsen, Fledermäuse flogen und ein Kopf explodierte – alles in Zeichentrickmanier. Dazu eine moderne Schauermusik von Heinz Edelmann, wirklich zum Gruseln. Bevor der Film losging, hatten noch die adretten ZDF-Ansagerinnen ihren Auftritt. Damals gab es noch Ansagerinnen. Sie hatten Vampirzähne im Mund oder waren maskiert. Was waren das für Zeiten?