Nach dem Tod von Ray Harryhausen und meinem Nachruf habe ich mir viele seiner Filme wieder angeschaut: Was für ein Genie er doch war und welchen Einfluss auf die Animationsszene er doch hatte. Seine Stop Motion-Effekte waren grandios, leider waren es die Filme nicht immer.
Wer sich mehr mit der Arbeit von Ray Harryhausen befassen will, dem empfehle ich zwei wunderbare Bücher: Ray Harryhausen an animated life und the Art of Ray Harryhausen. Beide Bücher gehören in den Schrank von Filminteressierten, VFX-Machern oder 3D-Artists.
Ray Harryhausen an animated life – zeigt dokumentarisch die Filme des Meisters auf und versorgt uns mit Hintergrundinfos sowie seltenen Fotomaterial. Harryhausen schrieb das Buch selbst und hatte dabei Unterstützung von Filmhistoriker Tony Dalton. Herausgekommen ist eine Art Autobiografie, die sich aber meist auf die Kunst beschränkt und Privates größtenteils außen vor lässt. Freundlich ist auch das Vorwort von Ray Bradbury, in der SF-Szene wahrlich kein Unbekannter.
Natürlich beginnt es mit dem Klassiker schlechthin: Als der junge Harryhausen zum ersten Mal King Kong im Kino sah, war klar, was künftig sein Leben ausmachen würde. Für King Kong schuf Willis O’Brien die Effekte und Harryhausen ging beim Meister in die Lehre. Harryhausen war auf ein aufmerksamer Schüler und entwickelte die Technik von Willis O’Brien weiter. Vom finanziellen Deaster von Mighty Joe Young (Panik um King Kong) erholte sich Willis O’Brien nicht mehr, aber es kam die große Stunde von Ray Harryhausen. Er arbeitete wie ein Besessener und perfektionierte die Stop Motion-Technik bis zu seinen letzten Film Kampf der Titanen im Jahre 1981. Neue Techniken kamen auf, die später in CGI endeten. Gegen computergenerierte Bilder konnten die ruckelnden Monster, Drachen, Skelette von Harryhausen nicht viel ausrichten. Was bleibt, ist ein großartiges Gesamtkunstwerk, das beim Durchblättern von Ray Harryhausen an animated life auf jeder Seite deutlich wird.
Im Buch the Art of Ray Harryhausen geht es dann mehr um die Zeichnungen. Auch hier wurde Harryhausen beim Schreiben von Tony Dalton unterstützt. Das Vorwort steuerte Peter Jackson bei. Und das zeigt auch, welchen Status Harryhausen in der Filmwelt einnimmt. Ohne die Arbeit von Harryhausen hätte es Herr der Ringe oder die Arbeiten von George Lucas oder Steven Spielberg nie gegeben. Schön dass Zitat auf der Rückseite des Buches von Kermit dem Frosch: „One of the world´s great manipulators …“ Das Buch ist ein Blick auf die PreProduction der Filme. Zeichnungen und Ideen zu den Filmen sind hier zu finden aus einer Zeit, als Film und Animation noch ein klassisches Handwerk waren.
Beide Bücher sind die ideale Kombination, um sich dem Werk von Ray Harryhausen zu näheren. Ich kann beide Bücher empfehlen.
Schlagwörter: an animated life, George Lucas, ighty Joe Young, Kampf der Titanen, Kermit der Frosch, King Kong, Panik um King Kong, Peter Jackson, Ray Bradbury, Ray Harryhausen, Steven Spielberg, Stop Motion, the Art of Ray Harryhausen, Tony Dalton, Willis O’Brien
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