Nach langem Zögern sah ich mir die Verfilmung von George R.R. Martins Romanepos Games of Thrones an. Ich hatte weder die Bücher, noch die Serie im Fernsehen gesehen. Ich wurde aufmerksam, weil eine meiner liebsten deutschen VFX-Schmieden PIXOMONDO die Tricks für die zweite Staffel gemacht haben. Nun habe ich mir den ersten Band Das Lied von Eis und Feuer
für den Kindle gekauft. Es macht durchaus Spaß zu lesen, verschiedene Handlungsstränge laufen nebeneinander her. Immer wieder George R.R. Martin in einem Atemzug mit Tolkien genannt, aber das ist Quatsch.

Bei den Filmen Game of Thrones
bin ich komplett gespalten. Auf der einen Seite sind sie spannende Fantasy-Unterhaltung, nach der ich süchtig werden kann. Schließlich kommt die Serie von HBO. Die einzelnen Episoden, alle so um die 50 Minuten, enden wunderbar mit einem Cliffhanger. Zudem sterben Hauptpersonen plötzlich und die Handlung nimmt einen unvorhersehbaren Verlauf. Das macht Spaß. Auf der anderen Seite, ist die Sprache im Film vulgär, die Szenen unnötig brutal und sexistisch. Es wird „gefickt“, „gehurt“ und ähnliches, es werden Kehlen durchschnitten, Köpfe abgeschlagen und Leiber zucken, und es gibt keine Folge, in der nicht die primären Geschlechtsorgane von Männlein oder Weiblein zu sehen sind. Ich bin nicht prüde, aber so genau muss ich auch nicht sehen. Kein Wunder, dass die Bundesprüfstelle für jugendgefährende Medien schon auf den Plan gerufen wurde. Mal sehen, wie lange die Folgen noch ab 16 Jahren zu haben sind.

PIXOMONDO schuf die Drachen ab der zweiten Staffel.
Von professioneller Sichtweise her, freut mich der Einsatz des deutschen Unternehmens PIXOMONDO in einer amerikanischen TV-Serie. Gerade eben wurden die deutschen Mitarbeiter des VFX-Unternehmens PIXOMONDO mit dem „Primetime Emmy Award“ für die besten visuellen Effekte in der TV-Serie „Game of Thrones“ ausgezeichnet. Den bedeutendsten Fernsehpreis erhielt das Team für die Effekte in der Episode „Valar Morghulis“ der zweiten Staffel der HBO-Serie. PIXOMONDO war primärer Lieferant der Effekte in den zehn einstündigen Episoden. Die Emmy Awards wurden vor kurzem in Los Angeles von der „Academy of Television Arts & Sciences“ verliehen. Die begehrte Auszeichnung nahmen die PIXMONDO-Mitarbeiter Rainer Gombos (Senior VFX-Supervisor), Juri Stanossek (VFX-Supervisor), Jan Fiedler (VFX-Producer), Sven Martin (VFX Supervisor Dragons), Chris Stenner (Division Animation Supervisor) und Thilo Ewers (Environment Supervisor) auf der Bühne des NOKIA Theatres in Los Angeles entgegen. Es ist der erste Emmy Award für das führende deutsche Studio für visuelle Effekte. Insgesamt wurden für die zehn einstündigen Episoden 528 Einstellungen bearbeitet. Weltweit waren bei PIXOMONDO 323 Mitarbeiter an neun der 13 Standorte an der Produktion der visuellen Effekte für die zweite Staffel von „Game of Thrones“ beteiligt.


VFX made by PIXOMONDO.
Die Projektleitung hatte für alle Produktionsbereiche und Standorte Juri Stanossek vom PIXOMONDO Studio Stuttgart inne. Im Stuttgarter Standort vollzog Thilo Ewers Set Extensions, bei denen real gedrehte Einstellungen mit digital erstellten Landschaften und Objekten ergänzt wurden. Hierdurch erhielt der fiktive Kontinent „Westeros“ sein Erscheinungsbild. Zudem wurden einige Kampfszenen und Kreaturen in Stuttgart bearbeitet. Das Team um Sven Martin und Chris Stenner erstellte im Studio Frankfurt die komplett digitalen, feuerspeienden Drachen und hauchte ihnen durch realistische Animationen Leben ein. „In der ersten Staffel sehen die jungen Drachen noch niedlich aus. Da sie in der zweiten Staffel heranwachsen, haben wir die Proportionen leicht geändert sowie die Krallen der Drachen stärker betont. Dadurch wirken sie nun deutlich furchteinflößender“, sagt Sven Martin, VFX Dragon Supervisor von PIXOMONDO.
Zudem wurden einige Kampfszenen und Kreaturen bearbeitet, u.a. veränderte PIXOMONDO die real gedrehten Wölfe digital, so dass die in der Serie genannten „Direwolves“ im Zusammenspiel mit Hintergrund und Schauspielern in den finalen Szenen größer erscheinen.

Digitale Kälte aus Deutschland.
An der Produktion der visuellen Effekte für die zweite Staffel von „Game of Thrones“, die von David Benioff und D.B. Weiss produziert wird, waren neun PIXOMONDO Studios beteiligt. Für jede der zehn einstündigen Episoden wurde zwischen 60 und 140 Einstellungen bearbeitet. Die Projektleitung lag beim PIXOMONDO Studio Stuttgart, wo neben den Arbeiten an weiteren Kreaturen die meisten Set-Extensions und Matte-Paintings vollzogen wurden. In Frankfurt stand die Entwicklung und Bearbeitung der Drachen im Vordergrund der Arbeit, in London und Burbank wurden Compositing und 3D-Arbeiten durchgeführt. Der Standort Peking bearbeitete Szenen mit den Direwolves. In Szenen, bei denen Rauch und Nebel hinzugefügt werden musste, waren die Experten des Standorts Berlin am Werk. Die Standorte München und Hamburg unterstützten die anderen Studios durch die Übernahme von Compositings und einigen 3D-Bearbeitungen.

PIXOMONDO schafft ganze Burgen …

… und das aus dem Nichts.
Was viele aber nicht wissen: PIXOMONDO ist nicht nur im Kinobereich erfolgreich, sondern arbeitet auch in den Bereichen TV, Werbefilm, interaktiven Apps und Medien sowie Live-Events. PIXOMONDO bietet die gesamte Dienstleistungspalette der digitalen Postproduktion an. Dazu gehören Pre-Visualisierungen, VFX-Produktionen, CG-Character- und Creature-Animation, Compositing sowie 3D-Animation für Kinofilme, Eventmovies, TV-Serien sowie Werbefilme.
Dank seiner internationalen Aufstellung verfügt PIXOMONDO weltweit über kreative Talente und eine global vernetzte IT-Infrastruktur, die einen 24/7 Workflow über Kontinente und Zeitzonen ermöglicht. Das inhabergeführte Unternehmen wurde 2001 in Pfungstadt von Thilo Kuther gegründet und ist heute an 13 Standorten in fünf Ländern auf drei Kontinenten vertreten. Über 670 Mitarbeiter sind bei PIXOMONDO beschäftigt.

Der böse Zombie greift an …

… steht aber nur vor einer grünen Wand.
Hollywood liebte den Roten Baron
Die Fachwelt wurde 2008 auf PIXOMONDO aufmerksam, als die damals noch kleine Gesellschaft die Tricks für das Erste Weltkrieg-Abendteuer „Der rote Baron“ beisteuerte. Die dramatischen Luftkämpfe um den legendären Kampfpiloten waren absolut überzeugend, dass sich auch Hollywood für das kreative Potenzial interessierte. Bei der Siggraph 2010, der wichtigsten Messe für 3D-Animation, berichtete mir Thilo Kuther über das Zustandekommen seines bis dahin größten Projektes. Der deutsche Starregisseur Roland Emmerich suchte Artists für sein Effektespektakel „2012“. In einem Hotelzimmer in LA schlugen Kuther und sein Team ihre Zelte auf und schufen eine eindrucksvolle Previsualisierung. Die Previsualisierung der Effekte waren fast filmreif. Die Produzenten konnten sich die späteren Szenen dank 3D vorstellen und mussten keine Storyboards auf Papier mehr durchblättern. „Das mag zu Beginn ein größerer Aufwand gewesen sein, im Endeffekt ging es bei der späteren Produktion um ein Vielfaches schneller und hat enorm Geld gespart“, so Kuther. PIXOMONDO bekam den Zuschlag für den Emmerich-Film und war im Geschäft.
Oscar als höchste Weihe
Es begann eine eindrucksvolle Erfolgsgeschichte. Weitere erfolgreiche Effekte wurden für Kinofilme abgeliefert: Nightmare on Elmstreet (2010), The Ghostwriter (2010), Percy Jackson & The Olympians: The Lightning Thief (2010), Iron Man 2 (2010), Knight & Day (2010) und Green Hornet (2011) und viele mehr. PIXOMONDO inszeniert das Ende der Welt für Lars von Trier. Der Ausnahmeregisseur setzte 2011 für seinen prämierten Film „Melancholia“ auf Visual Effects des deutschen Marktführers.
PIXOMONDO wurde im Jahr 2010 von Regisseur Martin Scorsese mit der Umsetzung der visuellen Effekte für Hugo Cabret beauftragt. In knapp über einem Jahr bearbeitete das Unternehmen an neun Standorten auf der ganzen Welt insgesamt 854 Einstellungen, das entspricht mit 62 Minuten Gesamtlänge ungefähr der Hälfte des Films. Ein großer Teil der visuellen Effekte entstand in den deutschen Studios in Stuttgart, Berlin, Hamburg, München und Frankfurt, aber auch die Standorte London, Los Angeles und Peking waren an dem Projekt beteiligt. Insgesamt wurden 4,1 Millionen Einzelbilder vom 438-köpfigen Team für „Hugo Cabret“ erstellt. Für das perfekte Ergebnis schickte das Team über 3.000 Terabyte an Daten über das eigene Netzwerk zwischen den verschiedenen Studios hin und her. Mit dem Oscar für Hugo Cabret bekam PIXOMONDO die höchsten Weihen der Filmwelt. In Scorseses erstem 3D-Film ist PIXOMONDO mit über 850 Einstellungen für rund 98 Prozent der digital bearbeiteten Bilder verantwortlich. Den Oscar nahmen die PIXOMONDO-Mitarbeiter Ben Grossmann und Alex Henning gemeinsam mit Martin Scorseses VFX-Supervisor Robert Legato auf der Bühne des Kodak Theatres in Hollywood / Los Angeles entgegen.

Die Burg sieht stolz und bedrohlich aus.

Aber sie ist in Wahrheit gar nicht vorhanden.
Aufträge von TV-Spots & Events
Von diesem Erfolg beflügelt, wächst das Unternehmen weltweit, hat aber seine deutschen Wurzeln nicht verloren. Vor kurzem wurde PIXOMONDO von der Agentur Serviceplan mit der Planung und Realisierung der visuellen Effekte im neuen TV-Spot der aktuellen Werbekampagne von Sky beauftragt.
Schauspieler Jean Reno, neues Testimonial von Sky, spaziert in dem Spot durch virtuell erstellte Räume und bewirbt den HD-Festplattenreceiver Sky+. Rund 90 Prozent des Films bestehen aus computergenerierten Bildern, die von PIXOMONDO aus über 3 Milliarden Pixeln erstellt wurden. Aufgrund des großen Anteils an visuellen Effekten war PIXOMONDO bereits in die Planungsphase stark involviert und begleitete das Team von Serviceplan auch bei den dreitägigen Dreharbeiten vor Ort in Berlin Adlershof. Alle Aufnahmen mit Jean Reno wurden vor Green-Screen gemacht, um ihn anschließend in die digital erstellten Räume integrieren zu können.
In knapp 1.500 Arbeitsstunden erstellte PIXOMONDO alle Räume, in denen sich Jean Reno während des Spots aufhält, darunter u.a. eine überdimensionale Halle, in der Jean Reno auf einer kleiner Plattform in der Mitte steht und auf deren Wänden Ausschnitte hunderter TV-Filme und -Serien laufen. Zudem übernahm PIXOMONDO das gesamte Compositing, bei dem die verschiedenen Bestandteile der Effekte zusammengefügt wurden. Das Projekt wurde im Berliner Studio von PIXOMONDO realisiert, Producer Markus Trautmann und Creative Director Alfredo Picardi Rockenbach arbeiteten mit sieben Artists an der Entertainmentwelt von Sky.
Stetiges Wachstum
Ende Mai wuchs PIXOMONDO ein weiteres Mal. Zuletzt übernahm PIXOMONDO in Detroit den lokalen Anbieter With a Twist und eröffnet damit in der Autostadt den 13. Standort des internationalen Studionetzwerks. Mit der neuen Niederlassung baut das VFX-Unternehmen die Präsenz auf dem US-amerikanischen Markt nach der Eröffnung des Standorts Baton Rouge weiter aus. Seit kurzem ist auch der zwölfte PIXOMONDO-Standort in Baton Rouge voll in die laufenden Projekte integriert. In Louisiana wird aktuell an den visuellen Effekten im Kinofilm „Oblivion“ mit Hauptdarsteller Tom Cruise gearbeitet, der 2013 Premiere feiert. Hierzu ist das Team eng in die Dreharbeiten eingebunden
Mit With a Twist in Detroit übernimmt PIXOMONDO einen langjährigen Geschäftspartner, der bisher als Sub-Lieferant bei mehreren Projekten von PIXOMONDO beteiligt war. Um in den globalen Workflow von PIXOMONDO integriert werden zu können, wird der neue Standort in die IT-Infrastruktur ITworx 24/7 eingebunden, die alle 13 PIXOMONDO-Studios auf drei Kontinenten vernetzt.
Durch die Expertise von PIXMONDO in der Erstellung von Werbespots, Live Media und Industriefilmen für Automobilkonzerne passt der neue Standort in die Gesamtstrategie des Unternehmens. PIXOMONDO baut auf den vorhandenen Kontakt von With a Twist zu den in Detroit ansässigen Automobilkonzernen auf und möchte in der Motor City neue Kunden gewinnen. Am Standort Detroit werden neben lokalen Aufträgen auch internationale Projekte aus den Bereichen Feature Film, Fernsehfilm und Werbung realisiert.
Das richtige Werkzeug zum Arbeiten: ITworx 24/7
Globalisierung im Workflow ist wegweisend, aber es müssen die richtigen Tools dafür vorhanden sein. PIXOMONDO hat sich selbst seine eigenen Werkzeuge für weltweite Zusammenarbeit geschaffen. Dank der von Thilo Kuther entwickelten IT-Infrastruktur „ITworx 24/7“ sind alle Standorte miteinander vernetzt. ITworx 24/7 ermöglicht einen 24-Stunden am Tag / 7-Tage-die-Woche-Prozesszyklus; Projekte mit ambitionierten Fertigstellungsterminen können damit zeitnah umgesetzt werden, indem die Produktionskapazitäten von allen Standorten weltweit genutzt werden. Zusätzlich werden die Arbeitsprozesse so verteilt, dass diese immer auf das entsprechende Talent vor Ort passen.