Die Fußball EM steht vor der Tür und die Sache interessiert mich nicht. Dagegen interessiert mich die Entwicklungen bei einer Spielzeugfirma meiner Jugend: Playmobil. Ich lese, dass es dem Unternehmen schlecht geht und das tut mir leid, denn ich arbeite viel mit Playmobil-Figuren und mache beispielsweise Stop-Motion-Filme für Kunden. Jetzt lese ich, dass der Lebensmittelhändler Edeka eine Kooperation mit Playmobil zur EM eingegangen ist. Auch mein örtlicher Edeka Leich in Maisach ist mit von der Partie und das freut mich dann irgendwie doch.
Einmal Fußball-Bundestrainer sein – die große DFB-Sammelaktion von Playmo und Edeka macht es möglich! Dreier- oder Viererkette? Ein Stürmer plus Flügelzange oder Kopfballwunder und „falsche Neun“? Während der Europameisterschaft können alle Fans ihre persönliche Nationalmannschaft in ihrer bevorzugten taktischen Formation aufs Spielfeld führen. Ich finde die Idee sehr nett, obwohl ich nur bedingt Zielgruppe der Aktion bin. Fußball ist mir komplett egal.
Aber wie ich sehe, ist mein örtlicher Edeka gut aufgestellt. Familie Leich, die unseren Edeka betreiben, hat einen Aufsteller mit Fußballern aus Plastik im Geschäft aufgebaut und ich werde beim Einkauf dieses Mal nicht schwach werden, weil ich in erster Linie die Fußballer gar nicht kenne. Zu Auswahl stehen DFB-Stars wie Florian Wirtz, Antonio Rüdiger, Niclas Füllkrug, Kai Havertz oder Ilkay Gündogan. Möglich macht die Loyaltyaktion im Edeka-Verbund rund um die 7,5 Zentimeter großen Kultfiguren Blue Ocean Entertainment, der Kundentreue- und Kindermedienspezialist der Burda-Gruppe und Lizenznehmer von DFB und Playmobil. Der Zirndorfer Spielwarenhersteller präsentiert damit zu seinem 50. Geburtstag seiner legendären Figuren das wahrscheinlich größte Aufgebot einer deutschen Fußballnationalmannschaft aller Zeiten.
Einmal Fußball-Bundestrainer sein… Die große DFB-Sammelaktion von PLAYMOBIL und EDEKA macht es möglich! Ab dem 13. Mai sind 16 PLAYMOBIL DFB-Stars exklusiv bei EDEKA erhältlich. Entwickelt und realisiert hat die Loyaltyaktion im EDEKA-Verbund Blue Ocean Entertainment, der Stuttgarter Kundentreue- und Kindermedienspezialist der Burda-Gruppe und Lizenznehmer von DFB und PLAYMOBIL. / Weiterer Text über ots und http://www.presseportal.de/nr/67839 / Die Verwendung dieses Bildes für redaktionelle Zwecke ist unter Beachtung aller mitgeteilten Nutzungsbedingungen zulässig und dann auch honorarfrei. Veröffentlichung ausschließlich mit Bildrechte-Hinweis.
Und wie funktioniert das Ganze? Für je 5 Euro Einkaufswert erhalten Kunden während des Aktionszeitraums vom 13. Mai bis zum 22. Juni in den teilnehmenden Märkten einen Treuepunkt gratis – solange der Vorrat reicht. Diese werden auf Sammelkarten geklebt, die dort kostenlos ausliegen. Wer fünf Treuepunkte gesammelt hat, kann bei Abgabe der Sammelkarte in den teilnehmenden Märkten einen Playmobil-DFB-Star aussuchen und für 2,99 Euro erwerben. Wer einzelne Figuren ohne den Einsatz von Treuepunkten kaufen möchte, zahlt 5,99 Euro.
Mein Problem: Ich kenne keinen Spieler. Als Playmobil-Charakter erhältlich sind innerhalb der Aktion die Nationalspieler Marc-André ter Stegen, Antonio Rüdiger, Robin Gosens, Matthias Ginter, Mats Hummels, Niklas Süle, Ilkay Gündogan, Joshua Kimmich, Jonas Hofmann, Julian Brandt, Jamal Musiala, Florian Wirtz, Kai Havertz, Niclas Füllkrug, Leroy Sané und Thomas Müller. Von Thomas Müller hab ich allerdings schon mal gehört, muss ich zugeben.
Abgerundet wird die Kampagne durch zwei Zusatzprodukte: Für 4,99 Euro ist ein schwarzer Sammelkoffer erhältlich, in dem bis zu 16 Figuren aufbewahrt werden können. Dem Koffer bei liegen ein Diorama, um di -Stars ansprechend zu präsentieren, und ein Brettspiel. Zudem wird die Kollektion der Einzelfiguren durch ein Torschuss-Set mit zwei weiteren DFB-Stars aus dem Hause Playmobil ergänzt: Mit Timo Werner kann hier jeder Fan versuchen, ein Tor gegen Manuel Neuer zu erzielen: Für spannende Duelle ist Werners rechtes Bein mit einer speziellen Ballschussmechanik ausgestattet. Das Torschuss-Set kostet 12,99 Euro.
So sehr ich Playmo mag, ich werde dieses Mal nicht schwach. Vielleicht aber doch Thomas Müller, mal sehen.
Die Enterprise von Playmobil war mir einfach zu teuer und vor allem war sie mir zu groß. Ich hatte keinen Platz um dieses Sammlerstück aufzustellen und verzichtete zähneknirschend auf den Kauf. Jetzt entschied sich Playmobil aber zumindest die Mannschaft als Figurenset auf den Markt zu bringen. Da musste ich zuschlagen.
Bei meinem Besuch im Playmobil-Store in München entschied ich mich zunächst für Mr. Spock als Schlüsselanhänger. Ich hab zwar genügend Schlüsselanhänger, aber Mr. Spock musste es schon sein. Der trägt seinen blauen Dress samt Spock-Frisur. Playmobil hat ihm die Nummer 70644 gegeben. Dank des Karabinerhakens mit Kette, lässt sich der Anhänger an Schlüsselbund, Rucksack oder Tasche befestigen. Ein Geschenk für mich als Star Trek-Fan. Der Star Trek Mr. Spock Schlüsselanhänger bietet die Möglichkeit, Schlüssel sicher und griffbereit aufzubewahren oder meiner Laptoptasche faszinierende Note zu verleihen.
Foto: Playmobil
Noch interessanter ist allerdings das Star Trek – Figurenset mit der Playmobil Nummer 71155. Das Set enthält die Crewmitglieder der Enterprise: Captain James T. Kirk, Mr. Spock, Nyota Uhura, Dr. Leonard McCoy samt Zubehör die Trikorder, Phaser – was McCoy in den Händen hält, weiß ich nicht. Es sieht eher aus wie ein Schraubendingsi der Zukunft, würde aber dann doch besser zu Montgomery Scott. Der ist allerdings nicht im Set enthalten. Und so hoffe ich auf eine weitere Ausgabe mit weiteren Figuren. Ich wünsche mir: Chefingenieur Montgomery Scott, Navigator Pavel Chekov, Navigator Hikaru Sulu und cool wäre auch Star Trek-Erfinder Gene Roddenberry. Vielleicht kann sich Playmobil ja zu diesem Set durchringen.
Foto: Playmobil
Und nun sprechen wir alle zusammen im Chor: „Der Weltraum, unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2200. Dies sind die Abenteuer des Raumschiffs Enterprise, das mit seiner 400 Mann starken Besatzung 5 Jahre lang unterwegs ist, um neue Welten zu erforschen, neues Leben und neue Zivilisationen. Viele Lichtjahre von der Erde entfernt, dringt die Enterprise in Galaxien vor, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat.“
Schade, schade, dass ich kein Kind mehr bin. Ich wäre durchgedreht, wenn ich gehört hätte, dass es ein neues Spielzeug von Playmobil geben wird: Die USS NCC-1701 Enterprise.
Wohl ab September wird das Raumschiff von Playmobil zu kaufen sein. Ein deutscher Preis steht noch nicht fest, in den USA gibt es Preisvorstellungen von 500 US-Dollar. Damit scheiden wohl Kinder als Käufer aus und Playmobil hat wohl alte Trekkies wie mich im Visier. Das Set trägt die Nummer 70548. Auf den Playmobil-Seiten konnte ich noch keine Infos finden, aber in Instagram wird man fündig. Die Enterprise misst als Spielzeug wohl einen Meter und kann bespielt werden. Auf den ersten Abbildungen ist die Brücke samt Mannschaft unter der Führung von Captain James Tiberus Kirk zu sehen – alles im Design von 1966. Im Maschinenraum führt Scotty das Kommando und auch ein Warp-Kern ist vorhanden. Das Dach der Untertassenbrücke sowie das Seitenteil des Maschinenraums scheint abnehmbar und bespielbar zu sein – ein Traum für mich als Kind (und Sammler). Die siebenköpfige Mannschaft der Original Serie bei Playmobil besteht aus Kirk, Spock, Dr. McCoy (Pille), Scotty, Uhura, Sulu und Chekov sowie Bewaffnung und Tricorder.
Die Lichter und die entsprechenden Schiffsgeräusche kommen via Bluetooth aufs Handy. Die Enterprise verfügt über einen USB-Stromanschluss. Insgesamt 136 Teile hat das Set – und was mich besonders freut: Es sind auch die Tribbles mit dabei.
500 Jahre Reformation – 500 Jahre Martin Luther und was bedeutet dies für mich? Ich bin nicht der Typ für theologische Abhandlungen, doch die Feierlichkeiten im Luther-Jahr 2017 machten mir zwei Dinge bewusst: Reflexion und Würde.
Reflexion durch Martin Luther
Der richtige Fachausdruck bei Luther hieß wohl Bußfertigkeit, für mich passt Reflexion besser. Für ich bedeutet dies, sich selbst mal zurücknehmen über sein Tun und Handeln nachdenken. Jetzt habe ich einen Beruf in dem ich zeitweise eine Art Rampensau bin und meine Kunden schnell eine Lösung für ihre Probleme haben wollen. Dennoch ist mir im Luther-Jahr bewusst geworden, nicht alles sofort zu entscheiden, sondern über manches Wirken nachzudenken. Das soll nicht mit Zaudern falschverstanden werden, sondern ich reflektiere mich und meine Umwelt. Dazu habe ich Sparringspartner wie meine Frau oder meinen guten Freund Thomas Gerlach. Danke Martin, dass du mir dies bewusst gemacht hast. Und natürlich kommt die Aussage von Luther in meinen Präsentationsseminaren immer gut an: Tritt fest auf, mach’s Maul auf, hör bald auf.
Würde durch Martin Luther
Martin Luthers Gedanken sind urchristlich und ich mache mir in der heutigen Zeit Gedanken über die Würde des Menschen. Durch die Bundestagswahl und die nächstes Jahr anstehende Landtagswahl habe ich schreckliche Strömungen in unserem Land wahrgenommen. Das Fischen am rechten Rand um Wählerstimmen, die Leichtfertigkeit in der Menschen katalogisiert und eingeordnet werden, das verbale und aktive Hetzen, das Ausgrenzen und Diffamieren, das Zündeln, aber auch der ungeheuere Leistungsdruck in Schule und Gesellschaft. Vieles davon zerstört die Würde des Menschen und das will ich nicht. Als einzelner stelle ich mich hier dagegen und handele, mal mehr – mal weniger. Ich bin in einem Verein bei uns im Dorf eingetreten und arbeite aktiv mit – die Aktion PiT Togohilfe Maisach, weil es einfach wichtig ist.
Personenkult Martin Luther
Im Jahr der 95 Thesen ist die Person Martin Luther in den Mittelpunkt gerückt. So mancher Kritiker bezeichnet dies als Personenkult. Sie hätte eher eine andere Herangehensweise. Als Marketing-Fuzzi muss ich sagen: Es gab mit Luther ein geiles Produkt zu verkaufen und das Produkt Transport die Botschaft. Der Mönch war der Katalysator für die Botschaft der Reformation. Vielleicht wäre Luther mit seinen Thesen heute ein Blogger und wir könnten ihn im Bloggerclub begrüßen. Er nutze die Kommunikationsmittel seiner Zeit.
Ich habe kein Problem mit dem Personenkult um Luther, denn eine Marke, ein Symbol braucht man in der Mediengesellschaft. Es gab viele Aktionen, wie beispielsweise eine wunderbare bayerische Landesausstellung in der Veste Coburg. Über 220000 Besucher waren bereits dort.
Bei mir auf dem Schreibtisch steht ein kleiner Martin Luther von Playmobil. Das kleine Plastik-Vorbild ist der Renner: Schwarzer Talar und ein Federkiel in der Hand, der Mini-Martin Luther ist 7,5 Zentimeter groß und ist ein echter Hit.Im Juni ist die millionste Figur des mit Federkiel und aufgeschlagener Bibel dargestellten Reformators ausgeliefert worden, teilte der Spielwarenhersteller Geobra Brandstätter in Zirndorf (Landkreis Fürth) mit. Der in schwarzem Talar dargestellte Luther sei damit die erfolgreichste Playmobil-Einzelfigur in der Geschichte des Unternehmens. Da die Startauflage von 34.000 rasch vergriffen war, musste die kleine Luther-Figur mehrfach nachproduziert werden.
Diesen Luther MUSS ich haben.
Von dem zum Reformationsjubiläum herausgebrachten Playmobil-Luther gibt es inzwischen eine Million Exemplare. Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hatte sich vor gut zwei Jahren entschieden, den 7,5 Zentimeter großen Mini-Luther als „Reformationsbotschafter“ einzusetzen. Der große Bruder von Martin Luther steht im Romantik Hotel Goldene Traube in Coburg und kann dort angetroffen werden.
Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm bei Besuch im Romantik Hotel Goldene Traube mit Familie Glauben.
Aufgrund der Landesausstellung in der Veste Coburg hat sich das Hotel entschlossen, einen rund 1,5 Meter großen Martin Luther von Playmobil anzuschaffen, der immer wieder im Romantik Hotel Goldene Traube und in der Sterneküche Gourmet Restaurant Esszimmer und Restaurant Victoria Grill auftaucht und die Gäste erfreut. Ich arbeite ab und zu für dieses Hotel und habe Einblick, wie gut dieser Luther bei den Gästen ankommt.
Zum Start des Reformationsjahres packte Hotelbesitzerin Barbara Glauben ihren Luther aus und jetzt zum Ende des Reformationsjahr, wird er wieder eingepackt. Die beiden Videos zeigen es.
So viele Produkte in meinem Umfeld sind weißblau oder blauweiß und ich habe eine Reizüberflutung, wenn ich an die Produkte in diesen Farben denke. Daher hatte ich Schwierigkeiten bei der Blogparade der IronBlogger München zu diesen Farben. Es war einfach zu viel. Beim Nachdenken überlegte ich mir, welche Geschichten ich zu diesem Thema bloggen könnte.
Ich muss mir das Set mal wieder kaufen.
Als Kind war ich von einer Fernsehserie fasziniert, die sich um die Reporter der fiktiven Tageszeitung Los Angeles Tribune drehte: Lou Grant – diese Serie prägte mich und meinen späteren Berufswunsch Journalist. Ich liebte die Personen und die Geschichten. Und ich spielte als Kind meine Reportergeschichten mit Playmobil nach. Meine Eltern kauften mir im Jahre 1984 das Playmobil Set 3468. Ich spielte gerne Lego und ich spielte gerne Playmobil. Und das Set 3468 war ein Kamerateam mit Übertragungswagen. Ich habe es geliebt und habe meine Art Lou Grant mit den Playmofiguren aus dem fränkischen Zirndorf nachgespielt. Die Farben waren freilich weißblau oder blauweiß. Das Team tvi Television international bestand aus einem Kameramann für eine Studiokamera, eine Ton-Dame, einen Redakteur mit Bart und einen mobilen Reporter. Vielleicht eine Art Bayerischer Rundfunk, denn die Farben waren ähnlich und die Bartträger unter den Redakteuren habe ich damals beim PresseClub München auch getroffen. Es gab einen Übertragungswagen in weiß mit einem blauen Streifen an der Seite, es gab Scheinwerfer und eine schwenkbare Studiokamera und einen Tonarm.
Am liebsten war mit allerdings der Reporter. Er hatte eine Filmkamera (wahrscheinlich 16 mm) in der Hand und einen Rucksack auf dem Rücken. Wahrscheinlich war damals der Akku-Pack untergebracht. Diesen Typen schickte ich auf meine journalistischen Reisen. Im Grunde war er so eine Art Gerd Ruge, Peter Scholl-Latour, Peter von Zahn oder Dieter Kronzucker, wie meine Helden damals in der realen Welt hießen. Den Namen meines Reporters habe ich vergessen. Ich glaube, er hieß immer wieder anders und musste ja auch in unterschiedliche Rollen schlüpfen. Mein Reporter besuchte Cowboys und Indianer, war Kriegsberichterstatter, reiste zu Piraten und er filmte auch eine königliche Playmobil-Hochzeit – Charles und Diana hinterließen auch bei mir als Jugendlicher ihre Spuren.
Irgendwann spielte ich nicht mehr mit Playmobil. Ich war zu alt. Meine Reporter verkaufte ich auf dem Flohmarkt und habe heute nur noch das Drehgestell der Studiokamera. Geblieben ist eine nette Erinnerung und ein weiterer Mosaikstein meines Berufswunsches, den ich später auch umgesetzt habe. Das Spiel mit meinem Playmobil-Reportern hat mich geprägt. Was kann es Schöneres geben?
Gut, dass es die Reformation gab. Heute ist Reformationstag und der Auftakt zum Lutherjahr 2017. Ich werde hier im Blog keine theologischen Ausführungen machen, denn ich habe auch gelernt, dass Religion eine Privatsache ist.
Ich halte es persönlich mit dem alten Fritz „Jeder soll nach seiner Fasson selig werden“ und auch Kants kategorischer Imperativ ist für mich wichtig: „Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“
Sowohl Friedrich der Große und Immanuel Kant waren nur möglich, weil es Luther gab. Der Luther hat in den Köpfen etwas bewegt und eine Revolution in Europa ausgelöst. Reformation bedeutet Erneuerung und Luthers Gedanken haben die Kirche erneuert und zuvor die Kirchenspaltung ausgelöst. Interessant für mich als Medienfuzzi ist, dass sich die Gedanken Luthers eines neuen Massenmediums bedient haben. Mitte des 15. Jahrhunderts wurde schließlich der Buchdruck erfunden und die Gedanken von Luther wurden in die Welt getragen. Ich beobachte genau die Wirkung von heutigen Massenmedien, die jeder von uns bedienen kann.
Zurück zu Luther: Ich hab einen Luther bei mir am Schreibtisch stehen. Mein Luther ist eine Playmobil-Figur. Es handelt sich um die Figur 6099 und ich hab meinen Luther zusammen mit der Sonderausgabe von Dürer im Stadttourismus-Amt Nürnberg gekauft. Wer in Nürnberg unterwegs ist, sollte aufgrund des niedrigen Preises zuschlagen.
Mein Playmo-Luther hat eine Feder in seiner beweglichen rechten Hand. Übrigens, Luther war Rechtshänder. In der anderen Hand hält die Figur die Bibel. Sie hat die Aufdruck „Bücher des Alten Testaments ENDE – Das Neue Testament übersetzt von Doktor Martin Luther“. Der Luther hat eine Mütze auf und trägt einen schwarzen Umhang. Für mich ein Novum bei Playmobil: Es liegt ein Faltblatt mit Lebensstationen von Martin Luther bei.
Bei einem Festgottesdienst ist die neue Lutherbibel gestern offiziell den evangelischen Kirchengemeinden übergeben worden. Es handelt sich nicht um die Playmo-Bibel. 70 Experten hatten in den vergangenen Jahren die Bibelübersetzung auf ihre Genauigkeit überprüft. Fast 12.000 der rund 31.000 Verse wurden in der Neufassung geändert – auf die Wörter gerechnet sind das acht Prozent.
Neben Aldi und Playmobil, zwischen Döner-Bude und bayerischer Metzgerei ist bis 21. Februar 2015 in den Pasing Arcaden die exzellente Fotoausstellung World Press Photo zu sehen. Gezeigt werden auf großen Stellwänden die wichtigsten Pressefotos des Jahres 2013, die von einer renommmierten Jury gekürt wurden.
Es ist eine Wanderausstellung und sie macht im Moment in Pasing Station und zwar dort, wo Leute anzutreffen sind. Und das finde ich gut. Die Ausstellung World Press Photo wird nicht in elitären Museen gezeigt, sondern an Orten, an denen Menschen zusammenkommen – wie eben in den Pasing Arcaden, einem großen Einkaufszentrum im Westen von München. Ich habe diese Art von Ausstellung schon früher in Pasing bewundern dürfen und darüber gebloggt. Es ist gut, dass das Pasinger Center Management die Ausstellung wieder in die Arcaden geholt hat. Shopper, die sich für Pressefotografie nicht interessieren, werden hier mit ihr konfrontiert – mit den Bilder, die sie vielleicht schon in Zeitungen, Zeitschriften oder im Internet gesehen haben. Die Menschen bleiben stehen, bewundern die Aufnahmen, diskutieren miteinander, sprechen oder schauen sich versunken Details an. Das finde ich prima – so soll es sein – Fotografie, die bewegt.
In einem abgetrennten Bereich gibt es auch die harte Kost zu sehen. Fotos von Tod, Mord, Leid – dieser Bereich ist für Minderjährige untersagt und das Center Management hat extra einen Mann abgestellt, der darauf achtet. Das ist richtig so, denn einige der Bilder sind schockierend.
Bei all meiner Begeisterung für die Ausstellung, habe ich dennoch einen Verbesserungsvorschlag. Als langjähriger Anhänger der Ausstellung weiß ich natürlich, dass jedes Jahr ein Katalog zur Ausstellung erscheint. Er umfasst die prämierten World Press Photos und als Journalist kaufe ich mir jedes Jahr diesen Sammelband für mich und meine Seminarteilnehmer. Leider war in der Ausstellung in Pasing kein Stand mit Büchern zusehen. Wenn die Personalkosten zu hoch für einen Stand sind, dann wäre zumindest ein Hinweisschild gut gewesen, dass es den Ausstellungskatalog in der Hugenbubel-Filliale in den Pasing Arcaden gibt, die sich im Obergeschoss befindet. So könnte der lokale Buchhandel zumindest eine Chance auf Umsatz haben. Der Katalog kostet ja 24Euro und das freundliche Personal der Hugendubel-Filliale verkaufte mir das Buch sogar mit einem Lächeln. Amazon blieb dieses Mal bei mir außen vor, aber hier der Link zu World Press Photo .
Ach ja, die Ausstellung ist noch bis 21. Februar 2015 in den Pasing Arcaden zu sehen. Also unbedingt ansehen, wenn man in der Nähe ist.
„Punkt, Punkt, Komma, Strich – fertig ist das Mondgesicht!“ – So lautete ein Reim aus meiner Kindheit und meine Kindheit verbinde ich immer mit Playmobil-Figuren. Auch die hatten und haben so nette Gesichter. Einfach zwei Punkt für die Augen und eine geschwungene Linie für den Mund – fertig. Sie zauberten immer ein Lächeln in mein Gesicht.
Das ist heute nicht anders. Playmobil-Figuren werden in den Medien gerne genommen, um Berufe oder Stimmungen zu erzeugen. Ich selbst nehme für meine Berichterstattung über den Landesinnungsverband des bayerischen Friseurhandwerks auch gerne den Playmobil Friseursalon her. Oftmals passt des dem fränkischen Unternehmen nicht, wenn das die Medien machen. Aber Werbung ist eben Werbung.
Ich bin als Fotojournalist immer auf der Suche nach Gesichtern. Bei meinem jüngsten Besuch im Playmobil Fun Park in Zirndorf lichtete ich die überlebensgroßen Playmobilfiguren ab. Im Grunde lichtete ich nur die Gesichter ab, denn sie machen mir auch heute als Erwachsener noch Spaß. Und vielleicht brauche ich die Fotos einmal für eine klassische Illustration – klar die Piraten eignen sich ideal für eine gewisse Partei, die Ritter mit dem Stahlhelm passen für Hardliner einer anderen Partei, Fußballer zur anstehenden WM und die Berufsvertreter wie Postler, Bauarbeiter. Forscher eben zu den Berufen. Familien passen immer und sind auch schön anzusehen. Tiere gab es in Zirndorf auch – Cat Contet ist ideal für Facebook und die Dinos sind wunderbar geeignet als Sinnbild für klassische Massenmedien. Also für jeden ist etwas dabei und das Beste war: Bei jedem Foto blickte ich in ein freundliche Gesicht von Figuren meiner Jugend. Dafür allein hat sich die Reise nach Franken zu Playmobil schon gelohnt.
Meine Kinder sind richtige Leseratten. Das macht den Papa stolz und er unterstützt den Lesehunger des Familiennachwuchses mit allerlei Bücher und Zeitschriften. Die einzigen Zeitschriften-Abos die wir besitzen, sind nur noch Kinderzeitschriften.
Beim wöchentlichen Familieneinkauf wandert so dann und wann noch eine Zeitschrift in den Einkaufswagen. Jetzt war es die neue Ausgabe des Leserabens. Es ist ein Leseförderheft für die ersten Grundschuljahre. Und da heute alle Kinderzeitungen ein Gimmick haben müssen, liegt dem Leseraben auch ein Spielzeug bei. Dieses Mal – haltet euch fest – eine Zwille. In der typischen Y-Form mit Gummizug. Sagt mal lieber Ravensburger Verlag: Habt ihr ein Rad ab? Mit einiger Übung kann aus einer Zwille eine sehr gefährliche Waffe werden und ihr fördert mit eurem Gimmick so eine Tendenz.
Ich würde ja verstehen, wenn der Leserabe das Nachwuchsmagazin der Anarchisten wäre, das Fachmagazin der ehemaligen militanten Bewohner der Hafenstraßen oder die Postille des Schwarzen Blocks der Autonomen. Nein, es ist ein Magazin, das die Stiftung Lesen empfiehlt. Eine tolle Empfehlung ist das.
Zwar sollen mit der Schleuder aus dem Leseraben nur Wattebällchen als verkleidete Schneekugeln auf eine Zielscheibe geschossen werden, doch natürlich können mit der Schleuder auch Playmobil-Männchen, Legosteine, Matchbox-Autos oder anderes spitzes Kinderspielzeug durch die Gegend geschossen werden.
Wie wäre es denn, in einer der nächsten Ausgaben eine Luftpistole oder zumindest Paintball-Waffen beizulegen? Ich bin sicherlich nicht überempfindlich, aber das geht mir als Vater zu weit. Natürlich habe ich auch als Schüler mit einem Gummiband gefaltetes Papier verschossen, aber ich wurde nicht von einer pädagogischen Kinderzeitung dazu animiert. Das war das letzte Mal, dass wir den Leseraben gekauft haben.
Märklin hat Insolvenz angemeldet und das ist schade. Aber wahrscheinlich ist die große Zeit der Modelleisenbahnen einfach vorbei. Mich hat dieser Virus nicht infiziert, obwohl ich eine Märklin als Kind hatte. Ich glaube, es war in Wahrheit mein Vater, der mit diesem Geschenk an mich seinen Kindheitstraum verwirklichen wollte.
Schließlich wollte mein Vater einmal Lokomotivführer werden, wie viele in seiner Generation. Ich wollte übrigens einmal Astronaut werden (zur Info: Hat nicht geklappt). Seinen kleineren Bruder hat mein Vater mit Signalkelle und Trillerpfeife traktiert. Der Bruder musste auf allen vieren im Kreis robben, während mein Vater die Kommandos gab. „Zug stoppen, Zug abfahren“ Um das Kommando zu unterstützen, gab es mit der Kelle noch einen Klaps auf den Po des Bruders. Aus dem Beruf des Lokführers ist bei meinem Vater übrigens nichts geworden, aber ich bekam zu Weihnachten in den späten siebziger Jahren eine Modelleisenbahn der Marke Märklin.
Die zusammengesteckten Schienen waren ein simples Oval. Der Zug war eine Dampflok, dann gab es einen Kipper, einen weißen Kühlwagen und einen flachen Wagon zum Holztransport. Ich spielte natürlich, aber total begeistert war ich nicht. Ich erinnere mich, dass ich Vogelfutter auf den flachen Wagon streute und mein Wellensittich Hansi auf den Wagen sprang und die Vitakraft-Körner pickte. Wenn ich langsam fuhr, drehte der Sittich seine Kreise in meinem Kinderzimmer.
Ein Freund von mir hatte eine Fleischmann-Anlage. So eine richtig große Platte, die hinter seiner Tür im Kinderzimmer hin. Stundenlang baute er Häuser, legte Schienen und ließ die Züge im Kreis fahren. Ich fand das öde, nahm aber den sportlichen Wettkampf auf: Was ist besser? Märklin oder Fleischmann?
Mein Sohn dagegen ist ein Eisenbahnfan. Er kommt eher nach seinem Großvater. Daher hat er von Playmobil die Eisenbahn. Sohnemann kannte als ganz kleiner Bub die Unterschiede zwischen den drei ICE-Generationen. Und auch die Leberwurst heißt seit frühen Tagen ICE-Wurst. Grund: Wir hatten kleine Leberwursttuben, aus denen man die Wurst herausdrücken konnte, so dass sie als eine Art Wurm oder Schlange aufs Brot kam. Für meinen Sohn war das ein ICE, den er sogleich aufaß und damit war der Name der Leberwurst künftig familienintern ICE-Wurst. Kinder eben. Beim Einkaufen muss ich mich immer an den Namen „Leberwurst“ erinnern und darf nicht herausplatzen „Ein Stück ICE-Wurst.“