Posts Tagged ‘Regensburg’

Restauranttipp in Regensburg: Das Kreutzer‘s

29. September 2022

Eigentlich wollte ich in Regensburg nur einen kleinen Happen essen und dann nach einem anstrengenden Arbeitstag ins Hotelbett. Aber es kam anders, als ich die Online-Bewertungen des Kreutzer’s durchscrollte und mich entschied dort zu speisen. Und ich hab es nicht bereut.

Stahl, Holz und Sichtbeton dominieren in der aufwändig restaurierten, denkmalgeschützten Lagerhalle, die im Jahre 2011 mit dem Kreutzer’s einer anderen Nutzung zugeführt wurde. Das Restaurant befindet sich im Hafenviertel und präsentierte sich von der besten Seite.

Der Service war sehr aufmerksam und wir nahmen Platz in der Nähe des offenen Holzofengrills.

Die Röstaromen von Irish Hereford, Wagyu, Black Angus oder US Beef genieße ich durch die ganzheitlich offene Architektur: direkt vor den Augen der Gäste gart das in eigenen Dry-Aging-Kühlschränken gereifte Grillgut immer á point. Den dazugehörigen Tropfen liefert die Bar-Lounge, dort entdeckte ich meine schottischen Freunde.

Als Aperitif wählte ich einen Portwein. Gruß aus der Küche gab es keinen, dafür Brot mit Salz/Pfeffer samt Olivenöl. Als Vorspeise wählten wir eine hervorragende Kombination von Kalbsbries und Pulpo mit Belugalinsen und Kürbispüree. Die Gattin wählte Jakobsmuscheln mit Steinpilzen, Knoblauchschaum und Shizo Kresse.

Nachdem die Steaks im Internet gelobt wurden, wählte ich ein ausgezeichnetes Rib Eye rare und die Gattin sprach dem Surf and Turf zu. Weil wir spät kamen, ging das Fünf-Gang-Überraschungsmenü nicht mehr.

Als Dessert wählte die Gattin Ananas und ich die Käseplatte mit Chutney. Leider war der Käse einfallslos zusammengestellt, das Chutney dafür wunderbar. Das gab bei mir einen Punkt Abzug, schade.

Auf jeden Fall ist das Kreutzer‘s einen Besuch wert. Leider war am anderen Ende des Restaurants eine Dame mit lauter Stimme und Gelächter zu Gast, die den Besuch in einem gehobenen Restaurant mit einer Bierkneipe verwechselte. Man kann sich seine Gäste nicht aussuchen.

Wenn die Temperaturen wieder höher sind, werde ich den schönen Garten vom Kreutzer’s auf jeden Fall einmal besuchen.

Kunst im Restaurant
Interessant ist die Kombination Restaurant, Bar und Ausstellungsraum. Bei meinem Besuch wurden großformatige Acrylic Pouring-Bilder des Kirchenmalers Egidius Prock ausgestellt. Egidius Prock wurde 1953 in Dietfurt als Sohn des Malermeisters Egid Prock geboren, der als bayrisch-chinesischer Kaiser Ma-Ler-Gie bekannt wurde. Beim Acrylic Pouring werden die Farben auf den Malgrund gegossen. Prock verwendet hierzu gerne quadratische Leinwände in der Größe von 80 mal 80 Zentimeter.

Wenn die Gotzinger Trommel an die Mordnacht von Sendling erinnert

23. Oktober 2019

Das erste Mal hörte ich von der Mordnacht von Sendling durch Gerhard Polt. Er imitiere einen Gebirgsschützen, der krakeelend an den Freiheitskampf der Bayern gegen die österreichische Besatzer erinnerte. Ich fand das witzig und Polt weckte Damit mein Interesse an der bayerischen Geschichte.

Damals im Jahre 1705 erhoben sich bayerische Bauern am Weihnachtsabend gegen die österreichischen Besatzer und wurden massakriert. Über 1100 Bauern fanden in der Mordweihnacht von Sendling, einem Stadtteil von München, grausam den Tod. In meinem Heimat- und Sachkundeunterricht in der Schule wurde an diese Tat erinnert und es wurde Teil der bayerischen Identitätsgeschichte.
Bei der Bayerischen Landesausstellung „100 Schätze aus 1000 Jahren“ in Regensburg, die ich auf der Herbstreise des Münchner Presseclubs besuchte, sah ich zum ersten Mal die legendäre „Gotzinger Trommel“, die eine große Rolle bei der Mordnacht von Sendling spielte. Sie ruft, so sagt es die bayerische Legende, in der Heiligen Nacht im Jahr 1705 zum Sturm auf München. Auf der legendären Trommel ist geschrieben „Lieber baierisch sterben als wie kaiserlich verderbn.“

Nun der Bauernaufstand wurde brutal von den Österreichern zusammengeschossen. Diese Aktion schuf aber ein bayerisches Nationalbewusstsein. Die Trommel wurde von dem überlebenden Jakob Mayr, Linnererbauer von Goetzing, in sein Heimatdorf gebracht. Und seitdem wurde die Trommel wie eine Reliquie im Freistaat verehrt. Es ist im Grunde eine typische Landtrommel ihrer Zeit mit hörzerner Zarge mit oben und unten Felldruckreifen sowie gespannten Stricken. Der bekannte Spruch ist ergänzt durch die Aufschrift „Zur Erinnerung an die Christnacht im Jahre 1705, also diese Trommel zum Kampfe rief.“


Interessant ist, dass die Zarge mit dem bayerischen Wappen zwischen zwei Löwen verziert ist. Immer wieder hieß es, dass die Trommel nicht echt sei, denn das Wappen wird erst ab 1729 verwendet. Es kann sein, dass die Originaltrommel übermalt wurde. Aber eigentlich ist es egal, denn das Symbol der bayerischen Identität ist wichtig. Die Trommel steht sonst im Heimatmuseum von Miesbach.

Das Nibelungenlied – einer der 100 Schätze

17. Oktober 2019

Das Nibelungenlied

Das Nibelungenlied

Bis zum 8. März 2020 läuft im Haus der bayerischen Geschichte die Landesausstellung „100 SCHÄTZE AUS 1000 JAHREN“. Ich habe mir sie auf Einladung des Presseclubs München auf dessen Herbstreise in Regensburg angesehen und werde Zug um Zug ein paar Exponate vorstellen, die mich beeindruckt haben.
Die Idee der Landesausstellung gefällt mir: Einhundert spannende und hochrangige Exponate von Museen aus Bayern, Deutschland und Europa beleuchten in der Bayerischen Landesausstellung über ein Jahrtausend bayerische Geschichte zwischen dem 6. Jahrhundert und 1800. Bei 100 Exemplaren ist natürlich Streit vorprogrammiert, was in die Ausstellung kommt und was nicht.


Aufgenommen wurde ein Buch, das ich sehr gerne lese und mit dem ich mich lange Zeit damit beschäftigt habe: Das Nibelungenlied, das wohl um 1200 in Passau entstanden ist. Ich mag den Stoff in seiner vielfältigen Form: Ich verehre den Filmzweiteiler von Fritz Lang Die Nibelungen und Kriemhilds Rache, ich mag die Musik von Rolf Wilhelm zur Nachkriegsverfilmung und natürlich mag ich das Buch selbst. Im Haus der Bayerischen Geschichte habe ich endlich eine Originalausgabe dieses Klassikers vor mir. Hinter Glas kann ich Ausschnitte aus der Geschichte von Siegfried, Hagen, Kriemhild und dem Drachen lesen. Ein Moment, der mich wirklich elektrisiert hat. Das Nibelungenlied ist in elf vollständigen Handschriften überliefert. Vor mir liegt der „Prunner Codex“, der im 16. Jahrhundert in Schloss Prunn an der Altmühl entdeckt wurde. Die Handschrift ist mit farbigen Initialen gestaltet – ein absoluter optischer Schatz.

Klassiker Nibelungenlied
Das Nibelungenlied ist für mich ein Klassiker schlechthin. Der Verfasser ist unbekannt. Es entstand wohl um das Jahr 1200 aus dem Umfeld des Passauer Bischofs Wolfger von Erla. Der Text ist ein wahres Heldenepos und ich las es als Jugendlicher zum ersten Mal. Wahrscheinlich hat sich der Autor auf mündlichen Überlieferungen gestützt und die Ereignisse der Zeit aufgearbeitet. Dazu gehört in erster Linie die Völkerwanderung oder die Niederlage von Burgund durch die Römer mithilfe hunnischer Truppen um das Jahr 456.
Der Inhalt des Nibelungenliedes ist hinlänglich bekannt. Der Held Siegfried und Sein König Gunther, der böse Hagen, die rachsüchtige Kriemhild, die mithilfe der Hunnen von Etzel das Nibelungengeschlecht auslöscht. Bei der Reise der Nibelungen zur Hochzeit von Etzel und Kriemhild kommt die Reisegesellschaft durch das heutige Ostbayern entlang der Donau und die Gegend von Passau wird genau beschrieben. Vielleicht wäre eine Nibelungenreise mal ein interessantes Literaturreiseprogramm. Auf jeden Fall war das Buch mein erstes Highlight in der diesjährigen bayerischen Landesausstellung in Regensburg.

Ich druck dann mal mein Essen – 3D-Drucker für Lebensmittel

3. März 2018

Was passiert, wenn die Digitalisierung in die Gastronomie einzieht? An Tablets bei der Bestellung im Restaurant haben wir uns bereit gewöhnt, heute stelle ich mal ein 3D Food Printing System vor. Also: Essen aus dem 3D-Drucker.
Noch vor ein paar Jahren war 3D-Druck der letzte heiße Scheiß und ich habe mir auch einen MakerBot Replicator ausgeliehen und ein wenig herumexperimentiert. Wenn ich mir heute den Drucker-Markt ansehe, ist der große Durchbruch meines Erachtens noch nicht da, aber die Branche ist sehr interessant und faszinierend. Bei einer Ausstellung einer Steuerberatungsverenigung Ecovis in Regensburg habe ich einen Stand von Print2Taste gesehen. Hier wurde auf dem 3D-Drucker Procusini mit Marzipan 3D-Objekte gedruckt. Es gab je nach eingeladenen 3D-Modell Eule, Kaninchen, Auto oder ganz aufwändig einen Kopf von Albert Einstein. Mit vielen Infos über Dateiformate und Materialien konnte die Messehostess nicht dienen, also beschränkte ich mich aufs Zuschauen und die Reaktion der Zuschauer. Food-Printer hatte ich vor längerer Zeit mal an einer Uni gesehen, jetzt sah ich einen Essensdrucker das erste Mal im nichtwissenschaftlichen Umfeld. Es hat sich viel getan und auch das klassische Handwerk profitiert von der Digitalisierung.


Den Procusini 3.0 gibt es zwei Versionen, einmal für ein Filament, dann auch für zwei Filamente, also beispielsweise für Marzipan und Schokolade. Laut Hersteller Print2Taste, der in oberbayerischen Freising sitzt, seien weltweit über 200 Systeme im Einsatz: Zielgruppe sind Hotels, Catering, Konditorei und Event-Gastronomie. Bis ist mir also einen Essensdrucker zu Hause in die Küche stelle, ist es noch ein weiterer Weg, aber die ersten Schritte sind gemacht. Die Digitalisierung regt meine Fantasie an und ich bin begeistert, was diese digitale Welt noch bringen wird. Eines steht für mich fest: Die bisherige Welt ändert sich und dies ganz radikal.

Zurück zum Drucker: Der 3D-Drucker arbeitet im Grunde wie ein Spritzbeutel. Schicht für Schicht bringt er Lebensmittel automatisch und präzise in eine gewählte 3D-Form. Zu fein dürfen die Vorlagen nicht sein, denn das Filament wie Marzipan ist natürlich von der Konsistenz nicht so genau wie Plastik-Filament. Wie die Messehostess berichtete, gibt es von Print2Taste auch handliche 3D-Scanner, um selbst Objekte zu scannen und dann zu drucken. Leider war in Regensburg kein Scanner zum Ausprobieren vor Ort. Es ist wohl eine App mit der die 3D-Modelle erzeugt werden. Die Feinberechnung der Datei und Aufbereitung als Print-Datei erfolgt dann bei Print2Taste in Freising, was auch ein interessantes Geschäftsmodell ist und nichttechnische Kunden an das Unternehmen bindet. Ob ich aus Sketchup, Cinema4D, Max oder Maya selbst Objekte an den Drucker senden kann, wusste die Messehostess nicht, muss sie auch nicht. Wichtig ist die Idee, die dahinter steht: Ich kann individuelle Vorlagen erstellen und drucken.

Ich sprach mit Unternehmern, die auf diesem Steuerberatertag in Regensburg unterwegs waren. Vor allem die Produktionsmenge ab 1 macht das Thema 3D-Druck interessant. Für das Publikum selbst war es bei all den Steuerberatungsthemen eine coole Show und Abwechslung. Überall lag weiße Schokolade herum (wer isst denn ernsthaft weiße Schokolade), die mit dem Logo der Steuerberatervereinigung verziert wurde. Dieses Logo wurde auf die Schokolade durch den 3D-Drucker gedruckt, bzw aufgeschmelzt.

Auf weiße Schokolade (!) wurde ein Logo gedruckt.

Auf weiße Schokolade (!) wurde ein Logo gedruckt.

Kommentar: Fußballvereine sollten für Polizeieinsätze mitzahlen

25. Februar 2018

Polizei musste im Münchner Hauptbahnhof einziehen, um unter Fußballfans keine Eskalation zuzulassen.

Polizei musste im Münchner Hauptbahnhof einziehen, um unter Fußballfans keine Eskalation zuzulassen.

Zugegeben: Ich interessiere mich nicht besonders für Fußball. Es ist schön, wenn sich andere an diesem Sport erfreuen können. Es ist nicht schön, wenn ich dafür als Steuerzahler zahlen darf. Ich bin dafür, dass die Polizei eine Sicherungsaufgabe bei Fußballspielen hat. Das Gewaltmonopol liegt eindeutig beim Staat.
Aber ich habe ein Problem damit, wenn so genannte Fans sich betrinken, grölend durch die Straßen marschieren und von Polizisten begleitet werden müssen. Und noch mehr Probleme habe ich damit, wenn die Polizei aufeinandertreffende Fußballexperten aufwändig trennen muss und ich mir den schauderhaften Fangesang mit allerhand Beleidigungen anhören darf. Fußball ist ein fettes Geschäft und die Clubs und Vereine sollten für den Aufwand durch Polizei und Ordnungshüter zur Kasse gebeten werden. Ich habe kein Problem, wenn der Staat die Kosten für Polizeieinsätze auf diese Geschäftsunternehmen Fußballverein umlegt bzw daran beteiligt. Jetzt kommt mir nicht mit dem Argument, dass dann auch jeder Weihnachts- oder Christkindlmarkt an die Kosten für die Sicherheit beteiligen muss. Das ist kein Argument. Der klassische Besucher eines Weihnachtsmarktes prollt in der Regel nicht aggressiv durch die Innenstadt.

Fanbeobachtungen
Als ich gestern beruflich von München nach Regensburg musste, war der RegionalExpress voll mit Fans des TSV 1860 München. Die Löwen haben kistenweise Alkohol in den Zug geschleppt und konsumiert. Gegenüber saß mir ein junger Mann, der sich lautstark über das Fußballgeschehen unterhalten musste und dabei eine Flasche Wodka köpfte. An Arbeiten war bei diesem Frohsinn im Zug meinerseits nicht zu denken. Also Kopfhörer auf und abgeschaltet. Als ich in Regensburg aus dem Zug ausstieg, traf ich auf eine Touristengruppe, die sichtlich erschüttert und verunsichert war über das lautstarke und alkoholisierte Fantreiben. Meinen Respekt an die Mitarbeiter der Deutschen Bahn, die sich durch den Zug kämpfen und sie dumme Sprüche anhören mussten.

Fangesänge mit Polizei
Als ich abends nach einer erfolgreichen Veranstaltung von Regensburg nach München zurückfuhr, traf ich auf einen alkoholisierten Fanpulk im Münchner Hauptbahnhof. Wieder waren es Löwen-Fans, die die Fans des FC Bayern verhöhnten. Bayern hatte gegen Herta Hertha Unentschieden gespielt und der Siegeszug des FC Bayern war gebrochen. Das erfreute die nicht gerade erfolgsverwöhnten Fans des TSV 1860 und man überzog die Bayernfans mit Beschimpfungen und Gesängen.

Die Fangesänge waren beleidigend. Wer bezahlt eigentlich den Polizeieinsatz?

Die Fangesänge waren beleidigend. Wer bezahlt eigentlich den Polizeieinsatz?

Nochmal: Ich finde es okay, wenn man sich für Fußball begeistern kann. Ich bin früher mit meinem Vater auch ins Stadion gegangen, aber irgendwie hatte ich den Eindruck, dass es da grundsätzlich zivilisierter abging.
Nicht okay finde ich den lautstarken Affenzirkus, der von den so genannten Fans aufgeführt wurde. Fußballfans hatten mir erklärt, dies sei ja gar nichts. Und ich hatte mich kurz mit einem Beamten unterhalten, der meinte, dass es hier vergleichsweise noch gesittet zuging. Mir hat es gereicht. Die Polizei traf ein und auch der Sicherheitstrupp der Deutschen Bahn war da, um mögliche Ausschreitungen einzudämmen. Ich habe keine solche Ausschreitungen gesehen, es blieb beim verbalen Geschrei. Das Aufgebot an Polizei fand ich enorm und ich danke den Verantwortlichen für diese Polizeipräsenz. Gleichzeitig weiß ich aber, dass gerade die Polizei enorme Überstunden anhäuft und dass die Beamten zu wenig sind und eigentlich wichtigere Aufgaben zu erledigen haben. Und ich weiß, dass das ich als Steuerzahler für diese so genannten Fans zur Kasse gebeten werde. Das gefällt mir absolut nicht. Zudem kann ich nicht über die Verrohung der Sprache aufreden und auf der anderen Seite höre ich beleidigende Fangesänge, aber das ist eine andere Geschichte aus dem Land der Dichter und Denker.

Fußball ist ein Geschäft
Fußball ist heute ein Millionengeschäft geworden – und ich bezahle Fußball durch meine Rundfunkgebühren und durch meine Steuern aufgrund solcher Polizeieinsätze. Warum zahlen eigentliche die Clubs und Vereine nicht für die Einsätze?
Geht die Politik das Problem an? Nun, wer gegen Fußball ist, der verliert in Deutschland Wahlen. Gerade lese ich, dass in Bremen künftig die Deutsche Fußball Liga (DFL) die Kosten der Polizeieinsätze bei Werder-Partien mittragen soll. Damit kann ich durchaus leben und ich begrüße diesen Schritt. Die Bremer Landesregierung will die DFL noch in diesem Jahr an den Kosten für Polizeieinsätze bei Bundesligaspielen des SV Werder im Weserstadion beteiligen.
Dagegen wird argumentiert, dass Fußballvereine und -verbände keinesfalls Verursacher oder Veranlasser von Gewalt sind. Nun, aber sie verdienen prächtig an dem Geschäft Fußball. Ich selbst habe keine salomonische Lösung, ich merke nur, dass mich der Zustand ärgert.
Ach ja: Ich habe am Hauptbahnhof München eine andere Touristengruppe getroffen, wie auch stark irritiert war, was da abging. Freunde des Fußballs, es ist ein tolles Bild, was unser Land da abgibt (Ironie aus).

Update: Gerade lese ich auf einer Fan-Seite des TSV 1860 München, dass der Regionalzug von Nürnberg nach München beschädigt wurde. Ich kann nur den Kopf schütteln und danken, dass ich nicht in dem Zug gefahren bin. Hier der Link.

Restaurantipp in Regensburg: Bodega vinos y tapas

22. März 2015

Die Bodega vinos y tapas in Regensburg.

Die Bodega vinos y tapas in Regensburg.

Wenn ich in Regensburg unterwegs bin, dann esse ich gerne Spanisch. Meine Empfehlung dazu ist die Bodega vinos y tapas. Ich habe es mal bei einer Städtereise entdeckt und gehe immer wieder gerne hin. Etwas versteckt in der Von der Grieb 1a-Straße bietet das Restaurant wunderbare Tapas in der Innenstadt an. Da Regensburg eine Studentenstadt ist, sollte aber unbedingt ein Tisch reserviert werden – was ich natürlich nicht gemacht habe. So saß ich mit meiner Familie um ein Holzfass herum und auch das hatte Stil. Der Laden war voll, sehr voll. Der Regensburger Student geht gerne aus und man feiert eben auch gerne beim Spanier.

Tapas, Tapas und nochmal Tapas.

Tapas, Tapas und nochmal Tapas.

Die Bodega versetzt den Gast mit authentischem Ambiente und einer großen Auswahl an Tapas und Weinen direkt nach Spanien. Ich liebe die kleinen Portionen. Auch das Wein- und Sherrysortiment kann sich sehen lassen. Alokohl habe ich als Autofahrer allerdings nicht probiert und kann daher nichts über Wein und Sherry sagen.

Der klassische Einstieg.

Der klassische Einstieg.

Wir bestellten ganz nach Gusto und eine vierköpfige Familie kann so einiges bestellen. Dazu gehörten einfache Standards wie Pan (Brot) und Aioli sowie Aceitunas en marinada (Olivien mariniert).
Beim Fisch wählten wir Gambas a la plancha (gebratene Garnelen) und beim Fleisch probierte ich den ausgezeichneten Cazuela de cordero (spanischer Lammtopf). Dazu gab es Pimientos del piquillo (gegrillte und marinierte spanische Paprika), Calabacín en marinada (marinierte Zucchini), Champiñones al Jerez (Champignons in Sherry) sowie Alcachofa a la plancha (gebratene Artischocken). Wir probierten außerdem Jamón serrano (Serrano Schinken) und Chorizo (eine spanische Paprikawurst).
Für mich eine absolute Empfehlung und wer in Regensburg verweilt, sollte unbedingt bei der Bodega vinos y tapas vorbeischauen.

Wallfahrt – Jeder soll nach seiner Façon selig werden

16. Mai 2013

Ich lese gerade, dass sich heute morgen rund 4000 Pilger auf den Weg von Regensburg nach Altötting machen. Der Pilgerzug soll auf bis zu 10.000 Pilger anwachsen. Die Wallfahrt beginnt mit einem Gottesdienst in der Albertus-Magnus-Kirche in Regensburg. Sie fand erstmals im Jahr 1830 statt. Ziel ist die Schwarze Madonna in Altötting.

Im Winter war ich bei starkem Schneefall in Altötting und umrundete die Kapelle. Ich habe einen YouTube-Film mit dem iPhone gedreht, am Telefon geschnitten und hochgeladen. Die Devotionalien waren überall anzutreffen. Bilder von Marienverehrung sind in Altötting allgegenwärtig. Meist handelt es sich um Dankbotschaften an die Mutter Gottes, mal als naive Malerei, mal als Spruch, mal als Kunstwerk. Aber die Botschaft ist überall die gleiche: Der Gläubige dankt Maria für ihre Hilfe. Das hat mich als Mensch berührt. Ich halte es wie Friedrich I. und erlaube mir kein Urteil: „Jeder soll nach seiner Façon selig werden.“

Der Pilgerzug nach Altötting wird von Sanitäts- und Rettungs-Fahrzeugen des Roten Kreuzes begleitet. Vier Ärzte und 40 Rot-Kreuz-Helfer stehen für die Pilger bereit, 100 Polizeibeamte sichern die Strecke. Auch ein Hubschrauber schwebt über den Pilgerzug. Der Pilgerzug geht von Regensburg über Sünching, Geiselhöring und Dingolfing nach Altötting.

Friseurwallfahrt nach Andechs

Friseurwallfahrt nach Andechs

Es ist für mich bewundernswert so eine Wallfahrt durchzuführen, daher Chapeau für die Regensburger Pilger. Ich hätte nicht die Power dazu. Für einen Kunden habe ich verschiedene kleinere Wallfahrten dokumentiert, die deutlich weniger strapaziös waren. Es handelte sich um die Wallfahrt der bayerischen Friseure auf den heiligen Berg nach Andechs. In diesem Jahr wird die 11. Friseurwallfahrt durchgeführt. „Diese Wallfahrt ist ein klares Zeichen des Zusammenhalts und des Austausches“, so Landesinnungsmeister Andreas Popp. „Ein Zusammenschluss zu einer Friseurinnung bedeutet nicht nur fachlichen Austausch und wirtschaftliche Vorteile, sondern auch Geselligkeit und Kommunikation.“ Die vier Kilometer lange Wanderung von Herrsching nach Andechs durch das Kiental dauerte eine Stunde. Bei dem Weg durch das Kiental handelt es sich um einen der bekanntesten und auch schönsten Wanderwege der Gegend. Feierlicher Höhepunkt war ein Gottesdienst in der vollbesetzten Klosterkirche. Auch dieses Jahr wird zum 125jährigen Bestehens des Landesinnungsverbandes des bayerischen Friseurhandwerks ein Festgottesdienst stattfinden. Termin ist der 24. Juni.

 

App: Weltkulturerbe Regensburg

15. Juli 2010

Der Regensburger Dom in der App und live.

Der Regensburger Dom in der App und live.

Apps für Städte gibt es viele. Zu den Großstädten kommen natürlich fette Reiseführer hinzu, die meist von kommerziellen Firmen angeboten werden. Ich mag es eine Nummer kleiner und hab mir die kostenlose App des Weltkulturerbes Regensburg geladen. Und ich hab sie vor Ort gleich ausprobiert.

Mit dem iPhone und dem iPad bewaffnet ging die Tour durch die freundliche Stadt los. Die Idee zur App hatte die Regensburg Tourismus GmbH und dafür meinen großen Respekt. Die Stadt setzt nicht nur auf bedrucktes Papier zu Tourismuswerbung, das bei der ITB oder sonst wo ausgegeben wird. Die Stadt hat den Schritt ins Web 2.0-Zeitalter getan und das ist gut so. „Die erste Version der App wird hervorragend angenommen“, bestätigte auch Erwin Maurer, seines Zeichens Geograf und zuständig für das E-Marketing in der Stadt. Cool, dass sich Regensburg eine Stelle zum E-Marketing leistet. Das wird sich auszuzahlen. Eine junge, technisch affine Zielgruppe kommt in die Stadt. Dafür sorgen sicher auch die rund 20.000 Studenten, die aus der mittelalterlichen Stadt eine coole Metropole an der Donau machen. In den Veranstaltungshinweisen, die über das iPhone kommen, findet jeder etwas.

Wer mit offenen Augen durch das Weltkulturerbe wandert, trifft auch die iPhone-User mit der Regensburg-App. Im eindrucksvollen gotischen Dom saßen Touris auf den Bänken und lasen die Texte in ihren iPhones. Das nenne ich einen Erfolg. Eine bessere Werbung für die App kann es nicht geben. Das zeigen auch die Kritiken im iTunes-Store, die durch die Bank positiv sind.

Schon bald soll es ein Update der App geben. Denn Regensburg hat viel zu bieten. An erster Stelle ein Nachtleben und eine Gastro-Szene. Hier werden bereits die entsprechenden Verhandlungen geführt, verrät Erwin Maurer. Die Programmierung der Datenbank läuft. Und es müssen unbedingt tolle Einkaufshighlights in die App aufgenommen werden. Hier nenne ich den besten Hutmacher der Stadt am Dom, den Hutkönig, und den Bürstenmacher Ernst. Wer hier einkauft, bekommt absolute Qualität. Ich hab es ausprobiert. Kurzum: Mit solchen Apps macht das Reisen auch in kleinere Städte Spaß und andere Touristenorte können sich von Regensburg eine fette Scheibe abschneiden. Chapeau.

So stell ich mir einen modernen Reiseführer vor.

So stell ich mir einen modernen Reiseführer vor.