Was passiert, wenn die Digitalisierung in die Gastronomie einzieht? An Tablets bei der Bestellung im Restaurant haben wir uns bereit gewöhnt, heute stelle ich mal ein 3D Food Printing System vor. Also: Essen aus dem 3D-Drucker.
Noch vor ein paar Jahren war 3D-Druck der letzte heiße Scheiß und ich habe mir auch einen MakerBot Replicator ausgeliehen und ein wenig herumexperimentiert. Wenn ich mir heute den Drucker-Markt ansehe, ist der große Durchbruch meines Erachtens noch nicht da, aber die Branche ist sehr interessant und faszinierend. Bei einer Ausstellung einer Steuerberatungsverenigung Ecovis in Regensburg habe ich einen Stand von Print2Taste gesehen. Hier wurde auf dem 3D-Drucker Procusini mit Marzipan 3D-Objekte gedruckt. Es gab je nach eingeladenen 3D-Modell Eule, Kaninchen, Auto oder ganz aufwändig einen Kopf von Albert Einstein. Mit vielen Infos über Dateiformate und Materialien konnte die Messehostess nicht dienen, also beschränkte ich mich aufs Zuschauen und die Reaktion der Zuschauer. Food-Printer hatte ich vor längerer Zeit mal an einer Uni gesehen, jetzt sah ich einen Essensdrucker das erste Mal im nichtwissenschaftlichen Umfeld. Es hat sich viel getan und auch das klassische Handwerk profitiert von der Digitalisierung.
Den Procusini 3.0 gibt es zwei Versionen, einmal für ein Filament, dann auch für zwei Filamente, also beispielsweise für Marzipan und Schokolade. Laut Hersteller Print2Taste, der in oberbayerischen Freising sitzt, seien weltweit über 200 Systeme im Einsatz: Zielgruppe sind Hotels, Catering, Konditorei und Event-Gastronomie. Bis ist mir also einen Essensdrucker zu Hause in die Küche stelle, ist es noch ein weiterer Weg, aber die ersten Schritte sind gemacht. Die Digitalisierung regt meine Fantasie an und ich bin begeistert, was diese digitale Welt noch bringen wird. Eines steht für mich fest: Die bisherige Welt ändert sich und dies ganz radikal.
Zurück zum Drucker: Der 3D-Drucker arbeitet im Grunde wie ein Spritzbeutel. Schicht für Schicht bringt er Lebensmittel automatisch und präzise in eine gewählte 3D-Form. Zu fein dürfen die Vorlagen nicht sein, denn das Filament wie Marzipan ist natürlich von der Konsistenz nicht so genau wie Plastik-Filament. Wie die Messehostess berichtete, gibt es von Print2Taste auch handliche 3D-Scanner, um selbst Objekte zu scannen und dann zu drucken. Leider war in Regensburg kein Scanner zum Ausprobieren vor Ort. Es ist wohl eine App mit der die 3D-Modelle erzeugt werden. Die Feinberechnung der Datei und Aufbereitung als Print-Datei erfolgt dann bei Print2Taste in Freising, was auch ein interessantes Geschäftsmodell ist und nichttechnische Kunden an das Unternehmen bindet. Ob ich aus Sketchup, Cinema4D, Max oder Maya selbst Objekte an den Drucker senden kann, wusste die Messehostess nicht, muss sie auch nicht. Wichtig ist die Idee, die dahinter steht: Ich kann individuelle Vorlagen erstellen und drucken.
Ich sprach mit Unternehmern, die auf diesem Steuerberatertag in Regensburg unterwegs waren. Vor allem die Produktionsmenge ab 1 macht das Thema 3D-Druck interessant. Für das Publikum selbst war es bei all den Steuerberatungsthemen eine coole Show und Abwechslung. Überall lag weiße Schokolade herum (wer isst denn ernsthaft weiße Schokolade), die mit dem Logo der Steuerberatervereinigung verziert wurde. Dieses Logo wurde auf die Schokolade durch den 3D-Drucker gedruckt, bzw aufgeschmelzt.
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