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Major Tom – Astronaut Chris Hadfield besucht Deutschland

14. Mai 2014

Raumfahrt war lange Zeit eine dröge Sache. Als Kind interessierte mich der Mann im Mond und die Shuttle-Programme, aber im Laufe der Jahre ebbte mein Interesse ab. Das änderte sich erst wieder als der kanadische Astronaut Chris Hadfield auf der Bildfläche erschien. Er brachte die Faszination Raumfahrt wieder zurück in mein Leben, weil er konsequent Social Media nutzte. Ich habe über Chris Hadfield ausführlich gebloggt. Wir erinnern uns: Hadfield war der Typ, der Space Oddity von Bowie im Weltraum aufführte.

Chris

Nun kommt Major Tom alias Chris Hadfield nach Deutschland und stellt sein Buch vor. Der Titel lautet: Anleitung zur Schwerelosigkeit: Was wir im All fürs Leben lernen können Und Hadfield hat sicher viel zu erzählen. Auf seiner Leseeise hat er von 17.-20. Mai Termine in München, Berlin und Hamburg.

Seine Schwiergertochter Kata Hadfield hat mich gebeten, für ein wenig Aufmerksamkeit für die Lesereiese zu machen. Das mache ich gerne und gerne wäre ich bei den Terminen dabei gewesen. Es ärgert mich, dass ich die Münchner Termine nicht wahrnehmen und diesen faszinierenden Menschen nicht treffen kann. Es ärgert mich wirklich, denn ich hätte mit Chris Hadfield gerne die Hand geschüttelt und ein paar Worte gewechselt.

Ich glaube, dass er meine altes Feuer für Raumfahrt weiter am Lodern halten könnte, nachdem er meine Begeisterung für das All wieder entfachen konnte. Außerdem kann er sicher viel erzählen über den Einsatz von Social Media. Aber leider habe ich Kundentermine und kann mich mit ihm nicht treffen. Sein Buch werde ich mir aber auf jeden Fall besorgen und lesen, was er mitzuteilen hat.  Übrigens, zum Buch gibt es ein witziges Video:

Chris Hadfield, geboren 1959 in Ontario, ist kanadischer Astronaut. Er machte eine Ausbildung zum Kampf- und Testpiloten und schaffte es 1992 in das Astronautenprogramm der kanadischen Weltraumbehörde (CSA). 1995 fliegt er mit der Raumfähre Atlantis zum ersten Mal ins All, 2001 folgt mit der Endeavour sein erster Außenbordeinsatz. Als Capsule Communicator (CAPCOM) war an über 25 Shuttle-Flügen beteiligt, von 2001 bis 2003 war er Direktor für den Raumfahrtbetrieb der NASA in Russland, ab 2003 Leiter der Robotertechnik und von 2006 bis 2008 Leiter der ISS-Abläufe im NASA-Astronautenbüro in Houston. Im Dezember 2012 bricht er – als Kommandant der ISS – zu seinem längsten und letzten Weltraumflug auf und avanciert mit seinen Bilden von der Erde, seinen Videos und Twitter-Nachrichten zum Internetstar. Hadfield ist mit seiner Jugendliebe Helen verheiratet, mit der er drei Kinder hat.

 

Einzelhandel: Soziale Netzwerke bringen mehr Traffic und mehr Umsatz

31. Januar 2014

Soziale Netzwerke werden immer stärker zu Traffic- und Umsatztreibern für Retail-Webseiten. So schreibt es Adobe in seiner neuesten Ausgabe des  Q4 2013 Social Media Intelligence Reports. Ich finde diese Aussage interessant, denn bisher waren soziale Netzwerke nicht dafür bekannt, dass sie sich unmittelbar auf dem Umsatz auswirken.

Social Media bringt Kohle.

Social Media bringt Kohle.

In meinen Seminaren erklärte ich, dass Kommunikation in sozialen Netzwerke bemerkbar macht bei: Markenbildung, PR- und Öffentlichkeitsarbeit, Gewinnung von Mitarbeitern oder Marktforschung. Umsatzerhöhung spielte nicht so die Rolle, außer man ist Amazon und Co. Das scheint nach dem Adobe-Report nicht mehr zu gelten. Die Studie gibt es hier.

Laut Adobe hat sich im letzten Quartal 2013 der Umsatz pro Webseitenbesucher (Revenue per Visit, RPV) aus Tumblr innerhalb eines Jahres um 340 Prozent erhöht. Es folgen Pinterest mit einem Plus von 244 Prozent, Twitter mit 131 Prozent und Facebook mit 72 Prozent. Angestiegen ist auch der soziale Traffic auf Retail-Webseiten, Facebook wird dabei immer stärker von seinen Wettbewerbern unter Druck gesetzt, denn die größte Dynamik in Q4 zeigen Twitter und Pinterest mit einem Wachstum von 125 beziehungsweise 89 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Beim genauen Hinschauen stellt sich heraus, dass das Zahlenmaterial Material aus den USA und GB ist. Ich bin immer noch der Meinung, dass sich der deutsche Markt anders entwickelt. Meine Erfahrung: Tumblr und Pinterest spielen hierzulande noch keine große Rolle. Das deutsche Urheberrecht macht Tumblr und Pinterest einen fetten Strich durch die Rechnung

Dennoch sind die vorgelegten Zahlen interessant. Die Analyse von Paid, Earned und Owned Social Media-Trends erfolgte vom 4. Quartal 2012 bis zum 4. Quartal 2013 und basiert auf aggregierten und anonymisierten Webseiten-Daten aus den Branchen Einzelhandel, Medien, Unterhaltung und Reisen. Dazu wurden 240 Milliarden Anzeigenimpressionen auf Facebook, über 1,5 Milliarden Facebook Posts, 500 Millionen Unique Visitors sozialer Netzwerke und 6,3 Milliarden Facebook-Interaktionen (Comments, Shares und Likes) ausgewertet. Daten aus dem Bereich Paid Social Media wurden der Adobe Marketing Cloud entnommen.

 

Die zentralen Ergebnisse sind:

– Paid Social Media: Das zunehmende Engagement der Konsumenten steigert die Attraktivität von Facebook-Anzeigen. So wuchsen die Click-Through-Raten (CTR) im Jahresverlauf um 365 Prozent und die Kosten pro Tausend Impressions (CPMs) um 437 Prozent. Die Kosten pro Klick (CPC) von Facebook blieben nahezu unverändert, absehen vom einem 29 prozentigem Ausschlag nach oben während der Weihnachtszeit. Das Volumen der Facebook Ad Clicks stieg im Vergleich zum Vorjahr um 125 Prozent.

– Owned Social Media: Der Revenue per Visit (RPV) sozialer Netzwerke hat, vor allem während der Weihnachtszeit, einen neuen Höchststand erreicht: Der RPV wuchs im Quartalsvergleich bei Twitter (84 Prozent), Pinterest (69 Prozent), Tumblr (38 Prozent) und Facebook (31 Prozent). Während Facebook im untersuchten Zeitraum weiterhin den meisten Traffic beisteuerte, übertraf Pinterest im 4. Quartal in Großbritannien den RVP von Facebook. Das gleiche wird dieses Jahr auch mit Blick auf die USA erwartet.

– Earned Social Media: Die Interaktionen mit Marken-Posts auf Facebook stiegen innerhalb eines Jahres um 180 Prozent, die Impressionen der Posts nahmen gleichzeitig um 150 Prozent zu. Posts mit Bildern erzeugten eine um 650 Prozent höhere Interaktionsrate als reine Text-Beiträge (plus 10 Prozent), die Interaktion mit Posts, die Links, Texte oder Videos enthielten, ging insgesamt im Vergleich zum Vorjahr zurück.

Social Media: Facebook-Messenger greift WhatsApp an

25. November 2013

In meinem Seminaren über Sozialen Netzwerken stelle ich fest, dass Schüler neben Facebook auch WhatsApp parallel nutzen. Es ist kein entweder oder, sondern ein gleichzeitiges Nutzen. Die Schüler haben sich in geheimen, geschlossenen Gruppen auf Facebook organisiert und schicken Meldungen, Fotos, Audio über WhatsApp-Gruppen. Wer den Netzwerken nicht angehört, der bleibt draußen und ist vom Informationsfluss abgeschnitten.

Datenschützer schütteln über den Leichtsinn den Kopf. Über NSA jammern und die persönlichsten Daten des Adressbuches auf einem US-Server speichern, der jede Nacht synchronisiert. Wie doof ist das denn? Aber Hauptsache ein paar Cent gespart, denn Geiz ist ja so geil. Dabei gilt der Spruch mehr denn je: Unsere Daten sind das Gold des 21. Jahrhunderts. Wer über Kundendaten verfügt, der verfügt über bares Geld – Big Data lässt grüßen.

Immer wieder bekomme ich Spam-Mails, die von WhatsApp-Nutzer herausgeballert werden, ohne dass die User es wohl mitbekommen. Meine Reaktion ist in der Regel sehr hart. Ich fordere die Absender auf, mich aus ihrem Adressbuch zu löschen und dies nicht mit freundlichen Worten.

Spam-Mails von WhatsApp

Spam-Mails von WhatsApp

Inzwischen hat WhatsApp die Nutzung der klassischen SMS überholt. Andere, sichere Messenger-Dienste wie das hervorragende Threema, haben gegen die Übermacht von WhatsApp im Moment keine Chance. In der Schule muss nur ein Option Leader den Ruf nach WhatsApp ausgeben und schon folgt die Peer Group dem Ruf. Medienkompetenz ist in der Schafherde nicht gefragt. WhatsApp plündert das Adressbuch und überspielt es in die USA. Ein Virus verbreitete sich Juli 2013 über Android-Telefonen bei alter Software – ich habe darüber gebloggt. Im Oktober wurde der Dienst bereits gehackt und einige User bekamen eine Mail über Freiheit für Palästina.

WhatsApp wurde gehackt.

WhatsApp wurde gehackt.

Interessant ist, wie Facebook auf die Herausforderung von WhatsApp reagiert. Ich bin mir sicher, dass Facebook an einer feindlichen Übernahme des Messenger-Dienstes sehr interessiert ist. Bis es soweit ist, peppt die Zuckerberg-Firma den hauseigenen Messenger-Dienst auf, zuletzt Mitte November. So findet sich im Facebook Messenger jetzt etwas versteckt auch eine Telefonie-Funktion. Es ist nun möglich, der App die eigene Telefonnummer zuzuweisen. Diese wird nicht in der persönliche Chronik angezeigt. Nach dem Motto: Wenn Facebook meine Daten hat, dann braucht sie WhatsApp nicht extra.

Was bedeutet dieses neue Feature? Facebook-Nutzer können nun auch mit jenen Kontakten über den Facebook Messenger chatten, mit denen sie nicht auf Facebook befreundet sind. Es wird nur deren Mobilfunknummer benötigt.

Wer die aktuelle Version des Messangers installiert, wird beim ersten Start gefragt, ob er auch über seine Handy-Kontakte mit der App synchronisieren möchte. Nach Drücken von OK, wird das komplette Adressbuch automatisch mit dem Facebook-Kontaktverzeichnis abgeglichen.

Anschließend wird der User gefragt, ob er über seine Telefonnummer gefunden werden will. Beim wiederum Drücken von OK wird im Facebook-Profil die Einstellung „Wer kann mich über meine Telefonnummer finden?“ auf „öffentlich“ gesetzt.

Müll-Alert für Kommunen

7. November 2013

Ich berate immer wieder Bürgermeister und Kommunalpolitiker in Sachen Social Media. Vor kurzem hatte ich eine ganz nette Idee, die Bürgernähe zeigt und auch ganz einfach umzusetzen ist. Ich will sie gerne diskutieren. Es ist eine Alert Mail für die anstehende Leerung der Mülltonnen.

Ich hätte gerne eine E-Mail zur bevorstehenden Leerung der Mülltonne.

Ich hätte gerne eine E-Mail zur bevorstehenden Leerung der Mülltonne.

Folgendes Problem: Bei uns auf dem Land wird im regelmäßigen Rhythmus die Mülltonne geleert. Das ist normalerweise an einem Dienstag. Die Papiertonne wird an einem anderen Rhythmus am Donnerstag abgeholt. Und die Biotonne ist wiederum an einem anderen Tag fällig. Ich habe zwar von der Gemeinde einen entsprechenden Müllkalender aus Papier am Anfang des Jahres bekommen. Wenn ich den nicht sofort in unseren elektronischen Familienterminkalender übertragen hätte, wäre der Zettel schon längst verloren und ich müsste den Terminen immer hinterher rennen.

So geht es übrigens einem Nachbarn, der im Laufe des Jahres in unsere Gegend gezogen ist und diesen Müll-Kalender aus Papier scheinbar nicht bekommen hat. Er orientiert sich immer abends, welche Art von Tonne auf der Straße steht und stellt seine eigenen Tonne dazu. Oftmals ist es für ihn aber Glückssache, denn er verpasst schon mal eine Leerung.

Wie wäre es dann, wenn meine Gemeinde eine Art Müll- und Werkstoffmeldesystem entwickeln würde? Ein Müll-Alert per Mail. Einfach die entsprechenden E-Mail-Adressen der Bewohner auf freiwilliger Basis einholen und am Tag zuvor rechtzeitig per E-Mail auf die Leerung der jeweiligen Tonne hinweisen. Die Kosten wären minimal, aber die Bürgernähe wäre enorm.

Gerade an Feiertagen würde sich das System bewähren. An Feiertagen verschiebt sich nämlich die Leerung der Mülltonnen und oftmals herrscht Ratlosigkeit, wann welche Tonne geleert wird. Also, meine Damen und Herren Kommunalpolitiker, das wäre eine einfache Lösung, die es umzusetzen gilt. Oder liege ich falsch?

 

So klappt es mit der Facebook-Anzeige: Tipps & Tricks für mehr Klicks

5. September 2013

Wie müssen Facebook-Anzeigen aufgebaut sein, damit sie Erfolg haben? Diese Frage interessiert alle Marketingmenschen, die Anzeigen im größten sozialen Netzwerk der Welt schalten wollen. Adobe hat Untersuchungen gemacht und die Ergebnisse in einer Grafik zusammengetragen. Fazit: die Darstellung von Personen, die Wahl des Hintergrunds und selbst der Blickwinkel haben allesamt Auswirkungen auf den Erfolg von Facebook-Anzeigen – das ergab eine Auswertung von über 1.700 Anzeigen, die mit Adobe Media Optimizer im September und Oktober 2012 in Europa, den USA, Australien und Asien geschaltet wurden. Die Anzeigen sind zwar ein Jahr alt, aber die Studie wurde jetzt erst veröffentlicht.

Beworben wurden darin Produkte und Dienstleistungen aus unterschiedlichen Branchen. Bei jeder Anzeige untersucht wurden Impressions und die Klickrate, außerdem demografische Daten zu den Personen, die die Anzeigen angeklickt haben (Geschlecht, Alter, Standort etc.).

Adobe kommt zu folgendem Ergebnis: “Wenn Personen abgebildet sind, wird zum Beispiel häufiger geklickt. Interessant hierbei: Sind Frauen dargestellt, verdoppelt sich die Klickrate im Vergleich mit der Abbildung von Männern.”

Beim Hintergrund verspricht eine gleichmäßige Farbfläche den größten Erfolg. Aber Achtung: Die Wahl der Farbe macht einen deutlichen Unterschied. Lila und Gelb bringen hier die meisten Klicks. Auch Blickwinkel und Bildeinstellung beeinflussen die Wirksamkeit einer Anzeige: Nahaufnahmen von Produkten und Personen sorgen hier für die höchste Klickrate.

Die Aussagen gibt es in einer schönen Grafik zusammengefasst:

Adobe_Auswertung Facebook-Ads

Social Media-Personaliserung: Wie tickt der User?

19. Juli 2013

Der Begriff Personalisierung ist derzeit in aller Munde. Jeder, der in sozialen Netzen unterwegs ist, will auch, dass seine Daten an den Mann/die Frau kommen. Doch wie funktioniert die persönliche Ansprache eigentlich? Wie gelingt es Marketingmenschen ihre Konsumenten individuell und zur richtigen Zeit mit dem gewünschten Input zu versorgen? Der Softwareanbieter ExactTarget liefert Antworten auf diese Fragen in einer Infografik anhand eines Consumer Lifecycle-Modells.

Der „hyperconnected Consumer“ von heute ist immer und überall erreichbar, nutzt Empfehlungen aus dem Web selbst beim Shoppen in der Stadt und recherchiert darüber hinaus fleißig im (sozialen) Netz nach neuen Produkten. Für Unternehmen gilt es, die entscheidenden Punkte der Customer Journey auszumachen und gezielte auf die vorher herausgefilterten Präferenzen passende Produktempfehlungen zu geben, etwa dann wenn zuvor gesuchte aber nicht gekaufte Artikel im Angebot sind.

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Social Media im Unternehmenseinsatz und die Warnrufe der alten Welt

11. Juli 2013

Wir haben noch einen langen Weg vor uns, aber ich sehe Licht am Ende des Tunnels. Gerade lese ich bei der BITKOM, dass soziale Medien bei der Mitarbeiter-Kommunikation wichtiger werden. 37 Prozent der Unternehmen setzen entsprechende Dienste und Plattformen ein. Ich kann diesen Trend bestätigen, aber noch immer gibt es Verweigerer, die den alten Holzweg propagieren.

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Jetzt schule ich viele Unternehmer aus verschiedenen Branchen, meinst KMU. Da freue ich mich über das Ergebnis der repräsentativen Untersuchung bei Unternehmen im Auftrag des Hightech-Verbands BITKOM. Jedes fünfte Unternehmen (21 Prozent) setzt externe soziale Netzwerke ein, etwa Facebook oder Xing. 13 Prozent haben eine soziale Plattform in ihrem internen Netzwerk aufgebaut. Diese bieten häufig vergleichbare Möglichkeiten wie soziale Netzwerke im Web, sind jedoch nur für die eigenen Mitarbeiter zugänglich. Jedes zehnte Unternehmen nutzt für die interne Kommunikation Blogs, die von den Mitarbeitern bearbeitet werden. Zum Teilen von Fotos und Videos innerhalb des Unternehmens greifen sieben Prozent auf öffentliche Online-Dienste zurück wie YouTube oder Flickr.

Aber leider bekomme ich immer wieder Meldungen von Branchendiensten, die mit dem ganzen Social Media-Zeugs nichts anfangen können und ihren Abonnenten davon abraten. So bekam ich einen Artikel aus Abschnitt in die Hände. Abschnitt ist ein Branchendienst aus dem Friseurhandwerk und ich muss sagen, die Redaktion ist komplett auf dem Holzweg. Es hätte mir gleich klar sein müssen, als ich ins Impressum schaute. Zwar hat der Informationsdienst ein Impressum mit entsprechender Domain, aber der leitende Redakteur ist über eine T-Online Adresse erreichbar. Hier hat man das Internet wirklich nicht verstanden, weiß aber groß darüber zu schreiben.

Da heißt es so schön in einem Artikel im April: „Die Homepage, die Nutzung von Social Media haben den Branchenumsatz des Friseurhandwerks nicht nachhaltig positiv beeinflusst. Positive Effekte treten eher im Einzelfall auf und Erfolgsmeldungen sind – vor allem bei langfristiger Betrachtung – eher skeptisch zu bewerten.“ Jeder, der mit Social Media zu tun hat, weiß, dass Umsatzsteigerung nicht das primäre Ziel ist. Markenbindung, Mitarbeitergewinnung, Kommunikation, das sind die Chancen durch soziale Netzwerke. Aber wie soll das jemand wissen, der gar nicht dort aktiv ist, aber darüber schreibt und andere Leute berät?

Und weiter heißt es: „Wer die Kommunikation via Social Media nutzt, dem muss klar sein, dass dies Zeitfresser sind. Zeit, die an anderer Stelle fehlt.“ Vielleicht fehlt ihm dann die Zeit, um unnötige Artikel zu lesen.

Da freue ich mich dann doch über die BITKOM-Ergebnisse: Außer sozialen Netzwerken wie Facebook, Google Plus und Twitter sowie beruflichen Plattformen wie Xing oder LinkedIn gibt es auch einige, speziell für Unternehmen entwickelte Social-Media-Lösungen, etwa Yammer oder Jive. Diese bieten nicht-öffentliche Bereiche, in denen sich Mitarbeiter eines Unternehmens informieren, Projekte steuern oder Dateien austauschen können. Im Gegensatz zum klassischen Intranet stehen bei diesen Kollaborations-Werkzeugen in der Regel stärker der Austausch und die Zusammenarbeit im Mittelpunkt. Dadurch ist die Kommunikation innerhalb der Teams häufig dynamischer. Einige Unternehmen versprechen sich vom Einsatz entsprechender Plattformen eine effizientere Kommunikation, auch weil die zeitaufwändige Bearbeitung von E-Mails deutlich reduziert werden kann. Für Unternehmen kann der Einsatz moderner Kommunikationsplattformen zudem ein Pluspunkt bei der Suche hochqualifizierter Nachwuchskräfte sein. Diese erwarten immer häufiger entsprechende Plattformen für die Zusammenarbeit, deren Funktionsweise ihnen bereits von sozialen Netzwerken bekannt ist.

 

Online-Werbung hinkt hinterher

13. Juni 2013
Amazon-Werbung im Münchner Hauptbahnhof.

Amazon-Werbung im Münchner Hauptbahnhof.

Die klassischen Werbekanäle werden von den Konsumenten in Deutschland gegenüber Online-Werbung klar bevorzugt: So erklären beispielsweise zwei Drittel der Deutschen, dass TV-Werbung wichtiger für sie ist als Online-Anzeigen. Das ergab die aktuelle Studie „Click Here: State of Online Advertising“ von Adobe, für die jeweils etwa 1.250 Konsumenten und Marketer in Deutschland, Großbritannien und Frankreich befragt wurden. Unter den Top Drei der bevorzugten Werbekanäle tauchen Webseiten hierzulande sowie in Frankreich nicht auf, lediglich in Großbritannien landen sie laut der Studie auf dem dritten Platz. Hier das Ranking der drei Länder im Überblick:

  • Deutschland: Zeitschriften – 28 Prozent, Plakate – 23 Prozent, Schaufenster – 21 Prozent
  • Großbritannien: Zeitschriften – 39 Prozent, Fernsehen – 23 Prozent, Webseiten – 12 Prozent
  • Frankreich: Zeitschriften – 31 Prozent, Plakate – 24 Prozent, Fernsehen – 23 Prozent

Aus dieser Studie hat Amazon wohl die richtigen Schlüsse gezogen. Auf zahlreichen Bahnhöfen in Deutschland macht das größte Internet-Kaufhaus der Welt Werbung für den Kindle. Aber Amazon macht nicht Werbung im Netz, sondern hat riesige Plakate und Aufsteller im Einsatz. Ich konnte Plakate in den Hauptbahnhöfen in Frankfurt und München antreffen. Zum Teil waren die Kindle-Plakate in Sichtweite von Buchläden, was die Auseinandersetzung zwischen klassischem Buchhandel und Amazon sicherlich nicht entschärfen wird.

Riesige Aufsteller im Frankfurter Hauptbahnhof.

Riesige Aufsteller im Frankfurter Hauptbahnhof.

Trotz des digitalen Zeitalters und der Tatsache, dass laut BITKOM fast zwei Drittel der Deutschen online shoppen, empfinden 62 Prozent der Befragten Werbung im WorldWideWeb als ärgerlich, 34 Prozent als überall verteilt oder 31 Prozent als störend. Die Computerwebsite Golem beispielsweise schaltete gegen Adblocker einen Aufruf. Nur wenn Werbung ausgliefert werden kann, dann kann ein journalistischer Service erhalten bleiben.

Golem: Bitte keine Adblocker.

Golem: Bitte keine Adblocker.

Nur eine kleine Gruppe sagt, dass Online-Anzeigen überzeugend (7 Prozent), intelligent (18 Prozent) oder auffällig (22 Prozent) sind. „Kreative Agenturen haben in den vergangenen Jahrzehnten traditionelle Werbung perfektioniert. Sie ist ein großer Bestandteil unseres täglichen Lebens und wir sind alle mit Fernseh-, Zeitschriften- und Radiowerbung aufgewachsen. Es ist nicht ganz überraschend, dass Online- und Digitalkanäle nicht gleichermaßen erfolgreich sind. Sie bestehen erst seit relativ kurzer Zeit. Aber die digitale Landschaft und die damit einhergehenden Möglichkeiten für Marken ändern sich ständig. Derzeit müssen sie herausfinden, was funktioniert und was nicht. Trotzdem wird aus unserer Studie klar, dass Marken eine Menge tun müssen, um die Aufmerksamkeit des Konsumenten in der digitalen Welt zu erhalten“, kommentiert Mark Phibbs, Vice President EMEA Marketing bei Adobe.

In der Werbung haben Inhalte immer noch die größte Überzeugungskraft. Dabei spielt der Kanal keine Rolle. Marken sollten beachten, was Konsumenten ansprechend finden:

  • 73 Prozent der Deutschen sagen, dass Anzeigen eine einzigartige Geschichte erzählen sollen, statt nur das Produkt zu verkaufen, ebenso beliebt ist nur noch ein schönes Werbemotiv.
  • Humor spielt ebenso eine große Rolle: für 82 Prozent sind lustige Anzeigen effektiver als „sexy“ Motive.
  • 47 Prozent meinen, dass professionell gestaltete Werbung am effektivsten ist.
  • 20 Prozent sehen durch Nutzer erzeugte Inhalte als effektivstes Werbetool.
Klassische Plakatwerbung von Amazon in der S-Bahn.

Klassische Plakatwerbung von Amazon in der S-Bahn. 

Digital denken

Obwohl Konsumenten anscheinend immer noch nicht an Soziale Medien als Werbekanal gewöhnt sind, zeigt die Studie von Adobe weitere Möglichkeiten für Marken, um Konsumenten über diese Kanäle einzubinden:

  • Von 49 Prozent der Teilnehmer aus Deutschland, die bereits Social Media genutzt haben, deutet ein Drittel an, dass sie schon etwas im Namen einer Marke mit „Gefällt mir“ markiert haben.
  • 45 Prozent „liken“ Marken, deren Produkte sie regelmäßig kaufen.
  • Die wichtigsten Gründe, warum Menschen Marken oder Produkte „liken“, ist die Information über ihre Vorlieben und Interessen (60 Prozent), das Verfassen eines positiven Testberichts (33  Prozent) sowie die Empfehlung der Produkte für Freunde (33 Prozent).
  • Marken sollten aber bedenken, dass 40 Prozent der Nutzer einen „Gefällt mir nicht“-Button möchten.
Und der Buchhandel wird wieder sauer sein.

Und der Buchhandel wird wieder sauer sein.

Persönliche Ansprache

In Bezug auf Konsumerisierung haben deutsche Anwender eine neutrale (46 Prozent) oder positive (44 Prozent) Haltung zu Webseiten, die eine Kaufhistorie nutzen, um personalisierte Produkt- und Service-Empfehlungen zu geben. Besonders gut machen dies vor allem Online-Marken wie Amazon, Google oder Zalando. Es gibt jedoch eine schmale Grenze bei der Konsumerisierung: Die Studie belegt, dass Nutzer weiterhin über die Menge an Daten besorgt sind, die über ihr Online-Verhalten gesammelt wird. 64 Prozent sagen, dass sie bei gezielter Werbung, die auf diese Informationen zurückzuführen ist, ein gruseliges Gefühl haben.

 

Social Media: QR-Code bei Metzgerei Braun

25. Mai 2013

Der Einsatz von QR-Codes ist mir in meinem Seminaren ein Anliegen. Immer wieder habe ich auch in diesem Blog und in meinem Buch darüber geschrieben. Die Erfindung von Toyota ist für mich die konsequente Brücke zwischen Print- und Online-Medien. Vor kurzem war ich in meiner Lieblingsmetzgerei in Wiedenzhausen einkaufen. Metzgermeister Werner Braun und sein Team macht einen super Job und seine Waren haben mich total überzeugt: Qualität, Frische und Geschmack.

QR Code auf dem Kassenzettel

QR Code auf dem Kassenzettel

Noch überzeugter war ich, als ich beim jüngsten Einkauf den Kassenzettel näher betrachtete. Dort waren nicht nur die üblichen Einkäufe vermerkt, sondern auch ein QR-Code. Dahinter verbirgt sich nicht die Website der Metzgerei – sie ist noch nicht Smartphone optimiert – sondern ich bekomme einen Adresseintrag in mein Smartphone-Adressbuch. So habe ich die Kontaktdaten der Metzgerei immer dabei und kann Grillwürste telefonisch vorbestellen. Ein hervorragender Service, den ich unter der Woche gleich mal ausnutzen werden – wenn das Wetter mitspielt.

300 Prozent Steigerung bei mobiler Videonutzung

2. Mai 2013
Ich hab mir die Papst-Wahl im Internet angeschaut.

Ich hab mir die Papst-Wahl im Internet angeschaut.

Die Kommunikation wird mobil und auf meinen Seminaren erarbeiten wir die Chancen von mobilen Endgeräten für Verbraucher und Firmen. Dabei spielt Bewegtbild eine immer größere Rolle. Nicht zuletzt die Tatsache, dass Smartphones und Tablets eine Videokamera in Board haben, ist erleichtert geworden, selbst bewegte Bilder zu erzeugen und ins Internet hochzulaufen.

Jetzt liefert mir Adobe Zahlenmaterial für den rasanten Anstieg der Nutzung von Video-Content über mobile Geräte. Interessant: Auch TV-Nutzung über mobile Geräte setzt sich zunehmend durch. Was Adobe aber nicht wusste, sind aktuelle Entwicklungen in Deutschland. Die Volumentarife bei Handys und Tablets zwangen die User auf WLAN auszuweichen. Jetzt stehen aktuelle Drosselungbemühungen der Telekom dem Trend zu mobiler Videonutzung entgegen.

Adobe hat die Ergebnisse des neuesten Digital Index Report vorgestellt. Darin untersucht das Unternehmen das Nutzungsverhalten von Online-Konsumenten in Bezug auf Videos und Werbung. Gemäß dem Report werden über mobile Geräte 300 Prozent mehr Videos betrachtet. Die Nutzung digitaler TV Everywhere-Angebote hat sich im vergangenen Jahr verzwölffacht. Auf Facebook werden Video-Inhalte doppelt so oft mit „Gefällt mir“ markiert,. geteilt oder kommentiert als sonstiger Content – das kann ich aus eigenen Erfahrungen nur bestätigen. In Bezug auf Video-Werbung machen pre-roll Ads bei längeren Videos 82 Prozent aller Ad-Betrachtungen aus und werden damit deutlich häufiger aufgerufen als mid-role Ads oder post-roll Ads.

 

Im Internet konnte ich live das Ausrufen des neuen Papstes erleben. Mobiles Video macht es möglich.

Im Internet konnte ich live das Ausrufen des neuen Papstes erleben. Mobiles Video macht es möglich.

Die Kernaussagen des Adobe-Berichts lauten:

Nutzung von TV Everywhere 

2012 stellte in den USA ein Rekordjahr für die Nutzung von TV Everywhere-Angeboten dar. Die Zahl der Anmeldungen stieg um das zwölffache im Vergleich zum Vorjahr und wurde durch Events wie die olympischen Sommerspiele, die Fußball-Europameisterschaft 2012 und die NBA Playoffs weiter gefördert. In Deutschland Streaming ARD und ZDF ihre Programme live ins Internet.

Videokonsum nach Geräten

Der Anteil gestarteter Videos über mobile Geräte hat sich im vergangenen Jahr um mehr als das dreifache von 3 Prozent auf 10,4 Prozent erhöht. 89,6 Prozent der Videos werden noch immer über  Desktop-Rechner abgerufen. Innerhalb der mobilen Geräte steigen die Video-Abrufe über Tablets am stärksten. Konsumenten rufen Videos am Wochenende bevorzugt über Tablets ab. An Sonntagen finden 17 Prozent der Video-Starts über Tablets statt. Bei Betrachtung aller mobilen Geräte ist die Video-Nutzung an Montagen, Donnerstagen und Sonntagen mit je 16 Prozent am höchsten.

Social Media und Video 

Facebook-User kommentieren, liken und teilen Video-Inhalte zweimal häufiger als anderen Content. Das Ergebnis verdeutlicht, dass Video-Inhalte Marken helfen können, die Interaktion mit ihren Fans zu fördern. Auf Twitter wird dreimal häufiger auf Video-Inhalte von Medienseiten verwiesen, als auf anderen Content.

 

Videoinhalte werden durch Social Media geteilt.

Videoinhalte werden durch Social Media geteilt.

Meistgenutzte Video-Inhalte 

Inhalte von TV-bezogenen Medienseiten werden über alle Geräte hinweg deutlich häufiger bis zum Ende geschaut, als solche von nicht TV-bezogene Seiten. Der Traffic über Tablets steigt hier ebenfalls am stärksten. Mobile Video-Klicks steigen zudem speziell bei besonderen Sportevents um das Doppelte, beispielsweise bei den Olympischen Spielen 2012 oder dem US-College NCAA Tournament 2012.