Habt ihr eine Regelung für eMails? Checkt ihr alle paar Sekunden eure Mails oder öffnet ihr das Postfach nur einmal am Tag? Habt ihr eine Strategie für Mails?
eMails können im Büroalltag eine echte Plage sein. Fast jeder ärgert sich dann und wann über sie. Doch seien wir ehrlich: Das Problem sind weniger die eMails an sich, sondern der falsche Umgang mit ihnen. Jeder vierte deutsche Büroangestellte ärgert sich laut Adobe regelmäßig über eMails, weil ein persönliches Gespräch deutlich besser gewesen wäre. Dabei stelle ich persönlich fest, dass manche Leute gar nicht mehr telefonieren können oder wollen. Real-Time-Kommunikation ist bei manchen Mitmenschen nicht mehr angesagt.
Was aber wirklich nervt sind die 17 Prozent, die genervt sind von Kollegen, die ständig „Allen Antworten“, obwohl der eMail-Inhalt gar nicht für alle bestimmt bzw. relevant ist. Auch den Vorgesetzten bei allem und jeden in Kopie zu setzen (15 Prozent), weitergeleitete Mails, die man längst erhalten hat (13 Prozent), und Kritik oder negatives Feedback via eMail (acht Prozent), kommen bei den Deutschen nicht allzu gut an. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Adobe Studie, für die europaweit mehr als 3.000 Büroangestellte befragt wurden.
Deutschlands Strategien gegen überfüllte Postfächer
Einer der größten Nerv-Faktoren ist nicht zuletzt die zunehmende eMail-Flut: Wenn das Postfach mal wieder überzuquellen droht, wird die eMail schnell zum echten Zeitfresser. Um dem entgegen zu wirken, haben sich 81 Prozent der Deutschen eine Strategie zurechtgelegt. 38 Prozent reagieren sofort auf eingehende eMails, um erst gar keinen Mail-Stau im Postfach aufkommen zu lassen. Nicht gelesene Newsletter werden von 35 Prozent regelmäßig abbestellt. Bei mehr als jeden Fünften hat es sich bewährt, nur die letzte eMail im Posteingang zu belassen – alle anderen werden gelöscht oder in entsprechende Ordner sortiert. 16 Prozent nutzen Filter oder Tags, um die Mail-Flut von vornherein einzudämmen. Ich habe zeitweise probiert, nur zweimal am Tag meine Mails zu lesen und abzuarbeiten. Dann habe ich die Mails komplett abgearbeitet, so dass keine ungelesenen Mails im Posteingang waren.
eMail bleibt einer der wichtigsten Marketing-Kanäle
Trotz aller Widrigkeiten spielt die eMail im privaten und beruflichen Umfeld nach wie vor eine zentrale Rolle. Für jeden fünften deutschen Büroangestellten ist sie auch heute noch das bevorzugte Kommunikationsmittel, um sich mit Kollegen auszutauschen. Mehr als vier Stunden verbringen sie täglich damit, ihre privaten und beruflichen eMails zu checken. Für das Marketing bleibt die eMail damit auch in Zeiten von Snapchat und boomender What´s App-Kommunikation ein relevanter Kanal, um potenzielle Interessenten zu erreichen. Und mehr noch: Für 55 Prozent der Deutschen ist sie sogar der bevorzugte Weg, um von einer Marke kontaktiert zu werden. Und das am liebsten Mobile, denn: Mehr als zwei Drittel (69 Prozent) lesen ihre eMails regelmäßig auf dem Smartphone.
Interessant war, dass ich bei einem Schülerzeitungsseminar einen Satz hörte: eMail ist nur was für alte Leute. Ein Großteil der jungen Zeitungsmacher hatte zwar eine eMail, um soziale Netzwerke zu aktivieren, schaut aber so gut wie nie ins Mail-Postfach. Für Marketingmenschen ein Albtraum, denn mit der eMail-Verweigerung kommen die Marken nicht mehr an die Jugend.
Werbe-Mailings: Darauf kommt es den Deutschen an
Damit die Werbe-Mail auch wirklich geöffnet und gelesen wird, muss sie jedoch den gestiegenen Anforderungen der Verbraucher gerecht werden. Knapp jeder zweite Deutsche (45 Prozent) ist beispielsweise genervt, wenn zu häufig eMails von ein- und derselben Marke reinkommen. Bei mir was es Xing. Das Netzwerk hat mich genervt und ich konnte einzelne Mails nicht abbestellen, also bestellte ich das ganze Zeug auf einmal ab. Zu lange und schlecht geschriebene Mailings sind für 33 Prozent der Grund, die digitale Post umgehend im Papierkorb zu versenken. Ähnlich sieht es bei den eMails aus, die auf dem Smartphone empfangen werden: Für jeden vierten Deutschen (26 Prozent) ist es ein absolutes „No-Go“, wenn er erst endlos scrollen muss, um die gesamte eMail lesen zu können. Aber auch ein sperriges, nicht mobil-optimiertes Layout (22 Prozent) und lange Ladezeiten (17 Prozent) tragen dazu bei, dass deutsche Nutzer negativ aufs eMail-Marketing reagieren. Der Bloggerclub in München hat vor kurzem ein hervorragendes Seminar zum Thema Newsletter durchgeführt, das auf große Resonanz stieß.
Das Grab meines Lieblingsregisseurs Stanley Kubrick, das ich 2014 besuchen durfte. Foto: Lange
Durch den überraschenden Tod eines Bekannten kam ich ins Nachdenken. Vieles von den Gedanken sind privat, aber einen Gedanken möchte ich hier ausbreiten. Wie gehen wir mit dem digitalen Erbe um? Was passiert mit meinen Daten nach meinem Tod? Kommen meine Erben überhaupt an die Daten heran und wie läuft denn die digitale Vorsorge?
Ich habe Mailaccounts, Accounts in sozialen Netzwerken wie Twitter und Facebook, Xing und LinkedIn, ich habe mehrere Clouds am Laufen, ich habe verschlüsselte Festplatten und vieles mehr – doch die unterschiedlichen Passwörter kenne nur ich. Wie kommen meine Erben nach meinem Tod Zugang zu diesen Daten? Darüber habe ich mir bisher keine Sorgen gemacht, denn wie sagte mein Vater einstmals: „Sohn, ich bin noch nie gestorben.“
Ich habe recherchiert und festgestellt, ich bin mit diesen Gedanken wohl nicht allein. Auch die BITKOM hat sich um das digitale Erbe Gedanken gemacht und ähnliche Fragen gestellt. Neun von zehn Internetnutzern (93 Prozent) haben für den Fall ihres Todes diesen „digitalen Nachlass“ nicht geregelt. Das ist das Ergebnis einer BITKOM-Umfrage. Demnach geben etwa acht von zehn (78 Prozent) Internetnutzern an, dass sie ihren digitalen Nachlass gerne regeln würden, ihnen dafür aber Informationen fehlen.
Was mich in unserem regelwütigem Land voller Juristen erstaunt: Im Gegensatz zum Erbrecht an Sachgegenständen gibt es noch keine gesetzlichen Regelungen zum Umgang mit dem digitalen Nachlass. Die BITKOM gibt daher den Tipp: Jeder Nutzer sollte deshalb schriftlich festhalten, wie und durch wen nach dem Tod diese digitalen Daten verwaltet werden. Auch kann deren Löschung verfügt werden. Das können ein Testament oder eine Vollmacht regeln. Wie jedes Testament müssen solche Verfügungen den gesetzlichen Formvorschriften entsprechen. Vor allem für den Zugriff auf Online-Dienste wie soziale Netzwerke, E-Mail-Konten oder Cloud-Dienste sollte man eine Regelung treffen, da die Erben nicht automatisch Zugang bekommen.
Dieser Gedanke ist unangenehm, aber ich werde mich damit beschäftigen und mit meiner Familie darüber sprechen. Wie habt ihr die Sache geregelt oder ist diese Sache überhaupt bei euch geregelt? Die BITKOM hat folgende Ratschläge:
Persönliche Informationen auf Datenträgern
Wenn im Testament nichts Anderes geregelt ist, werden die Erben Eigentümer aller Gegenstände des Verstorbenen, also auch des Computers, Smartphones oder lokaler Speichermedien. Damit dürfen sie die dort gespeicherten Daten uneingeschränkt lesen. Deshalb sollte man die Entscheidung, ob die Hinterbliebenen nach dem Tod Einblick in die digitale Privatsphäre haben, zu Lebzeiten treffen. So kann ein Notar oder Nachlassverwalter unter Umständen entsprechende Dateien oder ganze Datenträger vernichten lassen. Neben Hinweisen auf das Erbe können sich in persönlichen Dateien sensible private Informationen befinden, die man lieber mit ins Grab nehmen möchte.
Kommen meine Erben nach meinem Tod an die Daten meiner Cloud?
Online-Dienste wie E-Mail-Konto oder Cloud-Speicher
Hinterbliebene erben nicht nur Sachwerte, sondern treten auch in die Verträge des Verstorben ein. Gegenüber E-Mail- und Cloud-Anbietern haben sie in der Regel Sonderkündigungsrechte. Bei der Online-Kommunikation gilt zugleich das Fernmeldegeheimnis, das auch die Rechte der Kommunikationspartner des Verstorbenen schützt. In der Praxis gelingt der Zugang zu den Nutzerkonten am besten, wenn der Verstorbene zu Lebzeiten geregelt hat, ob und in welchem Umfang die Erben im Todesfall Zugriff auf die Online-Accounts erhalten. Außerdem kann man die Zugangsdaten für solche Dienste beim Notar hinterlegen. Dabei sollte man aber beachten, dass der Notar zusätzliche Gebühren verlangt, falls sich Angaben wie Benutzername oder Passwort zwischenzeitig ändern.
Profile in sozialen Netzwerken
Hinterbliebene sollten die Betreiber von sozialen Netzwerken benachrichtigen, wenn sie entsprechende Mitgliedschaften des Verstorbenen kennen. Viele Betreiber verlangen die Vorlage einer Sterbeurkunde. Bei Facebook zum Beispiel können Erben die Entfernung des Nutzerkontos eines Verstorbenen beantragen oder das Profil in einen „Gedenkzustand“ versetzen. Die Profilinhalte bleiben dann erhalten und Freunde oder Familienmitglieder können in der Chronik Erinnerungen teilen. Das habe ich neulich gesehen. Ein Kollege ist vor zwei Jahren verstorben und seine Ehefrau pflegt den Account weiter.
Bei beruflichen Netzwerken wie etwa Xing und LinkedIn wird das Profil unsichtbar geschaltet, sobald der Betreiber vom Tod eines Mitglieds erfährt. Google bietet beispielsweise den „Inactive Account Manager“ an, mit dem ein Nutzer zu Lebzeiten bereits einstellen kann, was nach seinem Tod mit dem Account passieren soll.
Hier kann man seinen digitalen Nachlass bei Google klären.
Immer wieder bekomme ich in meinen Kursen die Frage: Wie komme ich bei Google auf die erste Seite? Meine Antwort ist Standard: Wenn ich wüsste, wie Google genau funktioniert, würde ich keine Seminare geben. Dennoch gebe ich natürlich Tipps für SEO, die jeder umsetzen kann, ohne technisch zu tief einzusteigen.
Bei meinen Seminaren gebe ich Tipps, wie ein einfaches SEO gelungen kann.
Hier kommt ein Beitrag der Löwenstark Online-Marketing GmbH genau richtig, Sie haben 10 Gebote für den erfolgreichen Einsatz von Content Marketing für SEO zusammengestellt, die ich gerne teile. Beim Content Marketing in der SEO geht es darum, durch hochwertige Inhalte Aufmerksamkeit und Links für die eigene Website zu generieren – sprich: nachhaltige Top-Platzierungen in den Suchergebnissen.
Nur auf die Suchmaschine ausgerichtete Start-, Kategorie- und Produkttexte genügen inzwischen nicht mehr, um eine Website im umkämpften Wettbewerbsumfeld an vorderste Positionen zu befördern. Sämtliche Inhalte von Texten über Bilder bis hin zu Videos müssen mehr denn je auf die Nutzer ausgerichtet sein und diesen einen Mehrwert bieten. Denn Content, der den User zum Verweilen einlädt, wird auch von der Suchmaschine honoriert.
Das erste Gebot: „Kenne deine Zielgruppe“
Erfolgreiche Content Marketing-Manager kennen ihre Zielgruppen und wissen, welche Informationen für sie relevant sind. „Online-Händler sollten die Sprache ihrer Zielgruppe verwenden und über Themen schreiben, die ihre Kunden faszinieren“, erklärt Marian Wurm, von Löwenstark Online-Marketing GmbH. Themen, die Kunden interessieren, lassen sich zum Beispiel in Kommentaren oder Kundenfragen finden.
Das zweite Gebot: „Erstelle originelle & redaktionell hochwertige Inhalte“
Guter Content regt zum Verweilen an und wird gern von den Lesern weiterempfohlen und geteilt. Guter Content ist exklusiv, redaktionell hochwertig und einzigartig – deutlich qualitativer als von SEO-Texten der letzten Jahre gewohnt. Keyword Stuffing sollten Autoren dabei unbedingt vermeiden – rein auf Keywords optimierte Texte bieten selten spannende und gut zu lesende Inhalte.
Das dritte Gebot: „Biete vielfältigen Content gratis an“
Ob Texte, Infografiken, Videos, Bilder, E-Books oder Streams – es gibt viele Wege, Inhalte passend und ansprechend aufzubereiten und zu präsentieren. „Unternehmen, die abwechslungsreichen Content kostenlos publizieren und verbreiten erhöhen so ihre Chance, von den Usern – und von den Suchmaschinen – wahrgenommen zu werden“, betont der Experte Wurm.
Das vierte Gebot: „Veröffentliche den Content verstärkt auf der eigenen Webseite“
Im modernen Content Marketing werden die Inhalte nicht mehr nur via Linkbuilding auf externen Seiten eingesetzt, sondern sind verstärkt auf den Websites der Händler selbst zu finden. Verbreitet werden sie über die Blogs und Themenseiten der Influenzer. Die Idee ist, dass die User durch das Teilen der Inhalte quasi zu Linkbuildern werden.
Das fünfte Gebot: „Verbreite die Inhalte gezielt über verschiedene Kanäle“
Es gibt im Internet zahlreiche Plattformen, auf denen Unternehmen ihren Content platzieren können – von der eigenen Firmenwebseite über ein Corporate Blog bis hin zu sozialen Netzwerken wie Google+, Facebook, Xing, YouTube oder Pinterest. „Verlieren Sie dabei aber nie ihre Zielgruppe aus den Augen“, warnt Wurm. „Wählen Sie durchdacht die richtigen Kanäle, um Ihren Content zu streuen. Setzen Sie auf Klasse und nicht auf Masse.“
Das sechste Gebot: „Sei Berater, kein Verkäufer“
Es ist wichtig, sich im Netz die Reputation als Experte und Meinungsführer aufzubauen. „Denken Sie beim Content nicht wie ein Verkäufer, sondern wie ein Berater“, rät Wurm. „Stellen Sie auf Ihre Unternehmenswebsite oder Ihr Social Media-Profil Ratgebertexte oder Anleitungs- und Erklärungsvideos, die den Besuchern Mehrwert bieten.“
Das siebte Gebot: „Erzähle wahre Geschichten, keine Märchen“
Wer über sein Unternehmen und seine Produkte faszinierend erzählen kann, hat verstanden, worum es beim Content Marketing geht. Originelle, interessante Inhalte bilden und unterhalten zugleich – zudem verankern sie sich besser in der Erinnerung der User. Wer dagegen flunkert, läuft Gefahr aufzufliegen und an Reputation zu verlieren.
Das achte Gebot: „Ermutige die User zur Interaktion”
Durch exklusive Inhalte, spannende Diskussionen oder Umfragen können Target Groups in die Markenkommunikation eingebunden und zusätzlich zur Interaktion mobilisiert werden. Die Kommentarfunktion und die Einbindung der Social Media-Plug-ins wie des „Like-Button” (Facebook) oder „+1-Button” (Google Plus) in die Unternehmenswebseite ermöglichen den Usern wertvollen Content im Web zu kommentieren, zu verbreiten und weiterzuempfehlen.
Das neunte Gebot: „Gewinne Internetnutzer als Autoren“
Jeder User hat etwas zu Produkten und Leistungen zu erzählen – Stichwort: User-generated Content. Durch Wettbewerbe oder Gewinnspiele können Nutzer als Autoren gewonnen werden, welche eigene Beiträge erstellen und diese über ihre privaten Social Media-Kanäle verbreiten. „Fragen, welche die User selbst aufwerfen und beantworten, liefern genau die Inhalte, nach denen andere Internetnutzer suchen“, pointiert Wurm. „Das wird auch von Google honoriert.“ Positiver Nebeneffekt: Userfragen generieren auch wertvolle Longtail-Keywords.
Das zehnte Gebot: „Schreibe unter deinem echten Namen und nutze den Google Authorship“
Viele Unternehmen posten Content unter dem Unternehmensnamen – das ist verschenktes Potenzial. Echte Autoren, die ihr Google+ Profil mittels des Google Authorship Markups mit Beiträgen auf Unternehmensseiten verknüpfen, erhöhen aus Google-Sicht die Glaubwürdigkeit der Inhalte. „Google Authorships, bei denen ein Foto des Autors neben der Artikelvorschau zu sehen ist, heben sich von anderen Ergebnissen ab, erregen mehr Aufmerksamkeit und erzielen eine höhere Click-Through-Rate“, erklärt Wurm.
Vier von fünf (78 Prozent) Internetnutzern in Deutschland sind in einem sozialen Netzwerk angemeldet und zwei Drittel (67 Prozent) nutzen diese auch aktiv. Das berichtet der Hightech-Verband Bitkom auf Grundlage einer aktuellen Studie zur Verbreitung sozialer Netzwerke. Dies hat mich doch schon sehr erstaunt, denn ich fand die Zahlen sehr hoch. Wer aber auf den zweiten Blick hinschaut, wird feststellen: die Bitkom hat Recht. Viele sehen in sozialen Netzwerken Plattformen wie Facebook und Twitter, aber wir dürfen die vielen mobilen Plattformen wie Instram, Vine, Shuttersong oder auch YouTube denken.
Ich bin viel ganzen Land zum Thema Social Media unterwegs. Ich führe dabei nicht strickt Buch, sondern es ist oftmals auch Bauchempfindung. Danach sind die Nutzerzahlen vor allem bei den Älteren stark gestiegen. Das sagt auch die Bitkom. 55 Prozent der Internetnutzer in der Generation 50-Plus sind derzeit in sozialen Netzwerken aktiv. Zum Vergleich: Vor zwei Jahren waren es erst 46 Prozent.
Interessant ist aber der Grund, warum die Generation Silbersurfer in sozialen Netzwerken aktiv ist. Meiner Erfahrung nach ist es nicht, die Möglichkeit Aussagen zu posten, zu kommentieren, Bilder einzustellen oder Videos zu teilen. Es ist oftmals so, wenn man Leute nach dem Grund fragt, kommt die Antwort: Früher hat mich der Sohn, der Neffe, der Enkel am Wochenende angerufen. Heute sagt er zu mir: Schau doch ins Facebook, dann siehst du was ich mache. Die Generation schaut und informiert sich. Sie postet weniger. So waren Frauen bei der Nutzung sozialer Netzwerke bislang deutlich überrepräsentiert, jetzt konnten die Männer annähernd gleichziehen: 68 Prozent der weiblichen Internetnutzer sind aktive Mitglieder in den Netzwerken, bei Männern sind es 67 Prozent. Vor zwei Jahren waren dagegen erst 61 Prozent der Männer in sozialen Netzwerken aktiv.
Laut Umfrage konnten sich in Deutschland neben dem mit Abstand beliebtesten Netzwerk Facebook andere Communitys mit Erfolg etablieren oder neu in den Markt einsteigen. 56 Prozent der Internetnutzer sind aktive Mitglieder bei Facebook. Es folgen die Netzwerke Stayfriends mit 9 Prozent, vor Werkenntwen mit 8 Prozent und Xing mit 7 Prozent. Jeweils 6 Prozent der Internetnutzer sind bei Twitter und Google+ aktiv.. Im Schnitt sind Internetnutzer in Deutschland in 2,5 sozialen Netzwerken angemeldet und in 1,4 aktiv.
Am stärksten werden soziale Netzwerke freilich von den Jüngeren genutzt: 87 Prozent der 14- bis 29-Jährigen Internetnutzer sind aktive Mitglieder. Mit einem Anteil von 83 Prozent haben fast alle in dieser Altersgruppe ein Profil bei Facebook. Jeweils 9 Prozent nutzen Twitter, Google+ oder das Foto-Netzwerk Instagram. Die Musik-Community Soundcloud nutzen unter den Jüngeren 4 Prozent und die auf Fotos, Grafiken und Animationen setzenden Communitys Tumblr und Pinterest jeweils 3 Prozent. Sieben von zehn aktiven Mitgliedern (69 Prozent) nutzen die Netzwerke täglich. Ein Drittel sind Intensivnutzer, die eine Stunde oder länger pro Tag aktiv sind. Unter den 14- bis 29-Jährigen sind es mit 52 Prozent sogar mehr als die Hälfte.
Die Netzwerke werden im Wesentlichen zu vier Zwecken genutzt: Kommunikation, Information, Organisation und Unterhaltung. Laut Bitkom-Umfrage wollen sich 73 Prozent der Nutzer mit Freunden austauschen und 47 Prozent den Kontakt mit ihrer Familie pflegen. 38 Prozent informieren sich über das Tagesgeschehen, 36 Prozent wollen neue Kontakte knüpfen und 35 Prozent organisieren ihre Freizeitaktivitäten mit Hilfe der Netzwerke.
Mein Blogger-Freund Ludger Freese hat mir ein Blockstöckchen zugeworfen und ich hab es gerne angenommen. Er stellte mir ein paar Fragen, die ich hier beantworten. Viel Spaß beim Lesen.
Welcher Blogger-Typ bis du?
Als gelernter Journalist, der früher für Tageszeitungen und Fachzeitschriften tätig war, sind Blogs für mich eine klare Fortführung meiner journalistischen Arbeit. Wie kam es zu meinem Blog redaktion42.com? Ich gebe ja seit mehreren Jahren erfolgreich Seminare, unter anderem auch zum Thema Web 2.0. Dort zeige ich, wie sich die Welt verändert. Mit meinem Freund und Kollegen Thomas Gerlach saß ich vor fünf Jahren zusammen und wir kamen auch auf das Thema Blogosphäre zu sprechen. Uns war klar, dass wir nicht über Blogs referieren können, ohne wirklich dabei zu sein. Es gibt schon genügend Schwätzer, die über Sachen abstrakt philosophieren, ohne es zu praktizieren. Also – gesagt, getan. Wir beide gingen ans Bloggen. Doch was sollte der Inhalt sein? Wir beide verfolgten unterschiedliche Konzepte. Während der Kollege Gerlach zweimal die Woche zu speziellen Themen aus der Medien- und Internetbranche schreibt, versuche ich jeden Tag einen bunten Blogpost zu schreiben. Während seine Zielgruppe spitz und elitär ist, sollte mein Blog breit aufgestellt sein, er sollte vor allem Spaß machen. Daher wählte ich als Untertitel auch: Der Blog des digitalen Nomaden Matthias J. Lange. Wie ursprünglich Blog als grass-roots movement schreibe ich eine Art Tagebuch: Ich schreibe über die Dinge, die mich bewegen, die mir auffallen, die ich erfahre. Nach fünf Jahren können wir feststellen: Mein Blog ist der erfolgreichere, hat eine deutlich höhere Reichweite. Es stellt sich heraus, dass sich die User gerne mit den alltäglichen Dingen im Netz beschäftigen, sich überraschen und unterhalten lassen und da sind sie bei mir an der richtigen Adresse.
Gerätschaften digital:
Seit 1984 ist es sind Apple-Geräte. Die aktuellen sind im ganzen Haus verteilt, der Rest im Museum. Momentan sind es MacBook Pro, zwei MacBook Air, Mac Pro, iMac und mehrere Mac minis. Zudem nutze ich iPhone 5 und iPad 4 als mobile Geräte. Als professionelles Fotoequipment nutze ich Nikon D3x und Fuji X100s, im Videobereich die großen Canon- und JVC-HD-Kameras. Ein neues Hobby von mir ist die GoPro Hero3 mit einer wahnsinniger 4k-Auflösung. Und ich habe Akkus wie den tizi Kraftprotz und Ladekabel dabei, weil ohne Strom geht es nicht. Zur Unterhaltung und Entspannung darf der Kindle nicht fehlen.
Gerätschaften analog:
Mein Lieblingsfüller, den ich nur zum Unterschreiben dabei habe. führe ich so dann und wann mit mir. Aber so viele Unterschriften muss ich dann noch nicht leisten. Aber im Ernst: Die Welt ist nicht schwarz oder weiß – nicht anlaog oder digital. Meine Welt ist grau oder im besten Fall bunt.
Arbeitsweise:
Als Tageszeitungsjournalist habe ich gelernt, allzeit bereit zu sein und in jeder Situation schreiben zu können. Aber um genügend Platz für die Familie zu haben, schreibe ich in der Regel für meinen Blog am frühen Morgen oder in der späten Nacht. Ich habe keine Angst vor dem Schreiben. Ich arbeite ich an verschiedenen Blogbeiträgen gleichzeitig. Mein Ziel ist es, jeden Tag einen Blogbeitrag zu veröffentlichen. Viele Beiträge sind geplant und auf den Tag abgestimmt. Natürlich kommen tagesaktuelle Ereignisse hinzu und werfen die ganze Planung über den Haufen. Aber das macht das Ganze wieder spannend.
Welche Tools nutzt du zum Bloggen, Recherchieren und Bookmark-Verwaltung?
Als Blog-Plattform nutze ich WordPress, unterwegs auf der WordPress App. Texte schreibe ich in Google Drive und mehr und mehr ging ich zum Diktieren über aufgrund einer ausgeheilten Augenkrankheit. Die Textdateien sind für meine Frau freigegeben, die meine erste Kritikerin ist.
Ich nutzte früher auch Posterous als Plattform, aber dieser Dienst wurde ja eingestellt und meine Daten zu WordPress migriert. Ich versuche für meine Blogs in der Regel eigene Fotos oder Videos zu nehmen. Dazu ist für mich YouTube eine hervorragende Plattform. Mein Kanal heißt dort redaktion42. Die Bildbearbeitung erfolgt klassisch über Photoshop am Rechner oder entsprechende Tools am iPad. Die Verbreitung geschiet über Twitter, Facebook, Xing, Linkedin, Pinterest und Google+. Die Twitterfeeds werden mehrmals am Tage in unterschiedlichen Varianten wiederholt. Um Kommunikation zu fördern kommentiere ich bei meinen Freunden und erweitere so meine Reichweite.
Wo sammelst du deine Blogideen?
Meine Unterzeile des Blogs redaktion42.com lautet, das Blog des digitalen Nomaden Matthias J. Lange, ich bin ein Reisender. Ich bekomme meine Idee aus dem Web, viel aus den sozialen Netzwerken und dem RL, einige Hinweise kommen über klassische PR-Mitteilungen und vieles kommt aus Gesprächen mit echten Menschen. Wenn ich auf Reisen gehe, vergeht keine Stunde und ich habe neue Themen, aber auch ein kleiner Spaziergang reicht aus. Ich empfehle allen Bloggern die Lektüre von Sigi Sommer.
Was ist dein bester Zeitspar-Trick / Shortcut fürs Bloggen / im Internet?
Augen auf – die Themen liegen auf der Straße. Ich muss sie nur aufnehmen und daher ich muss mich trainieren, die Themen zu erkennen. Und das kenne ich noch aus der Zeit als ich mit der Schreibmaschine gearbeitet habe: Der Artikel ist im Kopf komplett geschrieben, bevor ich den ersten Buchstaben in die Tastatur tippe.
Aber ich musste auch feststellen, das Schreiben für einen Blog etwas anderes ist, als Schreiben für Papier. Ich liebe es früher für meine Leser zu schreiben. Aber: Ich will nicht über SEO-Maßnahmen philosophieren, aber natürlich ist Google heute einer meiner Hauptleser. Kurz und gut: ich musste meine Scheibe ändern und zwar komplett.
Das beginnt ganz einfach mit den Überschriften. Ich beherzige hier einfach mal die Tarzan Regel der Mainpost. Die Regel besagt: wenn der Text über Tarzan geht, muss Tarzan in die Überschrift. Als Printjournalist war ich es gewohnt, blumige Überschriften zu schreiben, die den Leser neugierig machen. Als Onliner, der auch für Google schreibt, muss ich klar schreiben, um was es in dem Post geht. Jeden Tag muss ich also die Gretchenfrage stellen. Schreibe ich schöne Texte für Menschen oder schreibe ich schöne Texte, die von Google gefunden werden? Am Ende ist das Leben wie immer ein Kompromiss.
Dann musste ich lernen, verstärkt auf visuelle Elemente zu setzen: also Bilder und vor allem Videos. Ging früher im Blogpost ohne Bild online, so sollte heute mindestens ein Bild und ab und zu ein Video dabei sein. Visuelle Elemente erhöhen die Aufmerksamkeit beim User und dann wird der Text auch gelesen
Benutzt du eine To-Do-List-App?
Ich habe mich von meiner Zettelwirtschaft verabschiedet. Früher hatte ich mehrere Zettel und Blöcke auf denen ich meine Notizen machte, um nichts zu vergessen. Ich führte lange To do-Listen und kam nicht zurecht. Ich verlor den Überblick.
Seit längerem habe ich damit aufgehört und führe nur noch eine einzige Liste. Damit behalte ich die Übersicht und weise das Chaos in die Schranken. Ich nutze toodledo, gekoppelt mit der Cloud, um auf jeden Endgerät die Daten snychron zu halten. Eines musste ich trotz der Technik lernen: Pack nicht zuviel in deinen Tag. Ich habe oft meine To do-Liste zu voll gepackt, so dass ich abends enttäuscht war, dass ich mein Pensum nicht geschafft habe. Das frustrierte und machte keinen Spaß. Das Übertragen von Aufgaben auf den nächsten Tag sollte nicht unbedingt zur Tagesordnung werden.
Also ganz wichtiger Tipp: Bleiben Sie realistisch. Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut und daher mute ich mir nicht mehr zuviel zu. Durch diese Listen kenne ich mein Leistungspensum. Das hat mich auch gelehrt, einmal nein zu sagen, wenn von außen mehr und mehr auf mich abgeladen wurde.
Außerdem musste ich meine persönliche Art von Projektmanagement erlernen. Oft standen früher in meiner Agenda ganz große Brocken, deren Bewältigung nicht an einem Tag zu schaffen war. Hier lernte ich ein großes Projekt in viele kleine Projektchen aufzuteilen, um tägliche Erfolgserlebnisse zu haben. Also klarer Tipp: Großer Brocken in kleinere Bröckchen aufteilen und schon läuft es besser.
Ich habe bei Kollegen gefragt, wie sie ihre Listen führen, wenn sie denn überhaupt eine führen: Die Ergebnisse waren unterschiedlich: Einer nimmt ein Schmierblatt, der andere ein Notizbuch, ein anderer seinen alten Palm und ich nehme die Cloud. Egal, was man nimmt, Hauptsache man nimmt es. Schließlich räumt diese Art von Aufgabenagenda wichtigen Speicherplatz im Gehirn frei. So ist es zumindest bei mir. Was ich aufgeschrieben habe, daran muss ich nicht jede Nacht denken. Diese To do-Listen ordnen meine Gedanken und damit kann ich mich besser strukturieren und – ganz entscheidend – besser arbeiten.
Und wissen Sie, was das Schönste ist: Wenn eine Aufgabe erledigt ist, dann streiche ich sie mit Genuss durch. Ich glaube, die Psychologie nennt es Erledigungsfreude. Das gibt Motivation und Kraft für neue Aufgaben. Denn eines ist gewiss: Aufgaben gehen nie aus.
Gibt es neben Telefon und Computer ein Gerät, ohne das du nicht leben kannst?
Im Grunde ist das iPad und die Cloud immer dabei und im Moment spiele ich viel mit der Fuji X100s herum, so dass sie auch ist. In hab den schicke braune Lederumhängetasche, darin sind die ganzen Geräte und Kabel, Stative untergebracht.
Gibt es etwas, das du besser kannst als andere?
Nein, ich bin zwar einmalig, aber ich bin nicht irgendwo besser als andere. Ich kann gut schreiben, aber es gibt bessere Schreiber. Ich kann gut fotografieren, aber es gibt bessere Fotografen. Ich kann gut filmen, aber es gibt bessere Filmer. Aber ich kann katastrophal singen.
Was begleitet dich musikalisch beim Bloggen?
Wenn ich im Tunnel bin, nehme ich nichts wahr. Daher kann ich grundsätzlich überall arbeiten. Aber Musik ist enorm wichtig in meinem Leben. Ich liebe Bob Dylan, Beatles, Pink Floyd, ELP, Deep Purple und King Crimson. Im Moment höre ich auch wieder sehr viel Kraftwerk und Hank Williams, Johnny Cash und Towns van Zandt. Unterschätzt ist zudem immernoch der großartige Warren Zevon. Im Klassikbereich stehe ich auf Bach, Beethoven und vor allem Richard Wagner, letzteren nur musikalisch – nicht politisch.
Wie ist dein Schlafrhythmus – Eule oder Lerche?
Ich kann zu jeder Tages- und Nachtzeit schlafen. Sag mir, wenn ich schlafen kann und ich schlafe. Aber durch ein geregeltes Familienleben gehe ich in der Regel gegen 0 Uhr ins Bett und stehe um 6 Uhr wieder auf. Als Freiberufler gönne ich mir dann und wann einen Mittagsschlaf und das ist für mich total erholsam. Also weder Eule von Lerche.
Eher introvertiert oder extrovertiert?
Extrovertiert – keine Frage. Liegt vielleicht auch an meinen roten Schuhen. Aber als Journalist habe ich gelernt, sich selbst nicht zu wichtig zu nehmen. Das ist als Blogger schon schwieriger. Und was ich auch lernen musste, ist die Personalisierung. Waren die Texte zunächst klassisch journalistisch geschrieben, wandelte sich die Sprache im Laufe der Zeit. Während es im klassischen Journalismus eine absolute Trennung der journalistischen Darstellungsformen gibt (zumindest in der Theorie), vermischt sich in meinem Blog die berichtende und kommentierende Form. Viele meiner Artikel enthalten heute eine klare Meinung von mir.
Diese Personalisierung spiegelt sich auch im Layout des Blogs wider. Hatte ich als Hauptbild früher ein nettes Foto von der GC aus Leipzig, wechselte ich es durch einen Porträtbild von mir aus. Und siehe da, die Zugriffszahlen und die Interaktion, sprich die Kommentare, stiegen. Wenn ich heute auf Veranstaltungen gehe, erkennen mich so manche Besucher. Das beste Beispiel war die re:publica dieses Jahr in Berlin. Als Journalist früher konnte ich unerkannt Veranstaltungen besuchen – das ist durch meinen Blog heute vorbei. Damit klar extrovertiert.
Mein Blog redaktion42.com feiert heute seinen 5. Geburtstag. Es freut mich wirklich, wie sehr dieses Experiment gewachsen ist und welche Erfolge es zu verzeichnen hat. Ich habe sehr viele Erfahrungen sammeln dürfen. Fünf Jahre harte Arbeit, die mir aber als Betreiber Spaß gemacht haben und es immer noch tut.
Wie kam es zu diesem Blog? Ich gebe ja seit mehreren Jahren recht erfolgreich Seminare, unter anderem auch zum Thema Web 2.0. Dort zeige ich, wie sich die Welt verändert. Mit meinem Freund und Kollegen Thomas Gerlach saß ich vor fünf Jahren zusammen und wir kamen auch auf das Thema Blogosphäre zu sprechen. Uns war klar, dass wir nicht über Blogs referieren können, ohne wirklich dabei zu sein. Es gibt schon genügend Schwätzer, die über Sachen abstrakt philosophieren, ohne es zu praktizieren.
Also – gesagt, getan. Wir beide gingen ans Bloggen. Als Basis wählte wir die kostenlose Online-Version von WordPress. Doch was sollte der Inhalt sein? Wir beide verfolgten unterschiedliche Konzepte. Während der Kollege Gerlach zweimal die Woche zu speziellen Themen aus der Medien- und Internetbranche schreibt, versuche ich jeden Tag einen bunten Blogpost zu schreiben. Während seine Zielgruppe spitz und elitär ist, sollte mein Blog breit aufgestellt sein, er sollte vor allem Spaß machen. Daher wählte ich als Untertitel auch: Der Blog des digitalen Nomaden Matthias J. Lange. Wie ursprünglich Blog als grass-roots movement schreibe ich eine Art Tagebuch: Ich schreibe über die Dinge, die mich bewegen, die mir auffallen, die ich erfahre. Nach fünf Jahren können wir feststellen: Mein Blog ist der erfolgreichere, hat eine deutlich höhere Reichweite. Es stellt sich heraus, dass sich die User gerne mit den alltäglichen Dingen im Netz beschäftigen und da sind sie bei mir an der richtigen Adresse.
Als gelernter Tageszeitungsjournalist, späterer Pressesprecher und anschließend Textchef und Chefredakteur mehrerer IT-Zeitschriften habe ich vor dem Schreiben keine Angst. Schreiben ist Passion und manches Mal auch ein reinigender Prozess. Aber ich musste auch feststellen, das Schreiben für einen Blog etwas anderes ist, als Schreiben für Papier. Ich liebe es für meine Leser zu schreiben. Aber: Ich will nicht über SEO-Maßnahmen philosophieren, aber natürlich ist Google einer meiner Hauptleser. Kurz und gut: ich musste meine Scheibe ändern und zwar komplett.
Das beginnt ganz einfach mit den Überschriften. Ich beherzige hier einfach mal die Tarzan Regel der Mainpost. Die Regel besagt: wenn der Text über Tarzan geht, muss Tarzan in die Überschrift. Als Printjournalist war ich es gewohnt, blumige Überschriften zu schreiben, die den Leser neugierig machen. Als Onliner, der auch für Google schreibt, muss ich klar schreiben, um was es in dem Post geht. Jeden Tag muss ich also die Gretchenfrage stellen. Schreibe ich schöne Texte für Menschen oder schreibe ich schöne Texte, die von Google gefunden werden? Am Ende ist das Leben wie immer ein Kompromiss.
Dann musste ich lernen, verstärkt auf visuelle Elemente zu setzen: also Bilder und vor allem Videos. Ging früher im Blogpost ohne Bild online, so sollte heute mindestens ein Bild und ab und zu ein Video dabei sein. Visuelle Elemente erhöhen die Aufmerksamkeit beim User und dann wird der Text auch gelesen. Zudem wurde der Blog über Facebook, Twitter, Xing, Linkedin und YouTube sowie Pinterest beworben, um die Reichweite zu steigern.
Und was sie auch lernen musste ist die Personalisierung. Waren die Texte zunächst klassisch journalistisch geschrieben, wandelte sich die Sprache im Laufe der Zeit. Während es im klassischen Journalismus eine absolute Trennung der journalistischen Darstellungsformen gibt (zumindest in der Theorie), vermischt sich in meinem Blog die berichtende und kommentierende Form. Viele meiner Artikel enthalten heute eine klare Meinung von mir.
Diese Personalisierung spiegelt sich auch im Layout des Blogs wider. Hatte ich als Hauptbild früher ein nettes Foto von der GC aus Leipzig, wechselte ich es durch einen Porträtbild von mir aus. Und siehe da, die Zugriffszahlen und die Interaktion, sprich die Kommentare, stiegen. Wenn ich heute auf Veranstaltungen gehe, erkennen mich so manche Besucher. Das beste Beispiel war die re:publica dieses Jahr in Berlin. Als Journalist früher konnte ich unerkannt Veranstaltungen besuchen – das ist durch meinen Blog heute vorbei.
Viele Menschen wurden auf mich durch meinen Blog aufmerksam. Ich habe viele Kommentare, viel Feedback und viel Anregungen bekommen. Und ich habe auch so manche Freundschaft geschlossen, Dafür ganz, ganz herzlichen Dank. Aber ich habe auch richtig viel Ärger bekommen. So mancher Leser, so mancher Firma waren überhaupt nicht einverstanden mit meiner Meinung. Damit muss ich wohl auch leben.
Danke für die Treue und auf geht‘s zu den nächsten fünf Jahren. Die Welt ändert sich und ich will dabei sein.
Wir haben noch einen langen Weg vor uns, aber ich sehe Licht am Ende des Tunnels. Gerade lese ich bei der BITKOM, dass soziale Medien bei der Mitarbeiter-Kommunikation wichtiger werden. 37 Prozent der Unternehmen setzen entsprechende Dienste und Plattformen ein. Ich kann diesen Trend bestätigen, aber noch immer gibt es Verweigerer, die den alten Holzweg propagieren.
Jetzt schule ich viele Unternehmer aus verschiedenen Branchen, meinst KMU. Da freue ich mich über das Ergebnis der repräsentativen Untersuchung bei Unternehmen im Auftrag des Hightech-Verbands BITKOM. Jedes fünfte Unternehmen (21 Prozent) setzt externe soziale Netzwerke ein, etwa Facebook oder Xing. 13 Prozent haben eine soziale Plattform in ihrem internen Netzwerk aufgebaut. Diese bieten häufig vergleichbare Möglichkeiten wie soziale Netzwerke im Web, sind jedoch nur für die eigenen Mitarbeiter zugänglich. Jedes zehnte Unternehmen nutzt für die interne Kommunikation Blogs, die von den Mitarbeitern bearbeitet werden. Zum Teilen von Fotos und Videos innerhalb des Unternehmens greifen sieben Prozent auf öffentliche Online-Dienste zurück wie YouTube oder Flickr.
Aber leider bekomme ich immer wieder Meldungen von Branchendiensten, die mit dem ganzen Social Media-Zeugs nichts anfangen können und ihren Abonnenten davon abraten. So bekam ich einen Artikel aus Abschnitt in die Hände. Abschnitt ist ein Branchendienst aus dem Friseurhandwerk und ich muss sagen, die Redaktion ist komplett auf dem Holzweg. Es hätte mir gleich klar sein müssen, als ich ins Impressum schaute. Zwar hat der Informationsdienst ein Impressum mit entsprechender Domain, aber der leitende Redakteur ist über eine T-Online Adresse erreichbar. Hier hat man das Internet wirklich nicht verstanden, weiß aber groß darüber zu schreiben.
Da heißt es so schön in einem Artikel im April: „Die Homepage, die Nutzung von Social Media haben den Branchenumsatz des Friseurhandwerks nicht nachhaltig positiv beeinflusst. Positive Effekte treten eher im Einzelfall auf und Erfolgsmeldungen sind – vor allem bei langfristiger Betrachtung – eher skeptisch zu bewerten.“ Jeder, der mit Social Media zu tun hat, weiß, dass Umsatzsteigerung nicht das primäre Ziel ist. Markenbindung, Mitarbeitergewinnung, Kommunikation, das sind die Chancen durch soziale Netzwerke. Aber wie soll das jemand wissen, der gar nicht dort aktiv ist, aber darüber schreibt und andere Leute berät?
Und weiter heißt es: „Wer die Kommunikation via Social Media nutzt, dem muss klar sein, dass dies Zeitfresser sind. Zeit, die an anderer Stelle fehlt.“ Vielleicht fehlt ihm dann die Zeit, um unnötige Artikel zu lesen.
Da freue ich mich dann doch über die BITKOM-Ergebnisse: Außer sozialen Netzwerken wie Facebook, Google Plus und Twitter sowie beruflichen Plattformen wie Xing oder LinkedIn gibt es auch einige, speziell für Unternehmen entwickelte Social-Media-Lösungen, etwa Yammer oder Jive. Diese bieten nicht-öffentliche Bereiche, in denen sich Mitarbeiter eines Unternehmens informieren, Projekte steuern oder Dateien austauschen können. Im Gegensatz zum klassischen Intranet stehen bei diesen Kollaborations-Werkzeugen in der Regel stärker der Austausch und die Zusammenarbeit im Mittelpunkt. Dadurch ist die Kommunikation innerhalb der Teams häufig dynamischer. Einige Unternehmen versprechen sich vom Einsatz entsprechender Plattformen eine effizientere Kommunikation, auch weil die zeitaufwändige Bearbeitung von E-Mails deutlich reduziert werden kann. Für Unternehmen kann der Einsatz moderner Kommunikationsplattformen zudem ein Pluspunkt bei der Suche hochqualifizierter Nachwuchskräfte sein. Diese erwarten immer häufiger entsprechende Plattformen für die Zusammenarbeit, deren Funktionsweise ihnen bereits von sozialen Netzwerken bekannt ist.
Ich bin auf eine Podiumsdiskussion eingeladen und darf zum Thema Politik und Internet diskutieren. Die Hanns-Seidel-Stiftung veranstaltet am 14. Mai eine Podiumsdiskussion im Konferenzzentrum München (Beginn: 18.30 h) mit dem Titel Online zum Wahlerfolg? Wahlkampf 2.0 und seine Perspektiven.
Heute gehören das Twittern in Sekundenschnelle und ein Facebook-Profil für immer mehr deutsche Politiker zum Alltag. Doch wie sieht es hierzulande wirklich mit dem Potenzial von Online-Wahlkämpfen, gerade mit Blick auf die bevorstehenden Wahlen, aus? Wie kann man auf Landes- und Bundesebene den Wähler erreichen und ist das Internet auch ein Medium für den Kommunalwahlkampf?
Es diskutieren die bayerische JU-Vorsitzende Katrin Albsteiger, der Google-Manager Joel Berger, die Digitalspitze der PR-Agentur MSLGROUP Germany, Adrian Rosenthal, der Wissenschaftler Andreas Jungherr sowie ich. Wer Lust kann zu kommen, sollte sich hier anmelden.
Sicherlich werden die neuen Ergebnisse der BITKOM-Umfrage diskutiert. Der Einsatz des Internets durch die politischen Parteien wird entscheidenden Einfluss auf den Ausgang der Bundestagswahl 2013 haben. Diese Meinung vertreten 37 Prozent aller Wahlberechtigten in Deutschland. Unter den 18- bis 29-Jährigen ist mit 48 Prozent sogar fast die Hälfte dieser Ansicht. Die Befragung ist Grundlage der BITKOM-Studie „Demokratie 3.0 – Bedeutung des Internets für den Bundestagswahlkampf“.
Danach zeichnet sich ab, dass insbesondere die sozialen Medien eine zentrale Rolle im Wahlkampf spielen werden. „Das Internet wird den Wahlkampf bestimmen wie nie zuvor in der Geschichte der Bundesrepublik“, sagte BITKOM-Präsident Prof. Dieter Kempf bei Vorstellung der Studie in Berlin. „Die Online-Kampagnen könnten für die Parteien zum Zünglein an der Waage werden, um die entscheidenden Stimmen zu erringen.“ Laut Umfrage informieren sich 60 Prozent der Bundesbürger über politische Themen im Web. Im Jahr der letzten Bundestagswahl 2009 waren es erst 45 Prozent. Unter den 18- bis 29-Jährigen informieren sich aktuell 80 Prozent über Politik im Internet, bei den 30- bis 44-Jährigen sind es 75 Prozent. In meinem Seminaren merke ich auf jeden Fall ein großes Interesse an den sozialen Netzen durch die Politik. Natürlich ist Social Media nur ein Teil der Kommunikation mit dem Bürger/Wähler. Viele Politiker haben noch nicht die Organisationsform für Social Media geschaffen.
Wer das Internet als Informationsquelle für politische Inhalte nutzt, steuert in erster Linie die Webseiten der klassischen Medien an: 84 Prozent informieren sich auf den Nachrichtenseiten von Spiegel, FAZ, Welt, n-tv etc. Mit weitem Abstand folgen Internetangebote von Nichtregierungsorganisationen, die 38 Prozent nutzen. Bereits mehr als ein Drittel (35 Prozent) informiert sich in sozialen Netzwerken über Politik, unter den 18- bis 29-Jährigen mit 55 Prozent sogar mehr als die Hälfte. 28 Prozent der Politikinteressierten nutzen Webseiten von Ministerien oder Behörden und 25 Prozent die Internetpräsenzen der politischen Parteien. 16 Prozent informieren sich in politischen Blogs und immerhin 12 Prozent auf den Webseiten einzelner Politiker.
Ein Drittel (32 Prozent) der Bundesbürger konsumiert nicht nur politische Inhalte, sondern nimmt aktiv am Wahlkampf im Internet teil. Unter den 18- bis 29-Jährigen sind es sogar 63 Prozent. „Grund für die hohe Aktivität der Jüngeren ist die breite Nutzung sozialer Netzwerke, die das Erstellen, Kommentieren und Teilen politischer Inhalte dramatisch vereinfachen“, sagte Kempf. So „liken“ oder teilen 42 Prozent der Jüngeren politische Inhalte in sozialen Netzwerken wie Facebook, Google+ oder Xing. In der Gesamtbevölkerung sind es dagegen nur 15 Prozent. 18 Prozent leiten E-Mails mit politischem Inhalt an Bekannte weiter und 10 Prozent kommentieren Artikel in Online-Medien zu Politikthemen. Dagegen sind erst 3 Prozent Mitglied einer politischen Kampagne im Web.
„In der Politik ist der Einsatz sozialer Medien inzwischen weit verbreitet“, sagte Kempf. Nach einer Analyse der Online-Plattform Pluragraph für den BITKOM verfügen aktuell 86 Prozent aller 620 Bundestagsabgeordneten über ein Profil in mindestens einem sozialen Netzwerk. 76 Prozent sind bei Facebook vertreten, 50 Prozent bei Twitter, 41 Prozent bei Youtube und 25 Prozent bei Xing. Im Durchschnitt haben die Abgeordneten 2.578 Facebook-Fans und 2.045 Twitter-Follower.
Das Internet bietet den Bürgern darüber hinaus die Möglichkeit der direkten Beteiligung am politischen Geschehen. So gibt ein Viertel (24 Prozent) der Bundesbürger an, dass sie sich bereits an einer E-Petition bzw. Online-Petition beteiligt haben. Das entspricht rund 16 Millionen Personen. Unter den 18- bis 29-Jährigen sind es sogar 38 Prozent. 15 Prozent aller Bundesbürger haben sich bei ihrer Kommunalverwaltung beschwert oder Verbesserungsvorschläge gemacht. 14 Prozent haben sich online an der Diskussion über lokale Bauvorhaben beteiligt und 13 Prozent Ärgernisse im öffentlichen Straßenbild benannt. Aggregiert man die unterschiedlichen Beteiligungsformen, sind 45 Prozent der Bundesbürger im Web politisch aktiv geworden, unter den Jüngeren sogar 58 Prozent. Kempf: „Das Internet ermöglicht und erleichtert die Teilhabe am politischen Geschehen und stärkt damit unsere Demokratie.“
Die wichtigsten netzpolitischen Themen sind laut Umfrage der Datenschutz und die IT-Sicherheit. 96 Prozent der Bürger sagen, dass sich die neue Bundesregierung stärker als bisher um den Datenschutz kümmern sollte, 95 Prozent nennen die Bekämpfung der Internetkriminalität. 84 Prozent meinen, die Vermittlung von Internetkompetenz bei Kindern und Jugendlichen sollte Priorität haben. 79 Prozent der Bürger fordern eine Reform des Urheberrechts und 76 Prozent die Sicherung der Netzneutralität.
Die jüngste BITKOM-Studie über die Nutzung von sozialen Netzwerken bestätigt meine Erfahrungen als Trainer für Social Media: Deutschland hat den Weg in soziale Netzwerke eingeschlagen.
Drei Viertel (74 Prozent) der Internetnutzer in Deutschland sind in mindestens einem sozialen Online-Netzwerk angemeldet. Zwei Drittel nutzen diese auch aktiv. 78 Prozent der Frauen und 70 Prozent der Männer sind Mitglied von Online-Netzwerken wie Facebook, StudiVZ oder Xing.
Auch keine Überraschung sind die Zahlen bei den Jüngeren. Bei den 14- bis 29-Jährigen Internetnutzern sind bereits 92 Prozent Mitglied in einer oder mehreren Online-Communitys. Unter den 30- bis 49-Jährigen sind es 72 Prozent und in der Generation 50-Plus immerhin 55 Prozent.
Das geht aus der Nutzerstudie „Soziale Netzwerke II“ hervor, die der Hightech-Verband BITKOM veröffentlichte. Basis ist eine repräsentative Umfrage unter 1.000 Internetnutzern ab 14 Jahre. Was mich etwas verwirrt. Die Befragten geben an, dass Datenschutz und Datensicherheit eine wichtige Rolle spielen – aber warum ist man dann bei Facebook dabei?
Einige Ergebnisse sind interessant für unsere Gesellschaft
Genutzte Funktionen: An erster Stelle steht generell die Kommunikation mit anderen Mitgliedern. 79 Prozent der Nutzer versenden in Online-Netzwerken Nachrichten bzw. E-Mails, 60 Prozent chatten mit ihren Freunden und 34 Prozent veröffentlichen Statusmeldungen. Ebenfalls wichtig ist der Austausch von multimedialen Inhalten. Laut Umfrage laden 44 Prozent der User Fotos hoch und teilen diese im Netzwerk. 16 Prozent laden Videos hoch oder teilen entsprechende Links. Die Gruppe der unter 30-jährigen ist hier am aktivsten: 57 Prozent teilen Fotos, 28 Prozent Videos. Knapp ein Viertel (24 Prozent) der Nutzer spielt im Sozialen Netzwerk so genannte Social Games. In der jüngsten Altersgruppe der 14 bis 29-jährigen sind es 33 Prozent. Beliebt ist auch die Möglichkeit, Veranstaltungen zu planen: fast die Hälfte (46 Prozent) der Nutzer hat auf diesem Weg schon Einladungen erhalten, 12 Prozent haben selbst zu einer Feier oder Veranstaltung eingeladen.
Warum nutzen die Deutschen die sozialen Netzwerke? Für die große Mehrheit von 71 Prozent steht wenig überraschend „sich über Freunde informieren“ an erster Stelle. 37 Prozent der Befragten wollen neue Freunde und Bekannte kennenlernen. Mehr als jeder Vierte (28 Prozent) nutzt die sozialen Netzwerke außerdem als Informationskanal, um sich über das aktuelle Tagesgeschehen auf dem Laufenden zu halten. Immerhin 14 Prozent geben an, dass sie sich in den Communitys über Marken und Produkte informieren. Das dürfte vor allem die Unternehmen und Verbände interessieren. Social Media wurde von Menschen für Menschen gemacht und nicht damit Firmen stupide ihre Pressemitteilungen versenden. Hier liegt die Chance von Social Media.
Täglicher Nutzen
Im Schnitt nutzen 59 Prozent der Community-Mitglieder die Netzwerke täglich. Unter den 14- bis 29-Jährigen nutzen 78 Prozent die Online-Netzwerke jeden Tag, in der Altersgruppe ab 50 Jahre 46 Prozent.
Datenschutz wichtig
Bei der Umfrage gaben 96 Prozent der Nutzer an, bei der Auswahl einer Community sei die Sicherheit ihrer persönlichen Daten wichtig oder sehr wichtig. 93 Prozent nennen die Einstellungen zur Privatsphäre als entscheidendes Kriterium. Erst dahinter folgt mit 88 Prozent die Benutzerfreundlichkeit des Netzwerks. Was den Datenschutz angeht, sind die Nutzer aufmerksam. So haben 77 Prozent der Community-Mitglieder die Einstellungen zur Privatsphäre ihres Netzwerks aktiv verändert und damit das Datenschutz-Niveau ihren individuellen Bedürfnissen angepasst. Hier kommt das Thema Medienkompetenz zum Tragen, denn der richtige Umgang mit den sozialen Netzwerken wird entscheidend für die Zukunft sein.
In meinen Seminaren frage ich oft bei Schülern nach, in welchen sozialen Netzwerken sie sind: Lokalisten, Schüler VZ, Facebook lauten die meisten Antworten. Wenn ich dann nachfasse, ist es im Grunde aber nur Facebook. In den anderen Netzwerken sei man zwar angemeldet, doch habe man schon lange nicht mehr hineingeschaut. Wir sind in Facebook, weil alle unsere Freunde dort auch sind, lautete die einfache, wie überzeugende Antwort.
Hier passt eine neue BITKOM-Studie gerade recht. Die Verbandsvertreter haben herausgefunden, dass den Deutschen drei Aspekte bei den sozialen Netzwerken wichtig sein: Datensicherheit, Privatsphäre und Benutzerfreundlichkeit. Dabei gaben 96 Prozent der Nutzer an, bei der Auswahl einer Community sei die Sicherheit ihrer persönlichen Daten wichtig. 93 Prozent nennen die Einstellungen zur Privatsphäre als wichtiges Kriterium, 88 Prozent die Benutzerfreundlichkeit. Für 82 Prozent der Nutzer ist wichtig, ob ihre Freunde in demselben Netzwerk angemeldet sind. Die einzelnen Funktionen der Netzwerke (78 Prozent) und ihre Internationalität (43 Prozent) sind im Vergleich weniger entscheidend. Warum dann aber alle bei Facebook sind, wird aber durch diese Studie nicht klar, denn Facebook steht doch in der Kritik der Politik es mit Privatsphäre nicht so genau zu nehmen oder wann haben Sie das letzte Mal Ihre Freundesliste überarbeitet?
40 Millionen Bundesbürger sind Mitglieder in sozialen Netzwerken. Das entspricht drei Vierteln aller Internetnutzer. 2010 waren es erst 30 Millionen, innerhalb eines Jahres sind 10 Millionen hinzugekommen. Ich merke in meinen Schulungen und Vorträgem dass das Thema Medienkompetenz absoluten Vorrang hat. Die Leute sind einfach unsicher, was soziale Netzwerke angeht. Zwei Dritteln der Community-Nutzer (65 Prozent) fehlen nach eigener Einschätzung noch Informationen, was sie für den Schutz ihrer Daten tun können.
Hier die wichtigsten Datenschutztipps des BITKOM für soziale Netzwerke:
1. Geschützte Adressdaten
Ohne persönliche Daten geht es nicht: Die meisten Netzwerke verlangen zumindest Name, Anschrift und/oder E-Mail-Adresse. Das dient auch der Sicherheit der Nutzer, weil so einem Missbrauch der Online-Plattform vorgebeugt wird. Die Adressdaten sind in der Regel nicht öffentlich lesbar, wenn es die Nutzer nicht anders bestimmen. Es empfiehlt sich aber in jedem Fall, die Datenschutzerklärung zu lesen. Communitys müssen zumindest nach deutschem Recht strenge Datenschutzregeln erfüllen. So müssen sie Mitglieder verständlich informieren, zu welchen Zwecken sie Daten speichern. Im Zweifel vor der Registrierung per E-Mail nachfragen, so die BITKOM. Und ich wette, kaum einer hat dies bei Facebook je getan.
2. Voller Name oder Pseudonym?
Communitys leben vom Vertrauen der Nutzer untereinander. Wenn mit offenen Karten gespielt wird, fühlen sich die Mitglieder meist sicherer. In vielen Netzwerken ist es daher Pflicht, dass sich Nutzer mit ihrem vollen Namen registrieren. Zweck von Communitys ist, reale soziale Beziehungen im Netz abzubilden. Auf Plattformen, wo das nicht zutrifft, spricht aber nichts gegen Pseudonyme („Nicknames“). Das gilt etwa für Einträge in Fach-Foren oder Verbraucherportalen. Auch bei Kindern kann ein Pseudonym angezeigt sein, um die Privatsphäre stärker zu schützen.
3. Das richtige Maß an Offenheit
Im täglichen Leben würden die meisten Menschen Unbekannten kaum ihr ganzes Privatleben offenbaren. Auch im Web haben es die Nutzer in der Hand, den Zugang zu privaten Infos zu beschränken. In Communitys lässt sich zwischen Freunden und Fremden unterscheiden: Freunde haben Zugriff auf die neuesten Fotos, andere nicht. Gleiches gilt für persönliche Kontaktdaten oder Infos zum eigenen Freundeskreis. Gerade für junge Menschen ist das richtige Maß an Privatsphäre wichtig. Frei zugängliche Partyfotos können etwa bei Bewerbungen schaden. Auch in beruflichen Netzwerken wie Xing werden neben Beruf und Arbeitgeber zahlreiche weitere Informationen zum Lebenslauf abgefragt. Hier sollte ebenfalls jeder bewusst entscheiden, was er preisgeben will.
4. Darstellung in Suchmaschinen
In den Einstellungen zur Privatsphäre können Nutzer festlegen, ob ihr Profil von Suchmaschinen wie Google oder Bing gefunden wird. Das geht bei den meisten Netzwerken nur, wenn die Nutzer es ausdrücklich wollen. So wird sichergestellt, dass nur Mitglieder die Seiten lesen können, aber nicht jeder Internet-Surfer. Da es auch Communitys gibt, die dies anders handhaben, sollte jeder diese Einstellung bei der Registrierung prüfen.
5. Der Umgang mit Werbung
Wie andere kostenlose Angebote finanzieren sich auch Online-Netzwerke weitgehend über Werbung. Nur einzelne Communitys, vor allem im Business-Bereich, bieten auch Abonnement-Modelle. Wer Gratis-Angebote nutzt, bekommt in der Regel Anzeigen zu sehen. Verbreitet sind „zielgruppenspezifische“ Werbe-Einblendungen. Dabei können die werbenden Unternehmen zum Beispiel festlegen, dass ein Produkt nur männlichen Nutzern zwischen 20 und 25 Jahren gezeigt wird. Das Netzwerk sorgt für einen entsprechenden Filter, übermittelt den Firmen aber in der Regel keine persönlichen Nutzerdaten. Dies sollten Nutzer in den Geschäftsbedingungen überprüfen. Bei manchen Plattformen ist es möglich, Zielgruppen-Werbung auszuschalten – dann bekommen aber zum Beispiel auch Männer Werbung für Lippenstift angezeigt.